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Ergebnis 451 bis 475 von 504

Thema: Rezensionen & Besprechungen

  1. #451
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    Klaus N. Frick bei enpunkt.blogspot.de über Inspektor Canardo 20 – Entspiel von Sokal:


    Trockener Sarkasmus in Comic-Form

    [...] Benoît Sokal, der Autor und Zeichner der Serie, ist Jahrgang 1954; sein »Canardo« setzt sich über allerlei Grenzen von Raum und Zeit hinweg. Der Mann kann toll zeichnen und sehr cool erzählen. Sein Held ist ein Detektiv, der schon viel gesehen hat, der traurig und melancholisch zugleich durchs Leben schleicht und vom Leben nicht mehr viel erwartet. Aber er hat immer noch eine Moral, die er in jedem Fall verteidigt.

    Das skurrile Dekor der Geschichten – einerseits halbwegs realistisch Szenen, andererseits aufrecht gehende Tiere als Hauptfiguren – muss man mögen; ich stehe darauf und halte »Canardo« für einen der Höhepunkte aktueller Comic-Kultur. Die meisten Geschichten sind richtig cool und vor allem für sich verständlich; hier ist »Entspiel« keine Ausnahme.
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  2. #452
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    Wolfgang Tischer bei literaturcafe.de über Atlantic 12 von François Schuiten:


    [...] Zusätzlich zur wunderbar düsteren Geschichte, hat das Buch einen faszinierenden Bonus. Ruft man die Website 12-ladouce.com auf und installiert ein Plugin, so kann man das Buch vor eine Webcam halten – und auf einmal wird die zweidimensionale Front des Lokschuppens lebendig und die 12 fährt »aus dem Buch heraus«. Durch Drehen und Kippen kann man die Fahrt beschleunigen. Erreicht die Lok ihr Höchsttempo, wird sie sogar farbig. Im Video zeigt Wolfgang Tischer diesen faszinierenden Effekt.

    Die Poesie des Digitalen

    Das Sympathische dabei ist, dass diese Dreingabe ohne viel Werbebrimborium für sich steht. Im Grunde genommen braucht der beeindruckende Comic diesen Bonus nicht. Doch für Schuiten wird die Welt des Buches auf diese Weise poetisch ergänzt und fortgeführt, wobei es ihn freut, dass man das Buch nach wie vor in der Hand halten muss, um die digitale Zusatzfunktion zu sehen. Für Schuiten eine wunderbare Metapher.

    [...] Am Schluss des Gespräches macht François Schuiten keinen Hehl daraus, dass auch er sich manchmal vorkommt, wie sein Lokführer Van Bel. Das Zeichnen mit Tusche sei in gewisser Weise auch eine aussterbende Technik, wo doch immer mehr am Computer entsteht. Und dennoch sind wir fasziniert, wenn wir diese Zeichnungen sehen, genauso wie wir von Dampflokomotiven fasziniert sind, wenn wir plötzlich eine zu Gesicht bekommen.
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  3. #453
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    Thomas Wörtche bei CULTurMAG über Jessica Blandy 5 – Kuba/Ginny/Buzzard/Ich bin ein Mörder von Jean Dufaux und Renaud:


    [...] Mit ungelösten Resten, chronologisch manchmal raffiniert geschnitten und vor allem wenig erklärend. Erzählen pur, sozusagen. Wobei die Plots sehr variabel sind – Psychothriller, Polit-Thriller, klassischer Abenteuer oder PI-Stoff, aber genauso wenig starr definiert wie die sexuellen Präferenzen der Heldin. Renaud Denauw alias Renaud erfreut mit wunderbar kalten, brillanten Farben, intelligenten Panels – frankobelgisch für Puristen – und einem ausnehmend ästhetisch-eleganten production design, das sicher die wesentliche Faszination des Projekts ausmacht. Vergessen wir das Wichtigste nicht: Jessica Blandy ist sehr sexy.
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  4. #454
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    Christian Neubert bei Titelmagazin.com über Ein philosophisch pornografischer Sommer von Jimmy Beaulieu:


