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Thema: Sind Rezensionen interessant?

  1. #26
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Erstens kann es durchaus sein, dass ich einen Tunnelblick entwickelt habe ... die Kritik zu Unheimlich macht mich sehr neuigierig.

    Zweitens sieh es mir bitte nach, wenn ich hier keine konkreten Beispiele heranziehe, weil dann dasselbe los wäre wie seinerzeit im Reprodukt-Thread, wo plötzlich die Kacke dampfte, weil ich Wanda Caramba kommerzielle Absichten unterstellt hatte.

    Kann dir gerne per PN konkrete Beispiele nennen für das, was ich meine.
    Geändert von Spong (05.07.2007 um 13:59 Uhr)

  2. #27
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    bei deiner wanda-caramba-sache warst du aber auch einfach nur trampelig ... das ist das problem: du kannst im forum schon manchmal selber sehr stur und eingleisig pro-indie sein. oder jedenfalls so wirken. ich denke, da kommt dann auch entsprechend das feedback.

    ein grundsätzliches problem, dass deutsche comickritiker nur loben würde, sehe ich nicht - obwohl eine tendenz dazu definitiv noch da ist. aber das betrifft eher einzelne autoren und seltener ganze magazine.

  3. #28
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Und schon sind wir wieder in einer sehr schönen persönlichen Diskussion. Ich äussere eine Meinung, und du kommst mit Mutmaßungen über meinen Charakter. Das letzte was der Thread hier braucht, ist ein Ping-Pong-Spiel von uns beiden, LN.

    Sehr schön wären Abstimmungen über gelesene Comics hier.
    Geändert von Spong (05.07.2007 um 13:49 Uhr)

  4. #29
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Und schon sind wir wieder in einer sehr schönen persönlichen Diskussion. Ich äussere eine Meinung, und du kommst mit Mutmaßungen über meinen Charakter
    ich habe mich nirgends zu deinem charakter geäussert. ich wollte nur erklären, wie du manchmal wirkst. passt ja auch zu jener pauschalisierung, die unsre debatte hier losgetreten hat. es gibt eben doch verrisse.

    ++++++

    ich bin mir nicht sicher, wie hilfreich abstimmungen wären. am ende tauchen ein paar trolle auf oder ein paar eher mißliebige comicfans (deren existenz keiner bestreiten will?) verfälschen das ergebnis mittels mehrfachaccounts. das kann man nicht kontrollieren. es würde die gefahr einer verfälschten darstellung stark erhöhen.

    eine debatte ist da schon wesentlich aufwändiger. und deshalb vllt. auch abschreckener für trolle und deshalb repräsentativer.

  5. #30
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Ich könnte jetzt machen und tun und widerlegen, aber es würde den Thread werweisswohin führen. Let go already.

  6. #31
    Moderator Pony X Press / Katzenjammer / Webcomics Avatar von Laburrini
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    Das find ich ja süß, dass hier schon gewetteifert wird, wer hier am ehrlichsten kritisiert.
    Ich denke, was man nicht vergessen sollte, ist, dass es tatsächlich verschiedene Geschmäcker ohne Ende gibt.
    Die einen empfinden "Blankets" als tatsächlich herausragendes Comic-Meisterwerk, die anderen findens ganz einfach kitschig.

    Jeder Rezensent kann natürlich nur seine ganz eigene Meinung wiedergeben, aber (da gebe ich LN Recht) kommt es ausschliesslich auf die Qualität der Argumente an...
    Es kommt darauf an, WIE man kritisiert.
    Wenn mich die Art der Argumentation überzeugt, kann ich eine Rezension auch ernstnehmen.
    Yo.

