<<< Untergrund, Süden von London >>>
Nichts geschah. Für Bruchteile von Sekunden war es den Vampiren so, als wäre dort vor ihnen nie ein lebendes Wesen gewesen, doch dann lauschten sie einmalig einem leisen Herzklopfen, bevor die Stille wieder eintrat.
Nariana wurde schleierhaft vor Augen, ihr war es mit einem Mal als würde sie das leise Summen eines Kindes hören.
<<< Traumwelten - Nebelwald >>>
Raschelnd erhob sich der Wald in einem plötzlichen und heftigen Windstoß bevor jedweder Geräusch zu verstummen schien.
"Hast du Angst?" flüsterte das Mädchen leise, wobei ihre Augen den Mann fixierten. Nebel kroch geräuschlos aus dem Unterholz und bedeckte den Boden knöcheltief. "Sie werden kommen und du solltest dir über deine Loyalität klar werden." hauchte sie hinterher.
<<< Straße nach Norden >>>
Unweit der Kutsche standen die Pferde abseits der Straße un dgrasten am Wegerand. Dexter folgte Christoph langsam und wollte gerade antworten, als Césara sich einmischte.
"Was bringt es zwei Leitwölfen immer nur gegeneinander zu agieren, wenn man gleichen Status, gleiche Macht, ähnliche Absichten hat? Eve und Magdalena sind das Gegenstück voneinander, ein direkter Kampf würde keine überleben, alle Beide oder sich bis in alle Zeit hinziehen." meinte die Assasine, wobei sie ihre Augen noch immer geschlossen hielt, nur ein leises. "Da hat sie nicht ganz unrecht" von Dexter endete ihre Aussage.
>>> Schattenwelt - Halle der Senegaten <<<
An seiner Hand, die Labelaz festhielt, spürte Raphael kurz etwas feuchtes, bevor das Mädchen lautstark die Nase hochzog und mit dem Ärmel übers Gesicht wischte. Ihre Emotionen waren ehrlicher Natur, entweder war sie noch nicht alt genug um abgebrüht zu sein, sie war naiv oder einfach anders als die Gegner, die man ihnen bisher gesannt hatte.
"Um uns zu dienen hängt eure Macht und ihr zu sehr an euren Königen, das hat die kleine Hexe wohl nicht bedacht!" fauchte die Senegatin, die sich noch mit Kapuze und gezogenen Dolch zurückhielt. Ihre Verachtung war deutlich in ihren Worten und jetzt da sie deutlich sprach schwang ein zischeln mit.
Ungerührt und ohne Regung fixierten die roten Augen von Labelaz Schwester weiterhin Magdalena, ihr Gesicht war wie das einer gemeißelten Statue und unidentifizierbar, doch bei den Worten der anderen Senegatin verzogen sich kurz ihre Mundwinkel nach unten, bevor Magda eine kurze und flinke Bewegung in ihrer Dolchhand wahrnahm.
Ohne das Raphael, Magdalena oder Labelaz gesehen hätten wie sie es getan hatte, ragte nun ihr Dolch aus der Brust der verhüllten Senegatin. "Finite!" meinte sie kalt.
Rote Lichtfäden durchbrachen die Haut ihres Opfers in Form der gleichen Runen die auch den Dolch zierten, sie verfärbten die Haut darum schwarz bis die Schwärze auf den ganzen Körper überging und ihn veränderte wie in verbrannte Erde.
Erst als die Senegatin den Dolch ruckartig wieder herauszog fiel der Körper zu einem Häufchen Asche zusammen.
Labelaz schlug die Hände auf ihren Mund vor Entsetzen. Raphael konnte deutlich sehen das auf dem Dolch in ihren Händen sieben Runen auf der Mitte der Klinge lagen, auf der die er hatte prankten nur drei, so wie auf dem Dolch der jetzt Toten.
"Sie hatte Recht." begann sie eisig und stieg die fehlenden Stufen herunter und trat dann langsam einige Schritte auf die drei zu, wobei sie die Klinge in ihren Händen drehte.
"Die Herrin hat vor eure Welt zu unterwerfen und euch... Menschen... bleibt dann nur zu folgen oder zu sterben, ihr jedoch, Lady Magdalena, seid eine Dienerin des... wie nennt ihr es? Gottes und Gott... gehört zu ihr... somit wäre eure Macht dahin und uns nicht mehr nützlich und..." sie lachte kurz höhnisch schnaufend und sah Magda dann wieder durchdringend an. "Ich zweifle das jemand eures Status so leicht die Seiten wechseln würde."
Am Rande hörten Magdalena und Raphael leises klappern, das Schlagen von Metall auf Metall und das Klappern von Knochen dazwischen.
"Ich mache euch ein einmaliges Angebot." ihre Augen wanderten über Raphael zu dem Mädchen vor sich. "Rettet meine Schwester und ihr werdet Leben, ich schicke euch zurück in eure Welt... das ihr sie warnen könnt... das ihr eure Avatare erwecken könnt."
"Das ist Hochverrat!" platzte es entgeistert aus Labelaz heraus und ihr Körper spannte sich an und mit den Armen fuchtelnd drückte sie gegen Raphaels Griff.
"Ich weis Labelaz, aber ich habe es nicht so weit gebracht um dann das einzige zu verlieren das mir noch wichtig ist." gab sie zurück und Lächelte fast sanft, woraufhin das Mädchen schwieg und das Angebot noch immer in der Luft schwebte, neben dem Unheil ankündigenden Klappern.
Sphinx
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