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Thema: Buchpreisbindung, Comicläden und ein Kartell? Extraxt aus: Jede Menge ECC-News

  1. #76
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    @balu: die buchpreisbindung ist nicht die ursache für das steigen der preise. oder glaubst du an die große verschwörungstheorie aller verlage? gewisse comics SIND übrigens preiswert - oder meinst du mit "gewisse comics" die, die du selber haben willst? asterix, lucky luke, donald duck, micky maus, mangas diverser art ... alles durchaus preiswerte objekte. siehe martins anmerkung weiter vorn bzgl. "comic-aldi". ein eingeschränktes, aber dafür preiswertes comicsortiment existiert.

    und mir ist es nicht wurscht, ob jemand von einem kartell redet, aber etwas ganz andres meint.

  2. #77
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Im Bereich von Film und Musik läuft doch
    - gerade bei der einheimischen Produktion! - auch nichts ohne öffentliche
    Förderung! ....
    Jetzt ziehst Du (imho) nur einen Teilbereich ("einheimisch") des Ganzen heraus,
    um diese Branchen runterzureden. Im Film- und Musikbusiness werden
    auch viele Milliarden umgesetzt und horrende (Star-)gehälter gezahlt
    sowie hohe Produktionskosten angesetzt. Das einheimische Produktionen
    in einem so "importgeilen" Land, wie Deutschland es schwierig haben
    liegt da nur auf der Hand. Das ist aber widerum ein anderes Thema.


    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    In einem Land wie Frankreich dagegen muss heute schon der gesamte
    Buch- und Zeitschriftenmarkt vom Staat hoch subventioniert werden.
    Nicht einmal eine Tageszeitung erscheint dort noch ohne direkte Zuschüsse
    des Staates. Und darüber hinaus gehören inzwischen fast alle wichtigen
    Verlage Industriekonglomeraten (besonders gerne solchen der Rüstungs-
    industrie). Auf die Spitze getrieben wurde diese Entwicklung übrigens just
    während der Zeit der Preisfreigabe.
    Auf all das kann ich zumindest hier in Deutschland gerne verzichten. .
    Dem Comic in Frankreich hat deren Marktpolitik schon einmal nicht geschadet.
    Ich wünsche mir da liebendgerne "französische Verhältnisse"!

    Es ist wirklich die Frage, ob die Buchpreisbindung noch das wirkungsvolle
    Instrument ist, wo doch - wie Du beschreibst - so viele andere Sektoren der
    Gesellschaft anders gefördert werden. Mir persönlich gefällt dieser elitäre
    Anspruch des Buches gar nicht, der nur dazu führt, dass immer weniger
    Teile der Bevölkerung dran teilnehmen.

    Oder anders herum gesagt: braucht der begeisterte Comicleser wirklich
    500 neue Serien jedes Jahr, wenn gleichzeitig der Comic dadurch an
    Breitenwirkung verliert? Die Comicbranche hat etwas gemütliches an sich ...
    und Gemütlichkeit heisst eigentlich Rückzug!
    Geändert von horst (21.05.2007 um 13:45 Uhr)

  3. #78
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    die buchpreisbindung hat doch aber gar keinen einfluss auf die preisgestaltung!
    Du glaubst also tatsächlich, wenn ein einziger Verlag einen Einheitspreis für alle Buchhändler bestimmt, dann kommt genau das Gleiche raus, wie wenn jeder Buchhändler für sich selbst einen Preis bestimmen könnte? Wenn jeder Buchhändler seinen Preis für beispielsweise die Isnogud-Gesamtausgabe selber bestimmen könnte, dann würde jeder Händler im deutschsprachigen Raum exakt 29 € als Preis wählen?

    An so etwas zu glauben, ist ja noch absurder, als an den Storch zu glauben.

    *ebenfalls kopfschüttel*
    Geändert von Käpt'n Balu (22.05.2007 um 10:42 Uhr)

  4. #79
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    @balu: die buchpreisbindung ist nicht die ursache für das steigen der preise.
    Richtig! Aber die Buchpreisbindung ist die Ursache für das Nicht-Sinken der Preise.

  5. #80
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Dem Comic in Frankreich hat deren Marktpolitik schon einmal nicht geschadet.
    da entnehme ich aber z.b. den marktberichten aus den ICOM-jahrbüchern anderes.

