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Thema: Comic-Stammtisch: Andy Morgan

  1. #1
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Post Comic-Stammtisch: Andy Morgan

    ANDY MORGAN


    DIE FESTUNG IM NEBEL




    Orginaltitel: BERNARD PRINCE: La forteresse des brûmes
    Erschien im Original 1977 bei Lombard als 11. Album der Reihe
    Verlag: Carlsen - Band 11
    Deutsche Veröffentlichung: 01/1990
    ebenfalls erschienen in Zack #14-15 / Koralle 1976
    Autor: Greg
    Zeichner: Hermann



    Szenario: Greg

    alias Michel Régnier wurde 1931 in Ixelles in Belgien geboren. 1947 zeichnete er seinen ersten Comic »Nestor et Boniface« für die belgische Zeitschrift »Vers l'Avenir«. Nach seinem Studium arbeitete er für eine kleine Zeichner-Agentur, bei der er Albert Uderzo, Jean-Michel Charlier, Eddy Paape und René Goscinny kennenlernte.
    Von 1953 bis 1956 schrieb und zeichnete er »Le Chat«, eine Mischung aus »Batman« und »Valhardi« für das Magazin »Heroic Albums«, dem zahlreiche weitere kurzlebige Serien folgten.
    Bis 1965 zeichnete Régnier, der inzwischen überwiegend mit Greg signierte, für »Libre Junior«, parallel dazu schrieb er Szenarios für andere Comic-Zeichner: Ab 1957 zum Beispiel über hundert Gags für »Mausi und Paul« von André Franquin und Dino Attanasio, vier »Spirou & Fantasio«-Alben für Franquin und eine »Corentin«-Episode für Paul Cuvelier.
    Für »Pilote« erfand Greg 1963 »Albert Enzian«, seine erfolgreichste Serie, die er bis heute schreibt und zeichnet. Von 1966 bis 1974 war er Chefredakteur von »Tintin«; in dieser Zeit schrieb er unter anderem »Andy Morgan« für Hermann (1966), »Luc Orient« für Paape (1967), »Bruno Brazil« für Vance (1968) und ebenfalls für Hermann »Comanche« (1969).
    Mitte der siebziger Jahre verließ Greg »Tintin« und wechselte zum Verlag Dargaud, dessen amerikanisches Büro er bis 1986 leitete. Seine beeindruckende Produktivität als Szenarist wurde dadurch allerdings kaum eingeschränkt. Außerdem arbeitete Greg in dieser Zeit auch für Film und Fernsehen (1972 hatte er bereits das Drehbuch und die Dialoge zum Kinofilm »Tim und der Haifischsee« geschrieben).
    Nach seiner Rückkehr nach Frankreich entstanden zahlreiche Kriminalromane, ab 1987 schrieb er die Szenarios zu den ersten neuen Abenteuern des Marsupilamis für Franquin und Batem, und 1991 folgte schließlich »Colby« für Michel Blanc-Dumont. [Quelle=Carlsen]

    Außerdem schrieb er noch Abenteuer für folgende noch nicht genannte Serien:

    - Anatol
    - Chick Bill
    - Der Club der Furchtlosen
    - Go West
    - Oliver und Columbine
    - Percy Pickwick (Band 9+18)
    - Die Schiffbrüchigen von Arroyoka
    - Tim und der Haifischsee (Tim + Struppi)





    Zeichnungen: Hermann

    Geboren am 17. Juli 1938 als Hermann Huppen in Beverce (Belgien), arbeitete er zunächst als Möbeldesigner und Dekorateur in einem Architektenbüro, bevor er 1963 für das Magazin "Spirou" drei Geschichten der Serie LES HISTOIRES DE L'ONCLE PAUL zeichnete. Zwei Jahre später erschien in der Pfadfinderzeitschrift "Plein Feu" die Episode HISTOIRE EN ABLE (Eine einfache Geschichte).
    Anfang 1966 wurden in der Zeitschrift "Tintin" die ersten von Greg getexteten Kurzgeschichten des Abenteurers BERNARD PRINCE (Andy Morgan) abgedruckt. Wegen Überlastung gab er diese Serie nach 13 Alben 1977 an Dany ab.
    Bereits 1967 hatte Hermann, wiederum für "Tintin", begonnen die Abenteuer des Numidierprinzen JUGURTHA nach Texten von Jean-Luc Vernal aufzuzeichnen. Nach nur zwei Alben wurde die Reihe von Franz Drappier 1976 weitergeführt.
    Seine dritte "Tintin"-Serie, diesmal wieder zusammen mit Greg, war das Western-Epos COMANCHE, von dem im Zeitraum 1972-83 zehn Alben entstanden. Seit 1990 zeichnet Michel Rouge neue Abenteuer.
    Im Jahr 1979 startete Hermann in "Métal Hurlant" seine erste selbst getextete Serie namens JEREMIAH. Mit dieser postatomaren Science-Fiction-Story lockerte er seinen Stil und gestaltete das Seitenlayout weitaus freizügiger als dies vorher der Fall gewesen war.
    Nach der 1980 für "Spirou" geschaffenen Kinderserie NIC (Die Träume des kleinen Robin) - einer Hommage an Winsor McCays "Little Nemo", begann er das Historienwerk LES TOURS DE BOIS-MAURY (Die Türme von Bos-Maury/1984), das mit dem 10. Band im Jahre 1994 abgeschlossen wurde.
    Zudem veröffentlichte er einige One-Shots wie MISSIE VANDISANDI (1991) oder SARAJEVO TANGO (1995).
    [Quelle: Comic-Radioshow]


    Und auch hier noch ein paar Einzelalben, die Hermann mittlerweile veröffentlichte.

