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Thema: Kauka und Disney

  1. #26
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    Zitat Zitat von Lupo
    Sehr interessant.
    Und was hat das mit Kauka zu tun?


    L-W

  2. #27
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    Bei Kauka gibt es auch Dinge, welche zwar nicht von Disney erfunden wurden (das mit den Zwillingen z.B.), aber trotzdem auffällig ähnlich sind, ist es doch im Laufe der Zeit immer mehr zum Konkurrenzprodukt geworden.

    Aber gut, wenn ich der Einzige bin, der sowas denkt, dann behalt ich's halt für mich!

  3. #28
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    Nee, so ganz alleine bist Du da nicht, Besu.

    Dass Verwandtschaftsbeziehungen in Comics selten Eltern-Kind-Verhältnisse sind, ist ein alter Hut.
    Nicht nur funnies scheinen eine Eltern-Allergie zu haben, man denke an so populäre Serien wie Superman, Batman oder Spider-Man.
    Insofern ist die Beziehung Fix/Foxi zu Fax sicher nicht disneykopiert.

    Aber in den Personen von Lupo und Knox sehe ich schon auffällige Parallelen zu Goofy und Daniel Düsentrieb, eingeschränkt auch von Oma Eusebia zu Oma Duck.
    Die Kauka-Charaktere mögen ja ursprünglich anders angelegt gewesen sein, aber an irgendeinem Punkt ihrer Entwicklungsgeschichte wird man sich schon gesagt haben: "Wir haben bei Disney ein weltweit erfolgreiches Phänomen und wenn wir uns ein bißchen an deren Konzept orientieren, kann das sicher nicht schaden."
    Klar handelt es sich nicht um ein plattes Plagiat, eine 1 = 1 - Übernahme, aber wie Goofy ist auch Lupo (bei allen charakterlichen Unterschieden) ein klassischer "fall guy", Knox wie Daniel Düsentrieb das weltfremde Genie und Oma Eusebia wie Oma Duck die nicht ganz mit den modernen Zeiten Schritt haltende alte Dame.
    Man hat die "Prototypen" der Disney-Figuren übernommen und diese mehr oder minder variiert mit neuem oder besser: anderem Leben erfüllt.
    Geändert von felix da cat (28.06.2005 um 08:12 Uhr)

  4. #29
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    Ich würde Lupo eher als freundlichere Version von "Ede Wolf" sehen.
    Einen liebenswerten Volltrottel wie Goofy gibt es bei "Fix & Foxi" nicht.

    Geniale Erfinder gibt es in den Comics mehr als genug: Professor Bienlein, Graf von Rummelsdorf, Miraculix.
    Daniel Düsentrieb ist nur einer von vielen.

  5. #30
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    @Besu
    Mich hat die FF Familienkonstellation auch immer stark an Disney erinnert.

  6. #31
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    Original geschrieben von hate:
    Ich würde Lupo eher als freundlichere Version von "Ede Wolf" sehen.
    Auch nicht von der Hand zu weisen. Eine Verwandtschaft liegt ja schon im Namen.

  7. #32
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    Zitat Zitat von felix da cat
    Man hat die "Prototypen" der Disney-Figuren übernommen und diese mehr oder minder variiert mit neuem oder besser: anderem Leben erfüllt.
    Man kann es auch so sehen, daß Disney und Kauka sich beide der schon vorher allgemein vorhandenen Prototypen für lustige Geschichten bedient haben: Spinnerte Erfinder, Strolche, kuchenbackende Omas und vor allem "sprechende Tiere" - keine Erfindung der beiden (Märchen!) und nur bedingte Übernahme des einen vom anderen.

    L-W

  8. #33
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    Klar gibt es gewisse Prototypen schon ewig und drei Tage und sind auch alles andere als eine Disney-Erfindung, aber was auffällt, ist die Ansammlung ähnlicher Charaktere in der Kauka-Menagerie.