    Oder anders herum gesagt: braucht der begeisterte Comicleser wirklich
    500 neue Serien jedes Jahr, wenn gleichzeitig der Comic dadurch an
    Breitenwirkung verliert? Die Comicbranche hat etwas gemütliches an sich ...
    und Gemütlichkeit heisst eigentlich Rückzug!
    keiner hindert splitter daran, sein programm zu reduzieren. mit gutem beispiel vorangehen!

    es ist wirklich etwas absurd, wenn ein teilbetreiber eines der jüngsten deutschen comicverlage sich beschwert, dass zu viele comics erscheinen.

    willst du jetzt eigentlich französische verhältnisse oder gemütliche verhältnisse? oder vllt. doch italienische oder us-amerikanische verhältnisse? "jedem land die eigne art", wie barbara thalheim sang. nicht wahr?

  6. #81
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    Zitat Zitat von Käpt'n Balu Beitrag anzeigen
    Richtig! Aber die Buchpreisbindung ist die Ursache für das Nicht-Sinken der Preise.
    geht es dir nun um das steigen der preise oder um das nicht-sinken? das ist zweierlei.

    ansonsten hast du den assistenten imho ziemlich mißverstanden. er sprach von der preisgestaltung der verlage (die heutzutage automatisch preisgestaltung der händler ist). und auf die hat die buchpreisbindung keinen einfluss. insofern passt deine aussage auch so gar nicht zu seiner.

  7. #82
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Wenn ich meine bescheidene Meinung zum Thema kundtun darf.

    Ich bezweifle das die Abschaffung der Buchpreisbindung viel für den deutschen Comicmarkt positiv bewirken kann.

    Erstmal möchte ich ihn völlig getrennt vom Buchmarkt betrachten - da ich nicht glaube das hier absolut gleiche Gesetzmässigkeiten gelten.

    Desweiteren würde ich gar eine Betrachtung nach Format nicht uninteressant finden.

    Nehmen wir mal den Albenbereich der hier schon in der Diskussion stand. Glaubt wirklich jemand ernsthaft das die Abschaffung der Preisbindung hier revolutionäre neue Konsumentenmassen generieren könnte?

    Der Albenmarkt ist zum reinen Sammlermarkt in Deutschland mutiert und selbst eine Reduzierung der Marge durch einzelne Grosshandelsketten, könnte den Preis nicht derart drücken, daß er für die breite Masse von Interesse wäre.
    Ich denke hier profitiert keiner so richtig von dem Wegfall - mittlerweile ist den Sammlern eine gewisse Qualität und die komplette Veröffentlichung einer Serie wichtiger als wenige Euros zu sparen (auch wenn dies vielleicht ein ganz netter Mitnahmeeffekt wäre).

    Im Grunde wissen wir doch alle, daß die Aufhebung der Preisbindung dem kleinen Comichändler um die Ecke mit Ladengeschäft, den letzten Todesstoss geben wird.
    Wie soll er mit den Grossen konkurieren?
    Schon heute hat Ebay, Amazon und die Internetanbieter die etwas verbilligt ihre Ware anbieten dafür Sorge getragen, daß nur noch ganz wenige der Comicläden wirklich vernünftig leben können, bzw. sich wirtschaftlich gut trägt.

    Mit Abschaffung der Preisbindung wird noch der letzte kleine Rest dezimiert.

    Das kann man dann gut oder schlecht finden - man darf sich nur nach ein paar Jahren nicht wundern, daß es eben nur noch ganz wenige Händler - und wahrscheinlich nur noch in ein paar wenigen Städten Deutschlands geben wird.

    Diese müssen dann mit den Grossen der Buch-Branche - die hier alle genannt wurden konkurieren.
    Glaubt jemand ernsthaft die Anzahl der angebotenen Comics würde bei diesen steigen?
    Es werden schlicht und ergreifend die wenigen Topseller sein die sich im Portfolio wiederfinden - so wie es auch heute schon meist der Fall ist.

    Die vielen weniger rentablen Arbeiten findet man dann nicht mehr - vorerst wird man sie vielleicht bei Amazon ohne vorheriges Anschauen bestellen können - denn wenn immer mehr kleine Comicläden schliessen, wird der interessierte Leser auch immer weniger Auswahl zu Gesicht bekommen.

    Ich würde es noch nicht mal besonders schlimm finden, wenn die reine Quantität nur darunter leiden würde - aber so wird es nicht sein.
    Massgeblich wird die Qualität über kurz oder lang auf der Strecke bleiben - denn die kleinen aber feinen Projekte diverser Verlage wird es dann sicherlich nicht mehr sooft geben.