    - Der Baum der zwei Frühlinge (nur eine Episode)
    - Bluthochzeit
    - Blutsbande
    - Caatinga
    - Eine einfache Geschichte
    - The girl from Ipanema
    - Hommage an Hergé (nur eine Episode)
    - Die Insel der alten Männer
    - Manhattan Beach 1957
    - Der Tod von Wild Bill
    - Zhong Guo


    Hier noch zwei ausführliche französische Links
    Greg
    Hermann


    Die Festung im Nebel


    Muk - der Mandschu, hält die Tochter von Wang-Ho, besser bekannt unter seinem Gaunernamen "General Satan", in seiner Festung im Nebel gefangen. Als Lösegeld fordert er 1.000.000 $ in Diamanten.
    Da Wang-Ho weder seinen und schon gar nicht Muk´s Männern trauen kann will er, das Andy Morgan und sein Freund und Helfer Barney die Übergabe machen.
    Als Sicherheit nimmt er Ali - den Schiffsjungen der `Comoran´ als Geisel.
    Auf Ihrem Weg zu Muk´s Festung werden Andy + Barney von zwei korrupten Polizisten überfallen, können diese jedoch überrumpeln und gefangen nehmen.
    Im weiteren Verlauf ihrer Reise treffen sie auf den Bauern Kubak, mit dessen Hilfe sie einen geheimen, alten Schmugglerpfad durch eine riesige Höhle hindurch begehen. Doch im Innern lauern viele Gefahren - große Fledermäuse, tiefe Abgründe und tödliches Schwefelgas. Fast am Ziel angekommen, müssen sie entmutigt feststellen, daß der Ausgang der Höhle verschüttet ist. Sie können sich jedoch den Weg durch eine schmale Felsspalte freisprengen, um auf der anderen Seite von Chang-Li-Chang, einem Leutnant Muk´s und dessen Männer in Empfang genommen zu werden. Unter deren Schutz sollen die beiden Abenteurer zu Muk´s Festung gelangen - doch Kubak war nicht eingeplant - und da er verbotenes Gelände betrat, soll er getötet werden.
    Dies können Andy + Barney jedoch verhindern und ermöglichen Kubak die Flucht.
    Angekommen in Muk´s Festung, werden die Diamanten von dessen Sekretär unter die Lupe genommen und als falsch deklariert. Es kommt zu einem kurzen Kampf, der aber auf Befehl Muk´s abgebrochen wird. Verwundert stellen die beiden fest, daß Muk niemand anderes als Kubak - der Bauer ist, der die ganze Geschichte, mehr oder minder als Zeitvertreib für seine Unterhaltung eingefädelt hat. Ebenso müssen sie erfahren, daß er Wang-Ho´s Tochter in Wirklichkeit gar nicht gefangen hält, sondern das sie und Muk´s Sohn einander lieben und heiraten möchten. Sie tritt mit Morgan + Barney die Rückreise zu Ihrem Vater an, um Ihm alles zu beichten. Bevor dieser in seiner Wut sich wieder in General Satan verwandelt, nutzen Andy und sein Freund die Gunst der Stunde, schnappen sich Ali und schippern mit Ihrer `Comoran´ Ihrem nächsten Abenteuer entgegen.




    ENDE



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  2. #2
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    Huch, konnte den Titel im ersten Posting kaum lesen ... so nebelig ...

    Um den letzten Stammtisch schnell vergessen zu machen, gleich mal wieder ein langes statement:

    Für mich gibt es insbesondere drei Dream-Teams des klassischen frankobelgischen Comic:

    Uderzo und Goscinny,
    Charlier und Giraud und natürlich
    Hermann und Greg.

    Nun widmet sich unser kleiner Stammtisch also das erste mal den Letzteren.
    Ohne zuviel vom Fazit vorwegnehmen zu wollen: Schade, dass wir mit keiner der „großen“ stories dieser Comic-Granden eröffnen.

    Fast genauso zuverlässig wie ein Asterix-Abenteuer mit dörflichen Festivitäten endet, beginnt ein von Hermann und Greg produzierter albenlanger Andy Morgan mit einem Blick auf die Cormoran (zwei Ausnahmen: Die Wüste brennt und Der Hafen der Verrückten). Das signalisiert Vertraut-, aber auch Gewohnheit. Und eine gewisse Starre im Konzept ist dem 11. Album der Reihe schon anzumerken.

    Das, worum es meistens in der Serie geht, finden wir auch hier: Der lange Weg durch unbekanntes, sich als feindlich erweisendes Gebiet.
    Über Land wohlgemerkt, was bei einem sich per Yacht fortbewegenden Comic-Helden keine Selbstverständlichkeit ist. Aber die Cormoran ist eben nur ein Vehikel mit dem man von Einsatzort zu Einsatzort schippert und nur selten Einsatzort selbst.
    Bei diesen Exkursionen auf Festland stellt die Natur die größte Bedrohung dar. Die nicht ganz so lieben Mitmenschen werden entsprechend dem Lokalkolorit als Staffage in die Geschichte eingebaut: Seien es Mitgefangene, feindlich gesonnene Wüstensöhne oder wie im zu debatierenden Comic korrupte Polizisten und Räuberbanden.
    Damit sich Greg nicht so oft wiederholt, wählt er möglichst unterschiedliche Schauplätze für Andys Abenteuer: von der Sand- über die Eiswüste bis hin zum dann doch mehrfach verwendeten Dschungel.
    Dass Andy in Die Festung im Nebel im Gebirge landet ist auch nicht ganz neu (siehe: Im Tal der tödlichen Augen), aber in einem Berg war er noch nie und dieser Teil der Geschichte macht auch deren Reiz aus.

