Wenn wir schon wieder bei der Formatdiskussion sind:
Wir machen im Moment ausschliesslich Hardcover im Überformat
und verkaufen auch prächtig. Einen Sin City haben wir nicht ...
aber der Rest kann recht gut mithalten.
Genau den Fall haben wir z.B. bei "Sin City". Da sind die Bände von Schreiber & Leser im Originalformat weiterhin lieferbar (sogar beim gleichen Vertrieb!) und es gab selbst nach dem Filmstart keinerlei Besserung beim Abverkauf. Schon aus dem Stand wurde von den kleinformatigen Neuauflagen bei Cross Cult von jedem Titel ein Vielfaches der Schreiber & Leser-Ausgabe abgesetzt - und das sogar zu einem höheren Preis! Ich weiß noch wie viel Kopfzerbrechen dieses "Parallelangebot" anfangs bei Cross Cult ausgelöst hatte, in der Praxis bestand das Problem dann überhaupt nicht!
Serien wie "Hellboy" und "Sin City" waren schon lange vor dem Filmstart ein großer Erfolg mit mehreren Druckauflagen. Außerdem gibt es auch viele Serien ohne jede Medienunterstützung (siehe z.B. "Vampir Boy"), die trotzdem ruckzuck in der zweiten Auflagen landen, was jeweils gleich mindestens 5.000 verkaufte Exemplare - wenn nicht sogar mehr - bedeutet. Das sind einfach durch die Bank Zahlen, die einen nachdenklich machen müssen. Wie gesagt auch ich gehörte zu den großen Skeptikern dieses Konzepts und hätte es selbst definitiv nicht so gemacht (interessanterweise war gerade "24" ein Flopp bei Cross Cult - trotz TV-Unterstützung, aber halt im US-Format!).
Man muss aber einfach einsehen, dass Andreas und Hardy da einen ganz neuen Weg beschritten haben, der wahnsinnig tolle Impulse für den ganzen Comicmarkt gebracht hat. Und was gibt ihnen mehr Recht, als dass ihr Konzept inzwischen sogar in den USA nachgeahmt wird.
Das heißt ja nicht, dass ich jetzt gleich alle frankobelgische Alben verkleinern möchte oder in Sammelbänden zusammenfassen will. Aber die Vehemenz, mit der hier das "original" Albenformat in Größe und Umfang von einigen verteidigt wird, überrascht mich schon. Kaum ein Manga wird in Deutschland im "Originalformat" veröffentlicht und immer weniger US-Comics - und gerade deshalb, behaupte ich, sind diese Comics bei uns relativ erfolgreich. Man muss einfach viel unbefangener an so etwas wie die Formatdiskussion herangehen.
Wenn wir schon wieder bei der Formatdiskussion sind:
Wir machen im Moment ausschliesslich Hardcover im Überformat
und verkaufen auch prächtig. Einen Sin City haben wir nicht ...
aber der Rest kann recht gut mithalten.
Bitte beschwer Dich nicht, wenn ich Deine Ansicht wiedergebe:Zitat von horst:
Das sagt derjenige, der das Feingefühl einfordert! Ich bringe Argumente,
wo ich etwas als machbar ansehe. Dahinter steckt auch keinerlei persönliche
Vorliebe - trotzdem kann man sich konkrete Gedanken über diverse Funktionen
machen. Emotionen habe ich keine dazu (zur Quote)!
Zitat von horst:
Es geht eher um prozentuale (wahrscheinlich unter
dem kulturellen Label argumentierte) Quoten.Wohl eher doch:Zitat von horst:
Ein Quote ist eine Quote. Dabei dürfte klar sein, dass man von einem
Prozentsatz zum gesamten internationalen Markt spricht.
Ich weis wirklich nicht, warum Du immer so sehr "querdenkst"? Ich gebe Dir
keinerlei Anlass dazu!
Einerseits hast Du den Vergleich Frankreich / Deutschland gefordert, wolltest nur über Alben diskutieren, andererseits ist eine Quote wiederum eine Quote und soll auch für amerikanische Produkte gelten (die wohl weniger in Alben eingepackt daherkommen). Die sind aber angeblich nicht Dein Thema ...Zitat von horst:
Was hat denn unser Albenmarkt groß mit den USA zu tun?
Für Dich ist das Ganze nur dann sinnvoll wenn alles in einer
allumfassenden Theorie zusammenfassbar ist?
Für mich ist die USA hier kein Thema, da dort "völlig selbst-
verständlich " wieder andere Parameter wirken, als in Frankreich.
Entweder wir diskutieren über den gesamten Comic-Markt oder über Segmente.
