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Thema: Diskussion über Norbert Hethke (oder doch eher Hansrudi Wäscher)

  1. #51
    Mitglied Avatar von Zorngiebel
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Wobei Wäscher teils nicht selber geschrieben hat. Und nur die Tatsache, daß seine Name nicht genannt wurde (das war bei den Kauka-Lizenz-Publikationen meist auch so) macht ihn nicht zum Lohnschreiber, sondern die Produktionsbedingungen (anderthalb Jahre mal eine Depression nehmen war da nicht drin).
    Wäscher hat praktisch alles selbst geschrieben, mit Ausnahme der ersten paar Sigurd-Hefte 1953/54. Also in Anbetracht der zigtausend folgenden Hefte eine vernachlässigbare Größe.

    @hipgnosis
    Mein Vergleich mit den folgenden Bastei-Serien machte Sinn, was deiner mit frankobelgischen Alben nicht macht. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Wäscher brauchte für ein Piccolo einen Tag, Hermann für einen Andy Morgan Monate (weil ZACK oft ein Album in zwei Hälften binnen zwei Wochen gebracht hat, ist ihnen auch relativ bald das Material ausgegangen). Nur der Vergleich mit Kioskheften für kindliche/jugendliche Leser macht Sinn. Ein nach oben gehendes Niveau allgemein hat auch nicht wirklich stattgefunden, weil der breiten Masse die Existenz der Carlsen-Alben damals wie heute schlicht unbekannt war.

    Was das mit dem "Lohnschreiber" bedeuten soll ist mir ebenfalls schleierhaft. Welcher Zeichner/Autor arbeitet gratis?

    Dass Hansrudi Wäschers Name für viele erst mit Hethke bekannt wurde, dürfte absolut zutreffen. Wäschers Name war allerdings manchen seit den 50ern bekannt, weil er etliche Hefte damals sehr wohl mit vollem Namen signiert hat (siehe insbesondere die Piccolo-Sonderbände). Ein Junge hat ihn in den Fifties sogar in seiner Wohnung besucht nachdem er Wäschers Adresse rausgefunden hatte (berühmte Anekdote).

  2. #52
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    beim lohnschreiber geht es nicht um die bezahlung an sich, sondern darum, dass besagter autor nur auf auftrag und für lohn einen konkreten auftrag schreibt. "liefere 100 seiten bis mittwoch" umschreibt also klassisch das verhältnis des lohnschreibers zu seinem werk: auf auftrag wird eine geforderte menge geliefert. der auftrag leitet sich vom lohnarbeiter ab, heute sagt man generös "freelancer" dazu.

    deshalb war wäscher ebenfalls ein "lohnschreiber".

  3. #53
    Mitglied Avatar von Zorngiebel
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    Gefällt mir nicht. Klingt abwertend. Und dürfte auf die allermeisten Comiczeichner zutreffen. Zumindest auf die, die fleißig und begehrt sind.
    "Freischaffender Künstler" nennt man sich im allgemeinen, wenn keine Sau dran denkt, dir deinen Kram abzukaufen.

    Wenig bekannt ist, dass Wäscher auch Comics aus dem Italienischen übersetzt hat... kleiner Nebenverdienst bei Lehning. Lohnübersetzer sozusagen.

    Um nochmal auf Bastei zurückzukommen: bei Wäschers Buffalo Bill lassen die Texte mitunter auch zu wünschen übrig. Das liegt allerdings daran, dass Wäschers Originaltexte in der Bastei-Redaktion vereinfacht und überarbeitet wurden. Wer mal ein "Roter Korsar"-Heft von Bastei gelesen hat, kennt das Ergebnis dieser "Verbesserungen".

