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Thema: Comic-Stammtisch: Prinz Eisenherz

  1. #76
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    Ich hab den Thread erst jetzt gefunden.
    Schnell noch mein Senf dazu.

    Ich kenne Prinz Eisenherz seit ich ein Kind war. Meine Stadtbücherei hat sich glücklich schätzen können, die komplette "Grüne Ausgabe" zwei mal gehabt zu haben. Inzwischen haben sie die leider nicht mehr: Die Bücher sind den Weg des oft-gelesenen gegangen.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bis heute diese grünen Bücher als die liebste Eisenherz-Ausgabe ansehe. Aber diese Originale sind inzwischen auf dem Markt nur recht teuer zu bekommen.

    Ich habe den Thread nur überflogen, aber ein paar Kommentare muss ich dazu noch geben:
    Zur Zeitlosigkeit. Oder mangelnden Zeitlosigkeit. Prinz Eisenherz musste anscheinend zumindest zwischen der grünen Ausgabe und den Splitter-Alben etwas zensiert werden. Bei mindestens einer Szene musste der Text anscheinend auf ein noch moderneres Publikum angepasst werden. (es war die Szene, bei dem er und sein Knappe einen hinterhältigen Einsiedler gehängt und dann als Köder verwendet haben) Ich weiß zwar nicht, welche Edition originaler übersetzt ist, aber seitdem habe ich die Splitter-Ausgaben vermieden.

    Zu "unfehlbar" und "Alleskönner": Ja, oft bekommt man den Eindruck. Und dann wird er wieder gnadenlos zerstört. Als er beispielsweise im Wahn ein halbes Dutzend unschuldiger Strandwachen niedergemacht hat. Und ich erinnere auch an das eine Duell, in der er das Singende Schwert nicht benutzt hat, weil es nicht um eine gute Sache ging. Den Kampf hat er dann prompt auch nur durch Eingriff von außerhalb überlebt.

    Und dass er die Moral des 20. Jahrhunderts vertritt? Manchmal ja, aber oft auch wieder ganz klar nein!
    Es sei denn, ihr seht es als Moral des 20. Jahrhunderts an, wenn eine eroberte Stadt vom Helden "die üblichen" drei Tage lang seinen Soldaten zur Plünderung und Rache überlassen wird.

    Besonderen Eindruck haben bei mir zwei Storylines hinterlassen.
    Einmal war da Prinz Arn's Abenteuer mit dem Waldläufer in den Bergen, wo sie von einem Schneesturm überrascht wurden und sich durch das verschneite Land zurückkämpfen mussten. Das war für mich (in meiner Kindheit) die ultimative Abenteuergeschichte. In dieser Art nie wieder erreicht.

    Und dann war da die Geschichte in Amerika.
    Ich bleibe auch heute dabei: Wenn man vergleicht, wie zu der Zeit Indianer in Filmen dargestellt wurden, war diese Geschichte ihrer Zeit weit voraus. Und erheblich glaubwürdiger als Karl May und Konsorten. Von der Zeichnung her, aber auch von der Kultur her.

    Von dem was nach Foster kam habe ich nichts gelesen.

  2. #77
    Verstorben Avatar von FinalSpirit
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    Sind in den prinz eisenherz bücher die gleiche geschichte wie in comics?

    ich hab zuhause hardcover 1-10 von Hal Foster Edition aktuell GmbH da sind pro seite 3 bis 4 bilder.also ist das eigentlich auch ein comic oder?

  3. #78
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    in ermangelung einer bocola abteilung haue ich das mal eben hier rein:

    die cover und erscheinungsdaten der bände 3-5 sind neuerdings auf der bobola homepage zu sehen.

  4. #79
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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  5. #80
    Verstorben Avatar von FinalSpirit
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen

    bocola und nicht bobola!

  6. #81
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    bobola ist der polnische partnerverlag von bocola...


    man wird sich doch noch verschreiben dürfen...

