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Thema: Die Irrfahrten der Margaretha Negra - Mission 1

  1. #226
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    "Au!" jaulte Chrysanthe als der kleine Affe so plötzlich zubiß. "Bei Hades! Du kleiner Mistkäfer! Na warte!" schimpfte sie und schob sich den blutenden Finger in den Mund. "Ich fang ihn wieder ein. Tut mir leid, Hermokrates."
    Damit rannte sie dem Äffchen nach. Für Xenokrates hatte sie nur einen bösen Blick übrig.

    "Stehenbleiben, du Spitzbube!" brüllte Chrys und hetzte dem Affen nach. So kam es, daß sie und der Affe sich schnell Maristos und Aegis näherten.

  2. #227
    Mitglied Avatar von Coin
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    Xenokrates fing eher instinktiv als geistesgegenwärtig einige Schüsseln auf auf, welche sich gerade aufmachten Richtung Hermokrates zu fliegen, und legte sie zurück während der restliche Geschirrberg sich scheppernd über die Küche verteilte. Mit einer Hand wies er die beiden anderen Mannschaftsmitglieder an, sich um die Vorratskisten zu kümmern.

    An Hermokrates gewandt: "Ich kümmere mich um die Taue, die anderen beiden um die Vorratskisten. Viel Erfolg bei der Zubereitung des Affen."

    Mit diesen Worten drehte er sich um und suchte sich die nächsten Taue/Decken. Die Arbeit war geistig nicht fordernd also gestattete er sich kurz einen Abschweifer in Gedanken.

    Geistig ordnete er das Gesehene: Da war der Schiffskoch und der Schiffsjunge... hmm - irgendwie verhielt sich der Schiffsjunge mehr wie ein zickiges Mädchen, als ein Junge...allein diese todbringenden Blicke... Xenokrates grinste in sich hinein. Auch der Aufschrei, nachdem Biß des Affen war für einen Jungen, der eigentlich schon im Stimmbruch sein müßte, eine Spur zu spitz. Xenokrates' Grinsen wurde immer breiter.

    "Dieser alte Schlingel...." Seine Laune hellte sich sichtlich auf.

  3. #228
    Mitglied Avatar von Sac
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    Aegis sog genüsslich die Luft ein. "Hm, würzig. Vielleicht sollte ich den Beruf wechseln", sein schelmisches Grinsen wurde von einer ehrerbietigen Verbeugung, insbesondere in Richtung Eutychias begleitet. "Ich störe nur ungern, aber wir nehmen Kurs auf eine gewaltige Unwilligkeit Poseidons. Oder anders: Ihr dürft uns dabei zusehen, wie wir euer hab und Gut vertauen. Mit exklusivem Recht auf Herumkommandieren."
    Totgesagte leben länger.

  4. #229
    Mitglied Avatar von Schiller
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    Maristos hatte sich bereitwillig Aegis angeschlossen. Nach den letzten Ereignissen war ihm sowieso alles einerlei.

    Er hatte einen Auftrag vom Kapitän selbst bekommen, hatte für sie Honig gestohlen, das Geld einbehalten und sich dann mit ein paar üblen Burschen eingelassen, denen er nur knapp (und schwerst betrunken) entkommen war. Zum Dank wurde er zum Dienst bei den "Ställen" verdonnert, was ihm besonderes Unbehagen breitet hatte.

    Doch das war nun egal, er wollte sich wieder als Teil dieser Mannschaft fühlen und so war es ihm nur recht, dass er mit Aegis zum Vertäuen der Gegenstände abkommandiert worden war. Albern grinsend hatte er sich nun hinter Aegis positioniert ...
    Geändert von Schiller (23.11.2007 um 15:39 Uhr)
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  5. #230
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Cherek nickte Meg zu und die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass sie seinem Vorschlag nachkam.
    "Gut, kümmern wir uns darum", erklärte er und machte sich dann schon einmal zum Mast auf, während Meg noch kurz mit Arkanos sprach.

    Er suchte zwei weitere Männer zusammen, die ihm und Meg helfen sollten, die Segelfläche zu reduzieren. Während er mit der Kapitänin den Hauptmast hochkletterte (da Aegis unter Deck war, übernahm sie diese Aufgabe bereitwillig), um die Halterungen oben zu lösen, sollten die anderen beiden von unten die Segel einholen.
    Während der Arbeit hallten in Chereks Kopf noch einmal Megs letzte Worte wider und unwillkürlich blickte er zu ihr herüber, senkte, dann aber rasch den Blick. Die klare Sorge, die hinter ihrem Befehl gestanden hatte, rührte den Ägypter - doch sie bedrückte ihn auch, denn es brachte Cherek in eine missliche Lage: er nahm seine Pflichten ernst und die Sicherheit des Schiffes und der Mannschaft waren ihm das höchste Anliegen. Er würde auch im Sturm alles tun, was nötig war, um diese Sicherheit zu gewährleisten - auch wenn er dadurch selbst in Gefahr geraten sollte.
    Er wusste, dass Megs Fürsorglichkeit von Herzen kam, doch eine Sonderbehandlung wollte er nicht. Cherek war sich, trotz seines Status als dritter Befehlshaber, noch nie zu gut gewesen, auch bei den niederen oder gefährlichen Arbeiten zu helfen, wenn es nötig war und er hoffte, dass Meg es akzeptieren konnte.

    Cherek schüttelte die negativen Gedanken ab, es brachte nichts, sich den Kopf zu zerbrechen, was in diesem Sturm geschehen konnte. Er beeilte sich mit den Segeln und kletterte dann wieder herab (er war dabei ein wenig schneller gewesen als Meg), klopfte den beiden Männern unten auf die Schulter zum Dank für die Hilfe und sah sich dann, während er auf die Kapitänin wartete, um, was noch zu tun war und ob alles ordnungsgemäß erledigt wurde.
    Geändert von Foxx (23.11.2007 um 16:36 Uhr)

  6. #231
    Mitglied Avatar von Genesis
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    Auf Megairas Spott hin nickte Arkanos nur ernst. "Zu Befehl, Captain!" rief er lautstark, daß bloß alle an Bord das mitbekommen würden. "Keiner geht ohne Erlaubnis über Bord, Captain!" Dann zwinkerte er Meg zu.