    Wie Greg diesen Handlungsort für seine story nutzt, sollten wir einmal näher betrachten.
    Hat er eine Idee für einen interessanten Schauplatz, klopft er zu diesem jede dort denkbare Gefahr systematisch ab und sortiert aus. Die Einfälle, die für den Leser das meiste Spannungspotenzial haben, werden verwendet.
    Da wären zum Einen die gefährlichen Ortsansässigen, diesmal keine Menschen sondern Fledermäuse, die Kha-Ayawas, die als "fliegende Piranhas" * bezeichnet werden, zum Anderen die lebensfeindlichen örtlichen Bedingungen: giftige Gase und gefährliche Abgründe.
    Dass Andy, Barney und ihr neuer Begleiter, Kubak alias Muk der Mandschu (der Name ist Hinweis auf die Örtlichkeiten dieses Abenteuers), zeitweise o.g. zwei korrupte Polizisten an der Backe haben, die ihnen ans Leder wollen, kann die Spannung nur noch erhöhen. Außerdem sind solcherart Komparsen immer gut dazu gewesen, in einer besonders brenzligen Situation zu sterben, um den Leser deutlich zu machen, dass der Held tatsächlich lebensbedrohliche Situationen zu überstehen hat und all dies kein Kinderspiel ist.

    Dies Alles ist natürlich nicht "typisch Greg" sondern das Grundrepertoire eines jeden Abenteuerroman/film/comicautors.
    Deren qualitative Unterschiede manifestieren sich in erster Linie im Grad ihrer Originalität, also z.B. darin, auf welche Gefahren sie die Helden stoßen und wie sie diese bestehen lassen: sind die Gefahren neu und interessant ? Vermitteln sie auch eine Aura der Gefährlichkeit ? Usw.
    Unter diesem Aspekt gefällt mir in Festung im Nebel dann auch der Part der Geschichte am Besten, der die Höhlenlandschaft des Berges zum Schauplatz hat.

    * = Titel eines längst vergessenen (?) Kay Czucha-Comic/Cartoon-Bändchens.
    Geändert von felix da cat (17.12.2005 um 14:30 Uhr)

  3. #3
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Nun widmet sich unser kleiner Stammtisch also das erste mal den Letzteren.
    Ohne zuviel vom Fazit vorwegnehmen zu wollen: Schade, dass wir mit keiner der „großen“ stories dieser Comic-Granden eröffnen.
    Da schließe ich mich jetzt mal nahtlos an - und das obwohl ich bisher die wenigsten der Andy Morgan Abenteuer kenne. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß die beiden Meister - Greg und Hermann - nicht mehr an Spannungspotenzial und interessantere Handlungsrahmen für Ihre Abenteuer erdenken können.
    Dafür habe ich schon zuviel anderes hochklassiges Material der Beiden gelesen.

    Was mir besonders gut gefällt ist gerade die Eröffnungssequenz mit dem Blick auf die Comoran und der dargestellte Alltag am Ort des Geschehens. Bis zum ersten Treffen mit Wang-Ho betritt der Leser eine für Ihn fremde Welt in die er sich sofort hineinsinken lässt.
    Der - ich will es mal Zwischenteil in den Bergen nennen - ist für meinen Geschmack viel zu lange geraten, um dann zum Ende wiederum in einem viel zu kurzem Intermezzo in Muk´s Festung im Nebel zu enden.
    Gerade hier habe ich mir einen absoluten Höhepunkt der Dramaturgie erhofft, und war dann mehr als enttäuscht über die Auflösung mit dem Verhältnis von Wang-Ho´s Tochter zu Muk´s Sohn.

    Ich will auch noch nicht alle Argumente für ein Gesamtfazit an dieser Stelle ziehen - aber die 3 Erzählstränge sind m.E. nicht sauber aufeinander abgestimmt

  4. #4
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    @hip + felix
    Wie schön, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt. Also ich habe "Festung im Nebel" vorgeschlagen, weil ich diesen Band als besonders gut in Erinnerung habe. Leider habe ich ihn nicht noch einmal gelesen können, deshalb kann ich meine positive Einstellung dazu jetzt nicht begründen. Kann es sein, dass der Band weniger Action hatte und eher ruhig, beschaulich daherkam? Dann ist das vielleicht der Grund, warum ich ihn gut finde.

    Ciao
    Martin

  5. #5
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    @Martin 37:
    Eines der Probleme, die ich mit dem Band habe, könnte der Grund für Deine Zufriedenheit mit demselben sein: Die Seiten 11-24 kommen mir einfach zu ruhig daher.
    Sie schildern eine Bergwanderung Andys und Barneys auf der relativ wenig passiert.
    Sicher, sie haben sich mit den korrupten Polizisten auseínander zu setzen, doch passiert dies über eine doch recht konventionelle Ballerei, keine Überraschung eben.
    Die scheinbar gefährliche Hängebrücke stellt sich dann auch als harmlos heraus.
    Für einen Abenteuercomic kommt mir daher auf den genannten 14 Seiten entschieden zu wenig Spannung auf.

    Da die Landschaft auch unter grafischen Aspekten wenig hergibt, läßt sie für mein Empfinden sogar Hermanns Artwork eher langweilig aussehen, von der eintönigen Farbgebung mal ganz abgesehen.

  6. #6
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    @Martin 37:
    Eines der Probleme, die ich mit dem Band habe, könnte der Grund für Deine Zufriedenheit mit demselben sein: Die Seiten 11-24 kommen mir einfach zu ruhig daher.
    Sie schildern eine Bergwanderung Andys und Barneys auf der relativ wenig passiert. (...)
    Bingo! Das wird der Grund sein. Ich werde mir den Band aber in den nächsten Tagen noch einmal durchlesen. Soweit ich mich dunkel erinnern kann, fand ich die Bergwelt/Hängebrücke zeichnerisch sehr gut (z. B. besser als die Flammenhölle).