  7. #32
    Mitglied Avatar von eis
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    Irgendwie muss ich Spong nach dem zweiten Überdenken teilweise Recht geben. Ich halte Sin City 7 für einen guten Comic, weil er zeigt, wie schlecht man einen Comic machen kann, wenn es nur genug Vorbestellungen gibt. In meinen Augen hat Miller hier bewusst alles schwülstig und vorhersehbar gemacht, um nicht noch einen Sin City machen zu müssen (das war jetzt äußerst kurz zusammengefasst). aber das sehe ich wohl nur alleine so.

    Auch den letzten Asterix fand ich aus einem ähnlichen Grund gut. Natürlich drücke ich das positiv aus und freue mich über Roboter und Supermänner im Asterix-Universum. Wenn jetzt jemand genau das nicht mag, weis nach dieser Inhaltsangabe, das dieser asterix-Band nicht für ihn ist - und kauft ihn trotzdem.

  8. #33
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    wie viele schlechte comics muss man sich schönreden, um wirklich aus tiefstem herzen überzeugt andren menschen dinge anzudrehen, die man für müll hält?

    das kernstück einer rezension ist das argument. mit diesem argument kann, soll und will sich der leser beschäftigen. und nicht mit sätzen wie "das ist ein toller comic". (solche sätze gehören sowieso tendentiell verboten in rezensionen.) wer nicht seine meinung sagt, kann auch nicht ehrlich argumentieren. bzw. wenn die meinung nicht ehrlich ist, können es auch die argumente nicht sein, die zu dieser meinung führen.

  9. #34
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    These:

    Kann es sein das im Comicsektor einerseits die Rezensionen nicht so etabliert wie im Literatur + Musikmarkt sind und andererseits es zu wenig journalistische Rezensenten gibt, bzw. zuwenig Unabhängige?

    Ich möchte es etwas näher versuchen zu erklären.

    Wenn wir allgemein hier über Rezensionen sprechen, müssten wir eigentlich im Voraus diejenige trennen, die rein von Fankreisen (z.b. unserem Comic-Stammtisch im Albenforum) stammen und den professionellen - journalistisch Unabhängigen.

    Im Fanbereich gibt es durchaus kritische Bewertungen, was sollte es auch für einen Grund geben mit seiner persönlichen Einschätzung einem best. Comic gegenüber hinter dem Berg zu halten? - Keinen!

    Wenn man aber den professionellen Rezensent nun mal betrachtet - auf den meine o.g. These sich bezieht.
    Im Literaturbereich oder im Film-/Musikbusiness ist es für die Verlage sehr wichtig, ob und wie diverse Zeitungen und Magazine ihre Bücher, Filme und Platten kritisieren.
    Die Kritik alssolche ist aber auch schon lange in der Bevölkerung etabliert und wird wahrgenommen und akzeptiert.

    Die wenigsten Rezensenten sind auf das "Goodwill" der Verlage angewiesen - eher umgekehrt dürfte eine Abhängigkeit zu suchen sein.
    Das lässt den Rezensenten viel Spielraum - die sie je nach "Gusto" mehr oder weniger für sich ausnützen.

    Ich will nicht behaupten im Comicbereich gäbe es das nicht - bestes Beispiel dürfte denke ich L.N.Muhr´s Arbeit bei Spiegel Online sein.

    Aber gibt es denn viele oder wenigstens einige professionelle Comic-Rezensenten, die wirklich nicht darauf angewiesen sind und befürchten müssen nach ein oder zwei miesen Kritiken, vielleicht von dem Verlag XY nicht mehr versorgt zu werden ??

    Im Comic-Bereich, wo viel mit dem Fandom vermischt wird, habe ich desöfteren das Gefühl, daß die "Viel-Rezensenten" sehr wohl auf ihre Rezi-Exemplare angewiesen sind, die Verlage aber nicht unbedingt auf die eine oder andere Rezi - und daher auch gut und gerne die Muskeln spielen lassen können und es wohl auch tun.


    Die These müsste eigentlich mehr noch als Frage definiert werden - da es nur eine Vermutung meinerseits ist.


    Jedenfalls muss ich immer etwas schmunzeln, wenn ich lese wie von Verlagsseite sehr heftig auf Kritik reagiert wird.

