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Thema: Comic ist tot!!!

  1. #126
    Mitglied Avatar von Geier
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    Das wird wieder darauf hinauslaufen das nach einer enthusiastischen Anfangsphase keiner mehr Zeit hat und zum jeweils anderen sieht - kennen wir doch.
    Werbung, Promotion+Marketing ist Sache des Verlages, bw sollte es sein. Freilich wird das kaum gemacht, die meisten drucken ihren Kram, geben ihn an die Händler und das wars - nach dem Prinzip "Hoffnung", irgend jemand wirds schon im Regal finden und kaufen. Das höchste der Gefühle sind sind Meldungen in den szeneinternen Magazinen+Webseiten die von denjenigen konsumiert werden die eh Bescheid wissen und nicht mehr als Kunden gewonnen werden müßen - man bleibt unter sich. Ich hab manchmal den Eindruck als ob die wenigsten begreifen das man die Werbung nicht zu den Comiclesern sondern zu den Nicht-Comiclesern bringen muß. Natürlich ist das mit Arbeit verbunden - und schon sind wir wieder beim ersten Satz.

    Ich will jetzt nicht wieder alles mies machen, aber nach 20 Jahren in dem Geschäft mach ich mir da keine Illusionen mehr.

  2. #127
    Mitglied Avatar von navigator
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    @Stefan
    Die Zeit muss du dir oder ein Verlagsmitarbeiter nehmen, um die Leute mit Nachrichten zu versorgen oder vorzuschreiben, wenn es sein muss.
    Auf den Splashpages gibt es sogar ein sehr einfaches Eingabemenü, um Nachrichten einzutragen.
    Sogar L.N.Muhr hat dich darauf hingewiesen, das er etwas machen kann, wenn du keine Zeit hast.
    Bernd und sein Team machen sehr viel, um es den Verlagen und Künstlern zu vereinfachen.
    Letztens noch die PDF Vorschau etc.
    Und was sie mit ihren bescheidenen Kräften und Zeit machen ist sehr gut.

    Es ist nicht die Aufgabe eines Künstlers PR Arbeit zu machen, dafür ist der Verlag da. Der Künstler sollte sich völlig auf die Kunst konzentrieren.
    Der Verlag sollte den Künstler Interviews/Berichte/öffentliche Signiertermine etc. besorgen.
    Ein Verleger vertritt, verkauft und verlegt. Ein Künstler zeichnet, schreibt und sucht Inspiration. Das ist die Aufgabenverteilung. So sollte es sein.
    Wenn ein Künstler Eigeninitiative zeigt, ist das für ein Verlag wohl willkommen und angenehm. Aber man darf das nicht von einem Künstler erwarten oder verlangen.

    Und wenn du selbst keine Zeit hast oder kein Geld da ist, um jemanden zu bezahlen, der diese PR Arbeit und Künstlerbetreuung machen kann, dann verlegst 1 bis 2 Comics weniger, kaufst 1-2 Lizenzen weniger ein, und mit dem Geld das du sparst, stellst du jemanden ein, oder ganz preiswert, stellst du einen Praktikanten ein, der diese Aufgabe übernehmen kann.

    Und nicht alle können und wollen miteinander zusammenarbeiten. Aber die, die miteinander zusammenarbeiten können und wollen, arbeiten schon lange zusammen.

  3. #128
    Mitglied Avatar von eis
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Ich sehe wo du herkommst, aber dafür dass du Fehler hart an der Grenze der Legasthenie machst (Tod / tot, seid/seit) [...] nimmst du den Mund sehr, sehr voll,
    Ich habe mal die erweiternden Nebensätze rausgenommen, um eine mögliche Leseart deines Postings zu verdeutlichen. Ich hoffe, dass hast du so nicht gemeint.

    Gruß
    Thomas, Legashteniker

  4. #129
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    Zitat Zitat von Geier Beitrag anzeigen
    Das wird wieder darauf hinauslaufen das nach einer enthusiastischen Anfangsphase keiner mehr Zeit hat und zum jeweils anderen sieht - kennen wir doch.
    Werbung, Promotion+Marketing ist Sache des Verlages, bw sollte es sein. Freilich wird das kaum gemacht, die meisten drucken ihren Kram, geben ihn an die Händler und das wars - nach dem Prinzip "Hoffnung", irgend jemand wirds schon im Regal finden und kaufen. Das höchste der Gefühle sind sind Meldungen in den szeneinternen Magazinen+Webseiten die von denjenigen konsumiert werden die eh Bescheid wissen und nicht mehr als Kunden gewonnen werden müßen - man bleibt unter sich. Ich hab manchmal den Eindruck als ob die wenigsten begreifen das man die Werbung nicht zu den Comiclesern sondern zu den Nicht-Comiclesern bringen muß. Natürlich ist das mit Arbeit verbunden - und schon sind wir wieder beim ersten Satz.

    Ich will jetzt nicht wieder alles mies machen, aber nach 20 Jahren in dem Geschäft mach ich mir da keine Illusionen mehr.
    Für das Erste würde ein bissel Werbung in szeneinternen Magazinen und Webseiten schon genügen, selbst die meisten Szenekenner kennen nicht alle Neuerscheinungen. Ich gebe dir Recht, dass man auch mehr Leute außerhalb der Szene gewinnen muß. Aber das wird wohl ein langer, steiniger Weg.

