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Thema: Comic-Stammtisch Extra: Die neuen Spirou

  1. #51
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Oooh! Armer hipgnosis. Da fragt man sich schon so ein bisschen, wie du die Superkraft-Pilzextrake (Bd.1), amphibischen Dschungel-Beuteltiere (Bd. 2+), metallschmelzenden Gase (Bd. 5), Dinosaurier (Bd. 11), Allzweck-Zaubergeräte (Bd. 12), Futuristischen Geheimstädte/Lähmungsstrahlen/Flugmaschinen/Geistkontrollgeräte (Bd. 13+14), Zauberer (Bd. 18+), Diamanten mit mystischen Kräften (Bd. 23), Aliens (Bd. 24), mythologischen Gestalten aus der Bretagne (Bd. 25), Wettermaschinen (Bd. 28), Lärmschlucker (Bd. 30), levitierenden Aborigines (Bd. Bd. 32), Superroboter (Bd. 33), Zeitreisen (Bd. 34 + 35), chinesischen Schicksalsverdreher (Bd. 37), verlorenen Himalaya-Täler voller seltsamer Kreaturen (Bd. 39), Hautfarbenänderer (Bd. 42), Illusionssonnebrillen (Bd. 43), Klone (Bd. 44), Überflutungsmaschinen (Bd. 45), Unsterblichen (Bd. 46) und telekinetischen Kinder (Bd. 47) überstanden hast, mit denen dein zarter Realitätssinn in so vielen anderen Spirou-Alben beleidigt worden ist .

    Wobei gerade die Taniwha nicht einfach willkürlich eingefügte Monster sind, sondern sauber recherchierte Fabelwesen aus der Maori-Mythologie (und deshalb natürlich perfekt ins Bild und ins Setting passen).
    Geändert von Matbs (03.05.2007 um 20:03 Uhr)

  2. #52
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen


    Der Gedanke die Serie so zu verändern, daß sie rein parodistische Züge annimmt gefällt mir auch nicht. Parodien sind immer nur dann gut, wenn sie unerwartet kommen und man sich nicht an ihnen satt sieht.
    Für mich bleibt Spirou auch in erster Linie ein Abenteuer-Funny mit Priorität auf Abenteuer.
    Von rein parodistischen Zügen war ja auch nie die Rede. Natürlich hätte das grundsätzliche Abenteuer mit Humor-Prinzip bewahrt werden müssen. Aber abenteuerliche Elemente gab es in den abgebrochenen Chaland-Geschichten ja genug, ich sag nur: Roboter, Urwald, Verfolgungsjagden ;-).

    Außerdem war Chaland ja nur ein Beispiel, wie so ein Retro-Spirou aussehen könnte. Ich glaube, Tarrin hat ja in seinem immer noch nicht erschienenen One-Shot einen ähnlichen Ansatz. Zumindest grafisch ist das ja reinster Franquin-Stil. Und das finde ich halt sympathischer und der Serie angemessener als eine krampfige Modernisierung à la "Spirou in Tokio".

    Ich stimme aber zu, dass mein zweiter Ansatz wohl der zeitgemäßere und erfolgversprechendere ist. Wobei ich auch die anderen Alben von T&J überwiegend super finde, nur finde ich halt, dass "Jagd auf Spirou" die konsequente Weiterentwicklung dieses Wegs war. Irgendwann werden die ewigen Einschränkungen durch das vorgegebene Semi-Funny-Schema inklusive dem unrealistischen Äußeren der Protagonisten eben zum Hindernis, noch zeitgemäße, spannende Geschichten zu erzählen (so hatte sich glaub ich Tome mal in einem Interview geäußert).

    Aber ich gehe mal stark davon aus, daß so eine Parallelgeschichte der beiden Hauptakteure nicht oft, wenn überhaupt, vorgekommen ist, oder!?
    Mir fällt da spontan "QRN ruft Bretzelburg" ein, mein Lieblings-Spirou.

  3. #53
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    Zitat von HerrHase:
    Mir fällt da spontan "QRN ruft Bretzelburg" ein, mein Lieblings-Spirou.
    Hatte ich auch dran gedacht. Nur, dass der hip den vergessen hat ... haben wir doch groß und breit besprochen ...

    Zitat von Matbs:

    Zitat von felix da cat
    Seltsam, dass wir uns diese Frage bei einer über Jahrzehnte erfolgreich laufenden Serie wie Tim und Struppi an dem sie thematisierenden Stammtisch nicht gestellt haben.
    Na ja, bei Tim und Struppi hat sich die Frage nach einer Modernisierung aufgrund von Hergés letztem Willen ja nie gestellt - aber wenn diese Verfügung nicht gewesen wäre (bzw. die Figuren nicht Hergé gehört hätten), dann hätte es diese Diskussion da ganz bestimmt auch gegeben. Um noch mal auf die Frage aus einem deiner früheren Posts einzugehen:
    Kleines Missverständnis:
    Ich meinte die Modernisierung (oder den Mangel daran) in den etwas über 40 Jahren ihrer von Hergé fortgeführten Existenz.
    Zitat von hipgnosis:
    Ganz humorlos ist das Abenteuer dann nun auch nicht - alleine Martin ist schon oft für witzige Einlagen gut - so auch seine Indiana Jones Parodie auf S. 18!
    Martin dürfte von mir aus öfter auftreten.
    Das war ein gelungener Einstand! Eine Figur mit Potenzial.

