User Tag List

Seite 16 von 21 ErsteErste ... 6789101112131415161718192021 LetzteLetzte
Ergebnis 376 bis 400 von 504

Thema: Rezensionen & Besprechungen

  1. #376
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Christian Endres bei christianendres.de über Tod eines Blauwals von Emmanuel Moynot:


    [...] Im Fall von Emmanuel Moynots »Tod eines Blauwals« scheint es, als habe der 1960 in Paris geborene Künstler einen Comic für Autoren, für Schriftsteller geschaffen. Das Ringen mit den ätherischen genauso wie mit den fleischlichen Musen und Gelüsten, der mühsame Prozess, der Schein und das Sein, die seltsame Sache mit den Idolen und den Bestsellern, die scheinbar nur noch locker flockig runtergeschrieben werden müssen – das ist immer wieder mehr als nur die Aneinanderreihung von ein paar zufälligerweise zutreffenden Klischees aus dem Handbuch für Stereotypen.

    Moynots kurze Graphic Novel ist damit dann auch mehr als die etwas schruftige und manchmal unnötig sperrig erzählte Comic-Version von »Californication«. Natürlich geht’s im Band immer mal wieder ganz schön zur Sache. Allerdings ist auch immer wieder genug Platz für die hadernden Figuren.[...]
    Komplette Rezension

  2. #377
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Christian Meyer bei choices über Lauras Lied von Corbeyran und Thierry Murat:


    [...] Ohne Voyeurismus und ohne plakative Motive beobachten sie die Protagonistin bei ihren Besuchen des inzwischen im Koma liegenden Vaters. Endlich traut sie sich, ihm all das zu sagen, was sie immer sagen wollte. Die wie unscharf erscheinenden Farbzeichnungen passen hervorragend zu der unwirklichen Situation.
    Komplette Rezension

  3. #378
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Alexander Nickel-Hopfengart bei Zuckerkick.com über Die Stadt und das Mädchen von Jiro Taniguchi:


    [...] Ein Gewirr aus Straßen, Lichtern und Menschenmassen tut sich vor ihm auf und es ist bisweilen herzerwärmend dem ehemaligen Extremsportler dabei zuzusehen, wie er sich Schritt für Schritt seinen Weg durch den Großstadtdschungel bahnt. In diesem Zusammenhang greift Taniguchi nicht nur das von ihm oftmals bemühte Motiv des Bergsteigens auf, indem er die Metropole zum Klettergerüst verklärt. Durch das Agieren seines Protagonisten macht er aber auch die Diskrepanz zwischen Stadt und Land / arm und reich deutlich und führt seinen Lesern gekonnt vor Augen, welche gesellschaftlichen Herausforderungen es noch zu bewältigen gilt. Die Kinderarmut, die Prostitution, all das wird in diesem Werk eher beiläufig thematisiert, bleibt aber dennoch auf der Netzhaut des Lesers haften. Darüber hinaus spitzt sich die Geschichte in bester Thriller-Manier schon nach wenigen Seiten dermaßen zu, dass man die knapp 350 Seiten nahezu in einem Rutsch verschlingt.
    Komplette Rezension

  4. #379
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Alexander Nickel-Hopfengart bei Zuckerkick.com über Der aufrechte Hund / Das Zeichen des Rasputin / Ein schöner Tod von Sokal:


    [...]Viele sehen Canardo in diesem Zusammenhang als die französische Antwort auf Donald Duck. Politisch inkorrekt säuft und raucht der Protagonist, was das Zeug hält und schart auf diese Weise bereits seit 30 Jahren zahlreiche Fans um sich. Der eigenwillige Zeichenstil des Comics, der treffend den damaligen Zeitgeist wieder spiegelt und die rotzfreche Schnauze des Anti-Helden erinnern so ein bisschen an die Serie „Columbo“, was sich auch in der kauzigen Dialogen widerspiegelt. In diesem Zusammenhang wirkt Canardo zwar ein wenig aus der Zeit gefallen, aber genau das ist gleichzeitig der größte Trumpf des Comics. Beschleicht einen doch als Leser sofort ein wohliges Nostalgiegefühl, das über die volle Distanz erhalten bleibt. Wer bisher noch nicht viel von Canardo mitbekommen hat, wird nun vom „Schreiber & Leser“-Verlag mit den ersten Abenteuern des Inspektors in Form eines gelungenen Sammelbands beglückt. Die Geschichten, die sich um einen ollen Hundesoldaten, eine Zarenerbin und eine entführte Sängerin drehen, sind ursprünglich für eine französische Zeitung als Lückenfüller konzipiert worden. Sie haben aber bis heute nichts von ihrem Charme verloren.
    Komplette Rezension