    Zu Navigator: Schon bei der Themenwahl legt man eine Fundamente für die PR. Vielleicht sollten wir uns doch nicht zu abgelutschten Themen zuwenden und, wenn wir es schon tun, wenigstens einen Ansatz finden, den auch die Leute da draußen interessant finden.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  5. #130
    Mitglied Avatar von navigator
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    Das stimmt, Pat.
    Die Comics müssen ein Zugang und eine Sprache haben, die Normalbürger, Nichtcomicleser etc. attraktiv finden und leicht verstehen, wenn man diese erreichen will.

  6. #131
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Zum Thema "raus aus der Nische": ich habe bis jetzt zweimal versucht, Interesse an Kooperationen bei non-Comicmagazinen zu erwecken. Leider ohne Erfolg. Ist halt immer noch ein Nischenprodukt, für das man sich außerhalb der Szene immer noch nicht sehr erwärmen kann.
    Wir versuchen's weiter.

    Und sorry, aber zu Stefans Posting muss ich noch loswerden, dass zumindest unsere News zu 95% nicht copy/paste sind, sondern selber geschrieben (Red Star bei Cross Cult steht auch schon seit dem 12. April drin ). Du wolltest bestimmt nicht alle über einen Kamm scheren, aber trotzdem musste ich das noch loswerden.
    Leider fehlen Zeit und Mitarbeiter, um das Ganze häufiger zu aktualisieren. Genug zu berichten aus der Comicszene gibt es sicherlich.

  7. #132
    Admin Avatar von Bernd Glasstetter
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    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Aber wieso übernehmt ihr z.B. kaum US-Nachrichten? Comics wie Infinite Crises, 52 oder Civil War werden mit Sicherheit bei Panini erscheinen und da gibt es fast täglich irgendwas zu berichten. (Gut man muss nicht alles übernehmen.)
    Muss ich ganz ehrlich sein: Mangelndes Personal. Im Prinzip betreiben scribble und ich alleine die Newssektion. Irgendwann müssen wir auch schlafen und essen und bei mir zumindest will auch mal meine Frau und mein Sohn was von mir. Ich habe gerade mal wieder einen 14 Stunden-Tag hinter mir, wo ich die Zeit gefunden habe eine Musiknews und einen Comicstrip zu posten. Wenn wir jemanden hätten, der die Zeit hätte ständig die US-Sites abzuklappern, dann würden wir den mit Kusshand begrüssen. ABER: Wir haben mit Panini Kontakt aufgenommen, werden zu House Of M und Infinite Crisis etwas machen. Rezensionen wird es in jedem Fall geben, dazu ein Gewinnspiel und vermutlich auch ein Special.
    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Es sind einige auf Comics basierende Filme in der Mache, wo zum Teil jetzt erst die Besetzung vervollständigt wird. Ihr könntet im Vorfeld über die nächste Episode von Smallville schreiben, die am Wochenende laufen soll. Informationen dazu sollten im Internet zu finden sein. Oder darüber, dass wahrscheinlich ein Charakter aus Smallville (ich glaube Chloe) demnächst den Sprung in die Comics schafft. Es gibt auch noch andere Comic/Manga-basierte Serien im Fernsehen. Ihr müsst nicht unbedingt ein TV-Guide für alle Serien schaffen, aber vielleicht mal einen Hinweis über den nächsten anstehenden Comicfilm bringen. (Vor kurzem lief z.B. Chihiro)
    TV ist im begrenzten Masse Splashmovies-Gebiet und dabei belasse ich es auch. Filme sind ebenfalls Splashmovies-Gebiet. Animes sind unser Gebiet, klar. Aber auch hier: Woher die Zeit nehmen? Die Ideen finde ich alle toll und wenn sich jemand melden würde, der das betreuen würde, wäre ich glücklich ohne Ende.
    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Aktuelles Beispiel: Warum kam bei euch noch keine Nachricht darüber, dass RED STAR nächstes Jahr bei Cross Cult erscheint, obwohl es schon seit einigen Tagen ein Thema in deren Forum ist? Oder wollt ihr warten, bis alles vorgekaut für euch per Newsletter kommt?
    Hab ich ehrlich gesagt nicht mitbekommen. Da ich bis letzten Montag im Urlaub war und der Thread just in der Zeit eröffnet wurde, tauchte er auf den RSS-Feeds bei mir nicht auf. Kann vorkommen, ist ärgerlich. Die News ist aber hiermit nachgeholt:
    http://www.splashcomics.de/php/aktuelles/news/13722
    Scribble hat sie wohl auch übersehen.
    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Du hast vor kurzem die ganzen Termine für unsere nächsten Veröffentlichungen in eure Checkliste eingetragen, die ich in unserem Forum gepostet hatte, aber für eine kurze Nachricht hat es scheinbar nicht gereicht. Sogern ich für euch alle Nachrichten optimal aufbereiten möchte, aber es geht halt nicht immer. Aus diversen Gründen.
    Naja, da muß ich dann sagen: Nach ca. 15 News, 40 Checklisteneinträgen und mehreren Rezensionen an dem Tag hatte ich den Kanal voll. Aber habe ich jetzt auch nachgeholt:
    http://www.splashcomics.de/php/aktuelles/news/13723
    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Somit müsst ihr halt auch mal auch Nachrichten aus den paar Brocken machen, die euch vorgesetzt werden. Das ist halt Journalismus.
    Man gebe mir ein Budget von ein paar tausend Euro im Monat - was ich nicht habe - und ich werde dafür sorgen, daß jedes nur mögliche Quentchen an Infos veröffentlicht wird. Solange das nicht der Fall ist, muss ich nebenher einfach etwas Geld verdienen um mir dieses Hobby - das zugegeben weit über den Status einer Amateursite heraus ist - zu ermöglichen. Immerhin: In der Regel verbringen sowohl Scribble und ich gut drei Stunden am Tag damit News zusammen zu sammeln - und zwar für die gesamten Splashpages. 12 Stunden wären idealer. Geht halt leider nicht.
    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Das ist kein Posting "Verlage gegen (Internet-)Magazine". Es soll vielmehr zeigen, dass schon irgendwie mehr Nachrichten anfallen, als dargestellt werden. Wir sollten eher versuchen, besser zusammenzuarbeiten.
    Keine Frage. Scribble und ich versuchen unser Bestes die Newssektion so aktuell es nur geht zu halten. Und man kann ja auch als Verlagsvertreter mithelfen. Dafür gibt es zum Beispiel das hier:
    http://www.splashcomics.de/php/aktuelles/neuereintrag
    was es Verlagen ohne eigene Site oder ohne Möglichkeit etwas so zu promoten wie es Eidalon zum Beispiel macht, bei uns News einzustellen, die wir dann noch nachrecherchieren können, die wir ergänzen können. Aber bei denen wir einfach schon den Hinweis haben: Hey hier gibts was!

