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Thema: Fra Diavolo

  1. #1
    Mitglied Avatar von Tilberg
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    Fra Diavolo

    Mrs. Jefferson singt, während sie Old Abes Stube verschandelt (Heft 171), ein Lied aus der Oper "Fra Diavolo": "Für solch einfach' ländliches Mädchen, da bin ich schon recht fein gebaut."

    Der Oper habe ich mal nachgespürt. Sie ist von Daniel Auber (Musik) und Eugène Scribe (Text), und sie behandelt eine Episode aus dem Leben des süditalienischen Exmönches, Räubers und Freiheitshelden Michele Pezza, genant Fra Diavolo ("Bruder Teufel"). Mrs. Victorias Lied dürfte in der Oper von der Wirtshaustochter Zerline im 2. Akt beim Zubettgehen gesungen worden sein; jedenfalls entnehme ich das der Inhaltszusammenfassung.

    Schönes Beispiel für Drägers Opernleidenschaft.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Tilberg
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    Ich habe inzwischen mal den Text des Liedes in der Mosapedia eingetragen. Es ist eine kleine Arie (Fachbegriff: Cavatine).

    Der Text stellt mich vor ein kleines Rätsel, denn es handelt sich um das Lied einer jungen Frau, die sich auf ihre Hochzeit am nächsten Tag freut. Zudem plant die Lady, sich den alten Goldgräber "zurechtzubiegen", so wie sie einst ihren Joshua "zurechtgebogen" habe. Nicht zu vergessen ist auch, daß sie sich am Abend vorher pudert und schminkt, während man am Lagerfeuer sitzt.

    Ich habe so den Eindruck, daß ihr der knorrige Junggeselle ganz gut gefällt. Ob sie wohl fremdgehen will und den spillrigen Colonel sitzenlassen?!? Vielleicht hätte sie Gunstick das Bild aus Bastos' Kalender zeigen sollen, dann hätte er wohl angebissen...

    Was anderes: Während die Cavatine in der Oper gesungen wird, belauschen zwei Ganoven die kokette Zerline. Dabei streiten sie sich, wer dem Mädchen beim Ausziehen zugucken darf. Der eine von beiden meint, nur er habe das Recht zum "Rekognoszieren". Da mußte ich gleich an den Festungsbaumeister von Wühler denken, der "droben aufm Eichkogl rekognoszieren tut".

    Überhaupt kommen mir einige andere Elemente aus Fra Diavolo seltsam vertraut vor: Dragoner in einem Bergdorf zum Beispiel, ein Marquis...

  3. #3
    Mitglied Avatar von Helrunar
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    Die Oper war einer der beliebtesten im 19. Jahrhundert, es gibt sogar eine parodistische Verfilmung, in der Stan Laurel & Oliver Hardy unter die Banditen geraten.

    Fra Diavolo (ital.: Bruder Teufel, eigentlich Michael Pezza; * 7. April 1771 in Itri; † 11. November 1806 in Neapel). Der entlaufene Mönch Fra Angelo wurde zum Straßenräuber und beteiligte sich unter Ferdinand IV. am bewaffneten Widerstand Italiens gegen Frankreich. Er wurde von den Franzosen gefangen genommen und in Neapel gehängt.
    Vorlage für die Oper Fra Diavolo von Daniel-François-Esprit Auber, Text von Eugène Scribe (Uraufführung 1830 in Paris)

    Vorlage für mehrere Filme:

    * 1912 Fra Diavolo
    * 1925 Fra Diavolo
    * 1931 Fra Diavolo
    * 1933 Fra Diavolo/The Devil's Brother, mit Stan Laurel (Stanlio), Oliver Hardy (Ollio), Dennis King (Fra Diavolo/Marquis de San Marco)
    * 1942 Fra Diavolo, Regie: Luigi Zampa
    * 1962 La Leggenda di Fra Diavolo, mit Tony Russel (Fra Diavolo), Haya Harareet (Fiamma), Mario Adorf (Nardone)
    * 1963 Fra Diavolo, mit Ugo Tognazzi (Sergente Visicato), Raimondo Vianello (Tenente Salimei), Francisco Rabal (Fra Diavolo)
    novio de la Muerte

  4. #4
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    Zitat Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
    Zudem plant die Lady, sich den alten Goldgräber "zurechtzubiegen", so wie sie einst ihren Joshua "zurechtgebogen" habe. Nicht zu vergessen ist auch, daß sie sich am Abend vorher pudert und schminkt, während man am Lagerfeuer sitzt.

    Ich habe so den Eindruck, daß ihr der knorrige Junggeselle ganz gut gefällt. Ob sie wohl fremdgehen will und den spillrigen Colonel sitzenlassen?!? Vielleicht hätte sie Gunstick das Bild aus Bastos' Kalender zeigen sollen, dann hätte er wohl angebissen...

    ...
    Old Abe HAT den Kalender, und er hat angebissen. Nicht umsonst heißt seine Tochter Victoria. Leider lebe ICH erst jetzt und das einfach ländlich Mädchen wohl nicht mehr...

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