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Thema: Rezensionen & Besprechungen

  1. #101
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    Michael Nolden im Comicblog.de über Largo Winch 10 - ...und sterben von Francq und van Hamme:


    [...]

    In Venedig ist alles etwas anders. Die Mühlen der Justiz mahlen anders. Die Liebe flammt schnell und mit heftiger Leidenschaft auf. Ehre wird hier immer noch groß geschrieben und ein Maskenball kann in einem Kampf auf Leben und Tod enden.
    Mehr noch als in der ersten Episode schöpft Philippe Francq aus den tiefsten Tiefen der Mythen Venedigs und macht die gesamte Stadt zu einer perfekten Bühne für diesen Abenteuer-Thriller (der noch neugieriger auf die anstehende Kino-Verfilmung der Figur Largo Winch macht).

    [...]

    Dank toller Kulisse in Venedig und eines überaus ausgefeilten Plots eines der besten Abenteuer der Reihe. Am Schluss kann man nach einem atemlosen Endspurt nur sagen: Schade, dass es schon vorbei ist.
    Komplette Rezension Largo Winch 10 - ...und sterben

  2. #102
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    Michael Hüster bei der comicradioshow über Largo Winch 10 - ...und sterben von Francq und van Hamme:

    Die Erstveröffentlichung des Largo Winch-Zyklus „Venedig sehen …und sterben“ erfolgte ungewöhnlicherweise in keinem Comic-Magazin sondern im „Le Figaro“, einer konservativen französischen Tageszeitung. Dieser Weg der Vorveröffentlichung war ebenso bemerkenswert wie die Story: Die Klasse liegt ohne Zweifel an den traditionellen Elementen des Action-Comics. Philippe Francq setzt das Drehbuch von Jean van Hamme, bestehend aus Verfolgungsrennen, Schießereien, Rätseln, Erotik und einem Fechtduell in kinoreife Bilder um, die an beste James Bond-Zeiten erinnert.

    [...]

    Mit Venedig sehen ...und sterben hat Jean van Hamme erneut ein ausgezeichnetes Szenario geschaffen, das Philippe Francq in sehr schöne Zeichnungen und prächtigen Farben umgesetzt hat. Nicht umsonst zählt Largo Winch zu den erfolgreichsten franko-belgischen Comic-Serien.

    [...]
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  3. #103
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    Michael Nolden im Comicblog.de über Djinn 1 - Die Favoritin von Ana Miralles und jean Dufaux:


    [...]

    An der Grenze zum Orient ist alles anders. Dort, wo sich die Neuzeit mit den alten Traditionen trifft, wo Fortschritt und Geheimnisse regelrecht aufeinanderprallen, ist viel Platz für Geschichte und Geschichten.
    Dieses Umfeld, Istanbul, machen sich Jean Dufaux und Ana Miralles zunutze, um eine düstere Handlung vor dem Leser zu entfalten, in der heutigen Zeit, wie auch damals vor beinahe 100 Jahren.

    Der Leser – Kim Nelson, die junge Frau und Hauptfigur weiß es noch nicht – bemerkt, wie sehr sich beide Epochen in ihrer Gefährlichkeit ähneln. Teilweise wird noch auf ähnliche Methoden zurückgegriffen – Gewalt ist und bleibt Gewalt zu jeder Zeit – aber dennoch lässt sich eine gewisse Eleganz an den Machenschaften von Jade und dem Sultan nicht abstreiten. Wer in ihre Fänge gerät, fällt mit Leidenschaft herein, stürzt in einen wahrhaftigen Abgrund der Gefühle.

    [...]

    Eine faszinierende Geschichte auf zwei Zeitebenen, in der Vergangenheit eindeutig leiser, ein wenig gruseliger, aber auch erotischer, in der Gegenwart lauter, kühler, beinahe auf den Ruinen der Vergangenheit tanzend, sehr schön erzählt und noch schöner gemalt.
    Komplette Rezension Djinn 1 - Die Favoritin

  4. #104
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    Ulrike Dansauer bei vph Boulevard überBlue von Kiriko Nananan:

    [...]

    So melancholisch wie ein Blues zeichnet die Autorin das letzte Schuljahr ihrer Protagonistin Kayako nach. Sehr lebensnah und einfühlsam erzählt sie von der Liebe der beiden Mädchen und den Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden. Beide Mädchen müssen sich der Erkenntnis stellen, dass Liebe leider nicht alle Hindernisse überwindet. Dieser Manga spricht also neben dem Thema der Homosexualität auch das Thema Selbstfindung an und ist somit gut für den Ethik-, aber auch für den Deutschunterricht geeignet. Obwohl nicht alle Probleme angeschnitten werden, die eine lesbische Beziehung (immer noch) ausmachen, dürfte der Manga auch diese Zielgruppe ansprechen. Die Zeichnungen sind relativ einfach und spartanisch gehalten, sodass auf diese Weise die Geschichte selbst und deren Intention betont wird.

    Ergänzt wird der Manga durch Infos zur Autorin und zum japanischen Leben (Schulsystem; das vielfältige, japanische "Ich").