  8. #133
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Chantal Krawulke
    Und diese Aussage "daß der Comic durch die Neuen Medien seine Bedeutung als MASSENmedium eingebüßt hat" stimmt doch überhaupt nicht. Alleine die Auflagenzahlen der letzten Jahre von Mangas zeigen das Gegenteil.
    Auch das ist natürlich nicht die ganze Wahrheit. Wenn wir den Status "Massenmedium" (ich weiß gar nicht, ob Masse immer so toll sein muss), daran fest machen, wieviel Zeit sich die Leser mit einem bestimmten Medium beschäftigen, dann hat sich natürlich viel verändert. In den Siebzigern als ich groß wurde - und der Comic bestimmt ein Massenmedium war -, da haben wir (fast) alle uns pro Woche als Kinder/Jugendliche viele, viele Stunden mit Comics beschäfftigt und sowas wie Fernsehen lief mangels interessanter Sendungen unter ferner liefen. Bei mir im Freundeskreis wurde die Flimmerkiste wahrscheinlich noch nicht einmal jeden Tag angemacht. Comics haben wir aber JEDEN Tag gelesen - und zwar die halbe Klasse (nur die Mädchen waren etwas außen vor). Damals kamen aber auch auf jedes gekaufte Hefte gleich ein Handvoll und mehr Leser. Selbst wenn die GesamtAUFLAGE von Comics heute derjenigen von vor 40 Jahren ähneln dürfte oder diese vielleicht sogar übersteigt, hat das überhaupt nichts mit der GesamtLESERSCHAFT zu tun.

    Zitat Zitat von Chantal Krawulke
    "Persepolis" wäre auch vor 10, 20 oder 50 Jahren ein Nischenprodukt geblieben.
    Gerade "Persepolis" ist ein tolles Beispiel, wie Comic gerade nicht mehr Nische bleibt. Es hat natürlich seine Gründe gehabt, warum es gerade um diesen Comic nach dem bereits beachtlichen Erfolg als HC einen regelrechten Bieterwettstreit um die Taschenbuchrechte gab. Ein Wettstreit, bei dem dann übrigens so renommierte Verlage wie S.Fischer und Suhrkamp auf der Strecke blieben. Bereits jetzt dürfte "Persepolis" eine Verkaufsauflage haben, die es locker mit fast allen Manga-Bänden aufnehmen kann und selbst mit manchen Kiosktiteln.
    Und warum soll es nicht auch möglich sein, mit sogenannten "ernsten" Titeln großen Erfolg zu haben. In der "gehobenen" Belletristik haben wir schließlich inzwischen auch wieder Spitzentitel mit mehreren Hunderttausend verkauften Exemplaren (siehe z.B. Kehlmann).