  5. #380
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Alexander Nickel-Hopfengart bei Zuckerkick über Der Mörder weinte von Thierry Murat:


    [...] Der Autor beschränkt sich vorwiegend auf seine vielschichtigen Motive, die den Leser auf eine Reise mitnehmen. Zwischenzeitlich werden immer wieder Textpassagen zwischen geschoben, welche die Handlung voranschreiten lassen. Die düsteren Motive machen aufgrund ihrer Weitläufigkeit die Distanz der beiden Charaktere zu ihrer Umwelt deutlich. Alles in dieser Geschichte scheint von Einsamkeit zerfressen und die karge Natur bietet auch keinen echten Rückzugsraum mehr, um für die gescholtene Seele als Rettungsanker zu fungieren. „Der Mörder weinte“ fängt die ganze Hoffnungslosigkeit der Situation treffend ein und macht deutlich, wie gnadenlos das Leben manchmal voranschreitet, wenn selbst der Mörder der eigenen Eltern das Licht am Ende des Tunnels verkörpert. Ob sich das Duo am Ende mit dieser Situation arrangiert oder die Bruchstellen zum Riss des Bandes zwischen den beiden Charakteren führen, was sie letztlich nur noch weiter in Richtung Isolation schubsen würde: am Besten du findest es selbst heraus. Es lohnt sich.
    Komplette Rezension

  6. #381
    Mitglied Avatar von Donovan
    Registriert seit
    07.2002
    Beiträge
    2.268
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hier eine Vorstellung des neuen 3. Bandes: http://www.comicradioshow.com/Article3723.html

  7. #382
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Anne Hahn bei kiez-ticker.de über Unter dem Hakenkreuz 4 – Katharina von Philippe Richelle und Jean-Michel Beuriot:


    [...] Nun also Band 4 der "Zerbrechliche Liebschaften", wie die Reihe im Original heißt. Da gibt es das naive Mädchen Betty, sommersprossig und frech, die aus dem Verlagshaus entlassen wird und prompt Catherine bei der Fremdenpolizei als Jüdin anzeigt. Eine andere spannende Figur ist der kommissarische Betriebsverwalter, der Catherines Onkel aus der eigenen Fabrik werfen soll. Und es nicht hinbekommt. Mensch bleibt. Das sind die bewegenden Momente dieser wunderbaren Comic-Umsetzung einer unfassbaren, und doch zutiefst menschlichen Geschichte. Wie verhalten wir uns in Extremsituationen? Wann wird der Nächste zum Verräter? Und nicht zuletzt die Frage: Ist in solch unsicheren Zeiten Liebe möglich? Martin und Katharina treffen sich wieder, planen gemeinsam und ...

    Ach was, lesen Sie selbst, werden Sie süchtig wie die Rezensentin und harren auf den nächsten Band! "Unterm Hakenkreuz" wird fortgesetzt.

    Noch ein Hinweis auf die zeichnerische Qualität sei hier erlaubt: Sie bleibt auf höchstem Niveau! Ob ein wolkenverhangener Himmel, eine Häuserzeile, die so nur in Paris stehen kann, ein gequälter Blick, ein listiger, ein resignierter, ein hoffnungsvoller – die Zeichnungen sind eine adäquate Entsprechung zum Text. So etwas haben wir in der Form noch nicht gesehen, pointiert, präzise und perfekt. Ein grausamer Augenschmaus!
    Komplette Rezension
    Geändert von schreiberleser (25.01.2012 um 10:20 Uhr)

  8. #383
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Marco Behringer bei Comicradioshow über Tod eines Blauwals von Emmanuel Moynot:


    Gegenwartscomic trifft auf Noir-Thriller

    'Tod eines Blauwals' ist meiner Meinung nach die Dekonstruktion eines gefeierten Literaturgenies, das wie ein Blauwal strandet. Whales ist körperlich und beruflich ein Schwergewicht. Er hat jedoch eine Schwäche für leichte Mädchen wie Rhonda, was ihm zum Verhängnis wird. 'Tod eines Blauwals' ist meiner Ansicht nach auch die Dekonstruktion eines aufstrebenden jungen Autors, der zwar Talent zum Schreiben besitzt, aber nicht weiß, wer er wirklich ist und deswegen von einer Affäre in die nächste flieht. Whales steht dabei meines Erachtens für den vergeistigten Typen, der impotent geworden ist und, statt zu schreiben, seinen Roman im Kopf konstruiert. Dagegen erscheint Breuil meiner Ansicht nach als verantwortungsloser Jungspund, der im Schach gegen Whales verliert, aber körperlich in Bestform ist.