    [...] Eine wirkliche Geschichte wird dabei übrigens nicht erzählt. Beaulieu verknüpft kleine Episoden der Zwischenmenschlichkeit zu einem frivolen Reigen, der durch geistreiche Dialoge und glaubwürdige Charaktere zusammengehalten wird. Das Ganze ist bei so mancher Übertreibung ziemlich lebensnah, wenngleich man nicht so recht glauben kann, dass hier tatsächlich ein realistisches Bild einer »gut gelaunten, jungen franko-kanadischen Gesellschaft, die leichtfüßig durch Leben geht« vermittelt wird, wie es im Klappentext heißt. Wer diesen repräsentativen Anspruch jedoch ebenso wenig ernst nimmt wie den Titel des Bandes, von dem man explizite Details in Großaufnahme sowie Fußnoten forderndes Theoretisieren erwarten könnte, begleitet das Figurenensemble gerne durch den Sommer, ohne etwas zu vermissen.
    Nackte Tatsachen in schönem zeichnerischen Gewand
    Neben den lebendigen Dialogen tragen vor allem Beaulieus abwechslungsreiche Zeichnungen zur Vitalität des Bandes bei. Der Kanadier entwirft seine Bilder mit schwungvollen Tuschestrichen und lässt sie in den Farben einer aquarelligen Kolorierung erstrahlen. Immer wieder kommen auch Buntstifte zum Einsatz, was wesentlich knalliger erscheint als die Pastellfarben, die er über weite Strecken verwendet. Im Weg stehen sich diese beiden Techniken jedoch nicht – sie gehen gelungen ineinander einher und funktionieren ebenso wie das expressive Mittel, den realistisch gehaltenen Figuren zwischenzeitlich cartoonhaft überzeichnete Mimiken zu verpassen, um unterschiedliche Stimmungen auszudrücken.
    Es fällt übrigens angenehm auf, dass die Frauen, die Beaulieus Kanada bevölkern, nicht allesamt Entsprechungen eines einzelnen fetischhaften Prototyps sind. In Ein philosophisch pornografischer Sommer begegnet man Frauen mit gänzlich verschiedenen Proportionen, die allesamt sehr schön und begehrenswert aussehen – ohne dabei in Posen gesetzt worden zu sein wie in gängiger Erotik-Fotografie.
    Dadurch, dass Beaulieu seine Figuren auch zeichnerisch ernst nimmt, liegt es wohl, dass sein Comic über die gesamte Dauer von fast 300 Seiten gut zu unterhalten weiß, obwohl keine wirkliche Geschichte um die Figuren gewoben ist.
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  5. #455
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    Christian Neubert bei Titelmagazin.com über Der Frevel am Altar der Heiligen Klara von Valerio Bindi und MP5 aka Maria P. Cinque:


    [...] Der Comic, übrigens eine Adaption des Romans Der Verstoß von L.R. Carrino, fokussiert kaum mehr als seine Hauptfigur. Alle Hintergründe und Nebenfiguren, die der Erzählung zugrunde liegen, bleiben stets nur vage angedeutet. Dass diese erzählerische Reduktion funktioniert, verdankt diese Graphic Novel hauptsächlich den expressiven Zeichnungen von Maria Pia Cinque alias MP5. Den holzschnittartigen Bildern, mit denen sie den Band gestaltet hat, wohnt praktisch keine räumliche Tiefe inne, wodurch alles sehr künstlerisch und abstrahiert wirkt und das Szenario entsprechend zeitlos erscheint. Gleichzeitig geben Körperhaltung und Mimik der einzelnen Figuren enorm viel von deren Innenleben preis. Der Frevel am Altar der Heiligen Klara ist ein Comic, der weite Strecken von seinem Inhalt über Bilder und Bildsprache transportiert.

    [...] Alles in allem zieht Der Frevel am Altar der Heiligen Klara seine Stärke aus einem ungewöhnlichen Sujet, dass durch künstlerische Reduktion und Verdichtung und der Verschränkung von leiser Lakonie und bitterer Dramatik eine gewaltige Sogwirkung erzielt. Wie bei jeder Gangsterstory ist das Ende zwar recht absehbar – wie jede gute Gangsterstory weiß aber auch dieser Comic bis zum Schluss zu fesseln.
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  6. #456
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    Jürgen Weber bei versalia.de über Ein philosophisch pornografischer Sommer von Jimmy Beaulieu:


    The End of the World? Oder doch nur des Sommers

    „Immer wieder habe ich mir vorgehalten, dass jeder eine Chance verdient hat. Lauter so Zeug. Jetzt, mit fast vierzig, gebe ich’s auf.“ Die nicht mehr ganz so jungen ProtagonistInnen dieser Erzählung singen beim Autofahren „The End of The World von Sylvia Dee/Arthur Kent und finden in einem Autobahntunnel ihre eigentliche Leidenschaft beim Singen wieder. Sie prosten auf Rodrigo Massicotte, verkleiden sich gerne in Superheldenkostümen und träumen von einem nie enden wollenden Sommer. Doch „manche Menschen müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten oder für eine bessere Welt kämpfen“ und so bleibt Louis am Ende des Sommers ganz alleine in seinem Hotel zurück. Was dazwischen geschieht hängt wesentlich von den anderen Beteiligten ab: einem erfolgreichen Jungfilmer, eine Bäckerin, eine Bassistin. Martin ist verliebt in Annie, aber die will nur die Bäckerin. Aus Plaudereien und gutem Essen entwickeln sich dekadente Sittengemälde, die die junge franko-kanadische Gesellschaft als „lost generation“ porträtiert: verloren in Selbstverwirklichung und Egomanie.
    Ein gelungenes Porträt einer Generation, der „jungen Kreativen“, die das Geld hat, es sich zu erlauben, anders zu sein, als die anderen.
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  7. #457
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    Boris Kunz bei titelmagazin.com über Lust & Glaube 3 – Der Irre von der Sorbonne von Jodorowsky und Moebius:




    [...] Verloren im Irrationalen

    Die Irre von Sacré-Coeur, der erste Teil von Lust & Glaube, lässt sich wunderbar als Gesellschaftssatire lesen, bei der sowohl die Intellektuellen als auch die religiösen Spinner ihr Fett abkriegen. Die Selbstverständlichkeit und Arroganz, mit der Elisabeth, Joseph und Maria von ihrer göttlichen Mission überzeugt sind, wirkt ebenso ätzend wie Alains Opportunismus, der sich unter dem Diktat weiblicher Reize zum Erfüllungsgehilfen von etwas machen lässt, was er eigentlich für puren Irrsinn hält. Die Texte sind dabei so spürbar sophisticated, dass das immer abgedrehter werdende Szenario nicht plump wirkt.
    Im zweiten Teil, Gefangen im Irrationalen, bekommt die Geschichte aber einen neuen Dreh: Sämtliche Prophezeiungen von Elisabeth erweisen sich als zutreffend, dank göttlicher Wunder lösen sich Alains finanzielle Probleme, übersteht das Quartett unbeschadet die Schießereien des Drogenkrieges, in den sie hineingeraten, verwandelt sich Maria nach und nach in »Jesusa«, den zweitgeschlechtlichen Heiland – und plötzlich ist das nicht mehr die Geschichte eines vernunftbegabten Arschlochs unter lauter Irren, sondern die eines verblendeten Intellektuellen, der nicht annehmen kann, dass um ihn her Wunder geschehen. Und das kann einen als Leser so ein bisschen aus der Bahn werfen.
    Man weiß irgendwie nicht mehr, wo es mit einem hinwill, dieses Autorenduo. Während Jodorowsky seinen Plot immer ernster zu nehmen scheint und der widerspenstige Philosoph, der lange Zeit nur in Zitaten großer Denker gesprochen hat, auch noch bei einer wundertätigen indianischen Schamanin im Dschungel landet, wird der Stil von Moebius immer karikaturhafter. Während der erste Teil vom Stil noch stark an den »klassischen« Moebius aus John Difools Zeiten erinnert, werden die Zeichnungen im zweiten Album expressiver, fahriger, die Farbgestaltung nimmt eher einen symbolhaften als einen ästhetischen Zug an. Während das jedoch ein schleichender Prozess war, wirkt der Bruch im dritten Album, Der Irre von der Sorbonne, so drastisch, dass man zuerst glaubt, ein neuer Zeichner hätte übernommen und sich dazu entschlossen, in Cartoons zu verwandeln, was vorher noch Charaktere waren.
    Es spricht für Moebius´ Wandlungsfähigkeit als Zeichner, wie er es schafft, zwischen derart verschiedenen Stilen zu changieren, doch es ist schon verwunderlich, wenn Zeichnungen und Story unterschiedliche Botschaften senden. Man hat nämlich das Gefühl, dass es Jodorowsky ernst ist damit, das Eliminieren des Philosophierens und kritischen Denkens als Heilsweg zu verkünden. Doch dieser Plot führt dazu, dass die Hauptfigur immer clownesker wird: Alain tritt in seiner Entwicklung permanent auf der Stelle. Er erlebt eigentlich schon im zweiten Band so viele Wunder, dass sein ständiges Hadern, Zweifeln und Nörgeln trotz all dieser Erfahrungen etwas zäh wirkt. Alain muss sich gegen die Bekehrung wehren, damit Jodorowsky alle Register ziehen kann.
    Mit Jodorowsky kann es einem ein bisschen so gehen, wie mit David Lynch und seiner Begeisterung für die Transzendentale Meditation: Wenn man weiß, was für abgefahrenes Zeug der Künstler in seinem Privatleben treibt, bekommt die ansonsten sehr angenehme Verstörung, die sein Werk beim Betrachter auslöst, einen merkwürdigen Beigeschmack und man fürchtet, dass irgendwo dahinter eine ernst gemeinte Bekehrungsabsicht lauert.
    Doch die Geschichte ist viel zu überzogen, zu voll von Plot-Wundern, um wirklich für Spiritualismus werben zu können. Ist die Übersteigerung ins Bizarre also doch nur ein Spaß, an dem Autor und Zeichner mehr Freude hatten, als daran, die Satire zu einem bitteren, aber realistischen Ende zu bringen? Jodorowsky und Moebius sind nun einmal begnadete Erzähler und sich von ihnen derart verwirren zu lassen, kann immer noch unterhaltsamer und spannender sein, als die Lektüre von plumpen Satiren, deren Standpunkt von vornherein feststeht. Solange man Lust & Glaube einfach als abgefahrene Geschichte liest, ist man zumindest gut unterhalten.
    Außerdem hat die Gesamtausgabe ein lila Lesebändchen! Ob auch dahinter eine Bedeutung verborgen ist?
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  8. #458
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    Axel Bussmer bei kriminalakte.com über Der Frevel am Altar der Heiligen Klara von Valerio Bindi und MP5 aka Maria P. Cinque:


    [...] Genau diese Idee und der Zeichenstil machen aus Valerio Bindis (Szenario) und MP5s (Zeichnungen) Comicversion von L. R. Carrinos Noir „Der Verstoß“ einen besonderen Comic. Denn die Geschichte folgt davon abgesehen weitgehend den Konventionen des Gangsterkrimis, in dem in der Ehrenwerten Gesellschaft Misstrauen und Paranoia herrschen und Probleme auch mit einem Mord, auch im Kreis der Familie, aus der Welt geschafft werden.