    Zitat Zitat von Geier
    Das höchste der Gefühle sind Meldungen in den szeneinternen Magazinen+Webseiten, die von denjenigen konsumiert werden, die eh Bescheid wissen und nicht mehr als Kunden gewonnen werden müssen - man bleibt unter sich. Ich hab manchmal den Eindruck, als ob die wenigsten begreifen, dass man die Werbung nicht zu den Comiclesern, sondern zu den Nicht-Comiclesern bringen muß. Natürlich ist das mit Arbeit verbunden ...
    Dass das auch ganz anders geht, zeigt der Erfolg von Eisners Band "Das Komplott" aus dem letzten Jahr. Ich kann die Pressearbeit hierfür sehr gut beurteilen, da wir den Band für DVA produziert haben und auch an genau dieser Pressearbeit beteiligt waren. Innerhalb von etwa 2 Montaten brachten praktisch ALLE wichtigen Medien des deutschsprachigen Raums umfangreiche Beiträge zu dem Band. Dafür wurde aber auch in der Presseabteilung des Verlags richtig kräftig gerödelt. Das fing schon mit Leseproben viele Monate vorher an. Dann wurden zahlreiche Druckfahnen verschickt und viele Redakteure individuell bearbeitet (eine Doppelseite von Henryk M. Broder im SPIEGEL-Special fliegt einem nicht einfach so zu). Wie sollen aber diesen Aufwand die üblichen Ein-Mann-Pressemannschaften der COMIC-Verlage bewältigen. Der einzige COMIC-Verlag mit einer tatsächlich ihren Namen verdienenden Marketingabteilung dürfte derzeit Panini/Dino sein.

    Hier kann tatsächlich noch viel verbessert werden. Das Ganze ist aber auch mit einem gewissen Aufwand verbunden, den die Verlage in der Regel scheuen.
    Auch mehr Risikobereitschaft für ausgefallende Titel müsste her. Warum etwa erscheint der viel beachtete "Donald Duck"-Band von Schätzing bei mare? Aus dem Stand wurden hiervon 20.000 verkauft und die 2. Auflage kommt gerade in die Auslieferung - und das bei einem 40-Euro-Titel! Solche Ideen braucht auch die deutsche COMICszene!

  9. #134
    Moderator Eidalon Avatar von Stefan Heitzmann
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    @Geier & navigator:
    Werbung, Promotion + Marketing ist Sache des Verlages. Völlig richtig. Ich hab auch nicht gemeint, dass der Künstler jetzt Email-Newsletter schreiben und Werbung schalten soll. Allerdings soll sich der Künstler auch nicht in sein stilles Kämmerlein zurückziehen, wenn er seine Arbeit abgegeben hat.

    Beispiel Joscha Sauer: Der ist nicht bekannt geworden, weil er bei Carlsen ist. Der war bekannt, bevor er zu Carlsen kam! Carlsen ist im Grunde genommen auf ihn aufmerksam geworden. Das hat auch etwas mit Selbstmarketing zu tun. Vielleicht kam auch etwas Glück dazu. Ich hatte z.B. vor Jahren „Nicht lustig“-Strips in der Berliner U-Bahn gesehen.

    Beispiel Brösel: Werner wurde doch erst dann richtig bekannt, als Brösel sein legendäres Rennen gefahren ist. Ging mir zumindest so.

    Beispiel Tikwa: Der Zeichner war mir zwar vorher schon bekannt, aber außerhalb eines kleinen Kreises wurde er erst bekannt, als er mit seinen Gruftschlampen auf Cons auftauchte.

    Was ich damit sagen will ist, dass der Künstler Möglichkeiten hat, die dem Verlag nicht zur Verfügung stehen. Wieso muss sich der Verlag um alles kümmern? Es gibt einige Dinge, die am Verlag vorbeilaufen, die auch am Verlag ohne Probleme vorbeilaufen können. Wo der Verlag auch nicht unbedingt involviert sein muss. Aber vielleicht informiert?

    Beispiel gefällig?

    Aussage vom Künster: „Ich war gestern auf Einladung von Buchhandlung XY dort und habe signiert. Wenig Leute, war aber ganz okay.“ Die Aussage muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Künstler wurde von einer Buchhandlung eingeladen (hat somit Geld oder seine Kosten erstattet bekommen). War vor Ort und hat dort 2 bis 4 Stunden signiert. Aber: niemand wusste davon.

    Ergebnis: Der Künstler ist frustriert, weil keiner kam. Die Buchhandlung ist frustriert, weil keiner kam, und wird sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie diesen Künstler oder überhaupt Künstler einlädt. Der Verlag ist frustriert, weil er von nichts wusste und somit wieder eine Chance vertan wurde.

    Ist es den so schwer, den Verlag im Vorfeld zu Informieren, wenn man irgendwo öffentlich ist? Ist es denn so schwer, eine kurze Notiz ins Verlagsforum zu stellen? Ist es denn so schwer, auf der Künstlereigenen Webseite die nächsten Termine anzugeben?

    Wenn der Verlag vorher informiert gewesen wäre, hätte alles ganz anders aussehen können. Vielleicht wäre mehr Menschen gekommen, die sich dafür interessieren. Vielleicht hätte man sogar jemand von der Lokalzeitung dazu bringen können, den Künstler vor Ort zu interviewen.

    Also kommt von eurem hohen Ross herunter und nutzt die Möglichkeiten, die ihr habt. Verdammt.

    Von Joscha Sauer finde ich übrigens immer seine nächsten öffentlichen Termine auf seiner Webseite...