    Ein kleines Beispiel aus unserem Fan-Comic-Stammtisch sei mir erlaubt

    Hier wurde gar von einem Verlagsmitarbeiter mal ganz vehement auf eine etwas differenzierte Albumbesprechung reagiert und gar mit einem weiteren Fernbleiben gedroht, wenn man weiterhin solche Besprechungen abgäbe, da wir ja nichts besseres zu tun hätten als den Titel schlecht zu reden!

    Ich muss noch heute darüber schmunzeln - denn einerseits handelte es sich bei den beiden Alben um einen Titel der sogar mittelmässige bis gute Bewertungen von den Beteiligten bekam - also weit entfernt von "durch den Dreck" ziehen.
    Andererseits fand ich die angedeutete Drohung und die Brüskierung seinerzeit einfach nur lächerlich - schliesslich kaufen wir uns unsere eigenen Comics - sprich wir sind die Zielgruppe des Verlages und keine ihm verpflichtende Gruppe.

    Wenn ich mir aber nun vorstelle, daß solches Gehabe (seitens des Verlags) auch bei den bekannteren Viel-Rezensenten an der Tagesordnung ist - die aber widerrum vielleicht auf weitere Rezi-Exemplare des Verlages angewiesen sind, kann ich mir durchaus vorstellen, daß man sich nach einer gewissen Zeit arrangiert und seine Kritik - wenn sie es denn gibt - sozusagen etwas höflich umschreibt!

  10. #35
    Mitglied Avatar von eis
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    @Muhr: Neben dem Argument ist das Gefühl eines der zentralen Themen, wenn wir über Geschmack reden. Wer in seiner Jugend Silberpfeil liebte, wird den Comic auch heute noch wohlwollend betrachten. Warum auch nicht?

    Was mir bei vielen Rezensionen fehlt, ist die Betrachtung dessen, was für mich einen außergewöhnlich guten Comic ausmacht: Das Zusammenspiel von Text und Bild. Muss nicht immer sein, aber selbst im eher trivial ausgelegten Superheldencomic passiert das ab und zu. Comic ist eben mehr als nur die Geschichte. Und da es sich bei der Rezeption von zwei Ebenen auch sehr um die eigene (Lese-)Erfahrung dreht die nicht für alle gleich ist, zählt nicht nur das reine belegbare Argument, sondern auch das Gefühl.

  11. #36
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
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    Kann es sein das im Comicsektor einerseits die Rezensionen nicht so etabliert wie im Literatur + Musikmarkt sind und andererseits es zu wenig journalistische Rezensenten gibt, bzw. zuwenig Unabhängige?
    jap. ganz genau so. und das wiederum ist eine folge des nischenmarktes bzw. des images der comics.

  12. #37
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    Zitat Zitat von eis Beitrag anzeigen
    @Muhr: Neben dem Argument ist das Gefühl eines der zentralen Themen, wenn wir über Geschmack reden. Wer in seiner Jugend Silberpfeil liebte, wird den Comic auch heute noch wohlwollend betrachten.
    jap. nur: dann ist es auch aufgabe des rezensenten, dies auch herauszustellen. grade ernsthafte kritiker müssen unterscheiden können zwischen dem gefühl der nostalgie und der jetzt-betrachtung, zwischen dem gefühl und dem argument UND sie müssen beides auch so vermitteln können.

    ich denke auch, dass viele, grade semiprofessionelle kritiker genau daran scheitern.