Wenn die Quote alle Ausländer betrifft, können wir amerikanische Comics nicht aus der Diskussion ausblenden.
Nö ... der Mechanismus versagt schon bei mir.Zitat von horst:
Es werden Millionen Euro mit Alben in Deutschland umgesetzt. Schultheiss
wird sich darin dann schon einen Anteil abschöpfen können. Und wenn es die
Quote geben sollte, dann ändert sich auch der Lizenzmarkt zu unseren Gunsten.
Das ist nur noch ein ganz normaler Mechanismus.
Schultheiss kaufe ich mir trotz frankobelgischer Konkurrenz (völlig ohne Quotierungen).
Die Wellenläufer würde ich mir selbst dann nicht kaufen, wenn es keine Frankobelgier mehr auf dem Markt gäbe (Ein Sorry an die Kreativen!).
Naja, ob da 100 zusammenkommen, möchte ich mal dahingestellt lassen ...Zitat von horst:
Die frankobegischen Alben sind aber von mindestens 100
einheimischen Künstlern bedient worden und in der Regel
nicht schlechter als die Lizenzen verkauft worden. Hier hat
also der Kunde nicht entschieden, sondern die Markt-
situation.
Aber von mir gibt's eines zum 100. mal: Wenn der Markt nicht so ist, dass sich die Herausgabe deutscher Künstler für einen Verleger rentiert, muss man entweder weitere Absatzmöglichkeiten, möglicherweise im Ausland, suchen (um in die schwarzen Zahlen zu kommen) oder die von Dir (und mir) abgelehnten Fördergelder auszahlen.
Mit zwangsweiser Erhöhung der Eigenproduktionen durch Quotierung wird Niemandem geholfen.
Machen wir's doch mal konkret.
Nehmen wir einen Kleinverleger wie Salleck.
Der knapst mit 'ner Menge Titeln am unteren Existenzminimum.
Die Leser auch dieser Titel drängen immer wieder auf ein Erscheinen des nächsten Albums ihrer zum Teil kaum verkäuflichen Lieblingsserien.
Und dann kommt die Quote.
Irgendein Quotenheinz geht auf Eckart zu und meint: "So kann das nicht weitergehen. Bei Ihrem Programm müssen schon mindestens vier deutsche Titel her."
Na dann, fröhliche Suche!
Entweder Eckart findet 4 Kreativ-Teams, deren Arbeiten zu seinem Programm passen oder er darf (gezwungermaßen) eine neue Sparte aufmachen ("Edition Banane" oder so).
Nun darf der Gute mit den "Künstlern" über deren Einkommensvorstellungen plaudern.
"Nö, das ist mir zu wenig, da suchen sie sich mal 'nen Anderen, ich mach' dann mal in der Werbung weiter."
Tja, also auf zum Nächstbilligeren (und - möglicherweise - Schlechteren), da man ja irgendwie die Quote erfüllen muss.
Dann liefert der nicht rechtzeitig, Eckart muss aber bis zum 31.12. die Quote erfüllen, sonst gibt's Strafe (Nichteinhaltung ohne Sanktionsandrohung wäre witzlos).
Muss er sich beim Quotenheinz rechtfertigen, dass eine Verspätung nicht in seiner Schuld lag.
Super!
Nun nehmen wir aber mal an, alles läuft glatt.
Nicht nur die von den Fans herbeigesehnten Altserien werden auf die lange Bank geschoben (manche erscheinen womöglich überhaupt nicht mehr, da ein Einzelunternehmer nur begrenzt belastbar ist), die deutschen Reihen sollten auch besser erfolgreich sein, sonst kann es mit dem Verlag sehr schnell sehr rapide bergab gehen und dann haben wir auf ein mal gar nichts mehr.
Da überlasse ich die Programmauswahl doch lieber dem Eckart.
Wenn er mit seinen Titeln bruchlandet, liegt das in seiner Verantwortung; wie das bei einem Verleger auch sein sollte.
Wenn man ihm eine Quote auferlegt, dann quasseln ihm Besserwisser ins Programm und können - ohne, dass er sich dagegen wehren kann - seinen Verlag kaputt machen (siehe Beispiel von Martin Jurgeit: LuG).
Tolle Aussichten!
Im Übrigen empfände ich eine per ordre de Mufti auferlegte Quoten-Regelung auch unter einem anderen Aspekt perfide.
Wenn der Staat zu der Überzeugung gelangt, dass der Nachwuchs im Sektor Comic bisher sträflich vernachlässigt wurde und eine Offensive zu ergreifen ist, hier Abhilfe zu schaffen, dann sollte er dies verdammt noch mal selber machen und nicht in die Entscheidungsfreiheit von Verlegern eingreifen.
