Unter der Prämisse " Glaubwürdige Handlung " habe ich bisher noch nie ein Superheldencomic gelesen.
Eigentlich konnte erstmals Watchmen für mich auch nur Annäherungsweise diese Kategorie ausfüllen.
Was aber bei Spider-Man zum tragen kommt, ist das damals zur Zeit seiner Entstehung es geradezu revolutionär war, einen Superhelden zu kreieren, der mehr Mensch statt Mutant ist und sich mehr als einmal all seinen Schwächen bewusst wird.
Dazu kommt noch diese jugendliche Frische, die Peter Parker austrahlt.
Diese Unbekümmertheit bishin zur Naivität machen einen großen Charme der Spinne aus - und lässt sie sicherlich zu einem der beliebtesten Helden heranwachsen.
Dazu muss man sich auch etwas näher mit der Entstehung des Marvel Universums, bzw. des Umbruchs in den frühen 60er Jahren beschäftigen.
Funktionierten die Helden des Golden Age´s alle nach bestimmten Strickmuster, war Anfang der 60er keinerlei Entwicklung mehr erkennbar. Die Serien und deren Inhalte waren beliebig austauschbar, sodaß sich die amerikanische Comic-Industrie mit einem großen Schwund der Umsatzzahlen auseinanderzusetzen hatte.
1961 mit Entstehung der Fantastischen Vier ahnten wohl die wenigsten, welch drastischer Umbruch sich in kurzer Zeit durch die Comic-Industrie einstellen sollte. Der kleine Marvel Verlag, der aus dem Atlas Verlag entsprang und ursprünglich als Timely Comics Group existierte, begann mit einer jungen 5 Mann-Crew, die lediglich aus Stan Lee als Autor bestand, der für alle Serien (kommende Serien) textete. Als Zeichner standen Jack Kirby und Steve Ditko zur Verfügung - Sol Brodsky kümmerte sich um die Produktion und Martin Goodman um die Verwaltung.
Der große Erfolg bei Marvel schlug durch das völlig neue Konzept der Superhelden ein - es enstanden problembeladene Helden!
Erstmals hatten Superhelden ganz alltägliche Probleme mit sich auszufechten, wie Liebeskummer, Kommunikationsprobleme, Ärger und greifbare Situationen die wir allgemein als Privatleben deklarieren.
Und genau hier setzt die große Stunde von Spider-Man ein.
Marvel entwickelte einen Helden - mit dem sich der junge Leser identifizieren konnte. Es enstand ein Motto - ein Leitspruch:
" Der Held der Du sein würdest, wenn Du einer wärst "
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