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Thema: Comic-Stammtisch: Valerian und Veronique

  1. #1
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Post Comic-Stammtisch: Valerian und Veronique

    Valerian und Veronique



    Band: 7+8

    Orginaltitel:Valérian
    - Métro Châtelet - Direction Cassiopée (01/1980 - Dargaud)
    - Brooklyn Station -Terminus Cosmos (04/1981 - Dargaud)
    Deutsche Veröffentlichung: 1981
    Verlag: Carlsen
    Autor : Pierre Christin
    Zeichner: Jean-Claude Mézières

    Die Carlsen Bände 7+8 erschienen im Original als Band 9+10




    Szenario: Pierre Christin
    Der bekannte Szenarist, Schriftsteller und Journalist wurde am 27.07.1938 in einem Vorort von Paris geboren. In seiner Kindheit und Jugend konnte er sich für Detektivgeschichten und sonstiger leichter Kost begeistern.
    Pikanterweise findet der erste Kontakt mit Jean Claude Mèziéres, einem Jungen aus der Nachbarschaft, in einem Keller während eines Fliegeralarms im 2. Weltkrieg statt. Daraus entwickelte sich eine bis heute anhaltende Freundschaft.
    Christin studierte an der Sorbonne Politik, Literatur- und Sozialwissenschaften. In den 60er Jahren lehrt er Französisch an der Universität von Salt Lake City. Dort kommt es im Jahr 1965 erneut zu einem Treffen mit Jean-Claude Mèziéres , der damals auch in den U.S.A. lebte. Mèziéres überzeugt Christin ein Szenario zu einem Westerncomic zu entwerfen, „Le Rhum du Punch“, welches 1966 im Magazin Pilote veröffentlicht wurde.
    1967 entwarf er gemeinsam mit Mèziéres die erste Geschichte um Valerian, weder er noch Mèziéres ahnten damals welch lange und auch produktive Zusammenarbeit dadurch entstehen sollte.
    Christin kehrte nach Europa zurück und hat bis heute einen Lehrstuhl für Journalistik an der Universität Bordeaux.
    Der sehr kreative und Produktive Pierre Christin beschränkte sein Schaffen im Comicbereich aber nicht nur auf die Zusammenarbeit mit Mèziéres,
    sondern entwarf mit Jacques Tardi die Reihe „Legendes d’Aujourd’hui“ (Legenden der Gegenwart), nach dem ersten Band „Rumeurs sur le Rouergue“ (Aufstand in der Rouergue) übernahm Enki Bilal die Reihe und vier weitere Bände entstanden bis zum Jahre 1983. Auf deutsch liegen die Bände vor.
    Eine Art illustrierter Roman „Lady Polaris“ entsteht im Jahr 1987, Mèziéres liefert dazu die Bilder, weiterhin war er als Szenarist für Annie Goetzinger ( Fräulein der Ehrenlegion) tätig. Neben seinen Tätigkeiten im Comicbereich war und ist Christin als Autor, Journalist und im Filmbereich tätig. Im Filmbereich unterstützte er seinen Freund Enki Bilal bei dessen Film Bunker und immer wieder fand er die Zeit um zu Reisen, welche ihm wohl die notwendige Inspiration für sein Werk verschafft.

    Ebenfalls in deutsch erschienen:

    - Die Bewohner des Himmels (Carlsen)
    - Die Diva (Carlsen)
    - Die Frau des Sultans (Carlsen)
    - Kreuzfahrt der Vergessenen (Volksverlag/Carlsen)
    - Der Schlaf der Vernunft (Carlsen)
    - Der Sarkophag (Ehapa)
    - Der schwarze Kanal # 1- Das verschwundene Bild (Ehapa)
    - Seherlebnisse 6 - Der Rächer und sein Doppelgänger (Ehapa)
    - Die Stadt, die es nicht gab (Carlsen)
    - Das steinerne Schiff (Carlsen)
    - Treibjagd (Carlsen)
    - Wiederentdecktes Glück (Volksverlag)