    Ciao
    Martin

  7. #7
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    Ich kenne die Geschichte nur aus Zack und dort ist sie um einige Seiten gekürzt. Gerade die Bergwanderung wird so offensichtlich "beschleunigt". Möglicherweise ist deshalb bei mir nie der Eindruck von Langeweile aufgetreten.

  8. #8
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @JoeK - Wäre durchaus denkbar, denn das ist wirklich sehr in die Länge gezogen im Original.
    Das wirklich erfreuliche an dieser doch für einen Abenteuercomic recht langen Sequenz sind die Dialoge - einerseits zwischen Andy Morgan + Barney, aber auch später die mit Kubak.
    Es gibt wenig Comics aus dieser Zeit, die in solchen Szenen so textlastig sind - aber es sind keine einfachen platten Texte oder blöden Sprüche, sondern sie vertiefen die Charakter und Wesenszüge Ihrer Protagonisten, was mir persönlich sehr gefiel.

    Vielleicht ist es gerade dies gewesen, was @Martin 37 noch so schön in Erinnerung behalten hatte.
    Die Szene mit der Hängebrücke und auch später die Szene mit dem Einstieg in die Höhle tragen auch sehr zur Föderung der Atmosphäre bei - da kommt auch Herman´s Klasse so richtig zur Geltung - was im ganzen Abenteuer leider etwas zu kurz kommt.

  9. #9
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Wenn ich schon gerade beim Thema Zeichnungen bin - habe ich mir wieder einen neuen kleinen Spaß einfallen lassen, der hoffentlich unsere Besprechungen noch etwas mehr Frische und Substanz verleiht.

    Was haltet Ihr davon, wenn wir in Zukunft einfach jeder für sich sein sog.

    Bestes Bild/Sequenz im Comic


    wählen.

    Wie das aussieht ? - ganz harmlos - ich fange einfach heute mal an.

    Ich habe eigentlich 2 Favoritenbilder, die aber einer völlig anderen Handlung entsprechen.
    Da ich mich aber für eines entscheiden möchte, nenne ich nur mal den 2. Sieger meiner Wahl, ohne näher darauf einzugehen.

    Bild 1 - S.28 - die Szene mit den aufgeschreckten Fledermäusen



    Mein Favorit

    Bild 1 - S.1

    Ist zwar auch die Eröffnungsszene, aber ich finde es phantastisch wie Hermann wundervoll eine Momentaufnahme gelingt und so zur Einstiegs-Atmosphäre in das Abenteuer massgeblich beiträgt.
    Die Comoran im Hintergrund in einem geschäftigen kleinen chinesischen Hafen liegend - und vorne die Menschen - Bauern + Fischern, welche Ihren alltäglichen Arbeiten nachgehen. Dazu noch die typischen Pfahlbauten und ein kleines Hausboot - im hinteren Bereich ein vor Anker liegender Frachter.
    Man erkennt sogar das Geflecht der Bambus-Körbe und der Fischernetze


    Wenn Ihr Gefallen an dem kleinen Intro habt, dann macht einfach mit und bewertet Euer "Bestes Bild" oder auch die "Beste Sequenz"
    Geändert von hipgnosis (18.12.2005 um 22:18 Uhr)

  10. #10
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    @JoeK (...) Das wirklich erfreuliche an dieser doch für einen Abenteuercomic recht langen Sequenz sind die Dialoge - einerseits zwischen Andy Morgan + Barney, aber auch später die mit Kubak.
    Es gibt wenig Comics aus dieser Zeit, die in solchen Szenen so textlastig sind - aber es sind keine einfachen platten Texte oder blöden Sprüche, sondern sie vertiefen die Charakter und Wesenszüge Ihrer Protagonisten, was mir persönlich sehr gefiel.

    Vielleicht ist es gerade dies gewesen, was @Martin 37 noch so schön in Erinnerung behalten hatte.
    (...)
    Das kann ich nur bestätigen. Es ist mehr die Beziehungen unter den Personen bzw. insbesondere zu Kubak und seine Intention, die mich begeistert hatten. Und Abenteuercomic ist nicht automatisch gleichzusetzen mit Actioncomic. Würde ich mehr auf Action stehen, müsste ich mehr US-Comics verschlingen, anstatt gehaltvolle, beschauliche Franko-Belgier zu lesen (zu betrachten).

    Ich danke Dir übrigens, hip, dass Du meine Posts schon so gut vorbereitest, so dass ich nur noch Deine Aussagen abnicken brauche.

    Ciao
    Martin

  11. #11
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Martin 37 Beitrag anzeigen
    Ich danke Dir übrigens, hip, dass Du meine Posts schon so gut vorbereitest, so dass ich nur noch Deine Aussagen abnicken brauche.
    Jaja - das könnte Dir wohl so passen - Du alter Schlaumeier!

  12. #12
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Neuer Tag - neues Glück - alter Name.

    Und wieder taucht ein typischer chinesischer Name in dem Abenteuer auf, den wir doch alle schon aus besagten Blueberry Abenteuern kennen. Zwar in leicht abgewandelter Form aber durch aus zu erkennen.

    Chang-Li-Chang


    Diesmal ist unser guter Chang-Li kein Folterknecht und kein China-Restaurantbesitzer, sondern der Leutnant von Muk´s Privatarmee.