    Die Erzählung beginnt und endet in Bordeaux, der Heimat von Breuil. Dazwischen begleitet ihn der Leser in Rückblenden, die manchmal sprunghaft sind, nach Paris. Moynot erzählt die Geschichte meines Erachtens gleichzeitig wie einen Gegenwartscomic und wie einen Noir-Thriller: er verwendet einen selbstreflexiven und selbstkritischen Ich-Erzähler (Simon Breuil), der an seinen Leben und Schaffen zweifelt. In Voice Over-Passagen gibt er immer wieder seine Gedanken und Kommentare, die nicht immer in direkten Bezug zu den Illustrationen stehen.

    Auch die individuell gestalteten Illustrationen sorgen für eine (Neo) Noir-Atmosphäre: die Figuren erscheinen blass und braun-gräulich. Auch der Hintergrund ist hauptsächlich von diesem braun-gräulichen Ton koloriert worden, aber immer wieder sind hier auch ausgewählte Elemente auffallend koloriert - manchmal schon grell. Dadurch entsteht meines Erachtens eine ganz eigentümliche und dichte Atmosphäre, die hervorragend zur komplexen Geschichte passt.

    Mit 'Tod eines Blauwals' ist Moynot eine einzigartige Graphic Novel gelungen. Manchmal ist es meines Erachtens vielleicht für den Leser schwer, den Überblick zu bewahren und der Story zu folgen, aber dafür wird man mit komplexen Charakteren und einem graphisch unnachahmlichen Artwork belohnt. Die narrative Stärke von Moynot liegt wohl gerade im Weglassen von Erklärungen, wodurch der Leser gefordert wird. Sowohl Noir-Fans als auch Liebhaber von Gegenwartscomics werden sich meiner Ansicht nach an Moynots Arbeit erfreuen.
    Komplette Rezension

  9. #384
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Alexander Nickel-Hopfengart bei zuckerkick.com über Tiresias von Serge Le Tendre und Christian Rossi:


    [...] Zeichner Christian Rossi macht sich mit freundlicher Unterstützung von Serge Le Tendre daran, ein erotisch angehauchtes Szenario zu generieren, welches einen als Leser sofort in seinen Bann zieht. Ausgehend von der Frage, wer beim Liebesspiel mehr Lust empfindet – die Frau oder Mann, folgen wir dem jungen Heroen auf seinem Hürdenlauf durchs Leben, wobei er immer wieder mit griechischen Gottheiten aneinander gerät, die ihn aus Rache das Augenlicht stehlen. Im Rahmen der Geschichte suchen ihn illustre Gestalten wie Odysseus oder Ödipus auf, weil er gleichzeitig mit einer machtvollen Gabe ausgestattet wurde: er ist nämlich - Hera sei Dank - zum Propheten avanciert, was dem ganzen Unterfangen einen witzigen Beigeschmack verleiht, weil er sich zunehmend dazu entschließt, in noch größeren Rätseln auf diverse Fragestellungen zu antworten. Wer jetzt neugierig geworden ist auf „Tiresias“ und noch dazu auf lustige, antike Geschichten steht, der sollte unbedingt mal rein lesen. Es lohnt sich.
    Komplette Rezension

  10. #385
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Thomas Wörtche bei culturmag.de über Tod eines Blauwals von Emmanuel Moynot:


    (TW) Als ob sich Georges Simenon und Claude Chabrol ein eisig-böses Vexierspiel über lauter miese Leute ausgedacht hätten. Jungautor Simon Breuil schleimt sich an die literarische Legende James Whales an, der irgendwo eine durchgeknallte und ziemlich eklige Mischung aus Bret Easton Ellis und James Ellroy ist, mit Einschüssen von Hemingway und Charles Bukowski auch, und wer auf literate Frauenmörder steht, darf sich auch noch ein wenig Burroughs dazu fantasieren. Anyway, ein fettes, großmäuliges („Eine Welt, die Marcel Proust liest, verdient meinen großen Roman nicht.“) impotentes *********, der vermutlich seine Freundin Rhonda umgebracht hat (oder auch nicht?) und desgleichen seinen Vater, der wiederum angeblich Whales Mutter erschossen hatte, die eine Hure war … Simon Breuil, dessen kulturbetrieblich stereotyper Umgang mit Frauen (also schlecht) ihn zu einem Westentaschen-Houellebecq adeln soll, wiederum schmarotzt an Whales tatsächlicher oder eingebildeter Biografie. Das restliche Personal repräsentiert den degoutanten Charme der Bourgeoisie pur, moralische Morbidezza vom Feinsten.

