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Thema: Comic-Stammtisch: Cotton Kid

  1. #1
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Post Comic-Stammtisch: Cotton Kid

    COTTON

    KID




    ~ Radau am Mississippi ~







    Orginaltitel: Charivari dans les bayous (04/2000) - Vents d'Ouest
    Verlag: Carlsen - Band 2
    Deutsche Veröffentlichung: Sep. 2000
    Autor: Jean Léturgie
    Zeichner: Pearce


    Bisher liegen 6 Original-Alben vor.
    Die Bände 1-4 wurden von Carlsen veröffentlicht, ab Band 5 wird die Serie von Salleck Publications weitergeführt.



    Szenario: Jean Léturgie
    geb. am 24.12.1947 in Frankreich, beginnt Jean Léturgie´s mittlerweile sehr erfolgreiche Karriere als Comic-Autor, in den Jahren 1976-1980 bei Cahiers de la Bande Dessinée und 1979-1983 beim Journal Circus, für die er viele Interviews und andere editiorale Arbeiten verrichtete.
    Von 1979-1984 ist er der Pressebeauftragte bei den Editions Glénat .
    Seine erste Geschichte schreibt er für Pierre Wininger, bevor er zusammen mit Philippe Luguy, die Serie Percevan zu deutsch Tassilo entwirft, eine Story um einen mittelalterlichen Helden.
    Mit Xavier Fauche hat er für Lucky Luke (Zeichnungen Morris) acht Szenarien beginnend mit " Sarah Bernhardt " im Jahre 1982 bishin zu " Die Brücke am Ol' Man River " im Jahre 1994 entwickelt.
    Ebenfalls mit Xavier Fauche enstehen eine Reihe Rantanplan-Alben die von Morris/Michel Janvier gezeichnet werden.
    Mit Pearce und Morris startet Jean Léturgie im April 1995 Kid Lucky/Lucky Kid, eine neue Serie, die erlauben wird, die Geschichte des amerikanischen Westens vor dem Sezessionskrieg zu erzählen.
    Drei weitere Serien reihen sich an:
    Polstar + John Eigrutel zusammen mit Simon Léturgie, sowie Bob Steel eine Zusamenarbeit mit Franck Isard.

    Parallel zu seinen Comicszenarien übt er weiterhin diverse andere Tätigkeiten aus.
    - Verantwortlicher für einen Teil der Comics im Journal Je Bouquine (1985-1986)
    - Literarischer Direktor bei den Humanoïdes Associés (1988-1990)
    - Redakteur und Herausgeber eines eines Ergänzungs-Comics für den/die VSD (Jul.-Aug. 1989)
    - Verantwortlicher für das Online-Projekt des Internet-Journals BD ON LINE, anlässlich des Comic Salons 1995 in Angoulême.

    Ab 1999 lanciert er 6 Alben der hier besprochenen Serie Cotton Kid, wieder in Zusammenarbeit mit Pearce.
    Parallel dazu arbeitet er mit Yann und Simon Léturgie an weiteren 6 Alben der Serie Spoon & White.
    Seit 2004 arbeitet er nun zusammen mit dem Zeichner Richard Di Martino an der humorvollen Horrorserie Outre Tombre, für deren erster Band er noch zusammen mit Simon Léturgie das Szenario entwarf, bevor er dies ab Band 2 in alleiniger Regie ausführt.
    [Quelle: BD Gest´]

    weitere unveröffentlichte Arbeiten:

    - Commedia (Simon Léturgie)
    - Space Cake (Simon Léturgie)
    - Tekila (Simon Léturgie)




    Zeichnungen: Pearce
    Unter diesem Pseudonym verbergen sich die beiden bekannten Zeichner Yann und Didier Conrad.
    Über deren Werke hier zu sprechen würde den Rahmen etwas sprengen, dies wäre dann sicherlich zu gegebener Zeit bei einer Besprechung unter ihren eigenen Namen angebrachter.

    Zusammen unter besagtem Pseudonym veröffentlichten sie 2 Alben der Serie Kid Lucky/Lucky Kid und weitere 6 Bände der Serie Cotton Kid.

    Es wurde an anderer Stelle hier im Forum schon viel spekuliert, welche Künstler sich denn nun wirklich hinter Pearce verbergen - siehe dazu diesen wirklich spassigen Thread: http://www.comicforum.de/showthread.php?t=72668

    Doch es scheint relativ gesichert, daß wirklich die beiden hier genannten Zeichner für die Verwirrungen verantwortlich zeigen.