    Zeichnungen: Jean-Claude Mézières
    Mèziéres wurde ebenfalls 1938 in Paris geboren, um genau zu sein am 23.09. 1953 beginnt er seine Ausbildung an der Hochschule École des Arts Appliques,
    wo er unter anderem mit Jean Giraud sein Handwerk erlernt.
    Nach seinem Abschluss realisiert er einige Comics unter anderem in Spirou.
    Im Jahr 1965 kann er sich einen Traum verwirklichen, er reist in die U.S.A. und arbeitet dort unter anderem auf einer Ranch (nachzulesen in der Kurzgeschichte „Mein Amerika“). Dort besucht er wie oben schon erwähnt seinen Freund Pierre Christin und sie kreieren ihre erste gemeinsame Geschichte.
    1967 wird in Pilote das erste Abenteuer von Valerian veröffentlicht: „Schlechte Träume“, hier begegnet dem Leser auch das erste Mal die bezaubernde Laureline welche bei uns unter dem Namen Veronique populär wird. Laureline wurde aufgrund ihrer Beliebtheit bei den Lesern zur Protagonistin an der Seite von Valerian, eigentlich sollte ihr nur der Auftritt im Jahr 1000 des Galaxity Kosmos bleiben.
    Aus dem anfänglich noch eher von der Ecole Marcinelle beeinflusstem Strich entwickelte Mèziéres einen immer realistischeren Zeichenstil der seinen Fortführung in den sehr gesellschaftskritischen Themen der Abenteuer von Valerian und Veronique fand.
    Die nun mittlerweile 19 Abenteuer von Valerian und Veronique, haben Mèziéres wenig Zeit gelassen sich anderen Projekten zu widmen, im Rahmen des Galaxity Kosmos sind noch zwei empfehlenswerte Sekundärbände mit dem Titel „Die Bewohner des Himmels“ erschienen, eine Art Enzyklopädie der Welten von Christin und Mèziéres.
    Für Luc BessonsDas fünfte Element“ hat er Entwürfe zur architektonischen Gestaltung beigesteuert und für Lille die Kulturhauptstadt 2004 eine Installation die aus Abschussrampen besteht, hier verweise ich auf den unten stehenden Link.
    Im Jahr 1984 wurde Mèziéres mit dem Großen Preis der Stadt Angouleme ausgezeichnet, der bedeutende Preis im französischsprachigen Comicgeschäft.

    Ebenfalls in deutsch erschienen:

    - America ! America ! (Carlsen)
    - Der Baum der zwei Frühlinge (Salleck)
    - Die Bewohner des Himmels (Carlsen)
    - Gummi: Es lebe die Liebe ! (Carlsen)
    - Der schwarze Kanal # 1- Das verschwundene Bild (Ehapa)

    [Quelle: Bdzoom.com, Carlsen, Rrrahh, Redditon, BoiDoi]





    Hier noch zwei schöne Links:
    Mezieres Installation für die Kulturhauptstadt Lille
    Homepage von Jean-Claude Mèziéres






    Band 7:

    DAS MONSTER IN DER METRO


    Veronique ist im Sternenbild der Kassiopeia unterwegs um Informationen zu erhalten, welche die seltsamen Erscheinungen auf der Erde des Jahres 1980 erklären könnten.
    Valerian befindet sich zum genannten Zeitpunkt in Paris und versucht seinerseits den merkwürdigen Nachrichten über ein Ungeheuer in einem lothringischem Bergwerk auf den Grund zu gehen, dabei hilft ihm der Kontaktmann von Galaxity auf der Erde Monsieur Albert.
    Unsere beiden Helden stehen dabei in telepathischem Kontakt, welcher aber Valerian einiges an Kraft und Energie kostet, so ist er meist müde und mit Kopfschmerzen ausgestattet, während er sich versucht auf der Erde zurechtzufinden. Valerian selbst kann einen Drachen in der Pariser Metro mittels seines Desintegrators beseitigen.
    Aber nicht nur Monsieur Albert und Valerian interessieren sich für die Erscheinungen, sondern auch zwei Multinationale Konzerne, Belson & Gambler und die W.U.
    Veronique hat die Historie eines zerstörten Planeten studiert auf dem Ebenfalls Erscheinungen wie auf der Erde zu dessen Ende führten, danach macht sie sich auf zu dem Planeten Zomok. Der Planet wird als galaktische Müllhalde benutzt und die Bewohner reagieren recht fremdenfeindlich, sie verstehen es aber aus dem Müll der anderen schöne Heiligtümer herzustellen.
    Valerian muss eine weitere Erscheinung, eine Art Wal, in den Sümpfen von Poitu entgegentreten, im Anschluß erhalten er und Albert, durch einen Freund Alberts Hinweise zu den Erscheinungen, es handelt sich um mythische Gestalten der Materie, die sich in den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft zeigen werden. Valerian und Albert begeben sich auf die Suche nach der Erscheinung der Luft, dabei werden sie schon die ganze Zeit von Vertretern der Konzerne beschattet.
    Veronique konnte mittlerweile das ausgeraubte Heiligtum des Planeten Zomok besichtigen, dort wurde den vier Elementen (Erde, Wasser, Luft und Feuer) gehuldigt.
    Am Ende des Bandes steigt Valerian in das Auto einer unbekannten Dame.....




