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Thema: Comic-Stammtisch: Gin & Fizz

  1. #26
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    Matbs und kaschi:
    Ich glaube, Eure unterschiedlichen Ansichten zumindest treilweise "versöhnen" zu können.

    Die Rollen von Gin und Fizz (muss mich richtig zwingen, das zu schreiben, bin den Kauka-Namen schon völlig entwöhnt) waren vor der Weißen Hand klarer verteilt.

    Fizz gab viel häufiger den Kasper, der von Gin zur Räson gerufen werden musste.
    Die Umsetzung des Wunsches, Fizz "erwachsener" werden zu lassen, führte dazu, dass sich die beiden Hauptakteure charakterlich anglichen.
    Diese Emanzipation hatte zur Folge, dass Fizz seine vorhergehende Funktion als "Sidekick" – also als temperamentvolles Korrektiv des im Grunde seines Wesens selbst im Funny ernsthaften Helden - verlor.
    Der Held funktioniert in solch einer Konstellation ja eher als Spaßbremse, der seinen Begleiter zu mehr Ernsthaftigkeit auffordert oder der seinen lebenslustigen Kompagnon aus Gefahren raushaut, die er seiner Unvorsichtigkeit schuldet oder etc. pp. ...

    Bei allen von Matbs ins Feld geführten Serien, also bei Spirou (und Fantasio), Tim (und Struppi bzw. Haddock) und Johan (und Pfiffikus) ist der Held weniger temperamentvoll als sein(e) Begleiter.
    Weniger temperamentvoll = weniger Gestik, weniger Mimik.


    Indem man Fizz eine bezogen auf Gin gleichberechtigte Rolle zugestand, fror man dessen - zuvor tatsächlich zwar schlechter gezeichnete, aber lebhaftere - Mimik ein.

  2. #27
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    So, jetzt aber mal langsam zu Album Nr. 1:

    Tatsächlich hat mich die Semic-Debütnummer an die sehr lose Erzählweise von Tim im Lande der Sowjets erinnert.
    Beide Geschichten haben nur einen, zudem sehr dünnen roten Faden:
    Soll im Falle Tims dessen Aufgabe, eine Reportage zu schreiben, alles (mit viel Ächzen und Stöhnen) zusammenhalten, so wird in der Weißen Hand der Schock eingesetzt, den Zentrifugalkräften dieser Geschichte entgegenzuwirken.
    Episodenhaft werden Ereignisse geschildert und recht flott auch schon wieder abgehakt.

    Fast erscheint es als habe Rosy auf halber Strecke das Gefühl beschlichen, die Grundidee seines Plots reiche nicht für ein gesamtes Album und es sei an der Zeit, eine Kehrtwende zu machen: Auf Seite 28 erkennt einer der Bösewichte seine eigene Schlechtigkeit und gesteht reumütig statt wie wild zu leugnen und unsere Helden zu beschuldigen und schon auf Seite 29 lesen wir eher beiläufig von der Festnahme der Piraten, die zuvor als recht interessante Gegenspieler aufgebaut wurden.

    Nahezu panikartig scheint er die ursprüngliche Idee zu verwerfen und führt Gin und Fizz auf der Flucht vor den Mannen des Schock in einem zumindest als turbulent zu bezeichnenden weiteren Handlungsverlauf direkt in eine Rakete (deren Farben dem Flugkörper des kurz zuvor erschienenen Mondabenteuers Tims abgeschaut sein dürften - hip hat bei deren Betrachten gleiche Assoziationen gehabt).

    Obwohl sie von ihrer unfreiwilligen Reise mit dem Projektil völlig ungeplant irgendwo im weiten Meer aufschlagen werden sie von den Handlangern des Schock sofort aufgespürt und in Empfang genommen.
    So locker und unbeschwert wie sie im Anschluss befreit werden, nimmt es wunder, warum Rosy dieses letzte Episödchen noch in seine Geschichte hineinweben musste.
    Ein klassischer Showdown ist das nicht gerade.