    Hier noch eine schöne teils animierte Homepage zum Titelhelden:

    Cotton Kid






    ~ Radau am Mississippi ~




    19. Jahrhundert, vor dem Sezessionskrieg - im Süden der USA - vor einer typischen Antebellum-Villa

    Wieder einmal erzählt Trevor de Beauregard seinem kleinen Bruder Kid von seinen vermeintlichen Heldentaten.
    The Wild Bunch will der Pinkerton-Detektiv dingfest gemacht haben.
    Kid hört gebannt zu. Auch er will aufregende Abenteuer erleben, nur darauf warten kann er nicht.

    Als ihm Trevor von seinem neusten Auftrag erzählt, William Cigar Klinton, einem Frauenmörder, neue Armreife zu verschaffen, folgt ihm der Kleine, sich allerorten als Cotton Kid ausgebend.
    Um seine Ermittlungen aufzunehmen, nimmt Trevor den Raddampfer nach New Orleans, seinen Bruder als blinden Passagier im Schlepptau.
    Es kommt zur Havarie. Während sich Trevor relativ problemlos retten kann und sein Ziel schon bald erreicht, muss sich die von ihm beim Unfall im Stich gelassene Falschspielerin Poker Alice zusammen mit Cotton Kid auf ein zum Floss umfunktionierten Roulettetisch flüchten.
    Ihre Irrfahrt führt sie durch die Bayous des Mississippi bis sie schließlich – in scheinbarer Gefahr, von einem Alligator verspeist zu werden – von der kleinen Angelique aufgegabelt werden.
    Diese weist ihren Haus-Alligator Lafayette zurecht und stellt die Schiffbrüchigen ihren Familienangehörigen, der Mutter Klodette, den 3 Schwestern, sowie der schwarzen Dienstmagd Prokurella vor.
    Man kommt gut miteinander aus - als ein Fremder vor der Tür des entlegenen Hauses erscheint. Selbiger stellt sich als Pastor Clapp vor und beweist sich als äußert geschickter Kartenspieler.
    Nächtens durchsucht ein misstrauischer Kid die Sachen des Pastors und entdeckt drei beschriftete Spielkarten. Daraufhin erhält er einen Schlag auf den Kopf und wird vom hinterlistigen „Pastor“ kurze Zeit später inmitten der Sümpfe ausgesetzt.
    Nach einigen unerfreulichen Begegnungen rettet Angelique ihn ein weiteres mal. Zwischenzeitlich zeigt sich der zu Klodettes Behausung zurück gekehrte Pastor Clapp im Rahmen einer für die Hausherrin organisierten Hochzeitszeremonie - der sog. Heia-Feier - äußerst interessiert an einer sich in deren Besitz befindlichen Spielkarte.
    Es stellt sich heraus, dass diese – zusammen mit den drei anderen – auf das Versteck des Schatzes des Piraten Jean Lafitte hinweisen sollen.
    Clapp gelingt es, sich der Karte zu bemächtigen.
    Mit Angelique als Geisel macht er sich durch die Äste. Kid gelingt es, den Alligator Lafayette zu veranlassen, Clapp und Angelique zu folgen.

    Derweil trifft Trevor vor Ort ein. Er ging im Rahmen seiner Ermittlungsarbeiten in New Orleans nach dem Motto „es ist ein dreckiger Job, aber irgendeiner muss ihn ja tun“ bei den Damen des horizontalen Gewerbes auf Tuchfühlung und erhält von diesen und anderen Personen einige Hinweise, die ihn zu Klodettes Wohnstätte führten.
    Dort angekommen erweist er sich jedoch als wenig hilfreich, zumal er von den Hochzeitsgästen als Störenfried angesehen, in ein Fass voller Stechmücken (Maringouins) gesperrt wird und sich dort arg malträtieren lassen muss.

    Clapp, der niemand anderes ist als William Cigar Klinton wird derweil dem Verdauungstrakt Lafayettes zugeführt. Angelique ist gerettet.
    Mit den vier nun vereinten Karten kann jedoch niemand so recht etwas anfangen. Nebeneinandergelegt ergeben die Buchstaben, die auf die einzelnen Blätter geschrieben wurden das Wort Lafayette.
    Die gleichnamige Stadt hält man jedoch für zu groß, um eine erfolgsträchtige Suche zu starten.

    Derweil speit anderenorts in den Bajous, ein nach all den appetitlichen Köstlichkeiten, nun definitiv übersättigter Haus-Alligator, auf wundersame Weise eine wertvolle Truhe aus.



    ~ Ende ~






    [Inhaltsangabe:felix da cat]





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  2. #2
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Kurz und knapp - ein erstes Statement.

    Nicht so lustig wie ich erwartet habe, dafür aber eine ganz interessante Storyline.
    Ich mag das symphatische Krokodil - Lafayette - ein echtes Haustier mit Biss

  3. #3
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    Na, habt Ihr sie entdeckt? Frauenmörder William "Cigar" Klinton ist natürlich ein Vorfahre des gleichnamigen amerikanischen Präsidenten, aber auch dessen Freundin Levinsky ist in Cotton Kid mit einer Vorfahrin vertreten ... (S.22).

  4. #4
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    Wie seid Ihr denn drauf? Da wird ein etwas einfältiger Bräutigam von dieser Killerechse mit Haut und Haar und Wecker verschlungen und felix ist das keinerlei Erwähnung wert! Und in hip gar erweckt dieses mörderische Vieh Sympathie!

    Ich muß mich doch sehr wundern!

  5. #5
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @kaschi

    Man könnte auch argumentieren, daß manche Frauen einfach Glück bei der Wahl ihrer Ehepartner haben - oder eben ein nettes Haustier das dieses Problem wenn nötig beseitigt.

    Für die Vollständigkeit der Inhaltsangabe ist felix verantwortlich!

  6. #6
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    Cotton Kid hat natürlich einen noch viel größeren Bruder als seinen Trevor: Lucky Luke! Inhaltlich (Ort und Zeit), graphisch, biographisch bezüglich der Macher knüpft die Serie an den Lonesome Cowboy an, auf den auf Seite 9, letztes Panel, sogar direkt angespielt wird.

    Aber es gibt z.T. erhebliche Unterschiede: die Stories sind weniger kindgerecht, die Zielgruppe dürfte kleinere Kinder nicht enthalten. An drei Punkten ist mir das aufgefallen:
    1) viele sexuelle Anspielungen, insbesondere um Trevor herum
    2) Tote (gibt es bei Lucky Luke so gut wie nie)
    3) mehrere parallele Handlungsstränge (erfordern konzentriertes Lesen).

    Amüsiert haben mich die vielen versteckten Zitate und Anspielungen. Soll z.B. die "blondierte alte Schlampe" Jolly (S. 24) auf eine Country-Sängerin fast gleichen Namens verweisen?

  7. #7
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Cotton Kid ist irgendwie eine Art Fortsetzung der Serie Lucky Kid - die wiederum sehr auf Lucky Luke aufbaut.

    Man könnte fast von einer weiterführenden Serie sprechen und auch die vielen Anspielungen passen da nur zu gut ins Schema.
    Ich finde deine Beobachtung für ein etwas älteres Zielpublikum sehr treffend.
    Andererseits ist es zugegebenermassen unglaublich schwer an den Erfolg Lucky Luke´s anzuknüpfen, daher war es sicherlich nicht unklug den Schwerpunkt der Serie etwas zu verlagern, aber immer noch einen starken Wiedererkennungswert beizuhalten.

  8. #8
    Moderator Finix Comic Club Avatar von joox
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Für die Vollständigkeit der Inhaltsangabe ist felix verantwortlich!
    Großes Lob an felix!!
    Trotz Werder-Zitterpartie ist die Inhaltsangabe wider Erwarten ja doch schön witzig geraten!

    Hatte gehofft, mein Band käme heute mit der Post...
    So verzögert sich meine Beteiligung noch bis MO oder Di..
    (..zu sehr mit Skarbek beschäftigt und daher zu spät drum gekümmert...
    tja, dabei hat mir hipgnosis mit seinen Skarbek-Anlaufschwierigkeiten doch so schön als abschreckendes Beispiel gedient...)
    Na ja, soll mir für die Zukunft eine Lehre sein...

  9. #9
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    Dieses Wecker verspeisende Krokodil gab es doch auch schon bei Peter Pan, zumindest im Disney-Film, oder?

  10. #10
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    Das Krokodil tickt auch schon im Roman von J. M. Barrie Das Ticken spielt sogar eine große Rolle in der Handlung - genauer gesagt, sein Fehlen. Denn kurz vor dem letzten Kampf zwischen Hook und Peter Pan ist die Feder der Uhr, die das Krokodil verschluckte, abgelaufen und das Ticken hört auf. Als Hook dann, um Peters Schwert auszuweichen, ins Wasser springt, weiß er nicht, daß dort leise und ohne warnendes Ticken seine Nemesis auf ihn wartet...

    Bis dann,

    scribble
    If you have enough book space, I don't want to talk to you - Terry Pratchett

    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  11. #11
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    Vielen Dank für die Klarstellung, scribble!

    Die zeichnerische Nähe zu Morris fällt ja sofort ins Auge! Nur vermag ich nicht konkret zu benennen, woran sich das genau festmacht. "Man sieht es irgendwie ..." ist zweifellos richtig, doch etwas arg unverbindlich. Da, äh, "Pearce" ja schon an Lucky Kid mitgewirkt hat, ist das so verwunderlich nicht. Vielleicht kann jemand das konkreter fassen?

    Die meisten der Figuren hätten auch von Morris gezeichnet sein können. Nur die Mom von Angelique, Klodett, sieht - sicher zufälligerweise - aus wie aus Nick Knatterton entsprungen, könnte auch als Virginia Peng durchgehen oder so ...

    Ab Seite 10 ist die gesamte Story in schwarzgraugrün gehalten (klingt wie beim Eheberatungsinstitut von Loriot ...), passend zu den Bayous. Einen solch konsequent durchgehenden farblichen Grundton hat Morris seinen Geschichten nie gegeben. Andererseits findet man die Schattenbilder, die in Lucky Luke oft zu sehen sind, bei Cotton Kid nicht.

    Nebenbei: Jean Léturgie hat nicht nur eine Serie John Eigrutel genannt, dieser Name taucht auch im fünften Band von Cotton Kid auf, als Liedzeile: "John Eigrutel war immer abgebrannt ..." (S.3). Eigrutel rückwärts gelesen ergibt den Szenaristen selber. Simon Léturgie ist sein Sohn.

  12. #12
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Apropos Lucky Kid - der ewig jammernde blinde Passagier im Heizraum des Raddampfers, das isser doch, oder?

    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Ab Seite 10 ist die gesamte Story in schwarzgraugrün gehalten (klingt wie beim Eheberatungsinstitut von Loriot ...), passend zu den Bayous.
    Gute Steilvorlage um was zur Verarbeitung loszuwerden: Das Papier ist hier etwas unglücklich gewählt, denn die dichten und satten Zeichnungen wirken auf dem stumpfen papier oft zu dunkel und entfalten nicht so richtig ihr volle Wirkung, da wäre was Glänzenderes wahrscheinlich besser gewesen (wobei Cotton Kid stammt ja aus dem letzten Carlsen-Jugendcomic-Seufzer stammt, wo man versucht hatte, noch mal billige Alben für junge Leser zu forcieren, entsprechend ist schon verständlich, warum da kein besserers Papier genommen wurde).
    Geändert von Matbs (25.02.2007 um 12:22 Uhr)

  13. #13
    Moderator Finix Comic Club Avatar von joox
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    Zitat Zitat von Matbs Beitrag anzeigen
    (wobei Cotton Kid stammt ja aus dem letzten Carlsen-Jugendcomic-Seufzer stammt, wo man versucht hatte, noch mal billige Alben für junge Leser zu forcieren, entsprechend ist schon verständlich, warum das kein besserers Papier).
    Hoppla, n´bisschen in Eile gewesen,...oder?

  14. #14
    Mitglied Avatar von Matbs
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    richtig Uhr geht Vor. nicht halt zehn mein morgens Hirn

  15. #15
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    Bei all dieser Verwandschaft der beiden Serien stellt sich doch die Frage, warum Lucky Luke zu einem solchen Massenerfolg wurde und es für Cotton Kid nur zum Insidertip gelangt hat. Lucky Luke (LL) hat über 70 Alben hervorgebracht und läuft unter Achdé immer noch. Dazu kommen Kinofilme und 2 TV-Serien, Computerspiele usw. Cotton Kid (CC) hat gerade 6 Alben geschafft und ist inzwischen offenbar (leider) beendet. Der sechste Band erscheint in diesen Tagen bei Salleck.

    Ein paar Hypothesen von mir dazu:

    1) LL kann schon von kleineren Kindern gelesen werden. Damit steigt die emotionale Bindung der Leserschaft.
    2) CC's Zielgruppe ist arg begrenzt. Der Humor wird nur von denen verstanden, die mit den zahlreichen Anspielungen was anfangen können.
    3) LL bietet einen strahlenden Helden zur Identifikation an, CC nicht. Ein kleiner Bengel mag für Kinder selbige ermöglichen, doch Kinder scheiden offenbar als Lesergruppe weitgehend aus.
    4) LL hatte in den 50er bis 70er Jahren deutlich weniger Konkurrenz auf dem Unterhaltungsmarkt, um sich einen Namen zu machen.
    5) LL wurde populär in einer Phase, in der Cowboys und Western schwer "angesagt" waren, anders als heute.
    6) CC fehlt der "Faktor Goscinny".
    7) LL nimmt Menschliches und allzu Menschliches liebevoll aufs Korn. CC tut das deutlich weniger (und wenn, dann giftiger).

  16. #16
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Das ist nur schwer zu beurteilen, warum Cotton Kid nicht im entferntesten an den Erfolg von Lucky Luke anschliessen konnte.

    Einerseits liegt es sicherlich auch an der vergleichsweise mangelnden Qualität in Bezug zu Lucky Luke.

    Ich glaube der Hauptgrund ist einfach das Lucky Luke aus einer goldenen Aera des franko-belgischem Comicmarktes stammt und damit unglaublich viele Fans mitbringt, die heutigen Serien, zumal wenn es sich um Nachahmerserien wie Lucky Kid oder Cotton Kid handelt, einfach von vorn herein abgehen.

    Der Erfolg eines Lucky Luke hat ja bekannte Faktoren - unter denen Goscinny sicherlich auch einen Hauptanteil trägt.
    Ob dies allerdings für den mangelnden Erfolg von Cotton Kid mitverantwortlich ist glaube ich weniger.

    Ob es an der etwas jüngerer Zielgruppe liegt mag ich auch nicht voll unterschreiben, zumal ich denke das Lucky Luke auch ab dem Jugendalter gelesen wird und Cotton Kid für diese Zielgruppe völlig verständlich und daher nicht aussen vor ist.

    Ich könnte mir eher vorstellen, daß Cotton Kid einfach nicht den Spaß vermittelt, den seinerzeit Lucky Luke oder heutzutage z.b. Titeuf mitbringt.
    Das es heute mit Funnies geht zeigt ja das Beispiel Titeuf.

    Und im Gegensatz finde ich sogar das Cotton Kid noch zu zahm + brav rüberkommt.
    Hier würde ein grösserer Sarkamus, Ironie, Zynismus sicherlich noch mehr die Leser reizen.

    Allerdings muss ich eingestehen das ich bisher nur Band 1 + 2 gelesen habe, aber ich bin auch nicht über alle Maßen begeistert.
    Irgendwie fehlt doch einiges an Witz um die Serie spektakulär zu nennen.

    Auch bei Lucky Luke gibt es gelegentlich das ein oder andere schwache, oder besser mitelmässige Album.
    Aber diese Serie kann sich dies wie auch Asterix einfach leisten mal zu schwächeln, denn sie haben Kultstatus.
    Da muss eine heutige Serie schon genial sein um sich diesen zu erarbeiten und davon ist Cotton kid ja nun leider meilenweit entfernt!
    Geändert von hipgnosis (25.02.2007 um 13:03 Uhr)

  17. #17
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    Bei mir kommt Cotton Kid deutlich besser weg - vielleicht kann es bei einem ausgeprägten Lucky-Luke-Fan auch gar nicht anders sein ...

    Ein Beispiel für Sarkasmus aus einem anderen CC-Band (der mir in diesem Fall, wie Ihr gleich sehen werdet, aber ausgesprochen sympathisch ist, ich würde sogar sagen: ausgesprochen sympathisch!): Band 4 "Der Weg nach Abilene", S. 27

    Während eines Viehtrecks erklärt der Koch, woher man weiss, daß man sich auf dem richtigen Weg befindet: "... und dann sind da noch die Knochen der zu alten oder kranken Kühe, die den 'Cattle Trail' nicht überlebten... und die der Meuterer, die umkehren wollten oder es wagten, ... zu widersprechen... so wie der arme Timmy hier! 'n Belgier..."
    Es ist ein Totenkopf zu sehen, mit einem Loch in der Stirn und ein paar aufrechten Haarsträhnen ...

    Wie gesagt, äußerst sympathischer Humor!

  18. #18
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Einerseits liegt es sicherlich auch an der vergleichsweise mangelnden Qualität in Bezug zu Lucky Luke.

    Ich glaube der Hauptgrund ist einfach das Lucky Luke aus einer goldenen Aera des franko-belgischem Comicmarktes stammt und damit unglaublich viele Fans mitbringt, die heutigen Serien, zumal wenn es sich um Nachahmerserien wie Lucky Kid oder Cotton Kid handelt, einfach von vorn herein abgehen.

    Der Erfolg eines Lucky Luke hat ja bekannte Faktoren - unter denen Goscinny sicherlich auch einen Hauptanteil trägt.
    Ob dies allerdings für den mangelnden Erfolg von Cotton Kid mitverantwortlich ist glaube ich weniger.

    [...]

    Auch bei Lucky Luke gibt es gelegentlich das ein oder andere schwache, oder besser mitelmässige Album.
    Aber diese Serie kann sich dies wie auch Asterix einfach leisten mal zu schwächeln, denn sie haben Kultstatus.
    Da muss eine heutige Serie schon genial sein um sich diesen zu erarbeiten und davon ist Cotton kid ja nun leider meilenweit entfernt!
    Sehe ich ähnlich - 3 Gründe:
    1) Das Umfeld ist heute ganz anders - weniger Leser, dafür viel mehr verschiedene Serien, Serien werden insgesamt erwachsener während der Lesernachwuchs weniger stark im Fokus der Verlage steht, dazu kommt bei diesem Nachwuchs auch noch die Konkurrenz durch andere Medien, die wesentlich größer ist als vor 30 oder 40 Jahren. Solche großen Klassiker wie Spirou, Asterix, Lucky Luke oder Tim & Struppi wird es - unabhängig von der Qualität der neueren Titel - wahrscheinlich nicht mehr geben (oder hat Titeuf etwa das Zeug zum "perennial Classic"?)
    Die Tatsache, dass die Serie kein eindeutiges Zielpupblikum hat (weil in mancherlei hinsicht einfach zu erwachsen) macht´s zudem in der Tat sicher nicht einfacher, denn die wirklich großen Funny-Klassiker sind ja eigentlich alle "All-Ages-Stuff".
    2) Die Anlage der Serie: Cotton Kid ist in seinen Möglichkeiten deutlich begrenzter als Lucky Luke, die grobe Handlung ist sehr formelhaft (Trevor erzählt Kid eine Lügengeschichte und schenkt ihm eine Waffe, hat ein schlechtes Gewissen, kriegt einen gefährlichen Auftrag und bricht auf. Kid reisst aus und folgt ihm. Trevor versagt auf der ganzen Linie, fängt aber ein paar Frauengeschichten an, aber mit Hilfe von Kid wird´s dann doch noch was. Trevor kriegt das Lob, Kid landet zu hause auf der Plantage) und hat entsprechend weniger erzählerische Möglichkeiten. Zudem haben die Charaktere weniger Tiefe, nicht zuletzt weil ihnen die Ikonizität von Lucky Lukes Archetypen fehlen.
    3) Lucky Luke ist besser.
    Geändert von Matbs (25.02.2007 um 17:44 Uhr)

  19. #19
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    Nicht zu vergessen der stereotype Witz mit der Haushälterin, die wegen irgendeines Vergehen auf die Baumwollfelder geschickt wird. Aber trotz dieser Schwächen habe ich die Alben eigentlich recht gerne gelesen.

    Die Serie ist übrigens laut www.bedetheque.com tatsächlich beendet. Hier das Cover des letzten, auf
    dt. noch nicht erschienenen Albums:

    [img]http://www.bedetheque.com/Couvertures/CottonKid06_10112003.jpg]/img]
    Geändert von mschweiz (25.02.2007 um 17:14 Uhr)

  20. #20
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    Zitat von kaschi:
    Wie seid Ihr denn drauf? Da wird ein etwas einfältiger Bräutigam von dieser Killerechse mit Haut und Haar und Wecker verschlungen und felix ist das keinerlei Erwähnung wert!
    Lass' es mich mal so ausdrücken: Dies ist ein Comic von Léturgie.
    Wenn ich mich mit jeder Leiche aufhalten würde, die der in seinen Skripten produziert, hätte ich das Werder-Spiel in den Wind schreiben können ... ähem ...
    Zitat von joox:
    Großes Lob an felix!!
    Trotz Werder-Zitterpartie ist die Inhaltsangabe wider Erwarten ja doch schön witzig geraten!
    Lob wird dankend entgegengenommen, aber was heißt hier "wider Erwarten"?

    joox, ich weiß, wo Dein Auto steht!







  21. #21
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    Die über die genannten Running Gags laufenden Rahmenhandlungen sehe ich keineswegs als Schwäche. Damit arbeiten auch erfolgreiche Serien, wenn auch vielleicht nicht so ausgeprägt. Und innerhalb des Rahmens sind doch recht unterschiedliche Geschichten möglich (Stichworte: Western Town, Bayou, Zorro, Viehtreck, Geronimo), auch wenn die Rollen von Trevor und Cotton Kid festgezurrt sind. Aber auch das findet sich anderswo.

    Die Schwächen (oder besser: Handicaps) sehe ich nicht beim Rahmen. Die anderen Punkte erscheinen mir da plausibler.

  22. #22
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Und innerhalb des Rahmens sind doch recht unterschiedliche Geschichten möglich (Stichworte: Western Town, Bayou, Zorro, Viehtreck, Geronimo), auch wenn die Rollen von Trevor und Cotton Kid festgezurrt sind.
    Hmjaaaaaichweissnicht - ich sehe da eher ähnliche Geschichten, bei denen lediglich die Settings unterschiedlich sind (wobei das erklären könnte, warum nach sechs Alben Schluss ist - da sind dann irgendwann die Westernspezifischen Settings ausgegangen, und "Cotton Kid" auf Hawaii wollten uns die Autoren dann ja vielleicht doch nicht zumuten...).

  23. #23
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Es ist ja nicht so, daß Cotton Kid eine schlechte Serie sei, nicht das hier ein falscher Eindruck ensteht.
    Nur an ihr grosses Vorbild - Lucky Luke - reicht sie eben nicht heran.

    Meines Erachtens hätte man Cotton Kid noch weiter vom Vorbild abgrenzen müssen, um nicht als sog. Plagiat abgestempelt zu werden.
    (Ich möchte den Begriff bitte nur als Versinnbildlichung verstanden wissen - ich bezeichne die Serie nicht alssolches - mir fällt nur gerade kein passender Begriff ein!)

    Vielmehr hätte man sich eine völlig eigene Identität mit "starken/polarisierenden" Charakteren aufbauen müssen. Zumindest für die ersten beiden Bände die ich gelesen habe, trifft dies auf Trevor und Kid nur bedingt zu.

    Was ich eigentlich im 2. Band sehr schön finde, ist das Setting mit den Bayous (Sümpfen) des Mississippi. Hier unterscheidet sich dann der Band doch etwas vom Westernimage.
    Doch wird viel von dieser reizvollen Handlungskulisse verschenkt - was hätte ein Meister wie Goscinny daraus gemacht - nicht auszudenken.

    So erleben wir zwar einige lustige Momente und auch diverse regionale Anspielungen, doch ein zündesdes Gag-Feuerwerk wird keineswegs abgebrannt, da sich die Künstler nicht einig sind, ob sie nun eigentlich mehr Funny oder doch mehr Abenteuer erzählen wollen.
    Heraus kommt eine Melange aus bekannten Genres und Klischees, aufgewertet mit einigen Hommageträchtigen Zitaten und Aktionen, aber die eigene Sprache - die Identifikation - kommt beim Leser nicht recht an.

  24. #24
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    So erleben wir zwar einige lustige Momente und auch diverse regionale Anspielungen, doch ein zündesdes Gag-Feuerwerk wird keineswegs abgebrannt, da sich die Künstler nicht einig sind, ob sie nun eigentlich mehr Funny oder doch mehr Abenteuer erzählen wollen.
    Heraus kommt eine Melange aus bekannten Genres und Klischees, aufgewertet mit einigen Hommageträchtigen Zitaten und Aktionen, aber die eigene Sprache - die Identifikation - kommt beim Leser nicht recht an.
    Das mit der Melange klingt mir zu negativ, zu sehr nach Gemisch, Sammelsurium. Cotton Kid erzählt Abenteuer mit leichter Hand, mit zahlreichen amüsanten bis witzigen Anspielungen, teilweise mit sarkastischem Humor. Mir gefällt das sehr!

