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Thema: One Hour Photo

  1. #1
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    Heute war es soweit, heute habe ich den durchgeknallten Fotolaboranten "Sy-der Fotohai" endlich im Kino bewundern dürfen.
    Und Robin Williams verkörpert den typischen Zivilversager grandios, nichtsdestotrotz kann man sich diesen Film auch ruhigen Gewissens irgendwann mal auf DVD oder Video ausleihen oder gar auf die Fernsehverwertung warten, die große Leinwand braucht es nicht unbedingt.
    Außer der wirklich fulminanten Schauspielleistung von Robin Williams bietet dieser Thriller IMO nämlich nicht allzu viel neues.
    Der geneigte TV-Junkie kann zwar mit ein paar Bekannten aus diversen Fernsehserien(Seven Days, American Gothic) ein Wiedersehen feiern, es bleibt aber im Großen und Ganzen die Ein-Mann-Charakterstudie eines superpeniblen Bediensteten eines supersterilen Supermarkts, welcher halt so nebenbei mit einem leichten Hang in den Wahnsinn versehen ist.

  2. #2
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    ich hab ihn auch gerade gesehen und fand ihn wirklich gut. nur mit dem ende hab ich n paar probleme... was ist da jetzt eigentlich genau passiert???

  3. #3
    Dauerhaft gesperrt Avatar von Menschenspötter
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    SPOILER!!!!





    Na ja, Sy ist verhaftet worden und wird sich für seine Tat verantworten müssen. Anklagepunkte wie Nötigung, Freiheitsberaubung und diverse andere Kleinigkeiten werden da schon auf ihn warten und er wird wohl ein Weilchen hinter schwedische Gardinen wandern und den einen oder anderen Psychiater empfangen dürfen.
    Oder meinst du das Foto am Ende? So hätte sich Sy wohl gerne in der heilen Bilderbuchfamilie integriert gesehen.








  4. #4
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    SPOILER!
    nee, das hab ich beides verstanden. was ich meinte war die geschichte mit der kindesmisshandlung von der sy zu reden angefangen hat und dann die fotos aus dem hotel, wo er anstatt will yorkin und geliebte nur wasserhähne und son zeug fotografiert hat...

  5. #5
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    Hobbypsychologie...

    Vielleicht soll das als Symbol für die Sterilität toter Dinge gedacht gewesen sein, nachdem die Heile Welt - Fassade seiner erwählten Bilderbuchfamilie durch den Betrug des Vaters ja zerbröckelt ist.
    Sy hat möglicherweise erkannt, daß kaum irgendwelche Menschen perfekt sind und fotografierte deshalb diese Utensilien, welche für ein sauberes und reines Leben stehen.


  6. #6
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    hmmm.... und was war das mit der kindesmisshandlung?

  7. #7
    Dauerhaft gesperrt Avatar von Menschenspötter
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    Da kann ich auch wieder nur Mutmaßungen anstellen. Sy hat sich möglicherweise aufgrund der Dinge, die ihm in seinem eigenen Leben zugestoßen sind, zum einzelgängerischen, eigenbrötlerischen Perfektionisten entwickelt. Irgendwie scheint sich Sy im kleinen Jacob Yorkin wieder erkannt zu haben und hat somit das scheinbar ideale Familienleben der Yorkins als Flucht vor der eigenen bitteren Vergangenheit und Realität benutzt, weil ihm niemals Liebe und Geborgenheit zuteil geworden sind.

  8. #8
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    danke

  9. #9
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    Meiner Meinung nach wurde Sy als Kind mißbraucht, so daß er stark in seinem sozialen Leben/Empfinden gestört wurde. Aufgrund dessen war er nie in der Lage, eine Beziehung einzugehen oder eine Familie zu gründen.
    \"Es gibt kein himmlisches Paradies und keine Hölle, in der Sünder geröstet werden. Hier und jetzt ist der Tag unserer Pein! Hier und jetzt ist der Tag unserer Freude! Nutze diesen Tag, diese Stunde, denn es existiert kein Erlöser!\" (A.S. LaVey)

  10. #10
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    Red face

    Die Sache mit dem Kindesmißbrauch fand ich aufgesetzt und unnötig. Eine billige Erklärung für das Verhalten des Psychopathen. Ist es für einen Film nicht wirksamer, wenn es für den Psycho eben KEINE einfache Motiviation gibt. Ist doch geheimnisvoller...
    Aber hier: ooh, bestraft mich nicht so hart, ich hatte eine schwere Kindheit ,oohooh...

    Ansonsten: sterile Langeweile, hätte mir eine Stimmung wie z.B. bei "Mulholland Drive" gewünscht, also unheilschwanger.

    Robin Williams spielt zu angestengt den emotionsarmen Typen, der normalerweise nicht selbst handelt, sondern nur teilnimmt. Der Aggressions- und "Handlungs"-ausbruch ist nicht sehr überzeugend.

    Dämlich ist auch die Polizei: gehen wir doch zu zweit erst mal zum Zimmer des Täters, der wartet dort bestimmt auf uns, die potenziellen Opfer sind ja nicht so wichtig. Bringt ja nix, mit mehreren Leuten beide Aufgaben gleichzeitig zu lösen.



