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Thema: Die Irrfahrten der Margaretha Negra - Mission 1

  1. #201
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Wie angewurzelt blieb Cherek bei Andromedas spöttischen Worten stehen. Ruhig drehte er sich um, doch am Zittern seiner Hände war zu sehen, dass er sich nur mühsam beherrschte. Er brauchte einen Moment, bis er realisierte, wer gesprochen hatte und als er sah, dass es Andromeda war, die ihn und vermutlich auch Samira kannte, machte es ihn nur noch wütender. Dieses bescheuerte Klatschmaul, dachte er sich (wenngleich er sonst nichts gegen sie hatte, so war sie ihm in diesem speziellen Moment einfach nur zuwider) und am liebsten wäre er auf sie zugerannt und hätte sie geschüttelt oder etwas dergleichen. Doch er rührte sich nicht, war hin- und hergerissen, wollte Samira nicht noch mehr Kummer bereiten und als er sah, wie sei erneut zu weinen begann, legte er tröstend den Arm um sie, ehe er den Kopf noch einmal in Andromedas Richtung drehte: "Lass uns in Ruhe, Andromeda und geh andere Leute plagen."
    Dann warf er Meg einen bittenden Blick zu, ehe er sich abwandt und endgültig mit Samira davon ging.

  2. #202
    Mitglied Avatar von Gabriel
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    Themistokles war erfreut als ihm Kalida wenigstens den Wunsch nach Unterhaltung nicht verwehrte. Er drehte sich vollends herum und stützte sich mit den Ellenbögen auf dem Tisch hinter ihm ab. Er ließ seinen Blick nocheinmal durch die Taverne schweifen und schaute dann aufmerksam zu Kalida. Als sie anfing zu singen, legte er den Kopf schief und beobachtete sie, wie sie sich bewegte und wie sie sang.

    Heracles war ein gutes Thema für die bevorstehende Reise, denn er war in gewisser Weise ein Pirate wie Themistokles einer werden wollte. Er nippte wieder an seinem Wein und ließ sich von Kalidas Gesang und Bewegung verzaubern.

  3. #203
    Mitglied Avatar von Genesis
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    Arkanos hörte sich Xenokrates Worte ruhig und nachdenklich an. "Das kann wohl nur Cherek gewesen sein... die linke Hand vom Kapitän." Er sah auf, in den Himmel, überlegte einen Moment und sah dann Xenokrates direkt an.

    "Ich habe gesehen, wie gut du im Fernkampf triffst, du wärst eine Bereicherung bei unserer Mission. Du willst weg von hier und ich will dich dabei haben, ich denke, das trifft sich schon einmal gut." Dann lachte er leise. "Wegen Cherek brauchst du dir keine allzugroßen Sorgen machen, an Bord gibt es keine Frau, der er sein Herz geschenkt hat, da kannst du dir sicher sein. Wenn du ihn nicht direkt angreifst, wird keiner der Besatzung dich über Bord werfen, das kann ich dir garantieren."

    Arkanos zog beide seiner Kurzschwerer und wog sie leicht mit der Hand. "Wenn du das Risiko eingehen möchtest, habe ich eine Idee." Er sah wieder zu Xenokrates auf und warf ihm dann eines seiner beiden Schwerter zu. "Wenn du mich besiegst, schwöre ich bei Poseidon, dass ich dafür sorge, dass du mit uns kommst!" Er hob sein verbliebenes Schwert an und deutete mit gestreckten Arm auf Xenokrates.

    "Wenn du bereit bist, das Risiko auf dich zu nehmen, dann... KÄMPFE!"
    Xenokrates konnte ein Lächeln auf Arkanos' Gesicht ausmachen.
    Those Wings... I want them too!

  4. #204
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    Hermokrates nickte Chrys anerkennend zu, das hatte er doch für den Anfang ganz gut hinbekommen, aus dem Jungen konnte was werden.

  5. #205
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Zusammenfassung

    Nachdem Chrysanthe und Hermokrates mit ihren Einkäufen zur Landestelle zurückgekehrt waren mussten sie feststellen, dass nur noch ein Ruderboot am Strand lag. Megaira hatte in einem Wutanfall eines der Boote ins Wasser gezogen und war an Bord der Nargaretha Negra zurückgekehrt, wo sie ihre Laune zunächst an Maristos ausgelassen und schließlich mit reichlich Rotwein ertränkt hatte. Nachdem sich Cherek bereits bei Ankunft im Hafen ungewöhnlich benommen hatte, hatte sie sich danach auch noch Beschwerden des Wirtes über das Verhalten ihres Freundes anhören dürfen. Als wäre dies nicht genug begann sich Arkanos auch noch grundlos mit einem Fremden zu duellieren, nur um ihn in einem inszenierten Schaukampf gut dastehen zu lassen und ihr als „Xenokrates, ein wie Ihr gesehen habt tüchtiger Krieger“ zu präsentieren.

    Selbstverständlich trug auch das Gegröle der Mannschaft, welches sie beim Betreten der Taverne empfangen hatte (nicht jeder der angeheiterten Männer hatte sie in den Frauenkleidern sofort erkannt) nicht zu einer besseren Stimmung bei. So war sie an Bord zurückgekehrt, nur um Aegis, Eutychia und Mykos dabei zu erwischen, wie sie ihre Befehle missachteten und Maristos bei seinem Strafdienst halfen. Wenigstens Nema hatte sich nicht beteiligt und saß teilnahmslos an der Rehling und spielte mit ihrem Federvieh. Nach einem gewaltigen Anschiss hatte Meg ihre Leute mit dem Ruderboot an Land geschickt um die Mannschaft abzuholen und war unter Deck verschwunden.

    So kam es, dass schließlich doch alle an Bord zurück gelangten. Im Gegensatz zu den meisten anderen hatten Themistokles und Telemachos noch einen sehr vergnüglichen Abend in der Taverne verbracht.

    Am nächsten Tag war die Luft an Bord so dick wie der Brummschädel des Kapitäns, welche es sich kaum anmerken ließ, das neue Mannschaftsmitglied, welches Arkanos angeschleppt hatte, wortlos duldete und ihre beiden ersten Männer zum Ruderdienst einteilte, von dem der Bogenschütze dieses Mal wunderbarerweise verschont blieb. Auch in den nächsten Tagen änderte sich kaum etwas an Megairas Stimmung, welche wie ein Unwetter über dem Schiff drohte. Vor allem Cherek und Arkanos hatten darunter zu leiden, wurden sie doch wegen jeder Kleinigkeit zum Rudern geschickt. Jedem an Bord war es gelegen, dem Kapitän möglichst nicht unter die Augen zu treten, sie war mürrisch, sprach kaum und bellte nur ab und an Befehle.

    Masterpost


    Mit der Zeit wandelte sich die Stimmung Megairas leicht und sie wurde melancholisch und gleichgültig. Sie beteiligte sich weder an den Mahlzeiten der Mannschaft noch an den Gesprächen ihrer Freunde. Am vierten Tag auf See hatte sie ihren Dolch wieder in die Kerbe des Hauptmastes gerammt um der Mannschaft zu zeigen, dass man sie offen herausfordern sollte, statt hinter ihrem Rücken zu tuscheln. Niemand wusste um ihre Pläne, sie lenkte das Schiff meist selbst oder wies Themistokles oder Aegis an, das Steuer zu übernehmen und den Kurs zu halten. Jedes Mal, wenn die Mannschaft Arkanos schickte um sie nach dem Ziel der Reise zu fragen – außer ihm und Cherek traute sich das niemand– endete das mit einem weiteren Ruderdienst für den ersten Mann.

    Jedoch änderte sich das Verhalten des Kapitäns am fünften Tage schlagartig. Keiner der Krieger war zum Rudern eingeteilt, Hermokrates hatte bereits zum Frühstück ein kräftiges Mahl an alle ausgeteilt und offenbar den Befehl zum Schlachten erhalten, denn für später am Tage war Fleisch angekündigt. Statt Chrys, welche seit dem Markttag von einem kleinen Äffchen begleitet – man könnte auch sagen verfolgt – wurde, schickte Meg Aegis in den Ausguck. Eine ungewöhnliche Handlung auf hoher See, für Ausschau nach einem Schiff hätten die Fähigkeiten des Schiffsjungen längst gereicht. Dieser durfte stattdessen Arkanos ans Steuer holen, welches Meg kurzfristig Telemachos überlassen hatte – er stand gerade am nächsten. Eutychia und Mykos hatten strikte Anweisungen erhalten unter Deck zu gehen und dort zu bleiben; Nema, Xenokrates, Maristos und Themistokles erhielten die Aufgabe, lange, dicke Stricke an der Seite der Rehling zu befestigen. Wenn man die Tatsache außer Acht ließ, dass Megaira weder mit Cherek, noch mit Arkanos in direkten Kontakt trat, war sie – zur Erleichterung ihrer Mannschaft – wieder fast die Alte. Ihre Befehle hatten die gewohnte Autorität, ihre Augen funkelten von Kampfgeist.

    Gegen Mittag wurde für alle an Deck der Grund für Megairas Aufregung und die Vorbereitungen ersichtlich. In weiter Ferne türmten sich schwarze Wolkenmassen und verdüsterten den Horizont. Blitze zuckten, ein dumpfes Grollen war zu hören. Und die Margaretha schien direkt auf dieses Unwetter zu zuhalten.

    __________________________________________________ _________________________________________________

    Was ich noch zu sagen hätte...

    Da ich all jenen unter euch, die genauso Story interessiert sind wie ich nicht die detaillierte Beschreibung vorenthalten will, alle anderen aber nicht überfordern möchte könnt ihr an dieser Stelle Megairas Sicht der Dinge, also meinen ganz normalen Spielerpost nachlesen.


    Megairas Sicht: (Chara-Post)

    Wortlos hatte Megaira Cherek und seine Liebste von dannen ziehen lassen. Andromeda hatte nicht Unrecht, Samiras Kleidung ließ wirklich zu wünschen übrig, doch konnte Meg den Zorn ihre Freundes ob dieser Worte nur zu gut verstehen. Nur zu oft war die Zunge der Wirtstochter zu spitz als dass man ihr freundliches Herz dahinter erkennen konnte. Doch hatte Cherek nicht selbst immer ein Geheimnis aus seiner Beziehung zu der schönen Bauerntochter gemacht? Woher also sollten andere seine Gefühle kennen? Sein Verhalten war dennoch gut nachvollziehbar.