  4. #54
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    kultur ist industrie. dennoch hat nicht jeder kulturschaffende den gleichen platz in ihr. ist doch ganz simpel. "freischaffender künstler" nennt man sich, wenn man freischaffender künstler ist. deine definition ist nur altbackenes klischee. ich bin auch freischaffender schreiber, und krieg mein zeug trotzdem los.

    und von wegen lohnschreiber:

    "guten tag, herr grass, wir hätten gern bis donnerstag einen krimi von ihnen, 40.000 anschläge, bitte viel action, aber diesmal nicht so viel herz-schmerz. und bitte nichts über danzig. schaffen sie das?" nee, das funktioniert nicht. der eine autor macht sowas, der andre nicht. wäscher hat's getan, wie man weiss. darum passt wäscher in die kategorie des lohnschreibers. ganz simpel.

    ob du das jetzt abwertend findest, ist wurscht. es ist erstmal ein fakt.

  5. #55
    Verstorben Avatar von Hajo F. Breuer
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    Das klingt irgendwie abwertend...

    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    beim lohnschreiber geht es nicht um die bezahlung an sich, sondern darum, dass besagter autor nur auf auftrag und für lohn einen konkreten auftrag schreibt. "liefere 100 seiten bis mittwoch" umschreibt also klassisch das verhältnis des lohnschreibers zu seinem werk: auf auftrag wird eine geforderte menge geliefert. der auftrag leitet sich vom lohnarbeiter ab, heute sagt man generös "freelancer" dazu.

    deshalb war wäscher ebenfalls ein "lohnschreiber".
    Und was stört Dich daran? Immerhin fuhr Wäscher schon in den 60er Jahren einen Jaguar E - er stand (und steht) sich finanziell auf jeden Fall besser als so mancher an den Realitäten des Lebens gescheiterte Künstler.

  6. #56
    Verstorben Avatar von Hajo F. Breuer
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    kultur ist industrie. dennoch hat nicht jeder kulturschaffende den gleichen platz in ihr. ist doch ganz simpel. "freischaffender künstler" nennt man sich, wenn man freischaffender künstler ist. deine definition ist nur altbackenes klischee. ich bin auch freischaffender schreiber, und krieg mein zeug trotzdem los.

    und von wegen lohnschreiber:

    "guten tag, herr grass, wir hätten gern bis donnerstag einen krimi von ihnen, 40.000 anschläge, bitte viel action, aber diesmal nicht so viel herz-schmerz. und bitte nichts über danzig. schaffen sie das?" nee, das funktioniert nicht. der eine autor macht sowas, der andre nicht. wäscher hat's getan, wie man weiss. darum passt wäscher in die kategorie des lohnschreibers. ganz simpel.

    ob du das jetzt abwertend findest, ist wurscht. es ist erstmal ein fakt.
    Grass wird extrem überschätzt. An Steven King kommt der nicht heran, was das Einkommen angeht. Also ist King der bessere von beiden.

    P.S.: Ich gehe nicht davon aus, daß Grass ein wesentlich höheres Einkommen als Wäscher erzielt.

  7. #57
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Zorngiebel Beitrag anzeigen
    ... Wäschers Name war allerdings manchen seit den 50ern bekannt, weil er etliche Hefte damals sehr wohl mit vollem Namen signiert hat (siehe insbesondere die Piccolo-Sonderbände) ...
    Schon ab seiner ersten Comic-Serie "Sigurd" stand übrigens ganz deutlich im Impressum: "Zeichnung: Hansrudi Wäscher". Aus Gesprächen mit Wäscher weiß ich, dass das Problem eher umgekehrt bestand. Er selber machte sich damals mitunter eher Gedanken, ob es womöglich zu Schwierigkeiten führen könnte, wenn er zu bekannt würde, da seine Arbeit im Zeichen des Jugendschutzes damals ja in der Öffentlichkeit mitunter hochumstritten war und er sich selbst damals kaum vorstellen konnte, bis zu seinem Lebensende Comics zu zeichnen.
    Aber noch einmal kurz zurück zu Norbert Hethke. Vielleicht sollte man sich noch einmal vor Augen führen, dass am Anfang seiner verlegerischen Karriere eher die italienischen Comics standen und Wäscher erst etwas später dazu kam. Und das mit Abstand gewagteste Projekt von Hethke dürfte es gewesen sein, "seinen" Akim über alle wirtschaftlichen Zwänge hinweg immer weiter in der Komplettedition vorangetrieben zu haben. Inzwischen liegen hier bereits über 500 Piccolos vor. Und ich vermute mal, dass in ihn - wenn überhaupt - vor allem schmerzen dürfte, dass er jetzt nicht mehr den Akim in seinem Verlag selbst komplettieren konnte.