  4. #54
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Nein QRN ruft Bretzelburg habe ich nicht vergessen - vielleicht war der kleine Anhang "wenn überhaupt" falsch gewählt - aber ihr wisst ja wie das ist, wenn man geradewegs das schreibt, was einem in diesem Moment so alles durch den Kopf geht!

    Es kommt sehr wahrscheinlich nicht oft vor - und in diesem Falle finde ich es sogar bemerkenswert, daß jeweils einer der Hauptprotagonisten auf der gegnerischen Seite mitwirkt.

    @felix

    Martin war für mich die interessanteste Figur des Albums - den könnte man wirklich öfter miss- äh... gebrauchen.

    @Matbs

    Bei einigen deiner Aufzählungspunkte hast du natürlich absolut recht (ausser bei den in verlorenen Himalaya-Täler voller seltsamer Kreaturen - die ja bekanntlich seit Reinhold Messner eidesstattlich verbrieft sind )

    Nur hätten diese Maori-Fabelwesen einfach im Wasser bleiben sollen - damit wäre das Ende der Geschichte gerettet - so einfach ist das!

    Es gibt halt einfach kleine aber feine Unterschiede die jeder in seiner Wahrnehmung noch als amüsant oder schon als Stuss empfindet.

    So ist/sind z.b. ein chinesischen Schicksalsverdreher, ein Hautfarbenänderer oder die Illusionssonnebrillen einfach nur witzig.
    Überflutungsmaschinen, Wettermaschinen, Klone, Lärmschlucker, telekinetischen Kinder und metallschmelzenden Gase nahe an Diskussionen die man sich wirklich ausgesetzt sieht ( Überflutungsmaschinen wahrscheinlich weniger - wäre aber vorstellbar)

    Die anderen genannten gleiten dann doch zu sehr ins Paranormale ab, oder geniessen irgendeinen mystischen Reiz - wie die geheimen Städte usw.
    Ich will auch nicht behaupten das alles davon wirklich gut wäre - ich habe ja schon gesagt das ich einige Alben noch gar nicht konsumiert habe.

    Aber die Inselmission des Godzilla Rex war einfach nur bescheuert und erinnerte mehr an billige C-Pictures, als an ein innovatives und gehaltvolles Storyende.

    Wie gesagt - ist natürlich alles sehr subjektiv - ich kann damit herzlich wenig anfangen!
    Trotzdem liebe ich z.b. Fantasy und Science Fiction!

  5. #55
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Ich erinneren mich jetzt nicht 100%, aber war die Erkärung für die Entstehung der Stadt auf dem Meeresgrund (ich spreche von Die steinernen Riesen) wirklich die mit den Raumschiffen? Ich meine das wäre doch nur Martins Wunschvorstellung des Ganzen gewesen, oder?

    Zur Modernisierungs-Diskussion:
    Im Grunde genomme gab es doch eigentlich keinen Abschnitt in der Lebensgeschichte von Spirou, in der er nicht modernisiert wurde. Selbst innerhalb der "Regierungszeit" der einzelnen Zeichner hat sich Spirou stets weiterentwickelt. Man vergleiche doch nur mal z.B Eine aufregende Erbschaft, mit Im Banne des Z. In ersterem rast Fantasio noch mit einem sehr antiquierten Rennwagen durch die Gegend, im letzteren fährt er einen schicken, modernen Turbot 2 mit allem technischen Schnickschnack. Auch Zeichnerisch liegen hier Welten dazwischen.

    Wie definiert sich denn nun der ach-so-gern-vermisste "klassische" Spirou Franquins? Selbst vom vorletzten (QRN ruft Brezelburg) zum letzten (Schnuller und Zyklostrahlen) Franquin Album hat es noch Änderungen im Erscheinen Spirous gegeben.

    Spirou war schon immer eine Figur, dier sich dem Wandel der Zeit angepasst hat. Warum sollte das heute anders sein? Zugegeben, Spirou in Tokyo war auch nicht unbeding mein Fall, aber es ist Spirou, weil es einfach keine klare Definition von Spirou geben kann!

  6. #56
    Mitglied Avatar von lucien
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Ich erinneren mich jetzt nicht 100%, aber war die Erkärung für die Entstehung der Stadt auf dem Meeresgrund (ich spreche von Die steinernen Riesen) wirklich die mit den Raumschiffen? Ich meine das wäre doch nur Martins Wunschvorstellung des Ganzen gewesen, oder?
    Richtig, die Insulaner haben die riesigen Steinklötze, Tempel, Ältäre und Skulpturen mittels Seilen unter Wasser gebracht.
    Die Erklärung erschien halbwegs plausibel, wobei ich mir das Ausmass der Boote nicht recht vorstellen konnte, aber es handelt sich ja um einen Comic!
    Aber schon die alten Ägypter wussten ja Steine mittels Schiff zu bewegen.

