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Was ist mit Primus von Quack?
Ich habe schon oft glesen, dass Egmont Primus für Tod erklärt und nicht möchte, dass jemand ihn noch verwendet (so wie Don Rosa es gerne hätte). Ich sehe darin aber keinen Grund (im Gegensatz zur Sache mit Dortel). Hat irgendwer eine Erklärung? In Italien wird er ja ohne Probleme verwendet.
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Es ist doch nicht wirklich so schwer: Es heißt der Tod, aber man ist tot.
Ich habe sowas übrigens noch nie gelesen. Stand wahrscheinlich im LTB, das lese ich ja nicht.
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Zitat von Will Barks
Ich habe schon oft glesen, dass Egmont Primus für Tod erklärt und nicht möchte, dass jemand ihn noch verwendet (so wie Don Rosa es gerne hätte).
Im LTB sieht Primus aber noch sehr lebendig aus (letzte Auftritte, wenn ich mich richtig erinnere, in LTB 343, also noch gar nicht so lange her); allerdings stammen die italienischen Geschichten ja nicht von Egmont.
Dass die Egmontler ziemlich viele Figuren nicht verwenden, die nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen sind, ist ja bekannt. Gitta Gans, Kuno Knäul, Atömchen, Professor Zapotek, Phantomias, Dussel etc. Einige davon tauchen neuerdings sporadisch auf, z.B. Dussel (leider), Phantomias (noch leiderer) und Klaas Klever.
Warum aber Primus nicht auftauchen soll, verstehe ich nicht; der kam ja schon in amerikanischen Comics vor.
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Zitat von Ungewitter
Es heißt der Tod, aber man ist tot.
Früher war man ja todt, aber heute ist man nur noch tot; es ist eben nicht mehr wie früher.
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Primus von Quack tritt seit den späten 70er Jahren praktisch nur noch in den Taschenbüchern auf. Aus dem Heftbereich wurde er weitgehend verbannt. Sein letzter "hauptamtlicher" Heftauftritt war in der Geschichte "Das Geheimnis der Kabeljau-Kapern-Kap-Karte" (MM 27/76); danach gab es nur noch eine "Zugabe" in MM 33/91, der einzigen Barks-Geschichte, in der Primus in immerhin zwei Bildern zu sehen ist.
Warum das so ist, kann man höchstens mutmaßen. Wahrscheinlich können ihn die neueren Zeichner gar nicht zeichnen , denn er wurde - außer von der Italo-Produktion - immer nur von den alteingesessenen amerikanischen Zeichnern (Strobl, Murry, Bradbury, K. Wright, Fletcher) benutzt.
Die Verbannung des Primus ist übrigens kein deutsches Phänomen! Sobald etwa in Holland eine alte Primus-Geschichte nachgedruckt wird - und die Holländer publizieren seit letztem Jahr überproportional viel Stoff aus den 50er/60er und 70er Jahren -, wird die Figur des Primus stets herausretuschiert und von einem holländischen Zeichner durch eine andere Figur ersetzt; ich hatte dies in "Ehapa durchleuchtet" - Kapitel 5.4 - ausführlich dargestellt. Manchmal werden diese Stories auch komplett neu gezeichnet, wie zuletzt geschehen in DD 37/04, wo man ein Remake der "Geistestat Nr. 27" (MM 7/64) vorfinden kann, in dem Primus durch Daniel Düsentrieb substituiert wurde.
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Zitat von Plattnase
Die Verbannung des Primus ist übrigens kein deutsches Phänomen! Sobald etwa in Holland eine alte Primus-Geschichte nachgedruckt wird - und die Holländer publizieren seit letztem Jahr überproportional viel Stoff aus den 50er/60er und 70er Jahren -, wird die Figur des Primus stets herausretuschiert und von einem holländischen Zeichner durch eine andere Figur ersetzt; ich hatte dies in "Ehapa durchleuchtet" - Kapitel 5.4 - ausführlich dargestellt. Manchmal werden diese Stories auch komplett neu gezeichnet, wie zuletzt geschehen in DD 37/04, wo man ein Remake der "Geistestat Nr. 27" (MM 7/64) vorfinden kann, in dem Primus durch Daniel Düsentrieb substituiert wurde.
Die spinnen, die Holländer.
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Mitglied
Zitat von kater karlo
Die spinnen, die Holländer.