    Fazit: Sehr empfehlenswert!
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    Geändert von Philipp Schreiber (18.07.2008 um 14:56 Uhr)

  5. #105
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    Ulrike Dansauer bei vph Boulevard überDie Stadt und das Mädchen von Jiro Taniguchi:

    [...]
    Wie schon in „Vertraute Fremde" und „Die Sicht der Dinge" geht es auch hier um Selbstfindung. Shiga macht sich nicht nur seines Versprechens wegen auf die Suche nach Megumi, sondern auch, um eine Schuld gegenüber seinem Freund abzutragen und um geheime Ängste zu überwinden. In seiner stillen Art gleicht er nach dem Motto: „Stille Wasser sind tief!" den Protagonisten der beiden anderen oben genannten Mangas. Wie schon in den anderen Werken überzeugt Taniguchi durch einen sehr realistisch gehaltenen Zeichenstil mit Hang zur Detailtreue, die die einzelnen Panels zu kleinen Kunstwerken machen.

    [...]

    Fazit: Unbedingt zugreifen!
    Komplette Rezension

  6. #106
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    Stefan Haag bei Roter Dorn über Poison Ivy 2: „Flying Tigress” und Poison Ivy 3: „Heisser Sand” von Yann / Berthet:

    Poison Ivy 2: „Flying Tigress”
    Viel zu selten greifen die meisten Comicfans zu einem Werk, bei denen ihnen weder Verlag, noch Autor, noch Titel viel sagen. Viel hängt hier von Bekanntheitsgrad und Platzierung im Regal ab. Aber manchmal bekommt man auch Zugang zu Comics, die man im Normalfall nicht lesen würde. Die Serie „Posion Ivy“ aus dem Verlag Schreiber&Leser gehört auf jeden Fall in jene Kategorie, die man nach dem Kennenlernen auch schnell gerne zu haben lernt. Von dieser haben wir nun den zweiten Band, mit dem Untertitel „Flying Tigress“ vorliegen.

    [...]

    Alles in allem liegt mit dem zweiten Teil der Reihe „Poison Ivy“ eine gelungene Fortsetzung vor, die sowohl durch ihre humorvollen Einlagen als auch durch die amüsanten Charaktere und die phantasievolle Handlung zu überzeugen weiß. Somit kann der Comic nicht nur jenen empfohlen werden, die schon den ersten Teil kennen, sondern auch Comicfans, die bereit dazu sind, sich auf ein neues Leseabenteuer einzulassen.

    „Flying Tigress“, der zweite Band der Reihe „Poison Ivy“ der im Schreiber&Leser-Verlag erschienen ist, stellt eine würdige Fortsetzung dar. Amüsant, mit erfrischender und phantasievoller Handlung, kann der Comic jedem Liebhaber des Genres empfohlen werden.

    Poison Ivy 3: „Heisser Sand”


    Gewisse Werke aus dem Bereich Literatur enden mit Phrasen oder Sätzen, die bereits den Inhalt der Fortsetzung andeuten. So kann man beispielsweise in Terry Pratchetts Scheibenwelt-Erzählungen „Ab die Post“ und „Schöne Scheine“ den jeweils folgenden Teil des Abenteuers erahnen. Ähnlich ist es auch bei der im Verlag „Schreiber&Leser“ erscheinenden Serie „Poison Ivy“. Schon am Ende des zweiten Comicbandes konnte man erahnen, dass die weibliche Superheldentruppe gegen die Nazis in den Kampf ziehen würde.

    [...]

    Fallende Bomben, Verräter und improvisierte Pläne zwingen die Heldinnen im dritten Teil der Serie zahlreichen Gebrauch von ihren Superkräften zu machen. Gedankenleser, tödliche Küsse und Kannibalenkiefer sind genauso vonnöten wie ein Supergehör und ein absolutes Gedächtnis. Dabei kommt der Humor allerdings keineswegs zu kurz. In vollstem Bewusstsein werden die schlimmsten Klischees zu Franzosen und Deutschen eingebaut. Von den fanatischsten Nazis, bis zu den Franzosen die nur darauf aus sind, dass man einen Käse nach ihnen benennt. Während die Geschichte sehr amüsant an die tatsächlichen Ereignisse angelehnt ist, sind die Illustrationen im gleichen Stil wie in den beiden Vorgängerbänden gehalten. Eine Darstellung an die man sich mittlerweile gewöhnt. Qualitativ ist „Heißer Sand“ auf genau dem gleichen Niveau wie die beiden Vorgänger und kann somit sowohl Liebhabern der Reihe, als auch Lesern, die in die Serie hineinschnuppern wollen, durchwegs empfohlen werden. Wahre Comicliebhaber werden hiermit in jedem Fall auf ihre Kosten kommen.

    Eine Frauentruppe mit Superkräften, die wüste Abenteuer erlebt, trifft man auch im dritten Band der Serie Poison Ivy“ aus dem Schreiber&Leser-Verlag wieder. Da der Band genauso gelungen ist wie seine beiden Vorgänger, kann er jedem Fan guter Comics wärmstens ans Herz gelegt werden.ken.
    Komplette Rezension Poison Ivy 2: „Flying Tigress”

    Komplette Rezension Poison Ivy 3: „Heisser Sand”

  7. #107
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    Brigitte Schönhense auf Splashcomics über Gipfel der Götter 3 von Jiro Taniguchi:

    Story:
    [...]