    Als Cherek gegangen war, murmelte er leise ein "Mach keinen Unsinn, großer..." vor sich hin.

    Sofort danach liess er sich das Tau reichen und um den Fuß wickeln; nicht um die Taille, wie es ihm besser gepaßt hätte, doch würde er somit andere Leute behindern, die in der Nähe wären. Wenn sich Zeit ergeben sollte, könnte er das ja noch nachändern.

    Arkanos hielt das Steuerrad fest und steuerte das Schiff in die vorgegebene Richtung.
    Those Wings... I want them too!

  7. #232
    Mitglied Avatar von Gabriel
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    Themistokles schaute kurz hinüber zu dem Kerl, der ihn angerempelt hatte, musterte ihn aber nicht lange. Der kurze Blick hatte ihm gereicht. Ein Seemann, kräftig, wahrscheinlich erfahren, aber kein Gegner für ihn. Themistokles hatte währenddessen nicht in seiner Arbeit innegehalten und sich dabei einen halben Meter aus der Reichweite des Seemanns begeben um, falls dieser so dumm sein sollte noch einmal zu versuchen Themistokles anzurempeln, genug Zeit zum reagieren zu haben.

    "Offensichtlich bin ich wohl zu etwas mehr zu gebrauchen als blos zum Rudern, deswegen sollten das auch die machen, die darin ihre größte Qualifikation haben." Er warf ihm einen grinsenden Blick zu. "Und ich bin niemandens Liebling, weder der des Kapitäns, noch irgendjemand anderes. Aber da du mir ja diese vermeintliche Position neidest, geh hin!" Er zeigt auf den Kapitän. "Geh und frag ob du in den Schoß darfst nach dem es dir so gelüstet!"

    Das Grinsen auf Themistokles' Gesicht war bösartig, als er sich vom Kapitän über den Seemann zurück zu seiner Arbeit und dem Sturm drehte. Er verfolgte die Geschehnisse um ihn herum mit einem Auge und beiden Ohren, konzentrierte sich aber zum größten Teil auf die Befestigungen, die er noch vornehmen mußte. Er freute sich auf einen Kampf, hoffte aber nur das der Tölpel nicht dumm genug war hier und jetzt einen Streit vom Zaun zu brechen.

  8. #233
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Masterpost

    Unter Deck

    Es gelang Chrys mitnichten den Affen vor den Quartieren der Ehrenträger zu erwischen. Er stürzte zwischen Aegis und Maristos hindurch in den offenen Raum der Priesterin. Auf seiner wilden Flucht riss er alle möglichen Fläschchen und Schüsseln um, so dass bald ein heilloses durcheinander entstand. Zuletzt verschwand das Tierchen hinter einigen Kisten, die sich an der Wand zur Kabine des Kapitäns befanden.
    Mykos hatte das Ganze mit einem Gewissen Amüsement beobachtet und stand nun auf. „Nun gut, wenn wir unsere Sachen verstauen müssen, bevor der Sturm kommt, dann habe ich einiges zu tun. Aegis und Maristos, wie wäre es, wenn ihr mir bei der Ordnung meiner Instrumente und Medizinen helft? Der Schiffsjunge soll den beiden Damen bei der Beseitigung dieses Chaos zu Seite stehen!“

    Xenokrates fand die Taue sehr schnell, in einer Ecke bei den Viehstallungen. Es gab dickere und dünne, es würde eine Weile dauern alles zu verstauen. Außerdem zeigte sich, dass der Schiffsjunge einen neuen Befehl erhalten hatte und so musste Hermokrates einen neuen Anwärter für die Schafe, Ziegen und Hühner bestimmen. Wenn die Priesterin die Hilfe des Kleinen forderte, wäre es ein Unding ihr zu widersprechen. Langsam wurden die Tiere unruhig, sie schienen das drohende Unheil zu spüren. Auch schwankte das Schiff nun deutlicher, was die restlichen Handgriffe schwieriger gestaltete. Sie hatten nicht mehr viel Zeit.


    An Deck

    Megaira war im Kopf noch mal alle Befehle durchgegangen, die sie erteilt hatte. Hatte sie etwas vergessen? Waren auch alle relativ geschützt? Würde der Mast halten? Stimmte der Kurs? Trotz aller Zweifel erledigte sie ihre Aufgabe schnell und präzise. Noch immer wunderte sie sich über Chereks neue Tatkraft. Sie mochte diesen neuen Zug, langsam entwickelte er sich zu einem richtigen Mann und würdigen Stellvertreter. Vielleicht konnte sie ihm eines Tages sogar ein eigenes Schiff anvertrauen, doch dazu musste er noch das Navigieren von Arkanos lernen. Als ihre Gedanken zu ihrem Bruder wanderten verlor Meg auf einmal das Gleichgewicht und stürzte ab. Zwar war sie bereits beim Abstieg gewesen, dennoch war die Landung für ihren Hintern alles andere als angenehm. So erhob sie sich leise fluchend und sah ihren ägyptischen Freund, welcher auch noch schneller als sie gewesen war, missmutig an. „Na ja, hatte gehofft dich so noch einzuholen!“ Sie lachte und die umstehenden Männer, die bei ihrem Sturz zunächst betroffen geschwiegen hatten, stimmten erleichtert ein.

    Als sie sich umwandte um die Ruder zu kontrollieren sah Meg gerade noch, wie eine Faust Themistokles an der Schläfe traf. Ereos, ein alter Seemann, welchen Meg seit ihrem ersten Tag an Bord eines Schiffes kannte und schätzte hatte seinen Zorn über die Worte des Schützen deutlich Kund getan. „Mache deine Scherze über die Schöße von Dirnen so viel du willst. Doch eines merk dir, Jungspund, unserer Megaira zollst du Respekt in jedem Zusammenhang!“ Auch den ersten Seemann, der mit dem Streit begonnen hatte, donnerte der alte zornig an „Wann hatte Meg je einen Liebling unter der Mannschaft? Denk doch nach, dann weißt du, dass ein Schütze wie er seine Finge sinnvoller einsetzen kann als sie am Ruder zu zerstören! Und jetzt macht eure Arbeit, oder ich sorge dafür, dass ihr nicht Poseidon sondern Hades gegenübertretet! Seid froh, dass Arkanos euch nicht hören kann!“ Es war deutlich, dass der alte Mann an Körperkraft nicht einem Krieger wie Themistokles gewachsen war – jedoch wusste dieser aus seiner Erfahrung an Bord, dass das Wort Ereos’ unter den Seemännern viel galt. Seine Erfahrung und sein Alter machten ihn zu einer Autorität an Bord, die – wenn auch nur inoffiziell – genauso geschätzt wurde wie die Priesterin oder der Arzt.

