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  1. #1
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    LTB 135 - Donald im Pech

    Wie man sich vielleicht noch erinnert, hatte ich mich noch vor kurzem öffentlich gewundert über die Begeisterung, welche die >100 LTBs hier im Forum hervorrufen; ich hatte damals einige gelesen und für schlecht befunden. Nun habe ich mir doch wieder eins gekauft – und siehe, es ward Licht...
    Hier also die Besprechung von LTB 135, „Donald im Pech“. Ich habe mir die Neuausgabe mit dem alternativen Titel „Der Kampf um den Mondsand“ von 2005 besorgt.

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    Die Storys:

    -“Kampf um den Mondsand“ (41 Seiten): Das Buch startet fulminant, mit einer köstlichen, von Giorgio Pezzin geschriebenen und von Massimo DeVita mit viel Witz und Detailliebe gezeichneten Groteske um Gemüseknappheit und wachstumsfördernden Mondsand.
    Weltweit gehen die Gemüse- und Obsterträge zurück; die Preise klettern in derart astronomische Höhen, dass Äpfel fortan nur noch beim Juwelier zu bekommen sind. In diese Misere platzt die Nachricht eines Wissenschaftlers, der die wachstumsfördernde Eigenschaft von Mondsand entdeckt hat. Zwischen Klaas Klever und Dagobert Duck entbrennt ein Rennen zum Mond, bei dem es um Sekunden geht. Da Dagoberts Erzfeind den Ingenieur Düsentrieb entführt, müssen Donald und die Kinder möglichst schnell eine Rakete selber basteln – ein Unterfangen, das zum Desaster gerät...zum Kringeln komisch!
    Pezzin und DeVita scheinen eine ideale Zusammensetzung zu sein: Der Irrwitz der Story wird von DeVita hervorragend, mit viel Tempo, Schmiss und Bildwitz 'rübergebracht. Die Geschichte strotzt vor witzigen Details und ironischen Anspielungen. Ein Hochgenuss!
    Einziger Wermutstropfen: Das ursprüngliche Problem (die Gemüseknappheit) wird am Schluss nicht aufgelöst.

    -“Der RASTERAX 2000 (57 Seiten): Die Entenhausener Polizei ist heillos überfordert. „Vom Strafzettel bis zum Jahrhundetraub, es gibt nichts, wofür wir nicht zuständig wären!“ klagt Kommissar Hunter.Doch dann wird der „RASTERAX 2000“ vom Stadrat bewilligt, ein riesiges, weit vernetztes Polizei-Computersystem, das der Polizei viel Arbeit spart. Als dann aber auch noch Robot-Polizisten und eine Totalüberwachung Entenhausens per Satellit eingeführt werden, droht die Sache aus dem Ruder zu laufen: Die Bürger dürfen sich keinen falschen Schritt mehr erlauben. Und es dauert nicht lange, da handelt der RASTERAX völlig autonom. Nachdem sogar der Bürgermeister und Kommissar Hunter hinter Gitter gesteckt wurden, ruhen alle Hoffnung auf Micky und Goofy, die versuchen, ins Zentrum der Macht vorzudringen und den Riesencomputer unschädlich zu machen...
    Diese weitere Zusammenarbeit erhärtet die oben geäusserte Vermutung, das Duo Pezzin/DeVita sei eine ideale Zusammensetzung. Die dynamischen Zeichnungen passen bestens zu der verrückten, überraschungsreichen Geschichte, welche das (heute wieder sehr aktuelle) Thema Computerfahndung auf die Spitze treibt und damit der Wahrheit - „Überwachungsstaat“ - sehr nahe kommt. HERVORRAGEND!

    -“Der Superschnee“ (41 Seiten): Gelungen, aber weitaus harmloser nimmt sich dieser dritte Beitrag von Autor Giorgio Pezzin aus. Zeichnerisch umgesetzt wurde er vom bewährten Luciano Gatto, dessen Zeichnungen auf mich eher steif und etwas hölzern wirken; den Drive von DeVitas Stil erreichen sie jedenfalls nicht. Tick, Trick und Track erfinden mit Hilfe Daniel Düsentriebs eine Flüssigkeit, die Schneebauten unzerstörbar macht. Sofort wittert Finanzhai Dagobert das grosse Geschäft. Um das Mittel glaubhaft anpreisen zu können, lässt er einen neuen Geldspeicher ganz aus Schnee bauen. Den darauf folgenden – fruchtlosen – Angriff der Panzerknacker auf den Schneespeicher lässt er live im Fernsehen übertragen. Klar, dass diese danach auf Rache sinnen...
    Die Geschichte ist dramaturgisch weniger geschickt aufgebaut wie die beiden Vorgänger, zum Lesevergnügen reicht es allerdings allemal. Und über den logischen Hauptfehler kann man ein Auge zudrücken (die Panzerknacker müssen für ihren Einbruchsversuch eine ganz schön frühe Abendstunde gewählt haben – jedenfalls hockt zu dieser Zeit noch ganz Entenhausen, inkl. Kinder, vor der Glotze).
    Warum Dagobert am Schluss Donald mit einem Prügel verfolgt, ist mir übrigens ein Rätsel. Eigentlich müsste er die drei kleinen Ducks verfolgen, die haben den Superschnee ja erfunden.