    Was mir bei vielen Rezensionen fehlt, ist die Betrachtung dessen, was für mich einen außergewöhnlich guten Comic ausmacht: Das Zusammenspiel von Text und Bild. Muss nicht immer sein, aber selbst im eher trivial ausgelegten Superheldencomic passiert das ab und zu. Comic ist eben mehr als nur die Geschichte. Und da es sich bei der Rezeption von zwei Ebenen auch sehr um die eigene (Lese-)Erfahrung dreht die nicht für alle gleich ist, zählt nicht nur das reine belegbare Argument, sondern auch das Gefühl.
    aber auch dieses gefühl muss vermittelt werden - als objektive tatsache der subjektiven empfindung des rezensenten, die sich dem leser auch als solche vermittelt. anders gesagt: je stärker der rezensent emotional involviert ist, desto stärker muss er dem leser dies auch als solch involviertheit vermitteln - und nicht als objektive tatsache.

    einige der besten fanschreiber sind meister auf diesem gebiet des subjektiven, ich persönblich lese das sehr sehr gerne. aber man muss es eben können - und sich auch trauen.

  13. #38
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Ich finde es sehr interessant und bezeichnend, was Hignosis beschreibt. Ausser L.N.s Arbeit im Spiegel, einigen Sachen auf JETZT.de und eventuell der Seite in Choices gibt es wenig wirklich unabhängiges, was journalistisch fundiert und unabhängig rezensiert. - Von welcher Homepage / Seite redest du, Hip?

    Ausserdem habe ich immer und immer wieder das Gefühl, dass wir alle dem Medium gegenüber nachgiebiger sind - dass wir einen Comics kaufen und lesen, den wir als Film oder Buch nach drei Minuten oder drei Seiten weglegen würden.


    Ich finde, wir (alle die hier so zugange sind) sollten uns alle mal einen bestimmten Comic vornehmen, und jeder schreibt eine Kritik. Nur so ne Idee ...

  14. #39
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Die wenigsten Rezensenten sind auf das "Goodwill" der Verlage angewiesen - eher umgekehrt dürfte eine Abhängigkeit zu suchen sein.
    im comicbereich ist es evtl. eher umgekehrt. die wenigstens rezensenten besitzen eine narrenfreiheit den verlagen gegenüber, wie sie etwa platthaus besitzt - ich wüsste z.b. schon gern, wie carlsen reagieren würde, würde ich sie auf SPON in die pfanne hauen. nur: das kann man natürlich nicht ausprobieren, da muss man warten, bis es passiert.

    das prestige der grossen verlagshäuser schützt hier.

    aber wie ist das bei comicgate, der comixene, der CRS etc.? ich weiss das nicht genau, kann mir aber schon vorstellen, dass hier schnell mal direkte kritik von den verlagen kommt oder der hinweis, dass man die bemusterung auch einstellen könne.

    andere verlage - wie etwa kult editionen - sind ja grundsätzlich nicht an rezensionen interessiert. war zumindest deren aussage mir gegenüber.

    Im Comic-Bereich, wo viel mit dem Fandom vermischt wird, habe ich desöfteren das Gefühl, daß die "Viel-Rezensenten" sehr wohl auf ihre Rezi-Exemplare angewiesen sind, die Verlage aber nicht unbedingt auf die eine oder andere Rezi - und daher auch gut und gerne die Muskeln spielen lassen können und es wohl auch tun.
    wobei man sagen muss: abseits von etwa der FAZ oder dem SPIEGEL bringen rezensionen fast gar nichts. und natürlich kostet pressearbeit auch geld. muss sich also am ende rentieren. hier ist man als pressearbeiter gelegentlich in der zwickmühle.

  15. #40
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Zu Ellens Frage: Eine direkte kritische Reaktion der Verlage oder gar ein "Muskeln spielen lassen" haben wir bis jetzt auf negative Comicbesprechungen nicht erlebt. Allerdings gibt es durchaus mal eingeschnappte mails oder aber Äußerungen à la "die Comicszene ist doch eh schon so klein, da muss man doch nicht noch alles kaputt reden. Wenn Euch der Comic nicht gefallen hat, warum lasst Ihr die Rezension dann nicht einfach weg?"