    @Geier:
    Wir sollten uns zuerst einmal um die Comicleser kümmern, die vorhanden sind, als um die, die noch nie Comicleser waren. Es ist zehnmal günstiger einen vorhandenen Comicleser bei der Stange zu halten als neue zu gewinnen. Wir sollten versuchen zu verhindern, dass Comicleser aufhören mit ihrem Hobby. Sei es, dass sie genug haben vom Superheldeneinerlei, oder dass alle Mangas irgendwie gleich aussehen. Oder sei es auch nur, weil sie keine Lust mehr haben, auf Band 2 von XY zu warten, was seid Äonen angekündigt wurde. Erst wenn wir eine gesunde Basis haben, können wir über Expansion nachdenken. Aber ich habe den Eindruck, dass gerade diese Basis wegbricht. (Der Comic Salon in Erlangen wird es wohl zeigen, wie es um die Basis aussieht...)

    @navigator:
    Hehre Worte von jemand, der es selbst als Verleger nicht weit gebracht hat.

    Ich habe einige Personen, die sich um bestimmte Teilaspekte kümmern sollen. Aber immer wieder tritt diese urdeutsche Angestelltenmentalität, diese fehlende Selbstinitiative zu Tage: „Wie, das sollte schon fertig sein?“ Argh. Dann kann ich es gleich selbst machen, wenn ich mich hinterher sowieso wieder um alles kümmern muss.

    Ich kann Fehler tolerieren. Fehler sind dazu da, gemacht zu werden und daraus zu lernen. Aber doch nicht immer wieder der gleiche...

    @Asher:
    Comics sind ein Nischenprodukt. Ich habe damit auch kein Problem. Man kann sehr gut in einer Nische leben, man kann auch sehr gut als Massenmedium umkommen.

    Im Grunde genommen habt ihr doch jeden Tag eine neue Nachricht. Ihr nutzt nur euer Potential nicht. Das größte Problem, was ich bei euch sehe, ist die Trennung von eurer Newsseite und eurem „Welt am Draht“-Blog. Führt beide zusammen und ihr verdoppelt eure Newsfrequenz. Und wenn ihr dann noch eine kurze Nachricht bringt, dass ihr ein neues Comic rezensiert habt oder dass ein neuer Webcomic online ist (und nicht nur irgendwo unten links, wo es kaum jemand auffällt), dann habt ihr das Ziel schon fast erreicht.

    @Bernd:
    Im Grund habt ihr inzwischen das gleiche Problem wie ich. Früher hieß die Seite „Miracle Bernds Comicecke“ (oder so), heute seid ihr ein Gemischtwarenladen und kommt mit der Arbeit nicht nach. Daher bleiben euch eigentlich nur 2 Möglichkeiten: ihr verringert euer Angebot oder ihr braucht mehr Personal.

    Ich weiß, dass ihr die Möglichkeit bietet, Nachrichten selbst einzutragen. Und ich ignoriere diese Funktion ganz bewusst. Ihr seid, neben Animexx, derzeit die einzigen, die solch eine Funktion bereitstellen. Aber wenn es jetzt hunderte Seiten mit solch einer Funktion gäbe, dann säße ich Tage daran, all diese Seiten zu aktualisieren. Und dazu habe ich beim besten Willen keine Zeit. Ich arbeite 12+ Stunden am Tag in einem Job, der nichts mit Comics zu tun hat. Für Comics habe ich am Abend 2-4 Stunden und das Wochenende Zeit. Und da will ich mich nicht hinsetzen und hunderte Webseiten per Hand aktualisieren. Außerdem wollt ihr doch schließlich mit eurer Webseite Geld verdienen. Also solltet ihr auch sicherstellen, dass eure Seite aktuell ist und bleibt, und nicht diese Arbeit an die Verlage abwälzen.

    Die Funktion ist aus meiner Sicht voll am Kunden (das bin ich) vorbeidesignt. Wenn ihr mir helfen und euch die Arbeit erleichtern wollt, dann programmiert eine Funktion, mit der ihr Themen aus dem Forum als News auf eure Seite bringen könnt (in der Regel ist das ja immer der erste Eintrag) inkl. Verlinkung zum Forumseintrag, und stellt mir (und anderen) dann diese Funktion zur Verfügung, damit ich diese in meine Webseite einbauen kann und ich somit nur noch eine Stelle habe, wo ich neue Nachrichten platzieren muss. (Und mir somit mehr Zeit bleibt für andere Dinge.) Das würde mir helfen.

  10. #135
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    Es wäre schon mal ein Anfang gemacht, wenn man einfach nur den Comic nicht totredet, wenn man die Möglichkeit hat, in einer großen Deutschen Zeitung eine Aussage zur Lage des Comics machen zu können.

    Womit wir wieder beim Anfang meines Threats wären.