    Allerdings kam Meg nicht dazu, Andromeda die Situation zu erklären – so gern sie das beim verletzten Gesichtsausdruck ihrer Freundin getan hätte – kaum war das Paar verschwunden eilte auch schon der Wirt auf sie zu. Mit bitteren Worten klagte er über das schändliche Verhalten Chereks in der Taverne. Die Gäste, die Mädchen. Ja sogar die Mannschaft sollte er beleidigt haben? Kaum vorstellbar, sprach Tenuron wirklich von dem gutmütigen jungen Ägypter, den sie so sehr schätzte? Doch warum sollte der Wirt lügen, immerhin war die Mannschaft der Margaretha in Kythira – zumindest inoffiziell und bei Geschäftsleuten – gern gesehen und Megairas Freunde wurden stets hoch geschätzt. Sie versprach also Cherek zu Recht zu weisen, nahm sich insgeheim jedoch vor ihren Freund zuerst nach dem Grund seines Handelns zu fragen. Sie kannte ihn gut genug um den Schmerz und die Sorge in seinem Gesicht zu lesen.

    Nachdem der Wirt sich zufrieden abgewendet hatte und mit seiner Tochter zu diskutieren begann ob es für eine Frau aus gutem Hause angebracht sei sich am Hafen herumzutreiben, wandte sich Megaira suchend nach Arkanos um. Zwar war sie froh gewesen, dass er die Worte Tenurons nicht mitbekommen hatte, herrschte doch stets eine gewisse, wenn auch freundliche Rivalität zwischen ihrem Bruder und Cherek – und sie war sich sicher, dass Arkanos arglos Salz in alle Wunden streuen würde, welche er fände – doch nun wunderte sie sich, wo er geblieben war. Sie fand ihn am Eingang einer Gasse, wo er mit einem Fremden sprach und plötzlich sein Schwert zog. Sie wollte ihm zur Hilfe eilen, bemerkte aber noch zur Rechten Zeit, dass es sich nicht um einen Streit, sondern ein Duell handelte und beobachtete zunächst neugierig, dann immer verstimmter den Verlauf des Kampfes. Es war nahezu lächerlich mit anzusehen, wie Arkanos sich zurück nahm um den Fremden in einem guten Licht erscheinen zu lassen. Zugegeben, der Gegner hatte keinen schlechten Stil und einige Treffer waren sehr überzeugend, dennoch war ihr sofort klar, dass es sich nur um einen inszenierten Schaukampf handelte. Während sie noch über den Sinn des Ganzen reflektierte, beendete ihr Bruder das Schauspiel und klopfte dem Fremden fast freundschaftlich auf die Schulter, winkte ihm zu folgen und präsentierte ihr schließlich „Xenokrates, ein wie Ihr gesehen habt tüchtiger Krieger“.

    Nachdem sie ihre Missbilligung über dieses Theater – schließlich hätte er ja einfach sagen können, dass er einen ausgezeichneten Fernkämpfer entdeckt hatte, den er anheuern wollte – zum Ausdruck gebracht hatte, beschloss sie ihre Laune bei einem Krug Wein und weiblicher Gesellschaft und Gesang aufzubessern. Eine schlechte Idee, wie sich herausstellte, denn sie hatte vergessen, dass sie noch immer Frauenkleider trug. So kam es, dass einige der Männer, wenigstens nur die bereits angetrunkenen, bei ihrem Erscheinen zu grölen begannen und einer sogar versuchte sie um die Hüfte zu fassen und zu sich zu ziehen. Erst nach einer schallenden Ohrfeige und einem harschen Befehl ernüchterte den Trunkenbold die Erkenntnis und er wurde blass, wich zurück und harrte seines Endes. War Meg bereits bei Telemachos plumper Anmache verärgert gewesen, so hatte ihr Zorn nun die Weißglut erreicht. Jedoch schaffte sie es, sich zu beherrschen und verließ nur kochend vor Wut die Taverne, ließ einen verwunderten Arkanos links liegen, zerrte mit ihrer ganzen Kraft – durch Wut ausreichend verstärkt – eines der Boote ins Wasser und ruderte allein an Bord zurück.

    Zwar hatte die Anstrengung des Ruderns Megairas Zorn ein wenig abgekühlt, jedoch explodierte sie aufs Neue, als sie an Bord kam und feststellen musste, dass ihre Befehle kollektiv missachtet worden waren. Von Aegis hatte sie nichts anderes erwartet, aber dass sogar Mykos und Eutychia dem elenden Schurken Maristos halfen seinen Strafdienst zu erfüllen war zuviel des Guten. Nachdem sie alle gut eine viertel Stunde angebrüllt hatte – oder auch länger, jedenfalls bis ihr Hals schmerzte, ihre Stimme versagte und den anderen die Ohren klangen – befahl sie allen gesammelt an Land zu gehen. Sie sollten sich amüsieren, das Boot zurückbringen, damit die anderen an Bord gelangen konnten, oder was auch immer, Hauptsache man ließe sie in Ruhe. Nema, welche sich im Hintergrund gehalten und mit ihrem Falken beschäftigt hatte, war Meg entgangen, so dass der Kapitän nur die Priesterin und die drei Männer beobachtete um sicher zu gehen, dass diese das Schiff verließen und an Land ruderten, bevor sie unter Deck verschwand.

    Am nächsten Morgen erwachte Megaira mit höllischen Kopfschmerzen und einem Atem der die Hydra vor Neid hätte erblassen lassen. Sie erinnerte sich nur schemenhaft an das, was geschehen war, nachdem sie in ihrer Kajüte verschwunden war, aber die leeren Weinamphoren sprachen Bände. Sie fuhr sich durch das zerzauste Haar und reckte vorsichtig ihre schmerzenden Glieder. Es war noch sehr früh, doch die Sonne war bereits aufgegangen. Erschrocken sprang Meg auf, sie durften auf keinen Fall den Morgenwind verpassen, sonst würden sie einen weiteren Tag auf Kythira verbringen. Doch ein weiterer Blick aus der Luke genügte um zu erkennen, dass das Schiff bereits fuhr. Auf Arkanos war selbst nach einer durchzechten Nacht noch Verlass. So leise wie möglich zog sie ihre verdreckten, vom Wein roten Kleider aus und wusch sich mit frischem Wasser aus einem Krug. Sie war gönnte sich einige Tropfen mehr um das Gesicht zu benetzen und kaute schließlich einige Kräuter um ihren Atem erträglicher zu machen. Dann schlüpfte sie schnell in eine frische Hose – ihr fiel auf, dass sie ihre Kleidung bei Andromeda hatte liegen lassen… wie ärgerlich! – wickelte sich ein Tuch um die Brust und zog ein weites Hemd darüber. Dann zerrte sie ein paar Mal vergeblich mit ihrem Hornkamm an den dichten Flechten ihrer Haare und verbarg diese schließlich wieder unter einem großen Tuch. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie zwar nicht taufrisch, aber durchaus annehmbar aussah – den Kater merkte man ihr jedenfalls nicht sofort an. Sie würde Mykos später um schmerzstillende Kräuter ersuchen, doch zunächst erduldete sie erstmal die Schmerzen, sie hatte sie sich schließlich verdient.

    Leise versuchte sie sich an Chereks Hängematte vorbei zu stehlen. Sie hatte ihn nicht kommen gehört, aber das war ja kein Wunder. Er würde seinen Schlaf noch brauchen, immerhin war er für die späte Schicht eingeteilt, sie wollte ihn nicht schon jetzt wecken. Doch zu ihrem Erstaunen lag er nicht in seiner Hängematte sondern lehnte aufrecht an der Wand, sie wäre beinahe über ihn gestolpert. Er wirkte sehr übernächtigt und sah total fertig aus. Wie gern hätte sie ihm geholfen, doch zunächst war es wichtig, dass er sich ausschlief. So begab sie sich an Deck und genoss die Ruhe und Kühle des frühen Morgens, welcher ihre heiße Stirn kühlte und ihre Gedanken klärte. So verging die Zeit, bis Arkanos die restliche Mannschaft mit der großen Glocke weckte, der Koch und sein Schiffsjunge ein Katerfrühstück austeilten und alle nach und nach an Deck erschienen. Die Ruderer wurden ausgetauscht, alles lief wie am Schnürchen. Auch Meg holte sich einen Teller des übel riechenden aber wohl tuenden Gebräus Hermokrates’ und wurde langsam wieder fit.

    Doch als sie sich zu Cherek begeben wollte, um mit ihm ein klärendes Gespräch zu führen, kam ihr dieser bereits forschen Schrittes entgegen. Das sanfte Lächeln mit dem sie ihn begrüßte, schien er nicht einmal wahrzunehmen, sondern fragte sie gereizt, ob sie ihm erklären könne warum man ihn bei der Heuer des neuen Mannschaftsmitglieds übergangen hatte. Wovon er genau redete wusste Meg nicht und das schmerzende Pochen in ihren Schläfen half ihr nicht die Erinnerungen zu sammeln. Moment, hatte Arkanos nicht am Vortag einen weiteren Ägypter angeschleppt… Xeno…irgendwas. Sie hatte keine Ahnung, aber Chereks gereizter Tonfall ließ die freundschaftliche Laune verrauchen und so zuckte sie nur mit den Achseln. Wenn er ein Problem damit hatte, dass man etwas ohne ihn entschied, dann hätte er sich am Vortag nicht so rar machen sollen. Er war es doch gewesen, der mit seiner Freundin abgezogen und für den Rest des Tages unauffindbar gewesen war – nicht, dass sie ihn gesucht hätte, doch das tat hier nichts zur Sache.

    Danach folgte eine lange und ermüdende Diskussion darüber, dass man ihn als zweiten Mann an Bord auf jeden Fall hätte fragen müssen, dass ausgerechnet dieser eine Neue so ziemlich der letzte war, den er an Bord haben wollte und immer so fort. Warum zum Hades kam er erst jetzt damit an. Hätte er sie gestern angesprochen – ok, wegen des Vollrausches kaum möglich, aber auch das tat nichts zur Sache – hätte sie ja noch etwas ändern können, aber wie sollten sie den Neuen denn auf hoher See loswerden? Der einzige Lösungsvorschlag war nicht ihrer Natur entsprechend und würde auch Cherek letztendlich nicht zufrieden stellen. Nun, sollte er sich an Arkanos wenden, schließlich hatte er den neuen Mann angeschleppt und Heuer war Aufgabe von ihren Brüdern, sie hielt sich meist raus. Doch was nun kam traf Megaira unvorbereitet. Mit einem sehr ernsten und verletzten Blick teilte ihr bester Freund ihr mit, wie sehr sie ihn hintergangen und enttäuscht hatte. Das war zu viel, sie konterte wütend, dass er sich doch auch sonst keine Feinde machte und die Mannschaft im Stich ließe um Zeit mit seiner Gespielen zu verbringen – auch wenn Meg es nicht gern zugab und nicht mehr als Freundschaft für den Jungen empfand war sie doch ein wenig eifersüchtig auf Samira und das Glück der beiden. Noch während sie die Worte sprach, erschrak sie an deren Heftigkeit. Doch sie war zu verletzt und zornig um einzulenken und Cherek schien es ähnlich zu gehen, er drehte sich unvermittelt um und ließ sie stehen. Voll Wut schleuderte sie ihre Schüssel mit dem Katerfrühstück hinterher, die neben ihm an einem Pfosten zerbarst.

