Disturbia

[Gabriel]

(((Dann fangen wir doch einfach mal an!)))


1:
Das Gesicht des Mannes ist nur eine schmerzverzerrte Grimasse. Er schaut euch hilfesuchend an, doch ihr schaut nur zurück, rührt keine Muskel eures Körpers. Sein Blick ist verzweifelt, doch ihr rührt euch immernoch nicht. Der Schmerz in seinem Gesicht wird immer stärker, immer weniger kennt ihr das Gesicht, ihr habt es noch nie so gesehen. Habt ihr dieses alte, kantige Gesicht schon einmal gesehen? Ihr seid euch nicht mehr sicher, gerade wart ihr es noch. Während ihr diesem Gedanken nachhängt, verblaßt das ehemals freundliche Gesicht in einem letzten schmerzlichen Aufbäumen und verschwindet.
Ihr seid verwirrt. Ihr kanntet den Mann, aber ihr kennt ihn nicht. Ihr kennt euch nichteinmal selbst, ihr erinnert euch nicht wer ihr seid! Ihr erinnert euch nicht an eure Eltern, oder Freunde, Bekannte. Aber ihr müßtet soetwas haben. Jeder Mensch hat welche! Ihr auch? Ihr seid euch da plötzlich garnicht mehr so sicher.
Ein scharfer Wind lenkt euch von diesen Gedanken ab. Er fährt über eure Haut, bringt jedes noch so feine Haar dazu sich aufzustellen. Euch fröstelt es. Es dürfte aber nicht so kalt sein, schließlich geht man ja nicht der Kälte ausgeliefert vor die Tür. Ihr schaut an euch hinab, was ihr so dünnes tragt, und erschreckt innerlich, ihr seid nackt.
Ein Donner hallt, immer wieder reflektiert, durch die Felsen die euch umgeben. Wenn es jetzt noch regnet? Ihr schaut nach oben in einen dunklen Himmel. Es muß Nacht oder später Abend sein, denn die Wolkendecke ist dicht. Kein Lichtstrahl dringt durch sie hindurch, nur ein diffuses Glimmen geht von ihr aus, wie das Licht einer bald sterbenden Kerze. Dann wird es hell am Horizont als ein Blitz hernieder zuckt. Das gleißende Licht blendet euch kurz, aber doch erschreckend. Ihr wartet auf den Regen, der mit einem Gewitter einhergeht, doch es kommt keiner. Es bleibt trocken.
Ihr schaut euch um, doch ihr könnt nicht weit sehen, denn ihr seid umgeben von Felsnadeln. Sie ragen nach oben, hundert Meter? Ihr wißt es nicht. Ihre Hänge sind steil, man müßte schon ein guter Kletterer sein um dort nach oben zu kommen! Alles ist kahl, an ihnen und am Boden, es gibt keine Vegetation. Ihr seht nichts lebendes hier, außer... euch!
Ihr blickt euch um und nehmt plötzlich zum ersten mal die anderen bewußt wahr. Ihr habt in einer Rautenform gestanden, um den alten Mann herum. Ihr schaut euch forschend an, doch ihr scheint euch nicht zu kennen! Nur zwei von euch (((die wissens auch))) haben ein diffuses Gefühl von Nähe, Zusammengehörigkeit.
Ihr seid euch fast sicher: Dies ist ein Traum, es muß ein Traum sein! Aber es kann nur ein Alptraum sein.

(((Im Moment erinnern sich eure Chars an nichts persönliches. Sie verfügen aber weiterhin über ihre Fähigkeiten und ihr nicht personenbezogenes Wissen. Solltet ihr Fragen haben, oder sollten sich eure Charaktere etwas (Umgebung etc) genauer anschauen wollen schreibt mir das per PN oder ICQ und ich schreib euch dann was passendes.)))

[Coin]

Er schaute an sich herab. Ja, er war tatsächlich nackt, wie ein kurzer Blick ihm bestätigte. Für einen Augenblick verharrte sein Blick auf seiner Narbe auf seinem rechten Oberarm: Sie war immer noch da, er wußte nicht wieso, aber diese Narbe gab ihm ein entfernt vertrautes Gefühl.

Dann endlich sah er sich um. Er spürte eine leichte Brise über seine Haut fahren - es war nicht schlimm, ihm schien Kälte wenig auszumachen. Er besah sich die Felsen und sein Verstand versuchte sie zuzuordnen, sich zu erinnern, aber irgendwie war da nur Leere, wo Erinnerung hätte sein sollen.

Er schaute zu den anderen dreien, die sich um den alten Mann versammelt hatten: Zwei junge Frauen und ein junger Mann, alle nackt, so wie er.

"Вот тебе, блин, пироги...", rutschte es ihm aus, während er dabei leicht den Kopf schüttelte.
Seine Stimme klang seltsam heiser.
Er räusperte sich etwas und fragte den alten Mann: "Старик, а ты кто?" - dann wandte er sich an die anderen: "А вы кто?"