  7. #82
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    Zitat Zitat von FinalSpirit Beitrag anzeigen
    Sind in den prinz eisenherz bücher die gleiche geschichte wie in comics?

    ich hab zuhause hardcover 1-10 von Hal Foster Edition aktuell GmbH da sind pro seite 3 bis 4 bilder.also ist das eigentlich auch ein comic oder?
    Ob das noch Comic ist oder nicht dazu will ich mich mal nicht äussern(ich sag nein)
    Aber zum Inhalt: Es ist schon die gleiche Geschichte wie in den Comics, aber eben in erweiterter Textfassung, man könnte es auch ohne die Bilder lesen.
    Zu der Vollständigkeit hab ich in nem andern Forum mal was geschrieben, siehe hier und hier

  8. #83
    Mitglied Avatar von amwul
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    Hier der Link zu einer Rezension von
    Hubert Mittler
    Prinz Eisenherz oder: Das Mittelalter in der Sprechblase

    http://www.amazon.de/product-reviews/RZSBX8HQTVXYZ

  9. #84
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    Herr Wulf, sind Sie das selbst?

  10. #85
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Spielt das eine Rolle? Das besprochene Eisenherz-Buch (eine Dissertation) ist allerdings tatsächlich nicht empfehlenswert, ich kann Herrn Wulff in allen Punkten nur beipflichten.

  11. #86
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    Wulff: Schöne Beobachtungen.

    eckrt

  12. #87
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    Argumentativ spielt es keine Rolle. Aber es kommt so völlig aus dem Kalten, dass mich einfach das Motiv dahinter interessiert.

    Und wenn er es ist: mit offenen Karten spielen war noch nie eine Schande.

  13. #88
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Nun, man hat tatsächlich den Eindruck, daß er etwas gegen den Autor persönlich hat. Aber da alles sauber argumentiert und belegt ist, sehe ich kein moralisches Problem.

  14. #89
    Mitglied Avatar von amwul
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    S.g. Hr. Nuhr,
    ja, valiant bin ich. Ich halte es für legitim auf eine eigene Rezension zu verweisen. Daß ich mit offenen Karten spiele, sehen Sie daran, daß meine Rezension mit meinem tatsächlichen Namen eingestellt ist. Gegen den Buchautor kann ich nichts persönlich haben, da ich ihn nicht kenne.
    Außerdem bitte ich Sie, meinen Namen richtig zu schreiben, ich schreibe mich mit zwei 'f'.

  15. #90
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Die Gesellschaft für Comicforschung sucht ja händeringend nach Renzensionen von wissenschaftlichen Publikationen (wie man auch an der geringen Ausbeute sehen kann). Einfach mal anbieten.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  16. #91
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Thumbs up

    @valiant

    Ich hingegen möchte mich herzlich für deine aufmerksame Kritik am besprochenen Buch bedanken!

    So eine detaillierte Kritik kann ich bei einem Fach-Buch, welches ich als Leser im Normallfall ja genau deshalb kaufe, um gut recherchierte Fakten und neue Hintergrundinfos zum Thema erhalten, nur begrüßen
    Denn es espart mir, wie in diesem Fall, die Enttäuschung und letztendlich die vergeudete Zeit bei der Lektüre.

    Normalerweise bilde ich mir bei interessierenden Themen immer gerne selbst eine Meinung - aber bei den von dir aufgedeckten "Unstimmig- und Unsinnigkeiten" kann man sich dies ersparen, würde es mehr verwirren als bilden!

  17. #92
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Und das war leider nur eine kleine Auswahl der enthaltenen Stilblüten. Ein paar andere wurden vor einiger Zeit von mir hier erwähnt.

    Interessant sind aber auf jeden Fall einige enthaltene Aussagen Hermanns (zu Bo[i]s-Maury und Foster) im Gespräch mit dem Autor, auch ein Brief von Hermann (teilweise in deutscher Sprache) ist abgedruckt.

    Mitterweile sind doch eine ganze Menge (mehr oder weniger) wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema Comics entstanden. Eigentlich eine positive Entwicklung, aber ein nicht unerheblicher Teil davon ist leider von eher traumatisierender Qualität, weil die Verfasser die sogenannte "neunte Kunst" als besonders arbeitsarmes Schlupflochthema betrachten. Ein krasses Beispiel ist z.B.
    "Analyse der Übersetzungsproblematik bei Comics am Beispiel von Hergés "Les Aventures de Tintin" (Uni Wien, 1990) Wenn Kapitän Haddock im Comic sagt "Ich werde dich unangespritzt in den Boden rammen" kommt die Verfasserin zu dem Fazit, es sollte eher "unangespitzt" heißen. Für derlei tiefschürfende wissenschaftliche Erkenntnisse gab's immerhin einen Magistertitel.