    Eine ähnliche Diskussion hatte ich vor einiger Zeit übrigens schon mal im Comicgate-Forum angefangen, unter dem Titel "Rezensionen - wie ehrlich sollen sie sein?". Damals hatte Ellen gesagt, dass man niemandem verpflichtet sei; wenn überhaupt jemandem, dann den Lesern, indem man ihnen eine Kaufempfehlung gibt (oder eben nicht). Den Ansatz fand und finde ich immer noch gut.

  16. #41
    Mitglied Avatar von Donovan
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    Einige haben es ja schon geschrieben: Der Grund für vorwiegend positive Rezensionen liegt sicher daran, dass der Rezensent von vornherein Rezi-Exemplare ordert, die ihm vom Zeichenstil, vom Genre oder aus was auch immer für Gründen interessiert und gefällt.
    Da die meisten Rezensenten den Job nebenberuflich in ihrer knappen Freizeit machen, such ich mir dann natürlich Bände aus, die mich ansprechen.
    Spong schreibt es ja auch sehr treffend: wozu die Zeit mit einem Comic verbringen, der eh nicht gefällt und dann da noch "durchquälen". Macht keinen Sinn. Wer dennoch dazu Lust hat: viel Spaß!

    Zum Thema Macken und Fehler: eines meiner Anliegen ist z. B. die Förderung der Bekanntheit von Werken vor allem von deutschen Comic-Machern. Wenn da mal was nicht ganz toll ist, Schwamm drüber. Das Gesamtwerk zählt. Und natürlich sind Rezensionen auch Marketing, ist doch wohl klar.

    Und zu totalen Verissen von diversen Bänden eines Verlages: Ich möchte den Verlag sehen, der dann noch Exemplare rausrückt. Mehrfach tatsächlich dann auch nicht mehr passiert!!!
    Würd ich als Verleger ehrlich gesagt auch nicht tun. Mag Ausnahmen geben ...
    Geändert von Donovan (05.07.2007 um 21:22 Uhr)

  17. #42
    Mitglied Avatar von TigerRider
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    Zitat Zitat von Donovan Beitrag anzeigen
    ..Der Grund für vorwiegend positive Rezensionen liegt sicher daran, dass der Rezensent von vornherein Rezi-Exemplare ordert, die ihm vom Zeichenstil, vom Genre oder aus was auch immer für Gründen interessiert und gefällt...
    Genau! Und daher ist es für meine Kaufentscheidungen auch wichtig, den Rezensent zu kennen. Gehe ich nämlich mit dieser Zusatzinfo (z.B. der Rezensent hat einen ähnlichen Geschmack wie ich) an die Rezension, so bekommt sie für mich mehr Gewicht.
    Gruß
    Jens

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  18. #43
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Von welcher Homepage / Seite redest du, Hip?...
    Wenn ich Deine Frage jetzt richtig verstehe fragst du nach unserem Comic-Stammtisch?

    Dann befindet er sich hier im Comicforum im Bereich Albenforum.
    Wir machen aber weniger Rezensionen im klassischen Sinne, sondern beschäftigen uns intensiv mit allerlei Comics (von Klassiker - Neuheiten) suchen uns Besprechungstitel raus und diskutieren dann lebhaft über sie.


    Ich befürworte auch Donovans Aussage, das viele Rezensenten sich ihre Favoriten aussuchen, über die sie dann naturgemäss mehrheitlich positiv berichten.

    Das ist im Fanbereich auch durchaus legitim - und ich möchte nicht behaupten, daß ich mir diese Rezensionen nicht durchlese.

    Nur bringt sie mir dann als potentieller Käufer überhaupt etwas?

    Ich sage mal "Jein" - denn nur wenn ich in diesem Fall den Rezensenten und dessen persönlichen Geschmack gut einschätzen kann - so wie TigerRider es beschrieb - ist sie vielleicht ein Kaufargument.

    Ansonsten bringt sie rein gar nichts - ausser das sie eventuell lesenswert ist.