    Vergleichen wir mal mit anderen Funny-Klassikern:
    Spirou hat einen genialen Erfinder, aber wer steht dort für Goofy, Oma Duck oder andere,
    Tim und Struppi haben einen genialen Erfinder, aber wo sind sonst Parallelen zu Disney,
    Asterix hat in gewisser Weise einen genialen Erfinder (Miraculix), aber auch hier fehlt es an weiteren vergleichbaren Charakteren zum Disney-Universum.
    Diese Serien sind schon auf den ersten Blick viel weiter von Disney entfernt als dies bei FF der Fall ist.

    Die Parallelen von Kauka- zu Disney-Charakteren gewinnen natürlich dadurch an Stärke, dass sie sich von den Figuren o.g. Serien dadurch absetzen, dass es sich bei ihnen um Funny Animals handelt.

  9. #34
    Mitglied Avatar von T.A.F.K.A.T.
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    Zitat Zitat von Brisanzbremse
    Das spielt überhaupt keine wichtige Rolle; ich war lediglich überrascht, daß zumindest dieses eine Mal die FF-Währung nicht D-Mark ist, sondern der comicmäßig ansonsten lediglich in Entenhausen gebräuchliche Taler.
    Tschuldigung, dass ich mich einmische, aber ich glaube mich an eine zweite Taler-Geschichte zu erinnern:

    Sie erschien September/Oktober 1990 (weiß ich genau); in ihr wird die Fuchsholzener Währung von Mark auf Taler umgetauscht oder umgekehrt (weiß ich nicht mehr genau) - jedenfalls wich Eusebia auf Goldbarren aus, die Lupo dann zum Höchstpreis verkaufte - versehentlich natürlich
    Diese Geschichte blieb mir - als "nur-gelegentlich-Fix-und-Foxi-Leser" - als prägenste Geschichte der Füchse in Erinnerung (Kann mich natürlich aber auch irren - ich war damals 9)

  10. #35
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    @Treviris
    Ja, an die Geschichte kann ich mich auch erinnern. Bin mir bei den verwendeten Währungen allerdings nicht sicher.

    @Felix
    Als Vergleich eignen sich auch sehr gut die Funny Animals aus Yps. Und wenn auch bei Pif und Herkules sowie Yps und Co jeweils ein verdrehter Erfinder vorkam, so sind diese Serien doch von den Personen völlig anders konzipiert. Gerade im Vergleich mit diesen beiden Serien merkt man, wie ähnlich sich die FF und Duck Familie sind.

  11. #36
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    Langhaar: Uneingeschränkte Zustimmung.

    Wie sehr man sich im Funny Animal-Genre von Disney entfernen kann, auch wenn man als Comic-Schaffender etwas Klassisches machen will, beweist mE auch sehr gut die Serie Chlorophylle (=Anatol).
    Obwohl die beiden Hauptfiguren Nager sind, sind sie inhaltlich (und zeichnerisch !) von Mick(e)y & Co meilenweit entfernt.

    Anatol lebt übrigens überwiegend in freier Natur (mit gelegentlichen "touristischen" Ambitionen), während das Disney- und Kauka-Personal das (Vor)Stadtleben zelebrieren und von einem eigenen "städtischem Universum" umgeben sind (die Parallelen beschränken sich nicht auf das Personal).
    Geändert von felix da cat (28.06.2005 um 18:21 Uhr)

  12. #37
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von langhaar!
    @Besu
    Mich hat die FF Familienkonstellation auch immer stark an Disney erinnert.
    Ja und Nein. Die Oma ist bei Kauka z.B. zwei Jahre vor Barks Oma Duck aufgetaucht. Ein Pendant zu Lupinchen gibt es bei Disney auch nicht.