    Meinung:
    Der „Gipfel der Götter” bleibt auch weiterhin einer der besten Graphic Novels auf den deutschen Comicmarkt. Garant dafür leisten nicht nur die detailverliebten, sehr naturgetreuen Zeichnungen Taniguchis, sondern besonders der geschickt konzipieret Plotverlauf mit seinen wunderbar ausgearbeiteten Charakteren. Fukamachi und Habu, die eigentlichen Hauptprotagonisten, aber auch erstaunlicherweise viele Nebenfiguren überzeugen durch ihr natürliches und realistisches Auftreten. In den einzelnen Figuren steckt sehr viel Liebe zum Detail. Die Figuren entwickeln sich mit jeden Band weiter. Rückblicke und historische Erläuterungen hauchen den spannenden und glaubhaft dargestellten Plot Leben ein.

    Schnell liest sich der Leser fest und mag den Band erst dann aus der Hand legen, wenn die letzte Seite gelesen ist.
    [...]
    Die Handlung macht mächtig Fortschritte, nachdem in den ersten zwei Bänden der Fokus auf Habus Vergangenheit gesetzt wurde.

    Der Manga kommt in der gewohnten "Schreiber und Leser" - Qualität daher. Der Verlag veröffentlicht einen qualitativ erstklassigen Comicband. Druck, Papier und Übersetzung überzeugen zu 100%.
    Der Manga ist definitiv seine € 16,95 wert, schon aufgrund der Größe, Qualität und Umfang des Bandes.
    Hier die komplette Rezension.

  8. #108
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    Thomas Hummitzsch bei rezensionen überDie Stadt und das Mädchen und andere von Jiro Taniguchi:

    Im Reich der Mangas

    Eintausendvierundzwanzig Seiten japanische Mangaliteratur. Viel schlimmer kann es für einen Anhänger des klassischen amerikanischen Comics und einem Verfechter der franko-belgischen Comicschule kaum kommen. "Auf was habe ich mich da bloß eingelassen?", war der erste Gedanke des Rezensenten, als er die drei respektablen Bände des Japaners Jiro Taniguchi vor sich liegen sah. Aber abwarten, so der nächste Gedanke, schließlich erfahren die japanischen Mangas in den vergangenen Jahren einen geradezu reißenden Absatz, nicht nur in den deutschen Buchläden. Was ist das für eine Literatur, die die Teenager in ganz Europa – ja, selbst die franko-belgischen Comicfans lesen begeistert die mehrere hundert Seiten dicken Bände – begeistert? Ein Experiment.

    [...]

    "Die Stadt und das Mädchen" greift sich der Rezensent zuerst und ist zunächst etwas von der Anlage des Comics verwirrt. Der Leser muss sich an die japanischen Lesegewohnheiten von rechts nach links gewöhnen, so dass man den Band von hinten nach vorn blättert, die Panel von rechts nach links liest und auch die Sprechblasenreihenfolge im Einzelbild der Rechts-Links-Regel unterordnet. Aber man passt sich schnell an und eine flüssige Lektüre stellt sich ein.

    [...]

    Insofern ist "Die Stadt und das Mädchen" auch ein Abbild der Abgründe der japanischen Gesellschaft. Dabei entwirft er das Szenario eines Agententhrillers, packend und höchst spannend bis zur letzte Seite. In zahlreichen textfreien Einzelbildern lässt er dem Leser den Raum, sich in die Charaktere einzufühlen, in deren Haut zu schlüpfen und mit der Erzählung zu verschmelzen. Die Text-Bild-Kombination ist geradezu genial. Die 334 Seiten vergehen wie im Flug und diese erste Erfahrung mit einem japanischen Manga kann der Rezensent nur als höchst befriedigend verbuchen.

    [...]

    Warum Jiro Taniguchi der derzeit Beste seiner Zunft ist, versteht nach der Lektüre seiner Erzählungen selbst der Manga-Laie. Der Rezensent muss gestehen, dass die vorliegenden Bände Taniguchis zu den besten Comics gehören, die er in den zurückliegenden Monaten in die Hände bekommen hat. Das Wagnis Manga hat sich zumindest hinsichtlich der Werke Taniguchis als eine Wohltat, ja gar als Wonne herausgestellt. Die mehr als eintausend Seiten der drei Erzählungen sind geradezu verflogen, ohne dabei auch nur eine Sekunde zu langweilen. Zwischen seinen Hauptpersonen und dem Leser baut Taniguchi mit seiner Erzählweise eine fast intime Beziehung auf – große Klasse. Daher kann der Rezensent mit gutem Gewissen jedem Fan anspruchsvoller grafischer Erzählungen die Comics von Jiro Taniguchi ans Herz zu legen, denn sie gehören zu dem Besten, was der internationale Comicmarkt derzeit zu bieten hat.
    Komplette Rezension

  9. #109
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    Te aus NRW bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW über Blue von Kiriko Nananan:


    Inhalt:
    [...]