  8. #58
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Hajo F. Breuer Beitrag anzeigen
    P.S.: Ich gehe nicht davon aus, daß Grass ein wesentlich höheres Einkommen als Wäscher erzielt.
    Spätestes der Verkauf von Filmrechten und der Nobelpreis haben Grass zu einem ordentlichen Millionär gemacht. Und derzeit schafft es Grass eigentlich mit jedem (seiner gar nicht so wenigen) neuen Werke in die Spitze der Bestsellerliste, wo er sich - zumindest in Deutschland - problemlos gegenüber "normalen" Beststellerautoren vom Schlage der Kings, Crichtons oder Grishams behaupten kann. Da dürften also auch ziemlich üppige Batzen Geld übrig bleiben.

  9. #59
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    Zitat Zitat von Hajo F. Breuer Beitrag anzeigen
    Und was stört Dich daran?
    ???

    wie kommst du überhaupt auf diese frage? wenn ich sage "kartoffelsuppe ist mit kartoffeln", fragst du dann auch, was mich daran stört?

    übrigens sollte man den vornamen kings richtig schreiben können. und ein beispiel erkennen, wenn ein solches gebracht wird.

  10. #60
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Schon ab seiner ersten Comic-Serie "Sigurd" stand übrigens ganz deutlich im Impressum: "Zeichnung: Hansrudi Wäscher".
    Ich kam als Kind hauptsächlich an die Sigurd-Großbände heran, und da drin war definitiv kein Hinweis auf Wäscher. Ich besitze heute alle Sigurd-Großband-Nachdrucke von Hethke, die Bücher. Ohne alles durchgesehen zu haben - keinerlei Hinweis auf Wäscher in den Impressen. Fand sich der Name, wie Du sagst, in den frühen Piccolo-Ausgaben, hat man ihn spätestens in den Großbänden entfernt, warum auch immer.

    L-W

  11. #61
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Also mit dem Namen im Impressum oder ob Wäscher seinen Lesern bekannt war - da möchte ich lieber keine Aussage zu machen, denn ich war zu dieser Zeit nicht auf der Welt.

    Mit dem Impressum - könnte es da vielleicht daran liegen, daß bei den Nachdrucken auch nicht das Originalimpressum von Lehning abgedruckt wurde? Dann hätte man zumindest dafür eine Erklärung!

    Obwohl ich auch glaube das Hethke - Wäscher noch mal einen Riesen-Schub verschaffte, denke ich dennoch das er schon in den 1950-60er Jahren seine Fans hatte. Das stand zumindest in diversen Publikationen die ich bisher lesen konnte.

    Und irgendwie macht es für mich auch Sinn - aber das er nochmal einen zweiter Frühlung erleben durfte, verdankt er sicherlich zum Grossteil dem Engagement von Norbert Hethe.

    Zum Punkt Lohnschreiber.
    Wie L.N. Muhr kann ich es gar nicht verstehen, das man aus den betreffenden Postings daraus ablesen kann, das wir etwas dagegen hätten - wieder so eine absurde Theorie der Unterstellung!

    Hajo suchst du dir eigentlich einfach nur Punkte aus, die dir nicht gefallen und gehst dann polternd dagegen vor?

    Schreib doch lieber deine persönliche Meinung was dir gut gefällt - und schon hat man ein schönes Gespräch - wo liegt denn nur Dein Problem?

    @Zorngiebel

    Mir ging es auch nicht um den Vergleich von Alben zu Piccolos oder generell den Lehning-Heften - das wäre absurd, da hast du völlig recht.
    Mir ging es lediglich um eine nüchterne Analyse der Arbeit von Hans-Rudi Wäscher, seinen Arbeitsbedingungen (deshalb der Begriff Lohnschreiber) und der damit verbundenen geringeren Qualität dieser Comics.

