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Thema: Rezensionen & Besprechungen

Baum-Darstellung

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    Björn Backes bei Buchwurm über Hino Horror 2 - Bug Boy von Hideshi Hino:


    [...]

    Persönlicher Eindruck

    Auch die zweite Episode aus der neuen Reihe "Hino Horror" ist ein recht extremes, wiederum verstörtes Beispiel aus dem Gesamtwerk des asiatischen Künstlers Hideshi Hino.

    [...]

    Rein strukturell betrachtet ist "Bug Boy" sicherlich kein außergewöhnlicher Comic: Ein verstoßener Sonderling wird allerorts mit Füßen getreten, isoliert sich schließlich und entdeckt eines Tages ein Mittel, es seinen einstigen Peinigern heimzuzahlen. Allerdings ist das Setting, das Hino hierzu entworfen hat, einzigartig und ebenso sonderbar wie die Gestalt des Sanpei. Wieder einmal richtet sich seine Story an die extremeren Geschmäcker, die hier mit wahrlich abstoßenden Bildern und Inhalten konfrontiert werden und selbst als hartgesottene Vertreter ihrer Zunft ob der krassen Darstellungen ein ums andere Mal werden schlucken müssen. Hino hat jedoch auch ausschließlich unerfreuliche Schauplätze ausgewählt, um die Atmosphäre entsprechend beklemmend zu halten. Sanpei vegetiert in seinem einsamen Zimmer vor sich hin, gerät später in die Kanalisation, fühlt sich an einem Schrottplatz heimisch und treibt sich in den widerwärtigsten Gegenden der Unterwelt herum. Hinzu kommt seine widerliche Art, sich zu ernähren. Der "Bug Boy" frisst Kadaver von Hunden und Katzen, zwischenzeitlich entdeckt er auch die Leiche eines jungen Babys und entdeckt später seine Vorliebe für Menschenfleisch. Nun mag man konstatieren, dass diese Aspekte für einen derart abschreckenden Horror-Plot ganz gewöhnlich sind, jedoch verdichtet sich dieses ekelerregende Bild von Seite zu Seite mehr und lässt Hino einmal mehr als Meister der extremen Inszenierung zurück.

    Zu extreme Form gilt zweifelsohne auch die nüchterne Erzählstruktur; Hino lässt bewusst keine Spannung aufkommen und führt in "Bug Boy" eine Art Tagebuch aus der Sicht des Protagonisten, der immer mehr ins Verderben gerät. Dabei arbeitet er auch kontinuierlich mit Kontrasten und lässt den Jungen bzw. den Wurm nie über seine Situation jammern – obwohl dies die menschlichste Reaktion wäre. Aber wie auch schon im vorangegangenen Band des "Hino Horror" sind Gefühlsregungen und echte Emotionen hier fehl am Platze, wodurch diese dichte, beängstigende Atmosphäre jedoch weiter verstärkt und der Inhalt letztendlich intensiviert wird. Alles in allem hat der berüchtigte Autor mit "Bug Boy" ein kleines Meisterwerk des asiatischen Horrors geschaffen und dadurch auch einen weiteren Grundstein für seine Anerkennung auf dem deutschen Markt gesetzt. "Hino Horror" etabliert sich nicht zuletzt dank dieser zweiten Ausgabe sehr schnell zu einem echten Trademark, das wirklich keinen Fan des Genres kaltlassen sollte.
    Komplette Rezension bei Buchwurm
    Geändert von Philipp Schreiber (17.09.2007 um 14:58 Uhr)

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