[Felicat]

Sie sah an sich hinunter, entdeckte ihre Blöße...und schlang sofort ihre Arme um Brust und Lenden, um diese zu bedecken. Mit rotem Kopf musterte sie die anderen, immer bedacht, ihnen nur in die Gesichter zu sehen. Dann sprach einer in einer fremden Sprache. Sie verstand nichts, wußte auch nicht, welche Sprache das war. "Bitte, was haben Sie gesagt?" hakte sie auf Deutsch nach. Mit einem Schauder sah sie sich um. "Wo sind wir hier? Wer...wer bin ich?"
Sie sah die anderen verwirrt an.

[Genesis]

Er sah ein Gesicht vor sich, ein bekanntes Gesicht. Es gehörte... ja, wem gehörte dieses Gesicht? Er wußte es doch, er kannte es - oder doch nicht?

Ein kalter Windzug riss ihn aus seinen Gedanken. Kalt ist es... dachte er. Er griff sich an die Oberarme, um sich aufzuwärmen, dann starrte er die anderen drei Personen an. Wie komme ich hierher, warum... warum zur Hölle bin ich nackt?

Einen Moment lang musterte er die anderen Personen, die Frauen natürlich etwas ausführlicher...

Er wollte etwas sagen, doch der andere Mann sprach los - was er nicht verstand; er sprach eine ihm unbekannte Sprache.
Eine der beiden Frauen sagte etwas und er konnte sie verstehen - wenigstens etwas. Er sah zur anderen Frau, die kam ihm vertraut war, es handelte sich um seine... um seine... er wußte es nicht genau.
Er sah wieder zur anderen Frau, die gerade etwas gesagt hatte. "Sie wissen nicht, wer Sie sind?" Ihm stockte der Atem, es ging ihm genau so... "Leiden wir unter... Amnesie?"

Sein Blick wanderte zurück zu dem Mann. "Do you speak english?" fragte er ihn.

Er sah sich um, ob irgendetwas zu anziehen in der Nähe war, oder zumindest ein Tuch oder ein Laken.

[Felina Noctis]

Sie stand da und ihr Blick war immer noch auf die Stelle geheftet, an der der Alte verschwunden war. Als sie ihn hob, wurde ihr bewusst, dass sie mit drei weiteren Menschen in einer Ödnis eingekesselt war. Sie waren alle nackt. Oh nein, hoffentlich war das keine Falle... Sie sah an sich herab und erkannte zu ihrem Entsetzen, dass sie selbst ebenfalls nackt war.
Sie musterte die Gesichter ihrer Gegenüber, doch keines schien ihr bekannt. Dennoch nagte es an ihr, als der junge Mann die andere Frau so eingehend musterte. Doch dieses Gefühl verschwand schnell wieder. Sie musterte die Fremden eingehend, lauschte ihren Worten. Doch sie sprach nicht. Sie hatte nichts zu sagen, denn weder wusste sie, wer sie waren, noch wo, noch warum. Auch wusste sie nicht, ob es nicht ein Vorteil sein konnte, wenn man sie nicht verstand?!
So ließ sie sich nur in die Hocke nieder und umschland die Knie mit ihren Armen. Auf diese Weise war nur wenig von ihrem Körper zu erkennen.

[Gabriel]

2:
Der alte Mann war schon verschwunden, bevor die Worte an ihn komplett gesprochen waren. Ihr steht auf einem Kreis mit ca drei Metern Radius, dessen Mittelpunkt der Alte gewesen war. Jedem von euch hat er Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. (((Sprich jeder der Charaktere hat die Szene im Detail ein klein wenig anders erlebt!))) Der Wind heult um euch herum und macht furchterregende Geräusche in den Felsen, dann zuckt wieder ein Blitz und erleuchtet die ganze Szenerie kurz mit grellem Licht, das mit den Felsvorsprüngen unwirkliche Schatten wirft. Könnte das aber gerade nicht auch der Schrei eines wilden Tieres gewesen sein und sah der Schatten nicht aus wie eine Bestie mit weit geöffnetem Maul? Ihr werdet euch beim umsehen bewußt, daß ihr in einer Senke steht, vielleicht beobachtet euch schon etwas vom Rand her und ihr habt es nur noch nicht gesehen...

(((So spielt einfach weiter, ich werde nicht jedesmal posten wenn ihr alle durch seid, sondern nur wenn ich größere bzw allgemeinere Änderungen an ner Szene vornehmen will, oder wenn jemand um etwas spezielles bittet, was ich für alle Spieler beschreiben soll. Ansonsten bei Detailfragen schreibt mir was oder laßt es aus eurem Posting heraustreten, daß ihr was wissen wollt. Denen die sich umgeschaut haben, hab ich was kurzes geschickt, wenn mir jemand genauer schreibt wonach er sucht ist es wahrscheinlicher daß es auftreten kann um so genauer ihr mir beschreibt was ihr wollt bzw was ihr macht, um so wahrscheinlich ist es daß ihr es auch bekommt bzw es klappt!)))