Motto: Nu macht ma schön und wehe einer ist unartig ... das volle Risiko tragt natürlich ihr.
Interessante Frage ist, ob dieser Quoten-Quatsch überhaupt legal wäre. Möglicherweise könnte man sogar das Grundgesetz gegen eine solche gesetzliche Regelung ins Feld führen.
I aim to please.Zitat von horst:
Die Aussage war völlig unpassend - ein Gleichnis sollte
eine Aha-Effekt generieren und keinen Lachanfall!
Freut mich, wenn ich Dich amüsiert habe, auch wenn dies nur über Dein mangelndes Verständis zu funktionieren scheint.
Uh???Zitat von horst:
Dann schreibe doch endlich mal etwas zu den frankobelgischen
Verlegern und wieso dort die Quote bzw. die Querfinanzierung
nicht zu schlechteren Titel geführt hat und warum das Prozedre
dort für Dich o. k. ist!
Kann ich gar nicht schreiben, weil keine Quote für mich o.k. ist.
Martin Jurgeit hat bereits darauf hingewiesen, dass die Quote auch dazu genutzt wurde, Verlage zu gängeln (Beispiel: LuG).
Ich will weder hier noch in Frankreich Gängelungen dieser Art.
Daher: Wegen mir kannst du ja dafür kämpfen, dass die Franzosen Quotierungen fallen lassen (viel Glück! ), aber bitte nicht dafür, dass hier welche eingeführt werden.
Angesichts der Manga-Explosion in Frankreich scheint mir im Übrigen, dass die Quote dort auch nicht mehr allzu ernst genommen wird (so sie überhaupt noch wirkmächtig ist).
Soweit mir bekannt gibt es in Frankreich durchaus Verlage, die überhaupt nix Einheimisches produzieren.
Geändert von felix da cat (23.05.2007 um 18:39 Uhr)
@Martin Jurgeit
Sorry - ich weiss wie gerne man sich Beweise zurechtbiegt, wenn man denkt sie würden auf der Hand liegen.
Einige Dinge möchte ich in deiner Argumentationskette doch in Frage stellen.
1. Ich habe nirgendwo die Sin City von Cross Cult und die von Schreiber und Leser nebeneinander gesehen - selbst im Comic Laden nicht.
2. Waren die ersten Cross Cult die Neuauflagen der Carlsen Alben, die es aber schon lange nicht mehr gibt.
Da diese aber vorzüglich angelaufen sind (ich meine die von CC), wäre es völlig absurd das die Käufer dieser Bände, nun plötzlich bei den späteren Bänden zu den Schreiber + Leser Softcover Ausgaben greifen.
Zumal diese in sich auch nicht viel billiger kommen.
Also hier gab es überhaupt keine Gründe für deine Argumentation - ausserdem waren die S+L keine Alben sondern Paperback.
Und die laufen doch nach deiner eigenen Argumentation sehr gut - siehe Panini! Ja was denn nun.
Ich behaupte das hat gar nix mit dem Format zu tun, sondern hat ganz andere o.g. Gründe!!
3. Ich glaube mich erinnern zu können, daß Amigo gerade bei Vampire Boy ziemlich lange sehr skeptisch war, da die Serie gar nicht so gut anlief - und sogar die Gesamtveröffentlichung anfangs in Frage stand.
Erst durch die vielen gut laufenden anderen Cross Cult Serien, bekommen auch diese Serien plötzlich einen Schub.
Mit dem Format hat das auch wenig zu tun - obwohl das von CC in sich schon sehr stimmig ist - ohne Zweifel.
4. Das 24 kein grosser Erfolg ist wundert mich übrigens überhaupt nicht.
Denn diese Serie langweilt mich persönlich schon beim Reinschauen - im TV war wirklich auch nur die erste Staffel interessant - wegen des zu dieser Zeit neuen Konzepts.
Und dann noch 24 Euro (passt allerdings gut zum Serientitel! ) - das konnte m.E. nicht gutgehen - wenig Qualität des Comics kombiniert mit teurem Preis - das wäre ja auch noch schöner wenn das alles ein Selbstläufer wäre.
Das du es wiederum am Format festmachst - mag ich nicht völlig ausschliessen - aber es wäre schon paradox, wenn sich der Verlag ein "blindes Publikum" anerzogen hätte, die lediglich ein bestimmtes Format kaufen und sonst nix! - Na ich weiss nicht!
Im übrigen hat sich die Verkleinerung franko-belgischer Comickost bisher noch nicht wirklich gelohnt, oder?? siehe die Versuche von Carlsen!