    Als sie den aufflammenden Streit sah, legte Meg zunächst eine Hand auf das Schwert, mit der anderen machte sie Cherek auf die gespannte Lage aufmerksam. Sie hatte die Worte nicht vernommen, die gesprochen wurden, doch der Streit lag deutlich in der Luft und wie schon so oft in den letzten Tagen ging er von dem Bogenschützen aus, den Arkanos an Deck geholt hatte. Nicht einmal die drohende Gefahr schien die erhitzten Gemüter abzukühlen… Doch statt einzugreifen ließ sie ihre Hand wieder sinken und nickte Cherek zu „Lassen wir sie gewähren… Pass nur auf, dass sie sich nicht gegenseitig umbringen! Wenn du Hilfe brauchst hol Arkanos! Ich prüfe noch mal die Taue!“ und damit begab sie sich an die Rehling.

    Das Schiff war nun schon bedrohlich nah an der schwarzen Wetterfront und es schwankte enorm.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  9. #234
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    Hermokrates grummelte entnervt vor sich hin und zog Xenokrates Einwurf zur Zubereitung des Affen ernsthaft in Erwägung, allerdings sollte Affenfleisch nicht sonderlich gesund sein und an dem Knirps war ohnehin nicht viel dran.

    Da Xenokrates Gefährten sich schon mit den Kisten beschäftigten und sonst kaum jemand greifbar war, da bereits jeder irgendwie was tat, blieb ihm nichts anderes übrig als sich selbst um die Tiere zu kümmern. Irgendwie musste er aus Schrank und Käfigen einen stabileren Ferch improvisieren, das war das kleinere Problem.
    Das größere Problem war die Tiere dort hinein zu bekommen bzw. so ruhig zu stellen, dass sie aus den vorhandenen Käfigen nicht flüchteten.

    Andere hätten vielleicht geschrien und gezerrt, und vielleicht war es Hermokrates innere Ruhe- zwar war er angespannt wegen der Hektik an Bord, aber es war bei Poseidon nicht sein erster Sturm- er jedenfalls versuchte zumindest dem Schaf und den anderen größern Tieren etwas ruhig zuzureden, war der Mensch ruhig, war das Tier ruhig und ohne Probleme blieb Mensch auch ruhig. Bisher.

  10. #235
    Mitglied Avatar von Sac
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    Als Chrys an ihm vorbeistürmte, brach Aegis in schallendes Lachen aus: "Sieht aus, als hätte ich einen würdigen Nachfolger." Mitnichten kam er auf die Idee, den Affen zu suchen. Er hoffte für den Schiffsjungen nur, dass er keine wichtigen Dinge zu Fall oder Bruch gebracht hatte, dass würde Meg gar nicht gefallen, ganz abgesehen davon, dass es die Priesterin(?) deprimiert hätte.

    Immer noch kichernd folgte er Mykos. "Medizinen und Intrumente jeweils in eine der Kisten?" (Ich nehm nochmal Rücksprache mit dem Master, danach kommt hier vielleicht noch eine Ergänzung)
    Geändert von Sac (11.01.2008 um 11:31 Uhr)
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  11. #236
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrys, blind in ihre Verfolgungsjagd vertieft, stürzte über eine der herumliegenden Schüsseln und fiel lang hin. Sie gab ein schmerzvolles Stöhnen von sich.
    "Sofort, Herr Maristos, aber zuerst muß ich den Affen fangen." Mühselig stemmte das Mädchen sich hoch, um gerade noch so zu beobachten, wie das Äffchen hinter einigen Kisten verschwand. "Na warte," murmelte Chrysanthe und ging langsam zu den Kisten. Eine Hand drückte sie dabei gegen ihre schmerzenden Rippen. Aegis' Gelächter versuchte sie zu ignorieren, obwohl es sie wütend machte.
    Bei den Kisten angekommen, betrachtete sie den Aufbau, um herauszufinden, wie sie dem Affen eventuelle Fluchtwege abschneiden konnte.

  12. #237
    Mitglied Avatar von Gabriel
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    In seinem Kopf explodierte Schmerz und Themistokles Reflexe ließen ihn nach seinem Schwert greifen und zu Boden fallen. Auf halbem Wege merkte er, daß er sein Schwert nicht an seinem Gürtel hatte und das Bild der Truhe an seiner Schlafstatt zog vor seinem geistigen Auge vorbei. Also riß er die Hände nach hinten um lieber seinen Sturz zu dämpfen als weiter dumm in der Luft herumzugreifen. Mit der einen Hand erwischte er die Reeling, mit der anderen nur den Boden und so saß er dann halb hängend da und schüttelte den Kopf um den Schmerz zu verdrängen. Ohne Schwert schaute er ersteinmal nach oben um zu sehen wer ihn da eigentlich so unvermittel angegriffen hatte. 'Dieses feige Pack, der eine beleidigt dich dumm und der nächste schlägt dich aus dem toten Winkel nieder. Na die können ihr blaues Wunder noch erleben. Bei Ares, das schwör ich!' Er schaute nach oben und sah den alten Seemann, wie er den anderen zurechtwies. 'Ah ein paar nette Worte und ich bekomm die Prügel, feine Gesellschaft in die ich da geraten bin!'