  7. #57
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Ich erinneren mich jetzt nicht 100%, aber war die Erkärung für die Entstehung der Stadt auf dem Meeresgrund (ich spreche von Die steinernen Riesen) wirklich die mit den Raumschiffen? Ich meine das wäre doch nur Martins Wunschvorstellung des Ganzen gewesen, oder?
    Jepp, hab´ ich auch so verstanden (Gerade die Tatsache, das Martin ein Spinner ist, macht ja viel seines Charmes aus).

    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Zur Modernisierungs-Diskussion:
    Im Grunde genomme gab es doch eigentlich keinen Abschnitt in der Lebensgeschichte von Spirou, in der er nicht modernisiert wurde. Selbst innerhalb der "Regierungszeit" der einzelnen Zeichner hat sich Spirou stets weiterentwickelt. Man vergleiche doch nur mal z.B Eine aufregende Erbschaft, mit Im Banne des Z. In ersterem rast Fantasio noch mit einem sehr antiquierten Rennwagen durch die Gegend, im letzteren fährt er einen schicken, modernen Turbot 2 mit allem technischen Schnickschnack. Auch Zeichnerisch liegen hier Welten dazwischen.

    Wie definiert sich denn nun der ach-so-gern-vermisste "klassische" Spirou Franquins? Selbst vom vorletzten (QRN ruft Brezelburg) zum letzten (Schnuller und Zyklostrahlen) Franquin Album hat es noch Änderungen im Erscheinen Spirous gegeben.

    Spirou war schon immer eine Figur, dier sich dem Wandel der Zeit angepasst hat. Warum sollte das heute anders sein? Zugegeben, Spirou in Tokyo war auch nicht unbeding mein Fall, aber es ist Spirou, weil es einfach keine klare Definition von Spirou geben kann!
    So sieht´s aus! 120%ige Zustimmung!!!

  8. #58
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von lucien
    Richtig, die Insulaner haben die riesigen Steinklötze, Tempel, Ältäre und Skulpturen mittels Seilen unter Wasser gebracht.
    Die Erklärung erschien halbwegs plausibel, wobei ich mir das Ausmass der Boote nicht recht vorstellen konnte, aber es handelt sich ja um einen Comic!
    Aber schon die alten Ägypter wussten ja Steine mittels Schiff zu bewegen.

    Die Frage wäre wohl weniger nach der Grösse der Schiffe, sondern vielmehr die Länge der Seile!

    Aber - OK - ihr habt recht, eigentlich ist es Martin´s Fantasie die uns auf S.34 eine mögliche Erklärung für die Versenkung der Sarkophage und die Entstehung der Nekropole liefert.

    Im Prinzip erfahren wir als Leser gar nicht wie es wirklich passiert ist - das kann man dann natürlich gelten lassen - ein bisschen Mysterium muss schliesslich sein.

    Gut streiche ich aus meinem Statement zum Beginn des Absurden gedanklich heraus!

  9. #59
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    Bei unseren Stellungnahmen zur Aktualisierung sollten wir immer deutlich machen, ob wir das aus unserer Sicht, der des Lesers, beurteilen oder ob wir versuchen, uns in Künstler- oder Verlegersichtweisen hinein zu versetzen. Das kann (nicht: muß) zu jeweils unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Interessen sind nicht immer deckungsgleich.

  10. #60
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Der Matbs mit seiner 120%igen Zustimmung - Tss - Tss

    Ich habe mir nun mal die vonPhoneBone genannten Alben QRN ruft Brezelburg, Schnuller und Zyklostrahlen, Eine aufregende Erbschaft und Im Banne des Z herausgezogen und vor mir liegen.

    Eine aufregende Erbschaft ist das einzige Album der vier genannten, was nun wirklich alleine schon beim schnellen Drüberblicken stark aus dem Rahmen fällt.
    Es wirkt sehr antiquiert - der Strich zeigt noch keinerlei spätere Klasse.
    Bedenkt man die Erstveröffentlichung im Magazin 1951 und die stark vorhandene Ähnlichkeit zu den ersten Alben (Roboter, Pygmäen) könnte man hier noch von der klassischen Frühphase Franquin´s sprechen, wo er vielleicht bewusst sich seinen Vorgängern Rob-Vel und Jijé anlehnte?

    Auch in der Paneleinteilung war hier noch keine grosse experementierfreudigkeit zu erkennen.
    Erst ab dem Carlsen Band 5 Champignons für den Diktator (Magazin 1953) erkennt man hier eine deutliche Änderung, die dann durchgängig bis zum Ende der Franquin-Ära beibehalten wird, wenngleich natürlich ausgebaut und stets verfeinert.
    Auch sind die Inhalte der Geschichten sicherlich weiterentwickelt und satirischer geworden.

    Jetzt reden wir, wenn wir über Franquin´s Schaffen sprechen aber auch über eine Periode von 23 Jahren wenn wir mal das 1974er Album weglassen.
    Das sich in dieser langen Zeitspanne erstens die Qualität der Zeichnungen, zweitens die Intensität der Charaktere und natürlich auch die technischen Details verändern und neue Protagonisten hinzukommen, das versteht sich doch wohl von selbst.
    Den prägenden Franquin-Run den die Fans heute so lieben dürfte sicherlich so um die 1960er Jahre entstanden sein, oder!?
    Wobei wahrscheinlich wirklich QRN und die Z-Alben die Highlights seiner Karriere darstellen.