    Lutz

    PS.: Es wäre schon ganz gut, wenn Andreas C. Knigge sich selber dazu äußert, anstatt mietbare Aufreger a la Spong vorzuschicken. Kriegst du eigentlich Stundenlohn oder wirst du pro Posting bezahlt?
    (Mist, ich habs schon wieder getan. Jetzt werden sie wieder stundenlang über meine Provokation diskutieren, anstatt über das Thema)

  11. #136
    Mitglied Avatar von Geier
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    @jurgeit
    Das ist doch der Knackpunkt, die meisten Verlage bestehen aus 1-2 Leuten die schon mit dem laufenden Programm überlastet sind (Was Bernd hier leistet grenzt schon an ein Wunder), wie sollen die auch noch eine funktionierende Pressearbeit leisten ? Jemanden dafür bezahlen - wovon ? Das hat man bisher noch nicht mal beim wichtigsten Event, dem Comic-Salon Erlangen geschafft bei dem alle Verlage anwesend sind und man eigentlich annehmen sollte das wenigstens da, alle zwei Jahre, was gehen müßte.
    Die Beispielen wo die Presse mal geklappt hat und die Sachen aus dem Ghetto rausgekommen sind haben in erster Linie nichts mit Comics zu tun, da ging es um Inhalte und Namen, ohne fett "Schätzing" drauf wäre der Donald-Band nicht aus dem Fachhandel rausgekommen. Die Inhalte von Persepolis und Komplott sind Presseselbstläufer, Antisemitismus geht immer und der nahe Osten wird in sämtlichen Medien thematisiert.
    Letztlich sind das auch nur ein paar Titeln von Hunderten, und es ändert nichts an grundsätzlichen Problemen wenn man Einzelfälle hervorhebt.
    @Stefan
    Vielleicht bin ich da subjektiv, aber ich habe den Eindruck das die Zeichner wesentlich aktiver als die Verlage sind und keineswegs auf einem hohen Ross sitzen - abgesehen davon das bei vielen Kleinverlagen Zeichner und Verleger praktisch dasselbe sind. Das man bei Signierterminen dem Verlag Bescheid sagt sollte eigentlich klar sein, dumm wenn man das nicht macht.
    Geändert von Geier (25.04.2006 um 09:46 Uhr)

  12. #137
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Geier Beitrag anzeigen
    ... Die Inhalte von Persepolis und Komplott sind Presseselbstläufer, Antisemitismus geht immer und der nahe Osten wird in sämtlichen Medien thematisiert.
    Wäre natürlich toll, wenn es so einfach wäre. Dann frag aber mal bei Ehapa nach, was bei deren Auschwitz- & Yossel-Bänden letztes Jahr passiert ist - nämlich gar nichts! Und Carlsen und Ehapa haben die früheren Eisner-Graphic Novels mit genau dieser Thematik unter Ausschluss der Öffentlichkeit heraus gebracht. Es war ja kein Zufall, dass die letzten Eisner-Sachen seit Jahren unveröffentlicht rumlagen. Und ich bin jetzt schon auf das "Medienecho" auf Carlsens Bagdad-Band gespannt - vielleicht werde ich ja sogar eines besseren belehrt

  13. #138
    Admin Avatar von Bernd Glasstetter
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    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Außerdem wollt ihr doch schließlich mit eurer Webseite Geld verdienen.
    Also das ist meistens Wunschdenken. Wir haben schon Werbeplatz verkauft, aber vom Break Even sind wir noch weit, sehr weit entfernt.

    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Die Funktion ist aus meiner Sicht voll am Kunden (das bin ich) vorbeidesignt. Wenn ihr mir helfen und euch die Arbeit erleichtern wollt, dann programmiert eine Funktion, mit der ihr Themen aus dem Forum als News auf eure Seite bringen könnt (in der Regel ist das ja immer der erste Eintrag)
    Wie kennzeichnen wir News, wie finden wir heraus, welche der 30 und mehr neuen Themen am Tag News sind und das automatisiert? Wäre schön, wenn das programiertechnisch ginge. Aber ich sehe das im Moment nicht.
    Zitat Zitat von Stefan Heitzmann Beitrag anzeigen
    Verlinkung zum Forumseintrag, und stellt mir (und anderen) dann diese Funktion zur Verfügung, damit ich diese in meine Webseite einbauen kann und ich somit nur noch eine Stelle habe, wo ich neue Nachrichten platzieren muss. (Und mir somit mehr Zeit bleibt für andere Dinge.) Das würde mir helfen.
    Da haben wir schon was für Dich. Denn wir haben bereits ein Skript programmiert, mit dem News auf den Verlagsseiten ausgelesen werden können. Das wurde einmal beim Graphic Attack eingesetzt. Mit ein paar Modifikationen sollte das problemlos bei Dir einsetzbar sein. Sprich: Die News müßtest nur noch zweimal eingeben: Im Forum und bei uns und sie wären dann auch bei Dir auf der Site online. Ischt des was?

  14. #139
    Mitglied
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    Eines ist mir nicht ganz klar.

    Herr Knigge hat doch lamentiert "Persepolis" würde nicht laufen. Jetzt argumentiert ihr alle "Persopolis" hätte es so einfach und würde sich so toll verkaufen.

    Was denn nun?

    Lutz

  15. #140
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Geier Beitrag anzeigen
    Das ist doch der Knackpunkt, die meisten Verlage bestehen aus 1-2 Leuten die schon mit dem laufenden Programm überlastet sind, wie sollen die auch noch eine funktionierende Pressearbeit leisten?
    Ich will natürlich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich würde natürlich nie Eidalon, Schwarzer Turm etc. mit einem Konzern wie Panini vergleichen - aber ist gibt ja durchaus auch noch andere Comic-Verlage in Deutschland, die in einer höherer Liga spielen und z.B. deutlich mehr Angestellte in ihrer Comic-Abteilung haben, als manche Belletristik-Verlage. Das sind in der Regel auch nicht die Riesenapparate - nur werden dort die Arbeitsschwerpunkte anders gesetzt.