    Wo sollten diese ihre Comics denn noch verkaufen?

    Die Grossen haben kein Interesse - für den Kiosk ist deren Auflage vernichtend gering - den kleinen Händler gibt es in dieser Form immer seltener - bleibt nur noch der Direktversand.
    Oder alles über Amazon - ganz ehrlich wer braucht das denn?

    Keine Ahnung welches Konzept den deutschen Comicmarkt am meisten helfen könnte - billigere Serien, Magazine usw. ?
    Die Abschaffung einer Preisbindung halte ich als Gesamtkonzept für das am wenigsten hilfreiche Mittel.
    So etwas kann man als Lösung in einem kräftigen, gut strukturierten Markt vielleicht gut heissen - wo alle Produkte bekannt und dementsprechend oft konsumiert werden.

    Im Comicbereich würde es die Starken noch stärker machen und die Schwachen schlichtweg von der Bildfläche fegen!

    Der Preis wäre ein richtiger Lösungsansatz unter mehreren Faktoren. Dieser wird aber nicht primär von der Buchpreisbindung bestimmt, sondern definiert sich m.E. aus ganz anderen kalkulatorischen Aspekten.
    Dafür spricht doch schon die gegenwärtige Marktlage.
    Nehmen wir wieder den Albenbereich - wieviele Verlage gibt es hier und was kosten die einzelnen Alben.
    Ich habe nicht das Gefühl das sich hier "Kartell-ähnlich" untereinander abgesprochen wird - zu unterschiedlich sind die jeweiligen Preise.
    Erst wenn jeder Verlag seinen eigenen Preis festgesetzt hat spricht man doch von einem verbindlichen Buchpreis.
    Oder gäbe es eine Mindestgrenze unter der ein Verlag ein bestimmtes Album nicht veräussern darf?

    Wenn nein - was macht dann die Buchpreisbindung an diesem Preis für einen Unterschied?
    Geändert von hipgnosis (21.05.2007 um 14:17 Uhr)

  8. #83
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    da entnehme ich aber z.b. den marktberichten
    aus den ICOM-jahrbüchern anderes.
    Nicht Frankreich zu Frankreich, sondern Frankreich zu Deutschland.

    Natürlich ist dafür auch eine Großzahl an anderen Faktoren zuständig.
    Die Buchpreisbindung jedoch ist im Albensegment bzw. Fachladen
    nicht für mehr Umsatz gut. ... und "der Blick nach Frankreich" war nur
    ein zwinkernder Sidekick und kein grundsätzliches Argument.


    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    keiner hindert splitter daran, sein programm zu reduzieren. mit gutem beispiel vorangehen!

    es ist wirklich etwas absurd, wenn ein teilbetreiber eines der jüngsten deutschen comicverlage sich beschwert, dass zu viele comics erscheinen.
    Was ist daran absurd? Jedes ernstzunehmende Unternehmen macht eine
    Analyse, welche Produkt-Anzahl zu einem gesunden Markt gehört und stimmt
    seine Politik darauf ab. Rückzug wäre da nur die wirklich absurdeste Idee ...
    immerhin ist der Wettbewerb der Motor für Fortschritt und wenn Du die
    Augen aufmachst, dann wirst Du den Fortschritt sehen.

  9. #84
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Nicht Frankreich zu Frankreich, sondern Frankreich zu Deutschland.
    wenn es in frankreich aber bergab geht, ist das auch ein verhältnis - dass ich mir hier nicht wünsche.

    Was ist daran absurd? Jedes ernstzunehmende Unternehmen macht eine
    Analyse, welche Produkt-Anzahl zu einem gesunden Markt gehört und stimmt
    seine Politik darauf ab. Rückzug wäre da nur die wirklich absurdeste Idee ...
    immerhin ist der Wettbewerb der Motor für Fortschritt und wenn Du die
    Augen aufmachst, dann wirst Du den Fortschritt sehen.
    ???

    du verwirrst mich.