    Mit der Verjüngungstour bei Kauka (Zuzug von Onkel Fax) 1961 und der Schaffung von festen Wohnplätzen der Figuren wurden die Ähnlichkeiten zur Disneywelt immer mehr. Davor kannst Du die Paralellen mit der Lupe suchen. Wahrscheinlich haben die Macher zur der Zeit immer öfter auf das stärkste Konkurrenzprodukt am Markt geschielt, und das war halt mal die MM. In den 80igern führte das ja zu 1:1-Plagiaten. Aber oft liegt die Ähnlichkeit auch nur in der Natur der Sache. Wenn Du ein festes Universum mit Figuren und gewissen Familienkonstellationen hast, dann werden sich die Geschichten über eine lange Zeit wohl immer ähnlicher. Ich könnte mir vorstellen, wenn man sich den gesamten L´Abner mal vornimmt, das man dann auch auf viele Gemeinsamkeiten stoßen würde. Bei Felix leben immer wieder die Neffen und er hat seinen ewigen Schwarm Kitty (=Daisy). Bei Popeye lebt ein Findelkind und ob er wohl je seine Olivia bekommt? Trotzdem finde ich den Vergleich von Lupo mit Goofy nachwievor hanebüchen. Genauso gut könnte man Gaston bei Spirou als Goofy-Imitat bezeichnen, oder bei Herge die liebenswerten Trottel Schulze und Schultze.


  13. #38
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Genauso gut könnte ich mich fragen, ob sich Franquin bei seiner Serie "Modest et Pompon" (Mausi und Paul oder Pitter und Petra) von Disney hat inspirieren lassen!

    Paul (Donald) lebt in der Vorstadt, trifft immer wieder seine ewige "Freundin" Mausi (Daisy), bekommt Besuch von drei frechen Neffen (Tick, Trick und Track) und kämpft wie Donald im allgemeinen mit der Tücke des Schicksals.


  14. #39
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    Original geschrieben von albert-enzian:
    Paul (Donald) lebt in der Vorstadt, trifft immer wieder seine ewige "Freundin" Mausi (Daisy), bekommt Besuch von drei frechen Neffen (Tick, Trick und Track) und kämpft wie Donald im allgemeinen mit der Tücke des Schicksals.
    Also die 3 Neffen von Paul halte ich schon für ein klares Tick, Trick und Track-Plagiat; nicht nur das es Drillinge sind, sie benehmen sich auch so wie das Disneysche Federvieh.

    Wie geschrieben: Ich halte die Kauka-Figuren (oder genauer: einen Teil davon) ja auch nicht für platte Kopien, aber wenn man die Frage mal wie folgt stellt, wird's vielleicht deutlicher worauf ich (und sicher auch die Anderen, die sich mit ähnlichen Ansichten bereits geäußert haben) hinaus will:

    Sähe das "Kauka-Universum" tatsächlich so aus wie es aussieht, hätte es Disney nie gegeben ?
    Klar, eine hypothetische Frage, kann man nie exakt beantworten, aber ich für meinen Teil würde sie dennoch klar verneinen.

    P.S.: Grandma Duck hatte natürlich schon ein Leben vor ihrem Barks-Debut.

  15. #40
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    Und ich bin ziemlich sicher, dass es Eusebia vor 1940 nicht gab

  16. #41
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von langhaar!
    Und ich bin ziemlich sicher, dass es Eusebia vor 1940 nicht gab
    Ich sprach ja auch ausdrücklich von Barks Oma Nichtdestotrotz bin ich absolut davon überzeugt, das die Großmutter von Lupo NIE durch die Inspiration durch Disney entstanden ist (auch nicht durch die Oma von Taliaferro)!!!



    Zitat Zitat von felix
    Sähe das "Kauka-Universum" tatsächlich so aus wie es aussieht, hätte es Disney nie gegeben ?
    Klar, eine hypothetische Frage, kann man nie exakt beantworten, aber ich für meinen Teil würde sie dennoch klar verneinen.
    Ich auch mit etwas größeren Vorbehalten (wie meinen o.g.Ausführungen zu entnehmen ist). Gerade mit der Verjüngungskur in den 60igern! Liegt aber wahrscheinlich teilweise auch daran, das ab mit Mitte der 60iger immer mehr italienische (Disney)-Zeichner zu Kauka gestoßen sind. Wie sollten diese denn ihren Geist für neue Stories (je nach Auftraggeber) immer wieder frei bekommen?? Da ergeben sich doch zwangsläufig Überschneidungen und Ähnlichkeiten, oder ?