    Themistokles griff mit der zweiten Hand nach der Reeling und zog sich dann mit beiden Armen nach oben. Den beiden Seemännern widmete er noch einen etwas längeren Blick und prägte sich ihre Gesichter gut ein. Er würde seine Chance bekommen. Dann drehte er sich herum und hob das Ruder auf, welches er gerade hatte vertäuen wollen und welches mit ihm auf das Deck gefallen war. Dabei brummte er "Wenn du mich nicht umgehauen hättest, dann wäre das jetzt schon vertäut und du müßtest hier nicht so rumschreien! Und außerdem bist du doch eh der einzige der deine Meg eine Dirne genannt hat." Er schaute dabei die ganze Zeit mit wütendem Blick das Ruder an und als er seine Tiraden beendet hatte, war das Ruder definitiv festgezurrt. Dann arbeitet er sich an der Reeling weiter und suchte nach anderen Sachen die befestigt werden mußten.

    Sein Körper war bei der ganzen restlichen Arbeit angespannt, natürlich mußte er einseits die ungleichmäßigen Bewgeungen des Meeres ausgleichen, zum anderen erwartete er aber auch einen Angriff und hielt sich dieses Mal in Bereitschaft. Wer auch immer ihn angreifen würde, Themistokles würde sich wehren, ob es nun ein Seeman, Arkanos oder Megaira persönlich wäre.

  13. #238
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Cherek musste trotz der bevorstehenden Gefahr herzhaft lachen, als Meg ihre unsanfte Landung humorvoll kommentierte und endgültig war auch bei ihm der Knoten geplatzt, nachdem die Kapitänin zuvor schon Arkanos mit ihrer Ausgelassenheit angesteckt hatte. Er merkte, dass es gut tat, wieder ungezwungen miteinander umzugehen und warf unwillkürlich einen Blick zu Arkanos, denn mit diesem hatte er den Zwist genaugenommen noch nicht geklärt - doch nun, da der Streit mit Meg beigelegt schien und er die Erleichterung fühlte, die es mit sich brachte, verging ihm auch jedwede Lust, dem ersten Maat gegenüber noch länger nachtragend zu sein. Er beschloss, dies bei der nächsten Gelegenheit mit einer entsprechenden Geste klarzumachen.

    Dann aber lenkte Meg seine Aufmerksamkeit auf den aufkeimenden Streit und der Ägypter zog die Stirn kraus, als er sah, dass es einmal mehr der Bogenschütze war, der im Zentrum der Zwistigkeiten stand (dass dieser zuerst provoziert worden war, konnte er ja nicht wissen). Er nickte Meg zu und begab sich dann in Richtung der Ruderbänke, um beim Vertäuen zu helfen, wobei er sich bewusst in der Nähe der Streitenden platzierte. Zwar hatte Ereos durchaus ausreichend Autorität unter den anderen, um die Situation zu regeln und es schien auch, dass Themistokles es nicht auf eine Eskalation anlegte - doch bisweilen war es noch immer am wirkungsvollsten, wenn die Seeleute merkten, dass einer der Befehlshaber in der Nähe war: sehr oft wollten sie vermeiden, dass ein solcher sich einmischen musste und somit Sanktionen blühten.
    Geändert von Foxx (03.12.2007 um 20:06 Uhr)

  14. #239
    Mitglied Avatar von Coin
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    Xenokrates war schließlich fertig mit der ihm aufgetragenen Tätigkeit und schaute sich kurz um. In der Nähe sah er Hermokrates auf ein Schaf beruhigend einreden. Er ging langsam auf ihn zu und fragte leise: "Ich bin fertig. Brauchst Du hier noch Hilfe?"

  15. #240
    Mitglied Avatar von Genesis
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    Arkanos hielt das Ruder fest, steuerte das Schiff nun direkt in die ihm gewiesene Richtung. Seine gesamte Konzentration galt der Beihaltung des Kurses, weshalb er nicht einmal Megs Missgeschick und das Lachen hörte. Auch die beginnende Schlägerei bekam er nicht mit, erst nach ein paar Sekunden, doch er war zu weit weg und zu beschäftigt, um sich darum zu kümmern. "Dieser **** von Ereos... Immer zur falschen Zeit" knurrte Arkanos, überließ es jedoch den anderen, sich darum zu kümmern.
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  16. #241
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    "Lass es." Die Worte der Amazone richteten sich direkt an den Schiffsjungen, der nun vor den Kisten stehend weiter den Affen zu jagen suchte. Mit der Schulter an die Wand gelehnt und mit verschränkten Armen lässig die Szenerie betrachtend gab Nema schließlich der Wand mit der Schulter einen Schubs, das sie sich wieder aufrecht katapultierte, auch wenn die Amazone bei dem zunehmenden Wellen gang nicht viel von aufrecht spürte. In geschmeidigen Schritten, zwischen den Schlangen die auf dem Boden herumschlidderten und ihre neu gewonnene Freiheit mit Verzückung zischelnd wohl genossen, da der Affe ihren Korb umgestoßen hatte, trat sie neben Chrys und betrachtete kurz eingehend die Kisten ehe sie den Kopf zu dem Jungen herum drehte. Eisblaue Augen trafen den kleineren Menschen, so wie der abschätzige Blick an ihm herunter, der mit fröstelnder Intensität an 'ihm' saugte. "Ein Tier das du in die Enge treibst wird nur noch störrischer. Du bist größer als er und stürmst auf ihn los, das macht ihm Angst. Lass ihn zur Ruhe kommen, wenn er Hunger bekommt wird er sich schon zeigen, dann kannst du ihm etwas anbieten. Vorerst aber ignoriere ihn... er wird verstehen das du ihm nichts böses willst..."
    Die Amazone, die den Tag über nur mehr Antworten gab die aus einem Wort wie 'Ja' oder 'Nein' bestanden hatte geradezu einen weichen, mütterlich lehrhaften Tonfall an den Tag gelegt in ihrem ungewohnten Redefluß, doch lies ihre Bestimmtheit im Ausdruck keinen Zweifel daran das sie wusste wovon sie sprach, wenngleich man von ihrem Wissen aufgrund ihrer Erscheinung, die sie eindeutig als Jägerin klassifizierte, auch darauf schließen konnte. Wie zur Bestätigung flatterte der Falke auf ihrer Schulter kurz und hektisch auf ihrer Schulter, doch der leise Schrei sprach von Missfallen darüber, das er nicht hinaus in die Wolken durfte, wenngleich er im Sturm sicher verloren ging und dazu liebte Nema diese gefiederte Gefährtin zu sehr. Ausserdem gab es hier Futter für ihn, das die goldenen Falkenaugen auf dem Boden sich winden sah, doch Nema fürchtete das die Priesterin nicht erfreut wäre, wenn Lyra ihre Schlangen anknabberte. Zum Glück war der Fuß des Falken, an der Polsterung auf ihrer Schulter fixiert und er hatte nicht viel Wahl als zu bleiben wo er war.
    Die Aktion des Falken befreite Chrys von den durchdringenden, stechenden Augen und zeitgleich reckte Nema ihre behandschute Hand und strich dem Vogel durch das Gefieder.
    "Habt ihr gewisse Wünsche was die Handhabung eurer Habe anbelangt, Herrin?" wandte sie sich nun wieder zu Eutychia um mit einem geschmeidigen Seitenwink der freien Hand auf das Chaos. Es konnte ja sein, das noch heilige oder geheime Gegenstände hier verborgen waren, die keiner anfassen oder zu Gesicht bekommen sollte.