    Das Bedenkliche dabei ist natürlich, daß Werke wie obiges Prinz Eisenherz-Buch in den Universitätsbibliotheken stehen und von unbedarften Studenten als scheinbar seriöses Quellenmaterial genutzt werden. Welkes "Die Sprache der Comics" von 1958 (wurde mindestens bis 1974 nachgedruckt) z.B. steckt voller skurriler Falschaussagen und wird bis in die jüngere Vergangenheit in Arbeiten zitiert.
    Geändert von Zyklotrop (05.02.2011 um 00:42 Uhr) Grund: Ergänzungen

  18. #93
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Und das war leider nur eine kleine Auswahl der enthaltenen Stilblüten. Ein paar andere wurden vor einiger Zeit von mir hier erwähnt.
    Wo bitte? Du stellst fest, dass Eisenherz keinen Matrosenanzug trägt, attestierst dem Buch aber kontrovers, aber durchaus interessant zu sein. Sorry, aber da ist der Wulff'sche Text weitaus ergiebiger.

  19. #94
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Das stimmt, er hat sich weitaus mehr Mühe gemacht, Fehler ausfindig zu machen (Shame on me, ein paar der genannten Gurken waren mir gar nicht aufgefallen). Aber leider könnte man diese Liste locker auf ein paar Seiten ausweiten, das sprengt den Rahmen jeder Kurzrezension bei weitem. Die Lektüre halte ich trotzdem nicht für vergeudete Lebenszeit. Freilich, hätte ich 41,20 Euro dafür auf den Tisch geblättert, würde ich jetzt wahrscheinlich auch mit dem Kopf gegen die Wand rennen, aber ich hatte es aus der Unibibliothek geliehen. Da ist sozusagen nur nervlicher Schaden angefallen.
    Aber wie gesagt, interessant ist es nicht zuletzt wegen der exklusiven Hermann-Zitate, und als Diskussionsgrundlage ist es auch nicht übel, auch wenn man beim Lesen dem Autor auf jeder zweiten Seite widersprechen will/muß, Spaß hat's trotzdem irgendwie gemacht.

  20. #95
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    Lieber Herr Wulff,
    Vielen Dank für ihre "objektive" Rezension auf amazon.de. Leider konnte ich mich bei der Lektüre nicht des Eindrucks erwehren, hier argumentiert jemand im Stile eines Kindes, dessen Lieblingsspielzeug man beschädigt hat. Natürlich ist es leicht, einen Verriss zu schreiben, sich lustig zu machen und zu polemisieren - und damit genau das zu tun, was man dem Gegenstand seiner Kritik selber vorwirft.
    Vielleicht hätten Sie als Ausgangspunkt Ihrer Kritik erst einmal das Kapitel 1.4 "Ziele der Arbeit" genauer lesen sollen, um zu sehen, von welchem Standpunkt der Betrachtung im Buch ausgegangen und argumentiert wird, nämlich das im Comic Dargestellte der historischen Forschung gegenüber zu stellen. Intention war es nicht, Eisenherz oder Foster zu diskreditieren. Genauso wenig war es angestrebt, ein Buch für Prinz Eisenherz Fans zu schreiben; dies scheint nicht richtig angekommen zu sein... Schade, aber es gibt auch noch Rezensenten, die einen anderen Blick auf "Prinz Eisenherz oder das Mittelalter in der Sprechblase" haben. Ich verweise hierbei auf die Züricher Sonntagszeitung oder die NZZ.
    Wie dem auch sei: Besser eine schlechte Kritik als gar keine Aufmerksamkeit und Ihnen scheint das Verfassen der Rezension auch gut getan zu haben. Falls Sie sich auf inhaltlicher Ebene weiter auseinandersetzen möchten, stehe ich gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hubert Mittler