Ich behaupte das liegt nicht am Format, sondern einfach am Inhalt und an der Käufergruppe.
Würden Mangakas diese verkleinerten Albenausgaben kaufen, würde ich dir uneingeschränkt Recht geben - aber das tun sie nicht - sie interessieren sich nicht für Franko-Belgier, bzw. nur in den seltesten Fällen.
Und die Albenklientel will keine "kleinen" Alben.
Glaubst du wirklich das wenn z.b. Splitter nun alles in klein rausbringen würde sich die Auflage vergrösserte?
Eher würde sich die Käuferschicht auswechseln - sonst nix!!
Geändert von hipgnosis (23.05.2007 um 18:49 Uhr)
Das ist einfach Blödsinn. Die Handelsspanne liegt bei einer glücklichen Buchhandlung (nicht zuviel Wissenschaft und Schulbuch) bei rund 40 %. Eher etwas drunter, weil viele Dinge im Großhandel gekauft werden müssen, um nicht von den Kosten aufgefressen zu werden. Wenn Weltbild, OF und andere große jetzt senken, dann nur weil ihre Spanne tatsächlich aufgrund schon vorhandener Macht größer ist, vor allem aber weil man jetzt bereit ist aufzuräumen und den Verdrängungskampf aufzunehmen. Kein kleiner Buchhändler kann auf nur einen Prozent verzichten.
Die Herrschaften ,die meinten die Schweiz sei ein Hochpreisland (was stimmen kann), hätten sich ja mal Gedanken über die Ursachen machen können. Ein Zollabkommen mit der EU wäre vielleicht auch eine Möglichkeit gewesen. Aber da standen wohl die Interessen anderer vor, vermute ich.
Hi,
ich finde die diskussion zur buchpreisbindung sehr spannend.
den ganzen thread habe ich mir allerdings nicht durchgelesen und weiß daher nicht, ob meine fragen schon gestellt wurden. in diesem fall dann: entschuldigung.
zwei fragen zur praxis:
1. wie ist das eigentlich mit den 1 1/2 jahren genau? wenn eine 2. auflage zwei jahre nach der ersten rauskommt, unterliegt die 2. auflage dann noch der buchpreisbindung?
2. wie sieht eigentlich die handhabung bei mängelexemplaren aus? kann es denn jemand kontrollieren, was händler als mängelexemplare verkaufen?
"... und sonst nix" wohl eher weniger. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es Cross Cult Komplettisten gibt - und zwar einzig und allein des Formats wegen. Im DVD-Bereich ist das auch nichts Ungewöhnliches. Auch da gibt es Label-Fans, die alles kaufen, was von einem X-Verleih in einer Hartbox erscheint, scheißegal, ob ihnen der Film zusagt oder nicht. Wie groß die Menge dieser Komplettisten ist, ist nun natürlich eine andere Frage ...
Die Buchpreisbindung gilt solange, bis der Verlag sie aufhebt, was er erst tut, wenn er den Titel/die Serie aus dem Programm schmeißt. Den Preis erst freigeben und dann eine zweite Auflage produzieren würde keinen Sinn machen.
Mängelexemplare werden an den Vertrieb/Verlag zurückgeschickt und kommen, wenn überhaupt, erst dann in den Verkauf, wenn der Titel regulär vergriffen ist.
Alle Angaben ohne Gewähr
www.epsilongrafix.de
"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
Genau das habe ich ja im Grunde auch gesagt. Trotzdem hätte ich mir gut vorstellen können, dass zumindest einige Leser, um schnell weiterlesen zu können, vielleicht trotzdem die Softcovers genommen hätten. Aber nicht einmal das passierte!
Entscheidend ist, dass "Sin City" immer für den deutschen Markt lizensiert war und natürlich auch die Carlsen-Bände von Schreiber & Leser hätten jederzeit nachgedruckt werden können. Die Reihe war aber schlicht mausetot! Und sofort nach Erscheinen des ersten HC-Buches ging es wieder mit der Reihe los! Und das noch ganz ohne Film, der eh erst mit elendiger Verspätung in die Kinos kam! Klar für Insider ergab sich da schon eine Verbindung, aber doch nicht für Zigtausende Normalleser.
Diese Aussagen kenne ich von Andreas auch. Und dann fragt man, wieviele Bände denn trotzdem schon verkauft sind und fällt glatt hinten über. Glaube mir, dass ist in der Regel "Jammern" auf sehr hohem Niveau Ich wollte damit nur klarmachen, dass sich auch "normale" Serien - nach allgemeinen Maßstäben des heutigen Marktes - bei Cross Cult sehr gut verkaufen.