    In Szene gesetzt hat Emmanuel Moynot dieses maliziöse kleine Meisterstück in Tardis Manier, was die Stadtlandschaften und Interieurs betrifft. Das Soziale ist aufgelöst in eine geschickte, suggestive s/w-Dramaturgie, mit vielen Grauwerten und punktuell wirkungsvoll eingesetzten Farbeffekten. Eben als ob’s ein von Chabrol gefilmtes Drehbuch von Simenon wäre.
    Komplette Rezension

  11. #386
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Thomas Wörtche bei kaliber 38.de über Jessica Blandy 3 – Jalaga! / Ohne Reue, ohne Scham / Satan, mein Verlangen / Satan, mein Verderben von Jean Dufaux und Renaud:


    Um den Kontrast zwischen Ästhetik und Gewalt geht es u.a. in den "Jessica Blandy"-Comics, gezeichnet von Renaud, nach Szenarien von Jean Dufaux (beides belgische Künstler, die deutlich der franko-belgischen Comic-Schule - "Spirou"; "Tintin" - zuzurechnen sind). Jessica Blandy ist Kriminalautorin und schlittert in diverse Mordfälle, diesseits und jenseits der mexikanischen Grenze, in einem in strahlend optimistischen Farben gehaltenen Amerika, das selbst dort elegant ist, wo sein dunkles Herz liegt. Obwohl die Originalalben aus den 1990er Jahren stammen, wirken sie taufrisch. Jessica Blandy ist als starke Frauenfigur zwischen Peter O'Donnells Pop-Heldin Modesty Blaise und Stieg Larssons knallharter Lisbeth Salander positioniert. Sie ist sexy, autonom, keine Superheorine, sondern anfällig, verletzlich, gar geschunden, aber keine kreischende damsell in distress. Sie ist dies alles durch die geschickte Farbdramaturgie, durch den präzisen Rhythmus, in dem die Bilder erzählen. Serialkiller, La Mafia, autokratische Südstaaten-Tycoons und mexikanische Menschenhändler werden ständig von mondänen Panoramen, eleganten Interieurs, avancierter Architektur und den Freuden des gehobenen Lifestyles, ein Markenzeichen der 1990s, kontrastiert.
    Komplette Rezension

  12. #387
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Thomas Wörtche bei kaliber 38.de über Hot Rock von Donald Westlake und Lax:


    Ganz anders nutzt Christian Lacroix aus Lyon alias Lax (um nicht mit dem Hersteller von Dosensuppen verwechselt zu werde), die Möglichkeiten der Farbe. Als Szenario dient ihm ein Klassiker von dem bei uns eher unter seinem Pseudonym Richard Stark (dessen Parker-Romane sind Dauergäste auf der KrimiZEIT-Bestenliste) bekannten Donald E. Westlake: "Hot Rock" von 1971. Lax nähert sich der Geschichte vom Meisterdieb und Versager Dortmunder respektvoll in nostalgisch-zarten Aquarell-Tönen, mit denen er das New York der frühen 1970s prägnant verblassen lässt. Eine Komödie, mit wehmütigen Untertönen, als Bankraub und ausgefuchste Einbrüche den Gangster noch als Handwerker von Ehre verlangten, als Gauner gegen Gauner noch eine sinnvolle Konstellation war. Die Komik des Comics liegt in der stoischen Haltung, mit der Lax die Geschichte immer katastrophaler verlaufender Ereignisse erzählt. Es fängt mit einem Smaragdraub an, der schiefläuft. Um zu retten, was noch zu retten ist, wird die Sache immer gigantischer, bis am Ende Züge und Flugzeuge involviert sind. Das kann man pointiert erzählen, man kann es auch unkommentiert zeichnen, wie Lax, der schon immer ein Spezialist für Noir-Stoffe war und ist, das meisterhaft tut. Für intelligente Leser, die auf Mehrwert jenseits des reinen Plots aus sind, das schiere Vergnügen.
    Komplette Rezension

  13. #388
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Thomas Hummitzsch bei tagesspiegel.de über Der Mörder weinte von Thierry Murat:


    [...| Steinernes Herz

    Der Ton des kleinen Paolo ist alles andere als kindlich. Nüchtern, fast distanziert erzählt er seine Geschichte. „Der Mörder weinte“ ist keine empörte Anklage, sondern vielmehr die stille Erzählung einer Rettung. Über diese scheint Thierry Murat eine größere Souveränität gewonnen zu haben, als über Lauras Anklage. Die ruhige Text-Bild-Grammatik in „Der Mörder weinte“ verstärkt die Wirkung der Erzählung, lässt im richtigen Moment den Blick schweifen und den Leser durchatmen oder fokussiert die Aufmerksamkeit auf das Erzählte. Entstanden ist so ein intensives Epos, das nicht vom Lärm der Verbitterung getragen wird, sondern seine bemerkenswerte Kraft aus der Einsamkeit und Stille zieht, die aus den Seiten aufsteigt.