    Kurz:
    Inhaltlich ist das alles etwas unausgegoren, als hätte Rosy den Plot Fortsetzung für Fortsetzung, Woche für Woche ersonnen und wäre dessen Verlauf bestenfalls für die nächsten 10 Seiten geplant gewesen.
    Durch die Darstellung der permanenten Flucht vor den Gangstern bis hin zu einem Raketenflug sollte die Geschichte in etwa ab deren Mitte aufgepeppt werden, verlor jedoch nur an innerer Konsistenz.

  3. #28
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    Mich beschleicht das Gefühl, Matbs möge es mir nachsehen , Rosy und/oder Will haben die Geschichte um die - wohl vor allem für Jungs als Leser - attraktiven Schiffe, U-Boote, Flugzeuge, Autos, Motorräder und auch noch die Rakete herum aufgebaut.

  4. #29
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Nachgesehen und zugestimmt - das hat sicher keine ganz unwichtige Rolle gespielt.
    Geändert von Matbs (06.03.2007 um 18:38 Uhr)

  5. #30
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    Ach, kaschi, musstest Du das schreiben.
    Das erinnert mich doch nur wieder an ein Fahrzeug mit dem Gin und Fizz ihr erstes Album ohne umzusteigen hätten bewältigen können und dessen Fahrten ich im zarten Kindesalter geliebt habe.
    Da werd' ich ganz wehmütig im Kopp ...

    Was für eine Serie!
    Wann wird die mal wiederholt?

    Euer weit abdriftender felix.

  6. #31
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    http://www.wunschliste.de/links.pl?s=575

    Da gibbet mehr zum Fliewatüüt ... und DVDs zum Kaufen für wehmütige Köppe ...

    Gibt es bei Gin und Fizz im Verlauf der Serie eigentlich außer Schock noch andere öfter auftretende Figuren? Inspektor Zündholz ist ja schon zweimal dabei gewesen in diesen drei Alben.

  7. #32
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    kurzes off topic:

    auch die soundtrack lp sowie die maxi 12" zum fliewatüüt sind übrigens sehr empfehlenswert. beide vor einigen jahren bei diggler records erschienen.
    für die moderneren leute gibts auch eine cd auflage...

  8. #33
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Gibt es bei Gin und Fizz im Verlauf der Serie eigentlich außer Schock noch andere öfter auftretende Figuren? Inspektor Zündholz ist ja schon zweimal dabei gewesen in diesen drei Alben.
    Ja, die gibt es. Ab dem Tillieux-run kommt die langbeinige blonde Gräfin XX dazu, und auch der englische Inspektor XY taucht hin und wieder mal auf (die heissen natürlich nicht wirklich so, hab´ bloss die Alben gerade nicht zur Hand, morgen editier´ ich die richtigen Namen rein ). Dafür verschwinden Schock und Zündholz.

    Hier gibt´s ein bisschen was zu den Charakteren im Original:
    http://www.bdoubliees.com/journalspirou/series6/tif.htm

  9. #34
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    wer will schon bis morgen warten.
    der inspector heißt john fullshoke (!), die gräfin amelie von hohenstein.

  10. #35
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    Vielen Dank, Matbs! Die französischen Originalcover sehen tatsächlich um Klassen besser aus als die Semic-Deckel. Tif et Tondu in der Urfassung hingegen ...

  11. #36
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von hollandshoffnung Beitrag anzeigen
    die gräfin amelie von hohenstein.
    Genannt Kiki.

    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Tif et Tondu in der Urfassung hingegen ...
    Ja, die haben da haben noch einen weiten Weg vor sich - für die Frisur bräuchte Tondu eigentlich einen Waffenschein .
    Aber immerhin zeigt das Bild mal, wie alt die Charaktere sind - Tif/Fizz hat als Spriou-Urgestein ja praktisch zum selben Zeitpunkt wie der rothaarige Page das Licht der Welt erblickt, und auch Tondu/Gin ist ja nicht viel später dazugekommen (und damit deutlich älter als z.B. Fantasio).

