Irgendwie hab ich grad das Gefühl, daß wir genau den richtigen Comic gemacht haben.
ich habde das gefühl, ich lebe in einem anderen deutschland. was meinen konsum einheimischer filme, aber auch comics angeht.
speziell würde ich nicht die existenz von zwei (!) deutschen musiker-biografien in comicform als "zuviel" bezeichnen. wie wenig denn noch? deutsche comics, die explizit die ddr aufarbeiten, fällt mir sogar nur einer ein, und der ist shcon fast zehn jahre alt. und die ein oder zwei deutschen autobio-stoffe im jahr ... naja, masse sieht anders aus.
Na, mit DDR- und NS-Aufarbeitung meinte ich eher Kino & TV-Filme.
Autobio-Stoffe sind es erheblich mehr als ein, zwei (den Eindruck hab ja nicht nur ich sondern auch besagter Börsenblatt-Autor) - Gefühlte 50% der deutschen Comicproduktion. Und Biografien gibt's auch wirklich nicht gerade wenige: Goethe, Schiller, Zappa, Elvis, Cash, Che, Martin Luther King, Marley ... (natürlich nicht alle deutsch - aber in letzter Zeti hierzulande veröffentlicht).
doch. importware.
aber, ganz ehrlich: auch die andren sachen, von denen du shcon "zu viel" gesehen hast, waren zu 90% importware.
wie gesagt: du misst mit zweierlei mass.
ganz klassisch könnte ich übrigens mit hans-rudi wäscher kontern oder dem mosaik, oder mit vielen kauka-produktionen (andrax, nicht wahr? ), aber auch in jüngster zeit mit den hohlbein- und meyer-adaptionen. fantasy- und sf-comics mögen nicht "typisch deutsch" sein, aber insgesamt enstanden in den letzten 50 jahren sicher tausend oder mehr entsprechender produkte.
eben: nicht alle deutsch.
ich versuche hier grade den überblick zu behalten, denn mir wird absolut nicht mehr klar, was eigentlich kritisiert wird. rein von der auswahl der stoffe haben wir sicher mehr fantasy- als autobio-/ bio-comics in deutschland. splitter und nicht zuletzt cross cult legen da eine ordentliche latte hin, vom manga-bereich mal ganz zu schweigen. hier sehe ich eine verhältnismässigkeit, die eher für MEHR autobio-stoffe spräche, da diese doch in der minderzahl sind. im quartal erscheinen mehr fantasy- oder phantastische comics, als biografische comics im ganzen jahr.
oder geht es dann doch - wie gelegentlich herauszulesen war - nur um deutsche eigenproduktionen? hier sehe ich - neben etwa dem shcon erwähnten andrax und den schon erwähnten adaptionen von fantasy-romanen - auch z.b. bei weissblech viel im wortsinne phantastisches zeug. auch hier überwiegt in der masse wieder all das, von dem es doch angeblich zu wenig gibt.
von daher verstehe ich die kritik nicht ganz. phantastische stoffe sind auf dem deutschen (und internationalen) comicmarkt klar in der EXTREMEN überzahl. um ein "noch mehr" kann es also nicht gehen. wir dürften hier höchstens über die qualität reden, aber die ist so was von geschmackssache ...
Stimmt, ich würde "Argstein" wahrscheinlich auch gut finden, wenn nicht Eckart Breitschuh der Zeichner wäre (mit dem ich ja hier im Forum schon des öfteren aneinander geraten bin).
Ja, an Argstein musste ich auch sofort denken, als Amigo geschrieben hat, was ihn an Stoff interessieren würde.
"Menschenblut" von den Leuten vom "Schwarzen Turm", bevor sie zum "Schwarzen Turm" wurden, war absolut genial, aber keiner hat´s gemerkt oder merken wollen. Und DAS ist das eigentliche Problem. Kann nur jedem empfehlen die 36 ( warens glaub ich) Hefte irgendwie nachzuordern.
In tiefer Trauer...
Nun denn.... mir fallen keine ein. Warum? Weil ich mir die Namen schlechter Autoren (sei es für Film, Fernsehen, Bücher, Comics, Hörspiel oder weiss der Geier was) nunmal nicht merke.