    Er hätte ein Genie sein müssen, wenn er mit solch einem enormen Comicausstoss auch noch richtig perfekte Bildergeschichten abliefern hätte können.

    Nein er hat das Beste aus seinen Möglichkeiten und den für ihn vorliegenden Bedingungen rausgeholt - da bin ich mir ziemlich sicher.
    Ich finde das auch völlig legitim - und gerade solche "Arbeitstiere" wie er haben auch verdient, durch ihre Arbeit einen fairen Lohn zu erhalten - seinen Jaguar gönne ich ihm von ganzen Herzen!

    Wer weiss - ob er in anderem Umfeld nicht auch gerne andere Geschichten erzählt hätte - oder sich einfach gerne die Zeit genommen hätte um ein perfektes Abenteuer zu publizieren?

    Ich sag ja von Beginn - wir sind viel zu sehr auf Wäscher abgedriftet - und haben dabei eigentlich die Arbeit von Norbert Hethke aus den Augen verloren.

    P.S.

    Zitat Zitat von Hajo F. Breuer
    Grass wird extrem überschätzt. An Steven King kommt der nicht heran, was das Einkommen angeht. Also ist King der bessere von beiden.
    Sorry ich kann nicht anders - ich muss einfach antworten.
    Egal ob man Grass schätzt oder nicht - mir geht es bei meinem Kommentar nicht um ihn.

    Die Aussage das irgendein Künstler - ob Literat, Maler, Sänger oder was immer - einfach nur deshalb Besser ist wie irgendein Anderer irgendwo auf der Welt, weil er mit seiner Arbeit mehr Geld verdient - ist so dermassen bescheuert - das ich Pickel am Arsch bekommen könnte.

    Aber es zeigt mir wie Du gestrickt bist!

    Nochmals Entschuldigung an Alle für meine Worte - aber dazu fallen mir einfach keine anderen ein!
    Geändert von hipgnosis (28.04.2007 um 19:14 Uhr)

  12. #62
    Mitglied Avatar von Zorngiebel
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    Martin Jurgeit hat natürlich recht, aber welches Kind liest schon das Impressum? Und welcher Erwachsene? Warum Wäscher es später vorgezogen hat, nicht mehr zu signieren? Nun, die öffentliche Comic-Hetze könnte durchaus ein Grund gewesen sein, wenn ich's recht bedenke hat er genau zu diesem Zeitpunkt aufgehört zu signieren.
    Wäscher zog es immer vor nicht allzu bekannt zu werden, ich fürchte, auch dass er von Hethke zur Kultfigur aufgebaut wurde und sein Fangefolge, dürfte ihm nicht allzu angenehm sein. Er würde das nie laut aussprechen, aber ich habe den Eindruck.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Mir ging es lediglich um eine nüchterne Analyse der Arbeit von Hans-Rudi Wäscher, seinen Arbeitsbedingungen (deshalb der Begriff Lohnschreiber) und der damit verbundenen geringeren Qualität dieser Comics.
    Ich würde eher von einer erstaunlich hohen Qualität angesichts der extremen Arbeitsbedingungen sprechen, auch angesichts der Tatsache, dass man diese Comics noch 54 Jahre später in Buchform nachdruckt und immer wieder gerne liest. So mancher sitzt sehr lange über seinen hochintellektuellen Kunstwerken und kein Mensch will's lesen. Oder gar bezahlen.

    Wir sind nicht wirklich abgedriftet, denn irgendwie hängt alles logisch zusammen (Wäscher-Hethke - logo), aber auch die Bemerkungen über Bastei. Bastei war sicherlich auf dem Abenteuerheftchensektor Nachfolger von Lehning, warum aber Hethke-Nachdrucke von Bastei-Serien (bislang) nicht so toll laufen, muss noch ausdiskutiert werden. Meine zwei Thesen: 1. Bei den Basteiheften war die Leser-Comic-Bindung durch Fernsehen, andere Comics etc. nicht mehr so eng - und 2. von den frühen Nummern mal abgesehen kriegt man die Basteiserien noch ziemlich günstig im Original. Es ist einfach zu früh.

    Zum Punkt Lohnschreiber: ich habe noch niemals erlebt, dass man diese Vokabel auf einen anderen Comiczeichner angewendet hätte, halte es daher für reines Wäscher-Bashing. Herr Breuer ist schon richtig gestrickt.
    Von wegen Lohnschreiber-Auftrag für Herrn Grass: ich hätte gern bis nächsten Donnerstag einen Landser-Roman von ihm.
    Geändert von Zorngiebel (28.04.2007 um 20:56 Uhr)

  13. #63
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen


    Sorry ich kann nicht anders - ich muss einfach antworten.
    Egal ob man Grass schätzt oder nicht - mir geht es bei meinem Kommentar nicht um ihn.

    Die Aussage das irgendein Künstler - ob Literat, Maler, Sänger oder was immer - einfach nur deshalb Besser ist wie irgendein Anderer irgendwo auf der Welt, weil er mit seiner Arbeit mehr Geld verdient - ist so dermassen bescheuert - das ich Pickel am Arsch bekommen könnte.
    Die Pickel musst du von etwas anderem haben!
    Denn der Vergleich ist absolut korekt. Ein Autor kann geziehlt so schreiben das die ganzen Feuilleton-Kasper es toll finden.
    Aber geziehlt so schreiben das die Leute dafuer Geld ausgeben ist ungemein schwieriger.
    Viele Litheretur Nobelpreistraeger wuerden gerne mal zwischendurch trivial schreiben und sich davon ein neues Haus kaufen, ja wenn sie es nur koennten.
    Sanchez

  14. #64
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Mit dem Impressum - könnte es da vielleicht daran liegen, daß bei den Nachdrucken auch nicht das Originalimpressum von Lehning abgedruckt wurde? Dann hätte man zumindest dafür eine Erklärung!
    Nein, ich meinte ausdrücklich die Originalhefte aus den 1950ern und deren Impressen und nicht solche aus Nachdrucken. Aber Lupo_Wien hat auch recht. In späteren Jahren wurden die Autorenangaben bei Lehning wohl tatsächlich komplett weggelassen. Somit verschwand der Name Hansrudi Wäscher tatsächlich für mehr als ein Jahrzehnt aus der Öffentlichkeit, bevor er über den CBC und dann den Norbert Hethke Verlag umso populärer wurde.

  15. #65
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    Zitat von hipgnosis:
    Die Aussage das irgendein Künstler - ob Literat, Maler, Sänger oder was immer - einfach nur deshalb Besser ist wie irgendein Anderer irgendwo auf der Welt, weil er mit seiner Arbeit mehr Geld verdient - ist so dermassen bescheuert - das ich Pickel am Arsch bekommen könnte.

    Recht hast Du!

  16. #66
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    Zitat Zitat von Sanchez Beitrag anzeigen
    Viele Litheretur Nobelpreistraeger wuerden gerne mal zwischendurch trivial schreiben und sich davon ein neues Haus kaufen, ja wenn sie es nur koennten.
    Das mit dem Nobelpreis verbundene Preisgeld dürfte mehr als ein nettes Haus im Leben reichen

  17. #67
    Mitglied Avatar von Zorngiebel
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    Das Preisgeld ist etwa eine Million Euro, also nicht allzu viel. Aber es geht hier um durch Arbeit ehrlich verdientes Geld, nicht um "Preise". Back to topic, please.

  18. #68
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Zorngiebel Beitrag anzeigen
    Das Preisgeld ist etwa eine Million Euro, also nicht allzu viel.

  19. #69
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    Ich finde die Stelle gerade nicht - aber von jemandem wurde das Argument gebracht, man müsse auch die "Produktionsmenge" der Künstler bei der Beurteilung berücksichten.

    Genau das finde ich nicht. Ich habe als Leser einen absoluten - und keinen relativen - Qualitätsanspruch.
    Für einen Verleger mag es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten interessant sein, das Optimum aus Absetzbarkeit und Kosten zu betrachten (Aber das kann uns doch nicht interessieren).

    Mit der Austossmenge eines Künstlers würde ich mich nur beschäftigen, wenn ich als Lesestoff für ein Jahr "einsame Insel" nur die Jahresproduktion eines Künstlers mitnehmen dürfte. Dann würde ich auch Wäscher mitnehmen. :-)

    Von Zeit zu Zeit lese ich Sigurd dennoch ganz gern.
    Ich habe mir immer mal wieder einen der Hethke-Sammelbände gekauft - und nicht bereut.
    (wenn sie sich nur nicht immer mit der flachen Seite des Schwertklinge auf den Kopf hauen würden... ;-))
    "Oh! Was für ein schönes Blau!"

  20. #70
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    Zum Punkt Lohnschreiber: ich habe noch niemals erlebt, dass man diese Vokabel auf einen anderen Comiczeichner angewendet hätte, halte es daher für reines Wäscher-Bashing.
    du hast auch noch nie erlebt, dass wäscher-fans manga-leser bashen. insofern lebst du vllt. einfach nur in einer wunderbar idealen welt.

    und nach hips und meinen erklärungen müsstest du zumindest die zeitform wechseln: du hieltest es für wäscher-bashing. wenn du es nach den ausführlichen erklärungen immer noch dafür hältst, dann ist jede diskussion mit dir verschwendung, weil du nur das hörst, was du hören willst.

  21. #71
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    Zitat Zitat von Sanchez Beitrag anzeigen
    Die Pickel musst du von etwas anderem haben!
    Denn der Vergleich ist absolut korekt. Ein Autor kann geziehlt so schreiben das die ganzen Feuilleton-Kasper es toll finden.
    Aber geziehlt so schreiben das die Leute dafuer Geld ausgeben ist ungemein schwieriger.
    Viele Litheretur Nobelpreistraeger wuerden gerne mal zwischendurch trivial schreiben und sich davon ein neues Haus kaufen, ja wenn sie es nur koennten.
    halte ich - als "feuilleton-kasper", der eine sehr umfangreiche sammlung an trivialliteratur hat - für ein gerücht. ebenso, dass nobelpreisträger gern trivial schreiben wollen würden. das kommt so rüber, als hättest du da namen und quellen parat. hast du?

    natürlich ist es möglich, dass feuilleton auszutricksen - ich verweise etwa auf von zufallsgeneratoren verfasste gedichte, die als "echte gedichte" dann von unwissenden kritikern gefeiert wurden. vor fehlern ist nun einmal niemand gefeit.

    aber - und das ist der punkt - so LÄUFT es in der realität einfach nicht. die allermeisten autoren schreiben für den verlag, für sich, für mama und papa. aber eben nicht für das feuilleton. und die, die es probieren, scheitern, da sie meist nur nach muster arbeiten: "ich mach einfach das gleiche, wie autor xy.". aber das erkennt man. den braten riecht man als erfahrener leser einfach.

    davon abgesehen, dass man sprach- und rythmusgefühl und was dergleichen mehr zum guten schreiben gehört, nicht mal eben simulieren kann, um dem feuilleton zu gefallen. das hat man, oder man hat es nicht.

  22. #72
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    Ich finde es lustig, dass im April 2007 lauter Diskussionen von 1977/78 ausgegraben werden (Filbinger, RAF).

    Die Diskussion in diesem Thread ist genauso alt, und hat sich aus der damaligen Rivalität von Andreas C. Knigge und Norbert Hethke entwickelt.

  23. #73
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    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Ich finde es lustig, dass im April 2007 lauter Diskussionen von 1977/78 ausgegraben werden (Filbinger, RAF).
    Für die beiden Beispiele gibt es konkrete Anlässe.

    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Die Diskussion in diesem Thread ist genauso alt, und hat sich aus der damaligen Rivalität von Andreas C. Knigge und Norbert Hethke entwickelt.
    Na dann kann man's doch mal zu Ende bringen.;-)

    Ich bin kein Insider in der Comicszene. Was mir aber auffällt ist, dass nahezu jeder Nicht-Wäscher-Anhänger im Nebensatz erwähnt, dass er entweder gezwungen wurde ein Exemplar zu lesen oder einfach zu jung war, um die Qualität richtig einordnen zu können. :-)
    Ich meine nicht nur in diesem Strang, sondern im ganzen Forum (wenn er überhaupt erwähnt wird)

    Irgenwie erinnert mich das an die Bildzeitungsleser: "nur der Sport"

    So schlimm sind "Sigurd und seine Freunde" wirklich nicht. Und auf Wäscher hat (m.E.) alles aufgebaut, was mit deutschen Comics zu tun hat.
    "Oh! Was für ein schönes Blau!"

  24. #74
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit
    Nein, ich meinte ausdrücklich die Originalhefte aus den 1950ern und deren Impressen und nicht solche aus Nachdrucken. Aber Lupo_Wien hat auch recht. In späteren Jahren wurden die Autorenangaben bei Lehning wohl tatsächlich komplett weggelassen. Somit verschwand der Name Hansrudi Wäscher tatsächlich für mehr als ein Jahrzehnt aus der Öffentlichkeit, bevor er über den CBC und dann den Norbert Hethke Verlag umso populärer wurde.
    Nur kurz - ich wusste schon das du die Orignalhefte meintest!

    Ich sagte ja auch ausdrücklich, das es eine Möglichkeit sei, daß bei den Nachdrucken von Hethke eben nicht das Original-Impressum verwendet wurde, sodaß daher auch bei den Nachdrucken keinerlei Informationen zu Wäscher in diesem stehen kann - im Gegensatz zu den frühen Originalheften.

    Ich antwortete dabei ausdrücklich nur auf Lupo_Wien´s Aussage:
    Zitat Zitat von Lupo_Wien
    Ich besitze heute alle Sigurd-Großband-Nachdrucke von Hethke, die Bücher. Ohne alles durchgesehen zu haben - keinerlei Hinweis auf Wäscher in den Impressen.

    Zum Wäscher-Bashing sage ich nun nix mehr - ich kann das ständige Gejammer der Wäscher-Fans nicht verstehen, wenn jemand anderer Meinung wie sie ist.

    Ich achte und respektiere Hans-Rudi Wäscher als das was er ist - ein Mensch und Comic-Künstler. Punkt - hier gibt es keinen Neid der Besitzlosen und keine Verschwörungstherorie!
    Dennoch erlaube ich mir eine eigene Meinung zu seinen Arbeiten zu besitzen - und nur weil sie einigen Fans nicht gefällt - so sind ihre Unterstellungen einfach nur absurd.

    Habt ihr denn keine eigene Meinung zu anderen Comics? Oder lest ihr wirklich nur Hans-Rudi - denn wäre Mick Baxter´s Ur-These doch völlig korrekt!

    Wenn aber doch - was ich einfach mal hoffe und voraussetze - dann gibt es doch sicherlich auch einige Comics die ihr kritisch betrachtet - ja vielleicht sogar als schlecht empfindet.
    Was spricht nun dagegen dies zu äussern - ist das für Euch dann eine Respektlosigkeit??
    Manche haben ein komisch verklärtes Weltbild - und bei der Definierung von Qualität fällt hier viel sooft der Begriff "Geld"

    Zitat Zitat von rialto
    Was mir aber auffällt ist, dass nahezu jeder Nicht-Wäscher-Anhänger im Nebensatz erwähnt, dass er entweder gezwungen wurde ein Exemplar zu lesen oder einfach zu jung war, um die Qualität richtig einordnen zu können
    Wo hast du denn diesen Unsinn gelesen - hier stand davon sicherlich nichts.
    Ich habe mir meine ersten Wäscher-Comics mit ca. 18 Jahren gekauft - und niemand zwang mich dazu es zu tun. Wie übrigens mich auch niemals jemand gezwungen hat überhaupt Comics zu kaufen oder zu lesen.
    Ich beschränkte mich bei Hethke aber nicht auf die reinen Wäscher-Publikationen, sondern erwarb irgendwann auch einige der Superhelden und vorher viele der Tarzan Sonntagszeiten.