    -“Der Schatz der Santa Rita“ (66 Seiten): Nun folgt eine Geschichte im historischen Gewand von Osvaldo Pavese (Text) und Sergio Asteriti (Zeichnungen). Abgesehen davon, dass Asteritis irgendwie breiiger Stil Geschmackssache ist, kann ich mich für die Story hier nicht wirklich erwärmen. Obwohl dies seitenzahlmässig die ausgedehnteste Geschichte dieses LTBs ist, bietet sie für die ausufernde Erzählung (die auf einer wahren Begebenheit beruht) zuwenig Platz. So ist es denn fast nicht möglich, davon eine vernünftige Zusammenfassung abzuliefern - soviel passiert da: Schiffsentführung, abgewendeter Piratenüberfall, Kentern des Schiffs mitsamt wertvollem Schatz, Hilfesuche mit dem Rettungsboot auf dem offenen Meer, Zuflucht in Havanna, Verrat, Rehabilitation, Erfindung der Tauchglocke, Bergung des Schatzes, erneuter Überfall der Piraten, Gefangennahme durch Inselbewohner... und mittendrin Mickito Maus, Minicita, Goofy und Kater Carlos! Die Story könnte ein ganzes LTB füllen; auf diese Weise würde sie wohl wirklich überzeugen. So aber wirkt sie kurzatmig und 'runtergehaspelt. Schade. Zudem: Die Farbgebung in meiner Ausgabe ist schlecht.

    -“Jeder ist seines Glückes Schmied“ (40 Seiten): Hier fällt die Qualität schliesslich ganz in den Keller. Autorin Maria Solari Pignatti und Zeichner Sandro Del Conte liefern hier eine ziemlich konfuse Story ab, bei der bis man zuletzt nicht weiss, wo sie eigentlich hinführt. Obwohl die Ausgangslage vielversprechend klingt: Aus Spargründen beschliesst Dagobert, mit Donald und Dussel unter ein Dach zu ziehen . Doch der Vermieter des gemeinsam gemiteteten Häuschens heisst Klaas Klever, und der fängt sogleich damit an, seine neuen Mieter zu schikanieren...
    Weder Klevers Schikanen noch der Verlauf der Handlung, noch der deutsche Titel ergeben einen vernünftigen Sinn. Eine Story, die man man hätte weglassen sollen!

    -„Die gute Absicht zählt“ (13 Seiten): Zum Abschluss noch eine kurze, aber ganz nette Füll-Geschichte von Ed Nofziger (Story) und dem Jaime Diaz Studio (Zeichnungen), die Dussels vom Pech verfolgte Bemühungen zeigt, Geld für Daisys bevorstehenden Geburtstag aufzutreiben.

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    Fazit: Ein schönes LTB, das fulminant startet, sich in der zweiten Story zum absoluten Höhepunkt hochschwingt, um dann, Geschichte um Geschichte, immer schwächer zu werden. Trotzdem: Die ersten beiden Storys sind Glanzstücke und tragen diesen Band über alle Höhen und Tiefen.

    Als nächstes kommt dann LTB 98 unter die Lupe, „Vorhang auf für Micky und Gamma“ - heute erhältlich unter dem Titel „Die verschwundenen Raketen“.
    Geändert von Silly Symphony (17.09.2005 um 21:31 Uhr)

  2. #2
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    Das war mein erstes LTB. Damals kannte ich weder Carl Barks noch Frau Fuchs und wie sie alle heißen. Ist aber wirklich ein gutes, wäre es nicht gewesen müsstet ihr mich vielleicht nicht in diesem Forum ertragen, mit allen meinen Fehlern...