    Eben diese vom Misstrauen beherrschte Welt wird von MP5 in holzschnittartigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, in denen die einzelnen Charaktere kaum zu unterscheiden sind, umgesetzt und sie stehen in einem interessanten Zwiegespräch mit der Geschichte und der Welt der Verbrecher. [...]
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  9. #459
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    Jürgen Weber bei versalia.de über Insel der Männer von Luca de Santis und Sara Colaone:


    [...] Die Dramaturgie der Bösartigkeit

    Die 300 Gefangenen wurden auf der Insel festgehalten und dieser Freiheitsentzug wird bildlich sehr gut vermittelt, da er dann ja auch zu den bekannten tragischen Folgen jeder physischen Festsetzung führt: Lagerkoller. Bald erschlagen sich nämlich die Insassen gegenseitig, weil sie aufgrund der Politik der Lagerleitung und der Aufseher gegeneinander ausgespielt werden, um ihnen so das Leben noch ein bisschen mehr zur Hölle zu machen, als es auf der Insel ohnehin schon ist. Natürlich spielt auch die Sexualität eine große Rolle, denn es sind nicht alle homosexuell die deswegen auf die Insel verurteilt wurden. Aber dennoch haben auch diese Menschen – Männer - sexuelle Bedürfnisse und wollen sie dann mit Gewalt ausleben. Für Ninella ist es besonders schwierig, sich korrekt zu verhalten, weil einer der Aufseher sich in ihn verliebt hat. „Wir sind hier ohne Hoffnung, Brigadiere. Und wenn man verzweifelt ist, kann man sich den Luxus erlauben sich zu geben, wie man will. Auch bösartig sein“, sagt Ninella, der als Schneider für die Aufseher arbeitet an einer wichtigen Stelle und genau an der Stelle schnappt der Adler die Eidechse und läutet damit wieder einen Zeitenwechsel ein. Das wirkt sich auf die Dramaturgie natürlich sehr spannend aus.

    Roadmovie in zartem Ocker
    Rocco der Regisseur der zu drehenden Dokumentation über die Internierung der Homosexuellen auf der Insel San Domino Tremiti trägt aber auch ein eigenes Geheimnis in sich, denn einer seiner Lehrer an der Schule war auch homosexuell. Auch Rocco reagiert eher ungehalten, wenn er von der Vergangenheit erzählen soll, aber wie soll es da erst Ninella ergehen? Eine einfühlsame Geschichte in zartes und manchmal kräftigeres Ocker getaucht, dass ein wichtiges leider vernachlässigtes Thema des italienischen Faschismus aufarbeitet wird hier dem Leser geboten. Aber abgesehen von dem durchaus spannenden Stoff glänzt „Insel der Männer“ vor allem durch seine grandiose graphische Umsetzung
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  10. #460
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    Thomas Kögel bei comicgate.de über Grandville 1 von Bryan Talbot:


    Eine "Retro-Utopie voller Blut und Liebreiz" kündigt der Untertitel auf dem Cover an, und der Schmutztitel beschwört "Eine Fantasie": Ist Grandville von Bryan Talbot also ein ganz und gar ungewöhnlicher Comic? Eigentlich nicht, diese Untertitel sind vielmehr Teil der akribischen Buchgestaltung, mit der der britische Comicveteran dieses Album zu einem Objekt machen möchte, das selbst aus der retro-futuristischen Steampunkwelt stammen könnte, in der die Geschichte spielt.
    [...] Dass Grandville dennoch kein langweiliger Comic geworden ist, liegt an mehreren Faktoren: Da ist zunächst mal die Tatsache, dass (fast) alle Protagonisten vermenschlichte Tiere sind, deren Köpfe aber nicht cartoonesk gezeichnet sind, sondern eher realistisch daherkommen. Vom Dachs bis zum Nashorn, vom Papagei bis zum Krokodil. Das ergibt einen wirkungsvollen Verfremdungseffekt. Zum zweiten würzt Bryan Talbot sein Szenario mit allerlei kleinen Anspielungen, nicht zuletzt auf einige berühmte europäische Comics: Einer der ganz wenigen Menschen in der Geschichte ist ein Hotelpage im unverkennbaren roten Anzug, und eine nicht unwichtige Nebenrolle spielt ein ein alter, drogensüchtiger Foxterrier namens Snowy Milou. Und drittens ist da die fantastische Welt, in der die Geschichte spielt: Ausstattung, Kostüme und Bauwerke erinnern an die Jahrhundertwende, nur eben angereichert mit Technik wie z.B. dampfbetriebenen Robotern. Klassischer Steampunk also, wie er nicht zuletzt auch von Bryan Talbot selbst im Comic populär gemacht wurde (The Adventures of Luther Arkwright).
    [...]
    Das tröstet dann sowohl über die mittelmäßige Kriminalstory und die eher eindimensionalen Figuren hinweg als auch über die unpassende Kolorierung, die mit überdeutlichen Digitaleffekten mehr Glanz in den Comic bringt als ihm guttut. Eine flache, dezentere Farbgebung oder gar ein völliger oder teilweiser Verzicht auf Farben wäre hier sehr viel wirkungsvoller gewesen, wie man an dem sehr gelungenen Cover sehen kann. Trotzdem macht die Lektüre Spaß, was nicht zuletzt daran liegt, dass Talbot ein exzellentes Händchen für Storytelling hat – seine Panelfolgen und Seitenlayouts sind niemals verwirrend, die Geschichte liest sich glasklar und überaus flüssig. Und am Ende wünscht man sich dann doch, mehr von diesem interessanten Weltenentwurf lesen zu dürfen. In England erscheint in diesen Tagen bereits der dritte Grandville-Band, die Chancen stehen also nicht schlecht.
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  11. #461
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    Ulrike Dansauer bei geisterspiegel.de über Wie hungrige Wölfe von Baku Yumemakura und Jiro Taniguchi:


    [...] Wenn Taniguchi draufsteht, ist Taniguchi drin. Der Fan wird jedenfalls mit dieser Erwartungshaltung – und die ist angesichts der anderen Werke (wie u.a. das in Frankreich als Realfilm 2009 erschienene Vertraute Fremde) hoch – auch an diesen Manga herangehen. Aber diese wird enttäuscht, da der Manga erst ganz am Schluss bzgl. der Story so etwas wie Tiefe aufweist, die Handlung ansonsten aber leider eher flach, fast schon pubertär, definitiv mit zu viel Testosteron angereichert und vom Fan solcher Storys schon tausendmal gelesen/gesehen worden ist. Das berührt allerdings nur den Inhalt (der nicht von Taniguchi stammt) und nicht die Zeichnungen. Die sind wie immer hervorragend und detailliert gestaltet.

    Fazit:
    Insgesamt ein Werk Taniguchis, das eigentlich nur ein Wrestling-Fan oder ein Fan von flachen Kampfstorys gern lesen wird. Wenn man mehr Tiefe in der Handlung möchte, sind andere Werke des Künstlers wesentlich ergiebiger.
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  12. #462
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    Jürgen Weber bei versalia.de über Djinn 11 – Die Geheimnisse von Eschnapur von Jean Dufaux und Ana Miralles:


    [...] Tamila, die Tochter von Radscha Sing, einem muslimischen Rebellen gegen die englische Kolonialherrschaft, wird zur neuen Favoritin der Djinn und gemeinsam sind sie sich einig, dass ihre Körper die stärksten Waffen im Kampf gegen jedwede Armee sind. Dennoch sind die Methoden von Tamilas Vater Radscha Sing etwas beeindruckender und durschlagender, wenn auch viel grausamer. So wird in der ersten Szene eine Eisenbahn mit einem Leichenberg toter englischer Soldaten aufgehalten, um anschließend die vermeintlichen Bestatter selbst niederzumetzeln. Aber die englische Rache ist mindestens genauso grausam: statt der Schuldigen, der Freischärler von Radscha Sing, wird das einfache Volk mit einem Blutbad bestraft. Damit erntete die Kolonialmacht England auf dem internationalen Parkett nicht gerade Begeisterungsstürme und bald war der Bann gebrochen. Aber das ist eine andere Geschichte…

    …und Krieg in den Betten
    Jade die Djinn muss aber in diesem Abenteuer auch gegen die Eifersucht von Miranda kämpfen, denn diese will unbedingt besser als sie werden und im Palast der Lüste das lernen, was sie zur Beherrschung ihres Mannes und der Männer unbedingt braucht. [...] Doch eine weitere Gegenspielerin der Djinn schärft ihre Krallen und benutzt ausgerechnet Miranda, Jades beste Freundin für ihr Komplott.
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  13. #463
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    Michael Nolden bei comicblog.de über Kililana Song von Benjamin Flao:


    [...] Die Bilder sind schnell skizziert, wie unter Zeitdruck, Momentaufnahmen am Tage, von schöner Heiterkeit. Mit zunehmender Dunkelheit wird es bedrückender, auch geheimnisvoller, denn das Bekannte, die wie Imitationen scheinenden Kneipen, Kinos, auch Häuser wird unechter, als Naim in ein Abenteuer hineinrutscht, mit dem selbst er, der hier aufwächst, kaum etwas anfangen kann. Schnelle schwarze Striche, kräftige Aquarellfarben, immer mit dem passenden Grundton des jeweiligen Objekts eingefangen und kaum abschattiert, schaffen ein traumartiges Gesamtbild dieses Landstrichs.