    Band 8:

    ENDSTATION BROOKLYN


    Valerian und die Unbekannte verbringen die Nacht miteinander, pikanterweise kontaktiert ihn Veronique um über ihre Fortschritte zu berichten und kommentiert süffisant, sarkastisch Valerians „Abenteuer“, während sie ihm von den Geschehnissen auf Zomak berichtet.
    Die dortigen Heiligtümer wurden nicht gestohlen sondern die Bewohner schenkten sie zwei Göttern die auf ihrem Planten landeten. Die Zoms erkannten aber bald dass diese Götter sich wenig schicklich verhielten, aber da war es schon zu spät und die Heiligtümer verschwanden mit den „Göttern“. Diese stellen sich als Piraten heraus und Veronique macht sich auf die Suche nach ihnen.
    Die mittlerweile nicht mehr unbekannte Dame, sie heißt Cynthia, stellt sich als Agentin der W.U. heraus und Valerian und Albert begeben sich zum Centre Pompidou um dort die vierte Erscheinung aufzuspüren, was eben auch die Vertreter der beiden Konzerne wollen. Die vierte Erscheinung, ein blauer Vogel (das Element Luft) wird von Valerian ins Centre Pompidou „entführt“ um dort mittels Desintegrator unschädlich gemacht zu werden, dies endet in einem spektakulärem Showdown in der äußeren Rolltreppe des Centres.
    Nach dieser sehr auffälligen Aktion, reisen Albert und Valerian nach New York.
    In New York erfahren die beiden von Schlomo Meilshem, einem Kabbala Kenner und Freund von Albert, mehr über die Konzerne W.U sowie Belson & Gambler. Belson & Gambler stehen für die erdverbundenen Ressourcen, wie Bergwerke, Erdölförderung und Stahlproduktion, während G.U. eher auf Zukunftsorientierte Techniken wie Elektronik und Datenverarbeitung setzt (das Comic wurde 1981 veröffentlicht!). Die Erscheinungen sind Verkaufsvorführungen und beide Konzerne überlegen wie sie diese Energien für sich nutzen können, dafür heuern sie neben Wissenschaftlern auch diverse Gurus, Schamanen uns sonstiges „spiritistisches“ Volk an. Die aktuellste Vorführung soll in Brooklyn stattfinden und Schlomo, Albert und Valerian begeben sich auf den Weg dorthin. Die Energie Erscheinungen welche die vier Elemente verkörpern treten sehr gewaltig im Schneetreiben einer Nacht in Brooklyn auf, die versammelten Vertreter der Konzerne sind in heller Aufregung, ebenso wie Valerian.
    Veronique hat zwischenzeitlich eine Abenteuerliche Reise zum Planeten der Weltraumpiraten hinter sich und einen Plan wie sie die beiden Piraten, respektive der Erscheinungen Einhalt gebeten kann. Sie wirft ein knappes Lederoutfit an und fordert die beiden Piraten auf sich zu duellieren, dem Sieger gibt sie sich hin, die beiden sind nicht zu halten und erliegen beide im Duell, Veronique zerstört die Heiligtümer und damit verschwinden auch die Erscheinungen auf der Erde.
    Dort verhandeln die beiden Konzerne miteinander und ein sehr nachdenklicher aber erstmals in diesem Abenteuer klarer Valerian macht sich auf den Weg zu Veronique.




    ENDE



    Komplettes Intro: lucien



    Link zu unseren Termine + Regelwerk

  2. #2
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    Album 7:
    Kann mich nicht erinnern, den Helden einer Serie in einem Album schon einmal so häufig schlafen gesehen zu haben.

  3. #3
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Ich habe bisher erst den Band 7 lesen können - daher habe ich mir jetzt die Inhaltsangabe von lucien noch nicht durchgelesen.

    Was mir aber im ersten Band schon sehr gefällt - ist der eigentlich ungewöhnliche Ort der Handlung - zumindest in Valerians Fall - nämlich Paris.
    Hier können nun völlig neue Kombinationen aus Fiktion und Realität miteinander verwoben werden.
    Da ich noch nicht weiss wie der Zweiteiler ausgehen wird, ist mir momentan das sog. " Monster in der Metro " noch etwas suspekt. Es scheint so gar nicht in das sonst so schöne Ambiente dieses 1. Teils der Handlung zu passen.
    Mir gefallen besonders die schrulligen Neben-Charaktere des Albums - namentlich Albert oder auch sein alter Freund Chatelard.

    Zumindest geniesse ich vorerst die wilde Mischung aus verschiedenen Genres, Zeiten, bzw. Dimensionen.
    Ich bin gespannt was das Rätsel des Ungeheuers aus den vier Elementen noch an Enthüllungen zu bieten hat und erfreue mich an der parallel verlaufenden Storyline von Valerian und Veronique!