    Ich persönlich lese diese Rezis oft erst nachdem ich selbst den Comic schon goutiert habe - den ich zuvor nach eigenen Kriterien gekauft habe - und vergleiche dann meine persönlichen Eindrücke mit denen des Rezensenten.


    Ich persönlich würde es sehr begrüssen, wenn es neben den o.g. Quellen noch weitere professionelle und vor allem Unabhängige Rezensoren geben würde.
    Als wichtig erachte ich dabei, daß diese auch Comics bewerten müssen die sie sich persönlich vielleicht nicht unbedingt antun würden.

    Nur so kann m.E. eine effektive Rezi herauskommen, die zwar in sich die subjektiven Eindrücke des Rezensenten beinhalten, diese aber möglichst transparent und "objektiv" dem Betrachter vermitteln.

    Einige der genannten Magazine haben dies in der Vergangenheit durchaus gemacht.

    Ich denke hier z.b. an die Comixene in früherem Gewand - da hatte ich schon das Gefühl als Leser ganz gut über einen Titel informiert worden zu sein.
    Natürlich hat man auch dort den persönlichen Geschmack des Rezensenten nach einer gewissen Zeit herausgespürt - aber dennoch wurde versucht die Kritik oder auch das Lob in sich zu erklären, dem Leser transparent zu vermitteln.

    Bei einem angesehen Rezensenten wie Platthaus habe ich persönlich oft das Gefühl, das er seine Comicbesprechungen auch mehr aus seinem Hobby heraus betrachtet und auch oftmals zu Titeln greift, mit denen er von vorn herein symphatisiert und dann teilweise überschwenglich lobt.

    Natürlich möchte ich seinen Rezis nicht ihre Qualifikationen absprechen - das wäre ja absurd, aber er wird mir etwas zu oft zu einem deutschen Comic-Reich-Ranicki hochstilisiert.

    Schade dennoch das nicht mehr Zeitschriften/Magazine in ihrem Feuilleton desöfteren über Comics berichten.
    Schön wäre es auch - wenn es wie in anderen Sektoren mehr sog. Fachmagazine gäbe, die wie z.b. Rolling Stone, Musik-Express, Cinema oder irgendwelche PC-Journale neue Comics vorstellten und auch unabhängig rezensieren.

    Aber wenn man dann erfährt das es Verlage wie Kult Editionen oder ähnliche gibt, welche gar nicht interessiert daran sind wie ihre Veröffentlichungen in der Öffentlichkeit ankommen - dann kann man sich vorstellen, wie schwierig eine Zusammenarbeit mit diesen sein dürfte.


    P.S. Sorry - ich habe schon wieder viel geschrieben - ich wäre wohl ein schlechter Rezensent, schweife ich doch zu sehr ab!
    Geändert von hipgnosis (06.07.2007 um 09:26 Uhr)

  19. #44
    Mitglied Avatar von Breitschuh
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Und schon sind wir wieder in einer sehr schönen persönlichen Diskussion. Ich äussere eine Meinung, und du kommst mit Mutmaßungen über meinen Charakter.
    tja, und da muss ich mich doch leider schon wieder in einen hochinteressanten thread einschalten. du, lieber spong, wirfst deinen kritikern hier nämlich genau das vor, was du (zumindest im falle caramba/breitschuh) betrieben hast und betreibst, und die mangelnde selbstkritik, die aus deinen zeilen spricht, treibt mich schon wieder wider besseres vorhaben auf die palme. DU bist offensichtlich nicht in der lage, zwischen werk und autor zu unterscheiden. DU warst der meinung, aus deiner kenntnis meiner comics schlussfolgerungen über meinen charakter ableiten zu können. DAS war der umstand, der dir meinen unmut (über den unmut anderer kann und will ich nicht sprechen) zugezogen hat. ich hab es gesagt, ich sage es noch einmal: halte von meinen comics, was du willst. aber erlaube dir bitte, bitte aufgrund meiner comics kein urteil über mich.
    ich bin völlig deiner meinung, dass die deutsche comickritik (bis auf löbliche ausnahmen, muss ich sie erwähnen, ln?) zu wohlwollend ist. aber dir, mein lieber, würde es wohl anstehen, hie und da mal zu schweigen und das eigene riechorgan zu betasten.
    zum startposting des threads: aber ja! immer her mit den rezis!