Ich bezog mich allerdings bei meiner Kritik hauptsächlich auf die "laufenden Bilder". Da ist ja wohl kaum zu übersehen, dass Produzenten in unseren Landen nur dann Geld springen lassen, wenn seicht, peinliche Beziehungskomödien, Pöhse Nazizeitschinken, Wilde Kerle Filme oder mäßig spannende Krimis gedreht werden sollen. Und die Krimis schaffens i.d.R. nicht einmal ins Kino, sondern nur ins Fernsehen. Natürlich gibt es hin und wieder auch mal in den anderen Sparten was neues, aber das ist eher marginal. Dass ein spannender Thriller auch in Deutschland funzt bewies "Das Experiment" mit Moritz Bleibtreu.
Dass es schwierig sein soll auch solche Stoffe bei uns umzusetzen sehe ich weniger in den Bezeichnungen BKA, Kripo und dergleichen, weil ich es immer gruseliger finde mich mit einer Verschwörungstheorie vor der eigenen Regierung zu fürchten als vor der Lachnummer übern Teich. Nein, das größere Problem sind die nahezu nicht vorhandenn Qualitäten der Schauspieler. Der Rest ist reine Geldfrage. Und bei Comics ist man wenigstens nicht von Schauspielern abhängig.
Im Buchsektor gibts zwar noch Holbein, aber bei seinem Schreibstil muss ich dezent erbrechen. Vielleicht liest es sich als Comicadaption ja besser.
Posiitv find ich Frank Schätzing, der sehr spannende Romane in unseer Landen angesiedelt hat. Aber ein paar Ausnahmen machen nunmal nicht die große Welle, Herr Muhr.
autoren, die sich nur mit dem 3. reich und der ddr befassen, sind also automatisch schlecht? vielleicht, nur vielleicht, fallen dir keine namen ein, weil es diese namen nicht gibt? speziell im comicbereich?
und dein posting zeigt ja exemplarisch, was ich vermute: irgendwie weiss kaum einer so genau, um was es KONKRET geht. irgendwie geht es halt um nazis, ostdeutsche, comics, filme, zu viel, zu wenig, fantasy --- schwurbel. und dann steht da halt von dir "Nun ja, ich meinte damit ja auch, dass viele Autoren leider nur bei dem EINEN Thema aus unserer Vergangenheit kleben bleiben.", aber gemeint sind halt filme.
sehr gute filme der letzten jahre, die in keine deiner kategorien fallen, waren u.a. "die fetten jahre sind vorbei", "keine lieder über liebe", "muxmäuschenstill".
"das parfüm", zu dem man stehen kann, wie man will, passt auch in keine deiner kategorien. überhaupt, tykwer ... mir scheint ja, dass ein gutteil der hier geäußerten kritik, sei es an deutschen filmen oder comics, auf fakten beruht, die in den 90er jahren aktuell waren. aber die katja-riemann-ära ist vorbei, und das ist gut so. der deutsche film von heute sieht anders aus. und hat auch gute darsteller.
und man sollte anmerken, dass immer noch mehr filme über das 3. reich aus hollywood kommen aus deutschland. ich glaube also, dass hier deutlich mehr aus dem bauch heraus geurteilt wird, als wirklich empirisch belegbar ist.
hohlbein (der nicht der jüngere ist und nicht der ältere, kein maler und sich mit h schreibt) ist sicher kein großer stilist. aber was wäre von andreas eschbach zu halten, von marrak, thiemeyer, iwoleit und anderen, die nicht-serienabhängige unterhaltungsliteratur verfassen? was von cornelia funke?
nein, eine ausnahme macht noch keine welle. (ich habe allerdings auch nie eine welle herbeigeredet, also what the ...?) ich glaube aber, dass hier deutlich verzerrte perspektiven in mancherlei hinsicht vorliegen.
Ich muss L.N. Muhr ganz klar zustimmen. Es gibt reichlich Gutes in "unseren Landen" und deine Behauptungen scheinen wirklich mehr aus dem "Bauch heraus" zu sein, als echte Fakten oder Belegbares.
Übrigens lassen nicht Produzenten bei Filmproduktionen das Geld springen, sondern zahlreiche andere Geldgeber, wie Fernsehsender, Filmstiftungen oder andere willige Financiers. An denen liegt es auch oft, was produziert wird und in welcher Form. Produzenten sind quasi nur die Verwalter und Disponenten einer Filmproduktion.
Dass aber wirklich immer noch jedes Jahr gute deutsche Filme an einer Hand abzulesen sind, liegt einfach daran, dass der deutsche Filmmarkt ein kleiner und von Geldnöten geplagter Markt ist. Es ist oft schwierig willige Geldgeber für ambitionierte Projekte zu finden und oft fehlt es aber auch guten Leuten in entscheidenden Schlüsselpositionen. Was Deutschland fehlt, sind mehr wirklich gute Filmregisseure. Doch als solch einer kann man in Deutschland nur schwer überleben. Viele Leute gehen daher zum Fernsehen, in Studios oder die Werbung.