  10. #85
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Dem Comic in Frankreich hat deren Marktpolitik schon einmal nicht geschadet. Ich wünsche mir da liebendgerne "französische Verhältnisse"
    Der heutige Comic-Markt Frankreichs ist doch einzig und allein ein Ergebnis intensiver staatlicher Regulierung, die sogar so weit ging, über Jahrzente große Teile ausländischer Comics per Gesetz auszuschließen! Noch in den siebziger und achtziger Jahren wurde etwa der Edition Lug regelmäßig von der Staatsgewalt das Marvel-Programm dicht gemacht, bevor man entnervt aufgab und den Laden an die skandinavische Semic-Gruppe verkaufte.
    Darüber hinaus gibt es aus den unterschiedlichsten Töpfen zahlreiche direkte Beihilfen für die Verlage, die große Teile ihrer Produktion überhaupt erst ermöglichen. Was bitte hat das alles mit Markt zu tun?
    Und da, wo dann der Markt bei der Freigabe der Preise zeitweilig zuschlug, waren natürlich nicht in erster Linie die Verlage und ihre subventionierten Programme betroffen, sondern der Handel - das ist natürlich richtig! Aber in Frankreich wurden die Comics halt verstärkt in die Buchhandelsketten übernommen, wenn Comicläden und kleinere Buchhandlungen wegfielen. Genau das wird aber in Deutschland nicht passieren, weil der Comic bei uns einfach viel zu unbedeutend ist.

  11. #86
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    ???

    du verwirrst mich.
    Ein Unternehmen kann doch problemlos in einem Marktsegement antreten,
    (auch mit einer angenommenen Sättigung), wenn es der Überzeugung ist,
    dass es selbst in diesem Markt bestehen kann. Wo wäre da das Problem?

    Ausserdem gibt es in unserer modernen Gessellschaft eigentlich keinen
    Markt mehr, der nicht mehr oder minder gesättigt ist!

  12. #87
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ein Unternehmen kann doch problemlos in einem Marktsegement antreten,
    (auch mit einer angenommenen Sättigung), wenn es der Überzeugung ist,
    dass es selbst in diesem Markt bestehen kann. Wo wäre da das Problem?
    das problem ist, dass du erst von zu viel titeln redet, dann dass du es gemütlich magst und von rückzug redest, dann aber wieder von wettbewerb ...

    ich bin mir nicht sicher, wie weit ich diesen kladderadatsch von dir als ironisch oder ernstgemeint annehmen soll, da die postings so einfach nicht zusammengehen. braucht der markt 500 neue serien im jahr? wenn du diese frage mit "nein" beantwortest, stellst du deine eigene tätigkeit, egal wie du es darstellen willst, in frage. die frage ist so undifferenziert, dass sie keine differenzierte antwort verträgt.

  13. #88
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von Bernd Glasstetter Beitrag anzeigen
    Also wenn ich das richtig verstehe, muss ein Laden erst mal mindestens 120.000 € investieren, um in den "Club" aufgenommen zu werden. Das ist aber etwas ganz anderes als Thalia, die Filialen aufkaufen und eröffnen.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  14. #89
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    @horst:
    Da muss ich Stefan zustimmen, denn schließlich dürfte es letztes Jahr Hunderte neuer Serien gegeben haben, die um ein Vielfaches erfolgreicher waren, als jede Splitter-Serie. Mit welchem Recht willst du diesen Serien ein Existenzrecht absprechen, dass du euren Reihen aber widerum zubilligen wolltest?

    Und schon euer - vergleichsweise niedriges - Verkauflevel könnt ihr z.B. nur erreichen, weil ihr auch recht erfolgreich in den Buchhandel und insbesondere die Ketten im Bahnhofsbuchhandel verkauft. Was wäre denn aber dann, wenn diese Ketten bei Freigabe der Preise einfach sagen, "wir geben euch nur noch die Hälfte oder listen euch nicht mehr"? Da würdet ihr wahrscheinlich auch schnell Probleme kriegen. Denn das müsst ihr auch bedenken: Der Druck wird natürlich nicht nur auf dem Handel lasten, dass er von "seinen" Prozenten etwas an die Kunden abgibt. Gerade der Handel mit einer gewissen Machtposition wird natürlich auch (noch) stärker diesen Druck auf die Verlage weiterreichen.
    Geändert von Martin Jurgeit (21.05.2007 um 19:50 Uhr)

  15. #90
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Also wenn ich das richtig verstehe, muss ein Laden erst mal mindestens 120.000 € investieren, um in den "Club" aufgenommen zu werden. Das ist aber etwas ganz anderes als Thalia, die Filialen aufkaufen und eröffnen.
    "Album" hat natürlich auch richtige Filialen in bereits (fast) allen Großstädten Frankreichs. Das sind übrigens richtig tolle Läden in bester Lage(!!!), mit denen sich in Deutschland wohl kaum eine Handvoll messen könnten (spontan fällt mir eigentlich nur Ultra Comix in Nürnberg ein). Das ganze "Album"-System ist in etwa mit Mac Donalds vergleichbar, wo es ja auch parallel sogenannte Company- und Franchiser-Läden gibt.