Nein, natürlich nicht. Mit Format meine ich übrigens - wie man in meinen Postings immer wieder lesen kann - nicht allein die Größe von Bänden. Splitter profitiert derzeit allerdings auch noch davon, dass ihre Serien Kraft vorliegender Backlist sehr zügig veröffentlicht werden können. Probleme würde ich vor allem da sehen, wo womöglich Reihen veröffentlicht werden müssten, von denen dann 48-Seiten-Bände nur alle eineinhalb Jahre rauskommen könnten. Das ist in Frankreich der Normalfall, in Deutschland war das dann immer der große Scheidepunkt für viele Serien. Ganz genauso ist das übrigens inzwischen auch schon bei einigen Manga-Serien, die jetzt nur noch unregelmäßig weitergeführt werden können.
Irgendwann kommt man bei Serien mit langer Backlist halt an diese Grenze, dem laufenden Stand und muß seine Leser warten lassen. War doch klar das das bei den Mangas nicht anders sein wird.
Dann muß man sich halt auf kurze komplette Serien festlegen und diese immer schnell bringen
Eine Quote wäre natürlich international gültig. Trotzdem muss ich doch nicht
annehmen, dass sie sich in den Staaten genauso auswirkt, wie im frankobelgischen
Raumbzw. auf die Lizenezne aus diesen Ländern bei uns. Auf Deutschland
bezogen reden wir in jedem Fall dann über den gesamten Comicsektor Alben,
Magazine, Ami-Hefte und auch Mangas.
Und das wiederum bedeutet nicht, dass ich für überall die Argumente aufgreifen
muss. Die Quotendiskussion kommt ja aus den Musikgeschäft und dort
sollen eben die Fachleute für dieses Segement diskutieren. Ich halte mich
an das Albengeschäft. Was für Dich unlogisch ist, empfinde ich als sehr
naheliegend. Das wiederum heisst. Bombadiere diesen Thread mit dem
Thema Ami-Lizenz aber erwarte das Fachwissen zu den amerikanischen
Verlagen von anderen. Von meienr Seite gibt es da nicht viel einzubringen,
als die hiesige Beobachtung, dass ich eigentlich keine Bestrebungen der
Verlage in dem Segment sehe.
S. o. - ich will sie nicht ausblenden. Aber ich sehe keinen Grund meine
Argumente durch "amerikanische Argumente" zu relativieren.
In der Masse wirken die Mechanismen.
Du bist ja nicht gezwungen, die Eigenproduktionen zu starten. Du kannst
das Comicgeschäft durchaus auch anderen Verlagen überlassen, die sich
dieser Aufgabe (wenn dann auch noch gewollt) sicher besser annehmen.
Das ist dem Kunden garantiert auch recht.
Das ist das Ergebnis des dominierenden Lizenzmarktes. Kleinste Auflagen werden
machbar und verhelfen zu kleinen Umsätzen in kleinsten Segmenten.
Ob Eckart sich hier angesprochen fühlt, weis ich nicht, aber ich empfehle
jedem Kleinverleger die Fusion zu etwas größerem. Ich hätte meine
Verlagstätigkeit auch nicht mehr alleine reaktiviert.
S. o.
S. o.
Es gibt genug Comicportale und Kleinverlage die überwiegend mit einheimischen
Künstlern zusamemnarbeiten. Würden die sich zusammefinden, so würde "alle"
profitieren. Der eine bringt die Quote, der andere die Kunden, der nächste das
KnowHow.
Das Herbeisehnen von Altserien kann man bis zum Sanktnimmerleinstag runterbeten.
Da neben den hier veröffentlichten Altserien noch 95% unveröffentlichte auf ihren
Start in Deutschland warten. Den abschliessenden Status erreichst du hier nie!
Nur immer kleinere Auflagen zu immer höheren Preisen ist die Folge.
Eckart hat viele schöne Dinge zustande gebracht. Täte er dies (hier nur "rein
hypothetisch") in unserem Verlag, so könnte er noch viel mehr schöne Dinge zustande
bringen. Wir wollen mal nicht übersehen, dass ein Verlag nicht nur für sich selbst,
sondern auch für den Handel funktionieren muss und der Handel klagt über
Umsatzausfälle, weil die Comicbranche mittlerweile recht gemütlich geworden ist.
Der Staat wird sich - auf absehbare Zeit - nie Gedanken über den Nachwuchs im
Comicsektor machen. Deshalb sehe ich eine direkte Comicförderung auch als den unwahr-
scheinlichsten aller Gedanken an. Eine Trittbrettfahren bei einer allgemeinen
Kulturquote (Thema Musikbranche) ist da doch viel naheliegender.
Wer sonst sollte das verlegerische Risiko tragen? Das ist heute nicht anders.