    Dennoch erkenne ich in seinem gesamten Werk auch seine persönliche Handschrift, die sich m.E. in den späteren Alben gar nicht mehr gross verändert hat.
    Also ich persönliche würde den Schnitt hinter Aktion Nashorn ansetzen - und die Alben bis dahin den klassischen, traditionellen Franquin (Frühphase) nennen und alles danach den heute verehrten, damals modernisierten Franquin.(Hochphase)
    Dummerweise sind wahrscheinlich genau mit diesen späteren Alben die meisten von uns aufgewachsen, sodaß diese Phase heute als der klassische Teil von Spirou und Fantasio angesehen wird.

    Eigentlich endet aber der " echte " klassische Part mit Rob-Vel/Jijé und den ersten Franquin-Veröffentlichungen.

    Das die Serie mit einem Zeichnerwechsel auch Veränderungen durchmacht wurde glaube ich hier niemals zur Debatte gestellt.
    Eher die Frage inwieweit diese Veränderungen einer Serie wie Spirou noch zum Vorteil gereicht.
    Und da wird es eben kompliziert - wenn es eine Hochphase der Serie mit einem so stilprägenden Künstler wie Franquin gibt.
    Wäre er nicht massgeblich an dem grossen Erfolg von Spirou und Fantasio beteiligt, würde wahrscheinlich kein Hahn krähen, wenn ein neuer Künstler die Serie weiterführt - so werden allerdings alle folgenden an dem grossen Maestro gemessen.
    Und das völlig zu Recht!
    Geändert von hipgnosis (04.05.2007 um 13:46 Uhr)

  11. #61
    Mitglied Avatar von lucien
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    Vielleicht sollte man bei der Diskussion um Aktalisierung einer Serien und Hochphasen innerhalb der Serie auch den Aspekt von Story und Zeichnungen trennen.
    Ich habe den Eindruck dass man hier gut unterscheiden kann, so hat sich Franquins Strich über einige Alben entwickelt und im von Hip angeführten Band Champignons für den Diktator seine Form gefunden. Inhaltlich fand ich den Band stellenweise zum "rumkugeln" als das Auto zerschmolzen ist, indem Spirou und Co. entführt werden sollten... einfach unglaublich.
    Aber diese so tollen, abstruse Ideen hatte Franquin ja schon vorher, z.B. die Farbverwandlung Fantasios in Entführung des Marsupilamis wurde ja ebenfalls schon aufgeführt.
    Fournier war zeichnerisch sehr stringent, da gab es kaum Qualitätsunterschiede, im Rahmen seiner Geschichten jedoch schon! Überhaupt würde ich für Fournier gerne eine Lanze brechen (verzeiht den Ausdruck), ich halte ihn für sehr unterschätzt, er musste ja auch ohne einige der bekannten Figuren auskommen, allen voran das Marsupilami. Dafür hat er zum Teil Comics geschaffen die recht nahe an den gesellschaftlichen und Politischen Entwicklungen seiner Zeit waren ( z.B. Kodo und Alles wie verhext).
    Bei Tome und Janry kann ich vom graphischen Standpunkt aus nur wenige Änderungen feststellen (den m.E. guten Band Jagd auf Spirou mal aussen vor gelassen), was Erzähltempo und Geschichte angeht hingegen schon. Sie versuchten in dem ein oder anderen Band den Figuren eine, vorsichtig ausgedrückt psychologische Tiefe in Form von wesentlichen sozialen Emotionen, zu verleihen (Vito d. Pechvogel und im Tal der Verbannten behandelt diese Aspekte schön, Jagd auf Spirou geht noch einen ganzen Schritt weiter).
    Morvan und Munuera habe den Spirou Kosmos zeichnerisch eine neue Note verpasst, mehr Semi, weniger Funny, wenn ich das so ausdrücken darf. Inhaltlich versuchten sie eine Gratwanderung zwischen einem Alben kaufenden (demnach älteren) Publikum und einer jugendlichen Zielgruppe.
    Der Mann der nicht sterben wollte ist ja eine inhaltlich und auch graphisch sehr düstere Geschichte in der sich einem existenziellen Thema gewidmet wurde.
    Das Team Morvan/Munuera versuchte m.E. das Band zum klassischen Spirou durch den Einsatz von altbekannten Protagonisten und Gegenständen zu wahren.