    Kennt eigentlich irgendjemand mehr von diesen ganz alten Dineur-Sachen? Würde mich mal interessieren, wie die so im Vergleich zu ihren Nachfolgern abschneiden (wahrscheinlich nicht so gut, aber wer weiss...).
    Und wenn wir schon dabei sind - wie sieht´s mit den neuesten (und grafisch ja ganz anderen) Alben von Sikorsky und Lapière aus? Wie halten die sich so?

  12. #37
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    Jepp, der Sound vom Fliewatüüt war 'ne Klasse für sich!!

    Dineur-Kostprobe: http://lambiek.net/artists/d/dineur_f.htm (seeehr ursprünglich )
    Sikorski-Kostprobe: http://lambiek.net/artists/s/sikorski_alain.htm

  13. #38
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Bevor ich mich für 4 Tage von Euch verabschiede und einen schönen Hamburg-Aufenthalt geniesse, wollte ich wenigstens noch ein bisschen was zur bisher besrochenen Thematik beitragen.

    Kurz zu den Covern - ja es ist auch wirklich keine Kunst schönere Cover als die leidlichen von Semic zu gestalten!

    Zu den Dineur-Episoden die im Spirou-Magazin veröffentlicht wurden, weiss ich nur das sie wesentlich weiter im Humorvollen Genre angesiedelt waren, was ja schon etwas in meinen Künstler-Biografien erörtert wurden.

    In dieser ganzen Zeit wechselte der Stil der Serie stark von einer einstmals lustigen Abenteuerserie, über phantasievolle und mystische Elemente bishin zu ernsteren Krimithematiken, mit gar nazistischen Auswüchsen.
    Zur Analyse von felix bezgl. Band #1 gibt es meinerseits nichts hinzuzufügen.
    Schon zu Beginn des 2. Teils wird deutlich, dass der Handlungsplot wesentlich dichter und intensiver erzählt wird - was ja auch im 3. Teil fast noch gesteigert wird.
    Man könnte wirklich vermuten - Rosy war ursprünglich nicht ganz bei der Sache, oder sollte er tatsächlich etwas überfordert gewesen sein?
    Möchte ich ihm nicht unterstellen - jedenfalls beweist er in Band 2+3 das er durchaus in der Lage ist komplexe Handlungen stringent und vor allem interessant zu erzählen.

    Noch ein Wort zu den Zeichnungen von Will

    Ich möchte es auch auf gar keinen Fall überbewerten und schon gar nicht schlecht reden, aber kaschi´s Beobachtungen sind auf jeden Fall sehr offensichtlich.
    Das wertet sicherlich nicht die Geschichte ab, aber ob sie dadurch besser wird, weil die Charakter-Zeichnungen sehr reduziert sind, möchte ich auch nicht behaupten wollen.
    Das es auch anders geht, beweisen ja Serien wie Spirou und dergleichen.
    Johann + Pfiffikus finde ich allerdings wirklich auch ähnlich reduziert in den Mimiken - mag zwar nicht der selbe Stil sein, aber ausprägender sind die Gesichter dort nicht!

    Ich kann mich einer kleinen Spitze nicht verwehren - aber Gin + Fizz erinnerten mich beim Lesen der Lektüre ständig an eine Mischung zwischen dem altbekannten HB-Männchen und dem noch heute aktuellen Michelin-Männchen.
    Zumindest Fizz mutiert immer mehr zum letzteren, vor allem wie schon bemerkt wurde, als in Band 3 die Tuschelinien noch fetter wurden.

    Mir sind die Gesichter oder die Charakter-Zeichnungen auch etwas zu stereotyp, obwohl es an sich ja sehr differenzierte Akteure in der Handlung gibt.