Oh ja . . .
http://dd50.inducks.org/xeng1991.html#x1991_english
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Was es nicht alles gibt... wie gut, das wir die Italiener haben ;-)
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Mitglied
Zitat von Plattnase
Die Verbannung des Primus ist übrigens kein deutsches Phänomen! Sobald etwa in Holland eine alte Primus-Geschichte nachgedruckt wird - und die Holländer publizieren seit letztem Jahr überproportional viel Stoff aus den 50er/60er und 70er Jahren -, wird die Figur des Primus stets herausretuschiert und von einem holländischen Zeichner durch eine andere Figur ersetzt; ich hatte dies in "Ehapa durchleuchtet" - Kapitel 5.4 - ausführlich dargestellt. Manchmal werden diese Stories auch komplett neu gezeichnet, wie zuletzt geschehen in DD 37/04, wo man ein Remake der "Geistestat Nr. 27" (MM 7/64) vorfinden kann, in dem Primus durch Daniel Düsentrieb substituiert wurde.
Wird also eindeutig Zeit für eine Neuauflage
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Mitglied
Zitat von Plattnase
Primus von Quack tritt seit den späten 70er Jahren praktisch nur noch in den Taschenbüchern auf. Aus dem Heftbereich wurde er weitgehend verbannt. Sein letzter "hauptamtlicher" Heftauftritt war in der Geschichte "Das Geheimnis der Kabeljau-Kapern-Kap-Karte" (MM 27/76); danach gab es nur noch eine "Zugabe" in MM 33/91, der einzigen Barks-Geschichte, in der Primus in immerhin zwei Bildern zu sehen ist.
Don Rosa lässt Primus auch in zwei seiner Geschichten im Hintergrund auftreten: in "Der Rattenfänger von Entenhausen" (TGDD 179). Hier ist er sogar namentlich genannt. Er schaut aus einem Haus heraus, auf dem P. von Quack Labor steht, heraus. In Hall of Fame 6 ist auf diesem nur mehr Ducks Club zu lesen.
Das zweite Mal kann man Primus in "50 Jahre in Entenhausen" (50 Jahre Onkel Dagobert Sonderband) auf der Ehrentribüne sitzen sehen!
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Zitat von Edgar Allan Maus
Was es nicht alles gibt... wie gut, das wir die Italiener haben ;-)
Optimist! Dann schau dir mal die Geschichte "Musik für Millionen" (MV 38) an [von M. de Vita]! Dort kommt ein gewisser Siegfried Siebenschlau vor, der ursprünglich eigentlich Primus von Quack war. Primus wurde hier derart retuschiert, daß er höchstens noch an seinem Tirolerhut zu erkennen ist ["Ehapa durchleuchtet", Beispiel 83].
Der Grund für den Eingriff war hier wohl mehr moralischer Natur: Primus wendet in dieser Story ein paar unsaubere Methoden an - da wollte man im Deutschen wohl sein Saubermann-Image nicht ankratzen...
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Ich erinnere mich dunkel, daß hier einmal von kompetenter Seite (Joachim? David G?) erwähnt wurde, daß bei Egmont diverse Figuren (neben Primus z. B. Moby Duck) als unerwünscht gelistet sind, weil entweder zu altbacken bzw. nicht mehr zielgruppengerecht (Primus) oder politisch unkorrekt (Moby). Vielleicht ist das sogar das Zitat, auf das Will Barks anspielt.
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Warum ist Moby Duck politisch unkorrekt?
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naja...er fängt ja Wale und wahrscheinlich tötet er sie ja dann auch....und die meisten Länder sind nun mal gegen den Walfang
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Weil er von Berufs wegen Walfang betreibt (auch wenn er darin ein totaler Versager ist) - aber die Walfängerei paßt nicht mehr in den heutigen ökologischen Zeitgeist!
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Zitat von Kasimir Kapuste
Ich erinnere mich dunkel, daß hier einmal von kompetenter Seite (Joachim? David G?) erwähnt wurde, daß bei Egmont diverse Figuren (neben Primus z. B. Moby Duck) als unerwünscht gelistet sind, weil entweder zu altbacken bzw. nicht mehr zielgruppengerecht (Primus) oder politisch unkorrekt (Moby).
Hey there,
At Egmont, our Creative Director, Byron Erickson, told me a few years ago that—by his estimation—Ludwig fills no function in the duck stories that cannot just as well be filled by Gyro Gearloose or by information from the Junior Woodchucks' guidebook.
I might disagree, but anyway, that is AFAIK why Egmont doesn't use Ludwig. They feel free, however, to use Italian stories that include him.
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Ja - genauso wird's ja auch von den Holländern gehandhabt, die Primus meist gegen Düsentrieb austauschen. Aber dennoch sind Primus und Daniel zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Düsentrieb ist der klassische Naturwissenschaftler, der Spaß am Erfinden hat und seiner Arbeit aus überwiegend akademischem Interesse nachgeht. Von Quack dagegen ist ein Allround-Genie, der von der Praxis wenig Ahnung hat und mehr in der Theorie beheimatet ist. Sein Markenzeichen ist seine überzogene Selbstüberschätzung: er meint, alles besser zu wissen, outet sich aber in der Praxis meist als Versager.