  11. #11
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    Original geschrieben von Snailchecker
    Die Sache mit dem Kindesmißbrauch fand ich aufgesetzt und unnötig. Eine billige Erklärung für das Verhalten des Psychopathen. Ist es für einen Film nicht wirksamer, wenn es für den Psycho eben KEINE einfache Motiviation gibt. Ist doch geheimnisvoller...
    Stimmt, dieses erklärende Ende hat mich auch weniger beeindruckt. Hätte mich interessiert, ob ein europäischer Film einen anderen Schluß gebracht hätte.
    Robin Williams spielt zu angestengt den emotionsarmen Typen, der normalerweise nicht selbst handelt, sondern nur teilnimmt. Der Aggressions- und "Handlungs"-ausbruch ist nicht sehr überzeugend.
    Da bin ich gegenteiliger Meinung, Sy war sicher nicht emotionsarm, nur leicht unfähig, seine wahren Gefühle der Außenwelt zu präsentieren. Ich denke, daß es innerlich die ganze Zeit in ihm gebrodelt hat, deshalb auch dieses angestrengte Spiel von Robin Williams.

  12. #12
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    Ich wollte nur sagen, daß der Emotionsausbruch zum Schluß unglaubwürdig wirkt, man hätte vorher vielleicht ein paar kleinere Ausbrüche zeigen sollen, nicht alleine den bei dem Rauswurf. Deshalb scheint der Ausbruch dann etwas angestrengt.

  13. #13
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    One-Hour-Photo

    Tja *ggg*,
    Also, ich konnte diesen Film auch bewundern, allerdings mit etwas gemischten Gefühlen. Ich finde Robin Williams als Schauspieler ja wirklich genial, allerdings hätte ich mich wohl nicht für dieses dünne durchsichtige Drehbuch hergegeben.
    Für mein Empfinden, war der Schluss absehbar. Allerdings hat mir der Film besser gefallen, als z.B. Ghostship oder Catch me if you can.... diese Filme würde ich mir keinesfalls im Kino ansehen, höchstens im Fernsehen, wenn, was ja anzunehmen ist, sonst nichts besseres läuft.
    Um wieder zum Thema zurückzukehren möchte ich noch sagen, dass ich den Schluß extrem blöd fand, sein wir uns doch mal ehrlich, auch wenn ein Psychopat meine Familie wieder zusammenführt, würde ich ihn sicher nicht auf einem Familienfoto verewigen und ihn schon gar nicht in der Familie aufnehmen. Aber naja, was wäre Hollywood ohne einem Happy End.

  14. #14
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    Re: One-Hour-Photo

    Original geschrieben von NicoleBianca
    Um wieder zum Thema zurückzukehren möchte ich noch sagen, dass ich den Schluß extrem blöd fand, sein wir uns doch mal ehrlich, auch wenn ein Psychopat meine Familie wieder zusammenführt, würde ich ihn sicher nicht auf einem Familienfoto verewigen und ihn schon gar nicht in der Familie aufnehmen.
    Ich glaube ja eher, daß dieses Foto am Schluß nur eine geistige Wunschvorstellung vom durchgeknallten Fotolaboranten war. Kann mir nicht vorstellen, daß Sy seiner Bilderbuchfamilie nach seiner Entlassung noch einmal nahe kommen hat dürfen.
    Übrigens, herzlich willkommen in unserem Forum.

  15. #15
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    Das wäre natürlich eine logischere Version .... muss ich schon zugeben, aber wie gesagt, das kommt meiner Meinung nicht so ganz durch.

  16. #16
    Mitglied Avatar von kackemon
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    Den Film hab ich gesehen, als er ich im Sommer in den USA war. Hat mir auch richtig gut gefallen, ich liebe diese kleineren Independent Produktionen. Und Robin Williams hat wirklich gut gespielt. Außerdem hat mir die Optik von dem Film noch gut gefallen, daran sieht man einfach dass der Regiesseur Mark Romanek ursprünglich Musik Videos gemacht hat. Ich fands auf jeden fall klasse.

  17. #17
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    Thumbs up One Hour Photo

    Ich habe den Film vor wenigen Tagen gesehen, und finde ihn ganz ausgezeichnet. Er ist sehr gut aufgebaut, die Thrillerhandlung entwickelt sich stetig und rasch, die Spannung baut sich gut auf. Der Suspense ist gut, denn von der ersten Szene an wird unsere Aufmerksamkeit darauf gelenkt, wie Robin Williams noch im vermeintlich harmlosen Rahmen Grenzen überschreitet. Er drängt sich vor, er kennt die daten der Kundin auswendig, Ok, dann fährt er dem Jungen über dem Kopf, macht das Foto von sich, hm hm, schon auffällig, und der Frau fällt's nicht auf. Dann die Abzüge, die er zum eigenen Gebrauch macht. Spätestens hier wissen wir schon, er ist gestört. Aber ist er harmlos oder gefährlich?