Und gute Schauspieler gibt es in Deutschland allemal. Man braucht nur mal ins Theater zu gehen. Da findet man sie, Helden, Charakterdarsteller, Stereotypen, etc. Wieso sie aber nur so selten auf der Leinwand zu sehen sind, liegt einfach auch an der Mentalität des deutschen Publikums, denke ich. Ausländische Stars sind einfach immer noch "aufregender" für den deutschen Konsumenten. Da sieht man auch an den Titelblättern zahlreicher Zeitschriften. Dass sich dorthin mal ein deutsches Gesicht verirrt, ist selten. Der Grund dafür ist aber, dass deutsche Gesichter keine Ausgaben verkaufen. Und das ist sogar belegt.
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Gute Schauspieler am Theater? Ja, deutlich mehr als im deutschen Film. Zugegeben. Das mag u.a. daran liegen, dass man auf der Bühne mehr schauspielern als "gut aussehen" können muss.
Dass aus Amiland mehr Filme zum Thema Drittes Reich kommen ist nur natürlich: die drehen ja auch verhältnismäßig mehr Filme wie wir. Daher mag der Schnitt bei uns so unausgewogen wirken. "Muxmäuschenstill" und das "Parfum" fand ich übrigens auch sehr gut.
das ist ein monster-klopper --- suspense hat da eher nix zu suchen. bei hellboy meckert ja auch keiner über fehlende suspense.
@mr. klump: viele deutsche schauspieler sind auf der bühne UND im film aktiv. und bühne verlangt schlicht ein anderes schauspielerisches verhalten als film - aber nicht unbedingt ein besseres. die bühne verlangt mehr körpersprache und weniger mimik, plakativeres reden und extremeren einsatz stimmlicher nuancen.
Nicht falsch verstehen: Zeichnen kann Breitschuh - mir geht nur seine patzige, herablassende Art auf den Senkel - ergo kann ich seine Comics nicht so wertschätzen, wie ich sollte.
Ja, Eichingers "Parfüm" fand ich auch nett - war ja eine Art "historischer Superheldenfilm". Überhaupt brauchen wir mehr Leute mit großen Visionen wie Eichinger, Petersen, Emmerich, Tykwer, Frankreichs Luc Besson und Christophe Gans, Russlands Bekmambetov, Neuseelands Peter Jackson oder Mexikos del Toro. Meinetwegen auch mehr Bully Herbigs (auch wenn er ein mieser Filmemacher ist). Hauptsache kreative Visionen und Vielfalt in den Themen. Das gibt es derzeit definitiv noch viel zu wenig. Besonders in Deutschland.
Vielleicht lässt sich das ja auch auf den Comicsektor übertragen. Fehlt nur so etwas wie ein großer "Produzent" mit Geld, Geschmack und Visionen, dann ließe sich auch hierzulande eine international erfolgreiche Comicindustrie aufbauen - nicht nur eine, die zu 95% ausländisches Material zweitverwertet. Riskant wäre eine solche Aufbauarbeit aber natürlich schon - wie man am Beispiel CrossGen gesehen hat ... Die haben auch Neues probiert, sie hatten ein paar Millionen Dollar Startkapital und es hat einfach nicht hingehauen.
Wir sind nur leider zu "klein" um so etwas wie ein neues Comic-Großstudio auf die Beine zu stellen - und die großen deutschen Verlage gehen auch lieber auf Nummer Sicher. Verständlich, aber schade ist das natürlich trotzdem ...
Oh Güte. Aber echt. Amigo, ich glaube, deine Definition eines guten Regisseurs/Filmemachers ist wohl die eines echten Fanboys. Imho brauchen wir vorallem mehr Intensität und Aussagekraft. Petersen mag manchmal okay sein, Emmerich ist aber eine Katastrophe. Eher ein Cashmaker/Global-Player. Und Herbig ist durchaus ein guter Regisseur und Produzent, nur sein Humor trift einfach nicht Jedermanns Geschmack. Meinen übrigens ebenso wenig.
Ach, und was die Comicindustrie in Deutschland angeht, so gehören dazu mehr Faktoren, als nur Geld und Visionen. Zuerst einmal müsste das Publikum geschaffen werden. Denn der Comic leidet meiner Meinung nach immer noch an Akzeptanz, aber wenn nicht daran, dann an Ignoranz. Das Medium müsste einfach aus seinem jetzigen Nest rausschlüpfen. Werden, wie der Comic in den USA, Frankreich/Belgien oder Japan. Zu einem festen Bestandteil der Medienlandschaft.