Somit sind Düsentrieb und v. Quack charakterlich doch ziemlich unterschiedlich angelegt: ersterer als gutmütiger Spinner, letzterer als abgehobener Besserwisser. Ein Austausch der beiden ist nur bedingt möglich!
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Als Naturwissenschaftler fuehle ich mich eher Prof. von Quack verbunden... Der Konflikt zwischen dem Praktiker Duesentrieb und dem Theoretiker von Quack wurde meines Wissens nur in der Tretfliegergeschichte aus LTB 12 behandelt - gibt es weitere Beispiele?
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Konflikte zwischen Düsentrieb und v.Quack gibt es eigentlich selten. Die beiden ergänzen sich meistens, etwa in den Geschichten "Die Last der Bildung" (LT 307) oder "Der geheimnisvolle Planet" (MM 22/68), wo v. Quack jeweils das technische Know How des Ingenieurs in Anspruch nimmt.
Typische Beispiele für v. Quacks praktische Unbeholfenheit findet man in der Geschichte "Donald auf der Suche nach seltenen Erden" (LT 19): v. Quack verweist mit blasiertem Gesichtsausdruck auf sein "Diplom in Ausbrechen- und Fluchtkunde", muß aber schon wenige Bilder später sein praktisches Scheitern eingestehen: "Nanu? Auf der Universität hat doch noch alles geklappt?" (S. 241) - und wird schließlich von Tölpel Donald aus seinen Fesseln befreit. Sieben Seiten später schlägt der Professor versehentlich den Ingenieur mit einer Bratpfanne nieder...
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Zitat von Plattnase
Düsentrieb ist der klassische Naturwissenschaftler, der Spaß am Erfinden hat und seiner Arbeit aus überwiegend akademischem Interesse nachgeht.
Seit wann erfindet Düsentrieb aus akademischen Interesse? Genau das zeichnet doch Primus aus. "akademisch" bedeutet doch, "nicht praxisbezogen", sondern der reinen Lehre wegen.
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Ich würde Düsentrieb durchaus überwiegend akademische Interessen [also keine kommerziellen Ziele] unterstellen, da er doch nicht auf Gewinnstreben fixiert ist, sondern um des Erfindens willen erfindet, wie er selbst betont. Es geht ihm in erster Linie um die Sache, um die Erkenntnis. Düsentrieb setzt sich manchmal auch mit der "Wissenschaft" gleich (s. DDT 300, S.74ff). In diesem Punkt ist er mit Primus durchaus vergleichbar.
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Mitglied
Da gehen anscheinend unsere Auslegungen des Begriffs "akademisch" auseinander. Für mich heisst das nicht praxisbezogen. Und Düsentrieb arbeitet eigentlich immer praktisch, also auf eine greifbares Ergebnis hin gerichtet.
Wikipedia sagt unter anderem : "Außerdem wird als akademische Frage ein Problem bezeichnet, dessen Lösung nur wenig oder keine praktische Relevanz für die ursprüngliche, eigentliche Fragestellung besitzt."
Die entscheidenden Faktoren sind also "praktische Relevanz - Theorie" und nicht "Gewinn - kein Gewinn".
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Unter "akademisch" verstehe ich "nur dem Wissensdrang dienend" bzw. "keinem höheren Zweck als der Erkenntnis dienend". Liest etwa jemand ein Fachbuch, um seinen Horizont zu erweitern, so wäre dies aus akademischem Interesse. Liest er dagegen ein Fachbuch, um sich auf eine bevorstehende Prüfung vorzubereiten, so liegt ein übergeordneter Zweck vor; das wäre nach meinem Verständnis kein "akademisches Interesse".
Und daß Düsentrieb so sehr praktisch ausgerichtet ist, muß ich in Zweifel ziehen. Eine Statistik in seiner Werkstatt (MM 2/92, S.23) spiegelt folgendes Bild:
Erfindungen 1991 - brauchbar: 4, halbfertig: 897, nutzlos: 1123.
Wenn also von 2024 Erfindungen nur vier brauchbar waren, wo bleibt da der praktische Nutzen?!? Hier wird doch eher wieder der Theoretiker Düsentrieb sichtbar.
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Gestern hab ich wieder mal ein paar MM-Hefte aus den 90ern durchgeblättert und hab entdeckt, dass P. von Quack auf der Witze, Tips & Tricks Seite immer wieder als Lehrer verwende wurde, dem TTT Streiche spielen.
Tut mir Leid, wenn ich eure akademisch/praktisch Diskussion unterbreche.
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Das ist eben einer der Unterschiede zwischen Düsentrieb und v.Quack: letzterer erscheint häufig in der Rolle der Witzfigur (und wird auch von TT&T nicht immer ernstgenommen), während ersterer doch einen überwiegend seriösen Anstrich hat.
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