  4. #4
    Mitglied Avatar von lucien
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    @ Hip
    schön für dich dass du Endstation Brooklyn noch vor dir hast, ein echtes Highlight in der Beziehung unserer beiden Helden .
    Weiterhin kannst du dich noch bis ca. zur Hälfte des Bandes an Paris erfreuen...

    Wenn man bedenkt dass die beiden Alben vor 25 Jahren erschienen sind, bin ich zumindest ob der ein oder anderen Aktualität der Ereignisse auch in unserer Zeit erstaunt. Zwei visionäre Bände....

  5. #5
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Album 7:
    Kann mich nicht erinnern, den Helden einer Serie in einem Album schon einmal so häufig schlafen gesehen zu haben.
    Little Nemo?

  6. #6
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    Zitat von Matbs:
    Little Nemo?
    Das ist natürlich wahr.
    Zitat von lucien:
    Weiterhin kannst du dich noch bis ca. zur Hälfte des Bandes an Paris erfreuen...
    Könnte es sein, dass da jemand die gleichen Vorbehalte gegen das Ende der Story hat wie ich ...

  7. #7
    Mitglied Avatar von PhoneyBone
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    Zuerst möchte ich etwas über die Serie sagen: Das interessante an der Serie ist, daß Sie von 3 verschiedenen Blickwinkeln gelesen werden kann:

    1. Valerian und Veronique ist eine gutgezeichnete Abenteuer/SF-Serie bei der man sich nicht langweilt.

    2. Durch die Serie entwickelt sich das Verhältnis/Beziehung zwischen den etwas naiven Valerian und der "sturen", selbstbewußten Veronique.

    3. Jeder Band weist auf ein soziales, ökologisches oder ethisches Problem unserer Gesellschaft hin (z.B. Umweltverschmutzung, Rassismus, Zugehörigkeit usw) und kommentiert es (abundzu belehrt Uns). Glücklicherweise geschieht dies aus dem Mund von Veronique, die sich entsetzlich über diese Mißstände aufregt und es glaubhaft an uns Leser weitergibt.

    Im Grunde genommen ist Veronique die Heldin der Serie, die die ganzen Abenteuer zu einem guten Ende bringt. Damit ist Veronique eine der ersten weiblichen Comicfiguren gewesen, die aktiv eine Rolle spielt und nicht nur für das Auge des Lesers.

    Das besondere an Band 7 und 8: Valerian und Veronique kehren nach grossen Reisen im Weltall zur heutigen Erde zurück.
    Infos aus Belgien: www.stripspeciaalzaak.be

  8. #8
    Mitglied Avatar von Crazy Quokka
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    Gerade die Bände 7 und 8 haben mich sehr wenig angesprochen, deswegen gehe ich auf die konkreten Bände nicht ein.

    Zeichnerisch sagen mir die menschlichen Figuren oft nicht so zu. Auch die Colorierung ist nicht so die meine.
    Insgesamt aber immer wieder auch faszinierende Zeichnungen, überbordende Fantasie, klassische Weltraumabenteuerromantik und jede Menge Sozialkritik: Naturschutz, Waffenhandel etc. Vor allen Dingen die sozialistisch/klassenkämpferische Färbung finde ich persönlich immer wieder sehr erfrischend. Serien wie diese sollte es mehr geben.
    "Ich hasse sie! Ich hasse sie! Ich hasse alle! Einige ganz besonders!" (Lucky Luke Bd. 72, S. 17)

  9. #9
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Question

    Mal eine ganz andere Frage an die Kenner der Serie.

    Ist Valerian eigentlich nur Freund und Partner von Veronique, oder zeichnet er sich auch als ihr Liebhaber aus?

    Bei mir entstanden nämlich leichte Fragezeichnen in Band 2, bei der Teleportation zwischen den Beiden, nachdem Valerian die Nacht mit der W.U. Agentin Cynthia verbrachte.

    Wie konnte eigentlich Veronique so genau über die Vorgänge in der Nacht, bzw. im Schlafzimmer Bescheid wissen?
    Ich ging eigentlich davon aus, daß immer nur der augenblickliche Zustand und Ort während der Gedankenübertragung vermittelt würde.
    Veronique´s Verhalten lässt aber fast mehr darauf schliessen, daß entweder eine ständige Verbindung zwischen den beiden existieren würde - was aber eigentlich nicht sein kann, oder sie muss fast hellseherische Fähigkeiten besitzen.

    Ich gehe mal nicht davon aus das Valerian es ihr erzählt hat. Wenn dem so sei, könnten sie ja wirklich nur Partner sein und dann ergäbe die leichte Gereiztheit und die spitzfindigen Bemerkungen Veroniques keinen rechten Sinn!