  16. #91
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Der heutige Comic-Markt Frankreichs ist doch einzig und allein ein Ergebnis intensiver staatlicher Regulierung, die sogar so weit ging, über Jahrzente große Teile ausländischer Comics per Gesetz auszuschließen! Noch in den siebziger und achtziger Jahren wurde etwa der Edition Lug regelmäßig von der Staatsgewalt das Marvel-Programm dicht gemacht, bevor man entnervt aufgab und den Laden an die skandinavische Semic-Gruppe verkaufte.
    Darüber hinaus gibt es aus den unterschiedlichsten Töpfen zahlreiche direkte Beihilfen für die Verlage, die große Teile ihrer Produktion überhaupt erst ermöglichen. Was bitte hat das alles mit Markt zu tun?
    Und da, wo dann der Markt bei der Freigabe der Preise zeitweilig zuschlug, waren natürlich nicht in erster Linie die Verlage und ihre subventionierten Programme betroffen, sondern der Handel - das ist natürlich richtig! Aber in Frankreich wurden die Comics halt verstärkt in die Buchhandelsketten übernommen, wenn Comicläden und kleinere Buchhandlungen wegfielen. Genau das wird aber in Deutschland nicht passieren, weil der Comic bei uns einfach viel zu unbedeutend ist.
    Wie bekannt sein dürfte, bin ich auch - neben Leser und Verleger - ein
    Comickünstler und ich sage es ganz einfach salopp heraus: ich lebe nur
    einmal und wenn der Preis für ein Leben mit Comics nur über die staatliche
    Regulierung geht, um auf sicheren Beinen zu stehen, dann soll es eben
    so sein.

    Falls für Dich ethische Gründe bestehen die Situation anzuprangern, dass
    der französische Staat seine eigene Kultur "schützt", dann kann ich das
    verstehen, wenn ich aber gleichzeitig sehe, dass bei uns (auch deshalb)
    die eigene (Comic-)-Wirtschaft* vor die Hunde geht, dann sind solche
    Bedenken für mich eher zweitrangig. Wir sollten nicht übersehen, dass
    die derzeitige jahreübergreifende Tendenz immer noch nach unten
    zeigt und das es in diesem Segment der Comics am Schluss durchaus
    ganz viele Versuche geben wird, den Comic zu retten, er aber hauptsächlich
    durch den Wegfall der Ladengeschäfte nur noch auf der Strecke bleiben
    kann.

    Der reine sauber-freie Markt wird das nicht leisten können ... er versucht
    es ja nicht einmal.


    * Die Wirtschaft ist gefährdeter, als die Kultur.
    Geändert von horst (21.05.2007 um 22:04 Uhr)

  17. #92
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    das problem ist, dass du erst von zu viel titeln redet, dann dass du es gemütlich magst und von rückzug redest, dann aber wieder von wettbewerb ...

    ich bin mir nicht sicher, wie weit ich diesen kladderadatsch von dir als ironisch oder ernstgemeint annehmen soll, da die postings so einfach nicht zusammengehen. braucht der markt 500 neue serien im jahr? wenn du diese frage mit "nein" beantwortest, stellst du deine eigene tätigkeit, egal wie du es darstellen willst, in frage. die frage ist so undifferenziert, dass sie keine differenzierte antwort verträgt.

    Da hast Du etwas vollkommen falsch verstanden. Gemütlich und Rückzug
    war garantiert nicht auf Splitter gemünzt ... es gibt aber genügend andere
    gemütliche Elemente in dieser Branche. Und genau diese waren gemeint.

    Wir gehen also gegen die Gemütlichkeit an und bekommen genau für diese
    Einstellung jetzt schon sehr viel positives Feedback.

  18. #93
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    widerum
    Ist Horst ansteckend?

  19. #94
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    Wink

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    @horst:
    Da muss ich Stefan zustimmen, denn schließlich dürfte es letztes Jahr Hunderte neuer Serien gegeben haben, die um ein Vielfaches erfolgreicher waren, als jede Splitter-Serie. Mit welchem Recht willst du diesen Serien ein Existenzrecht absprechen, dass du euren Reihen aber widerum zubilligen wolltest? .
    Das habe ich doch gar nicht getan! Was geht und was nicht geht
    entscheiden (in der Reihenfolge) der Verlag, der Laden und der Kunde.
    Wir haben aber Spaß an diesem Wettbewerb (und auch am Produkt!)
    und wollen alles richtig machen.