    Man könnte fast denken, es würde sich hier um eine Art Insider - Running-Gag der Franko-Belgier handeln. Ist ähnlich wie bei nicht Identifizierten Leichen in amerikanischen Krimis - die heißen alle John Doe

  13. #13
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    Bilder, die mir zu den schon genannten besonders gut gefallen: Das großformatige Einzelbild in der Tropfsteinhöhle, das Auftauchen der Festung im Nebel ziemlich gegen Ende und das Abheben des Helikopters auf der letzten Seite (genauere Seitenangaben kann ich leider nicht machen, da ich nur die beiden Zackausgaben von 1976 vor mir liegen habe). Für tolle Bildsequenzen, besonders, wenn sie filmisch angeregt sind, habe ich eine besondere Schwäche; diesbezüglich wären aber "Die Türme von Bos-Maury" wesentlich ergiebiger, weil Hermann sich und seine zeichnerischen Erzählmittel dort ganz prächtig weiterentwickelt hat.
    Ein ähnlich tolles Eröffnungsbild gab es übrigens auch bei der zweiten Andy Morgan Story, in dem ebenfalls der Bösewicht Shang-Tung (so hieß er in Zack) eine Hauptrolle spielte.
    Zu dem überraschenden Ende der Geschichte: Ich fand es sehr trickreich, wenn auch vielleicht nicht allzu glaubwürdig, daß sich Kubak als Muk entpuppte. Während dem ersten Lesen der Geschichte hätte ich diese Auflösung nicht vermutet. Ebenfalls reizvoll: Die angeblich entführte Tochter will ihrem "lieben Daddy" nur eine anständige Mitgift aus der Tasche ziehen!

  14. #14
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    Damit es zu keinen Mißverständnissen kommt: Die zweite Andy Morgan Geschichte, von der ich geschrieben habe, heißt in der Carlsen Ausgabe "General Satan" und befindet sich im allerersten Band der Reihe. Wieder ist im Eröffnungsbild ein asiatischer Hafen mit der Cormoran detailreich abgebildet, allerdings, wie ich gerade sehe, nicht so eindrucksvoll wie das Eröffnungspanel in "Festung im Nebel".
    Bei Andy Morgan wäre es auch mal interessant, über den allmählichen Stilwechsel in den Zeichnungen Hermanns zu reden. Man vergleiche mal die ersten mit den letzten Bänden.

  15. #15
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Na dann versuche ich mal eine Zuordnung Deiner Lieblingsbilder aus dem Carlsen-Album wiederzugeben.

    Zitat Zitat von JoeK Beitrag anzeigen
    Bilder, die mir zu den schon genannten besonders gut gefallen: Das großformatige Einzelbild in der Tropfsteinhöhle
    Bild - S.25 - Da bin ich ganz ehrlich - das hätte ich viel detaillierter erwartet, ansonsten sind das ja immer die Highlights, diese einzelnen Bilder die eine ganze Seite oder gar Doppelseite belegen.


    Zitat Zitat von JoeK Beitrag anzeigen
    das Auftauchen der Festung im Nebel
    Bild 5 - S.41

    Zitat Zitat von JoeK Beitrag anzeigen
    das Abheben des Helikopters
    Bild 1 - S.48


    Zitat Zitat von JoeK Beitrag anzeigen
    Zu dem überraschenden Ende der Geschichte: Ich fand es sehr trickreich, wenn auch vielleicht nicht allzu glaubwürdig, daß sich Kubak als Muk entpuppte. Während dem ersten Lesen der Geschichte hätte ich diese Auflösung nicht vermutet.
    Ui - da ging es mir ganz anders. Kannst Du Dich an die Stelle im Comic erinnern - ich hoffe die gab es auch in der ZACK-Ausgabe, im Carlsen Band S.37 - Bild 3 - wo Barney verwundert ausruft:
    " Mich rührt der Donner! Habe ich da eben in einer mir verständlichen Sprache ein deutliches Nein vernommen?" (Das Nein kam da von Leutnant Chang-Li-Chang)
    Da habe ich mich sofort gefragt - warum Andy + Barney eigentlich Kubak so gut verstehen können - und den armen Bauern habe ich Ihm sowieso nicht abgenommen. Spätestens als Kubak dann mit Barney´s Hilfe fliehen konnte und nur kurze Zeit darauf Chang-Li-Chang per Funk mitgeteilt bekam wie Muk sich köstlich über die Szene amüsiert hat - war bei mir der Groschen gefallen. Es hat einfach alles zu sehr aufeinander gepasst.
    Geändert von hipgnosis (19.12.2005 um 12:14 Uhr)

  16. #16
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    Man könnte fast denken, es würde sich hier um eine Art Insider - Running-Gag der Franko-Belgier handeln. Ist ähnlich wie bei nicht Identifizierten Leichen in amerikanischen Krimis - die heißen alle John Doe
    Zumindest John Doe gibt es nicht nur in Krimis, das reicht viel weiter zurück. Früher gab es in England ein ziemlich komplexes Rechtskonstrukt, die sogenannte "action of ejectment". Wenn ein Landbesitzer seinen Besitzanspruch aus irgendeinem Grunde beweisen mußte, wurde ein fiktiver Fall angenommen: Der Kläger habe einem Dritten das Land verpachtet, der behauptet, das Land gehöre ihm und schmeißt den eigentlichen Besitzer raus. Im Zuge der Beweisführung, daß dieser Dritte nicht Eigentümer ist, wurde bewiesen, daß der Kläger Eigentümer des betreffenden Landes ist - was das eigentliche Ziel des umständlichen Prozederes war. Dieser fiktive Angeklagte wurde bereits in Quellen aus dem siebzehnten Jahrhundert "John Doe" genannt.