  17. #242
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Masterpost

    Die Wolke steigt zur Mittagsstunde, das Schiff ächzt auf der Wellen Höh’n
    Gezisch, Geheul aus wüsten Grunde, die Bohlen weichen mit Gestöhn.
    Wer mir sagen kann, wie das Gedicht heißt und von wem es ist bekommt einen Bonus!

    An Deck


    Durch Arkanos navigatorische Künste fuhr das Schiff genau in die Richtung des Unwetters. Zuerst wurde die See nur etwas unruhiger, doch dann schien es auf einmal, als wölbte die schwarze Wolkenwand sich um die Margaretha Negra und verschlucke sie. Die Männer an Deck vergaßen allen Streit und alle anderen Dinge. Sie hatten es gerade noch geschafft, alle Ruder zu vertäuen, aber weder Cherek, noch Themistokles noch sonst jemand der unten bei den Bänken stand, war mit einem Tau gesichert. Sie waren davon ausgegangen, dass der Sturm noch weit genug entfernt war.

    Plötzlich war alles um sie herum dunkel, Wolkenschwaden und feuchte Gischt machten das Deck glitschig und gefährlich. Auf einmal hob sich das Schiff hoch aus dem Wasser und das Bug stieg nach oben. Dann fiel es abrupt zur Seite und Megaira, welche gerade noch ein Tau an der Reling prüfte, wurde über das gesamte Deck geschleudert und konnte sich nur mit Mühe an dem Seil festhalten. Auch einige der Männer wurden etwas zur Seite geschleudert, prallten aber am Mittelgang und an den Seitengängen ab.

    Sowohl Arkanos, als auch Cherek und Themistokles sahen, wie Meg am Seil hing und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Sie wurde wieder gegen die Reling geschleudert und hing kurz daran fest, bevor sich das Schiff erneut senkte und die Frau an ihrem Seil erneut über das Deck schlitterte. Doch der erste Maat hatte alle Hände mit dem Steuer voll. Zum einen musste er das Schiff auf Kurs halten, zum anderen musste er darauf achten, nicht von den Wellen hinweg gespült zu werden, die immer wieder über die Reling schlugen.

    In diesem Moment fuhr ein Blitz durch die Dunkelheit, und ein Schrei tönte in unmenschlicher Lautstärke durch das Heulen des Sturmes „Niemand hat mich geblendet! Niemand hat mich geblendet!“ Dann krachte ein Teil des Master herunter, traf Telemachos am Kopf und klemmte Chereks Bein ein.

    Unter Deck


    Es war den Männern und Frauen unter Deck nicht gelungen, die Sachen rechtzeitig zu verstauen. So flog alles mehr oder minder wild durch die Gegend. Wenigstens war es jedoch Xemokrates und Hermokrates rechtzeitig gelungen, die Tiere einzupferchen. Auch sonst war in der Küche das meiste gesichert. Nur die Männer wurden wild hin und her geworfen.

    Als Aegis, Maristos und Mykos kaum angefangen hatten, die Instrumente zu verstauen, begann das Schiff bedrohlich zu schwanken und die Gegenstände, welche noch nicht verpackt waren, flogen ihnen um die Ohren. Zum Glück waren das meiste Kräuter in weichen Beutelchen, so dass sie sich nur einige blaue Flecken an den Seitenwänden holten.

    In Eutychias Kabine sah es dagegen anders aus. Schüsselchen und Pulver lagen wie gebannt auf dem Boden, doch die Priesterin starrte nur auf die Schlangen, welche sich am Boden wanden. Ihre Augen drehten sich nach hinten und sie begann mit unmenschlicher Stimme zu sprechen „Großes Unheil steht bevor, Poseidon zürnt jenem, der sich an seinem Blute vergriff und all seinen Ahnen und Nachfahren! Kehret um, kehret um oder seht dem Untergang ins Auge!“ dann brach die Frau bewusstlos zusammen.

    Nema erkannte, dass einige der Schlangen hochgiftig waren und dass es auf jeden Fall besser wäre, sie möglichst schnell einzufangen. Doch dann bekam Eutychia ihre Vision und brach zusammen.

    Chrys hatte das Äffchen gerade noch in einer Spalte verschwinden sehen, die in Richtung der Kapitänskajüte führte. Dahinter sah das Mädchen etwas goldenes blitzen, bevor ihre Aufmerksamkeit von der Priesterin auf sich gelenkt wurde.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  18. #243
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    Zitat Zitat von Felina Noctis Beitrag anzeigen
    Die Wolke steigt zur Mittagsstunde, das Schiff ächzt auf der Wellen Höh’n
    Gezisch, Geheul aus wüsten Grunde, die Bohlen weichen mit Gestöhn.
    Auszug aus "Die Vergeltung" von Anette von Droste Hülshoff... (ich übernehm keine Garantie für die Schreibweise )