    „Lauras Lied“ und „Der Mörder weinte“ sind zwei grundverschiedene Erzählungen mit der Schnittmenge des kindlichen Traumas, die beide jedoch nicht einfach nur von diesem erzählen, sondern durch die Erzählung diese bewältigen. Ihre Lektüre bestätigt die psychotherapeutische Binse der Kraft der Worte. Comics leben jedoch insbesondere auch von der Stärke der Bilder und des Bildrhythmus. Diesen Aspekt in den Vordergrund gestellt, ist „Der Mörder weinte“ von beiden Titeln der überzeugendere und attraktivere.
    Komplette Rezension

  14. #389
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Thomas Hummitzsch bei tagesspiegel.de über Lauras Lied von Corbeyran und Thierry Murat:


    Es gibt Geschichten, die dringen in einer Intensität in unser Bewusstsein ein, dass sie nicht schnell wieder in Vergessenheit geraten können. Von dem französischen Illustrator und Comic-Zeichner Thierry Murat sind mit „Der Mörder weinte“ und „Lauras Lied“ gerade zwei solcher bemerkenswerten Geschichten erschienen. Beide Comicbände sind Adaptionen zweier Romane, die bereits vor Jahren erschienen sind und jeweils ein kindliches Trauma in den Mittelpunkt stellen.

    Die Comicbände verbindet ein Thema, dass bei der Übersetzung (von Resel Rebiersch) der französischen Originaltitel verloren geht: das Weinen.

    „Des Mörders Tränen“ und „Sie weint nicht, sie singt“ lauten die Titel wortwörtlich übertragen. Wer erwartet, dass hier durch frühkindliche Traumata kräftig auf die Tränendrüse gedrückt würde, der sieht sich getäuscht. Thierry Murat entzieht in der zeichnerischen Inszenierung diesen beiden Kindertragödien das Potenzial der Weinerlichkeit. Statt anzurühren will er aufrütteln.

    [...] An manchen Stellen wirkt dies allerdings auch etwas hilflos, als hätten Murat und Corbeyran keinen Rat gewusst, wie man das Unfassbare in Bilder übertragen kann. Dann verlieren sich die Zeichnungen in Serien von Nahaufnahmen und Details, während am oberen Bildrand der anklagende Monologtext im Tickerstil entlangläuft. Die Beklemmung, von der sie erzählen wollen, scheint sie in diesen Passagen selbst beschlichen zu haben. Und dennoch ist „Lauras Lied“ ein beeindruckender Comic, der allerdings eher vom Sujet als von seiner Bildsprache lebt.
    Komplette Rezension

  15. #390
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Janwillem Dubil bei Der Albrecht.de über Der aufrechte Hund / Das Zeichen des Rasputin / Ein schöner Tod von Sokal:


    Ein streunender Hund sucht nach den Mördern seiner ehemaligen Geliebten. Eine Katze erfährt, dass ihr Vater ein sibirischer Tyrann ist und erlebt eine Familienzusammenführung der desaströsen Art. Und ein Zirkusbär läuft Amok, sobald er das Lied „Lili Marleen“ hört. Drei Fälle für Inspektor Canardo den versoffenen Erpel, dem die Kippe so angewachsen im Mundwinkel hängt wie einst Humphrey Bogart. Seine ersten drei Fälle übrigens, die lange nur antiquarisch erhältlich waren und jetzt in einem Sammelband neu aufgelegt werden. Trotz einem Alter von 30 Jahren ist das groteske Geschehen immer noch für einen handfesten Schock gut: Keinem Zeichner gelingt es wie dem Belgier Sokal seinen Hunden- oder Katzenfiguren eine derartige Bösartigkeit ins Gesicht zu schreiben. [...]
    Komplette Rezension

  16. #391
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Janwillem Dubil bei Der Albrecht.de über Lust & Glaube von Jodorowsky und Moebius:


    Umarme das Chaos: „Lust & Glaube“

    Zu großer Form läuft Jodorowsky nämlich immer dann auf, wenn er mit der französischen Zeichnerlegende Moebius zusammenarbeitet. Dies beweist die Trilogie „Lust & Glaube“, die nun ebenfalls in einer Gesamtausgabe neu aufgelegt wird. Im Mittelpunkt steht hier Philosophieprofessor Alain Mangel, der in einer geordneten Welt mit selbstauferlegtem Zölibat lebt. Als seine Frau ihn verlässt und er den Reizen der jungen Elisabeth erliegt, bricht aber die Hölle los: Seine verdrängte Libido verfolgt ihn in Form eines grünleuchtenden Dämons und Elisabeth entpuppt sich als religiöse Fanatikern, die glaubt durch seinen Samen einen neuen Heiland zu empfangen. Als sie Alain dann auch noch nötigt, die Tochter eines Drogenbarons aus dem Irrenhaus zu entführen, weil sie in ihr die Reinkarnation der heiligen Maria sieht, gibt es kein Halten mehr. Vor allem nicht für Jodorewsky und Moebius.