  3. #3
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    Zu der Geschichte "Jeder ist seines Glückes Schmied... " möchte ich anmerken, daß es sich hier gar nicht um die Originalstory von Del Conte handelt, sondern um die Remake-Fassung eines vermutlich spanischen Zeichenstudios. Obendrein wurde die Geschichte auch noch zensiert!

    Eine Szene auf S. 224 kommt im Deutschen aus sprachlichen Gründen nicht verständlich rüber: Dagobert rügt Klaas Klever, er solle seine Nase nicht in sein Haus stecken und macht dazu die Scherenbewegung. Im Italienischen heißt es statt "Nase" eigentlich "Schnabel". Drum versteht man dann auch besser, daß Klever sich an denselben faßt (den Dagobert ihm abzuschneiden androhte).

    Zensiert wurde aber dann das Ende der Geschichte: Als die beiden Vogelkundler aus ihrem Zelt hervorkommen, halten sie im Original Gewehre im Anschlag. Das letzte Bild der deutschen Fassung ist in Wahrheit das vorletzte. In der originären Fassung eröffnen die beiden Männer im Schlußbild das Feuer auf Klever [sie schießen mehrere Salven auf den Gehsteig], worauf Klever panikartig das Weite sucht.

    Die geschönte deutsche Fassung ist natürlich schon als Leckerbissen für eine etwaige Fortsetzung von "Ehapa durchleuchtet" vorgesehen...

  4. #4
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    Zitat Zitat von Plattnase
    Obendrein wurde die Geschichte auch noch zensiert!
    Besser wird sie dadurch aber auch nicht...

    Wozu um Himmels Willen wird denn von einer schlechten Story ein Remake gemacht?
    Vielleicht ist das Original ja viel besser... Falls dies zutrifft: weshalb wird dann das Remake abgedruckt und nicht die ursprüngliche Geschichte?

    @Plattnase:
    Woher hast Du denn diese Information?

  5. #5
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    Ich kann den Votum nur zustimmen. Es ist zwar nicht das Beste der 130er LTBs, aber die ersten beiden Geschichten, v. a. die Micky-Geschichte steht in keinem Vergleich zu der heutigen Qualität, die man in den LTBs dargeboten bekommt.
    Beim Mondsand stört mich auch ein bisschen, dass die Lebensmittelknappheit nicht mehr aufgegriffen wird, aber irgendwann ist ja jede Missernte wieder vorbei...
    Das mit der Zensierung und Überarbeitung von "Jeder ist seines Glückes Schmied" find ich ja hochinteressant. Ich habs mir gerade nochmal durchgelesen und hab auch festgestellt, dass hier gar nichts zusammenpasst und der Schluss schon sehr abrupt ist. Hier wäre bei einem früheren LTB dann eine Zwischengeschichte gekommen, die das Ganze dann noch einigermaßen gerettet hätte. Denn so sitzen ja die Neffen alle auf der Straße!
    mfg, Gerhard

  6. #6
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    In den 80er Jahren findet man in den Taschenbüchern zahlreiche solche Remake-Geschichten! Betroffen sind vor allem die Panzerknacker-Taschenbücher (PKT), die DDT-Reihe im Nummernbereich zwischen 360 und 390 und die ODT-Reihe bis zur Nummer 21, aber auch einige LTB's.

    Man erkennt diese Remake-Geschichten an der typischen Signatur im Format "I/AT xxx-19JJ" [AT = Almanacco Topolino]. Dieses Signum bezieht sich stets auf die Originalfassung. Die italienische AT-Reihe entspricht vom Format etwa unseren MM-Heften, d.h. hier wurden Heftgeschichten per Remake auf das dreireihige Pocketbook-Format umgebrochen.

    Warum dies gemacht wurde, liegt im Dunkeln. Möglicherweise war es reine Arbeitsbeschaffung für irgendwelche spanischen Zeichenstudios, denn die Originalgeschichten waren oftmals besser gezeichnet. Im vorliegenden Fall wurde die Zeichenqualität allerdings eher verbessert, denn Del Contes Stil wirkt - zumindest auf mich - ein bißchen "hölzern".

    Ich besitze natürlich AT #262, in dem die Originalfassung abgedruckt ist und daher konnte ich alles genau vergleichen!