    Seine Fantasiereise in die Wohnung und das vermeintlich schöne Familienleben fand ich auch sehr unheimlich und treffend. Wie schief der Familienfrieden hängt, wird uns auch sehr schnörkellos mitgeteilt. Der Plot mit der mitfotografierten geliebten und Cys Kombinationsgabe, und dann sein skrupelloses Vorgehen fand ich sehr passend füpr einen Thriller um einen Mann mit diesem Beruf.

    Gut gefiel mir, mit welcher Missachtung sein Können in diesem subalternen Job behandelt wurde, und mit welcher Verachtung er von seinem glatten, aufstrebenden Chef gefeuert wurde. (Das ist sehr realistisch! Nicht nur in USA.)

    Und jetzt möchte ich etwas zu dem Missbrauchsthema sagen: Cy wurde als Kind sexuell missbraucht, und dieser Umstand als Teil der Handlung muss keinen überraschen. Das trifft in der Realität viele von uns. Es ist kein seltenes Delikt. Dass Cy beim Missbrauch gefilmt wurde, so etwas kommt auch häufig vor. Bei vielen Opfern hinterläßt das eine Angst vor Kameras, viele werden aber auch das erfahrene wiederholen, später, mit eigenen Opfern. Cy läuft hier irgendwo auf der Grenzlinie. Sich beruflich mit Kameras zu beschäftigen ist ein denkbarer Verarbeitungsversuch. Das ist natürlich Grundlage der Handlung, aber auch wenn Cy nichts mit Kameras zu tun gehabt hätte, ist seine ganze sonstige Existenz als isolierter, freudloser Einzelgänger, der in einem subalternen Job weit unter seinen Möglichkeiten mehr oder weniger wehrlos gedemütigt wird ein ganz typisches Schicksal für einen Menschen, der schon als Kind wie Müll behandelt wurde, und dann irgendwann danach lebt. Cy hat sich aber nach der Familie gesehnt, die er nie hatte. Er wollte dem Jungen, der Frau und zuerst auch dem Mann nichts Böses. Sein Wunsch, dazuzugehören, macht ihn menschlich. Seine Handicaps, die ihn für durchschnittliche Erwachsene wie die Eltern nicht gerade zu jemandem machen, den man gerne als Freund hätte, machen ihn zu einer tragischen Figur. Aber die Manipulationen, mit denen er sich zielstrebig einschleichen will, sind freakig und selbstbezogen. Er ist schon früh in dem Film eine potenzielle Gefahr. Z.B. als er den Jungen ohne jede Berechtigung beim Training abpaßt. Und mal ehrlich, er benutzt den Jungen; er gibt ja das Geschenk, weil er selbst etwas erhalten will.

    Daher ist der Gewaltausbruch nicht überraschend. Es passt auch zu seinem Balanceakt auf der Klinge, dass er zwar die beiden Liebhaber nicht tötet, aber demütigt und nötigt, indem er mit ihnen das Trauma seines eigenen Missbrauchs inszeniert, geplagt von den für Missbrauchte typischen Qualen, wenn die Vergangenheit hochkommt.

    Sein Fazit "Manche Menschen wissen nicht, wieviel Glück sie haben" hat mir besonders gut gefallen, denn es macht den Thriller zu einer kleinen Parabel: Es ist nämlich nur Glückssache, ob man als Kind in die Hände von Missbrauchern gerät oder nicht. Der Ehemann, der diesen aufdringlichen kleinen Verkäufer verachtete, und der sich so einen Job für sich selbst nicht vorstellen könnte, wäre ihm alles im Leben gelungen, wenn man seine Kindheit durch das schlimmste Verbrechen, das es gibt, zerstört hätte?

    Wären dann die für sein Leben typischen kleinen Eindrücke, nicht die Fahrt zur geliebten im teuren Sportwagen gewesen, sondern Klositze und Sofakanten?

  18. #18
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Wie alt ist der Thread? Oh.
    Aber gestern Abend habe ich „One Hour Photo“ tatsächlich auch gesehen. Kurz und knapp: Er hatte bis etwa zur Hälfte ganz gute Längen, die Kindesmissbrauchsandeutung war meines Erachtens schlicht unnötig, aber ansonsten fand ich ihn recht gut und vor allem Robin Williams hat mich sehr positiv überrascht.

    Schön fand ich irgendwie auch dieses Farbenspiel, dass alles, was mit Sy zu tun hatte, weiß und hell war und steril wirkte und alles um die Wunschfamilie warme, dunkle Farben und knallbunte Elemente aufwies. In den Fotos der ganzen hellen, sterilen Objekte, die der Fotohai am Ende geschossen hat, sehe ich eher diese Momentaufnahmen von Kleinigkeiten, die der Mensch seiner Meinung nach machen sollte (wie das von gebrauchten Heftpflastern etc.) - so wie eben die Fotos des Jungen mit seiner Geburtstagskamera geworden sind, nur waren die wesentlich farbenfroher.
    Ja, manchmal mag ich so - eventuell - interpretationafähige Kleinigkeiten.

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