    Es dauerte eine Weile, bis Meg sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Noch einmal atmete sie tief durch, bevor sie sich an Deck begab um Arkanos zur Rede zu stellen. Warum hatte er den Neuen ihr und nicht Cherek vorgestellt? Der leise Verdacht beschlich sie, Arkanos könnte von der Feindschaft zwischen dem Fremden und Cherek gewusst haben, warum sonst hätte er einen solchen Aufwand betreiben sollen ihn an Bord zu bringen? Doch sie verdrängte diesen Gedanken schnell, sie vertraute ihrem großen Bruder, er würde ihr eine solche Sache niemals verschweigen. Umso mehr traf es sie, als sich herausstellte, dass Arkanos sehr wohl von dem Streit zwischen Xenokrates und Cherek gewusst hatte.

    In den folgenden Tagen wurden sowohl Arkanos als auch Cherek viel häufiger zum Ruderdienst eingeteilt, als üblich oder auch als jeder andere. Megaira ging den beiden aus dem Weg, wo sie nur konnte, kam nur an Deck wenn beide an die Ruderbänke gebunden waren und verschwand lange bevor die Schichten aufhörten. Bereits am ersten Abend hatte Cherek seine Hängematte in der Mannschaftsunterkunft wieder gefunden, ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass Megaira seinen Schutz nicht länger wünschte. Auf der Hängematte hatte sie das fein säuberliche Paket gelegt, in dem sich die Kleidung befand, welche sie für den jungen Ägypter auf dem Markt erstanden hatte.

    Um mit keinem von beiden sprechen zu müssen steuerte Meg zumeist selbst, oder überließ das Steuer Aegis und später auch Themistokles, welcher überraschender Weise nicht ein einziges Mal zum Ruderdienst eingeteilt war. Den Neuen an Bord duldete Megaira schweigend, sie schien ihn kaum wahrzunehmen.

    Je länger die Spannung zwischen den drei Anführern anhielt, desto gereizter wurde die Stimmung an Bord. Der Kapitän hatte eine Laune, dass die Milch sauer wurde und ihr Blick trieb selbst den mutigsten Mann davon. Zwar hatte ihr Verhalten sich schnell gewandelt und ihre Reaktionen wurden ab dem zweiten Tag immer weniger aggressiv, sondern vielmehr melancholisch gleichgültig; dennoch wagte keiner, das Wort an sie zu richten, geschweige denn Beschwerden zu äußern. Megaira hörte sie hinter ihrem Rücken munkeln und nachts konnten Arkanos und Cherek bisweilen laute Beschwerden über ihre Schwester hören. Aber sie kamen nicht mehr an sie heran, Meg hatte sich völlig von ihren beiden Vertrauten abgekapselt und wechselte auch mit anderen kaum ein Wort. Einzig Chrys, der Schiffsjunge und dessen Affe – welcher ihm auf dem Markt einfach gefolgt war – schafften es ab und ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, doch selbst Eutychia vermochte nicht zu vermitteln, die Situation war festgefahren.

    So segelte die Margaretha Negra dem Horizont entgegen, hinein ins ungewisse, denn nur der Kapitän wusste noch, wo sie sich befanden und wo ihr Ziel lag…



    Es wäre schön – ist aber nicht verpflichtend – wenn eure Postings auch einen kurzen Rückblick enthalten, was ihr so gemacht habt, damit wir wieder in die Story reinkommen. Dabei sollten sie möglichst nicht meinem Spielerpost widersprechen – also im Zweifelsfall lest ihn doch lieber durch!
    Bitte lest aber wenigstens den regulären Meisterpost vollständig, damit ihr einen Überblick über die gesamte Situation habt. Ich freu mich, dass es weitergeht!

    „Trinkt aus Piraten Yoho!“ (Zitat, Fluch der Karibik – Curse of the Black Pearl)
    Geändert von Felina Noctis (24.10.2007 um 16:33 Uhr)
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  6. #206
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    16
    Gedankenverloren stand Cherek an der Reling und sah aufs Meer hinaus. Seine Ruderschicht hatte er hinter sich gebracht und derzeit kümmerten Arkanos und Meg sich um die meisten Angelegenheiten, so dass der Ägypter ein wenig Zeit für sich hatte.
    Er nahm einen tiefen Atemzug, genoss die salzige Meeresluft - sie machte den Kopf frei und das konnte er derzeit nur allzugut gebrauchen. Seit den Vorfällen in Kythira lag einiges im Argen und zum ersten mal, seit er von Meg auf das Schiff geholt worden war, hatte die Margaretha ihre Heimatlichkeit verloren. Wer hätte gedacht, dass die Folgen seines Streits mit dem Freier in der Taverne ihn derart einholen würden?


    Dabei hatte sich zunächst alles begonnen zum Guten zu wenden. Nachdem er und Samira Andromedas Spott entkommen und endlich ungestört gewesen waren, hatte sie ihm berichtet, wie grausam das Schicksal zugeschlagen hatte: ein Feuer war auf dem Hof ausgebrochen und ihr Vater, der Gutsherr, war darin umgekommen, so dass sie von einem Moment auf den anderen mittellos, allein und ohne Heimat dagestanden hatte. Eine zeitlang hatte sie versucht, sich durchzuschlagen, doch schon bald war der Hunger überwältigend geworden und Samira hatte keine Arbeit gefunden. Das einzige, was sie konnte, war einen Haushalt zu führen und hierfür hatten die besseren Haushalte Sklaven. Bettler waren in Kythira nicht geduldet und so war der einzige Ausweg, den sie letztendlich gesehen hatte, in Tenurons "Dienste" zu treten - es wäre nun ihr erster Tag gewesen (eine Tatsache die Cherek, auch wenn er es nicht aussprach, ungeheuer erleichterte).

    Natürlich hatte Cherek alles daran gesetzt, ihr zu helfen - die Mittel dazu hatte er im Grunde, denn auch wenn er nur selten seine Anteile von Meg einforderte (wozu auch, er brauchte nicht viel Geld), so wusste er, dass sie genau Buch darüber führte, was ihm zustand. So sollte es kein Problem darstellen, Samira eine Unterkunft mit Verpflegung zu bezahlen und das einfachste war es, sich zunächst an Tenuron oder Andromeda zu wenden - allerdings besser an letztere, Wenn er es recht überlegte, denn wahrscheinlich würde sie ihren Auftritt von zuvor wieder gutmachen wollen, während Tenuron nach der Szene in der Taverne wohl eher verstimmt war.
    Zunächst aber galt es das Finanzielle mit Meg zu klären, also suchte der Ägypter sie, musste aber feststellen, dass sie bereits zum Schiff zurückgekehrt war. Stattdessen traf er Eutychia an, welche ihm berichtete, dass es unklug war, Meg in ihrer momentanen Stimmung sein Anliegen zu unterbreiten. Stattdessen lieh die Seherin ihm das nötige Geld für eine Anzahlung bei Tenuron und Andromeda und empfahl Cherek, den Rest beizeiten mit Meg zu klären.

    Das allerdings war bis heute nicht geschehen - ganz im Gegenteil, er und Meg redeten derzeit gar nicht miteinander. Cherek tat einen tiefen Seufzer, der andauernde Streit belastete ihn mehr, als er nach außen hin zeigen wollte.
    Nachdem er Samiras Versorgung mit Andromeda und Tenuron geklärt (wobei er sich bei dieser Gelegenheit auch gleich beim Wirt entschuldigt hatte) und die übrigen Stunden mit Samira gemeinsam verbracht hatte, war er schließlich auf die Margaretha zurückgekehrt und hatte sich recht schnell zurückgezogen - nach dem Abschied zog er es meist vor, für sich zu sein und auch wenn die Situation sich letztendlich zum Guten gewendet hatte, belasteten ihn die Ereignisse des Tages und ganz besonders die Tatsache, wie sehr er in der Taverne die Kontrolle verloren hatte - einen Zug den er sonst an sich nicht kannte. Obwohl er sehr müde war und wusste, dass sie am nächsten Tage sehr früh aufbrechen wollten, fand er keinen Schlaf und so setzte er sich stattdessen neben seiner Hängematte auf den Boden und schnitzte unbeholfen an einem Stück Holz.

    Irgendwann war er dann allerdings doch eingeschlafen, denn als er am nächsten Tag mit schmerzenden Glieder erwacht war, hatte er sich noch immer an der Wand lehnend vorgefunden. Die Margaretha war bereits in See gestochen und so hatte er sich beeilt, an Deck zu kommen. Dort allerdings hatte ihn dann alsbald eine unliebsame Überraschung ereilt, als er entdecken hatte müssen, dass der Fremde aus Kythira, mit welchem er am vorigen Tage so derart in Streit geraten war, sich ebenfalls an Bord befand und gerade im Gespräch mit Arkanos war. Eine Mischung aus Überraschung, Schock und Wut ergriff ihn bei dem Anblick und da er nicht das geringste Interesse hatte, sich mit dem Neuen selbst auseinanderzusetzen, war seine erste Reaktion, Meg aufzusuchen und sie zur Rede zur stellen - denn schließlich war er bei der Heuer zur Mitsprache berechtigt und dass er nun ausgerechnet bei diesem Kerl übergangen worden war, ärgerte ihn maßlos.
    Natürlich hätte er wissen müssen, dass es ein Fehler war, Meg in seiner gereizten Stimmung zur Rede zu stellen - genaugenommen war es eine enorme Dummheit gewesen. Auf seinen Ärger hatte sie nur ebenfalls gereizt reagiert und ihn recht patzig darauf verwiesen, er hätte in Kythira ja anderes zu tun gehabt und er solle sich mit seinem Problem an Arkanos wenden, der hätte den Neuen schließlich angeschleppt. Im Grunde bemerkte Cherek, dass es eine Ausrede war und Meg wahrscheinlich selbst nicht so Recht im Bilde über den Neuling war, doch er war zu aufgebracht, um das gelten zu lassen. Dass Arkanos ihn nicht ernst nahm, war er gewohnt. Von Meg aber enttäuschte ihn das und das ließ er sie auch wissen - der nächste Fehler. Er kannte sie eigentlich gut genug, um zu wissen, wie übel sie ihm das nehmen würde und ihre prompten (und auf einmal sehr persönlichen) Anschuldigungen taten dem Zeugnis. Also hatte Cherek den Streit abgebrochen und sich von dannen gemacht, ohne weiter auf Megs Gezeter einzugehen, was diese noch dazu veranlasst hatte, ihm irgendetwas hinterherzuschmeißen, doch der Ägypter hatte weder sie noch ihr Wurfgeschoss eines weiteren Blickes gewürdigt.