  20. #45
    Mitglied Avatar von Breitschuh
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    kommt der betreffende Verlag geschlossen an meinen Stand und macht BUKAKE auf meine Hefte. Hüten werde ich mich. :-)
    deine befindlichkeitsbetulichkeiten als wichsvorlage für zwerchfell? träum weiter, kleiner mann.

  21. #46
    Mitglied Avatar von Breitschuh
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    so, und nun trage ich doch noch bisschen zum thema bei:
    als autor und zeichner kann ich sagen, das alte klischee "schlechte presse gibt es nicht" enthält eine ganze menge wahrheit. ja, ich ärgere mich darüber, wenn jemand schreibt, argstein sei luschig gezeichnet. aber es ist mir alle mal lieber, als nicht rezensiert zu werden.
    als leser sage ich, die deutsche comickritik ist zu undifferenziert, zu sehr wird darauf rücksicht genommen (aus nachvollziehbaren gründen), das eigene gemüsebeet nicht zu zertrampeln.
    den comickritikern möchte ich aufgrund meiner erfahrung mit deutschen verlagen sagen: nicht verzagen, nicht einschüchtern lassen. auch wenn ab und an mal gemüsebeetzertramplungsverwarnungen kommen, schreibt weiter fundiert und belegbar eure meinung zum output der deutschen verlage.
    denn egal welche konzerne dahinter stehen, der deutsche comic kommt nicht ohne euch aus. beweis dafür sind eben jene verwarnungsmails. wenn ihr so unbedeutend wärt, wieso sollte man euch abstrafen?

  22. #47
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Lob des Comicladens

    Zum Glück für einige von uns, die in Großstädten wohnen, gibt es ja Comicläden und Comicecken im Buchhandel, die es ihnen ermöglichen, wenigstens das Artwork auf Gefallen oder Nichtgefallen zu überprüfen.

    Ansonsten wäre es natürlich hilfreich, die geschmackliche Ausrichtung des Rezensenten in etwa einschätzen zu können. Verisse können ja unter Umständen dringende Kaufempfehlungen sein.

    Der Comicmarkt ist immer noch so klein, daß man den einen oder anderen der rezensierten Comics kennt und Rückschlüsse auf den Schreiber ziehen kann (das hat natürlich Grenzen. Im Mangabereich wär ich restlos aufgeschmissen).
    Ich las früher in einem Musikmagazin laufend Hymnen über finnische oder katalanische Weltmusiker. Da schrieb auch jeder über seine Lieblingsgruppe, und der Leser hatte keine Chance, das in sein eigenes Geschmacksraster einzuordnen.

  23. #48
    Admin Avatar von Bernd Glasstetter
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    Ich kann es mal aus meiner Sicht beschreiben, da ich ja doch recht viele Rezensionen im Comicbereich verfasse:

    Ich selbst bekomme eigentlich keinen Druck von den Comicverlagen. Ich würde mich da auch dagegen verwehren und wenn man sich mal meine Rezensionen ansieht, schreibe ich auch ab und an Verrisse (übrigens auch bei DVDs auf www.splashmovies.de). Das Wichtigste ist freilich bei jeder Rezension: Sie sollte gut begründet sein. Egal ob positiv oder negativ. Wobei es mir durchaus leichter fällt einen Verriss zu begründen.