    Aber nochmal sei gesagt - es stört bei dieser Serie nicht wirklich, denn das Auge verweilt eindeutig an dem teils phantastischen Interieur und der damit sehr gelungenen Gesamtatmosphäre!
    Geändert von hipgnosis (07.03.2007 um 10:22 Uhr)

  14. #39
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Zur Analyse von felix bezgl. Band #1 gibt es meinerseits nichts hinzuzufügen.
    Schon zu Beginn des 2. Teils wird deutlich, dass der Handlungsplot wesentlich dichter und intensiver erzählt wird - was ja auch im 3. Teil fast noch gesteigert wird.
    Man könnte wirklich vermuten - Rosy war ursprünglich nicht ganz bei der Sache, oder sollte er tatsächlich etwas überfordert gewesen sein?
    Möchte ich ihm nicht unterstellen - jedenfalls beweist er in Band 2+3 das er durchaus in der Lage ist komplexe Handlungen stringent und vor allem interessant zu erzählen.
    Wenn meine Vermutung zutrifft, daß Band 1 um die Fortbewegungsmittel herum aufgebaut ist, so könnte das vielleicht - noch mehr Spekulation - auf einer Anweisung des Verlegers beruhen. Etwa in der Art "Machense mal was mit Autos, Flugzeugen und so!" Dergleichen führte ja schon indirekt zur Schöpfung von Gaston durch Franquin als Protestfigur gegen solche Weisungen (siehe Gaston-Thread oder Morgue-Thread zum Tode von Yvan Delporte).

    Noch ein Wort zu den Zeichnungen von Will

    Ich möchte es auch auf gar keinen Fall überbewerten und schon gar nicht schlecht reden, aber kaschi´s Beobachtungen sind auf jeden Fall sehr offensichtlich.
    Das wertet sicherlich nicht die Geschichte ab, aber ob sie dadurch besser wird, weil die Charakter-Zeichnungen sehr reduziert sind, möchte ich auch nicht behaupten wollen.
    Das es auch anders geht, beweisen ja Serien wie Spirou und dergleichen.
    Johann + Pfiffikus finde ich allerdings wirklich auch ähnlich reduziert in den Mimiken - mag zwar nicht der selbe Stil sein, aber ausprägender sind die Gesichter dort nicht!
    Ein paar Unterschiede zu Peyos Charakteren sehe ich doch, aber lassen wir das lieber mal, bevor wir hier zuviel über dessen Werk reden. Natürlich ist der Unterschied zu Franquin ungleich größer.

    Mir sind die Gesichter oder die Charakter-Zeichnungen auch etwas zu stereotyp, obwohl es an sich ja sehr differenzierte Akteure in der Handlung gibt.

    Aber nochmal sei gesagt - es stört bei dieser Serie nicht wirklich, denn das Auge verweilt eindeutig an dem teils phantastischen Interieur und der damit sehr gelungenen Gesamtatmosphäre!
    "Stören" ist auch nicht der Punkt. "Verschenktes Potential" trifft es besser.

  15. #40
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Wenn meine Vermutung zutrifft, daß Band 1 um die Fortbewegungsmittel herum aufgebaut ist, so könnte das vielleicht - noch mehr Spekulation - auf einer Anweisung des Verlegers beruhen. Etwa in der Art "Machense mal was mit Autos, Flugzeugen und so!"
    Gut möglich, das war ja damals bei Spirou gerade in.


    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    "Stören" ist auch nicht der Punkt. "Verschenktes Potential" trifft es besser.
    Uuunh. Muss. Versuchen. Nicht. Darauf. Anzuspringen. Rrgh.

  16. #41
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    Anscheinend fehlt mir Matbs Nostalgiefaktor. Mit Rosys Geschichten kann ich nur sehr wenig anfangen. Mich beschlich beim erneuten Lesen auch der Verdacht, dass die Bände - insbesondere 1 und 3 - während der Magazinveröffentlichung geschrieben wurden. Also Woche für Woche.

    Da wird in Band 3 am Ende mal ganz beiläufig erwähnt, dass von Brumm mal eben eine der wichtigsten Erfindungen der Menscheit, einen Apparat zur Änderung der Gravitation, gemacht hat. So ein Thema gehört doch wirklich viel weiter ausgeführt. Realistisch gesehen wäre mit so einem Apparat legal mehr Geld zu verdienen, als man jemals rauben könnte. Wenn man es nicht realisitsch machen möchte, so könnte man solch eine Erfindung auf humorvolle oder skurille Weise behandeln. Hier wird sie einfach in eine Welt hineingepfropft, ohne sie zu integrieren und dann auch noch weitgehends ignoriert. Wie mag wohl der geheimnisvolle Tresorraub stattgefunden haben und warum waren keine Scherben zu sehen? Ach so, ganz klar, es gab da eine Maschine, die die physikalischen Gesetze auf den Kopf stellt. Hätte man auch selbst drauf kommen können.

