Largo Winch

[Susumu]

Habe Weißglut nun auch gelesen. Hat mir wieder sehr gefallen, wie alle der neueren Alben. (Nur in der derzeitigen "Mitte" hat die Serie mMn ein wenig einen Hänger.) Womit ich aber nicht so klar komme sind die Zeitangaben. Dass die Rückblende in Georgien in den 80er Jahren spielt, wie auf S. 4 geschrieben kann so gar nicht passen. Wie sollte sonst Iorg mit Ende der UdSSR bereits 18 (steht auf S. 22) oder überhaupt älter als Largo sein? Andererseits, wann ist "Jetztzeit" bei LW? Geht man davon aus, dass die Georgien-Episode so um 1973 stattfand wäre Mrs Lookwood 2012 ca. 55 Jahre alt. Es ist wohl so, dass die Zeit gedehnt wird. Immerhin dauert ein Largo-Abenteuer im Regelfall keine zwei Jahre und der Held ist jetzt auch keine 18 Jahre in 18 Alben gealtert. Aber angenommen Der Erbe würde 1990 spielen, als das Album erschien (steht explizit nicht so da, Jahreszahlen werden wie in der "Jetztzeit" von Weißglut vermieden), die Zeit wäre seitdem langsamer verstrichen. Dann wäre Largo damals keine 17 gewesen, gesetzt den Fall er wäre jünger als Iorg.

[Manx cat]

Van Hamme hatte doch schon immer eine Vorliebe für Parallelwelten, deren Eckdaten zwar weitgehend mit unserer Realität übereinstimmen, dann aber einfach munter in eine erfundene Richtung weitergestrickt werden. Sonst hätte es ja auch nie einen Präsidenten namens Sheridan gegeben.

[Susumu]

Naja, einen fiktiven US-Präsident (der zudem gewisse Parallelen zu einen früheren realen Vorbild hat) würde ich jetzt nicht unbedingt als Proponent einer "Parallelwelt" ansehen. Das ist einfach völlig normal für eine fiktive Erzählung, erfundene Personen, auch an prominenter Stelle wie einem US-Präsidentenposten, einzufügen. So Serien wie Mission Impossible haben in den 60er Jahren ganze Staaten erfunden, ohne, dass das jetzt als "Parallelwelt" gedacht war. Und bei LW scheint es mir jetzt erst recht nicht so, dass etwa der Zerfall der UdSSR später als in der Realität erfolgte, wodurch die 18 Jahre zwischen dem Georgien Vorfall in den 80er Jahren und dem Ende der UdSSR erklärbar wären.

[Mick Baxter]

Bei "XIII" hat van Hamme zwischendrin die ganze Serie um zehn Jahre nach hinten geschoben, wodurch die ursprünglich exakten Zeiten (II. Weltkrieg, McCarthy-Ära, Ku-Klux-Klan, Vietnam-Krieg etc.) überhaupt nicht mehr stimmen. So ähnlich passiert das jetzt wohl bei Largo Winch. Das ist der Vorteil von Asterix und Lucky Luke: Da kann alles in einem Jahr spielen, und die Historie (zumindest die Reihenfolge) kümmert keinen.

[ZAQ]

Ja, mit gewissen 'Zeitunstimmigkeiten' muss man bei länger laufenden Serien zuweilen wohl einfach leben, wenn die Autoren ihr ursprüngliches Serienkonzept verlassen (Blueberry, dessen Erzählzeit ne zeitlang genau hundert Jahre vor der Entstehungszeit war, bis dann die 'reale' Zeit schneller lief als die Geschichte weitererzählt wurde, so dass dieser genaue 100 Jahre-Abstand nicht mehr passte und dann einzelne Geschehnisse rückwirkend angepassst/neu datiert wurden). Oder eben im Gegenteil diesem Serienkonzept treu bleiben (Vaillant oder Buck Danny, deren Erzählzeit immer ungefähr die Entstehungszeit ist, wobei aufgrund der Langlebigkeit der Serie dann Erzählzeit und 'normaler' Alterungsprozess der Protagonisten immer weniger zusammen passen).

[Mick Baxter]

Blueberry, dessen Erzählzeit ne zeitlang genau hundert Jahre vor der Entstehungszeit war,

Das hat ja nie gestimmt (Blueberry erschien ja 1963, "Fort Navajo" spielt aber nach dem Sezessionskrieg). Und fast alle Jahresangaben in der Serie geben das Jahr 1868 an, das ist schon fast wie bei Asterix (50 Jahre v. Chr.).

[ZAQ]

Das hat ja nie gestimmt (Blueberry erschien ja 1963, "Fort Navajo" spielt aber nach dem Sezessionskrieg). Und fast alle Jahresangaben in der Serie geben das Jahr 1968 an, das ist schon fast wie bei Asterix (50 Jahre v. Chr.).

Doch, das hat sehr wohl gestimmt. Deine hier gepostete zeitliche Einordnung ist die korrigierte. Ursprünglich spielte Fort Navajo durchaus WÄHREND des Sezessionskrieges. Es beginnt ja mit den Indianerkriegen gegen die Navajos und da passt 1863 sehr gut:

http://de.wikipedia.org/wiki/Indiane...61_bis_1865.29

Die 'Bascom-Affäre', die im ersten Blueberry 'adaptiert' wurde, datiert sogar noch früher: 1861.

Die Zeitangaben der Chroniken sind keine Referenz für die ursprünglichen Zeitangaben und zuweilen gab es auch Fehler in den Übersetzungen der früheren Ausgaben, so dass zB in der dt. Ausgabe die Angabe '1865' zu finden ist und suggeriert, dass die Geschichte in diesem Jahr spielt. Im Original heisst es da aber 'Seit 1865...' [...wurde die Eisenbahn gebaut] und die Blueberry-Episode, die dann folgt, spielt einige Jahre später... (siehe dazu den Leserbrief von mir in einer der frühen Comic Forum-Ausgaben).

[Thor3000]

Van Hamme hat in dieser Hinsicht noch viel mehr zu bieten: siehe Thorgal-Der Ring des Phaios.

[Thor3000]

Hab gerade das Album durchgelesen. Die Rückblende fand in den 80er statt, also z.B. 1982. Als Iorg 18 wurde, hätten wir demnach das Jahr 2000. Auf Seite 22 steht "die UDSSR löste sich auf". Das muss sich aber nicht zwangsläufig auf das Jahr beziehen, in dem Iorg 18 wurde, sondern kann auch bedeuten, dass sich die UDSSR im Dezember 1991 aufgelöst hat und in den Folgejahren 1992 - 2000 (als Iorg 18 wurde) man deswegen sehr schnell reich werden konnte. Und die Jetztzeit wäre 2012.

[Schnuffel]

Hallo Leute,
Ich habe mir mal in einem Ruck die ersten beiden LW-Sammelbände zugelegt, muss aber gestehen, dass mich das kleine Format überhaupt nicht überzeugt hat, so dass ich es nach den ersten 50 Seiten weggelegt hab.
Klar, ich habe auch noch gute Augen, aber es macht nicht wirklich Spaß, diese so detailreich gezeichneten Comics in verkleinerter Version und maulwurfsartiger Haltung zu lesen...
Muss gestehen, dass ich das Format anfangs für einen guten Kompromiss hielt, aber nicht erwartet hatte, dass die Zeichnungen und Text in der skalierten Fassung recht ermüdend zu lesen sind... Durch die Inhaltsfülle bedingt ist der Sammelband auch etwas schwer geraten, so dass sich der richtige Erlebniseffekt bei mir nicht einstellen will.
Da ich Comics vor allem wegen der Zeichnungen kaufe, werde ich mich ab jetzt nur an die großen Alben halten...
Gruß, Schnuffel

[Rabenonkel]

Hallo Leute,
Ich habe mir mal in einem Ruck die ersten beiden LW-Sammelbände zugelegt, muss aber gestehen, dass mich das kleine Format überhaupt nicht überzeugt hat, so dass ich es nach den ersten 50 Seiten weggelegt hab.
Klar, ich habe auch noch gute Augen, aber es macht nicht wirklich Spaß, diese so detailreich gezeichneten Comics in verkleinerter Version und maulwurfsartiger Haltung zu lesen...
Muss gestehen, dass ich das Format anfangs für einen guten Kompromiss hielt, aber nicht erwartet hatte, dass die Zeichnungen und Text in der skalierten Fassung recht ermüdend zu lesen sind... Durch die Inhaltsfülle bedingt ist der Sammelband auch etwas schwer geraten, so dass sich der richtige Erlebniseffekt bei mir nicht einstellen will.
Da ich Comics vor allem wegen der Zeichnungen kaufe, werde ich mich ab jetzt nur an die großen Alben halten...
Gruß, Schnuffel

Also Djinn ist im Großformat absolute (!) Pflicht. Bei Largo Winch habe ich das Großformat nur genommen weil mir die "Book-Format"-Veröffentlichung zu lange dauert. Bei Jessica Blandy finde ich das kleine Format ideal.

Es ist auch immer eine finanzielle Abwägung. Das Book-Format ist eben kostengünstiger und das Comic-Hobby ist ja schon teuer genug.

Ich treffe da immer eine Endscheidung im Einzelfall.

[Sammlerfreund]

Müsste nicht langsam mal die Integrale # 3 von LW in Sicht sein ?

[Philipp Schreiber]

Hi Hase,

gesichtet haben wir es noch nicht, aber es ist beim Drucker und soll noch im März erscheinen.
Also halten wir weiter die Augen offen!

Grüße,
Philipp

[Sammlerfreund]

Alles klar, Philipp - DANKE ersteinmal ...

[Thor3000]

Mir ist aufgefallen, dass im Band 3 (Der Coup) auf Seite 24 im New Yorker Central Park eine Statue von Peter Pan zu sehen ist, aber im Central Park gibt es eine solche Statue nicht.

[Kermeur]

Mir ist aufgefallen, dass im Band 3 (Der Coup) auf Seite 24 im New Yorker Central Park eine Statue von Peter Pan zu sehen ist, aber im Central Park gibt es eine solche Statue nicht.

Skandal!

[ZAQ]

Der Band ist 20 Jahre alt. Vielleicht gab es damals diese Statue und gibt sie nur jetzt nicht mehr

[Kermeur]

Ach mal kann das ja auch aufklären:

Die Darstellung der Statue ist künstlerische Freiheit, hier hat sich meiner Meinung nach Francq am Original aus dem Kensington Garden in London orientiert. Das der Park im Comic der Central Park sein soll steht nirgendwo geschrieben. In der Tat gibt es aber in Manhattan einen Carl Schurz Park, der eine Peter Pan Figur besitzt, die aber gänzlich anders aussieht.

In der Tat fand ich heute Morgen den Einwurf absolut belanglos - nun habe ich gleich mehrere neue Dinge über New York und London gelernt. Fein, fein.

[Thor3000]

Ich finde, dass auch künstlerische Freiheit ihre Grenzen haben sollte. Man kann doch nicht real existierende Dinge einfach so an einen 6000 km entfernten Ort versetzen. Ich hab jeden Quadratmeter im Central Park nach dieser Statue abgesucht ... nein, war nur ein Spaß.

[ZAQ]

Andere Sache: Im westlichen Ausland gibt es ja auch n paar Sonder- und/oder Bildbände, wenn ich das bei der bedetheque richtig verstanden hab. Wär ne dt. Ausgabe davon nicht auch mal ne Option...?

[Bad Company]

Oh, ja. Das gerade in Comic Info 71 vorgestellte Buch "La méthode Largo Winch" aus 2010 wäre klasse.

[Philipp Schreiber]

Hi,

Comic Info 71 liegt mir nicht vor, ist "La méthode Largo Winch" nicht eine How-To Anleitung, wie man im Philippe Franqc Stil zeichnet?

Wir packen übrigens in unsere LW Sammelbände gerne Zusatzinfos rein mit Skizzen und so, in der Nr. III, die jetzt gerade in die Läden kommt, sind es immerhin 24 Seiten.

Viele Grüße,
Philipp

[Comic_Republic]

Wann kommt der dirtte Sammelband in den Handel? Bei PPM ist der für Mai gelistet!

C_R

[Kermeur]

Nach dem Lesen von Schwarzmeer und Weissglut muss ich sagen, dass dies mit Abstand das schwächste Abenteuer der bisher 9 Abenteuer von Largo Winch ist. Hoffe, dass die Spannungskurve wieder steil nach oben geht!

[ZAQ]

(...) Wir packen übrigens in unsere LW Sammelbände gerne Zusatzinfos rein mit Skizzen und so, in der Nr. III, die jetzt gerade in die Läden kommt, sind es immerhin 24 Seiten. (...)

Das ist zwar schön, nutzt mir aber mal rein gar nichts: Die Sammelbände werden von mir aufgrund des Formats 'boykottiert' - und natürlich auch, weil ich die 'grossen' Alben hab und das nicht nochmal brauche. Und nur für das 'Bonus-Material' wär mir das dann auch zu teuer und zu Platzverbrauchend (denn ich würd die grossen Alben mit den kleinen ja ergänzen und nicht ersetzen. Kurz: Keine Option für mich.

Ich fänd aber ne netten Zug, wenn das Bonus-Material, wenn genug davon zusammen gekommen ist, als 'grosser' Sonderband passend zu den 'grossen' Alben erscheinen würde. Quasi als Service für treue Kunden, die seit Start der Serie treu dabei geblieben sind...