    Nema's Kopf schnellte herum, so schnell, dass die geflochtenen Haare ihr ins Gesicht peitschten, doch mit einer flinken Bewegung sprang sie den einen Schritt zur Priesterin herüber, über die Schlangen hinweg um Eutychia in ihrem Sturz abzufangen.
    "Herrin?" wisperte die Amazone, während sie der zierlicheren Frau um die Taille griff und sie vollends auf die Arme nam. Die Amazone hatte selbst zu kämpfen mit dem Seegang und war wirklich nicht begeistert, doch die unterschwellige Übelkeit mit der sie schon den ganzen Tag kämpfte war jetzt erstmal irrelevant.
    "Junge!" fauchte sie Chrys harsch an, im starken Kontrast zu dem Tonfall vorher. "Geh zum Captain und berichte i... ihm!" Ihr Blick glitt kurz auf den Boden, wo die Schlangen zischelnd und aufgeregt umeinander wanden. "Und komm ihnen nicht zu nahe..." Warum sie wieder diesen fürsorglichen Ton anschnitt, nach der Aufforderung war nicht erkennbar, vielleicht aus einem minimalen mütterlichen Instinkt. "Los!" wurde das Nette schon wieder unterbrochen, Chrys mit eisigen Augen fixierend.

  19. #244
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Chereks Schmerzensschrei, als das Holz sein Bein traf und einquetschte, ging im wütenden Tosen des Sturms unter. Er atmete tief ein und versuchte den Schmerz auszuhalten und nach einigen Sekunden hatte er sich in der Gewalt. Sofort suchten seine Augen die Kapitänin in der Hoffnung, dass ihr nichts geschehen war. Panik stieg in ihm auf - der Sturm hatte sie früher zum Teil seines rohen Spiels gemacht, als sie erwartet hatten und offenbar hatte auch Meg selbst unterschätzt, wie schnell sie der Gewalt der Götter ausgesetzt sein würden. Er murmelte ein rasches Gebet, inder Hoffnung, dass Seths Zorn sich besänftigen ließ, ehe er versuchte, sein Bein zu befreien - was sich aber als hoffnungslos herausstellte, zumal jede Berührung die Schmerzen anfachte, wie Wind eine Glut.
    Er sah sich um und als er Meg abermals über das Deck rutschen sah, entfuhr ihm ein erneuter Schrei, diesmal aus Sorge, nicht vor Schmerz: "MEG!"
    Doch was er auch tat, er konnte ihr nicht helfen und auch Arkanos konnte das Ruder nicht verlassen, ohne ihrer aller Leben zu riskieren. Sein Blick fiel schließlich auf Themistokles, welcher dem herabstürzenden Mast entkommen war. "Hilf ihr!", rief er ihm zu und auch wenn seine Stimme aufgrund der Schmerzen gepresst war, so gelang es ihm doch, laut genug zu sein, dass der Bogenschütze ihn hören sollte.
    Geändert von Foxx (13.12.2007 um 18:33 Uhr)

  20. #245
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Telemachos hörte noch einen Schrei der das Tosen des Sturmes übertönte. “Niemand hat mich geblendet.“ Telemachos wollte noch über diese sinnlose Aussage Lachen und den Rufer verhöhnen, doch es kam anders.
    Das Dunkel des Sturmes wurde schlagartig durch die Dunkelheit der Ohnmacht abgelöst.
    Und so bekam er auch nicht mehr mit wie Meg über das Deck geschleudert wurde. Und dank des Maststückes bekam er auch nicht mit wie er selber auf die Decksplanken aufschlug. Langsam sickerte rotes Blut durch den dichten braunen Haarschopf, dort wo der Mast den Krieger getroffen hatte. Aber auch der Bart des Hünen hatte sich rot verfärbt, da bei dem Sturz auch seine Lippe in Mitleidenschaft gezogen wurde. Langsam sammelte sich Blut im Mund des Kriegers.
    Das Tosen des Sturmes war in weite Ferne gerückt. Auch das sein Körper inzwischen ein Spielball des Sturmes geworden war, durch die Bewegung des Schiffes durch das Wasser das über die Rehling schlug und durch den Wind der an ihm zerrte, war für Telemachos im Moment nicht greifbar.
    Um so greibarer erschien ihm die Gestalt die sich in dieser Finsternis auf ihn zu bewegte. Der Schein der Götter umgab den Mann. Schon oft hatte Telemachos diesen Mann gesehen, zwar nur auf Bildern oder als Statur. Vor ihm stand Hermes, aber in welchem Auftrag war er gekommen? Als Schutzherr der Reisenden? Oder als Führer der Selen ins Jenseits?
    Doch noch bevor Hermes diese Frage beantworten konnte flammten Sterne vor Telemachos Augen auf Hunderte von aufblitzenden und wieder verlöschenden Sternen. Plötzlich schmeckte der Ithaka Blut in seinem Mund, Schmerz brandete in seinem Schädel auf. Die eine Dunkelheit wich einer anderen Dunkelheit, tosender Lärm des Sturmes gesellte sich zu den Schmerzen in seinem Kopf. Das Salzwasser das über ihm herein brach vermischte sich mit dem Blut in seinem Mund und erzeugt einen Ekelerregenden Geschmack, außerdem begann das Salzwasser in den Verletzungen zu brennen.
    Hustend spie er Blut und Wasser aus und erneut wurde er durch eine Bewegung des Schiffes fort getragen dieses Mal schlug er gegen den Mast. Und er versuchte sich daran fest zu halten, doch noch schienen seine Muskeln ihm nicht zu gehorchen. Hilflos wie ein kleines Kind wurde er wieder fort getragen. Halb Blind und hilflos um sich greifend suchte Telemachos nach Halt. Und das was ihm sein Leben lang geholfen hatte ließ ihn nun in Stich, seine Kraft schien verflogen zu sein. Doch das wollte er sich nicht bieten lassen.
    „Noch bekommst du mich nicht. So werde ich dir nicht entgegentreten. So nicht Hades.“ Er war der Meinung dass er die Worte geschrieen hatte, doch es war kaum mehr ein Flüstern das seine Lippen verließ. Ein Flüstern das gnadenlos vom Sturm fortgerissen wurde. Im nächsten Augenblick schlug er mit dem Rücken gegen die Rehling und wurde fast über diese hinaus getragen. Mit der schieren Kraft der Verzweiflung packte Telemachos nach den Seilen mit denen die Ruder gesichert waren. Und irgendwie schaffte er es sich daran fest zuhalten und nicht über Bord zu gehen.
    Wieder hatte sich Blut in seinem Mund gesammelt, er spuckte es kraftlos aus und hielt sich weiter an den Tauen fest. Langsam verschwanden die Sterne die sein Sichtfeld einschränkten und auch seine Kraft schien langsam zurück zukehren. Trotz des Sturmes kam Telemachos langsam wieder auf die Beine.
    Einmal riss ihm der Wellengang noch die Beine unter dem Leib weg, die Taue ließ er allerdings nicht wieder los. Und so kam er jetzt auch wieder schneller auf die Beine und mit jedem Augenblick wurde sein Stand sicherer und fester trotz des schwankenden Untergrundes. Auch seine Kraft wuchs mit jedem Augenblick und so stand er bald wieder mit alter Kraft und in voller Größe wieder an Deck. Das Gesicht und die Haare von Salzwasser nass und mit roten Blutschlieren verschmiert, aber die Augen voll strahlendem Glanz wie vor seinem Niederschlag. Nach wie vor zerrten die Winde des Sturmes an Schiff und Besatzung und Telemachos versuchte sich in dem Chaos übersicht über die momentane Lage an Bord zu verschaffen.
    Das erste was Telemachos sah war Arkanos der am Ruder stand, aber anscheinend hatte der Mann alles im Griff. Sein nächster Blick glitt hinüber zu den Mastteilen die herunter gestürzt waren. Und mit ihnen erblickte er auch Cherek der unter einem großen Stück eingeklemmt war. So schnell es dem großen Krieger möglich war eilte er zu dem eingeklemmten. Kraftvoll griff Telemachos nach dem Holzbalken und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Decksplanken und spannte seine gesamte Muskulatur an um den Balken anzuheben. Mit einem mächtigen Schrei mobilisierte er all seine Kräfte um den jungen Cherek aus seiner misslichen Lage zu befreien.