    Ich habe auch schon einige Male mit mir ringen müssen, ob ich denn nun einen Verriss schreibe oder nicht. Bestes Beispiel war da die Rezension zu Gregory. Anfangs fand ich den Band richtig mies, zum Teil zum Kotzen. Ich habe ihn dann zur Seite gelegt und nach zwei Wochen wieder angefasst und konnte dann eine differentierte Meinungsäußerung dazu schreiben, die dem Material letztendlich gerecht wurde - meiner Meinung nach.

    676 Erscheinung von Killoffer habe ich im Rahmen meiner Jurytätigkeit beim Comic des Jahres gelesen und mich davor gescheut eine Rezension zu schreiben. Nicht weil ich meinen dann mit Sicherheit hervor gebrachten Verriss nicht hätte begründen können. Ich bin mir nur nicht sicher, ob dieser Band nicht irgendwann auf dem Index landen könnte. Und ich denke, dass er für unsere Leser - die von Teenager-Alter aufwärts vorhanden sind - nicht das richtige Material ist, um es offensiv in einer Rezension zu bewerben. Denn auch eine negative Rezension ist IMHO Werbung. Killoffer finde ich persönlich jedenfalls ekel erregend. Und entsprechend wurde der Band von mir beim Comic des Jahres auch mit der schlechtesten Note bedacht. Künstlerisch ist der Band wirklich toll und interessant. Aber da gibt es einfach Szenen, die sind zu heftig.

    Ich finde differenzierte Meinungen sehr wichtig. Und ich hoffe, dass meine Meinungsäußerungen in Rezensionen nicht zu sehr in den Himmel loben. Andererseits: Wenn das Material nun einmal geil ist, warum sollte man es nicht auch sagen dürfen?

  24. #49
    Mitglied Avatar von Ben82
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    Zitat Zitat von Bernd Glasstetter Beitrag anzeigen
    Killoffer finde ich persönlich jedenfalls ekel erregend. Und entsprechend wurde der Band von mir beim Comic des Jahres auch mit der schlechtesten Note bedacht. Künstlerisch ist der Band wirklich toll und interessant. Aber da gibt es einfach Szenen, die sind zu heftig.
    Toll und interessant, aber trotzdem mit der schlechtesten Note bedacht? Ehrlich gesagt kann ich das nicht nachvollziehen.
    Und versteh ich das richtig, dass du den Band nicht auf Splashcomics rezensierst, um sinngemäß das jugendliche Publikum davor zu schützen? Hm, dann hättest du doch in die Rezension sowas wie "unbedingt erst ab 18 Jahren kaufen" schreiben können. Immerhin hätte die Besprechung ja an sich keinen bedenklichen Inhalt. Davon abgesehen richten sich andere Werke auf Splash ja an gleiches Publikum vom Alter her, z.B. Sin City, Torpedo usw.
    Excelsior

  25. #50
    Admin Avatar von Bernd Glasstetter
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    Also ich würde schon einmal sehr deutlich sagen, dass Sin City und Torpedo um einiges anders sind als die Sache mit Killoffer. Oder beißt jemand dort einem anderen Mann den Schniedel ab?

    Ein Comic ist immer eine gute Mischung aus einer guten Geschichte und einer guten Grafik. Wenn die Grafik Mist ist, aber die Story gut, wird das kein guter Comic sein. Ist die Grafik gut, die Geschichte aber Müll, ist der Comic auch nicht gut. Also passt das schon.

    Ach ja, was ich noch vergessen habe: Seit einiger Zeit kann man - sofern man mit einer unserer Meinungen nicht einverstanden ist - eine Rezension als Leserrezension hinzufügen. Man muss sich dazu mit den Daten des Accounts beim Comicforum auf den Splashcomics einloggen. Dann kann man die Rezension schreiben. Die wird von uns moderiert. Wir wollen hier freilich verhindern, dass keine rechtlich brisanten Dinge online gestellt werden oder aber Bots uns zuknallen. Aber insgesamt ist das dennoch ein recht einfach zu bedienendes System. Die Rezensionen können sowohl in der Checkliste als auch bei unseren Rezensionen hinterlegt werden.

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