    Beurteilungstext:
    Das Buch ist ungewöhnlich von der Handhabung, denn es ist wie die Mangas auch von links nach rechts zu lesen. Es beginnt sofort mit der Bildstory. Die Figuren sind nur in schwarz/weiß gezeichnet. Zum Teil ist es irritierend, weil die einzelnen Personen kaum voneinander zu unterscheiden sind. Es ist auch beim zweiten Lesen nicht unbedingt zu erkennen. Verwirrend ist dazu der knappe Text. Die Handlung ist insofern nur schwer nachzuvollziehen.

    Es handelt sich um Masami, die als neue Schülerin in die letzte Klasse der Oberschule kommt. Sie und Kayato freunden sich an, verlieben sich ineinander. Masami verhält sich aber eigenartig,

    denn sie hatte eine kurze Beziehung zu einem erwachsenen Mann. Die daraus entstandene Schwangerschaft hat sie unterbrochen.



    Die Beziehung der beiden jungen Frauen hat jedoch in dem Buch keine Perspektive. Obwohl einander zugesagt, geht nur eine von beiden nach Tokyo zum Studium. Die andere bleibt in der Kleinstadt, um ihre Eltern zu versorgen.
    Es bleibt ein düsterer Eindruck zurück nach dem Lesen. Nicht nur durch Schwarz-weiß, auch die Motive vermitteln vielfach eine Düsterheit, Einsamkeit, Trostlosigkeit.

    [...]
    Das Familien erscheint zumindest in diesem Buch sehr unterschiedlich. Mal wird eine Familie dargestellt, in der die Beziehungen locker sind und der Zusammenhalt nicht groß, in einer anderen bleibt die Tochter bei den Eltern, um sie zu versorgen. Was die Beziehungen unter jungen Leuten angeht, so scheint der sexuelle Kontakt eher locker und unverbindlich zu sein.
    Dies kann nur als kurzer Eindruck in das Leben von jungen Japanerinnen gesehen werden. Das Buch “Blue” selbst hinterlässt eine düstere, eher traurige Stimmung.

    Beurteilung:
    eingeschränkt empf.
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    Geändert von Philipp Schreiber (21.07.2008 um 11:11 Uhr)

  10. #110
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    PIGI aus NRW bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW über Der Ausreißer von Hideo Azuma:


    Inhalt:
    [...]

    Beurteilungstext:
    Hideo Azuma hat ein dunkles Kapitel seines Lebens als Manga umgesetzt, und das in einer ironischen Art und Weise, die auf manchen Leser sehr bedrückend wirken kann. Die Beschreibung seines Daseins als Obdachloser und Alkoholiker wirken abstoßend; für labile Leser ist sie eher ungeeignet. Selbstkritische Töne im Zusammenhang mit dem Verlassen seiner Familie sind nur ansatzweise im beigefügten Interview vorhanden. Die Antworten in diesem Interview findet Azuma meistens zum Lachen, was selbstironisch wirkt, aber beim Leser nicht immer Verständnis findet.

    Der Autor meint, dass der Manga eine positive Weltsicht einnähme und vom Stil her funny sei. Der Leser erfährt im Interview, dass der Autor sein Leben wieder in den Griff bekommen hat. Dies ist wohl der einzige Teil des Mangas, der eine positive Weltsicht einnimmt. Der Stil ist nicht lustig; der Comic ist teilweise monoton geraten und witzige Elemente kaum festzustellen.

    Da von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen werden muss, verlangt es etwas Einlesezeit. Die Handlung ist teilweise wirr und springt so stark hin und her, dass man beim Lesen an der richtigen Reihenfolge der einzelnen Sequenzen zweifelt. Die Zeichnungen an sich sind klar und deutlich, die Stimmungen der dargestellten Personen sind an Gestik und Mimik gut zu erkennen. Sowohl das Interview mit dem Autor in den aufklappbaren Einbandseiten sowie der kurze Lebenslauf am Ende geben mehr Hintergrundinformation zur Thematik des Comics und runden diese ab. In sich gefestigte Leser ab 16 Jahren könnten an diesem Buch Gefallen finden.

    Beurteilung:
    eingeschränkt empf.
    Komplette Rezension
    Geändert von Philipp Schreiber (21.07.2008 um 11:11 Uhr)

  11. #111
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    VT aus NRW bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW über Red Snake von Hideshi Hino:


    Inhalt:
    [...]

    Beurteilungstext:
    Wenn der ungeübte Leser dann endlich verstanden hat, dass man das Buch wie das japanische Original von rechts nach links lesen muss und sich mit der Leserichtung innerhalb der Seiten vertraut gemacht hat, wird man schnell in die Horror-Story hineingezogen. Das lässt sich aufgrund der doch recht blutrünstigen und teilweise etwas anrüchigen Zeichnungen nicht vermeiden, die ihre Wirkung auch ohne Farbe sicherlich nicht verfehlen.

    Wer detailgetreue Abbildungen von Maden, Würmern und aufplatzenden Geschwüren mag, der kommt bei diesem Buch sicherlich auf seine Kosten. Die Idee vom Spukhaus über einem Dämonenlabyrinth ist eigentlich recht nett. Der Text zu den Bildern ist kurz und einfach gehalten, wirkt an einigen Stellen aber recht holprig. Alles in Allem eher ein Buch für Genre-Fans, das in einer normalen Klassenbücherei aber nichts verloren hat.