  12. #62
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Das die Serie mit einem Zeichnerwechsel auch Veränderungen durchmacht wurde glaube ich hier niemals zur Debatte gestellt.
    Eher die Frage inwieweit diese Veränderungen einer Serie wie Spirou noch zum Vorteil gereicht.
    Und da wird es eben kompliziert - wenn es eine Hochphase der Serie mit einem so stilprägenden Künstler wie Franquin gibt.
    Wäre er nicht massgeblich an dem grossen Erfolg von Spirou und Fantasio beteiligt, würde wahrscheinlich kein Hahn krähen, wenn ein neuer Künstler die Serie weiterführt - so werden allerdings alle folgenden an dem grossen Maestro gemessen.
    Und das völlig zu Recht!
    Mal objektiv betrachtet wirken die Geschichten von Franquin aus heutiger Sicht doch eher antiquiert. Von daher würde ich ihn nicht als Maßstab nehmen, an dem neue Teams gemessen werden. Mein persönlicher Maßstab sind eigentlich T&J. Und das obwohl auch ich mit Pit und Pikkolo groß geworden bin.
    Ich denke es gab nicht nur die "Franquin-Hochphase", sondern auch eine "T&J-Hochphase".
    Zugegeben: Franquin hat die Serie seinerzeit maßgeblich geprägt, hat Spirou eine ganze Reihe liebenswerter Nebencharaktere zur Seite gestellt, die bis heute noch Gültigkeit haben.
    Doch glaube ich nicht, dass ein neuer Spirou im Stile von Franquin heute gr0ßen Erfolg haben würde. Damit wären vielleicht die alteingefleischten Ich-will-aber-Franquin-Fans glücklich, aber neue Leser würden sicher nicht dazugewonnen. Es ist und war also auch aus finanzieller Sicht immer nötig Spirou weiterzuentwickeln oder gar neu zu erfinden. Einzig und allein Asterix könnte es sich vielleicht leisten den alten Stiefel weiterzufahren und nicht mal der tut es.

    Übrigens hat sich sogar Tim und Struppi im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Nicht umsonst gibt es drei Versionen der Schwarzen Insel.
    Geändert von PhoneBone (04.05.2007 um 15:05 Uhr)

  13. #63
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Ok, auch wenn wir jetzt eigentlich doch schon ganz aus New York weg sind - zumindest eins möchte ich dazu jetzt doch noch mal schnell loswerden:
    Don Vito Cortizone ist unglaublich brilliant: Schon allein das Äußere mit deutlichen Anleihen bei Marlon Brando (wem auch sonst?), sein fettes Grinsen mit der Zigarre, das breite Froschmaul, der weisse Anzug - perfekt!! Dazu haben ihm T & J auch gleich noch eine ganze Reihe großartiger Catchphrases mit auf den Weg gegeben ("Machiavellico" "Maledizione") und ihn mit einer fiesen Bösartigkeit versehen, die nur durch seine Trotteligkeit (oder ist das Schicksal?) übertroffen wird. Gefährlich, verabscheuungswürdig, lustig: Ganz ohne Zweifel einer der besten Spirou-Nebencharaktere aller Zeiten.
    Zeigt, dass auch der eine oder andere Charakter aus der Nach-Franquin-Ära das Zeug zum recurring Charakter hat.

  14. #64
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    Nachdem ich mich von der Diskussion hier dazu habe verleiten lassen, "Die steinernen Riesen" nochmal zu lesen, muss ich sagen, der Band ist wesentlich besser, als ich ihn in Erinnerung hatte! Die Zeichnungen finde ich für die Serie zwar auch unpassend und vor allem sehen Spirou und Fantsio so hässlich aus. Aber die Story ist wirklich gut: Es gibt mMn ziemlich viel Humor, allein Martin sorgt immer wieder für herrliche Gags, aber auch so Sprüche wie "Dieser Ort flößte mir nur bedingt Vertrauen ein", als die Helden in diese zwielichtige Kneipe kommen, sind einfach herrlich. Die Handlung selbst ist ziemlich spannend, dazu kommt noch eine Prise Sozialkritik. Und sogar eine dezent angedeutete Liebesgeschichte zwischen Spirou und der Indonesierin. Insgesamt erinnerte mich das Erzählkonzept sogar ziemlich stark an "Jagd auf Spirou". Im Grunde gehen die Autoren hier den Weg des erwachseneren Spirous weiter, den dieser Band beschritten hat. Das fällt nur durch die ziemlich funnyhaften Zeichnungen nicht so auf wie bei T&J. Obwohl mir selbst die Art, wie die beiden Titelhelden gezeichnet sind, von "Jagd auf Spirou" inspiriert scheint: "realistischere" statt der üblichen Knollennasen, Augen mit Pupillen statt der Knopfaugen, spitzes Kinn statt kugelrundem Gesicht. Ein wirklich guter, zeitgemäßer Spirou. Wenn nur die Personen nicht so hässlich aussehen würden!

  15. #65
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Also ich persönliche würde den Schnitt hinter Aktion Nashorn ansetzen - und die Alben bis dahin den klassischen, traditionellen Franquin (Frühphase) nennen und alles danach den heute verehrten, damals modernisierten Franquin.(Hochphase)
    MMn gibt es auch noch eine Spätphase, zu der das letzte Franquin-Album "Schnuller und Zyklostrahlen" sowie einige späte Kurzgeschichten (z.B. "Die Bravo Brothers") und One-Pager (aus dem "Jagd auf das Marsupilami"-Album) gehören. Hier gibt es noch mal deutliche Veränderungen im Zeichenstil gegenüber dem vorhergehenden Album "QRN". Das ist dann der Stil, den Franquin auch bei Gaston bis zum Ende beibehalten hat.
    "Im Reich der roten Elefanten" ist übrigens nicht die letzte von Franquin gezeichnete Geschichte, die hat er nämlich schon in den Fünfzigern gezeichnet, sie wurde bloß erst später als Album veröffentlicht.