    Später wurde John Doe im offiziellen Sprachgebrauch vor allem in den USA für unbekannte, nicht identifizierte oder anonymisierte Personen verwendet. Beispielsweise richten sich Klagen, die bei uns "gegen Unbekannt" geführt würden, in den USA oft ebenfalls gegen John Doe. Und im Prozess gegen Michael Jackson wurde der Junge, den er mißbraucht haben sollte, ebenfalls John Doe genannt. Damals mußten sich einige deutsche und österreichische Medien ziemlichen Spott gefallen lassen, weil sie beim Übersetzen der englischsprachigen Meldungen die Bedeutung des Namens nicht erkannt hatten und von "John Doe und seiner Familie" sprachen Die nicht identifizierten Toten hat hipgnosis ja schon erwähnt.

    Häufig wird John Doe auch als Name des "Standardbürgers" benutzt, etwa wie bei uns "Otto Normalbürger" oder "Max Mustermann". Der heißt aber auch schon mal "Johnny Q. Public" oder "John Sixpack". Eine "Jane Doe" gibt es übrigens auch, und für Kinder wird (selten) "Baby Doe" verwendet. Und geht es vor Gericht nicht um einen unidentifizierten Beklagten, sondern um einen unidentifizierten Ankläger (z. B. aufgrund von Zeugenschutz), heißt der "Richard Roe".

    Irgendwo habe ich auch mal gehört, daß John Doe - J. D. - etwas mit dem Kürzel I. D. zu tun haben solle, aber das finde ich leider nicht mehr wieder.

    Ebenso ist, würde ich schätzen, "Chang" der "Standardname" für einen Chinesen, auch schon mal mit "Li" kombiniert. Das ist ähnlich, wie wenn der Amerikaner Smith heißt, oder der Deutsche Müller

    Soviel nur als Einwurf von mir, weil hipgnosis' Beitrag meine Neugier geweckt hat

    Bis dann,

    scribble
    If you have enough book space, I don't want to talk to you - Terry Pratchett

    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  17. #17
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von scribble Beitrag anzeigen
    Soviel nur als Einwurf von mir, weil hipgnosis' Beitrag meine Neugier geweckt hat
    So soll es sein - Danke für Deine ausführliche Erklärung. Ich hatte mich zwar auch schon durch einige Googleseiten durchgelesen - aber ist ja auch schön wenn mal andere den Erklärungs-Part übernehmen

    Na dann weiter so - vielleicht auch mal so ein eloquentes Statement zu einem Titel selbst - na wie wär´s!

  18. #18
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    Zu Hipgnosis: "Da ging es mir ganz anders": Kompliment, dann bist Du gut im Mitdenken und Beobachten. Auf diese Details hatte ich seinerseits nicht geachtet. Was mir an dieser an sich typischen Abenteuergeschichte gut gefällt sind die Spannungspunkte: Das Maultier haut mit den Diamanten ab und muß erschossen werden, um es zu stoppen. Dann tauchen die beiden Gauner auf, gefolgt von Kubak. Das eigentliche Hindernis, die Brücke erweist sich als einsturzsicher, doch Kubak weiß einen besseren Weg. Dieser jedoch hält mehrere weiter gefährliche Überraschungen parat: Bösartige Fledermäuse, Abgründe und ein verstellter Ausgang, der mittels "natürlichem" Sprengstoff beseitigt werden muß. Dann das Treffen auf Muks Leute und Kubaks Flucht. Endlich in der Festung angekommen, sind die Probleme immer noch nicht gelöst. Erst nach Muks letzter veranstalteter Prüfung gibt dieser sich zu erkennen und enthüllt das, für mich jedenfalls , überraschende Ende. Also, langweilig fand ich die Geschichte nicht. Dennoch würde Hermann sie heute raffinierter in Szene setzen, wenn ich an seine "Türme von Bos-Maury" denke.

  19. #19
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @JoeK

    Ich finde das Album ja auch ganz nett - wenn auch nicht gerade der Reißer.

    Deine Aufzählung der Spannungspunkte finde ich ganz interessant. Das mit dem Muli war wirklich mal etwas anderes. Damit werden die Protagonisten eben auch mal als fehlbar dargestellt - ich hasse nämlich nichts mehr, als wenn die `Helden´ in einer Art Superheldenmanier alles platt machen und dabei unfehlbar und unverwundbar sind.
    Als Tierfreund trieb es mir natürlich gleich die Tränen in die Augen - der gleiche Effekt wie in meiner Kindheit, als im Fernsehen sich Lassie die Pfote verstauchte - grausam - da muß ich heute noch weinen.

    Böse Zungen allerdings, würden von der Sequenz in der Höhle behaupten, das alles doch irgendwie zu sehr konstruiert wurde - so ähnlich wie in einer Geisterbahn, wo man genau weiß, daß hinter der nächsten Ecke wieder mal was voll Schauriges auftaucht!

    Wie gesagt - ich denke man kann es einfach besser und überraschender gestalten.

    Übrigens da Du jetzt schon zum 2. Mal den Vergleich zur Serie von Hermann
    " Türme von Bos-Maury " ziehst. Ich habe immer ein offenes Ohr für konstruktive Vorschläge. Also wenn Dir ein Zyklus oder ein Album daraus sehr gut gefällt, nehme ich es gerne auf meine Klassikerliste mit auf, bzw. könnte eigentlich sogar eher in den normalen Albenbereich kommen, da der erste Band ja erst 1984 erschien - das wäre ja unser Cut-Bereich

    Konkrete Vorschläge aber bitte wieder in den Haupt-Thread!
    Comic-Stammtisch-Link

  20. #20
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    Immerhin haben Greg und Hermann die geradezu klassische Abenteuerszene "Hängebrücke" nicht ausgereizt, sondern sie überraschend schnell umgangen (außer in meinem Zack fehlt da wieder eine Seite ).
    Grundsätzlich habe ich an eine solche Geschichte nicht die höchsten Ansprüche: Es wird geradlinig erzählt, es gibt keine Erzählperspektivwechsel, keine Parallel- und Nebenstränge in der Handlung,...
    Solche Raffinessen muß man anderswo suchen. Trotzdem gefallen mir die Andy Morgan Bände, die ich habe und ein weiterer ("Im Tal der toten Augen" oder so ähnliche) ist mit der Post noch unterwegs. Mal sehen, wie diese Geschichte ist.
    Was Bos-Maury anbetrifft: Gute Idee. Ich blättre mal in nächster Zeit meine Bände durch und mail dann einen Vorschlag.