    Den Rest des Tages hatte Cherek unter Deck verbracht. Er war ohnehin müde und nach dem Streit mit Meg beim besten Willen nicht mehr fähig, den Arbeiten an Bord nachzugehen. Niemand hatte sich groß darum geschert, lediglich Arkanos hatte ihn einmal aufgesucht, um zu klären, was geschehen war, doch Cherek hatte nicht die geringste Lust auf eine Auseinandersetzung mit dem ersten Maat und so hatte er ihn ziemlich schroff abgekanzelt und ansonsten nicht weiter beachtet.

    Die nächsten Tage hatten sich in mehrfacher Hinsicht als anstrengend gestaltet: zum einen, weil die katastrophale Stimmung zwischen den drei Mannschaftsoberen anhielt, zum anderen, weil Cherek sich ungewohnt oft für den Ruderdienst eingeteilt vorgefunden hatte. Doch im Grunde war es dem Ägypter nicht unrecht gewesen, ausgelastet zu sein und so erledigte er seine Aufgaben noch gewissenhafter als sonst. Da zwischen ihm und Meg quasi kein Kontakt bestand (der zu Arkanos pendelte sich auf die nötige Kommunikation ein), entwickelte der Ägypter eine ungewohnte Eigeninitiative und übte mehr als gewohnt seine Rolle als Befehlsgeber und Entscheidungsträger gab, wenn es etwas zu tun gab, dessen sich weder Meg noch Arkanos bisher angenommen hatten. Manchmal musste es der Mannschaft erscheinen, als arbeiteten sie unter drei Kapitänen, die einander nicht kannten aber dennoch mit erstaunlicher Sicherheit ergänzten, denn nie kam es vor, dass Cherek sich um Angelegenheiten kümmerte, die bereits in Arkanos' oder Megs Hand waren.

    Die Arbeit war der eine Aspekt, der Cherek half, in diesen Tagen zu funktionieren. Der andere war die Freundschaft zu Aegis, welcher nach Meg schon immer seine wichtigste Bezugsperson an Bord gewesen war.
    Doch dauerhaft konnten weder der Freund noch das Arbeitspensum Cherek davon ablenken, dass die Situation ihm enorm zusetzte. Der Ägypter war ein harmoniebedürftiger Mensch und je länger der Streit andauerte, umso mehr litt er. Freilich spielte er mit dem Gedanken, die Angelegenheit einfach zu begraben und sich bei Meg zu entschuldigen, einfach nur damit es vorüber war. Doch etwas in ihm sträubte sich dagegen, denn im Grunde fühlte er sich noch immer im Recht. Und so war die ganze Angelegenheit deutlich festgefahren.



    Abermals atmete Cherek tief ein und reckte sein Gesicht in den Wind, so dass dieser ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht wehte. Wenigstens das Meer hat nichts von seinem Zauber verloren, schoss es ihm durch den Kopf, auch wenn es freilich nur ein schwacher Trost war.
    Dann aber entdeckte er am Horizont etwas Dunkles und binnen weniger Sekunden war er überaus alarmiert, als er erkannte, auf welch enormes Unwetter die Margaretha direkt zusteuerte. Sofort wandt er sich um und eilte zur Mannschaft, um Befehl zu geben, umgehend Segel und Ruder einzuholen. Außerdem mussten sofort alle losen Gegenstände vertaut oder unter Deck gebracht werden.
    Offenbar war er der erste, der die Gewitterfront bemerkt hatte, denn weder Arkanos noch Meg hatten bisher die nötigen Schritte eingeleitet. Noch während er aber diesen Gedanken hatte, hielt er inne und erinnerte sich, dass sie bereits am Vormittag veranlasst hatte, dass dicke Stricke an der Reling verzurrt wurden. Hatte Meg geahnt, was sie erwartete? Aber warum hatte sonst nichts weiter unternommen?


    ***

    OOC:

    Zitat Zitat von Felina Noctis Beitrag anzeigen
    Es wäre schön – ist aber nicht verpflichtend – wenn eure Postings auch einen kurzen Rückblick enthalten, was ihr so gemacht habt, damit wir wieder in die Story reinkommen.
    Da mein Rückblick alles andere als kurz geraten ist, hab ich es dir mal gleichgetan und ihn in Spoiler gesetzt, für diejenigen, die sich nicht durchwühlen möchten.
    Geändert von Foxx (25.10.2007 um 15:16 Uhr)

  7. #207
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrysanthe war schließlich mit Hermokrates zum Schiff zurückgekehrt. Sie waren mit Vorräten vollbepackt gewesen und hatten noch dazu das Schaf hinter sich hergezogen. Chrys hatte immer wieder aufpassen müssen, daß das Gewicht sie nicht aus dem Gleichgewicht brachte, aber immerhin hatte sie es unter sehr wenigen Ächzern geschafft, die Säcke und Schläuche bis zum Hafen zu tragen.

    So recht schien das Schaf der Sache nicht zu trauen, erst recht nicht als sie es auf das einzig verbliebene Ruderboot treiben wollten. Hermokrates hatte das Tier hineinheben müssen, denn es war nicht mehr von der Stelle zu bewegen gewesen. Chrysanthe hatte sich zu dem Tier setzen und es umklammert halten müssen, damit es nicht umfiel oder panisch über Bord springen würde. Erst als das Schaf auf dem Schiff war (eine weitere schweißtreibende Angelegenheit), hatte sie ihren blinden Passagier entdeckt.

    Ein Äffchen saß auf einmal auf den Säcken und stopfte sich eine Frucht in den Mund. Chrys konnte sich keinen Reim darauf machen, wo das Tier herkam. Wahrscheinlich hatte es sie vom Markt bis hierher verfolgt und wegen den Scherereien mit dem Schaf hatten sie wohl nicht bemerkt, wie es heimlich aufs Boot und damit aufs Schiff gekommen war. Der Versuch, den Affen einzufangen und wieder an Land zu bringen, war gescheitert: Viel zu schnell war er kreischend auf dem Schiff verschwunden und war erst wieder am nächsten Morgen aufgetaucht und zwar in Chrys' Hängematte, wo sich das Schlitzohr zum Schlafen auf dem Mädchen zusammengerollt hatte.

    Sie war sich nicht sicher, wo das Äffchen herkam, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Die Segel wurden gesetzt und die Margaretha Negra stach in See. Der Affe würde sie nun begleiten.

    Chrysanthe fiel schnell in einen Trott: Sie half beim Kochen, putzte, saß dann und wann im Ausguck und tat noch tausenderlei anderer Sachen, die so anfielen. Trotz ihrer Beschäftigungen und den Ablenkungen, die so ein kleiner vorwitziger und manchmal auch diebischer Affe so mit sich brachte, entging dem Mädchen die schlechte Stimmung an Bord nicht. Der Kapitän war alles andere als umgänglich und die Männer beschwerten sich. Zwar nur leise und nie dem Kapitän ins Gesicht, aber jeder konnte es hören. Chrys hielt sich da raus. Sie war noch nicht lange dabei und außerdem hatte sie in der Mannschaft den niedrigsten Rang inne. Außerdem hatte sie kaum mit Meg direkt zu tun, also traf sie die schlechte Laune des Kapitäns kaum.

    Am fünften Tag nach ihrem Aufbruch aus Kythira war Chrys gerade dabei, dem Äffchen nachzujagen, das einen der hölzernen Kochlöffel zu seinem neuen Lieblingsspielzeug erkoren hatte, als sie aus den Augenwinkeln etwas Dunkles sah. Auch ihr Äffchen hatte es gesehen und Chrys nutzte die Ablenkung, sich das zeternde Tier unter den Arm zu klemmen und den Kochlöffel in ihren Gürtel zu stecken. Sie trat zur Reling, an der bereits Cherek stand, und starrte gebannt auf das Gebilde aus schwarzen Wolken und hellen Blitzen.

    "Poseidon sei uns gewogen! Das sieht ja zum Fürchten aus," sagte sie und blickte zu Cherek.

  8. #208
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Als Telemachos am Ruder stand hatte er noch einmal Zeit über den Besuch auf der Insel sowie in der Taverne nach zu denken.
    Sein Verhalten auf dem Marktplatz war wirklich keine Heldentat gewesen. Aber er fand immer noch dass er im Recht gewesen war. Aber das sollten die Götterentscheiden, Dike würde schon dem Recht zum Sieg verhelfen.
    In der Taverne war es dann doch noch lustig geworden. Auch wenn Telemachos sich nicht mit den Dirnen vergnügt hatte, so war diesen Abend doch der Wein in Strömen geflossen. Außerdem hatten sich einige der älteren Mannschaftsmitglieder einen Spaß daraus gemacht Telemachos zum Armdrücken herauszufordern da sie ihn anscheinend für schwächer hielten als er aussah. Oder sie dachten einfach ihn in seine Schranken weisen zu müssen.
    Doch mussten sie feststellen dass Nike dem hünenhaften Krieger durchaus gewogen schien. Da es an diesem Abend niemanden gelang Telmachos Kraft auch nur annähernd etwas entgegenzubringen.
    Allerdings schien es seinem Ansehen in der Mannschaft nicht zu schaden das er einen nach dem anderen besiegte. Oder war es ihm nur so vorgekommen dass sich dutzende mit ihm messen wollten? Immerhin hatte diesen Abend viel getrunken und jeder wusste dass einem der Wein schon üble Streiche spielen konnte. Denn im Nachhinein betrachtet waren es wohl doch nur sechs Herausforderer an diesem Abend gewesen.
    Wie er wieder an Bord gelangt war blieb im Nebel des Weines verborgen. Obwohl er sich noch zu erinnern glaubte dass er eine Zeitlang am Strand geschlafen hatte, was auch den Sand erklären würde den er am nächsten Morgen zwischen den Zähnen spürte. Aber er war am nächsten Morgen an Deck aufgewacht. Ohne den üblichen Druck im Kopf, es ging ihm ausgesprochen gut, wenn man einmal daran dachte welche mengen an Wein er zu sich genommen hatte.
    Die folgenden Tage an Bord waren schon seltsam Zwischen den drei höchsten Offizieren an Bord herrschte eine seltsame Spannung die zum teil auch auf die Mannschaft übergegriffen war. Immer wieder war es zu kleinen Reibereien gekommen, ohne das der Schiffsbetrieb wirklich davon eingeschränkt wurde. Aber es war schon auffällig das immer wieder kleine Streitereien ausbrachen wie winzige Glutfunken aus einem fast niedergebranntem Feuer.
    Doch am fünften Tag schien dieses störende Feuer vollkommen erloschen zu sein. Durch die Mannschaft zog eine neue Stimmung wie der erste Sonnenstrahl nach einem Unwetter.
    Und erstaunlicher weise war es augenscheinlich ein Sturm der dieses Gefühl bei dem Kapitän ausgelöst hatte. So nahm Telemachos es wenigstens an.
    Nach dem er das Ruder an Arkanos übergeben hatte begab sich Telemachos an die Rehling um einen genaueren Blick auf das Unwetter zu haben auf das sie augenscheinlich zusteuerten. Dabei gesellte er sich zu Chrys, Telemachos legte seine Hand auf die Schulter des Jungen.
    „Vielleicht legt Amphitrite ja ein gutes Wort für uns bei ihrem Gemahl ein. Und es kann auch nicht Schaden Hermes um eine sichere Reise zu bitten.“ Der große Krieger lachte kurz auf.
    „Ist dies dein erster Sturm auf See, Junge?“
    Geändert von Shane_Gooseman (29.10.2007 um 21:04 Uhr)

  9. #209
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrysanthe zuckte zusammen als plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter landete, der Affe kreischte laut. "Ähm...Ja, das wäre alles sehr gut," antwortete sie Telemachos. "Ja, mein Herr, das ist er."
    Der Affe kreischte erneut. "Gib Ruhe! Ich lasse dich jetzt sicher nicht aus! Am Ende bläst es dich sonst noch vom Schiff, du verrückter Affe."
    Sie blickte zu Telemachos auf und räusperte sich. "Entschuldigung."