  21. #96
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    Zitat Zitat von subrosa Beitrag anzeigen
    Lieber Herr Wulff,
    Vielen Dank für ihre "objektive" Rezension auf amazon.de. Leider konnte ich mich bei der Lektüre nicht des Eindrucks erwehren, hier argumentiert jemand im Stile eines Kindes, dessen Lieblingsspielzeug man beschädigt hat. Natürlich ist es leicht, einen Verriss zu schreiben, sich lustig zu machen und zu polemisieren - und damit genau das zu tun, was man dem Gegenstand seiner Kritik selber vorwirft.
    Vielleicht hätten Sie als Ausgangspunkt Ihrer Kritik erst einmal das Kapitel 1.4 "Ziele der Arbeit" genauer lesen sollen, um zu sehen, von welchem Standpunkt der Betrachtung im Buch ausgegangen und argumentiert wird, nämlich das im Comic Dargestellte der historischen Forschung gegenüber zu stellen. Intention war es nicht, Eisenherz oder Foster zu diskreditieren. Genauso wenig war es angestrebt, ein Buch für Prinz Eisenherz Fans zu schreiben; dies scheint nicht richtig angekommen zu sein... Schade, aber es gibt auch noch Rezensenten, die einen anderen Blick auf "Prinz Eisenherz oder das Mittelalter in der Sprechblase" haben. Ich verweise hierbei auf die Züricher Sonntagszeitung oder die NZZ.
    Wie dem auch sei: Besser eine schlechte Kritik als gar keine Aufmerksamkeit und Ihnen scheint das Verfassen der Rezension auch gut getan zu haben. Falls Sie sich auf inhaltlicher Ebene weiter auseinandersetzen möchten, stehe ich gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hubert Mittler
    Liebe Comicfreunde,
    ich möchte meinen Beitrag noch ergänzen, nachdem ich ein wenig "im Netz" unterwegs war.
    Vorweg: Ich habe absolut nichts dagegen, wenn jemandem mein Buch, meine Herangehensweise, meine Zielsetzung u.ä. nicht gefällt und er/sie es dementsprechend kritisiert. Allerdings sollten dabei gewisse Regeln des Miteinander beachtet werden und man sollte stets den Kontext beachten. "Das Mittelalter in der Sprechblase" geht an den Untersuchungsgegenstand Comic aus fachwissenschaftlicher, mediävistischer Sicht heran. Nun mag das nicht jedermanns Sache sein - gut! Nach der Lektüre der Wulff´schen Rezension habe ich jedoch den Eindruck, dass es sein Ziel ist, das Buch einfach nur "niederzumachen" und dies auch in weiteren Foren kund zu tun. Auch dies sei ihm unbenommen. Jedoch geht es schon an die Grenze des guten Geschmacks, wenn eine "selbstständige Fachkraft für Schöne Künste" meine Schreibweise in die Nähe der Deutschen Presse der 1940er Jahre rückt. Ich weiß nicht, welche Motivation Hr. Wulff hat und natürlich ist es wesentlich leichter, einfach nur mit der Kettensäge Kritik zu betreiben, statt es selber besser zu machen. Von jemandem, der sich in seiner Rezension auf ein dermaßen hohes Ross setzt, erwarte ich, dass er auch die dementsprechenden Qualifikationen und Kompetenzen aufweist. Ich wage dies an dieser Stelle zu bezweifeln, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Vermutlich findet Herr Wulff auch hier wieder einige Rechtschreibfehler o.ä.. Nebenbei bemerkt wird er sie auch in diversen Ausgaben von "Krieg und Frieden" oder den "Buddenbrooks" finden; nur bei sich selber wohl nicht.
    An dieser Stelle möchte ich nun auch enden, jedoch mit dem durchaus selbstironisch gemeinten Hinweis, dass man sich selbst nicht allzu wichtig nehmen sollte. In diesem Sinne, einen schönen Gruß aus Dortmund.
    Hubert Mittler

  22. #97
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    [i]Das Bedenkliche dabei ist natürlich, daß Werke wie obiges Prinz Eisenherz-Buch in den Universitätsbibliotheken stehen und von unbedarften Studenten als scheinbar seriöses Quellenmaterial genutzt werden. Welkes "Die Sprache der Comics" von 1958 (wurde mindestens bis 1974 nachgedruckt) z.B. steckt voller skurriler Falschaussagen und wird bis in die jüngere Vergangenheit in Arbeiten zitiert.
    Das Problem ist wohl auch, dass man mit bereits vorliegender Literatur arbeiten muss, um den gesamten Bestand bereits bestehender Forschung zu integrieren.

    "Analyse der Übersetzungsproblematik bei Comics am Beispiel von Hergés "Les Aventures de Tintin" (Uni Wien, 1990) Wenn Kapitän Haddock im Comic sagt "Ich werde dich unangespritzt in den Boden rammen" kommt die Verfasserin zu dem Fazit, es sollte eher "unangespitzt" heißen. Für derlei tiefschürfende wissenschaftliche Erkenntnisse gab's immerhin einen Magistertitel.
    Auch wenn ich die Arbeit nicht kenne: Ich habe den Verdacht, dass du mit diesem Beispiel eine beiläufige ironische Bemerkung in den Mittelpunkt rückst.

    Und jetzt gehe ich gleich mal in meinen Keller und such meinen alten A.C. Baumgärtner. Natürlich die erweiterte zweite Auflage bahnbrechenden Erkenntnis, dass moderne (70er Jahre) Comics ja viel schlimmer sind als Sigurd und Akim.

  23. #98
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    Zitat von subrosa:
    Intention war es nicht, Eisenherz oder Foster zu diskreditieren.
    Nun ja ... "diskreditieren" trifft's auch nicht ganz:
    Vom Rezensenten benutzte Zitate aus Ihrem Buch (wenn korrekt zitiert - wovon ich ausgehe -, offenbar Ihre Worte):

    Welcher halbwegs intelligente Mensch könnte sich schon dauerhaft mit einem tugendhaften Langweiler wie dem Prinzen identifizieren? Möglicherweise ist dies aber auch ein kontinental-mentalitätsbedingtes Problem ...

    ... seinen unbedarften Vorstellungen eines kleinbürgerlichen Nordamerikaners ...

    ... der Kanadier [gewährt] aus Unkenntnis oder Unvermögen keinerlei Einblick in mittelalterliche Lebenswirklichkeit ...

    (Hervorherbung durch Fettschrift von mir)
    Klingt für mich nach einem Menschen, der gut austeilen kann ... und Sie wissen, was man über Leute sagt, die gut austeilen können?

  24. #99
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    ...der sollte auch einstecken können! Kein Ding, aber man sollte die Dinge/Zitate doch auch immer im Kontext lesen und vielleicht dient Übertreibung/Überspitzung einfach auch nur der Verdeutlichung. Es ist doch denke ich Konsens, dass Foster kein Geschichtsbuch schreiben wollte, sondern dass Eisenherz primär der Lese(r)unterhaltung dient. Betrachtet man dann die Geschichten aus mediävistischer Sicht, ist es offensichtlich, dass dort Reibungspunkte entstehen und diese auch deutlich gemacht werden. Dennoch kann ich nur empfehlen, auch einmal die Ergebnisse der Arbeit zu lesen und ggfs. zu zitieren. Da kann man dann zwar nicht ganz so gut drüber herziehen (oder vielleicht doch ...), es steht aber u.a. drin, dass die Lektüre von Eisenherz möglicherweise das Geschichtsbild (des sog. "Mittelalters) ganzer Generationen mitgeprägt hat und allein dadurch schon das Interesse an Geschichte geweckt hat - und das ist ja auch schon etwas.
    In diesem Sinne. Schönen Gruß aus Dortmund.
    Hubert Mittler

  25. #100
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    Dass die in den zitierten Aussagen gefällten Werturteile durch eine Kontextuierung wesentlich abgeschwächt werden, kann ich mir kaum vorstellen. Dazu klingen sie zu verbindlich. Aber gut ...

    Dennoch:
    Zitat aus dem Buch:
    Welcher halbwegs intelligente Mensch könnte sich schon ...
    Solche Bemerkungen haben in einem Buch mit wissenschaftlichen Anspruch sicher nichts zu suchen.

    Und:
    Die folgende Einsicht voraussetzend ...
    Zitat von subrosa:
    Es ist doch denke ich Konsens, dass Foster kein Geschichtsbuch schreiben wollte, sondern dass Eisenherz primär der Lese(r)unterhaltung dient.
    ... unterstellen Sie Foster, dass er in seiner Serie Prinz Eisenherz ...
    ... aus Unkenntnis oder Unvermögen keinerlei Einblick in mittelalterliche Lebenswirklichkeit [gewährt]...
    Wenn Sie Foster schon mal zugestehen, dass er mit Prinz Eisenherz "kein Geschichtsbuch" schreiben wollte, dann können Sie ihm schlecht "Unkenntnis oder Unvermögen" unterstellen, wenn er genau das tut und damit eben "keinerlei Einblick in die mittelalterliche Lebenswirklichkeit gewährt".
    Geändert von felix da cat (07.02.2011 um 19:00 Uhr)

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