    Also überlassen wir dem Markt, welche neuen Serien wirklich besser gehen.
    Wir machen unsere Arbeit mit sehr viel Engagement und sehr viel
    Schweiss. Nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Und schon euer - vergleichsweise niedriges - Verkauflevel könnt ihr z.B. nur erreichen, weil ihr auch recht erfolgreich in den Buchhandel und insbesondere die Ketten im Bahnhofsbuchhandel verkauft. .
    Was ist den "vergleichweise" niedrig?

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Was wäre denn aber dann, wenn diese Ketten bei Freigabe der Preise einfach sagen, "wir geben euch nur noch die Hälfte oder listen euch nicht mehr"? Da würdet ihr wahrscheinlich auch schnell Probleme kriegen. Denn das müsst ihr auch bedenken: Der Druck wird natürlich nicht nur auf dem Handel lasten, dass er von "seinen" Prozenten etwas an die Kunden abgibt. Gerade der Handel mit einer gewissen Machtposition wird natürlich auch (noch) stärker diesen Druck auf die Verlage weiterreichen.
    Du bist wieder beim Thema! Ich habe bisher noch gar nicht ausgedrückt,
    ob ich wirklich auf die Buchpreisbindung einfach so verzichten möchte
    (steht übrigens ganz am Anfang meiner Statements) aber ich weiss, dass
    die exitierende Situation nicht gesund ist (für den Albenmarkt / trotz
    Buchpreisbindung). Also kann man doch über etwas Wind in der Branche
    nachdenken. Wind, der den Läden natürlich Umsatz bescheren sollte.

    Ich habe auch das Gefühl, Du bist der Meinung, dass immer nur etwas
    wegfallen könnte. Vielleicht käme aber bei einer gesellschaftlichen Diskussion
    um das Thema auch ein neuer Gedanke hinzu, der mehr bewirkt als die derzeitige
    Preisbindung. Immerhin würde die Buchkultur dann ja auf die politische
    Tagesordung kommen. Im Moment kann man sich gemütlich zurücklehnen
    und zusschauen, wie das (Comic-)Buch untergeht und gleichzeitig darauf
    pochen, dass es ja die Preisbindung gibt.

  20. #95
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Was ist den "vergleichweise" niedrig?
    Sagen wir einfach mal, dass es natürliche viele Comics gibt, die klar über 10.000 Exemplare pro Nummer verkaufen und das "typische" - insbesondere realistische - frankobelgische Alben in der Regel schon mit der Hälfte zufrieden sein müssen, wenn nicht sogar noch weniger. Und hier gruppiert ihr euch halt auch ein.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Im Moment kann man sich gemütlich zurücklehnen und zusschauen, wie das (Comic-)Buch untergeht ...
    Mit Comics wird so viel Umsatz wie noch nie in Deutschland gemacht! Wir haben so viele Comic-Veröffentlichungen wie noch nie in Deutschland! Wir haben eine inhaltliche Vielfalt, wie es sie wohl in keinem anderen Land der Welt gibt! Wo bitte soll man denn hier beim "Untergang des Comic-Buchs" zusehen? Nicht einmal für den frankobelgischen Comic gilt das bei uns!

    Bitte verwechsle die zunehmende Diversifikation der Märkte (die so natürlich überall stattfindet, siehe z.B. Fernsehen, Film, Musik ...) nicht mit irgendeinem "Untergang". Natürlich gab es in den Achtzigern nur drei Fernsehprogramme (wir hatten im Zonenrand sogar fünf ) und in acht Monaten pro Jahr jeweils nur ca. 6 Comic-Alben vom Quasi-Buchhandels-Monopolisten Carlsen plus ein paar Handvoll weiterer Veröffentlichungen im Pressebereich. Aber will irgendjemand diese "Übersichtlichkeit" wirklich zurück?

    Was wir aber tatsächlich haben, sind große Probleme im Comicfachhandel. Und die würden sich meiner Meinung nach noch massiv durch einen Verzicht auf die Buchpreisbindung verstärken.