  10. #210
    Mitglied Avatar von Coin
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    Xenokrates stand - wie schon die Tage davor - in aller Frühe an Deck und machte einige
    sportliche Übungen. Er hatte schon den Verdacht, daß bald nicht nur seine
    zivilen Fähigkeiten gebraucht werden würden, also war es höchste Zeit seinen
    Körper - insbesondere seine Arme - wieder in Form zu bringen. Gewichte zu heben war
    aufgrund des permanenten Seegangs mehr oder minder ein abenteuerliches Unterfangen
    und das Schwingen der Schleuder konnte er nur so früh üben, weil sonst nicht genug Platz
    an Deck war und er Gefahr lief, jemanden mit dem pfeilschnell um ihn herumwirbelden Stein
    in der Schlaufe aus Rindsleder zu treffen.

    So langsam bekam er den Dreh heraus und lief nicht mehr Gefahr, daß seine Schleuder
    unkontrolliert auf und ab wippte. Er gestattete sich einen kurzen Rückblick auf die
    Ereignisse der letzten Tage.


    Zunächst war da Arkanos, die ...hmm rechte Hand des Kapitäns. Seltsame Einfälle
    schienen auch seine Spezialität zu sein, jedoch war Xenokrates mehr als erstaunt,
    daß diese zu funktionieren schienen.

    Als er vor paar Tagen ihm auf Kithyra gegenüberstand und dieser ihn zu einem Kampf
    mit Schwertern für die Überfahrt herausgefordert hatte, wußte Xenokrates für einen
    Augenblick nicht, ob das ernst gemeint war oder ob dieser ihm nach der Sache im
    Gasthaus einfach nur den Rest geben wollte. Ganz zu schweigen, daß in einem
    Kampf, der wirklich ernsthaft geführt worden wäre, mindestens einer schwer verletzt
    oder gar tot am Ende im Dreck liegen würde und daß es in jedem Fall einen ungünstigen
    Ausgang genommen hätte. Was Xenokrates ebenfalls nachdenklich stimmte
    war die Tatsache, daß Arkanos bei Poseidon einen Schwur abgelegt hatte um dann
    ein Schauspiel zu inszenieren ...das würde dem sonst strengen und launischen Gott der
    Meere bestimmt nicht gefallen...

    ...Dann war da Cherek, die linke Hand des Kapitäns. Man mußte nun wirklich kein Genie
    sein um zu erkennen, daß Xenokrates' Anwesenheit auf dem Schiff Cherek ein besonders
    schmerzhafter Dorn im Fleisch war. Dieser machte sich auch nicht die geringste Mühe
    dies zu verbergen. Da Xenokrates' Befürchtungen bezüglich gewisser Konflikte an
    Bord seitens Arkanos beschwichtigt wurden, war es für ihn auf jeden Fall sinnvoll
    im Moment nicht den geringsten Anlaß für Beschwerden zu geben. Also verrichtete
    Xenokrates brav und schweigend alle aufgetragenen Tätigkeiten und begnügte sich
    damit, Augen und Ohren offen zu halten...

    ...Dann gabs da noch Themistokles, den Athener. Irgendwann im Laufe des zweiten Tages
    kamen sie sich übern Weg um ein paar Worte zu wechseln. Er war ebenfalls ein Fernkämpfer
    wie Xenokrates, jedoch einer mit viel mehr Erfahrung, was das Kämpfen im Krieg und
    einige seemännische Fertigkeiten anging. So kam eines zum anderen und Xenokrates wurde
    mit den grundlegenden Seemannsfertigkeiten vertraut gemacht, die der Athener in einem
    trockenen, manchmal lakonischen Tonfall ihm erklärte.
    Irgendwann abends am vierten Tag,
    also gestern, schlug Xenokrates bei ein paar Bechern Bier ein Würfelspiel vor. Da
    Themistokles das Würfelspiel, welches den Namen "Seth-Osiris" trug, noch nicht kannte,
    begnügte sich Xenokrates damit, ihm und ein paar anderen aus der Mannschaft die Regeln
    zu erklären und ein paar Proberunden mit Weintrauben als Einsatz zu spielen, bevor sie
    dann in ihre Kojen gescheucht wurden. Man einigte sich darauf, heute abend um echte
    Münzen zu spielen.
    Themistokles wirkte auf ihn teilweise recht aufgeschlossen, wobei sich Xenokrates sicher
    war, daß das nur von zeitweiliger Natur sein müßte. Im Laufe der Tage wurde er immer
    schweigsamer, auch wenn seine Anweisungen immer noch sehr präzise und ausführlich genug
    waren. Xenokrates konnte sich der Vermutung nicht erwehren, daß Themistokles im Krieg
    wohl einen etwas höheren Rang bekleidet haben müßte, als einfacher Speerträger. Aber
    spätestens beim Humor und nach dem lustigen Abend gestern wußte Xenokrates, daß er da
    mehr oder weniger einen Gesinnungsgenossen an Bord gefunden hatte...

    ...Und da war noch der Kapitän, der in seiner Stimmung schwankte zwischen Apathie und
    Aktivismus - eine Frau, die scheinbar gerade irgendwelche emotionalen Probleme versuchte
    zu verarbeiten. Xenokrates war durchaus nicht entgangen, wieviel sie von der Aktionen ihrer
    rechten und linken Hand hielt. Der - auf sein Erscheinen an Bord bald darauf - folgende Streit
    an Bord war da nur ein weiteres Mosaiksteinchen im großen Bild, was sich anfing abzuzeichnen.
    Xenokrates hatte nicht viel Ahnung von Seefahrerei oder Seemannskunst, jedoch war er in
    der Vergangenheit in der glücklichen Lage gewesen, einige Schiffskapitäne zumindest aus
    der Nähe beobachten zu können.
    Die Tatsache, daß das Verhalten des Kapitäns der Negra sich davon teilweise sehr deutlich
    unterschied, bereitete ihm langsam ernsthaft Sorgen...



    Nach den Übungen war schon allgemeines Wecken angesagt und bald darauf wurde ein kräftiges
    Mahl ausgeteilt. Das war das erste Anzeichen, daß wohl etwas im Gange war. Xenokrates
    ignorierte dieses und erst als gegen Mittag das große Gewusel losging, wurde ihm langsam
    klar, daß er diesen Abend wohl alles andere tun würde, als mit Themistokles zu würfeln.
    Als er dann - kurz abgelenkt von seiner Tätigkeit - einen flüchtigen Blick aufs Horizont
    richtete und dort die Wolkenmassen sah, purzelte seine Laune endgültig in den Frachtraum.
    In Gedanken ging er sein Hab und Gut durch - stellte jedoch fest, daß alle wirklich wichtigen
    Dinge entweder gut verstaut waren oder er am Mann trug, was ihn zumindest im Moment beruhigte.
    Er bog seine Mundwinkel nach oben und sagte etwas lauter: "Hoffen wir, daß Zeus nur einen Korb
    bekommen hat..."
    Geändert von Coin (31.10.2007 um 02:25 Uhr)

  11. #211
    Mitglied Avatar von Genesis
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    Was war das nur für eine Nacht für Arkanos gewesen?

    Nachdem er Xenokrates zum Kampf forderte war sein erster Gedanke, absichtlich zu verlieren, um gegenüber Megaira und Cherek bei der Argumentation im Vorteil zu sein.
    Der Fehler in seinem Plan lag jedoch klar auf der Hand - Wenn der beste Schwertkämpfer des Schiffes gegen einen Fernkämpfer verlor würde es nicht mehr lange dauernd, bis seine Reputation darunter leiden würde.
    Außerdem würde Xenokrates einen schweren Stand haben, ganz zu schweigen von der Ehre, die Arkanos ihm nehmen würde, wenn er ihn so einfach gewinnen ließe – und die Götter würden ihn erst Recht verachten und auslachen.
    So änderte Arkanos seinen Plan und liess Xenokrates einfach recht gut aussehen, selbst das würde er gegenüber Megaira und Cherek durchsetzen können, wenn nur nicht der Streit zwischen Cherek und eben Xenokrates gewesen wäre, aber um dieses Problem zu klären würde er später mit Cherek sprechen.

    Arkanos hatte den Auftrag als letzter zum Schiff zurück zu kommen; das Problem an dem ganzen war, dass er so sowohl Cherek als auch Megaira verpasste, die beide bereits an Bord waren, als er mit ihnen über Xenokrates reden wollte. Er wusste, dass das kein gutes Omen war... nun machte es den Anschein, als ob Arkanos die beiden bewusst übergehen wollte und das würde er sicher noch büssen müssen.

    In der Taverne stachelte Arkanos dann ein paar Männer dazu an, den Neuen – Telemachos – zur Kraftprobe zu fordern. Dadurch, dass er in jedem Wettstreit auf den Neuen setzte, machte er noch einen satten Gewinn dabei, den er dann in ein paar Extra Amphoren Wein investierte und ausschenken ließ.



    Mit den letzten Männern brach er spät auf, unter anderem las er noch Telemachos vom Strand auf, brachte die letzten Männer zum Schiff und machte das meiste selbst bereit zum auslaufen. Noch vor dem Morgengrauen legte er mithilfe von drei seiner engsten Vertrauten ab und brachte das Schiff auf Kurs, den Megaira ihm am Tag zuvor mitgeteilt hatte.

    Im Laufe des Morgens führte er Xenokrates durch das Schiff um ihm die Regeln zu zeigen und die Aufgaben zu erklären, die auf ihn voraussichtlich warten würden.