  21. #21
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von JoeK Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich habe ich an eine solche Geschichte nicht die höchsten Ansprüche: Es wird geradlinig erzählt, es gibt keine Erzählperspektivwechsel, keine Parallel- und Nebenstränge in der Handlung,...
    Solche Raffinessen muß man anderswo suchen.
    Aber gerade die Ansprüche steigen doch sehr , je älter man wird - außer bei Fix + Foxi usw. wo je älter man wird die Ansprüche scheinbar nie steigen.
    Bzw. im Alter werden diese Leser auf einmal wieder zu wahren Kindern - eben Nostalgie pur. (mußte ich gerade mal loslassen, weil wir einen Thread im Kauka-Forum bezgl. der Altersgruppe von Fix+Foxi Leser haben)

    Ansonsten erwartet man doch heute von einem modernen Comic sehr wohl Erzählperspektivwechsel, Parallel- und Nebenstränge in der Handlung. Nichts gegen Andy Morgan - mir gefallen die klassischen Abenteuer-Comics auch immer ganz gut.
    Nur würde man den heutigen Publikationen viel mehr Handlungstiefe abverlangen - als man den klassischen Serien zumutet. Ich erwähne es immer wieder - aber es lässt sich einfach nicht weg diskutieren - durch den Nostalgie Effekt verändert sich m.E. das Leseverhalten doch sehr. Da ertappe ich mich auch selbst bei.
    Am eklatansten fällt mir das immer im Superheldenbereich auf. Da erinnern sich viele der "alten Fans", z.b. immer an die guten alten Williams-Hefte. Zugegeben von der Aufmachung waren die seinerzeit Klasse - und auch heute macht es noch Spaß sie in den Händen zu halten, zu lesen und am Papier zu riechen. Aber viele der Stories und auch Zeichnungen waren wirklich dermaßen schlecht - wenn man die heutigen Sachen vergleicht - natürlich gilt das nicht pauschal für alle Hefte - aber dann hat sich zeichnerisch unglaublich was verändert - und auch manche Superheldenserien sind wesentlich reifer als die früheren Ausgaben. Der Anspruch ist aber enorm gewachsen, zumindest spreche ich jetzt mal für mich, daß mir viele neueren Hefte schon ziemlich fade vorkommen - obwohl sie vielleicht um Längen besser sind als die Golden + Silver Age Comics.

    Im Prinzip wundere ich mich daher, daß Deine Ansprüche für Dich selbst noch die gleichen Maßstäbe wie vielleicht früher aufweisen - da weiß ich jetzt nicht ob ich Dich dafür beneiden soll oder nicht!
    Geändert von hipgnosis (20.12.2005 um 16:19 Uhr)

  22. #22
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    Original geschrieben von hipgnosis:Bild - S.25 - Da bin ich ganz ehrlich - das hätte ich viel detaillierter erwartet, ansonsten sind das ja immer die Highlights, diese einzelnen Bilder die eine ganze Seite oder gar Doppelseite belegen.
    Ganzseitiges gibt's aber nicht allzu zu häufig in Andy Morgan: Außer der genannten Seite: Manhattan, Seite 25; Caranoa, Seite 5; Guerilla, Seite 30 (allerdings mit Einschub anderer Bilder).
    Original geschrieben von JoeK: Trotzdem gefallen mir die Andy Morgan Bände, die ich habe und ein weiterer ("Im Tal der toten Augen" oder so ähnliche) ist mit der Post noch unterwegs.
    Im Tal der tödlichen Augen ist mE in Bezug auf die Interaktionen der Charaktere der bessere Comic. Hier wandern Andy und Co. auch ein gehöriges Stück Weges durch die Landschaft und erregen dabei - zumindest bei mir - mehr Interesse (Spannung in Handlung und Dialog). Insofern glaube ich, dass Du Dich auf das Album freuen darfst.

  23. #23
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    Kreuzdonner!

    Erzählperspektivwechsel, Parallel- und Nebenstränge in der Handlung ...
    und weiter oben irgendwie hiess, es der Comic wäre zu langweilig in der
    Farbe etc. etc. Also alles bunter ... wie wäre es vielleicht mit noch ein
    paar Muskelkerlen und halbnackten Mädels?

    Lasst das doch vom Maintream erledigen und ignoriert nicht die
    Sonderstellung von Andy Morgan, die gerade nur deshalb zustande-
    gekommen ist, weil Andy Morgan so ist, wie er ist.

    So, wie er daherkommt (diese und die anderen Storys dieser
    Serie), so transportiert die Geschichte die Weite und Gefahr des
    Landes, nimmt den Leser auf die Reise mit und man kann die
    jeweilige Natur fast schon riechen.

    Da Andy Morgan ursprünglich viel komplexere Geschichten beinhalten
    sollte, diese aber zur damaligen Zeit in Konkurrenz zu einigen
    anderen Serien stand, hat man sich bewusst zu diesem anderen
    "naturorientierten" Stil entschlossen, der imho die besondere Qualität
    von Andy Morgan ausmacht.

