Ich krieg das Kotzen.
Es gibt wohl kein anderes Medium, das so permanent seinen eigenen Tod ausruft, wie der Comic.
War es vor Jahren noch Walter Moers, der, nachdem er gerade mal ein paar 100.000 Bücher verkauft hat, in einem Stern-Interview den Tod des Mediums ausrief. Nur um kurz darauf wieder Comicbücher zu machen.
So ist es jetzt Andreas C. Knigge, der sich nicht entblöden kann und im letzten Stern den (baldigen) Tod des Comics auszurufen.
Hat Herr Knigge nicht auf der Leipziger Buchmesse die Schlangen von kleinen Mädchen gesehen, die vor den Signiertischen von (ebenfalls kleinen) Zeichner/innen gestanden haben?
Das Gegenteil ist der Fall, Herr Knigge.
Der Comic lebt und er lebt immer mehr. Die Filmbranche stürzt sich auf jeden Comic denen sie habhaft werden. Wir haben die ganz Jungen auf unserer Seite. Mädchen lesen Comics! Mangas waren und sind der Renner.
PC-Spiele werden zu Comics und umgekehrt. Comic ist in der Werbung nicht mehr wegzudenken.
Der Comic ist ständig neu, hat keine Regeln und jeder darf mitmachen.
Tod sind Leute wie sie. Leute, die sich nicht auf das Neue einlassen können und dem Alten nachweinen. Tod sind die Verkrusteten, die immernoch wollen, daß die Kinder sich über verstaubte Geschichten von vor 30 Jahren freuen sollen.
Und nur weil ihr Tot seit, soll auch der Comic sterben?
BITTE, Herr Knigge, tun sie mir und dem Medium Comic einen Gefallen. Wenn irgendeine Zeitung einen "Experten" sucht; Melden sie sich nicht!
Und allen anderen kann ich nur sagen: Ihr tut dem Comic keinen Gefallen, wenn ihr ständig jammert: Der Comic ist Tod.
Er ist es definitiv nicht und ich lebe seit 20 Jahren davon.
Lutz Mathesdorf
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