Hätte schon beinahe gesagt: Such Dir einen potenten Sponsor aus der Pharmaindustrie. Dann hab ich mir Deine Seite 3 angesehen.
Also ernsthaft: Es gibt kaum Fanzines, die sich gut verkaufen. Im Moment gibt's nur "Hammerharte Horrorschocker" (siehe auch "Weißblech Verlag"), was es in den Pressegrosso, das heißt an die Kioske geschafft hat. Und das ist eigentlich die einzige Lösung für das Vertriebsproblem. Wenn es Dir darum geht, ein Geschäft zu machen, mußt Du Dich auch fragen: Wie komme ich mit meinem Magazin an den Kiosk (dafür braucht man jedenfalls eine Mindestauflage, durchgängig Farbdruck und ein Magazin, dem man ansieht, daß sich viele Leute dafür interessieren)?
Ich mache selbst auch ein Fanzine und denke andersrum: Was will ich publizieren? Welche Comics gefallen mir, welche will ich gedruckt sehen (in meinem speziellen Fall heißt das allgemein: Comics und Grafik von Amateuren)? Ich habe ungefähr 70 Abonnenten, wobei permanent welche abspringen und neue hinzukommen. Aber das bewegt sich in einem so überschaubaren Rahmen, daß ich mit Drucken und Postversand nur geringfügige Verluste mache. Und das ist es mir wert. Wenn man Anzeigen akquiriert (siehe oben), kann man vielleicht sogar mit Plusminus-Null rauskommen.
Wenn Du noch gar keine Leser hast, mußt Du die Dir suchen auf Comicmessen oder durch Anzeigen in Comicmagazinen oder durch Mundpropaganda. Manche verkaufen ihre Fanzines auch auf Rockkonzerten und ähnlichen Szeneveranstaltungen. Das ist freilich eine mühsame Arbeit, und die Käufer und Abonnenten werden nur ganz allmählich mehr. Ich für meinen Teil will aber gar nicht mehr Hefte unter die Leute bringen als die 150, die ich pro Ausgabe drucke. Dann wäre es ja keine Nebenbei-Beschäftigung mehr.
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