  16. #141
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Chantal Krawulke Beitrag anzeigen
    Herr Knigge hat doch lamentiert "Persepolis" würde nicht laufen. Jetzt argumentiert ihr alle "Persopolis" hätte es so einfach und würde sich so toll verkaufen.
    Ich glaube, da interpretierst du was rein. Das hat Andreas so nun wirklich nicht formuliert. Er hat vielmehr geschrieben, dass sich dem Comic jenseits des Anspruchs als "Massenmedium" ganz neue Möglichkeiten bieten. Natürlich wird "Persepolis" nie die Auflagen von "Micky Maus" oder LTB haben - den Umständen entsprechend toll verkaufen können sich die Bände aber trotzdem.

  17. #142
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    Zitat Zitat von navigator Beitrag anzeigen
    Und wenn du selbst keine Zeit hast oder kein Geld da ist, um jemanden zu bezahlen, der diese PR Arbeit und Künstlerbetreuung machen kann, dann verlegst 1 bis 2 Comics weniger, kaufst 1-2 Lizenzen weniger ein, und mit dem Geld das du sparst, stellst du jemanden ein, oder ganz preiswert, stellst du einen Praktikanten ein, der diese Aufgabe übernehmen kann.
    Hast du da das Prinzip nicht begriffen? Mit dem Veröffentlichen von Comics wird Geld verdient, also kan man mit dem Nicht-Veröffentlichen auch kein Geld einsparen.

  18. #143
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Ich glaube, da interpretierst du was rein. Das hat Andreas so nun wirklich nicht formuliert. Er hat vielmehr geschrieben, dass sich dem Comic jenseits des Anspruchs als "Massenmedium" ganz neue Möglichkeiten bieten. Natürlich wird "Persepolis" nie die Auflagen von "Micky Maus" oder LTB haben - den Umständen entsprechend toll verkaufen können sich die Bände aber trotzdem.
    Lieber Martin;

    dann scheint es mir aber, das ich nicht der Einzige bin, der das "fehlinterpretiert". Immerhin hat der zuständige Redakteur, die Aussagen von Herrn Knigge dahingehend "fehlinterpretiert", dass er als Überschrift den Tod des Comcs postuliert hat.
    Und ich befürchte, das auch die 1 Million Leser des Sterns diesen Artikel "fehlinterpretieren" werden.
    Und was noch viel schlimmer ist. Der Stern ist einer der Meinungsmedien. Er wird in ALLEN deutschen Redaktionen gelesen. Und in diesen Redaktionen wird nicht ausdiskutiert, wie man den Bericht jetzt interpretieren könne.
    Da wird höchstens der Satz "Computer kills Comic" im Kopf hängen bleiben.

    Und da muss ich mich dann doch fragen, ob man nicht etwas mehr Sorgfallt an den Tag legen kann, wenn man sich in diesem Medium äußert.

    Er ist kein Anfänger.

    Gruß
    Lutz

  19. #144
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    - "Persepolis" kommt in ACKnigges Artikel nicht vor, sondern lediglich in den gekürzten Sätzen. Hier dient es wohl als Beispiel, weil Inhalt wie Grafik nicht den hochauflagigen Comics, sondern eher der Nische entsprechen - aber der gemeine Stern-Leser (der es ja nun nicht lesen konnte) den Comic doch im Buchladen findet oder sogar schon drüber gelesen hat. (Die 15.000 Ex. Erstauflage waren meines Wissens schon zum Salon 2004 bei der Edition Moderne vergriffen!)

    - "Massenmedium" hat noch immer nichts mit einer zahlenmäßig fixierbaren Masse Mensch zu tun, sondern mit einer einseitigen Kommunikation über vervielfältigte Informationsträger. Die Definition wird also schon von einer Schülerzeitung erfüllt. Gegenteil ist die Individualkommunikation, die beidseitig ist. Auflagen- oder Leserzahlen sind also für diesen Begriff völlig unerheblich!

  20. #145
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    Lieber Lutz,
    auch von mir noch ein mal zur Verdeutlichung:

    Zitat Zitat von Knigge Originaltext
    ... Das einstmalige Massenmedium wird zunehmend zum Nischenprodukt. Und gerade dadurch besonders spannend. Umfangreiche Bildwerke wie „Blankets“, in dem der amerikanische Zeichner Craig Thompson feinfühlig vom Erwachsenwerden erzählt, oder „Persepolis“, in dem die Iranerin Marjane Satrapi ihre Kindheit während der islamischen Revolution beschreibt, werfen äußerst individuelle und vielschichtige Blicke auf das Leben und unsere Welt.
    Genau daran kann man eigentlich nichts fehlinterpretieren und auch nicht die dann abgedruckte Überschrift ableiten. Gerade deshalb musste die Redaktion ja den rot markierten Bereich weglassen.
    Und bitte - den STERN kann man ja wohl kaum noch als "Meinungsmedium" bezeichnen. Das mag vielleicht in früheren Jahrzehnten so gewesen sein. Wir sollten die Sache jetzt aber auch nicht höher hängen, als sie es tatsächlich verdient. In der ZEIT, der SZ oder FAZ - da hätte mich so eine Textentstellung auch sehr geärgert. Beim STERN würde ich kaum was anderes erwarten. Außerdem hab selbst ich als (seltener) freier Redakteuer von SZ oder WDR auch keine Chance, vorab genau zu verfolgen, was mit meinen Texten (womöglich auf den letzten Drücker) bei den zuständigen Redakteuren passiert. Man kann leider nicht davon ausgehen, dass freie Mitarbeiter hier irgendeine absolute Kontrollmöglichkeit hätten.