    Gerade als Arkanos schlafen gehen wollte, bemerkte er, dass Cherek und Megaira sich in die Haare bekommen hatten. So zählte er eins und eins zusammen und kam auf sich selbst als Ergebnis.
    In seiner nächsten freien Minute machte sich Arkanos auf, um Cherek aufzuklären, doch hörte der ihm nicht einmal zu.
    Arkanos wurde relativ zornig und die Müdigkeit tat ihr übriges, doch ein paar Männer hielten ihn davor ab, auf Cherek loszugehen, was der scheinbar nicht einmal bemerkte - oder ignorierte.

    Das Ergebnis der ganzen Sache war, dass Arkanos nun regelmäßig zum Rudern eingeteilt war und das Steuer nur noch aus der Entfernung sah.
    Seine Vertrauten munterten ihn mit Scherzen auf, doch er wusste, dass er das ganz mit Cherek noch einmal klären musste.



    Als dann eines Tages echtes Essen ausgeteilt wurde, nicht der übliche Fraß, konnte Arkanos sich nicht mehr viel Zeit lassen, die Wogen zu klären. Die Moral war schlecht und die Stimmung ebenfalls, obwohl Megaire ihren Zorn nur noch Arkanos und Cherek spüren ließ und der Ägypter Arkanos kein Wort mehr als notwendig entgegenspuckte, wie Arkanos fast sagen mochte.

    Gerade als Arkanos sich zu seinem Ruderplatz begeben hatte, kam Chrys zu ihm und gab den Befehl von Megaira weiter, dass er an das Steuer sollte. Arkanos verscheuchte den Schiffsmädchenjungen mit einem Knurren, sah sich noch einen Moment lang um und erkannte, wie einige andere, die nahende Sturmfront. „Poseidon sei uns gnädig…“ murmelte Arkanos in seinen nicht vorhandenen Bart.

    Er bekam noch mit, wie Cherek ein paar Anweisungen ausgab und bemerkte ebenfalls noch, wie scheinbar alle Männer diese ignorierten. Er übernahm das Steuer von Telemachos und bemerkte, dass nach wie vor keiner der Männer Chereks Befehlen folgte. So griff Arkanos nach ein paar Steinen und warf sie wahllos auf ein paar Männer, die starr in Richtung des Sturmes sahen.

    „Seid ihr taub? Ihr habt die Befehle gehört, jetzt macht euch dran, oder ihr werdet den Sturm schwimmend miterleben! Holt die Segel und die Ruder ein, sonst mach ich euch Beine!"
    Geändert von Genesis (05.11.2007 um 21:17 Uhr)
    Those Wings... I want them too!

  12. #212
    Mitglied Avatar von Gabriel
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    Schwermütig schaute Themistokles übers Meer. Es war früh am Morgen und von der Mannschaft war noch nicht viel zu sehen oder zu hören. Er sah zu dem einzigen was diese Ruhe störte und sein Blick folgte den schnellen Bewegungen der Schlinge, die Xenokrates herumwirbelte. Anfangs folgten Themistokles Augen noch der Bewegung, für ihn war es immer wichtig gewesen ein Ziel niemals aus den Augen zu verlieren, denn worauf man schiessen wollte, das mußte man auch sehen! Doch dann, nach ein paar Minuten trieb sein Blick weg von dem den Mann schnell umkreisenden Trabanten hinaus auf die leeren Weiten des Meeres. Das letzte Mal, daß er so aufs Meer geschaut hatte, mußte gute 14 Jahre her sein...


    Auf dem Weg nach Troja hatte er sich ähnlich gefühlt, einsam, auf einem unbekanntem Weg, ohne zu wissen was ihn erwartet. Vielleicht war er morgen schon tot, wer außer den Göttern wußte das schon? Seitdem hatte er sich stark verändert. Die Götter formten einen Menschen wie es ihrem Gutdünken entsprach und Ares hatte von seiner Macht reichlich Gebrauch gemacht. Die Jahre vor Troja hatten sich tief in ihn hineingefressen.

    Themistokles versuchte sich zu erinnern woran er damals auf der Reise nach Troja gedacht hatte, aber er konnte es nicht. Wahrscheinlich hatte irgendeine der Hetäre Athens in seinem Geist herumgespukt und ihn nur mit seinen Erinnerungen an sie bezirzt. Er mußte abenteuerlustig gewesen sein und voller Vorfreude darauf endlich das zu tun worauf er Jahre lang vorbereitet worden war. Wenn er damals nur gewußt hätte was ihm bevorstand, aber selbst dann hätte er es nicht mehr ändern können, sein Leben lag in den Händen der Launischen, heute wie damals.

    Er riß sich von diesen rührseeligen Gedanken los, sowas hatte in seinem Leben keinen Platz mehr, vor Troja hatte er sich solche Sachen vielleicht erlaubt, die Hetären mußten ihn da, genauso wie sein schwacher Vater beeinflußt haben. Vor den Mauern von Troja hatte er das wahre Leben gesehen und in Troja hatte er es gekostet und seitdem lebte er es. Diese eitle und sich selbst überschätzende Dirne hatte mit ihrem Verhalten etwas in ihm hervorgewühlt, daß er gut verstaut und weggesperrt wähnte. Er war ein Mann und von einer Frau würde er sich immer nehmen was er wollte, doch irgendwie hatte sie es geschafft ihn soweit zu bringen, daß er sie gewähren ließ.

    Nachdem der Tumult in der Taverne endlich vorbeigegangen war, hatte der Abend doch noch, auch nach diesen Querelen, angefangen unterhaltsam und erbaulich zu werden.
    Sie hatte für ihn gesungen und ihn mit ihren anrührenden, heiteren, schwermütigen oder jauchzenden Lieder gut unterhalten. Für eine Zeit lang hatte die Welt außerhalb der Taverne für ihn keine Bedeutung mehr und er hatte einfach genießen können.
    Das Essen welches der Wirt währenddessen aufgetragen hatte war durchaus schmackhaft gewesen und so hatte sich der Abend angenehm fortgesetzt, bis sie sich zusammen mit einer großen Schale Früchte in eins der Hinterzimmer zurückgezogen hatten. Dort hatte er sich auf einen Divan gelegt und sie hatte ihn mit Weisen unterhalten und mit den Früchten gefüttert.

    Den Saiten die sie den ganzen Abend lang an ihm gespielt hatte, hatte sie es zu verdanken, daß der Abend gänzlich anders verlief als Themistokles es von einem Abend bei einer Dirne gewöhnt war. Sein Gesicht verzog sich bei dem Gedanken daran, irgendwie fühlte es sich für ihn wie eine Schande an. Kurzum, sie hatten sich geliebt und er hatte genommen, aber auch gegeben, was Frauen eigentlich garnicht verdient hatten. Schließlich hatten sie zu geben was Männer von ihnen verlangten!

    Er war dann unter den letzten gewesen die Arkanos mit zurück auf die Magaretha gebracht hatte. Die Nacht war zwar kurz gewesen aber doch sehr erholsam und so hatte er mit Gleichmut auf den ihm bevorstehenden Ruderdienst gewartet, der allerdings nicht gekommen war. Stattdessen schien sich die Kapitänin mit ihren beiden Handlangern überworfen zu haben. Diese unterwarfen sich zwar ihrem Willen, aber mit einer -für Themistokles- so offensichtlichen Widerwilligkeit, daß er sich wieder darin bestätigt fühlte, daß Frauen unter dem Mann standen und kein Mann sich von einer Frau Befehle erteilen lassen sollte. Natürlich konnte er das hier nicht ohne Gefahr aussprechen und so behielt er diese Gedanken für sich.

    Während die Tage auf See vergingen, verdiente sich der neuste Zugang der Mannschaft Themistokles' Aufmerksamkeit, er glänzte zwar duch seemännisches Unverständnis, machte es aber durch eine im Gegenzug vorhandene Lernwilligkeit wieder wett, so daß er von Themistokles, soweit dieser es selber wußte, in die Seefahrt eingewiesen wurde. Themistokles legte dabei aber keinen zu großen Eifer an den Tag, er wollte zwar, daß der Neue seinen Dienst angemessen verrichten konnte, aber nicht gleich als dessen Menthor auftreten. Er würde noch zeigen müssen was er als Fernkämpfer zu leisten vermochte, aber zumindest sein Umgang mit der Steinschleuder sah in Themistokles' Augen sehr vielversprechend aus.

    Doch auch Xenokrates hielt sich bedeckt, irgendwie paßte das Bild, welches er jetzt darbot, nicht zu dem Bild, an das sich Themistokles aus der Taverne erinnerte. Auch er schien also den Leitsatz zu befolgen, ersteinmal die Lage auszukundschaften bevor man anfing sich in ungewisses Terrain zu begeben. So überraschte es Themistokles nicht all zu sehr, als Xenokrates dann letztendlich am vierten Abend doch noch seine Deckung fallen ließ und eine willkommene Abwechslung in Form eines Würfelspiels anbot. Themistokles kannte es zwar nicht, war sich aber sicher, daß Xenokrates nicht gerade am Anfang riskieren würde zu betrügen und ging deswegen gerne auf die Einladung ein. Jede Ablenkung war Themistokles recht gewesen und so hatte man den Abend sehr angenehm verbracht.



    Themistokles Blick wanderte wieder zurück zu Xenokrates, der mit seinen Übungen aufgehört hatte. "Ich würde ja gerne mal wieder mit meinem Bogen üben, vielleicht könnte man ja den Kapitän überreden das nicht als Essen eingeplante Federvieh dazu zur Verfügung zu stellen." Er lachte laut. Xenokrates antwortete grinsend "Bei diesem Seegang würd ich wahrscheinlich nicht einmal ein lahmes Huhn treffen." - "Naja Hühner sind ja auch schnelle Läufer, so ein Raubvogel verträgt den Wechsel vom Jäger zum gejagten nicht all zu gut und würde den Pfeil erst bemerken wenn er in seinem Bauch steckte." Er lachte wieder und wurde dann wieder stiller, als sich das Deck langsam mit mehr Matrosen füllte. Xenokrates antwortete knapp "Nicht nur ein Raubvogel..." und begann damit seine Schleuder zu verstauen. Themistokles dachte kurz darüber nach und wurde dann aber von seinen Pflichten als Hiflsmatrose in Anspruch genommen.

    Sie erhielten ein kräftiges Mahl. Eher ungewöhnlich auf hoher See, befand Themistokles und als sie die Seile befestigten, kam in ihm die Vorfreude auf eine Schlacht hoch. Dieses Gefühl hatte ihn immer wieder befallen, wenn das Warten endlich ein Ende hatte und man zur Tat schreiten konnte. Die Ankündigung von Fleisch später am Tag tat ihr übriges und Themistokles wurde wieder fröhlich.