    Nur: zu einer auf lange Sicht erfolgreichen Serie gehört wohl mehr als eine witzige Geschichte. Cotton Kid kann sich nicht entscheiden, ob es eine Kinderserie sein will oder nicht. Der Zeichnungsstil ist kindgerecht, ebenso die Hauptfigur - sie böte sich für Kinder als Identifikation perfekt an. Alles andere ist aber nicht kindgerecht: die parallelen Handlungsstränge, die versteckten Anspielungen, der teilweise "um die Ecke herum" arbeitende Humor (das gewollte "r"). Damit fallen Kinder als Leser weitgehend weg und die übrige Leserschaft findet keine passende Identifikationsfigur. Ganz ähnlich wie wir es bereits bei Isnogud festgestellt hatten - auch wenn der Großwesir zweifellos auf eine längere Karriere zurückblicken kann als unser Held hier.

    Und mit fehlender Identifikation entsteht auch kaum eine emotionale Bindung zur Serie, die m.E. zu einem Dauererfolg zwingend hinzutreten muß. Ich weiß noch, wie sehr es mich gestört hat, irgendwann in den 80ern plötzlich eine Halbseite von Morris zu lesen, auf der Joe Dalton "meinen" Lucky Luke plötzlich und einfach so über den Haufen knallt! Das war nicht okay, Monsieur Morris! :-) Aber es hat mir meine Bindung an diesen Comic-Helden gezeigt. Diese aber stellt sich bei Cotton Kid wohl nur sehr viel schwerer oder gar nicht ein.

    Aber vielleicht ist der Maßstab Lucky Luke auch unfair und Matbs hat recht mit seiner Vermutung, daß unter heutigen Bedingungen das Entstehen von Klassikern dieser Kategorie kaum noch möglich ist. Das bleibt abzuwarten.
    Geändert von Kaschi (26.02.2007 um 13:18 Uhr)

  25. #25
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Also hipgnosis "Plagiatsvorwurf" ist mir auch deutlich zu hart - natürlich kommt Cotton Kid aus einer bestimmten Ecke und verheimlicht das nicht, aber zumindest ich hatte beim Lesen niemals das Gefühl, hier nichts weiter als einen LL-Abklatsch vor mir zu haben - dazu ist die Serie formal und inhaltlich zu verschieden.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    So erleben wir zwar einige lustige Momente und auch diverse regionale Anspielungen, doch ein zündesdes Gag-Feuerwerk wird keineswegs abgebrannt, da sich die Künstler nicht einig sind, ob sie nun eigentlich mehr Funny oder doch mehr Abenteuer erzählen wollen.
    Das muss sich ja nicht nicht ausschliessen, es gibt schließlich so einige Titel auf dem Markt, die Beides problemlos verbinden.

    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Und mit fehlender Identifikation entsteht auch kaum eine emotionale Bindung zur Serie, die m.E. zu einem Dauererfolg zwingend hinzutreten muß.
    Noch was, was vielleicht in die Richtung geht: Praktisch alle Cotton Kid-Stories haben keinen klar herausgearbeiteten Spannungsbogen. Sobald Kid und Trevor im Zielgebiet angekommen sind, fliesst die Handlung stattdessen eher mit einer Reihe kleinerer Andekdoten und Ereignisse vor sich hin, bis sie dann irgendwann abgeschlossen ist. Dabei wirkt die Resolution oft antiklimaktisch, da sie meist nicht auf die Handlungen der Protagonisten zurückzuführen (habe gerade gestern noch mal Band 5 gelesen, bei dem Trevor seinen Auftrag erfüllt, ohne es zu merken, und es erst bei Pinkerton in Washington rauskommt). Einerseits ist das verständlich, da die Charaktere per Konzept als relativ schwach und begrenzt in ihren Fähigkeiten dargestellt werden (Trevor ist ein Loser, Kid zwar clever aber eben nur ein Kind), andererseits ist es aber eben auch ein bisschen antiklimaktisch und erschwert, wie Kaschi schon richtig bemerkte, die Identifikation mit den beiden - Wenn der Held hin und wieder vom Zufall unterstützt wird, ist das kein Beinbruch, doch wenn das Konzept der
    Serie darauf beruht (und das, wie bereits erwähnt, auch formelhaft durchgezogen wird), begrenzt das natürlich die erzählerischen Möglichkeiten.

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