    Aber auch bei Düsentrieb und Knox hinken die Vergleiche stark. Der eine (DD) ein Bastler und Tüftler, der eher in ärmlichen Verhältnissen lebt und meist nur der gestreßte Auftragserfinder von Dagobert, wenn der mal wieder auf die Schnelle ein Raumschiff, einen Hexenabweiser oder einen Abwehrmechanismus gegen die Panzerknacker braucht. Der andere (Prof.Knox) scheint von seinen Erfindungen ganz gut leben zu können (siehe Villa und Auto), bewegt sich meist in akademischen Kreisen, arbeitet in der Regel auf eigene Rechnung oder im Auftrag eines Institutes.

    Geändert von albert-enzian (29.06.2005 um 14:59 Uhr)

  17. #42
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Ob Disney dies oder jenes erfunden hat, damit erster war, ist für diese Diskussion völlig unerheblich: Wichtig ist, dass er damit Erfolg hatte und populär war. Für die Frage, ob Kauka dann bei Disney 'kopiert' hat, ist dann nur noch wichtig: Was war eher da?

    Sicher scheint mir, dass Disney die Kauka-Comics mehr beeinflusst hat, als umgekehrt

    Auch wenn diverse Übertragungen nicht eins zu eins liefen. Siehe Lupo: Der hatte, wie schon erwähnt, etwas von Ede Wolf, von Goofy - vor allem äußerlich aber nicht nur. Charakterlich hat er -und das blieb hier noch unerwähnt- ja vor allem ganz viel von Donald Duck mitbekommen (ob bereits ursprünglich in der Figurenkonzeption oder erst später, ist dabei wieder völlig unbedeutend).
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  18. #43
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von zaktuell
    Charakterlich hat er -und das blieb hier noch unerwähnt- ja vor allem ganz viel von Donald Duck mitbekommen (ob bereits ursprünglich in der Figurenkonzeption oder erst später, ist dabei wieder völlig unbedeutend).
    Wo denn ??? Das erklär mir mal !! Lupo ist eigentlich ein verantwortungsloser Taugenichts, der zur Durchsetzung seiner Ziele auch vor kriminellen Handlungen nicht zurückschreckt (zumindest bis in die 70iger hinein) und Donald, der eigentlich nur ein schicksalsgeplagter Depp ist, aber immerhin die Verantwortung für drei unmündige Kinder übernommen hat. Ich kann da beim besten Willen keine charakterlichen Gemeinsamkeiten entdecken.

  19. #44
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    Zitat Zitat von albert-enzian
    Gerade mit der Verjüngungskur in den 60igern!
    Bitte: 60 = sechzig, daher sind die Sechziger die 60er, nicht die Sechzigiger. Wir alten Knacker wollen doch den Kids ein Vorbild sein.
    Aber auch bei Düsentrieb und Knox hinken die Vergleiche stark.
    Richtig. Je konkreter man sich die Charaktere anschaut, desto unähnlicher werden sie. Dann paßt der Vater (!) Ede Wolf absolut nicht zu dem bindungslosen Herumtreiber Lupo, ganz zu schweigen von dem gutmütigen Dummkopf Goofy, der bekanntlich als treuer Dackel hinter Mickey Maus herläuft. Und gerade weil er so ein Depp ist, der alles mit sich machen läßt, ist er als Super-Goof die Lachnummer. Ein Super-Lupo wäre da bei weitem "männlicher" und aggressiver. Vielleicht erinnern sich einige an die frühe Geschichte mit den Kraftpillen, in der Lupo Bäume ausreißt und Leute verdrischt. Was Oma Eusebia angeht, ist sie eine Oma aus der Vorstadt, die gerne auf feine Dame macht (Kaffeekränzchen) und Lupinchen zu erziehen versucht. Bei Lupo setzt sie den Schirm gern als Schlagstock ein. Oma Duck ist vom Land, eine Bäuerin, ihr "Mitbewohner" ist der Knecht Franz, der den ganzen Tag faul herumliegt, und die Oma braucht schon einen sehr triftigen Grund, damit sie ihm mal Prügel androht. Die Eusebia ist ein alter Drachen, oft so von Lupo bezeichnet, die Duck eher das Bild der liebenswürdigen alten Omi.