  21. #96
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Sagen wir einfach mal, dass es natürliche viele Comics gibt, die klar über 10.000 Exemplare pro Nummer verkaufen und das "typische" - insbesondere realistische - frankobelgische Alben in der Regel schon mit der Hälfte zufrieden sein müssen, wenn nicht sogar noch weniger. Und hier gruppiert ihr euch halt auch ein. .
    Ja, "Alben" sind gegenüber dem Kiosk und den Mangas "vergleichsweise"
    niedrig in den Verkaufszahlen. ... "Unsere Titel" verkaufen sich in "unserem
    Segment sehr gut".

    Das Albenthema ist jedoch nicht neu und unsere Entscheidung im Alben-
    segment anzutreten den persönlichen Vorlieben geschuldet ... für uns perfekt!

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Mit Comics wird so viel Umsatz wie noch nie in Deutschland gemacht! Wir haben so viele Comic-Veröffentlichungen wie noch nie in Deutschland! Wir haben eine inhaltliche Vielfalt, wie es sie wohl in keinem anderen Land der Welt gibt! Wo bitte soll man denn hier beim "Untergang des Comic-Buchs" zusehen? Nicht einmal für den frankobelgischen Comic gilt das bei uns! .
    Ich selbst sage auch immer, dass die Vielfalt und Qualität noch nie so gut war.
    Nur die Ladenbesitzer haben immer mehr Alben im Programm, von denen sie
    manchmal nur vereinzelt Exemplare absetzen können. Glücklich sind die im
    Moment nicht!


    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Bitte verwechsle die zunehmende Diversifikation der Märkte (die so natürlich überall stattfindet, siehe z.B. Fernsehen, Film, Musik ...) nicht mit irgendeinem "Untergang". Natürlich gab es in den Achtzigern nur drei Fernsehprogramme (wir hatten im Zonenrand sogar fünf ) und in acht Monaten pro Jahr jeweils nur ca. 6 Comic-Alben vom Quasi-Buchhandels-Monopolisten Carlsen plus ein paar Handvoll weiterer Veröffentlichungen im Pressebereich. Aber will irgendjemand diese "Übersichtlichkeit" wirklich zurück?
    .
    Ich habe das zuvor schon beschrieben. Für mich liegen Welten zwischen
    diesen Märkten. Auch wenn es mittlerweile (z. B.) dutzende Fernsehkanäle
    gibt, so leben trotzdem von jedem einzelnen "wiederum" (Mick! ) viele
    hundert Menschen hauptberuflich. Im Verlagsgeschäft und Fachladengeschäft
    gibt es jedoch immer mehr Umsätze, die nur noch zum "Hobby" reichen.
    Diese Entwicklung ist nicht gesund!

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Was wir aber tatsächlich haben, sind große Probleme im Comicfachhandel. Und die würden sich meiner Meinung nach noch massiv durch einen Verzicht auf die Buchpreisbindung verstärken.
    Wie gesagt, die Buchpreisbindung macht träge. Was dafür als Ersatz
    kommen könnte, fände ich spannend zu diskutieren.

  22. #97
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Nicht einmal für den frankobelgischen Comic gilt das bei uns!.
    Hierzu wäre anzumerken, dass immer weniger Kunden im Moment
    immer mehr Geld anpacken. Teilweise sogar bewusst um "ihren
    Comic" zu retten. Eine breitbandigere Ausrichtung ist aber mit Sicherheit
    gesünder und vor allem auch langfristig überlebensfähiger.

    Ich erzähle Dir bestimmt nichts Neues, wenn ich sage, dass wir fast Null
    Käufer-Nachwuchs in dem Segment haben!

  23. #98
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Mit Comics wird so viel Umsatz wie noch nie in Deutschland gemacht! Wir haben so viele Comic-Veröffentlichungen wie noch nie in Deutschland! Wir haben eine inhaltliche Vielfalt, wie es sie wohl in keinem anderen Land der Welt gibt! Wo bitte soll man denn hier beim "Untergang des Comic-Buchs" zusehen? Nicht einmal für den frankobelgischen Comic gilt das bei uns!