    Die Regeln, nach denen die Welt von Gin und Fizz funktioniert, sind nicht klar. Was kann Schock? Manchmal scheint er über unbegrenzte, übermenschliche Mittel zu verfügen.
    Was können Gin und Fizz? Wenn es die Handlung erfordert, können sie sich problemlos befreien oder Gangster niederschlagen oder verhalten sich komplett irrational (Zollbeamte niederschlagen und von Hochhäusern springen, statt 2-3 Telefonate zu führen und sich zu rehabilitieren).

    Man kann als Leser die Handlung nur an sich vorbeilaufen lassen. Aktives Mitdenken wird dadurch, dass die Gesetzmässigkeiten dieser Welt nicht bekannt sind, vereitelt.

    Die Handlung stolpert vor sich hin, Humor ist keiner vorhanden und Spannung kommt durch die fehlende innere Konsistenz nicht auf.

    Bei mir langt das gerade mal für 4 Punkte.

  17. #42
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Oooooooookay.

    Kann man wohl nix machen...

    Zitat Zitat von langhaar! Beitrag anzeigen
    Anscheinend fehlt mir Matbs Nostalgiefaktor.
    Bloss zur Klarstellung: Mein erstes Harry und Platte-Album hab´ ich im Herbst 2002 gelesen, da war ich mitte 20 und hatte die meisten anderen großen frankobelgischen Klassiker schon durch - also keine echte Nostalgieserie für mich.

  18. #43
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @langhaar

    Harte Wertung - aber gut begründet.

    Ich gebe dir Recht - obwohl Band 3 in sich dicht erzählt ist, werden vom Leser doch sehr viele Zugeständnisse eingefordert.
    Ich hatte mich auch gefragt wie des Professors revolutionäre Maschine denn nun ausgesehen haben mag.
    Dennoch muss ich andererseits zugestehen, dass die Idee generell ganz nett war - auch wenn die detaillierte Ausarbeitung fehlte, da gibt es nichts zu deuteln.

    Ich bin noch weit von den Bewertungen entfernt - möchte aber schon mal hier ankündigen, daß ich sie wieder auf 3 Bände verteile - also jeder Band für sich einen Eintrag später in unserer Hit-Liste bekommt.

    Denn ich sehe zumindest für mich schon eine starke Veränderung zumindest zwischen Band 1 und den folgenden.

    Deine 4/10 nehme ich dann wie gehabt - für alle 3 Alben - OK!?

  19. #44
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    Auf die Habenseite dieser Alben gehört aber manch unklarer Gesetzmäßigkeiten zum Trotz die Einführung des geheimnisvollen Schocks! Ich vermute, daß - ähnlich wie bei den Schlümpfen oder den Daltons - viele Leser nach Le Retour de Choc (=Semic 2) mehr von diesem Schlawiner lesen wollten und ihn Rosy deshalb per Maskentrick reanimierte. Weiß darüber jemand was Genaueres? Auf jeden Fall bekommen die abenteuerlichen Geschichten durch Schock eine zusätzliche mysteriöse Dimension.
    Geändert von Kaschi (07.03.2007 um 19:47 Uhr)

  20. #45
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    hip: Schöne Tage im nicht mehr ganz so kühlen Norden!

    Hab' das dritte Album immer noch nicht ganz durch, möchte daher noch nix dazu schreiben, aber auf kaschis Frage kann ich noch kurz eingehen (wenngleich ich sie nicht beantworten kann ).