    Der kenianische Blickwinkel auf die Weißen, die als Unternehmer und Touristen einfliegen, fällt unterschiedlich aus. Während Naim diese Menschen belächelt, die überall Fotos machen und sich eincremen, sind jene Menschen, die sich prostituieren und auf diese Weise von den Fremden leben, viel abgeklärter und desillusioniert. Entsprechend karikiert fallen die Weißen auch aus und wirken wie Fremdkörper mit imaginären Kronen auf dem Kopf (jedenfalls ließe sich annehmen, dort wären welche, verfolgt man ihre Verhaltensweise).
    Ein beeindruckender Comic-Band, sehr leicht erzählt, journalistisch, manchmal verstohlen beobachtet, doch immer mit Sympathie. Schnell und treffsicher illustriert, farbenfroh, wie unter kenianischer Sonne, live vor Ort skizziert. Sehr schön.
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  14. #464
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    Gabriela Seidel-Hollaender bei spiegel.de über Jenseits der Grenze von Benoît Peeters und François Schuiten:


    Die Schönheit der Karten

    Das belgisch-französische Autorenpaar dieser Grafiknovelle, François Schuiten und Benoît Peeters, führt den Leser in eine komplexe Welt aus unheimlicher Architektur, Technik und bizarren Landschaften. Die hier in der Neuausgabe zusammengefasste, ursprünglich zweiteilige Grafiknovelle "Jenseits der Grenze" gehört zu der mehrfach preisgekrönten Reihe "Die geheimnisvollen Städte". Die Teile der Serie hängen nur lose zusammen; jeder Band entwirft eine in sich schlüssige Welt, die sich jeweils auf reale politische oder städtebauliche Entwicklungen bezieht. "Jenseits der Grenze" ist ein filigran gezeichnetes Buch das mit Distanz und Weitblick einen Blick auf die Moderne wirft. Bedrohlich, phantastisch - und sehr unterhaltsam.
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  15. #465
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    Christian Endres bei tagesspiegel.de über Atlantic 12 von François Schuiten:


    [...]Traumreisen: Realität und Fantasie verschwimmen im Verlauf der Handlung zunehmend.

    Dabei war es gar nicht so leicht, die „Atlantic 12“ aus den 1930ern zu rekonstruieren – von der so dynamisch und geradezu futuristisch designten Zugmaschinen-Serie wurden nur sechs Exemplare gebaut, und einzig die 12.004 hat die Zeit halbwegs überdauert. Zudem gibt es keine vollständigen Baupläne mehr. Bei seinen Figuren, die allesamt auf realen menschlichen Vorbildern basieren, konnte der akribische Schuiten dafür aus den vollen Schöpfen und seine Foto-Referenzen aufwendig mit Bleistift und Tusche zum Leben erwecken. Dazu kommen eine Vielzahl prächtiger Hintergründe in dieser nach und nach immer stärker ins Verträumte abdriftenden Welt – dieser Endzeit für alte Dampfrösser, Alteisen und alte Männer.
    Aber nicht allein die Zeichnungen dieser Eisenbahnergeschichte der etwas anderen Art sind etwas Besonderes. Darüber hinaus verknüpft der Comic Print und Online, wie es in letzter Zeit immer mehr Publikation tun. Augmented Reality – Erweiterte Realität – heißt das Zauberwort und ermöglicht mit Hilfe einer Computer- oder Handy-Kamera und einem grafischen Code auf der gedruckten Seite die Interaktion zwischen den Medien. Auf dem Vorsatzblatt des deutschen Hardcover-Albums ist so etwa ein Eisenbahndepot abgebildet – die Weiche für die Weiterfahrt im Internet. Hält man dieses Bild vor eine Webcam oder eine Smartphone-Kamera, eröffnet sich um den Leser herum auf dem Bildschirm eine Welt der Extras und Gimmicks. Unter anderem hat man die Zwölf eigens digital nachgebaut und in Anlehnung an Schuitens Zeichenstil eine Landschaft erstellt, durch welche die dreidimensionale, animierte Lok und ihren Waggons fahren, wobei der zum User gewordene Leser selbst das Tempo bestimmen kann.
    François Schuiten hofft, dass dieses Zusammenwirken von klassischem Comic und moderner Technik ihn „vielleicht ein wenig von dem Verdacht befreit, ein hoffnungslos antiquierter Dampflokliebhaber zu sein.“ Allerdings ist sein „Atlantic 12“ auch ohne die verknüpften technischen Spielereien ein gelungenes Werk. Auf ganz herkömmliche, traditionelle Weise, sozusagen.
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  16. #466
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    Thomas Greven bei tagesspiegel.de über Kililana Song von Benjamin Flao:


    [...] Der Band ist eine liebevolle, in schönen Aquarellfarben präsentierte Mischung zwischen Alltagsbeobachtungen zur afrikanischen Lebensweise und einer verschlungenen Abenteuergeschichte. Immer wieder gibt es ganzseitige Ansichten, beinahe wie Gemälde voll Melancholie, mit dem schönen Effekt, dass man hier und da die Protagonisten klein im Bild entdeckt.