  7. #7
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    Sodele, auch LTB 135 habe ich mir nun noch einmal zu Gemüte geführt.
    Richtig in Erinnerung geblieben war mir vor allem natürlich die "Rasterax 2000"-Geschichte. Intelligente, gesellschaftskritische Story mit tollen zeichnungen. Der Bürgermeister erinnert mich hier übrigens sehr an Zapotek, den De Vita selbst ungefähr 5 Jahre zuvor ins Leben gerufen hatte. Der angelnde Privatmann Hunter und manch anderes kleines Highlight sorgen dafür, dass die Geschichte trotz der ernsthaften Botschaft ein reines Vergnügen ist.
    "Kampf um den Mondsand" finde ich auch sehr gelungen, wobei man mir auch erst einmal eine Geschichte des Duos Pezzin/De Vita zeigen soll, die nun wirklich ganz und gar verhunzt sein soll... Da haben sich wirklich zwei gesucht und gefunden - und man kann wirklich froh darüber sein, dass sie noch heute gelegentlich zusammenarbeiten. Wer jetzt der Logik ganz genau auf der Spur sein möchte, wird aber sicher einwerfen, dass das Konstrukt mit Namen Rakete von Onkel Dagobert es in der Realität nur schwerlich ins All geschafft hätte.

    Die Story vom "Superschnee" finde ich persönlich sehr gelungen – und auch wenn Gattos Stil vielleicht nicht so 'perfekt' wie die Zeichnungen der ersten beiden Geschichten, mag ich seine Zeichnungen einfach. Die tropfenden Schweißperlen bei fast jeder Situation sind einfach liebgewonnene Gatto-Tradition im LTB geworden. Ich kann mir nicht helfen, ich mag's.

    Noch etwas extremer ist es bei Asteritis Zeichenstil, den ich objektiv auch nicht sehr viel abgewinnen kann. Die Figuren sind alle doch etwas deformiert, rundlich sonderbar. Aber gerade zu historisch angehauchten Geschichten passt der Zeichenstil an sich ganz gut. Zudem hat Asteriti diverse super Maus-Krimigeschichten zeichnerisch umgesetzt, deren Gesamtpaket sehr gelungen war. Daher kann ich auch nicht behaupten, Asteriti nicht zu mögen. Diese Geschichte im Speziellen ist jetzt aber sicher kein Highlight, aber gut lesbar. Da werden heuzutage in LTBs Seiten durchaus weniger sinnvoll bedruckt...

    "jeder ist seines Glückes Schmied" hingegen ist einfach schlecht, "Die gute Absicht zählt" hat zumindest etwas naiven Charme aufzuweisen. Für 'nen 13-seitigen Lückenfüller durchaus nett.

  8. #8
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    Zitat Zitat von Christian P
    Wer jetzt der Logik ganz genau auf der Spur sein möchte, wird aber sicher einwerfen, dass das Konstrukt mit Namen Rakete von Onkel Dagobert es in der Realität nur schwerlich ins All geschafft hätte.
    Das meinst du jetzt nicht ernst, oder? Wer es mit Plausibilität genau nimmt, würde die ganze Geschichte von vorne bis hinten zerreissen. Zudem ist die Sache mit der Rakete ein Element, dass ja gewollt so abstrus dargestellt wird. Bemängelnswert sind meiner Meinung nach nur Elemente, bei denen man deutlich merkt, dass den Autoren nichts eingefallen ist, was entweder schlüssig oder witzig ist. (bzw. der Witz einem nicht zusagt)

    Den herlich grotesken Anfang der Geschichte hab ich immer geliebt. Da gibt es ja eine Reihe ähnlicher Geschichte, wie z.B. die Eisberggeschichte die mit der Wasserknappheit anfängt, oder die Geschichte, in der Holz teurer als Gold war etc., deren Anfänge ich auch mochte.

    Leider lässt es dann stark nach. Klever entpuppt sich als Schwerverbrecher, der persönlich (für so was hat ein Mann wie Klever Handlanger!) Menschen entführt und im All "entsorgt". Dass auf dem Asteroiden Luft war, konnte Klever nicht wissen. Das hat mich an der Geschichte immer gestört. Klever ist durchaus zu kriminellen Handlungen bereit, aber solche Verbrechen sind zuviel.
    Die Pfefferschoten als Antrieb fand ich auch weder witzig noch überzeugend. Die Geschichte endet damit, dass Dagobert als Sieger dasteht, weil er als Sieger dastehen soll. (Man denke an die unzähligen Geschichten, in denen Dagobert am Ende sagt, er werde einfach ein Luxushotel/Sanatorium/Ferienheim/Klub für Milliardäre aufmachen und alle staunen, ob seinem unglaublichen Geschäftssinn) Nicht etwa, weil er klüger oder zäher als sein Mitstreiter war, und dies überzeugend dargestellt wird. Das liebe ich z.B. auch an Don Rosa. Dagobert gewinnt nicht durch irgendeinen billigen Kunstgriff, weil er gewinnen muss, sondern weil er wirklich tatkräftiger und schlauer als die anderen ist (und dies nicht nur behauptet wird!).