    Als die Wolkenmassen am Horizont auftauchten, wurde Themistokles zwar ein wenig mulmig in der Magengegend, aber er hatte genug Geschichten gehört, die von umstürmten, von göttlichen Zaubern geschützten Eiländern handelten. Dort gab es eigentlich immer reiche Schätze zu erobern und hübsche junge Frauen als Beute gleich dazu. So überprüfte er schnell nocheinmal die Verstauung seiner Sachen. Wasserdicht aber schnell zu erreichen mußte es sein, aber Wachstuch hatte da schon immer geholfen und so stand er schnell wieder an der Reeling und wartete auf neue Anweisungen, denn leider mußte man sich zu solchen Inseln doch immer ersteinmal durch die Sturm wagen.

    Als er gerade wieder an Deck gekommen war hörte er noch Xenokrates Worte und konnte es sich nicht nehmen lassen dessen Satz zu verfollständigen: "... und nicht von Hera erwischt worden ist!"

  13. #213
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Cherek gefiel es nicht wirklich, dass Arkanos seine Autorität untermauern musste, doch für den Moment war es egal - es war durchaus Eile geboten und statt seinen Anweisungen nach zu handeln, schienen viele Mannschaftsmitglieder - vor allem die Neueren - es für angebrachter in ehrfürchtiger Besorgnis die näherkommende Sturmfront zu bestaunen und zu kommentieren.
    Er nickte Chrys auf dessen Bemerkung nur kurz zu und wollte sich eigentlich schon aufmachen, um beim Einholen der Segel zu helfen, wandt sich dann aber doch noch einmal zu dem Schiffsjungen um: "Geh und hole rasch den Kapitän! Soweit ich weiß, ist er unter Deck. Und danach sieh dich nach losen Gegenständen um, die vertäut werden müssen!"
    Dann winkte er Telemachos und Themistokles zu sich. "Helft den anderen beim Einziehen der Ruder, dass sie im Sturm nicht abbrechen, und zurrt sie dann mit den Riemen an den Bänken fest, dass sie nicht lose sind." Er deutete zu den Ruderbänken, wo bereits einige Seemänner mit der Arbeit begonnen hatten.
    Schließlich sah Cherek sich um, welche der Männer noch nichts zu tun hatten, um mit diesen die Segel einzuholen. Dabei fiel sein Blick auch auf Xenokrates, mit welchem er in den letzten fünf Tagen jedweden Kontakt strikt vermieden hatte. Nun aber deutete er diesem und ein paar anderen, ihm zu folgen, als er zum Hauptmast eilte. Auch Aegis winkte er zu und machte sich dann daran, dem Freund entgegenzuklettern, denn die Segel mussten oben am Baum erst gelöst werden, damit man sie von unten einholen konnte und zu zweit ging es deutlich schneller.
    Geändert von Foxx (08.11.2007 um 18:52 Uhr)

  14. #214
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    "Wird erledigt," erwiderte Chrysanthe und nickte Cherek kurz zu. Mit dem unter die Arme geklemmten Affen machte sie sich auf den Weg unter Deck. Sie sah sich um. Wo wohl der Kapitän stecken mochte? Sie sollte ihn besser schnell finden und über die Sturmfront informieren. Danach mußte sie nicht nur lose Gegenstände finden, sondern auch den Affen irgendwo unterbringen, wo ihm nichtd passieren würde.

  15. #215
    Mitglied Avatar von Sac
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    Einige Minuten lang hatte Aegis den Himmel betrachtet, vielleicht war es ja nur eine vorübergehende Trübung. Doch als sich die Margaretha eindeutig in Richtung der Wolken schob, sah er von seinem Ausguck herab, ob die Mannschaft schon etwas bemerkt hätte. Trotz der Situation konnte er sich ein leises Kichern nicht verkneifen, als er all die Gestalten sah, die in phiosophischer Pose über die Reeling starrten. Als hätten sie noch nie eine Wolke gesehen. Oder glaubten, sie wegstarren zu können. Auch Arkanos' Steinwurf erheiterte ihn.

    Als Cherek ihm zuwinkte, wurde er jedoch ernster und balanzierte auf dem Balken entlang zu den Befestigungen der Seile, dabei ein Pfeifen nicht unterdrücken könnend. Dass er seine Aufgabe wahrnahm, hieß ja nich, dass er gleich schlechte Laune entwickeln musste.


    *abhetz*
    Geändert von Sac (08.11.2007 um 18:29 Uhr)
    Totgesagte leben länger.

  16. #216
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Als Chrys die Stufen unter Deck kletterte um Meg zu suchen, stieß sie mit dieser fast zusammen. Diese hatte den Tumult an Deck mitbekommen, ebenso wie Arkanos Geschrei – nicht umsonst befand sich das Steuer direkt über ihrer Kajüte. Unwirsch schob sie den Knaben beiseite und wies ihn darauf hin, dass der Koch schon seit geraumer Zeit nach ihm suche. Dann verschwand der Kapitän an Deck, ohne dass Chrys auch nur zu Wort gekommen war.

    Hermokrates war in der Zwischenzeit damit beschäftigt, Vorräte zu vertäuen, die Tiere anzubinden und das Geschirr sicher zu verwahren. Immer wieder rief er nach seinem Schiffsjungen, was dieser an Deck freilich nicht hatte hören können, nun aber deutlich mitbekam.

    Megaira hatte mittlerweile den Hauptmast erreicht und sah missgelaunt auf den Tumult, der an Deck herrschte. Sie packte den nächst - besten Seemann, welcher gerade auf dem Weg zum Segel löschen war an der Schulter. „Was in Heras Namen geht hier vor?“ Leichenblass deutete Hephaistion, ein junger Mann, der seit dem Abend als er Meg auf seinen Schoß gezogen hatte um Jahre gealtert war und immer noch um sein Leben fürchtete zunächst auf Cherek und dann auf die Sturmfront, nur um sich dann wieder möglichst schnell unter die anderen zu mischen.

    Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete der Kapitän einen Augenblick das Meer, bevor sie mit lauter und für alle hörbarer Stimme „Haaaalt!“ brüllte. Sie legte Cherek die Hand auf die Schulter, als dieser gerade begann am Mast empor zu klimmen. Stumm schüttelte sie den Kopf „Wir brauchen die Segel noch! Sieh…“ sie deutete auf die Sturmfront, welche sich nicht zu bewegen schien. „Da liegt unser Ziel! Poseidon scheint schlechter Laune, fürwahr, jedoch können wir nicht darum herum navigieren, noch können wir auf offener See ankern. Auch habe ich kein gutes Gefühl bei dem Unwetter, es scheint mir nicht von natürlicher Art, sonst würde ich zustimmen, dass wir warten, bis es weiterzieht. Doch es steht still…“ sie hatte leise gesprochen, so dass Xenokrates, der neue welcher nur einige Meter hinter ihnen stand, nicht ein Wort mitbekommen hatte.

    Diesem und auch den anderen, die bereit waren das Segel einzuholen, wandte sie sich jetzt zu. „Geht und helft die Ruder und anderen losen Gegenständer an Deck ordentlich zu vertäuen! Hephaistion, Barokles, Xenokrates ihr drei geht unter Deck und helft Hermokrates die losen Gegenstände zu sichern. Achtet auch darauf, dass die Habseligkeiten der Mannschaft sicher in den Kisten verstaut sind!“ Ihre Befehle waren ruhig gesprochen, aber dennoch deutlich zu hören. Auch die Männer, die kurzfristig aufgehört hatten ihre Ruder einzuziehen und festzuzurren fuhren nun mit ihrer Arbeit fort, winkten Telemachos und Themistokles zu sich.

    Sie pfiff hoch zum Mast um Aegis herunter zu winken. „Das ist zu gefährlich da oben! Hilf Eutychia und Mykos bei ihren Sachen. Schnapp dir Maristos, der soll dir helfen!“ rief sie ihm entgegen. Es war deutlich, dass sie nur vertraute Mannschaftsmitglieder in die Bereiche der Seherin und des Schiffarztes schicken wollte. Sie nahm an, dass auch Nema sich bei Eutychia unter Deck befand, da sie weder die Amazone noch deren Vogel bisher gesehen hatte. Erst jetzt fiel Meg offenbar auf, dass sie immer noch Cherek berührte und sie ließ ihre Hand sinken und nickte ihm nur leicht zu. In ihren Augen konnte er deutlich Anerkennung lesen und so etwas wie eine Entschuldigung.

    Nach einem Sekundenbruchteil wandte Megaira sich um und ging zum Steuer zurück. Sie stellte sich neben Arkanos und wies mit der Hand direkt auf das Zentrum des Sturms. „Wir müssen dorthinein, glaubst du, du kannst den Kurs halten? Möge Poseidon und gnädig gesinnt sein und der Mast halten!“ Schwarze Wolken türmten sich über den gesamten Horizont, nur durch Blitze erhellt. Doch bisher war die See noch glatt und ruhig, alles war ruhig.
    Geändert von Felina Noctis (08.11.2007 um 19:53 Uhr)
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  17. #217
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrysanthe war gerade unter Deck geklettert, mit einem unwilligen Affen auf dem Arm keine leichte Sache, als sie schon mit dem Kapitän zusammenstieß. Sie hatte gerade den Mund geöffnet, da hatte Meg sie schon zu Hermokrates geschickt und war selbst an Deck verschwunden. Achselzuckend folgte Chrys dem Rufen des Schiffskochs. Der Kapitän war schließlich nach oben gegangen und damit war ihre Aufgabe, was das betraf, erfüllt.

    "Entschuldigt, Herr," keuchte das Mädchen kurz darauf als es vor Hermokrates halt machte. Noch immer versuchte sie, den zappelnden Affen so gut es ging festzuhalten. "Wo soll ich den Unruhestifter hinstecken? Ansonsten wird er uns noch über Bord geweht oder macht irgendwelchen Unsinn." Hastig sah Chrys sich nach Käfigen um wie man sie normalerweise fürs Geflügel verwendete.

  18. #218
    Mitglied Avatar von Sac
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    Aegis grinste. "Das nenn ich doch mal fair, ich darf dem Lump nicht helfen, er muss mir aber." geschwind nahm er das nächstbeste Seil und rutschte (hat Handschuhe an *hüstel und behaupt*) an ihm herunter zu Deck.

    Er verneigte sich mit seiner üblichen Mischung aus Lässigkeit und Ehrehrbietung vor Meg, grinste Cherek noch ein >sorry, der Boss hat gesprochen< zu und machte sich dann mit seinen langen Beinen dran, über Deck zu staksen um Maristos zu sich zu holen, der -soweit er wusste- noch dabei war, Stricke an der Reeling zu befestigen. "Maristos, du wirst befördert, von den Stricken zu den losen Gegenständen."
    Totgesagte leben länger.

  19. #219
    Mitglied Avatar von Coin
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    Xenokrates vergewisserte sich, daß der dicke Strick, den er an der Reling befestigen sollte, ordentlich fest saß, als er eine Handbewegung von Cherek bemerkte. Dieser eilte gerade in Richtung Hauptmast und machte sich daran, diesen zu erklimmen. Xenokrates schloß aus dem aufziehenden Sturm und der beabsichtigten Kletteraktion, daß es jetzt wohl um das Einholen der Segel gehen würde - jäh wurde sein Gedankengang unterbrochen "Haaaalt!"