Möglich ist vieles ... man müsste halt mal in die große Quotendiskussion der Musikwelt
reinschauen. Da ich wohl derjenige bin, der neue Namen von dort hier einbrachte, bin
vielleicht auch einer derjenigen, die sich hier auch mal schlaugelesen hat?
Ich glaube aber, wir bemühen das Verfassungsgericht jetzt noch nicht.
Kann ich nur zurückgeben, da Du so gern nur Dein Verständnis anerkennst!
Hat lange gedauert, bis Dich endlich dazu bringen konnte, anzuerkennen, dass der
Wettkampf im Moment kein fairer ist!
Lustige Zusammenhänge tun sich da auf!
Sie werden sich ganz sicher wehren, die Franzosen .... Du wirst das sicher nicht gutheissen ...
aber dann trotzdem die französische (die geschützte!) Literatur genüsslich konsumieren ...
... und dabei gerne übersehen, dass Dir bei einer Nicht-Quote eventuell nur noch Mangas
aus Frankreich präsentiert werden könnten.
spätestens wenn die älter werden, könnte die mangaleserschaft kleiner werden, wenn die meisten sich zu alt dafür fühlen und dann verzichten anstatt sich andere comics zu suchen
Schade dass Sie nicht Herr Nuhr heissen, Herr Muhr! Dann hätten Sie vielleicht etwas Humor!
Na, ist doch ganz klar!! Dann könnte ich vielleicht endlich stärker von mir auf andere schliessen!!
1.
danke.
ach, ihr habt bestimmt eh schon alle gründe, warum comics gekauft oder nicht gekauft werden durchdekliniert.
ein buch von der buchpreisbindung zu entheben, erhöht doch zunächst nur die preisgestaltungsflexibilität. sichtweisen bei denen vorübergehende rabatte (also klar erkennbare befristete einsparmöglichkeiten eines konsumenten) den letzten anstoß geben, um aus einer interessierten haltung gegenüber dem produkt auch eine tatsächliche kaufentscheidung zu machen, würde ich jedenfalls nicht sofort verwerfen. das mit den weiteren auflagen war ein bischen unglücklich von mir gewählt, aber gut zu wissen, dass das dann auch weiter gelten würde. manchmal spielen ja vielleicht auch werbemöglichkeiten der händler, die über rabatte funktionieren für die kalkulation weiterer auflagen eine rolle.
2.
und wer kontrolliert jetzt, wenn bspw. ein laden eng mit einem vertrieb und verlag verbunden ist, was als mängelexemplar verkauft wird? kann dann prinzipiell das gesamte verlagsprogramm als mängelexemplare abgegeben werden?
Geändert von triton (23.05.2007 um 22:12 Uhr)
Ich kann diese Gegensätze einfach nicht erkennen. "Manga" steht doch nur für einen gewissen Erzähl- & Zeichenstil gepaart mit anderen Publikationsformaten. Die Inhalte - z.B. Funny oder SF/Fantasy - können natürlich sowohl bei den Alben wie den Mangas komplett identisch sein. Was sie ja oft auch sind!
Es ist halt so, dass Zeichner in Frankreich in den fünfziger Jahren zumeist für Kiosk-Kleinbände gezeichnet haben, in den sechziger/siebziger Jahren dann für Magazine, von denen ausgehend sich schließlich in den achziger und neunziger Jahren immer stärker die Direktveröffentlichung in Alben durchsetzte, und jetzt folgt halt vielleicht wieder ein gewisser Umschwung. Dabei würde es aber sicherlich - gerade in Frankreich! - eine starke auf den eigenen Kulturkreis abgestimmte Adaption des Mangas geben.
Es ist zumindest auffällig, dass die französische Mangaszene unglaublich große Talente in der ganz jungen Generation hervorbringt - vor allem auch Frauen! Und es war ja auch in Frankreich sehr auffällig, wie wenig Frauen bisher in die Comicszene integriert wurden, obwohl gerade diese als Leser-/Käuferschicht immer wichtiger werden. Warten wir einfach noch ein paar Jahre ab. Ich glaube wir werden uns noch sehr wundern.
Tut mir Leid, wenn ich dem Wirtschaftsfachmann zu salopp formuliert habe.Zitat von Mick Baxter:
Das klingt jetzt aber nicht so, als hättest du wirklich Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen.
Wenn Du darüber hinaus etwas zu bemängeln hast: Erleuchte mich!
Manche Deiner Kausalketten sind schon erstaunlich.Zitat von horst:
Auf Deutschland
bezogen reden wir in jedem Fall dann über den gesamten Comicsektor Alben,
Magazine, Ami-Hefte und auch Mangas.
Und das wiederum bedeutet nicht, dass ich für überall die Argumente aufgreifen
muss.
Ich dachte ja eigentlich, wir wären mittlerweile dazu gekommen, Probleme ganzheitlich zu betrachten …
Wenn Du eine Regelung für den gesamten deutschen Comic-Markt einführen willst, solltest Du auch Argumente aufgreifen, die Segmente dieses Marktes betreffen (denn Segmente sind bekanntlich Teile des Ganzen), alles andere ist selektive Wahrnehmung.
Schon mal darüber nachgedacht:Zitat von horst:
S. o. - ich will sie nicht ausblenden. Aber ich sehe keinen Grund meine
Argumente durch "amerikanische Argumente" zu relativieren.
Wenn sich Deine Argumente durch "amerikanische Argumente" relativieren lassen, könnte es ja sein, dass sie gar nicht so stark sind.
Ich schreib’s ja: selektive Wahrnehmung.
… weil die Masse sich ja alles aufdrücken lässt.Zitat von horst:
In der Masse wirken die Mechanismen.
Hast ja ein schönes Bild vom Comic-Leser!
Der von Dir in die Diskussion eingeführte Begriff Mechanismus ist wohl auch ungewollt verräterisch. Er zeugt nämlich von dem mechanistischen Weltbild, das hinter Deiner Aussage steckt (wenn A und B, dann gleich C).
Wenn Du Erfolg so einfach vorhersagen kannst, solltest Du an etwas exponierterer Stelle in unserem Wirtschaftsgefüge sitzen.
Tatsächlich aber hast Du uns abgesehen von Deinem Glauben nichts zu bieten.
Ein bisschen wenig, um dafür einige Verleger zu triezen.
Du bist gut:Zitat von horst:
Du bist ja nicht gezwungen, die Eigenproduktionen zu starten. Du kannst
das Comicgeschäft durchaus auch anderen Verlagen überlassen, die sich
dieser Aufgabe (wenn dann auch noch gewollt) sicher besser annehmen.
Das ist dem Kunden garantiert auch recht.
Zunächst stellst Du für jemanden, der ausländische Comics verlegen will an die er glaubt, eine völlig unnötige Hürde auf und dann meinst Du, wenn er sie nicht zu überspringen bereit ist, war er wohl ungeeignet.
Wohlgemerkt: Ungeeignet, weil er Deine Standards nicht einhalten will (oder kann).
Na, das ist ja mal 'n schönes Zeichen von Selbstherrlichkeit.
Und zudem zynisch im Quadrat.
Und?Zitat von horst:
Das ist das Ergebnis des dominierenden Lizenzmarktes. Kleinste Auflagen werden
machbar und verhelfen zu kleinen Umsätzen in kleinsten Segmenten.
Was ist so schlimm daran?
Wenn ich einen weniger massenkompatiblen Geschmack habe, will ich vielleicht auch das kleine frankobelgische Kräuteralbum lesen und mir von Dir nicht nehmen lassen.
Schön, dass Du denjenigen, die möglicherweise durch Deine Regelung in die Bredouille geraten, auch noch Tipps gibst wie sie ihren Laden nach Einführung Deiner Quote zu schmeißen haben.Zitat von horst:
Ob Eckart sich hier angesprochen fühlt, weis ich nicht, aber ich empfehle
jedem Kleinverleger die Fusion zu etwas größerem. Ich hätte meine
Verlagstätigkeit auch nicht mehr alleine reaktiviert.
Wird sicher dankbar angenommen.
Und wenn Eckart nun nicht genug für ihn interessante deutsche Comic-Schaffende finden sollte ist er nach Deiner Logik (s.o.) ja nicht gezwungen weiter zu machen und es gäbe andere Verlage, die sich der Sache besser annähmen und dem Kunden wäre dies sicher auch recht (alles Deine Worte).
S.o.: Exponentieller Zynismus.
Ja, aber er vertritt es für ein von ihm verlegtes und nicht für ein ihm auferlegtes Programm.Zitat von horst:
Wer sonst sollte das verlegerische Risiko tragen? Das ist heute nicht anders.
Du kannst Dir gerne jeden unverdienten Orden anpappen, den Du haben willst, aber nur noch mal zum Mitlesen: Eine schlechte Idee in Frankreich wird nicht dadurch besser, dass wir sie auch in Deutschland einführen. Eine Quote ist unfair. Überall. Ich habe nie etwas anderes geschrieben. Du kannst Dich daher nur darüber freuen, dass wir auf einer Linie liegen, wenn Du von der Quoten-Idee Abstand hältst.Zitat von horst:
Hat lange gedauert, bis Dich endlich dazu bringen konnte, anzuerkennen, dass der
Wettkampf im Moment kein fairer ist!
Das ist eine sehr theoretische Frage. Denn ein Verlag, der nur Mängelexemplare anbietet, hätte keine Überlebenschance. Gerade im Fachhandel sind die Anforderungen sehr hoch. Was da als Mängelexemplare zurückkommt, hat oft nur kleine Fehler, die man erst auf den dritten Blick erkennt, wenn man gezielt danach sucht.
Bei aller Preisgestaltung ist die Qualität immer noch das wichtigste Verkaufsargument. Das gilt nicht nur für den Inhalt, sondern auch für den Umschlag. Deshalb geht der Trend in Richtung Hardcover. Und ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass das Medium in Frankreich, wo alles als Hardcover erscheint, viel angesehener ist.
Die Jugend mag das anders sehen und will alles möglichst billig haben. Für einen langfristigen Erfolg ist aber eine gute Qualität für alle Zielgruppen entscheidend.
Alle Angaben ohne Gewähr
www.epsilongrafix.de
"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
Sollte dies wirklich so sein - allein daran fehlt mir der Glaube.Zitat von horst
Was mir nicht gefällt ist in erster Linie meine eigene Meinung die ich im Stande bin in einem Satz wie den folgenden zu artikulieren: (extra noch mal für dich fett unterschrieben die Textstellen, aus denen hervorgeht das es sich hier um rein meine persönliche Meinung handelt)Zitat von L.N.Muhr
Natürlich kann ich meinen Geschmack nicht auf die Allgemeinheit anwenden - doch auf einen Teil der Allgemeinhait sicherlich.Zitat von hipgnosis
Du sprichst es im letzten Satz dann nochmal deutlich selbst an:
Haben sie aber nicht - und warum?Zitat von L.N.Muhr
Weil die meisten davon - noch nicht mal ein winziges Prozent - einfach nicht an Comics zu dieser Serie interessiert sind.
Welche TV - Serien aus dem Erwachsenenbereich haben sich denn bisher wirklich erfolgreich verkauft?
Akte X z.b. hatte damals ähnliche Probleme - und das war im TV ein Mega-Erfolg.
Den Lesern gelüstet es scheinbar nicht nach Serienstoffen aus dem TV - da ihnen oftmals die Qualität auf Dauer abgeht.
Das sieht bei einmaligen Kino-Events scheinbar ganz anders aus - zumindest setzt sich auch die Qualität auf Dauer durch - siehe Sin City.
Irgendwie liegt es wohl auch daran, daß ehemalige Comicstoffe sich sehr gut verfilmen lassen und mittlerweile ein zunehmend grösseres Publikum finden.
Ehemalige Kinostoffe haben es da schon wesentlich schwerer - und ehemalige TV-Stoffe scheinen noch mal eine Stufe schwerer zu vermarkten sein.
Für mich liegt einer der Hauptgründe darin, daß man einfach keine grosse Lust hat alles was man zuvor schon x-mal im Fernsehen gesehen hat, nun noch mal im Bildheftchen zu lesen.
Dagegen ist ein gutes Buch oder ein gutes Comic welches man vorher goutiert hat viel interessanter, wenn man es nun plastisch und in echt vorgeführt bekommt.
Da spielt sicherlich die eigene Phantasie eine sehr grosse Rolle!
Geändert von hipgnosis (24.05.2007 um 09:58 Uhr)
Ich meinte da nicht vorrangig die thematischen Inhalte sondern
die grafischen. Mal unabhängig davon, wo man die Grenze zwischen
Manga und Album genau ziehen möchte ist doch ein grossformatiges
4C-Album z. B. im Architektur-Stil eines Schuiten in klassischer
Manga-Form undenkbar.
Für mich trifft das sogar auf mindestens 90% aller Alben zu, die ich
kaufe. Wie dies bei dem durchschnittlichen Käufer ist, kann man nur
schätzen, aber ich glaube nicht, das mehr als 30% der derzeitigen
grafischen Albeninhalte jeweils in Mangaform umzusetzen sind, wenn
schon das kleinere Albenformat die Grenzen deutlich aufzeigt.
Wie weit man jetzt bei dem Thema auf die fünfziger Jahre verweisen kann?
Keine Ahnung ... damals gab es viele einfachere (s/w) und kleinere
Serien. Dies war jedoch vorrangig den technischen Vorrausetzungen
geschuldet. Lass es mich theatralisch ausdrücken: nach einem dritten
Weltkrieg werden wir natürlich wieder eine Picollo-Schwemme erleben.
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