    Was soll ich nun sagen - im Gegensatz zu den meisten Wäscher-Sachen die ich bisher las, gab es bei Tarzan teilweise gekonntere Zeichnungen, obwohl diese viel älteren Datums waren - und bei den Superhelden einige Stories die um Längen interessanter waren - als die Wäscher-Sachen.

    OK - ich darf bestimmt damit wieder nicht vergleichen - muss mich halt am Niveau der Bastei-Hefte beschränken. Warum?? frage ich!

    Ich war nie ein Fan irgendwelcher Bastei-Hefte - ganz im Gegenteil die sind oftmals so derart schlecht und langweilig das ich sie nur als Kind überhaupt lesen konnte. Es mag Ausnahmen geben - aber hier ging es ja speziell um die Schlechten - und davon gab es viele.

    Aber warum soll ich mich nun auf so tiefes Comic-Niveau reduzieren??

    Mein Qualitätsanspruch liegt ganz woanders - und ich sehe nicht ein, warum ich diesen nicht an Wäscher-Comics messen dürfte??

    Nehmen wir doch mal eine andere Ritter-Saga um wenigstens etwas mit Sigurd oder Falk vergleichbares vom Genre zu haben.

    Die Rede ist von Hal Foster´s Prinz Eisenherz. Der hatte schon Jahre bevor Wäscher überhaupt ein Comic gezeichnet hatte, eine derart hohe Qualität in seinen Epos gelegt, daß sich heute noch Künstler daran messen lassen müssen und sich die Zähne ausbeissen.

    Das ist wahre Comic-Kunst - wenn wir schon von Klassikern sprechen.

    Deshalb habe ich aber nix gegen Wäscher und schon gar nix gegen Norbert Hethke um den es eigentlich hier gehen sollte, was ich zum x-ten Male extra betonen möchte!

    Zitat Zitat von rialto
    Und auf Wäscher hat (m.E.) alles aufgebaut, was mit deutschen Comics zu tun hat.
    Das mögen die Herren Kenner der Szene doch bitte mal beantworten - ich bin´s leid wieder für Wäscher-Bashing abgestempelt zu werden!
    Geändert von hipgnosis (29.04.2007 um 18:00 Uhr)

  25. #75
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    Ich las gerade in unserem Spirou-Extra-Stammtisch einen Auszug aus einem Franquin-Interview, das sich mit der Frage eines Nachfolgers für die Serie und die daraus resultierende Problematik beschäftigt.

    Hat eigentlich nicht viel mit unserer Thematik hier zu tun - aber es gab einen Auszug, den ich hier gerne mal in den Raum stellen möchte, da er einen Aspekt zum Schreiben einer Serie beleuchtet.

    Quelle: ZACK Dossier 2 "Spirou und seine Autoren", S.38/39 (Interview von Jean Léturgie mit Franquin, 1979):

    [Frage] Als Sie Spirou und Fantasio verlassen haben, hat die Mehrheit des Publikums das bedauert.

    Franquin: Ich glaube, dass ein großer Teil des Publikums sehr konservativ eingestellt ist. Die Leser haben Gewohnheiten, von denen sie sich nur schwer lösen können. Für einen Zeichner ist das System von Helden eine echte Bürde. ... Allerdings kann man meinen Fall nicht verallgemeinern. Es gibt Zeichner, die - freiwillig und zufrieden - Gefangene ihrer Helden sind. Der Held ist das sicherste Mittel, eines Tages Erfolg zu haben - und für den nötigen Unterhalt zu sorgen.

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