  21. #246
    Mitglied Avatar von Sac
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    Ohne besonders viel Rücksicht schmiss Aegis die scharfen und spitzen Gegenstände in einer Kiste und ließ diese hart zuklappen, zog herrisch die Riemen darum fest (oder Seile ^^). "Mein Vorschlag: Lass die Beutel Beutel sein, wir sollten schauen, was oben los ist (Anm: ich denke, Krachen von oben dürfte man hören?)." Er wandte sich um und sah zur gegenüberliegenden Tür: "Oder erstmal bei den Damen." Erwartungsvoll sah er Mykos und Maristos an. Dann nach oben, dann wieder nach nebenan. Im Augenblick war ihm nicht nach scherzen.
    Totgesagte leben länger.

  22. #247
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrysanthe starrte Nema kurz an, sah dann zu den Schlangen auf dem Boden und floh umgehend aus der Kabine. Sie wußte ja nicht, ob diese Viecher giftig waren und es war besser, kein Risiko einzugehen. Sie hoffte, daß der Affe so klug war, sich von den Schlangen fernzuhalten...und von allen anderen Katastrophenquellen ebenso.

    Das Schwanken des Schiffes machte es etwas mühsam, aber schließlich gelang es Chrys, an Deck zu klettern. Sie klammerte sich am nächsten dazugeeigneten Gegenstand fest, während sie versuchte, durch den Regen und das Durcheinander ihre Zielperson zu erspähen, um dem Kapitän von den Vorfällen zu berichten.

  23. #248
    Mitglied Avatar von Gabriel
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    Themistokles war weiter mit der Überprüfung der Reling beschäftigt, als das Schiff plötzlich wie ein wildes Pferd zu bocken begann. Er schaffte es gerade noch die erste Welle auszugleichen und seinen sicheren Stand zu wahren. Die Zeit mit festem Stand die er dadurch gewonnen hatte nutzte er um sich einen guten Punkt zum Festhalten an der Reling zu suchen und so konnten ihn die nächsten Wellen nicht mehr so sehr durcheinander würfeln.

    Als er sich soweit sicher fühlte, daß er sich umschauen konnte stellte er fest, daß es dem Rest der Mannschaft zum Teil wesentlich schlechter ergangen war als ihm. Zumindest war bis jetzt aber keiner über Bord gegangen, er hoffte das dies so bleiben würde, als er den Kapitän übers Deck schusseln sah.

    Er sah sich prüfend um, da gab es ein Tau, das noch zusammengerollt auf dem Deck lag, es wäre wahrscheinlich lang genug um ihm als Sicherung zu dienen. Aber noch war er sich nicht sicher ob die bei ihrer Mannschaft hochangesehene und um vieles stolzere Kapitänin wirklich seiner Hilfe bedurfte, oder ob er sich nicht damit einer weiteren Tirade aussetzte. Und dann brandete sein Stolz, einer der Sturmwellen gleich die gerade die Magaretha durchschüttelte, über ihn herein. Warum sollte er ihr überhaupt helfen? Sie war eine Frau. Sie hatte sich auf den Platz eines Mannes gestellt und sollte doch jetzt ruhig am eignene Leibe erfahren, warum Frauen ihre einfache Aufgabe hatten, den Männern zu dienen, und die Männer die gefährlicheren.

    Doch seine Gedanken wurden jäh vom lauten Knall splitterndem Holzes unterbrochen und er drehte sich erschrocken in Richtung des Mastes um. Das hatten ihnen gerade noch gefehlt, aber vielleicht war es besser so, so besaß der Wind weniger Angriffsfläche gegen das Schiff. Dann sah er wohin der Mast kippte und wollte eine Warnung rufen, doch der Wind riß ihm die Worte einfach von den Lippen und Themistokles konnte nur zuschauen wie ein Mann, Telemachos, vom Mast erschlagen und ein zweiter, Cherek, davon eingeklemmt wurde. Themistokles fluchte innerlich, ein Totalverlust, ein Invalider und ein gebrochener Mast, dieser Sturm hatte wahrlich schon nach kurzer Zeit einige Opfer gefordert. Aber wenigstens wäre Cherek durch den Mast vorm Wegrutschen gesichert.