  21. #146
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    Zitat Zitat von Chantal Krawulke Beitrag anzeigen

    PS.: Es wäre schon ganz gut, wenn Andreas C. Knigge sich selber dazu äußert, anstatt mietbare Aufreger a la Spong vorzuschicken. Kriegst du eigentlich Stundenlohn oder wirst du pro Posting bezahlt?
    Lutz,

    Meinst du wirklich, dass du mit solchem Stuss dir, uns oder der Comicwelt im Allgemeinen in irgendeiner Form weiterhilfst?

    Elmar/Syzygy

  22. #147
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    Zitat Zitat von spon Beitrag anzeigen
    "Massenmedium" hat noch immer nichts mit einer zahlenmäßig fixierbaren Masse Mensch zu tun, sondern mit einer einseitigen Kommunikation über vervielfältigte Informationsträger. Die Definition wird also schon von einer Schülerzeitung erfüllt. Gegenteil ist die Individualkommunikation, die beidseitig ist. Auflagen- oder Leserzahlen sind also für diesen Begriff völlig unerheblich!
    Hmm - das sieht der Brockhaus z.B. etwas anders. Da heißt es etwa: "Massenmedien sind Teil der öffentlichen Kommunikation und richten sich an ein weit verstreutes Publikum; die verbreiteten Inhalte sind allgemein zugänglich; der Adressatenkreis ist unbstimmt und offen ..."

    Also auf die "Micky Maus" würde das wohl noch zutreffen. Aber schon bei den Mangas hätten wir bei dieser Definition unsere Probleme, so speziell ist der Adressatenkreis definiert. Und der Großteil der Comics fällt komplett aus dieser Defintion raus - weder im Hinblick auf die allgemeine Zugänglichkeit noch den unbestimmten Adressatenkreis würde das wohl zutreffen. Comics sind heute wohl doch verdammt "special interest"

  23. #148
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Hmm - das sieht der Brockhaus z.B. etwas anders. Da heißt es etwa: "Massenmedien sind Teil der öffentlichen Kommunikation und richten sich an ein weit verstreutes Publikum; die verbreiteten Inhalte sind allgemein zugänglich; der Adressatenkreis ist unbstimmt und offen ..."

    Also auf die "Micky Maus" würde das wohl noch zutreffen. Aber schon bei den Mangas hätten wir bei dieser Definition unsere Probleme, so speziell ist der Adressatenkreis definiert. Und der Großteil der Comics fällt komplett aus dieser Defintion raus - weder im Hinblick auf die allgemeine Zugänglichkeit noch den unbestimmten Adressatenkreis würde das wohl zutreffen. Comics sind heute wohl doch verdammt "special interest"
    Das wäre ein falscher Umkehrschluss! Es gibt Comics in jedem Dorf, jeder kann sie kaufen, bestellen - dass die Leserschaft keiner großen Fluktuation unterworfen ist, heißt ja nicht, dass sie es nicht sein könnte.

    Sonst wäre Fernsehen auch kein Massenmedium, weil die Sender Zielgruppen bedienen. Aber: es KANN jeder jeden Mist sehen, wenn er will.

  24. #149
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von spon Beitrag anzeigen
    Sonst wäre Fernsehen auch kein Massenmedium, weil die Sender Zielgruppen bedienen. Aber: es KANN jeder jeden Mist sehen, wenn er will.
    Bis Ende der sechziger Jahre war Fernsehen in Deutschland sicherlich auch noch kein Massenmedium. Und der Unterschied zum Comic ist halt, dass sich das Fernsehen in seiner Gesamtheit an wirklich alle Bevölkerungsgruppen wendet und bis vor wenigen Jahren traf das sogar auf fast alle Fernsehprogramme im einzelnen zu. Die derzeitige Aufsplittung auf Zielgruppen ist in dieser radikalen Form auch praktisch nur in Deutschland anzutreffen. In anderen Ländern wie den USA betrifft das meistens nur Pay-TV, das dann ja auch nicht mehr allgemein zugänglich ist. Dort werden ausdrücklich nur die großen Networks als Massenmedien angesehen. Und mit der anstehenden Fusion von UPN und The WB wird es sogar wieder zu einer Konzentration auf dann nur noch fünf Networks kommen.

  25. #150
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    Lass uns beim Thema bleiben: die Comics "in ihrer Gesamtheit" wenden sich auch an alle Bevölkerungsgruppen - nur, dass es leider nicht alle interessiert. Und daran muss gearbeitet werden!

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