Was dann noch fehlt, sind ordentliche Comicmacher. Einige Gute haben wir ja, feine, raffinierte Zeichner und Künstler. Aber oftmals schaffen es Viele nicht darüber hinaus, ihre eigenen, persönlichen Erlebnisse zu verkaufen. Der autobiographische Comic wird ja seit einiger Zeit ausgeschlachtet, wie eh und je. Aber mehr gibt's da auch nicht viel. Paar Ausnahmen. Aus Hamburg oder Berlin.
Was dann noch fehlt, das ist ein gewisser Geschäftssinn. Der scheint mir Mangelware zu sein. Was überall aber reichlich vorhanden ist, das ist Gemächlichkeit. Die führt aber im Business meist nur zum Niedergang. Es sei denn man ist Langzeitanleger.
Hey, ich mag auch viele stille Filme wie "Die zwölf Gechworenen" oder "Die 7 Samurai" oder manches von Godard, aber ich stehe auch dazu, dass ich Eventfilme großartig finde, wenn sie gut gemacht sind. Da sehe ich dann nur zu gerne über Schwachstellen hinweg.
Ich habe nicht behauptet, dass Emmerich ein supertalentierter Filmemacher ist. Er hat starke defizite bei Story und Dialogen - wie auch George Lucas und viele andere - aber er produziert Visionen die mitreissen. Mir hat Moon 44 jedenfalls gefallen - und auch Independence Day, Godzilla und seine anderen Materialschlachten. Und auch Petersens Enemy Mine und die Unendliche Geschichte waren wirklich nicht schlecht. Stellt euch mal vor, die Regisseure von Moon 44 und Enemy Mine wären hiergeblieben und hätten weiter in Deutschland Filme gemacht - das wäre der Traum eines jeden Fanboys gewesen. Spätestens mit dem aufkommen der digitalen Revolution hätten hierzulande gigantische SF-Blockbuster hergestellt werden können ... Aber nein, sie haben den verführerischen, den einfachen Weg gewählt, nach Hollywood, zur dunkeln Seite der Macht.
Und was die Comics angeht: Es gibt viele Talente hier, die aber leider ihr täglich Brot anderweitig verdienen müssen, deshalb kommt keine regelmäßige Produktion zustande - und ergo gibt es auch keinen nennenswerten Markt für einheimische Comics. Und ohne Nachfrage kein Geld für die regelmäßige Produktion. Wie gesagt: So was wie bei CrossGen wäre nötig: Viel Geld zur Verfügung stellen, ein regelmäßig erscheinendes, gutes Produkt erstellen, die Nachfrage wird erzeugt und alles trägt sich irgendwann von selbst (oder eben nicht ... wie in diesem Fall). Nur so könnte es funktionieren. Ohne starke, belebende Impulse von außen geht es nicht. Also wird es hier und da immer mal wieder gute deutsche Comics geben - aber wohl nie eine starke, profitable Industrie.
Also, ich sehe es auch weniger in den Bezeichnungen "BKA, Kripo und dergleichen", sondern im Image derselben im Verhältnis zu "FBI, CIA und dergleichen" (NSA nicht vergessen)
Ansonsten: Klar, die eigene Regierung ist einem näher als die der USA, aber Merkel als Verschwörerin? Oder deutsche Burschenschaften gegen Skulls&Bones? Außerdem wären die Auswirkungen einer Verschwörung (Nazis, Aliens, Aliens-Nazis etc.) bei der US-Regierung doch etwas interessanter als bei der deutschen.
„Lachnummer übern Teich“ kann ich gar nicht nachvollziehen. Zumindesten werden die Leute nicht lachen können die in Ländern leben, die von CIA-Aktionen betroffen waren. Und allem aktuellen Versagen (wenn es denn eines war) und Kompetenzgerangel zum Trotze: CIA und NSA sind ja wohl immer noch andere Kaliber als das was wir haben.
Aber gut, Meinungen sind ausgetauscht.
Gruß
Bernd
Geändert von Nanoc (20.03.2008 um 10:51 Uhr)
Ich mag auch Emmerich, Filme wie Godzilla oder The day after tomorrow fand ich sehr cool gemacht.
Und demnächst kommt wieder ein guter Emmerich Film: 2012
Und für Aufbau Arbeit bin ich bereit
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