    Dann hörte Themistokles dessen Befehl und suchte Megaira wieder, von der er seinen Blick abgewendet hatte. Nun war für ihn die Frage geklärt ob er sie retten sollte oder nicht, es war ein direkter Befehl gewesen und in so einer Zeit war es schlecht einen zu verweigern. Zumal die Befehlsgewalt des neuen Kapitäns ähnlich gefestigt sein würde, wie die des alten und Themistokles dann in argen Schwierigkeiten steckte.

    Also sah er sich nach dem Tau um, überprüfte das das eine Ende sicher festgemacht war und hob das lose Ende auf um es sich um den Arm zu wickeln. Dann war er einen prüfenden Blick aufs Meer hinaus und wartete einen günstigen Moment ab, so daß die Neigunge des Schiffes ihn in Richtung des Kapitäns brachte und setzte sich halb laufend halb schliddernd in Bewegung. Er hielt sich mit der Rechten so gut es ging fest und klammerte sich, als ob sein Leben davon abhinge, denn das tat es mit ein wenig Pech ja auch, mit der Linken an das Seil.

    Als er irgendwie den Kapitän erreicht hatte versuchte er, sie zu Faß zu bekommen, und sie zu soweit zu halten, daß sie die Möglichkeit bekäme sich mit seiner Hilfe und dem Seil an seinem Arm irgendwie sicheren Halt zu finden.

  24. #249
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Mit erstaunlich festem Griff hatte Megaira die ihr entgegen gestreckte Hand genommen und war wieder auf die Füße gekommen. Tapfer kämpften Kapitän und Mannschaft gegen den Sturm an, Arkanos hielt das Schiff auf Kurs, die Männer holten die Segel ein. Und doch wurde die Margaretha Negra von der Finsternis des Sturms verschlungen und alle mussten sich früher oder später der Erschöpfung ergeben und schließlich versank die Welt um sie herum im Schwarz.

    Cherek wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch als er die Augen aufschlug war die Welt um ihn immer noch in ein Dämmerlicht getaucht. Allerdings roch es nicht mehr nach frischer Seeluft und Sturm, sondern die Luft war abgestanden und muffig. Es stank nach Verwesung.
    Als der junge Mann sich aufrichtete spürte er seine Glieder schmerzen. Neben sich sah er Themistokles, Xenokrates, Chrysanthe sowie einige andere Mitglieder der Mannschaft liegen. Wenn er sich weiter umsah stellte er fest, dass sie auf einem Felsvorsprung waren, unter ihnen konnte er den Schein eines Feuers erkennen. Auf dem Feuer brodelte ein eintopfartiges Gericht mit großen Fleischstücken. Neben dem Feuer sah man ein Bündel Lumpen liegen. Im flackernden Zwielicht war zu erkennen, dass sie sich auf einem hohen Felsvorsprung befanden, in einem dunklen, höhlenartigen Raum.

    Fluchend rieb sich Hermokrates den Kopf und richtete sich auf. Offenbar war der Koch von einer seiner Pfannen bewusstlos geschlagen worden. Als er sich aufrappelte ertönte ein Schrei aus dem hinteren Teil des Schiffes. Die Stimme war eindeutig Eutychia zuzuordnen. Die Priesterin saß inmitten von umgestürzten Kisten, einige ihrer Schlangen waren zerquetscht worden. Aber dennoch war es einer Giftschlange gelungen Nema zu beißen und nun lag die Amazone leblos und leichblass auf dem Boden der Kabine… Auch Mykos, welcher durch den Schrei geweckt worden war stolperte benommen aus seiner Kabine herbei und auch Aegis war von einem schrillen Laut geweckt worden.

    Telemachos wurde von einem engen, einschnürenden Gefühl in der Brust geweckt. Als er sich aufrappelte stellte er fest, dass die Rettungsleine über seinen Brustkorb gerutscht war und diesen zuschnürte. Er lag immer noch an Deck, in der Nähe der Ruderbänke. Neben ihm lagen erwachten gerade einige andere Seeleute und am Heck konnte er sehen wie Megaira gerade Arkanos mit einer Ohrfeige zu wecken versuchte. Dann fiel ihm auf, dass es ungewöhnlich ruhig war. Das Schiff schwankte nicht mehr, im Gegenteil, es schaukelte nicht einmal ein wenig. Es schien völlig still zu liegen…
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  25. #250
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Ein Stöhnen entfuhr dem hochgewachsenen Ägypter und einen Moment lang war er unentschlossen, ob sein Kopf oder sein Bein stärker schmerzte. Schließlich aber kam er zu dem Schluss, dass es wohl das Bein war - er hoffte nur, dass es durch den Aufschlag des Mastes nicht gebrochen war.

    Stöhnend richtete er sich auf und versuchte mühsam die letzten Erinnerungsbruchstücke zu ordnen: wie der Sturm sie wie Spielzeug hin und her geschleudert hatte, das Bersten des Mastes, wie Meg ohne Halt zu finden über das Deck geschleudert worden war.... Meg! Wo war Meg?

    Hastig sah Cherek sich um und nahm zum ersten mal seine Umgebung und die anderen Mannschaftsmitglieder war - doch er erblickte weder Meg noch Arkanos. Was war geschehen? Angestrengt versuchte Cherek sich an mehr zu erinnern, doch da war nichts als Schwärze. Vermutlich hatte ihn etwas am Kopf getroffen oder er hatte anderweitig das Bewusstsein verloren. Und danach? War er über Bord geschleudert worden? War die Margaretha untergegangen? Ein Gefühl von Panik kam in ihm auf und er merkte, wie sein Atem sich beschleunigte. Mühsam zwang er sich zur Ruhe, hektisch zu werden brachte ihm nichts. Vielleicht hatten sie sich und das Schiff retten können oder waren anderswo gestrandet. Kein Grund bereits vom Schlimmsten auszugehen ... hoffentlich.

    Trotz des Protests seines Beines (nein, es war vermutlich nicht gebrochen, was nichts daran änderte, dass es geradezu höllisch schmerzte) erhob Cherek sich vorsichtig und begann nach den anderen Mannschaftmitgliedern zu sehen und zu prüfen, ob sie wach oder wenigstens unversehrt waren.
    Geändert von Foxx (07.05.2008 um 22:35 Uhr)

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