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Thema: Lippensynchron

  1. #1
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Lippensynchron

    An einem meiner schlaflosen Nachmittage fiel mir plötzlich ein bißher wenig thematisiertes Phänomen ein: Lippensynchronität bei Comicfiguren.

    Beispiel 1
    liegt wohl noch im Toleranzbereich der meisten Leser (auch wenn die Mundstellung irgendwo ein "a" erwarten ließe)

    Beispiel 2
    stimmt nun überhaupt nicht (extra für diesen Thread angefertigt/betextet)

    Habt ihr euch beim Lesen oder Zeichnen je Gedanken darüber gemacht, ob Text und Mundstellung auch nur im entferntesten zusammenpassen? Sollte gar ein Übersetzer (wie beim Film) darauf Rücksicht nehmen?
    Geändert von Mick Baxter (16.12.2006 um 12:01 Uhr)

  2. #2
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    bei ausrufen, oder einem überraschtem "was?", macht das, denke ich, jeder. das problem ist ja, dass in der sprechblase jede menge buchstaben sind. soll man sich ausrechnen, welche mundstellung prozentual vorne liegt?
    ich denke, meistens benutzt man den mund im comic um gefühle/stimmungen auszudrücken, mimik eben.
    ich fand es aber schon immer irritierend, wenn jemand viel text erzählt und dabei den mund geschlossen hat.

  3. #3
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
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    Dann hat man ihn grade bei den Ms erwischt!

    Aber stimmt, der untere ist irritierend, grade bei dem bekannten "Ottos Mops".

    Störender finde ich es in Animeserien, wenn der Text fertig ist, der Charakter aber noch bis zu fünf Mal den Mund auf- und zumacht wie ein Karpfen...

    Das ist einmal sogar bei den Simpsons passiert, in "Bart, das innere Kind", das fand ich wirklich peinlich.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Steffi S.
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    Zitat Zitat von Jenny Beitrag anzeigen
    Störender finde ich es in Animeserien, wenn der Text fertig ist, der Charakter aber noch bis zu fünf Mal den Mund auf- und zumacht wie ein Karpfen...
    Hm, das könnte aber zum Teil auch daran liegen, dass oftmals bestimmte Animations-Schnipsel in die länge gezogen werden, weil an den Stellen in Wirklichkeit mal wieder ne Szene aus Zensurzwecken rausgeschnitten wurde. Vermute ich zumindest. Wenns so wäre dann kann der entsprechende Übersetzer wahrscheinlich nicht mal was dafür.

    Bei geschlosenen Mündern bin ich mittlerweile ziemlich tolerant - wenn z.B. ein verbissener Gesichtsausdruck am besten passt, und der durch nen geschlossenen Mund noch deutlicher wird, dann hab ich lieber den passendsten Ausdruck. Immerhin macht man beim Sprechen ja auch den Mund auf und zu.

  5. #5
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
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    Eben, und solange ein M drin ist, geht's ja

  6. #6
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Ich seh's eigentlich ähnlich wie Arne: der Mund gehört wie die ganze Mimik oder Gestik mehr dazu, dass ein Gefühl oder Eindruck rübergebracht wird. Von daher ist eine Synchronität der Lippen und des Textes nicht soooo wichtig...

    allerdings sollte es schon ein bisschen zusammenpassen, wie Beispiel 2 zeigt.

  7. #7
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    Also ich nehme auf die gesprochenen Laute eigentlich keine Rücksicht ...


    ... aber sehr wohl auf die Lautstärke und dadurch indirekt wieder auf die
    Laute. Ich achte z. B. darauf, das flüstern, sprechen, rufen, schreien
    - was auch immer - sich nicht nur in der Sprechblase darstellen. Und je
    lauter sich jemand äussert, desto weniger Text findet sich (in der Regel)
    auch in der Blase.

    Am Schluss steht dann bei einem sehr lauten Schrei (z.B.) dann nur das A,
    das O oder das I, welches jedes mal zwingend eine andere Mundform bedingt.

  8. #8
    Mitglied Avatar von reimert
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    scott mccloud behandelt das thema (unter anderen) in seinem letzten buch "making comics". will eisner hat sich auch damit beschäftigt. vielleicht wäre es empfehlenswert, einen blick darein zu werfen.

  9. #9
    Moderator Beatcomix Avatar von arzach
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    Obwohl in meinen Comics der (mimische) Ausdruck der Figuren sehr wichtig ist, messe ich der Lippensynchronität zum gesprochenen Text kaum Bedeutung bei. Es gilt eher das, was Horst gesagt hat.
    Ich verwende die Münder der Figuren, um einen bestimmten Ausdruck zu erzielen, dabei wird dann auch gern (extrem) übertrieben. Z.B. bei einem AHHHH! wäre dann auch schon mal das Zäpfchen im Hals zu sehen... In anderen Fällen hab ich den Mund auch schonmal ganz weggelassen, wenn es passender für den gewünschten Ausdruck ist (das geht natürlich nicht bei realistisch gezeichneten Comics).

  10. #10
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Das Bild ist immer nur eine Momentaufnahme, und ich denke, kein Leser wird sich JEMALS darüber Gedanken gemacht haben.

    Ich verschreibe Ihnen weniger Grübelei und mehr Sex.

    Vielste Grüsse ...

  11. #11
    Mitglied Avatar von Pry
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    Naja, meistens macht man es ja automatisch richtig...
    Wenn jemand etwas brüllt ist der Mund ja fast immer aufgerissen.
    Aber es hat natürlich einen recht positiven, unterschwelligen Effekt, wenn man es "richtig" macht und den Ausdruck des Mundes auf das Wort im Satz legt, das man hervorheben will, das gilt aber auch für die gesamte Mimik.
    Impulsives Gespräch
    BeispielA: Geh! du ARSCH_LOCH! Oder... (Hier würde sich die A-Stellung durchaus anbieten)
    BeispielB: ODER was? (Ganz klar O-Stellung, die A-Stellung würde unterbewusst etwas deplaziert wirken)
    BeispielC: WARUM? (Glaubt mir, der Leser wird es euch danken, wenn ihr jetzt ne fesche WzuA-Einstellung hinbekommt)
    Geändert von Pry (19.12.2006 um 12:51 Uhr)

  12. #12
    Mitglied Avatar von Mana
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    @Spong: Ich denke auch nicht, dass man das bis in kleinste durchdenken muss, aber das drüber-nachdenken des Lesers als Massstab zu nehmen finde ich falsch.
    Wenn der Leser nichts negatives bemerkt, reicht es wohl aus....ein besserer Comic könnte es trotzdem sein- auch für den Leser. Das dieser die Feinheiten im storytelling nicht hinterfragt ist normal- schliesslich muss er nicht der Experte sein, sondern der Zeichner/Autor.

  13. #13
    Mitglied Avatar von reimert
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    es geht nicht darum, das bild nachzusprechen; da müsste man ein bild pro phonem zeichnen (was das leserhythmus deutlich beeinflussen würde), sondern um 'moods' bzw. sprachliche (un)fähigkeiten des charakters darzustellen, denn es gibt ja leute, die auch beim aussprechens eines 'OOHH's den mund kaum öffnen.

    das man durch den gesichts- und körperausdrucks den sinn der geschriebenen botschaft deutlich ändern kann, beweist dieses beispiel von w.eisner.

  14. #14
    Mitglied Avatar von Steffi S.
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    @ Spong: trotz der offensichtlichen Unmengen von Sex, die du grade haben musst, schaffst du es ja auch, trotzdem noch in dieses angeblich irrelevante Thema zu posten.

  15. #15
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Stimmt, das war wohl ein Fehler.

    My point war vielleicht der, dass man sowas doch i.d.R. instinktiv richtig macht, wie Pry es schon sagt. Aber nix für ungut.

  16. #16
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Naja, immerhin redet der Typ im Eisner-Beispiel vier von fünf Mal mit geschlossenem Mund. Was zur Folge hat, daß ich den Ausdruck vier von fünf Mal unpassend finde (sicher sensibilisiert durch das selbst eröffnete Thema).
    Und wenn ein Übersetzer z.B. "Voilà!" mit "Bittesehr!" übersetzt, kann das auch unpassend zum Bild sein.

  17. #17
    Moderator Beatcomix Avatar von arzach
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Naja, immerhin redet der Typ im Eisner-Beispiel vier von fünf Mal mit geschlossenem Mund. Was zur Folge hat, daß ich den Ausdruck vier von fünf Mal unpassend finde.
    Geht mir genauso. Das wär wohl eher ein Motiv für Denkblasen gewesen.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Towbson
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    ich denke/finde es ist eigentlich nicht so wichtig. gerade bei längeren stories wo auf einen bestimmten augenblick hingearbeitet wird ist vielmehr der ausdruck im gesamten des charakters viel wichtiger als der richtig geöffnete mund.

  19. #19
    Mitglied Avatar von reimert
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    über übersetzungen sollte man sich in comics nicht aufregen (im bezug zur lippensynchronisierung), denn es in der animation genauso geht, wenn nicht schlimmer. man regt sich nur auf, wenn, wie jemand anders es schon vorhin erwähnt hat, die lippen sich bewegen ohne dass ein geräusch produziert wird oder umgekehrt. ist alles gewöhnungssache. so musste ich mich auch zB daran gewöhnen, dass im deutschen homer 'nein!' sagt, wenn es in vielen anderen es 'd'oh!' heißt.
    außerdem fände ich es bescheuert die lippenposition einer zeichnung nach der häufigkeit des auftauchens eines bestimmten phonems in dem aussprechenden satz auszurichten. nach dem motto in der sprechblase taucht die buchstabe 't' 25 mal, also mund leicht öffnen und zunge hinter den oberen zähnen darstellen.
    na ja, ist nur meine meinung.

    bei dem eisner beispiel stimmt, dass das nicht geöffnet sein des mundes stört/ablenkt, aber ich hoffe die aussage des beispiels ist rübergekommen.

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