Michael Nolden im comicblog über Poison Ivy 1 & 2 von Philippe Berthet und Yann:

Poison Ivy 1 Sumpfblüte

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Poison Ivy entführt auf amüsante und phantastische Weise in eine Zeit, in der alles möglich war.
Der Startort der Erzählung ist perfekt gewählt. Die Bayous in den USA sind wegen ihrer Abgelegenheit und Urwüchsigkeit ein sehr urtümlicher Flecken Erde, auf die Uhren noch langsamer ticken – so ist jedenfalls die legendäre Sicht auf die Bajous. Hier blüht abseits von New Orleans der Voodoo und die Menschen sehen merkwürdig aus. Einige der Menschen, die in Poison Ivy auftreten, entsprechen genau diesem Klischee. Kleine Anspielungen und Vorkommnisse sorgen für ein deftiges Schmunzeln in den Mundwinkeln. Darunter fallen die erwähnten Ochsenfroschrennen. Wer hier verliert, kann sich auf die Suppe vorbereiten. In die Kategorie der sehr kauzigen Bewohner des Bajous fällt der Gehilfe von Marie Laveau, der immer die Drecksarbeit für sie erledigen muss. Die Auswahl der Zutaten für einen Voodoo-Zaubertrank kann sehr ungewöhnlich sein. (Von den verlangten Mengen einmal abgesehen.) Inmitten eines schönen Abenteuers entsteht so noch die perfekte Comedy.

Verschiedene unheimliche Ereignisse fesseln außerdem an die Geschichte. Swampys Wiedergeburt ist wirklich außergewöhnlich und auch im wahrsten Sinne des Wortes als solche zu erkennen. Hier kann der Einfallsreichtum des Teams Berthet und Yann nur gelobt werden, denn Optik und Erzählung agieren hier optimal Hand in Hand. Zuerst glaubt man sich noch in einer normalen Erzählung. Das Leben im Bajou ist zwar skurril, aber im Bereich des Möglichen. Die Zeichnungen sind glatt, geradlinig, schnörkellos und nichts wird dem Zufall überlassen. Sie transportieren das Gefühl, das beim Betrachten alter Fotografien und Filme aus dieser Zeit entsteht, sehr schön in das Comic-Genre. Das Flair wird durch die naturgetreue Wiedergabe von Fahrzeugen und Flugzeugen gestützt.

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Sechs Engel für Roosevelt starten im Auftakt von Poison Ivy in ein unglaublich gutes Abenteuer, das mit einem hohen Charme-Faktor erzählt wird. Die Spannung und Unterhaltung entstehen hier aus dem großen Spaß, den die Macher bei der Erstellung dieses Comic-Kleinods gehabt haben müssen.
Komplette Rezension Posion Ivy 1 Sumpfblüte


Poison Ivy 2 Flying Tigress

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In Poison Ivy 2 – Flying Tigress gehen die Abenteuer der Women On War nahtlos dort weiter, wo sie in der ersten Ausgabe endeten. Philippe Berthet und Yann erlauben sich neben einem ordentlichen Abenteuer-Feuerwerk einige Anspielungen auf bekannte Figuren aus Historie, Film und Comic.

Der rothaarige Pilot, der den W.O.W. das Leben rettet, erinnert ein wenig an Sonny Tuckson aus den Rex Danny-Comics. (Manchmal auch Buck Danny genannt.) Witzigerweise heißt der Pilot, der Sonny so ähnlich sieht, auch noch Sonny. Die W.O.W. finden sich bald im Lager der Fliegenden Tiger wieder (auch einst ein Thema bei Rex Danny). In einer ganz kleinen Szene findet sich einer jener Helden, der sogar die Hauptfigur einer amerikanischen Fernsehserie werden durfte. Greg Boyington, auch als Pappy Boyington bekannt, war 1942 erwiesenermaßen Angehöriger der Flying Tigers. Berthet und Yann nutzen die Legende der Jagdflieger für einen kleinen Witz, der das Fliegerass in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

Gegenüber des ersten Bandes, der sich der Einführung der verschiedenen Figuren, insbesondere der W.O.W., gewidmet hat, ist der Abenteuer-Charakter noch stärker geworden. Wer sich für eine gelungene Mischung aus 3 Engel für Charlie, Indiana Jones, Agenten-, Kriegs- und Mystery-Abenteuer begeistern kann, liegt mit der Lektüre der Fortsetzung von Poison Ivy goldrichtig. Oben drauf gibt es noch eine gute Portion Humor und fertig ist der Lesespaß.

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Zuerst macht die Geschichte einen verschachtelten Eindruck. Schließlich werden verschiedene Handlungsstränge verfolgt. Aus der ursprünglichen Mission wird sehr schnell eine Rettungsaktion, bis es wieder in den Endspurt geht, der in eine Materialschlacht mündet. Die Zeichnungen und die schlichte, aber sehr plastische Kolorierung geben den Bildern Trickfilmcharakter.

Für die W.O.W. ist es dank ihres Mentors Roosevelt noch lange nicht das Ende. Auch für Tinkleberry und seinen Freund ist die Geschichte noch nicht aus – ihr Schicksal muss sich noch aufklären. Ein rasantes Abenteuer mit viel Spaß und spannenden Wendungen erzählt.

Komplette Rezension Posion Ivy 2 Flying Tigress