    Was wir aber tatsächlich haben, sind große Probleme im Comicfachhandel.
    Wir haben also einen Comic-Boom im Buch- und Zeitschriftenhandel?
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  24. #99
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Falls für Dich ethische Gründe bestehen die Situation anzuprangern, dass der französische Staat seine eigene Kultur "schützt", dann kann ich das verstehen, wenn ich aber gleichzeitig sehe, dass bei uns (auch deshalb) die eigene (Comic-)-Wirtschaft* vor die Hunde geht, dann sind solche Bedenken für mich eher zweitrangig.
    Also möchtest du auch staatliche Eingriffe, aber halt nur "direkte"! Davor kann ich nur warnen. Ich zumindest möchte keine staatlichen Behörden, die womöglich entscheiden, dass Publikation A schützens- und/oder förderungswürdig (und damit überlebenswert) ist und Publikation B nicht. Mit einigem Erschrecken sehen wir ja auch, unter welch dubiosen Umständen gerade die Präsidentschaftswahl in Frankreich über die Bühne ging. Gewonnen hat der Kandidat, der der beste Kumpel der Medienzaren war und über den selbst nach der Wahl manche Blätter nicht wagen, Negatives zu berichten, da sie ja jetzt erst Recht auf sein (auch finanzielles) Wohlwollen angewiesen sind (sehr aufschlussreicher Bericht gestern erst in "Kulturzeit").
    Da lobe ich mir wirklich die Buchpreisbindung.
    1. fördert sie ohne jedes Ansehen des Inhalts alle Publikationen - sogar Comics (wehe wenn die in die Fänge unserer Kulturpolitik geraten)!
    2. hilft sie eher den Kleinen - sowohl im Handel wie der Verlagswelt!
    Wie ich finde, ein zehnmal besseres System, als das in Frankreich.

    Wohin ein System "direkter" Förderung führen kann, sieht man übrigens auch bei uns schon sehr anschaulich, z.B. im Musiktheater. Während Opern als anerkanntes Glied der Hochkultur üppig gefördert werden, geschieht dies beim "unwürdigen" Musical fast überhaupt nicht. Mit dem Ergebnis, dass Musical-Karten im Schnitt dreimal so teuer sind, wie solche für Opern. Wenn ich mir dann noch anschaue, dass in die Oper in der Regel ein Publikum strömt, das eher zu den einkommensstärkeren Schichten gehört, während das Musical auch "Ottonormalverbraucher" anzieht, kann mich diese Umverteilung von unten nach oben regelrecht wütend machen. Und nichts anderes würden wir im Buchmarkt natürlich auch erleben, wenn wir hier auf ähnliche Mechanismen setzten.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Teilweise sogar bewusst um "ihren
    Comic" zu retten ... Ich erzähle Dir bestimmt nichts Neues, wenn ich sage, dass wir fast Null Käufer-Nachwuchs in dem Segment haben!
    Wenn du mit "ihrem Comic" das gute alte frankobelgische Album meinst, gebe ich dir sofort Recht. Aber das ist natürlich kein typisch deutsches Problem. Auch in Frankreich/Belgien läuft diesem Format die Jugend weg und wechselt zu großen Teilen zum Manga, wie du genau weist.

    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    Wir haben also einen Comic-Boom im Buch- und Zeitschriftenhandel?
    Wenn du wirklich alle Comics damit meinst - natürlich!
    Geändert von Martin Jurgeit (22.05.2007 um 07:44 Uhr)

  25. #100
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Also möchtest du auch staatliche Eingriffe,
    aber halt nur "direkte"! Davor kann ich nur warnen. Ich zumindest möchte
    keine staatlichen Behörden, die womöglich entscheiden, dass Publikation A
    schützens- und/oder förderungswürdig (und damit überlebenswert) ist
    und Publikation B nicht.
    Entscheidung zwischen Publikation A und Publikation B? Eine Einzelkontrolle
    sehe ich natürlich nicht. Es geht eher um prozentuale (wahrscheinlich unter
    dem kulturellen Label argumentierte) Quoten.
    Wie der einzelne Verlag diese genau erfüllt ist ihm dann selbst überlassen.

    Alles in allem geht es hier aber nicht nur um das Comicbuch.

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Wenn du mit "ihrem Comic" das gute alte frankobelgische Album meinst, gebe
    ich dir sofort Recht. Aber das ist natürlich kein typisch deutsches Problem.
    Auch in Frankreich/Belgien läuft diesem Format die Jugend weg und wechselt
    zu großen Teilen zum Manga, wie du genau weist.
    Aber auf welchem Niveau. Der frankobelgische Albenmarkt ist lange noch nicht
    in der Situation, wo seine Existenz wirklich gefährdet ist ... unserer (imho) schon.
    Nach dem Hobbyberuf kommt dann nix mehr, denn heute schon arbeitet in dieser
    Branche ein grosser Anteil für null Money.

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