    Habe gerade mal in Schtroumpf no. 45 (die Will-Ausgabe) geguckt:

    aus dem Interview:
    Frage: Wie kam es zu der Figur des Schock und wie zu dem mit Rosy eingeführten neuen Stil?
    Antwort: Ich glaube nicht, dass es zu einem gewaltigen Stilwechsel kam*, er entwickelte sich langsam ohne das wir uns dessen bewusst waren.
    Ich hatte schon lange Lust, etwas anderes zu machen. Ich habe das mit Rosy diskutiert und wir ersannen den Schock, der nach meiner Meinung geeignet war, die Serie etwas voranzubringen.
    Frage: Warum wurde er aufgegeben?
    Antwort: Ich habe ihn nicht aufgegeben, wenn man so will habe ich eher Rosy aufgegeben. An einem gewissen Punkt hatte er nicht mehr so viel Lust, Szenarios zu schreiben, zumal er anderweitig stark eingespannt war.
    (Seite 11)

    An anderer Stelle sagt Will, die Serie hätte unter dem Wechsel des Szenaristen (von Rosy zu Tillieux) nicht gelitten.
    Aus der Wortwahl ist allerdings nicht zu erkennen, ob er dies auf die Qualität der Serie, deren Verkaufszahlen oder beides bezieht.
    (Seite 15)

    *= das mag für den Inhalt gelten, in Bezug auf die Zeichnungen bin ich da anderer Ansicht (Anm. von felix)

  21. #46
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Weil kaschi das 2. Album gerade mit seinem Origialtiel erwähnt hat.

    Hat einer von Euch eine Ahnung warum die deutschen Titel sooft ganz anders lauten.
    Gerade im Falle von Band 2: " Le Retour de Choc " kann sich doch jeder einigermassen Sprachbegabte Die Rückkehr des/von Choc/Schock drunter vorstellen - was ja eigentlich auch kein mieser Titel wäre.

    Aber nein - bei uns muss daraus dann natürlich was reisserisches entstehen wie in diesem Fall " Schock in der Falle "

    Hat das nur damit zu tun, dass unsere Verleger meinen, irgendwie muss der Titel effekthaschend oder ähnlich klingen?

  22. #47
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Auf die Habenseite dieser Alben gehört aber manch unklarer Gesetzmäßigkeiten zum Trotz die Einführung des geheimnisvollen Schocks! Ich vermute, daß - ähnlich wie bei den Schlümpfen oder den Daltons - viele Leser nach Le Retour de Choc (=Semic 2) mehr von diesem Schlawiner lesen wollten und ihn Rosy deshalb per Maskentrick reanimierte. Weiß darüber jemand was Genaueres? Auf jeden Fall bekommen die abenteuerlichen Geschichten durch Schock eine zusätzliche mysteriöse Dimension.
    Mir ging der Schock schon 1968 ziemlich auf den Zeiger (und da war ich altersmäßig durchaus der Zielgruppe zuzurechnen).

  23. #48
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    O.K., waren nicht gerade umwerfend viele Teilnehmer - um der Wahrheit die Ehre zu geben: sehr wenig -, aber dieser Thread sagt zumindest ein bisschen etwas über die Beliebtheit des Schock (Posting 17 mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis).
    Geändert von felix da cat (08.03.2007 um 08:09 Uhr)

  24. #49
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Schock

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Mir ging der Schock schon 1968 ziemlich auf den Zeiger.
    was man sich hier alles gefallen lassen muß... ich protestiere ! ! !

    Schock

  25. #50
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Marcinellec par excellence

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Johann + Pfiffikus... - mag zwar nicht der selbe Stil sein...
    Ich würde eher sagen es ist exakt der selbe Stil!
    Natürlich muß man einen 1957er Will mit einem 1957er Peyo vergleichen.
    Genau genommen konnte man Mitte der 50er Jahre einen Tillieux, einen Will, einen Peyo oder sogar einen Remacle (wenn er sich anstrengte) und einige andere, stilistisch nicht von einander unterscheiden. Das große Vorbild war natürlich für alle Franquin. Selbst Morris hatte zu der Zeit den selben weichen Stil.
    Peyo war wohl einer der ersten, der sich ausklinkte. Bereist Mitte 1957 wurde sein Zeichenstil kantiger, diese Entwicklung kann man recht gut in seiner Serie Pussy verfolgen.

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