    Abgesehen von diesen Charakterpräzisierungen, wurden zwei Aspekte bislang noch nicht erwähnt:
    1) Eine Geschichte, ein Comic-Universum, besteht aus mehr als den Figuren. Es definiert sich auch aus der Interaktion der Figuren und aus dem, was eigentlich - und immer wieder - erzählt wird. In dem Zusammenhang ist z.B. erwähnenswert, daß die Füchse in den meisten Geschichten eben nicht in erwachsener Obhut (Ausnahme: Geschichten mit Onkel Fax) stehen, sondern als fast "kleine Erwachsene" ihre Abenteuer und ihr Alltagsleben bestreiten. Im Gegensatz dazu stehen Tick, Trick und Track, soweit ich weiß, immer unter Donalds Fuchtel. Sie sind klar "Kinder", wenn auch sehr altkluge.
    2) Hätte man in den 50ern oder 60ern einen kindlichen Leser gefragt, ob ihn Oma Eusebia oder die Füchse an irgend jemanden erinnern, hätte man, davon bin ich überzeugt, nur von sehr wenigen Kindern die Antwort erhalten, ja, an Oma Duck und Tick, Trick und Track. Das zeigt deutlich, daß sich ein Vergleich nur aufdrängt, wenn man von den konkreten Figuren abstrahiert und nur mehr Oma hier Oma da und Drillinge hier Zwillinge da einander gegenüberstellt. Kinder können nur bedingt abstrahieren, für sie gibt es Oma Duck und Oma Eusebia als konkrete (und verschiedene!) Figuren, die man anschauen und lesend erleben kann. Daß sie beide "Oma-Gestalten" sind, die es bei Disney und Kauka gibt, ist für sie ein recht unwichtiger, abgehobener Gedanke.

    Fazit: Kauka und Disney haben jeder für sich ein Universum geschaffen, das in sich stimmig und einmalig ist. Daß absichtliche oder unbewußte Anlehnungen stattgefunden haben mögen, ist wahrscheinlich, aber IMO recht sekundär, wenn man das Werk der beiden betrachtet. Viel spannender sind etwa Analysen darüber, welche Gemeinsamkeiten die Kauka- und die Disney-Welten haben (z.B.: Ausklammerung der Sexualität, dunkle Verwandtschaftsverhältnisse, Prügelstrafe, Geld regiert die Welt usw). Daraus erhellt nämlich, daß ihre beiden Schöpfer Kinder ihrer Zeit waren. Und damit erfahren wir etwas über unsere Zeit und uns selbst. Das interessiert mich zumindest mehr als die platte Frage, ob die Füchse von den Drillingen abgekupfert sind und Oma Eusebia von Oma Duck.

    L-W

  20. #45
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Lupo_Wien
    Bitte: 60 = sechzig, daher sind die Sechziger die 60er, nicht die Sechzigiger. Wir alten Knacker wollen doch den Kids ein Vorbild sein.
    L-W
    Ooops, völlig richtig. Schreib es meiner Aufregung zu , außerdem moppeln wir in Bayern immer gerne doppelt!

    Ansonsten kann ich mich Deinen eloquenten Ausführungen nur nochmals inhaltlich völlig anschließen!!


  21. #46
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    Es gibt also doch einige, die verstehen, was ich meine.
    Ich finde natürlich nicht, dass FF ein billiges Disney-Plagiat ist, sondern dass sich FF der Disney-Welt mehr angenähert haben als andere Comics.

    Trotzdem gefallen mir natürlich FF sehr gut, wenn dem nicht so wäre, wäre ich wohl kaum hier im Kauka-Forum.