    Es geht um Schmuggel, um Landkonflikte, um den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Stadt/Staat und Land/Individuum. Die Darstellung der Weißen, die aus den unterschiedlichsten Anlässen und mit unterschiedlichen Interessen im Alltag der Afrikaner eine Rolle spielen, ist meist wenig schmeichelhaft – Sex und Geschäft stehen hier im Vordergrund.

    Wie die verschiedenen Fäden zusammengeführt werden und ob der eine oder die andere Weiße doch noch eine bessere Figur macht, dass erfahren wir im abschließenden zweiten Band, der in nach Angaben des Verlages in diesem Herbst erscheinen soll.
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  17. #467
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    Michael Nolden bei comicblog.de über Largo Winch 18 – Weißglut von Jean van Hamme und Philippe Francq:

    [...] Jean Van Hamme ist ein Vergleich mit der Welt eines der bekanntesten Geheimagenten wohl bewusst, setzt er doch in einer Schlüsselszene, die auch optisch daran erinnert, selbst entsprechende Anspielungen ein. Gleichzeitig aber ist dieser Largo Winch schon lange einer, in dessen Richtung sich der aktuelle Bond entwickelt hat: menschlich. Diesem Largo Winch kann etwas passieren, persönlich wie auch durch Verluste. Das Titelbild gibt einen Hinweis.

    Neben der Beschäftigung mit der Auflösung des Gesamträtsels, einer kleiner, sehr humorigen Nebenhandlung, in der das schlimmste Schicksal darin besteht, geheiratet zu werden, wartet die Geschichte, deren Auftakt in Schwarzmeer, Band 17, zu finden war, mit einem großartigen Showdown auf. Philippe Francq war bisher oft vor die Aufgabe gestellt, leinwandwürdige Szenen zu Papier zu bringen. Akribisch geht er auch diesmal zu Werke und kann mit einer ganz besonderen, besser gesagt, ganz besonders großen Kulisse umgehen. Das besitzt in den ruhigeren Momenten vernsche Augenblicke, sehr maritim. Als es schließlich kracht ist das schlichtweg Action-Kino im besten Sinne.
    In weiteren Sequenzen, eigentlich nicht weniger gefährlichen, zumindest sind tödliche Konsequenzen denkbar, wächst Silky, Largos Pilotin, kurz über sich hinaus. Diese Situation ist selbst für einen Largo Winch absolut außergewöhnlich, dabei hat er während seiner Abenteuer wahrlich einiges erlebt. Aber es ist auch eine Situation, die bei aller optischen Dramatik, mit einem Augenzwinkern erzählt wird. In weiteren Seitenarmen der Handlung fehlt jegliche Komik. Einzig steht das menschliche Drama im Vordergrund, auch theatralisch vorgetragen, bühnenartig, dafür aber nicht weniger erschütternd.
    Darüber hinaus darf der Leser auch neue Seiten an Figuren entdecken. Miss Pennywinkle sei hier genannt, ohne damit zu viel zu verraten. Doch ist ihr Einsatz wieder für ein Schmunzeln gut, denn man darf ihre Szene selbst neben den abenteuerlichen Verhältnissen im vorliegenden Band als sehr bondoesk bezeichnen.
    Was soll man sagen? Jean Van Hamme kann es einfach. Zusammen mit seinem Zeichner Philippe Francq wird die Qualität, die Spannung der Abenteuer und Thriller nahtlos hoch gehalten. Dank eines weltweiten Schauplatzes und Charakterweiterentwicklungen sind immer wieder Überraschungen garantiert. Ein sehr guter Handlungsabschluss mit fesselndem Finale.
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  18. #468
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    Alexander Nickel-Hopfengart bei zuckerkick.com über De Metter/Trail von Armitage Trail und Christian De Metter:


    [...] Christian De Metter gelingt es mit seiner Graphic Novel sehr gekonnt das Innenleben des Protagonisten auszuleuchten und die einzelnen Beweggründe für dessen Verhaltensweisen herauszuarbeiten. Die düsteren Motive erinnern nicht umsonst an die Stimmung in der Erzählung „Shutter Island“, für welche sich der Autor ebenfalls verantwortlich zeigt. Wer auf Mafia-Geschichten steht, kommt an dieser Neufassung von „Scarface“ nicht vorbei. War ja auch bitter nötig, dass sich mal jemand an die grafische Umsetzung dieser allseits beliebten Geschichte heranwagt.
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  19. #469
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    Alexander Nickel-Hopfengart bei zuckerkick.com über Lust & Glaube von Jodorowsky und Moebius:


    [...] Die Zusammenarbeit des Duos ist auch deshalb so interessant, weil hier mal eine ganz andere Seite von Moebius zum Tragen kommt. Man sollte zwar ein gewisses Faible für Esoterik mitbringen, um sich an diese Trilogie heranzuwagen, dann aber wird man dazu eingeladen schon nach wenigen Seiten in der Erzählung und den Motiven des Bandes zu versinken.[...]
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  20. #470
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    Alexander Nickel-Hopfengart bei zuckerkick.com über Adios Muchachos von Matz und Paolo Bacilieri:


    [...] Was folgt ist das volle Programm an Luxusgütern vom sexy Sportwagen bis zur prachtvollen Villa. Dem gegenüber stehen Lösegeldforderungen und Erpressungen. Ob das am Ende alles gut ausgeht? Und wer hier wen aufs Kreuz legt? Es lohnt sich mal reinzuschnuppern. Zeichner Paolo Bacilieri gelingt es mit seinen beiden Mitstreitern Matz (Szenische Bearbeitung) und Romain Trystam (Farben) den klassischen Roman „Die Fahradfahrerin“ aus der Feder von Autor Daniel Chavarría in eine formvollendete Graphic Novel zu überführen, welche vor allem die Atmosphäre in Havanna gekonnt einzufangen vermag. Man fühlt sich regelrecht berauscht von der Geschichte, die bis zum Ende spannend bleibt und in keiner guten Comic-Bibliothek fehlen sollte.
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  21. #471
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    Heiner Lünstedt bei highlightzone.de über Atlantic 12 von François Schuiten:


    [...] Menschlich diesmal vielleicht sogar weniger anrührend als sonst, erzählt Francois Schuiten einmal mehr eine phantasievolle Geschichte, die in eine ebenso fremde wie vertraute Welt entführt.
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  22. #472
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    Christoph Haas bei taz über Grandville 2 – Mon Amour von Bryan Talbot:


    [...]Der erste Band von "Grandville" bezog seinen Reiz vor allem aus der Gewitztheit, mit der Bryan Talbot Anspielungen auf die französische und frankobelgische Comic-Geschichte unterbrachte; rührender Höhepunkt in dieser Hinsicht war eine Szene, in der Struppi, der treue Wegbegleiter von Hergés Tim, als Drogenwrack auftrat. Das neue Abenteuer ist ähnlich zitatlastig, verfügt zusätzlich aber über ein spannenderes, weil weniger durchschaubares Szenario. Bedauern muss man nur die Computerkolorierung, die alle Bilder wie mit Lack versiegelt und die lebhafte Mimik, mit der Talbot seine Figuren auszustatten weiß, ein wenig starr wirken lässt.
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  23. #473
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    Michael Hüster bei comicradioshow.de über Largo Winch 18 – Weißglut von Jean van Hamme und Philippe Francq:


    [...] Schon von Beginn an waren die Largo-Abenteuer sehr farbenfroh gestaltet. Dieser Linie bleibt auch dieses Abenteuer treu. Es dominieren blaue, grüne und erdige Pastellfarben. Das Papier ist hochwertig matt. Haptisch alles im positiven Bereich. Es lebe das Comic-Buch!
    Auch dieses Largo-Abenteuer verfügt über Zutaten, die den Erfolg der gesamten Serie ausmachen: Adrenalin, Erotik, Crime, viel Geld und Verschwörungstheorien. Band 18 ist eine einseitige Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Storyteils vorangestellt.
    Das Sytem Largo funktioniert immer noch so gut wie zu Beginn der Serie. Daher gilt für jedes neue Album: es lohnt sich dranzubleiben!
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  24. #474
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    Alexander Nickel-Hopfengart bei zuckerkick.com über Der Nabel der Welt von Edmond Baudoin:


    [...] Mit ihrer direkten Art zieht ihn die interessierte, junge Frau zunehmend in ihren Bann und doch kann man sich nie sicher sein, wer hier mit wem seine Spielchen treibt. Von Anfang an ist man sich irgendwie unsicher, ob man wirklich alles für bare Münze nehmen sollte, was der Maler so erzählt. Dieses Katz und Maus-Spiel weiß über die volle Distanz von 100 Seiten außerordentlich zu faszinieren und ist gerade in Form eines Comics sehr gut umsetzbar, weil hier immer wieder die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen. Wie das Ganze am Ende ausgeht, verraten wir hier natürlich noch nicht. Nur so viel sei gesagt. Dem Autor Edmond Baudoin aus Nizza, welcher auch die Krimis von Fred Vargas illustriert, gelingt es mit seinen weichgezeichneten Figuren eine knisternde Atmosphäre zu kreieren und den Leser mit zahlreichen wichtigen Fragen über Gott und die Welt zu konfrontieren. Es lohnt sich also mein reinzuschauen
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  25. #475
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    Alexander Grabenschweiger bei slam-zine.de über Grandville 1 von Bryan Talbot:


    Steampunk mit Tieren? Klingt nicht nur cool, sondern ist es auch.

    [...] "Grandeville" erweist sich als außergewöhnliche Vermengung von Motiven aus Steampunk, klassischer Detektivgeschichte und Fabel, die sehr gut funktioniert. Nicht nur länger zurückliegende historische Stichworte, sondern mit der sozusagen dampfgetriebenen Version von 9/11 auch aktuelle Tendenzen unserer Tage spricht Talbot mit pessimistischem Unterton in seiner Parabel an – und lässt das tierische Personal rund um LeBrock und Ratzi als ebenso von der Obrigkeit geblendet und manipuliert erscheinen, wie es leider in der realen Welt nicht minder oft der Fall war und ist. Ein spannendes Experiment, das Mr. Talbot da geglückt ist!
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