  16. #66
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Mal objektiv betrachtet wirken die Geschichten von Franquin aus heutiger Sicht doch eher antiquiert. Von daher würde ich ihn nicht als Maßstab nehmen, an dem neue Teams gemessen werden.
    ...
    Doch glaube ich nicht, dass ein neuer Spirou im Stile von Franquin heute gr0ßen Erfolg haben würde. Damit wären vielleicht die alteingefleischten Ich-will-aber-Franquin-Fans glücklich, aber neue Leser würden sicher nicht dazugewonnen. Es ist und war also auch aus finanzieller Sicht immer nötig Spirou weiterzuentwickeln oder gar neu zu erfinden.
    Ich denke, daß das keineswegs klar ist. Serien wie Asterix, Lucky Luke, aber auch Donald Duck oder Micky Maus haben sich, wenn überhaupt, nur sanft weiter entwickelt, z.T. über etliche neue Zeichner + Texter hinweg - und behaupten sich nachwievor am Comic-Markt. Offenbar wirken sie nicht antiquiert. Ich kann mir gut vorstellen, daß Franquins Stil sich auch heute noch in Comic-Heften verkaufen würde, auch bei Kindern. Sicher ist nur, daß Comics es heute ungleich schwerer haben, sich zu behaupten. - egal, ob sie klassisch oder aktualisiert daher kommen. Die Konkurrenz zwischen den Unterhaltungsmedien ist heute ungleich größer als etwa in den 50er bis 70er Jahren.

  17. #67
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    Zitat von HerrHase:
    Nachdem ich mich von der Diskussion hier dazu habe verleiten lassen, "Die steinernen Riesen" nochmal zu lesen, muss ich sagen, der Band ist wesentlich besser, als ich ihn in Erinnerung hatte!
    Seltsam, seltsam: Bei mir war's genauso.
    Story (oder zwei Leser ) mit Spätzündung.

    Zitat von PhoneBone:
    Übrigens hat sich sogar Tim und Struppi im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Nicht umsonst gibt es drei Versionen der Schwarzen Insel.
    Ja, aber diese Änderungen waren (nicht nur, aber in erster Linie) "kosmetischer" Art. Das Dekor wurde präzisiert und modernisiert.
    Mit Der blaue Lotos, spätestens aber mit Straffung der Geschichten auf das 62seitige Albenformat in den 1940ern hatte die Serie ihren - mehr oder minder - endgültigen Look.
    Dass Tim in den Juwelen mal einen Helm mit "Peace"-Zeichen trägt, halte ich für keine sonderlich bahnbrechende Konzession an den Zeitgeist (obwohl, wenn wir in Tim-Dimensionen denken, war es das vielleicht doch).

    Hatte schon eine Theorie im Kopf bevor ich die Frage stellte:
    Ich denke, Europa (eher sogar die gesamte Welt) hat sich in den Jahren 1929 (Sowjets) bis 1976 (Picaros, die Alpha-Kunst lasse ich mal außen vor) trotz aller in dieser Zeit erfolgten politischen Umbrüche medial (was natürlich auch heißt: in der Wahrnehmung der Welt durch den Leser) weniger verändert als in einem vergleichbaren späteren Zeitraum (z.B. seit 1960; ebenfalls 47 Jahre).
    Folglich konnte Tim auch statischer bleiben als Spirou.

    Wobei sich an diese Feststellung natürlich gleich die nächste Frage anschließt:
    Da Tim seit 1976 nun wirklich keine neuen Abenteuer mehr erlebt, er also quasi dazu verdammt ist, auf ewig in den 1970ern zu enden, wieso scheint seine Beliebtheit ungebrochen.
    Sorgt das unwiderrufliche Ableben einer Serie für eine Konservierung von deren Beliebtheit und ist eine ewig laufende Serie zur permanenten Veränderung gezwungen?

    Sorry, führt vielleicht ein bisschen weit weg vom eigentlichen Thema.
    Könnte uns aber auch der Beantwortung der Frage näher bringen:
    Was würde eigentlich geschehen, wenn es gelänge, einen Franquin-Klon an die Serie anzusetzen, also einen Kreativen, der exakt da weiter macht, wo Franquin aufgehört hat bzw. da aufhört, wo Franquin aufgehört hat (er soll sich ja nicht weiter entwickeln, sondern die perfekte Franquin-Stagnation herstellen).
    Das wäre der dritte Weg (neben Retro und "sanfter" Erneuerung), im Grunde gerade von kaschi angesprochen.

  18. #68
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    Genau! Vielleicht kann uns da Zyklotrop helfen: statt lauter Zyklomänner könnte er ja mal 'n paar Franquin-Männer erschaffen!

  19. #69
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    Schon LeGall wird ihn uns ja wieder bringen!
    Seien wir hoffnungsfroh!