  10. #10
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von PhoneyBone Beitrag anzeigen
    2. Durch die Serie entwickelt sich das Verhältnis/Beziehung zwischen den etwas naiven Valerian und der "sturen", selbstbewußten Veronique.
    Eigentlich ist Valerian ja gar nicht mal so richtig naiv, sondern eher systemkonform - er macht immer alles nach dem Regelbuch, hält sich eine seine Vorgaben, und tut was ihm gesagt wird, auch wenn das moralisch nicht immer richtig sein mag. Er ist logisch, manchmal ein bisschen Gefühlskalt, und etwas berechenbar. Veronique hingegen hört auf ihr Gewissen, sie ist emotional, intuitiv und manchmal etwas erratisch in ihren Handlungen - wenn Valerian der Kopf ist, ist sie dasHerz.
    Interessant finde ich bei dieser Rollenverteilung, dass Christin und Mèziéres die Position ihrer weiblichen Protagonistin offensichtlich richtiger finden und sie entsprechend relativ oft zur wahren Hauptfigur der Serie wird (die im Original ja nur nach Valerian benannt ist), während ihr konventioneller Partner oft in den Hintergrund rückt oder gar schlecht aussieht.

  11. #11
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    Zitat von hipgnosis:
    Ist Valerian eigentlich nur Freund und Partner von Veronique, oder zeichnet er sich auch als ihr Liebhaber aus?
    Gute Frage, nächste Frage ...
    Zitat von hipgnosis:
    Ich gehe mal nicht davon aus das Valerian es ihr erzählt hat. Wenn dem so sei, könnten sie ja wirklich nur Partner sein und dann ergäbe die leichte Gereiztheit und die spitzfindigen Bemerkungen Veroniques keinen rechten Sinn!
    Hast Du 'ne Ahnung ...

  12. #12
    Mitglied Avatar von lucien
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Ist Valerian eigentlich nur Freund und Partner von Veronique, oder zeichnet er sich auch als ihr Liebhaber aus?
    Wenn du einen konkreten Liebesakt suchst, wirst du ihn zumindest meines Wissens nach in keinem der 19 Bände finden.
    Aber die Reaktion von Veronique lässt schon recht eindeutig auf ein mehr als partnerschaftliches Verhältnis der beiden Helden schliessen.
    Auch in dem ein oder anderen Album wird eine Liebesbeziehung der beiden vorausgesetzt.


    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Wie konnte eigentlich Veronique so genau über die Vorgänge in der Nacht, bzw. im Schlafzimmer Bescheid wissen?
    Ich ging eigentlich davon aus, daß immer nur der augenblickliche Zustand und Ort während der Gedankenübertragung vermittelt würde.
    Veronique´s Verhalten lässt aber fast mehr darauf schliessen, daß entweder eine ständige Verbindung zwischen den beiden existieren würde - was aber eigentlich nicht sein kann, oder sie muss fast hellseherische Fähigkeiten besitzen.
    Ich habe den telepathischen Austausch schon so verstanden, dass sie zumindest teilweise mit den Augen des anderen sehen können....kann mich da aber auch schwer täuschen und habe den Gedankenaustausch zu methaporisch gesehen, welcher ja von Mezieres kongenial umgesetzt werden..

  13. #13
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    Für diejenigen, die die gesamte Serie - und vor allem
    den Ursprung - nicht kennen, sei angemerkt, dass
    Valerian aus dem 28 Jahrhundert stammt. Also
    der Zeit, die in den meisten Alben die Zentralzeit
    der Handlung darstellt, die gegenwärtige Zeit in
    Galaxity auf dem Planeten Erde. Veronique jedoch
    stammt aus dem 11. Jahrhundert. Sie ist in einer Zeit
    vor jeder Technisierung mitten zwischen Märchenwald
    und Schlössern geboren und aufgewachsen.

    Und hier liegt auch ein zentraler Aussagepunkt für
    die Positionierung unserer beiden Helden: Veronique
    lebt den natürlichen Ursprung, in dem persönliche
    Erfahrung und Inspiration (zumindest in der Vorstellung
    des Autoren) noch im Besitz jedes einzelnen Menschen
    war und wo man eins lebt mit Mutter Erde. Valerian
    aber hat den Geist der technisierten Welt inne. Der
    Welt, die alles beherrschen möchte und die deshalb
    auch mit dem Feuer spielt. Nicht ohne Grund hat die
    moderne Welt in Christins Augen eigentlich nur noch
    selbstgeschaffene Feinde. In den Anfangsalben ist es
    z. B. die Atomkraft, die die Schicksale von Galaxity
    und der Erde aus der Bahn wirft und später wird ihre
    grösste Erfindung - die Zeitreise - zum Fluch für die
    Menschen der Zukunft.