    DeVita wird übrigens mit Faraci noch besser


    Ohne jetzt näher drauf eingehen zu wollen: thematisch und grafisch bedingt konnte ich mich nicht überwinden, eine Geschichte wie "Der Schatz der Santa Rita" ein zweites Mal zu lesen, wobei ich die "guten" Geschichten als Kind, Jugendlicher und junger Erwchsener immer und immer wieder verschlungen habe. (Inzwischen ist meine Comic-Sammlung auf 4 Zimmer verteilt. Da komm ich gar nicht mehr dazu, irgendwas doppelt zu lesen )

  9. #9
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    Zitat Zitat von Christian P
    Noch etwas extremer ist es bei Asteritis Zeichenstil, den ich objektiv auch nicht sehr viel abgewinnen kann. Die Figuren sind alle doch etwas deformiert, rundlich sonderbar. Aber gerade zu historisch angehauchten Geschichten passt der Zeichenstil an sich ganz gut.
    Asteriti muß man zugutehalten, daß er so ziemlich der einzige Italo-Zeichner ist, der sich in groben Zügen am Stil von Murry orientiert hat. Er hat ihn stellenweise fast kopiert - wie er im übrigen auch andere Zeichner (etwa Gottfredson, Carpi oder Barks) in einzelnen Szenen abgekupfert hat!

  10. #10
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    Zitat Zitat von langhaar!
    Klever entpuppt sich als Schwerverbrecher, der persönlich (für so was hat ein Mann wie Klever Handlanger!) Menschen entführt und im All "entsorgt".
    Stimmt, das geht zu weit.
    Die Pfefferschoten fand ich von dem her OK, als sie zur Entdeckung des vorzeitigen Faulens führen. Dass Düsentrieb zufällig welche dabei hat - na ja
    Die Expressfahrt zurück zur Erde (mit Pfefferschotenantrieb) hat mir wieder gut gefallen.
    Zitat Zitat von langhaar!
    Die Geschichte endet damit, dass Dagobert als Sieger dasteht, weil er als Sieger dastehen soll.
    Dieser Um- oder besser: Missstand fiel mir schon als Kind in den italienischen Disney-Comics immer wieder negativ auf. Stimmt, hier haben wir wieder so einen Schluss. Dem wird sogar das ursprüngliche Thema der Geschichte (die Gemüseknappheit) geopfert.

  11. #11
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    Zitat Zitat von langhaar!

    DeVita wird übrigens mit Faraci noch besser
    De Vita hat genau zwei Stories von Faraci gezeichnet (Held der Erde in LTB 238 und Wladimir in LTB 252), aber dutzende von Pezzin. Glaube nicht, dass ein Vergleich hier sehr sinnvoll ist.

    Zitat Zitat von langhaar!
    thematisch und grafisch bedingt konnte ich mich nicht überwinden, eine Geschichte wie "Der Schatz der Santa Rita" ein zweites Mal zu lesen
    Magst du keine Piratengeschichten?
    Ich habe Asteritis Zeichnungen nie gemocht. Sie sind überladen und die Figuren sehen alt und verschrumpelt aus. Und De Vitas Zeichnungen passen viel besser zu Geschichten, die in der Vergangenheit spielen, siehe u.a. LTB 317 oder "Der Ring des Piraten in LTBEE 5. Und natürlich "Amerika".

  12. #12
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    @Karlo
    Hast natürlich recht, was Devita/Faraci betrifft. Die Aussage war auch nicht wirklich ernst gemeint.

    Ich habe nichts gegen Piratengeschichten an sich. "Schwarzbart" von Remacle z.B. lese ich sehr gerne, oder auch "Black Mary" von Chauvel oder "Petrus Grumbart" von Sfar gefallen mir. Mit Asteritis Zeichenstil verbinde ich jedoch witzlose, langweilige Geschichten. Wenn dann noch ein Thema gewählt wird, bei dem Abenteuer und Historie im Vordergrund steht, wo also wenig Witz zu erwarten ist, vermute ich mal doppelt, dass die Geschichte uninteressant ist.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Mc Duck
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    Also selbst noch für damalige Verhältnisse ein sehr schönes LTB.

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