  20. #70
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Seltsam, seltsam: Bei mir war's genauso.
    Story (oder zwei Leser ) mit Spätzündung.
    Bloss um der Statistik willen: Ich war nachweislich von Anfang an begeistert.


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Da Tim seit 1976 nun wirklich keine neuen Abenteuer mehr erlebt, er also quasi dazu verdammt ist, auf ewig in den 1970ern zu enden, wieso scheint seine Beliebtheit ungebrochen.
    Hmm. Scheint sie das denn wirklich?
    Und selbst wenn das der Fall ist - wird das so bleiben? Schließlich entfernt sich Tim und Struppi immer mehr mehr von der Lebenswirklichkeit junger Nachwuchsleser, kann gut sein, dass die Popularität über die nächsten Generationen immer weiter sinkt.


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Was würde eigentlich geschehen, wenn es gelänge, einen Franquin-Klon an die Serie anzusetzen, also einen Kreativen, der exakt da weiter macht, wo Franquin aufgehört hat bzw. da aufhört, wo Franquin aufgehört hat (er soll sich ja nicht weiter entwickeln, sondern die perfekte Franquin-Stagnation herstellen)
    Furchtbar spekulativ, da kann doch keiner was halbwegs gesicherters zu sagen.
    Aber bitte: Geht nicht Selbst wenn Franquin weitergemacht hätte, hätte es keine Stagnation gegeben.


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Sorry, führt vielleicht ein bisschen weit weg vom eigentlichen Thema.
    Stimmt. Vielleicht schaffen wir´s ja mal ein paar Posts ganz ohne auf Franquin einzugehen, denn auch wenn´s reizvoll ist, ihn zum Vergleich heranzuziehen, ist es mindestens genauso reizvoll und sinnvoll, die Meriten der hier besprochenen Alben auch mal ohne ihn zu überprüfen.
    Schließlich geht´s hier nicht um ihn, und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass mich diese ständige Rückschau ein bisschen zu langweilen anfängt.
    Also, vielleicht reden wir ja einfach mal wieder ein bisschen mehr über die Titel, die hier Thema sind, und ein bisschen weniger über die, die es nicht sind. Fänd´ ich gut ...

  21. #71
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    Aus Hips Eröffnung:
    Unter dem Motto - Die neuen Spirou – wollen wir anhand dreier exemplarischer Bände versuchen, nicht nur eine reine Albenbewertung zu initieren, sondern diesen Aufhänger vielmehr dazu verwenden, die komplette Serie und ihre Autoren/Zeichner zu beleuchten.
    Hierbei sollen die Geschichten der nachfolgenden Autoren/Zeichner-Gespanne uns dazu dienen, einen Vergleich mit dem herausragenden Künstler der Serie André Franquin zu ziehen.
    Dieser soll uns als Fixpunkt für etwaige Erörterungen, Thesen und Analysen im Laufe des Threads dienen.
    Im Gegensatz zur normalen Stammtisch-Debatte ist es diesmal ausserordentlich erwünscht, wirklich alle Aspekte rund um das Spirou-Universum anzusprechen.
    Da sich im Laufe der Zeit noch weitere Künstlerpaare der Serie widmeten, sahen wir uns genötigt eine kleine Limitierung der Titel vorwegzunehmen – was aber nicht heissen soll, daß nicht auch diese im Zuge der Besprechung hier Einklang finden sollen.
    Bei all den folgenden umfangreichen Exkursen sollten wir dennoch auch nicht die drei Alben gänzlich aus den Augen verlieren und zum Ende wie gewohnt in eine aussagekräftige Bewertung einfliessen lassen.
    Ich verstehe das so, daß beides hier seinen Platz haben soll: die Einschätzung zu den drei Alben als auch der Vergleich mit den Vorgängern und insbesondere mit DEM Vorgänger! Und so läuft es bislang doch auch ...

  22. #72
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Ok, jetzt sind anderthalb Wochen rum, und wir haben bisher nur oberflächlich über Abenteuer in New York und Die steinernen Riesen und praktisch noch gar nicht über Spirou in Tokio geredet, sind aber dafür an einem Punkt, wo darüber spekuliert wird, was wäre wenn man Franquin klonen könnte (dessen Name zudem auch noch viel viel öfter auftaucht als die der Autoren, die mit besprochenen Alben auch tatsächlich was zu tun haben). Hmmm...

    Ich will da jetzt niemandem reinreden, aber ich fänd´s den 3 Alben gegenüber fair, wenn wir sie erst mal formal und inhaltlich als die eigenständigen Werke betrachten, die sie sind, und sie erst danach niedermachen, weil früher alles besser war / über den grünen Klee loben, weil früher alles schlechter war .

    Aber bitte, wenn ihr lieber den alten André F. klonen wollt, nur zu...


    PS: Und jetzt bitte keine Diskussion über den Nebenkriegsschauplatz zum Nebenkriegsschauplatz, das ist auch nicht besser als endlose Übervater-Referenzen

  23. #73
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    Zitat von Matbs:
    Bloss um der Statistik willen: Ich war nachweislich von Anfang an begeistert.
    Tja, HerrHase und ich sind eben schwerer zu überzeugen, weil anspruchsvoller.