    Beurteilung:
    nicht empfehlenswert
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  12. #112
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    Nils Theurer in der Zeitschrift Klettern über Gipfel der Götter von Jiro Taniguchi:

    In diesem Bergsteigercomic ersteht Fukamachi Makote, Fotograf eines japanischen Everestteams, zufällig eine „Kodak Vest Pocket Autographic Special“. Mit einer solchen Kamera stürzte George Mallory 1924 in den Tod – sie wurde jedoch nie gefunden. Bald wächst aus zahlreichen Rückblenden eine fesselnde Handlung, bei der in atemberaubend exakten Zeichnungen außerordentliches Augenmerk auf Perspektiven, Schnitten und Ausleuchtungen liegt: Kino zum Blättern.

    Bereits nach wenigen Seiten hat man sich daran gewöhnt, in japanischer Richtung von rechts nach links zu lesen und dabei rückwärts zu blättern. Wer bislang unter „Mangas“ nur großäugige, verhungerte Traumwesen kannte, erhält mit „Gipfel der Götter“ einen alpinistisch relevanten Einblick in japanische Comic-Kultur. Eben erschien der dritte von insgesamt fünf auf japanisch veröffentlichten Bänden – die fehlenden werden sukzessive übersetzt.

  13. #113
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    Th aus NRW bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW über Bug Boy von Hideshi Hino:

    Inhalt:
    [...]

    Beurteilungstext:
    Liest man die Zusammenfassung und Interpretation dieses Mangas vom Herausgeber, so hört sich das interessant und psychologisch vertretbar an. Die Probleme eines Außenseiters der menschlichen Gemeinschaft sind immer ein Thema, mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Wie aber das Thema in diesem Manga in Bilder umgesetzt wird, ist einfach nur abstoßend und in höchstem Maße menschenverachtend. Sowohl die leidvolle Vorgeschichte des kleinen Außenseiters Sanpei, als auch seine Verwandlung in ein ekelerregendes Insekt und sein widerlicher tödlicher Rachefeldzug sind abscheulich anzusehen.

    Meiner Meinung nach gehört dieser Manga in die gleiche Kategorie “Unterhaltung” wie die brutalen Videospiele und ist genauso gefährlich in seiner Wirkung auf Jugendliche. Diese Art von Lesestoff weckt übelste Aggressionen. Sie gräbt das Böse aus den Tiefen des menschlichen Wesens aus und walzt es in genussvoller Breite aus. Das einzig Positive, das mir zu diesem Buch einfällt: Nur gut, dass es nicht auch noch in Farbe gedruckt ist. Die Farbe rot würde bei den Strömen von Blut absolut vorherrschen!

    Beurteilung:
    nicht empfehlenswert
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  14. #114
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    Das sind ja mal echte Luschen, was Comics betrifft. Kapieren nix beim Lesen von rechts nach links und schreiben in ihren gerade mal 40 (!) Comic-Rezensionen, vorwiegend Englisch lernen mit Batman, etwa auch:
    Auf Leser, die sonst wenig mit Comics konfrontiert werden und außer Mickey Mouse und Asterix keine Comics kennen, wirkt der Band durch die sehr minimalistischen und recht düsteren Bilder eher abschreckend oder sonderbar.
    Nicht etwa bei Hino Horror sondern über

    Persepolis!

    Dieser Comic kriegt natürlich auch nur ein eingeschränkt empfehlenswert deshalb.

  15. #115
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    Sachen gibts... Mit dem "nicht empfehlenswert" mögen sie ja recht haben, wenn es sich auf Kinder bezieht, aber eine intelligente Begründung statt der strohdoofen hätte nicht geschadet...

  16. #116
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    Christian Endres bei Fantasyguide über "Gipfel der Götter 4" von Jiro Taniguchi:


    [...]

    Bis auf ein kurzes, temporeiches Vorspiel zu Beginn des Bandes, das den Bogen noch einmal zum dritten Teil schlägt, liegt der Fokus also klar auf Habu und Fukamachi sowie dem schrecklich-schönen Mount Everest: Die ideale Vorlage für Taniguchi und seine Assistenten, um großartige Impressionen der rauen, gefährlichen, ja bisweilen sogar tödlichen Gebirgs- und Gletscherwelt zwischen Tibet und Nepal zu Papier zu bringen. Neben den intensiven Charaktermomenten und der wieder einmal äußerst üppigen Seelenschau der beiden Extrembergesteiger ist es diesmal wohl vor allem das Artwork, das in den Bann schlägt und begeistert. Der realistische Look verstärkt die Bedrohlichkeit der überlebensgroßen Umgebung der Gebirgswelt und trägt letztlich auch dazu bei, die Gefühlswelt von Habu und Fukamachi noch greifbarer, noch stofflicher wirken zu lassen.