    Was das kongeniale Gespann hier vom Stapel lässt, spottet jeder Beschreibung: Ätzende Religions- und Gesellschaftssatire wird mit deftigen Sexszenen und echten Wundern in Höhen gestapelt, die wohl nur wenige Künstler je erreichten. Leider wählt Jodorewsky im finalen Kapitel nicht den Weg ins Kosmische, der sich bis hierhin ankündigte, sondern steuert zur Auflösung in vergleichsweise konventionelle Gewässer. Einer mysthischen Mär von der maskulinen Selbstfindung folgen harmlose Angriffen auf das Bürgertum und eine harmlose Pointe. Als hätte den begnadeten Querkopf plötzlich die Altersmilde befallen.
    Komplette Rezension

  17. #392
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Michael Hüster bei comicradioshow.de über Jessica Blandy 3 – Jalaga! / Ohne Reue, ohne Scham / Satan, mein Verlangen / Satan, mein Verderben von Jean Dufaux und Renaud:


    [...] Dufaux gelingt es, eine unglaubliche Spannung a la Alfred Hitchcock aufzubauen. Und der Plot ist dann wirklich absolute Klasse. Nichts war so wie es zunächst schien…

    In der zweiten Story [...] Insgesamt recht unterhaltsam. Für das Ende der Story hätte ich mir eine andere Variante gewünscht.

    Blandy - Comics sind irgendwie anders: abgründig, sexuell enthemmt, korrupt, voller Gewalt, dekadent und außerdem mit ziemlichen Psycho-Tiefgang versehen. Ich sage nur: Sex – Drugs – Murder and Rock’n Roll. Spannende Unterhaltung mit etwas Schauder sind garantiert!
    Komplette Rezension

  18. #393
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Marcus Dewes bei der digitale flaneur über Der Mörder weinte von Thierry Murat:


    [...] Ohne diese Illustration ist es meiner Meinung nach unmöglich über den Inhalt zu sprechen, weil hier Form & Inhalt absolut symbiotisch interagieren. Konträr zu den Bleiwüsten zahlreicher Graphic Novels wird dem Wort hier deutlich weniger Raum gegönnt als dem Bild.

    Eine ungewöhnlich gnadenlose Eröffnung für einen Comic und ein Erzählraum, in dem ein ausgefallenes psychologisches Duell stattfindet. Denn dieses wehrlose, ausgelieferte Kind interagiert mit dem Mörder seiner Eltern, der ihn in eine neue Zwangsform von Familie hineintreibt. Dieser kleine, kluge Mensch zähmt die Bestie, die sich nun Vater nennen lässt.

    [...] Diese Stück comicgewordene Literatur legt man aus der Hand und bemerkt erst dann, dass diese Geschichte noch lange nicht zu Ende ist, sie vervollständigt und erweitert sich und wirkt lange nach. Seltsam eindrucksvolles, kleines Buch, dessen lebensbejahende Botschaft im Angesicht brutaler Macht überrascht und berührt. Kann hier erworben werden.Der Mörder weinte - über die Zähmung einer Bestie.
    Komplette Rezension

  19. #394
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Christsian Meyer bei choices über Lust & Glaube von Jodorowsky und Moebius:


    [...] Nach ihrem Meisterwerk „Der Incal“ haben Alejandro Jodorowsky und Moebius in den 1990er Jahren an der dreibändigen Geschichte „Lust & Glaube“ gearbeitet. Die grafische Weite des Incal wird hier wieder enger, die Story um einen Philosophie-Professor von der Sorbonne, der an drei religiöse Fanatiker gerät, öffnet sich zunehmend dem Wahnsinn. Es scheint fast, als würde hier Moebius' eigene Erfahrung in einer UFO-Sekte kathartisch durchlaufen – hysterisch und unter Einsatz von Körperflüssigkeiten aller Art. Der Verlag Schreiber & Leser veröffentlicht erstmals die drei Alben der Geschichte als Sammelband.
    Komplette Rezension