    All das entspringt einem der Hauptanliegen von Christin,
    der unserer Gesellschaft die Fratze von Kapitalismus,
    Millitarismus und der Übertechnisierung aufzeigen möchte.

    In dieser Situation spielt Valerian immer die Rolle
    desjenigen, der entweder noch an dieses System
    glaubt oder wenigstens sich schwer tut, davon loszu-
    sagen. Veronique hingegen ist dieser Zukunft und auch
    vor allem ihren Vertretern sehr skeptisch gegenüber.
    Sie sieht die Dinge, wie sie sind und die Erde im
    28. Jahrhundert ist ihr genauso fremd, wie die vielen
    fremden Planeten, die sie mit Valerian bereist.

    So ist auch die Konstruktion nicht Erde versus andere
    Welten, sondern immer ein Konflikt, der keine Rücksicht
    darauf nimmt, wo - in welchem gesellschaftlichen System -
    das jeweilige Abenteuer spielt. Mézières und Christin
    überspringen ohne jegliche Zurückhaltung die Grenzen
    des Universums ohne die direkte Intention aus den Augen
    zu verlieren. Das ist imho auch die eigentliche Stärke
    der Serie. Mézières sieht das ganze etwas neutraler und
    Christin formuliert seine Kritik an eine Welt, die in seinen
    Augen - basierend auf unserer realen Gegenwart - ethisch
    moralisch oder gar faktisch nur scheitern, kann deutlich
    stärker.

  14. #14
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Zitat Zitat von Crazy Quokka Beitrag anzeigen
    Gerade die Bände 7 und 8 haben mich sehr wenig angesprochen, deswegen gehe ich auf die konkreten Bände nicht ein.

    Zeichnerisch sagen mir die menschlichen Figuren oft nicht so zu. Auch die Colorierung ist nicht so die meine.
    [...]
    Interessante Aussage, da dieser Zweiteiler eindeutig ein zeichnerischer Höhepunkt innerhalb der Serie ist; neben dem (deutschen) neunten Band, natürlich, der aber storytechnisch abfällt. Mézières dreht hier richtig auf: Die Zeichnungen sind im Vergleich zu den vorigen Bänden teilweise unglaublich detailliert. Die Darstellung der Menschen ist zwar immer noch überzogen-karikiert, aber weitaus naturalistischer als in den früheren oder späteren Veröffentlichungen. Auch die Koloration ist ganz großes Tennis - stammt die eigentlich von Mézières? In den jüngeren Alben hat meines Wissens jemand anders die Farbpinsel geschwungen...

  15. #15
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    Wenn jemand einen Comic zeichnen möchte, der nachts in einer verregneten Stadt spielt, dann sollte er sich die beiden letzten Seiten von Band 7 ansehen. Das ist so perfekt, dass es eigentlich in ein Lehrbuch gehört.

  16. #16
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @horst

    Danke für die interessanten Hintergrundinfos - für mich sehr wichtig, um die Protagonisten ein bisschen besser einordnen zu können.

    Mir gefallen auch die Zeichnungen sehr gut - eine unheimlich gelungene Grund-Atmosphäre wird in den beiden Alben aufgebaut.

    Das letzte Panel auf der ersten Seite des 8. Bandes erinnert doch stark an das berühmte Foto von James Dean, als er zugeknöpft in seinen Mantel durch den Regen die Strasse entlang geht.

    Finde leide auf die schnelle kein besseres wie das nachstehende - aber es ist ein ganz berühmtes Motiv:

    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,...375928,00.html

  17. #17
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    O.K., das ist mir jetzt aber zu viel des Guten (im doppelten Sinn).

    Zitat von Crazy Quokka:
    Gerade die Bände 7 und 8 haben mich sehr wenig angesprochen, deswegen gehe ich auf die konkreten Bände nicht ein.
    Warum? Der liebe Valerian ist doch nicht sakrosankt ...
    Ein bisschen mehr Mut Dich unpopulär zu machen, solltest Du schon haben.

    Also ich fand den Schluss der Geschichte unter aller Kanone.
    Zweifelsohne ein Musterbeispiel für einen Anti-Klimax: Über zwei Alben wird Spannung (na ja ...) aufgebaut, reiht sich Merkwürdigkeit an Merkwürdigkeit, man erwartet wer-weiß-was für einen Showdown und ... öhem ... in gewisser Weise kommt dann auch ein wer-hätte-geahnt-daß-Showdown: Die beiden Bösewichter erschießen sich ohne großes Federlesen gegenseitig in einem Duell.
    Bumm.
    Bumm.
    Problem gelöst.
    Ende.
    Aus.
    Das war’s?
    Das war’s!