[Coin]

Auf seinem Gesicht flackerte kurz Enttäuschung auf, als der alte Mann verschwand. Der Enttäuschung gesellte sich kurz darauf Ratlosigkeit, da er scheinbar weder die junge Frau noch den jungen Mann verstanden hatte.
"Я не шпикаю инглиш"

Schließlich ging er in Richtung von der jungen Frau, die ihn auf deutsch angesprochen hatte - jedoch ging er an ihr vorbei auf den Rand der Senke zu, in der sie gerade standen.

Bei nächsten Aufheulen des Windes schien er kurz inne zu halten um zu lauschen, ging aber kurz darauf weiter.

Er besah sehr genau die Felswände und den Boden und suchte nach etwas Greifbarem: einen Stock oder einen Stein vielleicht....

[Genesis]

Er war überrascht, wie die anderen reagierten, vielleicht haben sie nicht realisiert, was hier los war, dachte er bei sich, begann dann jedoch zu schmunzeln – schließlich konnten sie nichts realisieren, da nichts wussten. Er sah abwechselnd zu den beiden Frauen. „Ihr könnt mich verstehen, oder?“

Er griff sich an den Kopf, drehte sich dann im Kreis herum und spähte in die Ferne. „Wir sind in einer Art… Mulde… Wir sollten alle zusammen mal irgendwo hoch gehen… vielleicht… finden wir etwas?“ Er sah die beiden Frauen an, dann zu dem fremdsprachigen Mann.

Wenn verbale Kommunikation nicht zum Ziel führend war, dann konnte er es doch mit einer Art Zeichensprache versuchen.

Er deutete auf den anderen Mann, dann auf sich und auf die beiden Frauen und dann in eine Richtung, zum Rand der Mulde hin. Dann deutete er auf seine Augen und wieder auf den Rand der Mulde – dabei kam er sich enorm lächerlich vor, gänzlich nackt, Zeichensprache versuchend.

[Felina Noctis]

Sie hatte zunächst ihre Augen geschlossen und sah aus wie in tiefer Meditation versunken. Dann öffnete sie die Augen jedoch und sah etwas sehr enttäuscht aus. Mit einem Seufzen hob sie den Kopf und sah dem jungen Mann ins Gesicht, welcher mit ihr sprach.

Sie antwortete wiederum nicht, aber sie erhob sich auf die Zeichensprache hin und machte sich auf dem fremdsprachigen Mann zu folgen. Sie versuchte nicht mehr, sich zu bedecken, sondern ging einfach und so aufrecht wie auf einem steilen Geröllhang möglich.

[Felicat]

Sie blickte verunsichert zwischen den Männern hin und her. "Sollten wir uns nicht zuerst etwas zum Anziehen suchen? Ich will nicht nackt durch die Gegend laufen."
Dennoch folgte sie dem einen bis zu dieser Mulde und sah sich, noch immer verstört, um. Wo war sie hier nur gelandet?

[Gabriel]

3:
Der Weg zum Rand der Senke ist am Anfang noch sehr flach, wird aber mit jedem Meter steiler. Im flacheren Teil liegen viele Steine, kleine, nicht größer als das vorderste Glied eures kleinen Fingers, und größere, handtellergroße, solche die nurnoch mit zwei Händen zu umfassen sind, und solche die groß wie ein menschlicher Oberkörper sind und von euch höchstens mit vereinten Kräften zu heben sind.
Außer den Steinen gibt es hier sonst aber nichts, keine Stöcke, nicht einmal kleine Pflänzchen, kein Zeichen von Vegetation.
Als ihr endlich den beschwerlichen Weg den Rand hinauf genommen habt, für die ungebübten unter euch war der letzte Teil eine echte Herausforderung, eröffnet sich euch ein weiter Blick über das Land außerhalb der Senke. Eure vielleicht vorhandenen Hoffnungen auf ein Zeichen von Vegetation oder etwas anderem Positiven werden jedoch enttäuscht. Der Himmel sieht auch in weiter Ferne nicht anders aus, als was ihr bisher gesehen habt. Dicke Wolken verhängen ihn komplett und lassen keinen Blick hindurch, kein ganzer Sonnenstrahl schafft den Weg bis auf den Boden, nur das allgegenwärtige diffuse Licht.
Hinter dem Rand der Senke setzt sich die Landschaft ähnliche fort wie ihr sie bisher erlebt habt. Eine weite Ebene von Geröllfeldern, selten unterbrochen durch ein paar kleinere Geröllhügel. Die Felsnadeln hinter und neben euch scheinen jedoch die einzigen zu sein die ihr sehen könnt, fünf sind es an der Zahl, die die Senke umschließen.