    Die konsequente, detailverliebte und nicht zuletzt auch spannende Fortsetzung einer außergewöhnlichen Reihe, die nach wie vor durch Schrift und Bild mehr als nur überzeugt. Auf zum Gipfel!
    Kompletter Artikel Gipfel der Götter 4

  17. #117
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    Marrtin Höche bei suite101 über Sonne und Mond von Kwan Gaya:

    Manhwa ist die in Europa gebräuchliche Bezeichnung für Mangas aus Korea. In Deutschland ist das Angebot dieser zum Teil recht ungewöhnlichen Kustform nur sehr wenig verbreitet. Kein Wunder, denn die allgegenwärtige Übermacht der japanischen Mangas, macht es den koreanischen Verlagen relativ schwer, Fuß zu fassen. Schade eigentlich, denn die dreibändige Miniserie „Sonne und Mond“ des Koreaners Kwan Gaya, deren dritter Band unlängst erschienen ist, mach Lust auf mehr.

    [...]

    Überzeugendes Setting

    Und so verfolgt „Sonne und Mond“ den Weg des Baik Il Hong über die drei Bände. Einzelheiten der Story zu erwähnen, kann man sich an dieser Stelle vielleicht ersparen, denn das würde ja nur unnötig die Spannung nehmen. Wirklich überraschend ist auch weniger die Story, als vielmehr das Setting dieses Comics (oder Manhwas... wie auch immer). Denn hier beweist Kwan Gaya, Zeichner und Texter in Personalunion, wirklich, dass er es mit den ganz Großen des Genres aufnehmen kann.

    [...]

    Expressives Kunstwerk

    Bei allem Positiven sollte eine Sache klar sein: „Sonne und Mond“ ist bestimmt nicht für jeden Geschmack geeignet. Wer ein Freund geradliniger Geschichten ist und Zeit- und Handlungssprünge nicht mag, sollte die Finger von diesem Comic lassen. Denn davon bietet „Sonne und Mond“ mehr als genug. So ist dieser Manhwa auch weniger ein Comic im herkömmlichen Sinne, als vielmehr ein expressives Kunstwerk aus Fernost. Manchmal schwierig nachzuvollziehen, teilweise geschmacklos und auf jeden Fall provozierend in jeder Hinsicht. Auf jedem Fall aber ein gelungenes Experiment, mit dem Mut zu innovativen Ideen.
    Komplette Rezension

  18. #118
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    Stefan Erlemann bei MediaMania über Die Weiße Tigerin 2 – Seidenschlipse auf Pfirsichhaut von Conrad und Yann:

    [...]
    Was wäre, wenn die Amerikaner drei Atombomben in Marsch gesetzt hätten, eine für Nagasaki, eine für Hiroshima und eine für Tokyo? Letztere aber nie ihr Ziel erreicht hätte und spurlos verschwunden wäre? Dieses Szenario haben Texter Conrad und Illustrator Yann entworfen und zu einem rasanten, komischen und erotischen Comic verarbeitet. Inklusive chinesischem Geheimdienst, britischem Agenten und amerikanischen Spionen. Im zweiten Teil der Reihe spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und mehr als einmal scheint die Jadeblüte der jungen Heldin Alix in Gefahr zu sein, verloren zu gehen, sprich, sie droht defloriert zu werden.

    Weitere köstliche Zutaten sind ein Muttersöhnchen, der nicht zufällig an James Bond erinnert, eine umso zupackendere Mutter, die ihren Körper hemmungslos einsetzt, um sich Lust und dem Gegner Kopfschmerzen zu bereiten. Und immer wieder Verschwörungen, geschickt inszenierte Wendungen und aberwitzige Geschehnisse.

    Das alles wird verpackt in bunte, witzige und detailreiche Bilder. Yann vermittelt ein so köstliches Bild der wirren Ereignisse, dass es fast egal ist, ob sich die Beteiligten logisch verhalten oder dem Irrsinn nahe zu sein scheinen. Hauptsache Action, Sex und Humor kommen gut rüber.
    Und so endet das zweite Abenteuer etwas überraschend mit Friede, Freude, Eierkuchen und bis auf einige wenige Agenten, die von Holzsplittern durchstoßen, erschossen, den Fischen zum Fraß vorgesetzt oder gar geköpft werden, scheinen alle Beteiligten zufrieden zu sein.

    Teil Zwei der Abenteuer der „Weißen Tigerin“ Alix ist ein überzeugendes Crossover aus Agentengeschichte, historischem Event und erotischem Roman. Es ist brillant gezeichnet und drucktechnisch von hoher Qualität. Zwar sind fast dreizehn Euro ein wenig viel für ein Paperbackheftchen von achtundvierzig Seiten Länge – Konkurrenzprodukte sind da leicht drei Euro billiger oder im Hardcover-Gewand – doch die Story kann mehr als überzeugen.
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    Geändert von Philipp Schreiber (30.10.2008 um 12:21 Uhr)

  19. #119
    Moderator Comicradioshow Forum Avatar von MAQZ
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    ComicRadioShow Rezension

    zu Gipfel der Götter Band 3 und Band 4 kann man hier nachlesen:

    http://www.comicradioshow.com/Article2779.html
    Geändert von Philipp Schreiber (13.10.2008 um 11:26 Uhr)

  20. #120
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    Michael Nolden im Comicblog überDjinn 2 - Dreißig Glocken von Ana Miralles:

    Kim Nelson will das Geheimnis um ihre Vergangenheit weiterhin ergründen. Doch dazu muss sie sich mit einem gefährlichen Mann einlassen, Ebu Sarki. Ein gefürchteter Name im Orient, der Name eines Mannes, der mit Vorsicht zu Werke geht und seinen Besuchern einiges abverlangt, bevor sie ihn treffen dürfen – und mit Frauen geht er noch härter ins Gericht.