    Ganz nebenbei bemerkt:
    Veronique ist sicher eine Frau, die sich sehen lassen kann, aber wieso sich zwei außerirdische "Monster", deren Schönheitsideal wohl eher außerirdisch kultiviert wurde, mit tödlicher Folge um eine Menschenfrau streiten, ist mir schleierhaft.
    Der männliche Leser, der beim Anblick von Veronique meint, für sie würde auch ein Außerirdischer "über seinen Schatten springen", stelle sich das mal umgekehrt vor: Die heißeste Frau aus dem Volke Rackalusts und Krockbattlers würde Valerian anbieten, anzubeißen, wenn er dafür ein tödliches Duell riskiere ...

  18. #18
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen

    Zweifelsohne ein Musterbeispiel für einen Anti-Klimax: Über zwei Alben wird Spannung (na ja ...) aufgebaut, reiht sich Merkwürdigkeit an Merkwürdigkeit, man erwartet wer-weiß-was für einen Showdown und ... öhem ... in gewisser Weise kommt dann auch ein wer-hätte-geahnt-daß-Showdown: Die beiden Bösewichter erschießen sich ohne großes Federlesen gegenseitig in einem Duell.
    Bumm.
    Bumm.
    Problem gelöst.
    Ende.
    Aus.
    Das war’s?
    Das war’s!
    Eigentlich wollte ich mich erst später einschalten, wenn sich die Geschichte bei mir etwas gesetzt hat. Ich habe die beiden Bände am Wochenende gelesen (und werde sie nochmal laaangsamer lesen ;-). Für mich sind "Valerian und Veronique" völliges Neuland. D.h. ich hatte nur die Stammtisch-Informationen von hipgnosis.


    Ich kann dir nur zustimmen - das Ende ist extrem "gehudelt". Ich dachte eigentlich, dass die beiden daueruneinigen Piraten (irgendwie) die Konzerne verkörpern würden. Diese 2/2 Konstellation hätte sich mir angeboten :-)
    Im letzten Drittel von Band 8 werden mir zuviele Personen eingeführt, die die Handlung nicht voranbringen und auch nicht zum Höhepunkt / zur Auflösung beitragen.

    Im Gegensatz dazu Band 7, der mich wirklich in seinen Bann gezogen hat, mit den wunderschönen Zeichnungen, und vor allem mit der Langsamkeit mit der die Charaktere und die Spannung aufgebaut wurden.
    (da habe ich mich gefragt, warum ich V&V nicht früher entdeckt habe).

    Ich finde die Geschichte in ihren Tempoänderungen (noch) nicht stimmig.

    Das war jetzt aber nur mein erster Eindruck - auch gehudelt (sowohl beim Lesen, als auch beim Schreiben )
    Klingt jetzt aber schlimmer, als ich es meine. Im Prinzip gefällt mir's schon ;-)
    Ich hoffe, dass ich Ende der Woche noch ein bißchen Zeit für etwas mehr finde. Eine begründete Bewertung gebe ich in jedem Fall ab.

    So nebenbei: Wie würdet ihr "contra sensus ab sensibus repugnat" übersetzen?
    Gegen den Sinn kämpft der Sinn (mehr gibt mein gr. Latinum nicht mehr - ist zu lange her ;-))

    Grüße
    Rialto
    "Oh! Was für ein schönes Blau!"

  19. #19
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Veronique ist sicher eine Frau, die sich sehen lassen kann, aber wieso sich zwei außerirdische "Monster", deren Schönheitsideal wohl eher außerirdisch kultiviert wurde, mit tödlicher Folge um eine Menschenfrau streiten, ist mir schleierhaft.
    Außerirdische haben doch einen allgemein bekannten Hang zum Homo sapiens! Man trifft kaum einen, der nicht hier wäre.

  20. #20
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Album 7:
    Kann mich nicht erinnern, den Helden einer Serie in einem Album schon einmal so häufig schlafen gesehen zu haben.
    Band 9 "Trügerische Welten" verschläft Valerian komplett. Lasst euch nicht von seinen Klonen täuschen.

  21. #21
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    Kann man heute noch die Denkweise rekonstruieren, die Christin bewogen hat, den Schluss der Geschichte so und nicht anders zu schreiben?

    Kritik am (männlichen) Heldentum, Parodie auf altgewohnte Science-Fiction-Klischees, das ist typisch 70er Jahre. Damals galt dieser ironische Schluss wohl als besonders cool, jetzt - Jahrzehnte später - staunt man, wie schlecht das die Zeit überstanden hat.