    (Tut mir Leid, aber so 'ne Steilvorlage muss man nutzen! )
    Zitat von Matbs:
    Hmm. Scheint sie das denn wirklich?
    Und selbst wenn das der Fall ist - wird das so bleiben? Schließlich entfernt sich Tim und Struppi immer mehr mehr von der Lebenswirklichkeit junger Nachwuchsleser, kann gut sein, dass die Popularität über die nächsten Generationen immer weiter sinkt.
    Im Moment scheint mir das tatsächlich noch so.
    Als ich vorletztes Jahr zum Comickauf in Belgien war wurde gerade die neuste Alpha-Kunst-Version auf den Markt gebracht. Im Fnac standen die Teile meterhoch nebeneinander. Das können doch nicht alles alte Knacker mit nostalgischem Spleen kaufen/lesen.
    Wie geschrieben: Der letzte neue Tim liegt über 30 Jahre zurück.
    (Ich gebe allerdings zu: So'n Eindruck ersetzt keine empirische Forschung)

    Ich erkläre mir das so, dass eine ganze Menge Leser in einer immer technisierteren, komplizierteren Welt eine gewisse Sehnsucht nach klaren, einfacheren Strukturen entwickeln.
    Sehr ähnlich erkärt sich mir der Fantasy-Boom.

    Dennoch:
    Früher oder später werden sich Tim und Struppi immer stärker mit dem Klassiker-Status (den sie ja zumindest unter Comic-Lesern schon haben) abfinden müssen.
    Dann werden ihre Alben wohl mit den gleichen Hintergedanken gekauft wie Väter und Mütter ihren Kindern heutzutage Max und Moritz verabreichen (das ist was "Bewährtes", haben meine Eltern und Großeltern schon gelesen und geliebt, also ist es gut usw.).
    Und Erwachsene, denen diese Comics noch nicht als Kind zugänglich waren, werden sich die Alben besorgen, um mal zu sehen, was vor Generationen so "in" war.
    So jedenfalls meine Vermutung.

    Zitat von Matbs:
    Furchtbar spekulativ, da kann doch keiner was halbwegs gesicherters zu sagen.
    Aber bitte: Geht nicht Selbst wenn Franquin weitergemacht hätte, hätte es keine Stagnation gegeben.
    Klaro.
    Aber ich meine: Emulation des höchsten Franquin(/Greg)-Niveaus.
    Soll heißen: Fortsetzung in der Tradition der QRZ- und Zyklotrop-Geschichten.

    Ich finde die neu geschaffene Spezialreihe ist für ein solches Experiment wie geschaffen.
    Wenn's in die Hose geht, war's das.
    Solcherart Qualität lässt sich ohnehin nicht aus dem Hut zaubern, aber wenn Chaland den Jijé-Spirou "imitiert", warum nicht eine Retro-Version des Franquinschen Spirou?

    Zitat von Matbs:
    Aber bitte, wenn ihr lieber den alten André F. klonen wollt, nur zu...
    Oh ja, bitte klont ihn!

    Also ich halt diese Nebendiskussion gar nicht für so schlimm, zumal ja ein paar Mitglieder unseres kleinen Debatier-Klubs auf das Thema eingegangen sind.
    Genauso wie hip den Stammtisch etwas früher als geplant gestartet hat kann er ihn ja auch verlängern.
    Er hat ja bereits mehrfach geschrieben, dass er sich da ein bisschen der Entwicklung einer Diskussion anpassen würde.

    Aber gut:
    Vehlmann hätte mMn in Die steinernen Riesen für ein nettes kleines Comeback sorgen können, hätte er Tian durch Ororea (Tora Torapa) ersetzt (so Fournier damit einverstanden gewesen wäre).

    (War doch 'n netter, kleiner Versuch, oder? )
    Geändert von felix da cat (05.05.2007 um 11:22 Uhr)

  24. #74
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Vehlmann hätte mMn in Die steinernen Riesen für ein nettes kleines Comeback sorgen können, hätte er Tian durch Ororea (Tora Torapa) ersetzt (so Fournier damit einverstanden gewesen wäre).
    ... wobei mir die stärkere Einbindung der Damenwelt in diesem Album (gleich in vierfacher Ausfertigung, man denke!) für sich genommen durchaus gefällt. Das wäre z.B. eine denkbare Richtung von "sanfter" Fortentwicklung gewesen. Vielleicht wäre so ja auch mal der eine oder andere weibliche Leser zu gewinnen ...

  25. #75
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Dinosaurier - Tiere der Urzeit - logisch, wer weiss was es alles im Meer heute noch gibt. Da hätte ich doch auch gleich drauf kommen können.
    ...
    Godzilla ist aus den Tiefen des Ozeans entstiegen. Erstmal ein paar Hubschrauber vernaschen und dann rein ins Paradies auf Menschenjagd.
    Ja ja - so ein Unterwasser-Tyrannosaurus ist schon ein erstaunliches Tierchen.
    Hip, wenn Dir die süßen Racker aus den Meerestiefen schon so "gefallen" haben, was sagst Du denn dann zu den schnuckeligen Recycling-Monstern aus Spirou in Tokio, S. 56 - 59?

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