    Plötzlich tauchte vor ihm der Kapitän auf und legte Cherek eine Hand auf dessen Schulter und zeigte mit der anderen auf den Sturm. Instinktiv schaute Xenokrates ebenfalls in der Richtung - irgendwas war an der Aussicht seltsam, ein Detail, welches nicht ins Bild passte. Jedoch hatte Xenokrates nicht viel Zeit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, weil der Kapitän sich bereits herumgedreht hatte und Befehle erteilte. Er sollte unter Deck und Hermokrates helfen, alles sturmfest zu sichern.

    Leicht achselzuckend machte er sich auf, unter Deck zu gelangen mit den beiden anderen im Schlepptau.

    Unten sah er sich kurz um und entdeckte Chrys, welcher gerade zu jemandem sprach, den er nicht sah - dabei versuchte er sein zappelndes Äffchen unter Kontrolle zu bringen. Xenokrates ging zu ihm rüber und - siehe da - entdeckte er auch Hermokrates. Der Befehl des Kapitäns hatte Priorität, also kam er auch gleich zur Sache.

    An Hermokrates gewandt: "Befehl vom Kapitän. Wir sollen Dir helfen, hier unten alle losen Gegenstände - die persönlichen Wertsachen eingeschlossen - zu sichern. Sollte sich etwas nicht sichern lassen wollen, soll es über Bord. " Dabei grinste er breit in Richtung Chrys. "Was ist also noch zu tun?"

    Während er auf die Antwort von Hermokrates und Chrys' Reaktion wartete, gestattete er sich einen kurzen Blick rundherum. Alle Dinge - sofern sie nicht bereits weggepackt und sturmfest gesichert waren - lagen noch genau so, wie vorhin, das Schiff schien im Seegang nur leicht zu schaukeln... Jetzt wurde ihm klar, wieso der Kapitän sich nicht beeilte, die Segel einzuholen - es gab noch keinen Grund dafür.
    Geändert von Coin (10.11.2007 um 00:55 Uhr)

  20. #220
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrysanthe zog einen Holzkäfig aus einem Stapel Krempel. Xenokrates betrachtete sie mit genervtem Blick. "Und wenn der Affe von Poseidon geschickt wurde, was dann?" konterte sie spötisch und öffnete die Käfigtür.

    "So, mein kleiner Freund, das hier ist deine Unterkunft für die nächsten Stunden. Du willst doch nicht, daß dieser Kerl dich einfach über Bord wirft, oder?" Damit schob Chrys den Affen in den Käfig...zumindest versuchte sie es.

  21. #221
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Telemachos hatte sich noch mit einem Schulterklopfen von dem Schiffsjungen verabschiedet, um sich dann sofort an die Ausführung seiner Befehle zu machen. Er vertäute die Ruder mit den übrigen die zu dieser Arbeit eingeteilt waren.
    Troz der Situation mit dem Sturm zeigte sein Gesicht eine nicht zu übersehende Freude und Heiterkeit.
    "Das wird bestimmt ein Spaß."
    Geändert von Shane_Gooseman (11.11.2007 um 22:34 Uhr)

  22. #222
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Cherek hielt verdutzt inne, als er Megs heisere Stimme einen Haltebefehl rufen hörte und drehte sich um, als sie ihm gerade die Hand auf die Schulter legen wollte. Einen winzigen Moment lang sah er sie verblüfft an - es war das erste mal, dass sie das Wort an ihn richtete seit ihrem Streit. Doch binnen Sekundenbruchteilen hatte er diesen Gedanken verscheucht und er hörte aufmerksam zu, während Meg ihm leise ihr Vorhaben erklären.
    Sein Blick folgte ihrem Fingerzeig und verdunkelte sich ebenso wie die Wolken, auf welche sie zuhielten - die Vorstellung, dass der einzige Weg an ihr Ziel durch diese eigenartige Sturmfront führte. Sein nächster Blick galt dem Mast und unmittelbar fragte er sich, ob dieser halten würde, wenn sie das Schiff mit vollen Segeln einem Sturm aussetzen. Schließlich fand sein Blick wieder den der Kapitänin und Sorge lag nun darin, doch Meg war bereits dabei, den anderen Männern einige Befehle zu geben. Als ihre Blicke sich schließlich wieder trafen, war er überrascht, denn was er in ihren Augen las, hatte er nicht erwartet und so nickte er nur zurück, wobei ein erleichtertes Lächeln seine Lippen umspielte.

    Als sie zu Arkanos ging, stand er einen Moment lang untätig da und überlegte, was zu tun war. Er sah sich um: am besten er half beim Vertäuen der Ruder. Doch die Sorge ließ ihn nicht los und auch wenn er Meg nach ihrem Friedensangebot ungern in ihren Befehlen widersprach, so wollte er doch zumindest einen Vorschlag vorbringen, um die Gefahr eines Mastbruchs zu mindern.
    Also eilte er Meg hinterher und stieß zu ihr und Arkanos: "Was haltet ihr davon, die Segelfläche wenigstens zu verringern, so dass wir navigationsfähig bleiben aber der Mast entlastet wird?" Er hatte die Frage an sie beide gewandt - Cherek war erwachsen genug um auch seine Differenzen mit Arkanos in einer solchen Situation vorerst beizulegen.

  23. #223
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    Hermokrates wuselte Richtung Kombüse als er endlich seinen Schiffsjungen fand.
    Dazu erhielt er von Xenokrates und Co Unterstützung.
    Er wies sie an: "in den Lagerräumen backbord liegen die Vorräte noch offen aufeinander, macht euch nützlich und verstaut die Kisten logisch und *fest*, ihr könnt doch noch besser klettern. Außerdem brauche ich jemanden der die Taue an den Decken fest verknüpft. Kleiner, da du ja gut mit Tieren kannst, kümmerst du dich um diese und sorgst dafür, dass sie nicht durch die Gegend rutschen.
    In der Kombüse hab ich alles unter Kontrolle."
    Tatsächlich hatte Hermokrates schon lange Klemmmechanismen ausgetüfteln, in die sich Messer und Löffel stecken ließen, die Türen fest verschlossen und Kisten und Hocker an der Wand feststeckten.

  24. #224
    Mitglied Avatar von Genesis
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    Überrascht nahm Arkanos die Befehle von Megaira entgegen, die sie an Deck gab. Die Segel sollten bleiben, die Ruder verstaut werden, nun gut, er hätte es wohl anders herum gemacht, aber sie war der Kapitän.

    Als Megaira und auch Cherek zu ihm kamen, brummte er nur kurz zur Begrüßung, hielt sich aber zurück etwas zu sagen. Erst als Megaira ihr Ziel nannte, sah er ungläubig drein. "Kurs halten ist kein Problem, solange Poseidon ruht, aber wenn sein Zorn uns treffen sollte, dann können wir froh sein, wenn das Schiff nicht bricht."

    Das Abenteuerfieber schien Arkanos jedoch zu packen. "Na dann los, es wäre übrigens vorteilhaft, wenn jemand ein paar Taue freilässt, daß wir uns zur Not festbinden können... Ich habe nicht vor, den Sturm schwimmend mitzuverfolgen."
    Those Wings... I want them too!

  25. #225
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Unter Deck

    Offenbar verspürte der kleine Affe nicht das geringste Bedürfnis in den Käfig gesteckt zu werden. Statt sich brav seinem Schicksal zu ergeben biss er Chrys kräftig in den Finger, so dass es zu bluten begann. Dann keckerte er aufgebracht und machte sich zwischen Hermokrates Kochgeschirr aus dem Staub. Dabei warf es einen frisch aufgerichteten Stapel über den Haufen, was zu lautem Geschepper, sowie zu herzhaften Flüchen des Koches führte. Als hätte das Tier die böse Anspielung Xenokrates gehört, pinkelte es ihm im Vorbeirennen ans Bein und entschwand in den hinteren Teil des Schiffes.

    In diesem hinteren Teil befanden sich die Kabinen von Eutychia, Mykos und dem Kapitän. Aegis und Maristos hatten bereits die Kabinen der Priesterin und des Arztes, welche einander gegenüber lagen, erreicht. Sie brauchten nicht anzuklopfen, denn beide Türen standen weit offen und in Eutychias Kabine saßen die Amazone, der Schiffsarzt und die Seherin beisammen und unterhielten sich bei einem Becher Wein.

    An Deck

    Die anderen Männer an den Ruderbänken quittierten Telemachos gute Laune mit einem ungläubigen Blick. Der Hüne schien dem Weltuntergang mit Freuden entgegen zu sehen. Doch sie verrichteten nur schweigend ihre Arbeit und warteten auf weitere Befehle.
    Dann stieß einer der Männer Themistokles unsanft mit einem zu vertäuenden Ruder. Zwar wirkte es zunächst nicht wie Absicht, jedoch entschuldigte sich der Mann nicht, sondern knurrte nur: „Pass doch auf. Bist wohl der neue Liebling vom Käpt’n. Kein Ruderdienst und trotzdem genug zu essen.“

    Megaira lachte bei Arkanos Worten „Mit Männern wie euch kann mich selbst ein zürnender Gott nicht schrecken! Dennoch, lasst uns hoffen, dass das Wetter sich als Laune der Natur entpuppt! Poseidon möge uns gnädig gesinnt bleiben!“ Ihr Blick wanderte von ihrem Steuermann zu dem jungen Ägypter, dessen Vorschlag sie mit einer gewissen Verwunderung aufnahm. „Das ist eine hervorragende Idee, Cherek. Am besten halbieren wir die Fläche noch bevor wir zu nahe an den Sturm gelangen. Sobald wir das Unwetter erreichen möchte ich dich in sicherer Entfernung von den Masten wissen!“ Sie sagte das mit harten, befehlenden Worten, doch er konnte deutlich die Sorge spüren, die sie sorgsam versteckte.

    Schon auf dem Weg wandte sie sich noch einmal zu Arkanos um und deutete auf ein Tau direkt hinter ihm „Dieses trägt deinen Namen, ich verlasse mich darauf, dass du uns sicher durch das Unwetter steuerst! Also wag es nicht, über Bord zu gehen! Wenn das Schiff steuerlos an den Klippen zerschellt, dann kannst du was erleben!“ Doch dieses Mal war der Spott deutlich in ihren Augen zu lesen und das Lachen schwang wieder in ihrer Stimme mit. Offenbar hob der Hauch von Abenteuer auch Megairas Laune enorm. Auf dem Weg zum Mast ermunterte sie die Männer die ihr begegneten und ihre Augen sprühten vor Energie und Lebensfreude. Der Kapitän war zurückgekehrt…
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


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