    [...]

    In einer ähnlichen Atmosphäre, wie es einst Ashanti entwarf (1979, mit Michael Caine), entsteht auch hier das Bild einer ungewöhnlichen, beinahe unglaublichen Sklaverei. Machtspielchen ohne Lack und Leder, dafür mit tödlichen Konsequenzen bilden ein regelrechtes Horrorszenario, das hinter den Kulissen, abseits einer westlichen Zivilisation überlebt hat. Aus Sex wird hier in Windeseile Folter und nicht selten auch Tod.
    Die Erzählung erfolgt sehr intensiv, besonders da so mancher Charakter in diesem Band mit einer großen Kühle an sein jeweiliges Werk geht. Der Körper wird aus reiner Notwendigkeit ausgeblendet, wird zum Instrument für das Erreichen eines Ziels, das immer eng umrissen ist. Für nahezu jeden geht es hier um alles oder nichts.

    [...]

    Ein grafisches Erlebnis, wunderbar inszeniert. Die Wärme der Bilder und die Kühle der Geschichte schaffen ein sehr eindringliches Leseerlebnis. Wer Historie, Abenteuer, wackere Helden und Heldinnen mit starren Zielen, gemeinste Verbrecher und Intriganten mit einer Prise Erotik in einer Geschichte vereint sehen mag, liegt hier richtig.
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  21. #121
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    Online Kulturzeitschrift Parnass über Die Weiße Tigerin 2 – Seidenschlipse auf Pfirsichhaut von Conrad und Yann:

    [...]

    Band zwei beendet die im Vorgängerband „Im Geheimdienst des Großen Steuermanns“ begonnene Geschichte um die dritte Atombombe, die am Ende des zweiten Weltkriegs den Amerikanern abhanden kam. Trotz des Sexappeals der Heldin ist die im Gegensatz zu den Bond-Girls eine Atomphysikerin und zeigt eine angenehme Selbstständigkeit. Yann schafft es, die kleine Schönheit auf 96 Seiten mit ordentlich Charakter auszustatten und liefert für Fans der Reihen „Spoon & White“ und „Helden ohne Skrupel“ frisches Lesefutter – kein Wunder, sind ja alles Serien von Yann.

    Klasse Agententhriller für Erwachsene mit süßer und selbstbewusster Heldin. Funktioniert nur zusammen mit Band eins, dafür gibt es dann aber auch eine wunderbar verwundene Geschichte die versiert erzählt ist und seiner Heldin neben vollen Lippen, einer schmalen Hüfte und überproportionierter Oberweite deutlich mehr Charakter als der 08/15 Comic-Figur mitgibt.
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    Geändert von Philipp Schreiber (30.10.2008 um 12:21 Uhr)

  22. #122
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    Ulrike Dansauer bei funpool überLiebe und andere Lügengeschichten von Kiriko Nananan:

    [...]

    Diese und viele andere Kurzmangas rund um das Thema Sex und Liebe präsentiert Kiriko Nananan in dem Band „Liebe und andere Lügengeschichten“. Wie schon in „blue“ bleibt sie in ihren Geschichten nicht an der Oberfläche, sondern geht viel tiefer. So kurz die Mangas in diesem Band sind, so differenziert sind sie auch – eine außerordentliche Leistung! Der Manga selbst ist absolut nichts für Kinder und jüngere Jugendliche, da es meist recht deftig zur Sache geht. Dabei darf man ihn aber nicht als Porno missverstehen, denn es geht hier nicht um die Befriedigung des Voyeurismus, sondern um die Auslotung dessen, was Liebe und Sexualität eigentlich ausmachen, und um die Freuden und Überraschungen, aber auch die vielen Enttäuschungen, die beides mit sich bringen. Die Autorin beschreibt sehr realitätsnah, welche Facetten Liebe und Sexualität annehmen können. Äußerst erfreulich ist das vielschichtige Frauenbild, das die Autorin zeichnet. Die Zeichnungen selbst sind vergleichsweise einfach und spartanisch, dafür aber bedeutungsschwanger, d.h. sie unterstützen und ergänzen die Aussagen des Textes optimal. Am Schluss des Mangas informiert ein kurzer Text über die Autorin und ihre Werke.

    Fazit: Sehr empfehlenswert und (leider) einer der wenigen (guten) Mangas für Erwachsene – zudem einer mit einem differenzierten Frauenbild!
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    Geändert von Philipp Schreiber (29.09.2008 um 18:02 Uhr)

  23. #123
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    Oliver Ristau im Stadtmagazin Stadtpark über Liebe und andere Lügengeschichten von Kiriko Nananan:

    [...]

