Ratet mal, wer heute 80 geworden ist!
Nein, nicht ich. Ich seh' nur so aus ... Uderzo!
Andreas Platthaus schreibt dazu in der FAZ, illustriert wird der Artikel mit einer schönen, farbigen (aber schon bekannten) Asterix-Illustration.
Den Umpah-Pah betreffenden Teil zitiere ich mal, da er auch Platthaus' Theorie des Scheiterns der Serie wiedergibt und so ganz gut in unsere Diskussion passt:
"... Denjenigen Comichelden jedoch, den er (= Goscinny) und Uderzo selbständig entwickelt hatten und auf den sie alle ihre Hoffnung setzten, den wollte zunächst niemand drucken. Er hieß nicht Asterix, sondern Umpah-Pah, und er war kein Gallier, sondern ein Indianer. Von Amerika konnten Goscinny und Uderzo sich nicht lösen.
Als dann die belgische Zeitschrift Tintin 1957 zugriff und Umpah-Pah veröffentlichte, zauberte Uderzo Bilder aufs Papier, die an Elan nicht ihresgleichen hattten. Alles, was Asterix später ausmachen sollte, war schon da: Schlägereien, der Widerstandsgeist des kleinen Dorfes, der Wald, die Piraten, die übermenschlichen Kräfte. Aber die Leser konnten sich für diese ins Groteske gesteigerte Vergangenheit nicht erwärmen. Amerika, das war auch im Comic das Land des Westerns, wie Jijé ihn damals zeichnete, oder des Krimis, wie Alex Raymond ihn in Vollendung geschaffen hatte - jener Zeichner also, nach dessen Vorbild Uderzo seine eigene kurvenreiche Signatur gestaltet hatte: Al Uderzo. Es konnte ihm gar nicht amerikanisch genug sein.
..."
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