    Das ist vielleicht nicht optimal für jeden Geschmack, die reisen jedoch,
    die man mit Andy Morgan unternimmt sind schon etwas ganz besonderes.
    Erzählerisch und vor allem zeichnerisch vom allerfeinsten.

    Da wundere ich mich dann auch, wie man diese Sonderstellung mit der
    Entwicklung bei den Superheldengeschichten vergleichen? Einfach
    unmöglich so etwas!

    Gruss

    horst

  24. #24
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Im Prinzip wundere ich mich daher, daß Deine Ansprüche für Dich selbst noch die gleichen Maßstäbe wie vielleicht früher aufweisen - da weiß ich jetzt nicht ob ich Dich dafür beneiden soll oder nicht!
    Da hast Du mich gründlich mißverstanden: Auch ich suche natürlich in neuen Comics genau diese Elemente, am besten verbunden mit einer adäquaten Bildsprache. Aber: Wie Du selber schriebst, bei den alten Klassikern drückt man gerne ein Auge zu. Gregs Geschichten halte ich übrigens grundsätzlich nicht für den Stein der Weisen, das gilt auch für seine anderen Stories (Luc Orient, Comanche, Bruno Brazil,...). Allerdings gibt es bei allen genannten Serien Ausnahmen, die mir sehr gut gefallen. Da es aber halt die Klassiker aus der Kindheit sind.....
    Bei Andy Morgan kenne ich nur nicht alle Bände, deshalb kann ich bei ihm noch nicht endgültig beurteilen, welche Geschichten bei ihm die oben genannten tollen Ausnahmen sind.

  25. #25
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ganzseitiges gibt's aber nicht allzu zu häufig in Andy Morgan:
    Das Statement von mir weiter oben, war auf Comic-Alben im Allgemeinen bezogen, nicht auf die Serie Andy Morgan im Einzelnen.
    Ich meinte das Ganzseitige Bilder oft die Highlights eines Comics darstellen.




    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Erzählperspektivwechsel, Parallel- und Nebenstränge in der Handlung ...
    und weiter oben irgendwie hiess, es der Comic wäre zu langweilig in der
    Farbe etc. etc. Also alles bunter ... wie wäre es vielleicht mit noch ein
    paar Muskelkerlen und halbnackten Mädels?

    Muskelkerle und halbnackte Mädels - O Graus - bitte verwechsele hier nichts.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Lasst das doch vom Maintream erledigen und ignoriert nicht die
    Sonderstellung von Andy Morgan, die gerade nur deshalb zustande-
    gekommen ist, weil Andy Morgan so ist, wie er ist.
    Lassen wir ja - aber zumindest dieses Album ist ja auch nicht so weit vom Mainstream entfernt, oder!?!

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    So, wie er daherkommt (diese und die anderen Storys dieser
    Serie), so transportiert die Geschichte die Weite und Gefahr des
    Landes, nimmt den Leser auf die Reise mit und man kann die
    jeweilige Natur fast schon riechen.
    Würde im Prinzip stimmen, daß wenn es so wäre wie Du schilderst, ein Qualitätsmerkmal wäre.
    Aber wo bitte schön wird denn in diesem vorliegenden Abenteuer - und ich meine auch nur dieses, hier steht nicht Andy Morgan als Serie zur Debatte - die Weite des Landes in den Vordergrund gerückt. Etwa in dem man fast das halbe Album in einer riesigen Höhle spielen lässt (S.17 - S.35).
    Und das obwohl der Titel " Die Festung im Nebel " heißt - diese kommt aber leider viel zu kurz weg. Um im Superheldenjargon zu bleiben hätte man das Album vielleicht eher " Die Bathöhle " nennen sollen.


    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Da Andy Morgan ursprünglich viel komplexere Geschichten beinhalten
    sollte, diese aber zur damaligen Zeit in Konkurrenz zu einigen
    anderen Serien stand, hat man sich bewusst zu diesem anderen
    "naturorientierten" Stil entschlossen, der imho die besondere Qualität
    von Andy Morgan ausmacht.
    Das habe ich nicht gewußt - und ist für meinen Geschmack dann die falsche Entscheidung. Ich meine nicht den naturorientierten Stil - der steht ja auch in keinem Widerspruch zur komplexere Geschichten. Welche Serien waren dann mit den komplexeren Geschichten gemeint. Ich hoffe Du verstehst unter Komplexität auch Niveauvoll und nicht nur ineinanderverschachtelte Stories.
    Wenn dem so ist - warum hat man sich denn dann dagegen entschieden - wäre es seinerzeit nicht verkäuflich gewesen?

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Das ist vielleicht nicht optimal für jeden Geschmack, die reisen jedoch,
    die man mit Andy Morgan unternimmt sind schon etwas ganz besonderes.
    Erzählerisch und vor allem zeichnerisch vom allerfeinsten.
    Das mag schon zutreffen für andere Andy Morgan Abenteuer - ich kenne noch zu wenig. Aber im vorliegenden Fall und ja nur darauf waren unsere Statements gemünzt - ist es m.E. nicht allererste Sahne!


    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Da wundere ich mich dann auch, wie man diese Sonderstellung mit der
    Entwicklung bei den Superheldengeschichten vergleichen? Einfach
    unmöglich so etwas!
    Du weißt ja hoffentlich das der Superhelden-Vergleich auf eine ganz andere Kernaussage gemeint war - um etwas zu verdeutlichen.
    Aber gib Dir ruhig weiter Mühe - bisher konntest Du mich noch nicht von der überragenden Qualität des Albums überzeugen - versuch´s noch mal - @Martin 37 + @Felix da cat hatten ja auch bei anderen Titeln schon Erfolg mit Ihrer Überzeugungsarbeit.

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