    Treffende Kurzporträts und sensible Momentaufnahmen sind es, die von der Japanerin Kiriko Nananan in grafischen Vignetten mit dem Titel »Liebe und andere Lügengeschichten« dargestellt werden.
    Es geht um zerbrechende Freundschaften, das Ausloten moralischer Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen und die damit immer wiederkehrende und oft von Selbstzweifeln begleitete Frage: Ist das, was ich tue, eigentlich richtig?
    Da Nananan eine kluge Autorin ist, nimmt sie Abstand davon, eigene Moralvorstellungen zu propagieren. So gelingt ihr das Kunststück, ihre Figuren, jede mit individuellen Lebens- und Moralvorstellungen, niemals bloßzustellen.
    Die Zeichnungen gemahnen an eine Art reimportierenden Pop-Art-Manga: durchwirkt von stilistischen Einsprengseln Roy Lichtensteins, nachdem sein Artwork in den 70ern als Dekor in die Warenwelt Einzug gehalten hatte. Aber auch an Vertreter einer ähnlich gelagerten Comicästhetik wie Guy Peelaert (»Pravda«) und Alfred von Meysenbug (»Supermädchen«) – überstilisierte Ikonen, die in Welten zwischen Rasterdruck und Zigarettenrauch versuchen, ihren Platz im Leben zu finden.
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  24. #124
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    Christian Endres bei Fantasyguide über "Cosa Nostra I - Die Anfänge" von Erwan LeSaëc und David Chauvel:


    Wer war der erste jüdische Gangster Amerikas? Wie starb Herman Rosenthal? Diesen und anderen Fragen stöbern Autor David Chauvel (Der Zauberer von Oz, Ring Circus) und Zeichner Erwan Le Saec im ersten Band von Cosa Nostra nach – und liefern damit ein unglaublich stimmungsvolles Zeitbild der ärmeren Viertel New Yorks um 1910.

    Die Zutaten und Klischees sind dabei freilich altbekannt – die akribische, stark an belegten Fakten orientierte Aufbereitung überzeugt und beeindruckt dennoch. Manchmal ist es wahrscheinlich ein bisschen zu viel des Guten, erschlagen einen die schiere Masse an Namen und Begebenheiten - trotzdem: der positive Gesamteindruck dieser minutiösen Genauigkeit überwiegt, vom Nutzen für die Storys, ihre Glaubhaftigkeit und historische wie kriminalistische Plastizität ganz zu schweigen.

    [...]

    Der Realismus, der sich in der textlichen Nähe zu historischen wie biografischen Details widerspiegelt, findet sich auch in Le Saecs sehr schönem Artwork wieder. Seine Zeichnungen tragen erheblich dazu bei, dass »Die Anfänge« der amerikanischen Mafia – des ›Jahrhunderts des organisierten Verbrechens in New York‹, wie der Untertitel der Reihe kündet - als wunderbar gediegenes Zeitzeugnis in Schrift und Bild daher kommen.

    [...]
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  25. #125
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    Linda Dannenberg bei Media Mania über Liebe und andere Lügengeschichten von Kiriko Nananan:

    „Josei-Mangas“ nennt man jene japanischen Comics, die sich primär an erwachsene Frauen richten. In diesem Genre arbeitet auch die Mangaka Kiriko Nananan, deren Manga „Liebe und andere Lügengeschichten“ bei shoduku, einem Sublabel von Schreiber & Leser, erschienen ist. Nach „Blue“ ist dies das zweite Werk der Künstlerin mit dem ganz eigenen Stil, das auf deutsch erhältlich ist.

    [...]

    „Liebe und andere Lügengeschichten“ bietet einen aufschlussreichen, realistischen Blick auf das Gefühlsleben moderner japanischer Frauen, ganz gleich ob es nun um Liebe, Freundschaft oder Sex geht. Während manche Episoden banal erscheinen, wirken andere völlig realitätsfern oder unverständlich. Man muss sich hierbei immer wieder vor Augen halten, dass sich die japanische Gesellschaft und die Mentalität der Menschen in vielen Aspekten von der deutschen unterscheidet. So ist es sicher von Vorteil, wenn man sich bereits vorher mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, dann kann man die Handlungen, Motivationen und Emotionen der Figuren Nananans meist nachvollziehen und ist beeindruckt von der Menschenkenntnis, die die Autorin beweist, und der gleichsam distanzierten wie intensiven Erzählkunst, mit der sie Probleme wie Prostitution junger Menschen oder psychische Schwierigkeiten darstellt. Ein Hauch von Humor und feiner Ironie findet sich auch bei der ein oder anderen Geschichte, moralische Wertungen bleiben dem Leser dagegen erspart.

    [...]

    Kiriko Nananans Artwork ist minimalistisch-realistisch. Völlig schnörkellos kommen die Zeichnungen daher, ohne viele Graustufen, sondern in einem simplen, aber dennoch ausdrucksstarken Schwarz-weiß. Im Mittelpunkt stehen immer die Figuren, die Hintergründe bleiben eher spartanisch ausgestaltet. Die Panels sind übersichtlich angeordnet, das Seitenlayout ist simpel.

    [...]

    Josei-Mangas sind in Deutschland nicht allzu populär, mit Kiriko Nananan hat man allerdings eine starke, überzeugende Vertreterin des Genres gefunden. Ihr Manga „Blue“ ist zwar zugänglicher und gewissermaßen massentauglicher, den Experimentierfreudigen sei aber auch „Liebe und andere Lügengeschichten“ ans Herz gelegt.
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