  22. #22
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Damals galt dieser ironische Schluss wohl als besonders cool, jetzt - Jahrzehnte später - staunt man, wie schlecht das die Zeit überstanden hat.
    Also ich muss ja ganz ehrlich sagen, dass Valerian und Veronique zumindest für mich sowieso so ein bisschen altmodisch daherkommt (und das meine ich nicht mal negativ). Die Sozialkritik, die hier geübt wird, hat sowas Alt-68er-haftes, und wirkt bei allem Zynismus auch irgendwie ein bisschen naiv und idealistisch, fast schon gemütlich (zumindest für mich als Kind der 80iger und 90iger Jahre).
    Na ja, wie das halt so ist, wenn man sich heute die Revoluzzer von früher so anguckt: Irgendwie charmant mit ihrer feurigen Begeisterung und den großen Idealen, aber eben aus heutiger Perspektive auch naiv und vielleicht sogar ein bisschen schlicht in ihren Zielen und Kritikpunkten.

    Wobei ich noch mal betonen möchte, dass ich das keineswegs als echten Kritikpunkt meine, wie gesagt, ich finde das eigentlich schon wieder sehr charmant .
    Geändert von Matbs (08.11.2006 um 19:24 Uhr)

  23. #23
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    Oh-oh, Matbs!

    Ich möchte ungerne diesen Thread vom Thema abbringen, aber laß mich wenigstens sagen, daß wir der 68er Umwälzung neben manch Schlechtem auch viel Gutes zu verdanken haben. Und uns heute eine ähnliche Suche nach einer gerechteren und menschlicheren Gesellschaftsordnung, verbunden mit grundsätzlicher Kritik der vorhandenen, sehr wohl helfen würde. Die Ziele waren nicht naiv und schlicht, die Methoden und Ausdrucksweisen aber oft kontraproduktiv.

    So - genug davon , zurück zu Valérian und Véronique.

  24. #24
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Oh-oh, Kaschi!

    Ich fürchte, da ist was zumindest ein bisschen falsch rübergekommen: Ich hatte nicht vor, 68er-Bashing zu betreiben, sollte meine Aussage in irgendeiner Art über die Maßen herablassend oder gönnerhaft wirken, tut mir das aufrichtig leid.
    Als jemand, der sich selbst als (moderater) Linker betrachtet, bin ich mir durchaus der Verdienste der 68er-Bewegung bewusst, und ganz sicher dankbar dafür, heute dank ihrer Bemühungen in einer freieren und in mancherlei Hinsicht sicher auch gerechteren Gesellschaft zu leben.
    Nichtsdestotrotz erscheinen die Ziele, Methoden und die Rhetorik dieser Generation für mich, als jemanden, der seine politische Sozialisiation in einer schnelleren und möglicherweise in mancher Beziehung auch komplizierteren Zeit erfahren hat (und zudem auch noch den Luxus der Rückschau besitzt), in der Tat oftmals als sehr idealistisch und nicht selten sogar naiv - das soll nicht heissen, dass diese Einstellungen zu ihrer nicht Zeit richtig, wichtig und modern gewesen wären, nur, dass sie im subjektiven Filter meiner anders geprägten Wahrnehmung im Bezug auf die heutige Zeit eben oft als ein klein wenig anachronistisch und einfach erscheinen, was aber, um das nochmals zu betonen, keinesfalls bedeutet, dass ich die Errungenschaften der späten sechziger und siebziger Jahre kleinreden oder gar lächerlich machen wil.
    Und wie gesagt: Eigentlich empfinde ich diese Art von "altmodischem" Gedankengut durchaus als positiv, vielleicht sogar ein bisschen tröstlich (auch wenn ich nicht glaube, dass es heute in derselben Form wie vor 30 Jahren funktionieren kann), denn es basiert auf einer Weltsicht, die gerade in ihrer Naivität und Einfachheit auf angenehme Art und Weise optimistischer und geradliniger ist als meine eigene.

    So, hoffentlich hab´ ich´s damit nicht noch schlimmer gemacht, wenn doch täte mir das um so mehr leid...
    Geändert von Matbs (08.11.2006 um 22:43 Uhr)

  25. #25
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    Okay, Matbs, Dein erster Beitrag las sich für mich so, als sollten die 68er in die folkloristische Ecke gepackt werden (die Form der subtilen, dafür endgültigen Beseitigung). Doch so hast Du es ja offenbar nicht gemeint.

    Ansonsten müßten wir bezüglich "Naivität", "schlichte Weltsicht" usw. wohl ins Detail gehen. Dafür ist das aber hier nicht der richtige Ort.

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