  20. #395
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Christian Meyer bei choices über Der Mörder weinte von Thierry Murat:


    [...] Noch eine Mordsstory: „Der Mörder weinte“ von Thierry Murat ist eine Adaption des Romans von Anne-Laure Bondoux. Ein Fremder tötet die Eltern eines Jungen und zieht in dessen Haus ein. Mit einem eigenwilligen, grobkörnigen Stil fängt Murat die Weite Patagoniens und die Trostlosigkeit des kargen Alltags ein, mit nur wenigen Worten umreißt er das existentielle Drama der Figuren – erschütternd (Schreiber & Leser).
    Komplette Rezension

  21. #396
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Marco Behringer bei comicradioshow über Tiresias von Serge Le Tendre und Christian Rossi:


    [...] Le Tendre erzählt seine Tragödie, die leicht phantastisch angehaucht ist, mit schwungvollen Dialogen und viel Humor. So schwebt die Geschichte ganz locker zwischen antiker Tragödie und Mythologie. [...] Rossis detaillierte Zeichnungen wirken meiner Ansicht nach sehr leichtfüßig, aber trotzdem noch historisch authentisch. Warme Farbtöne wie Gelb, Orange und Hellbraun dominieren die Illustrationen und verleihen der Geschichte eine stimmungsvolle Atmosphäre. Man sieht meiner Meinung nach sofort, dass dem Zeichner griechische Statuen, Bildhauerei, Keramik oder Vasen als Recherchematerial zur Verfügung gestanden haben.

    Mit 'Tiresias' haben Le Tendre und Rossi meines Erachtens einen beachtlichen Spagat zwischen leichter Unterhaltung und tiefgehendem Anspruch geschafft. Das wunderschön aufgemachte Buch enthält als Bonusmaterial zahlreiche Skizzen Rossis, die mit hintergründigen Kommentaren der beiden Autoren versehen sind. Besonders gefallen hat mir zum Beispiel, dass Kollegen wie Patrick Cothias oder Régis Loisel als Vorbilder für ihre Figuren verwendet wurden.
    Komplette Rezension

  22. #397
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Marco Behringer bei comicradioshow.com über Lust & Glaube von Jodorowsky und Moebius:


    [...] Moebius‘ detaillierte Zeichnungen übertragen meines Erachtens den Balanceakt zwischen Realismus und Satire auf die grafische Ebene. Trotz Details wirken die Illustrationen leichtfüßig und schwungvoll. Im dritten Teil erhalten die Figuren einen leicht karikierenden Touch, wodurch das Satirische verstärkt wird. Die meist flächige Kolorierung wirkt oft antinaturalistisch oder symbolisch, was die spirituellen Aspekte der Geschichte betont.

    'Lust & Glaube' ist eine absurde und tiefgehende Satire, die in der Post-68er-Ära spielt. Das, was Alan Moore einst mit den Themen Anarchie und Totalitarismus in 'V wie Vendetta' geschafft hat, ist Jodorowsky meiner Ansicht nach mit den Themen Philosophie und Spiritismus gelungen. Darüber hinaus zählt 'Lust & Glaube' zu den witzigsten Parodien überhaupt.

    Die Aufmachung der Gesamtausgabe ist bestens, das Buch enthält sogar ein Lesebändchen. Das für Gesamtausgaben inzwischen verbreitete verkleinerte Format eignet sich meines Erachtens für 'Lust & Glaube' sehr gut. Auch an den seltenen Stellen, wo die Panels mal kleiner werden, kann man noch alle Details problemlos erkennen. Das einzige, was ich vermisst habe, waren die Cover der Einzelbände. Ansonsten kann man sich als Leser nur wünschen, dass noch mehr Neueditionen von Jodorowsky und bzw. oder Moebius folgen werden.
    Komplette Rezension

  23. #398
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Christian Endres bei tagesspiegel.de über Der aufrechte Hund / Das Zeichen des Rasputin / Ein schöner Tod von Sokal:


    [...] Braucht der deutsche Comic-Markt noch mehr Gesamtausgaben? Eigentlich nicht. Trotzdem ist es schön und sinnig, dass Schreiber & Leser der „Nullnummer“ mit den frühen Kurzgeschichten rund um Sokals erpelhaften Detektiv Canardo nun auch den ersten Sammelband mit den Original-Alben eins bis drei Folgen lässt, die lange genug vergriffen waren.