    Zu den von L-W angesprochenen Gemeinsamkeiten:
    Ausklammerung der Sexualität: Das ist wohl bei Comics für Kinder als Hauptzielpublikum üblich.
    Dunkle Verwandtschaftsverhältnisse: Auch das ist in vielen Comics so, überall taucht z.B. immer wieder mal ein unbekannter Onkel o.ä. auf, oder jemand erbt etwas von einem völlig unbekannten Verwandten. Die Veronkelung ist allerdings schon interessant, wie das wohl entstanden ist. Und auffällig auch, dass weibliche Personen in Comics viel seltener sind. Was ist denn der Grund dafür?
    Prügelstrafe: Übertriebene Gewalt ist für Comics typisch, da das oft als komisch angeschaut wird.
    Geld regiert die Welt: Wie meinst du das?

  22. #47
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von albert-enzian
    Wo denn ??? Das erklär mir mal !! Lupo ist eigentlich ein verantwortungsloser Taugenichts, der zur Durchsetzung seiner Ziele auch vor kriminellen Handlungen nicht zurückschreckt (zumindest bis in die 70iger hinein) und Donald, der eigentlich nur ein schicksalsgeplagter Depp ist, aber immerhin die Verantwortung für drei unmündige Kinder übernommen hat. Ich kann da beim besten Willen keine charakterlichen Gemeinsamkeiten entdecken.
    Beide sind 'Fall-Guys', haben durchaus 'bösartige' Züge (Schadenfreude, etc.), sind zuweilen cholerisch/unbeherrscht... - grade diese 'Schwächen' und ihr 'ewiges Verlierertum' machen sie sympatischer als die langweiligen, perfekten Saubermänner (MM zB).

    Ich denke aber auch nicht, dass Kauka platt von Disney abgekupfert hat. Der Figurenkosmos ist ja zunächst vergleichsweise unabhängig voneinander entstanden. Im Laufe der Zeit (und mit zunehmender Popularität) entwickelten sich aber bestimmte Charaktereigenschaften (nicht nur bei Disney), bei denen man merkte, dass diese für die Entwicklung von Geschichten gut 'funktionierten'. Und dann wurde eben bei den 'Kauka-Kreativen' gekuckt, mit welchen Figuren des eigenen Figurenkosmosses man das eine oder andere 'Funktionsprinzip' am besten für sich adaptieren konnte. - Das halte ich übrigens auch für einen ganz normalen Prozess, zumal wenn man in erster Linie an einem 'kommerziellen Produkt' arbeitet und 'künstlerische Ambitionen' -wenn überhaupt- nur sekundär von Bedeutung sind.
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  23. #48
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Besu
    (...)
    Dunkle Verwandtschaftsverhältnisse: Auch das ist in vielen Comics so, überall taucht z.B. immer wieder mal ein unbekannter Onkel o.ä. auf, oder jemand erbt etwas von einem völlig unbekannten Verwandten. Die Veronkelung ist allerdings schon interessant, wie das wohl entstanden ist. Und auffällig auch, dass weibliche Personen in Comics viel seltener sind. Was ist denn der Grund dafür?
    (...)
    Ich dachte, der Punkt wäre -zumindest für Disney- hinreichend geklärt!? - Die Existenz von Eltern würde implizieren, dass diese miteinander SEX gehabt hätten. Bereits diese Implikation war für den prüden Disney bereits zuviel der Sexualität (siehe dein vorangegangener Punkt).
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  24. #49
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    Aber Sex lässt sich ja nicht vermeiden, die Eltern sind zwar /mehr oder weniger) unbekannt, aber trotzdem haben z.B. Tick, Trick und Track Eltern, die somit Sex hatten. Und zumindest vom Stammbaum her kennt man ja TTTs Eltern.

  25. #50
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    Jetzt komm mir doch nicht so! ICH hab mir das doch nicht ausgedacht! - Ich fand die Disney-Direktiven und die verschrobene Weltsicht dahinter immer schon nicht nachvollziehbar. Insofern kann ich das nur wiedergeben aber beileibe nicht argumentativ begründen. Dafür müsste man wohl schon Disney selbst sein
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