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  1. #1
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    "Kunsttheorie versus Frau Goldgruber" von Nicolas Mahler

    Eine erste Besprechung des Buches auf lichter-magazin.de:

    In den Achtzigern gab es diese populäre Fernsehwerbung eines Reinigungsprodukts, die im Allgemeinen eine recht positive Resonanz verbuchen konnte. Ich kann mich daran erinnern, wie Verwandte belustigt darüber sprachen. (Dass man sich überhaupt über Werbung unterhielt, mag ein Zeichen der Zeit gewesen zu sein und muss hier nicht weiter berücksichtigt werden.) Es ging darin um eine Putzkraft, die auf einer Kunstausstellung arbeitete und voller Begeisterung ob der guten Reinungsfähigkeit des speziellen Scheuermittels, eine beschmierte Badewanne blitzblank scheuerte. Am Ende des Spots, kommt die gut bürgerliche Pointe, dass nämlich die Badewanne nicht beschmiert war, sondern Gegenstand der Kunstausstellung. Das konnte die Putzfrau ja nicht ahnen, tat sie doch nur ihren Job, und das ausgezeichnet. (Der stereotype Kunstintellektuelle tritt am Ende haareraufend im Hintergrund ins Bild, während die Protagonistin verschmitzt in die Kamera lächelt.) Diese Putzfrau könnte Frau Goldgruber heißen, wenn sie nicht werbende Putzfrau, sondern Finanzbeamtin wäre und in Nicolas Mahlers Comic auftauchen würde.

    Mehr: http://www.lichter-magazin.de/bild/p...nsttheorie.htm

  2. #2
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    Roland Schulz auf jetzt.de:

    Kunsttheorie im Pornokammerl: Comics aus dem siebten Kreis der Humor-Hölle

    Bei Frau Goldgruber. In den sieben Kreisen der Hölle steht folgende Szene auf Platz Fünf: Muss ein Comic-Zeichner aufs Finanzamt, um seinen Mehrwertsteuersatz feststellen zu lassen – sind es zehn Prozent (weil es sich um Kunst handelt) oder sind es 20 Prozent (weil Comic genau genommen auch nichts anderes als Betonmischmaschinen oder jede andere Ware sind)?

    Die Frau Goldgruber vom Finanzamt Wien sagt: 20 Prozent. Sie sagt es so eher aus dem Bauch heraus, Comics sind ihr eigentlich wurscht, sie fragt den vorstellig gewordenen Comiczeichner:
    Fr. Goldgruber: „Was machen Sie denn für eine Kunst?“
    Comiczeichner: „Ich bin Comiczeichner.“
    Fr Goldgruber: „Na da sinds aber kein Künstler.“
    Comiczeichner: (schweigt)
    Fr. Goldgruber: „Da sind Sie ja eher ein Grafiker… ein Werbegrafiker.“

    Mehr: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/374200

  3. #3
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    Roland Kruse von "Der Comic-Neurotiker" über das Buch:

    Keinkunst-Milieu
    Zur Neuauflage von "Kunsttheorie versus Frau Goldgruber"

    Nicolas Mahlers "Kunsttheorie versus Frau Goldgruber" ist einer jener Comics, die man nicht in Bus oder Bahn lesen sollte. Da man bei der Lektüre ständig laut lachen muss, könnten einen die übrigen Fahrgäste für geistesgestört halten. (Ich spreche aus Erfahrung.)

    Dabei bot seit Lewis Trondheims "Approximate Continuum Comics" von 1995 kein autobiographischer Comic so niveauvollen und zugleich frechen Humor. Die "Kunsttheorie" erschien bereits 2003 in der Wiener Edition Selene, ursprünglich als Katalog einer Ausstellung. Im April 2007 hat der Berliner Verlag Reprodukt nun die Neuauflage herausgebracht, für die Mahler eine kurze Fortsetzung gezeichnet hat.

    Mehr: http://comicneurotiker.blogger.de/stories/778361/

  4. #4
    Moderator Reprodukt
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    Big in Munich!

    Autobiografischer Wahnsinn

    "Kunsttheorie versus Frau Goldgruber" erschien ursprünglich 2003 als Katalog für eine Ausstellung in der Galerie der Stadt Wels. Die Neuausgabe von Reprodukt wurde noch um den Anhang "Was seither geschah" ergänzt. Hier hat Mahler u. a. ein Telefonat visualisiert in dem er Frau Goldgruber eröffnet, dass er sie in "einem Buch verewigt" hat. Die dann folgende "Ich weiss"-Sprechblase von Frau Goldgruber spricht Bände, denn sie hat die Form eines Grabsteines.

    Mehr: http://www.highlightzone.de/comic/mahler.html

  5. #5

  6. #6
    Moderator Reprodukt
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    Michael Heisch im "Zürcher Oberländer":

    Heizdecke, Staublunge, Theorien

    Seine Figuren haben über- dimensionierte Nasen auf kleinen Körpern. Der öster-reichische Cartoonist Nicolas Mahler hat einen unverkennbaren Strich und dazu einen ausgeprägten Humor.

    Die Ansichten und Meinungen zum Thema Paralleluniversum sind sehr unterschiedlich und wohl schon von daher eher Geschwätz. Dagegen scheint Mutter Flaschkos Universum weit fasslicher in Bild und Wort darstellbar: Da wäre zunächst ihr Sohn, der stets eingehüllt in einer Heizdecke vor dem TV-Gerät schwitzt. Zudem sind Alkohol und Tabletten im Spiel. Doch eine weit grössere (Erd-)Anziehung üben Putzmittel auf Mutter Flaschko aus. Sie sind ihr ein geradezu aufputschendes Lebenselexier. Wenn die verbitterte Hausfrau wieder einmal der Putzteufel reitet, ruft Flaschko ihr unvermittelt zu, sie gäbe dem Staub nicht einmal die Gelegenheit, sich richtig zu sammeln. «Wenn ich auf die Befindlichkeit von Staub auch noch Rücksicht nehme, komme ich ja zu überhaupt nichts mehr!», schallt es aus dem langnasigen Universum prompt zurück.
    Mahler ist ein Meister der Kürze, nicht nur in seinen Bildverknappungen, die ohnehin mit wenig Strich und Farbe bestens auskommen. Spritzige Unterhaltungen und bärbeissige, oft lakonische Kommentare wechseln sich in diesen heizdeckenbeheizten und putzbesenreinen Sitz-Dramen ab. Der Humor bleibt rabenschwarz, selbst dann, wenn der Arzt bei Mutter Flaschko eine Staublunge diagnostiziert. Hier heisst der Weisheit letzter Schluss: «Es gibt mehr im Leben als Putzen, Mutter.» - «Ich weiss. Dreck machen.»

    Mehr: http://www.zol.ch/zo/detail.cfm?id=409597

  7. #7
    Moderator Reprodukt
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    Herr Mahler meldet sich zu Wort:
    freunde des hörspiels!

    wie die meisten wissen, bin ich ja eigentlich hörspiel-autor.

    bitte also diesen termin wahrzunehmen:

    http://oe1.orf.at/programm/200707173501.html

    dienstag 17. juli, 20.31, Ö1
    "längen und kürzen"
    hörspiel von mir,
    mit erwin steinhauer und rupert henning.

    anm. für ortsfremde hörer: man kann es mit dem knopf "webradio" anscheinend
    auch übers internet anhören.
    (wenn man sich für soetwas neumodisches begeistern kann)

    gruss,
    mahler

    ----------------------
    www.mahlermuseum.at

  8. #8
    Moderator Reprodukt
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    Der vielzeichnende Hörspielautor hat eine Doppelrezension auf skug.at - Autor ist Michel Heisch:

    Heizdecke, Staublunge und Kunsttheorie

    Seine Figuren tragen überdimensionierte Nasen auf kleinen Körpern – der österreichische Cartoonist Nicolas Mahler hat einen unverkennbaren Strich und einen ausgeprägten Humor.

    Die Ansichten und Meinungen zum Thema Paralleluniversum sind sehr unterschiedlich und wohl schon von daher etwas geschwätzig. Dagegen scheint Mutter Flaschkos Universum weit fasslicher in Bild und Wort darstellbar. Da wäre zunächst ihr Sohn, der stets eingehüllt in einer Heizdecke vor dem TV-Gerät schwitzt. Zudem sind Alkohol und Tabletten im Spiel. Doch eine weit größere (Erd-)Anziehung üben Putzmittel auf Mutter Flaschko aus, sie sind ihr ein geradezu aufputschendes Lebenselexier. Wenn die verbitterte Hausfrau wieder einmal der Putzteufel reitet, ruft Flaschko ihr unvermittelt zu, sie gäbe dem Staub nicht einmal die Gelegenheit, sich richtig zu sammeln. »Wenn ich auf die Befindlichkeit vom Staub auch noch Rücksicht nehme, komme ich ja zu überhaupt nichts mehr!«, schallt es aus dem langnasigen Universum prompt zurück. Mahler ist ein Meister der Kürze, nicht nur in seinen Bildverknappungen, die ohnehin mit wenig Strich und Farbe bestens auskommen. Spritzige Unterhaltungen und bärbeißige, oft lakonische Kommentare wechseln sich in diesen heizbedeckten und putzbesenreinen Sitz-Dramen ab. Der Humor bleibt rabenschwarz, selbst dann, wenn der Arzt bei Mutter Flaschko eine Staublunge diagnostiziert. So gilt der Weisheit letzter Schluss: »Es gibt mehr im Leben als Putzen, Mutter.« – »Ich weiß. Dreck machen.«

    Mehr: http://www.skug.at/index.php?Art_ID=4239

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