    Sicher, das erste längere Übergangs-Abenteuer nach den kurzen, knalligen und extrem experimentierfreudigen Episoden aus „Eine schöne Flasche“ ist ganz schön ungestümer, kruder Stoff.
    Gleichzeitig installierte der junge Sokal seinen Titel-„Helden“ in „Ein aufrechter Hund“ jedoch in nur wenigen Panels endgültig als zynische, lakonische und eben ganz und gar nicht heldenhafte Randfigur der Dramen des Lebens in der tierischen Welt seiner Serie.
    Bereits die beiden nachfolgenden Geschichten „Das Zeichen des Rasputin“ und „Ein schöner Tod“ zeigen zudem, weshalb die Noir-Serie aus den 80ern einen so ausgezeichneten Ruf genießt und sich noch immer einer großen Fangemeinde erfreut, während die Reihe im Hier und Jetzt auf das 20. Album zusteuert.

    Und so ist das trotz des etwas ungeschliffenen Starts dann doch ein toller Auftakt für die dringend notwendige Canardo-Gesamtausgabe - und natürlich ein Abgesang auf die gnadenlose Finsternis und die schonungslose Trostlosigkeit des Noir-Genres. Große Füße. Großer Weltschmerz. Großer Comic.
    Komplette Rezension

  24. #399
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Alexander Smolan bei splashcomics.de über Tiresias von Serge Le Tendre und Christian Rossi:


    Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

    [...] Was Goscinny bei Asterix leistete, die Sorgfalt für akkurate und historisch größtenteils korrekte Szenarien, da kommt auch Christian Rossi sehr nah heran. Selbst ohne die Geschichte wäre der Comic Tiresias ein Augenschmaus mit seinen warmen, südländischen Farben, den wunderschönen Bildern und den lebendigen Figuren. Hut ab, schon lange nicht mehr solche stimmungsvollen Arbeiten gesehen, die derart ausgereift und harmonisch sind. [...]

    Das alte Spiel des Geschlechtertausches ist ein altes Thema, welches bereits in vielerlei Versionen durch verschiedenste Medien geisterte und durch unterschiedlichste Genre. Le Tendre nimmt das Thema, welches sich naturgemäß für Komödien eignet, sehr ernst und führt die weitere Entwicklung von Tiresias folgerichtig fort. Mit allen daraus erwachsenden Konsequenzen. Neben der Entwicklung des Charakters liegt hierin eine weitere große Stärke des Bandes, der damit wirklich auf allen Ebenen überzeugen kann. Im Grunde eine einfache Geschichte, deren tiefere Schichten aber bewundernswert ausgeleuchtet werden. Selbst wenn nicht alle historischen Details stimmen, die Designs der Epochen etwas vermischt wurden und man trotz Schlachten nicht die klassische griechische Phalanx sieht...

    Fazit:
    Ein klasse Album mit einer unterhaltsamen, wie tragischen Geschichte, die mit wunderbaren Bildern glänzt. Der Leser wird in eine Welt geführt, in der die Götter noch handfest in das Leben der Sterblichen eingriffen, mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Comics wie Tiresias sollte es häufiger geben. Aber Perlen wären nicht wertvoll, wenn es sie zu hunderten gäbe. Hier ist eine davon.
    Komplette Rezension

  25. #400
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2005
    Beiträge
    250
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Annette Knebel bei leser-welt.de über Tiresias von Serge Le Tendre und Christian Rossi:


    Dem Gespann Le Tendre & Rossi ist mit diesem Comic eine herrlich leichtfüßige, optisch opulent ausgestattete Komödie über die alten Griechen gelungen, die man in einem Rutsch verputzt und sich am Schluss mehr Seiten wünscht, obwohl es eigentlich keinen Grund zum Beanstanden gäbe, so rund und stimmig, wie sie sich liest. Für mich persönlich eines der besten Comic-Alben des Jahres! [...]

    Die üppig ausgestattete Szenerie im Zusammenspiel mit den leuchtenden Farben hatte auf mich eine wahrhaft berauschende Wirkung beim Lesen.[...]

    Genauso opulent wie die erzählerische und grafische Ausstattung des Comics ist auch seine gesamte Aufmachung. Die Buchdeckel in edel wirkender Kombination aus matter und glänzender Oberfläche sehen unverwüstlich aus, genauso tragen Bindung und Papierqualität (sowohl im Innenteil als auch beim teils farbigen Skizzenanhang) zu einem überdurchschnittlich hohen Maßstab in der Verarbeitung bei.

    Fazit
    Erotische Schelmengeschichte aus dem antiken Griechenland in berauschender Optik. Lange habe ich mich nicht mehr so köstlich amüsiert. Eines der originellsten und gelungensten Comic-Alben des Jahres!

    5 Sterne
    Komplette Rezension

Seite 16 von 21 ErsteErste ... 6789101112131415161718192021 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •