FRANQUIN: Die "großen" Leute (be)nehmen sich unglücklicherweise viel zu oft zu erwachsen. Man sollte nicht immer alles begraben, was zur Kindheit gehört. Ich bin ziemlich lange Kind geblieben. Man sollte eigentlich öfter wie ein Kind handeln, das heißt: Dinge zu machen, um sich zu freuen, um Spaß daran zu haben, um der Schönheit des Tuns an sich und nicht immer versuchen, alles umzusetzen in die Terminologie des Geldes, der Eigenliebe, des Ruhms, des Komforts und der Sicherheit. Man müßte leben wie Kinder spielen. Diese den Kindern eigene Gabe ist unbedingt notwendig. Nur, man hat sie eben oder man hat sie nicht. Und man sollte nicht so tun als ob man sie hätte, wenn man sie verloren hat. Bei den Comics sollte man für sich als Kind (oder für sich als Erwachsener) arbeiten und nicht daran denken, was das Publikum liest
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Ich zeichne die Comics für mich. Wenn man sich bei diesem Beruf amüsiert, glaube ich, daß man ihn auch gut macht. Selbstverständlich übt man ihn auch aus, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. (1979)
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FRAGE: Sie haben in Ihren Geschichten immer viel Kritik an der Armee geübt.
FRANQUIN: Ja, ich bin selbst nie beim Heer gewesen, aber ich halte nun einmal nichts von Armeen und Waffen. Die Bewunderung für militärische Dinge, die in unzähligen Geschichten in SPIROU und anderen Blättern zum Ausdruck kommt, finde ich abscheulich. Das ist so entsetzlich stupide
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FRAGE: Wir sprachen über Ihre anti-militaristische Einstellung, aber man sieht in Ihren Geschichten, daß Sie auch eine stark antiautoritäre Haltung verkörpern.
FRANQUIN: Ja, ich habe immer Angst vor Menschen, die ihre Autorität mißbrauchen. Zuviel Autorität ist nicht gut. Ich glaube, daß so wenig Autorität wie nur irgendwie möglich das Beste wäre. (1982)
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