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Thema: Kein Spiel mit Bildung

  1. #1
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    Kein Spiel mit Bildung

    Interessant für alle Studenten, Studenten in Spe und Sympathisanten selbiger, www.kein-spiel-mit-bildung.de. Unterschriftensammlung gegen Studiengebühren und aktuelle Informationen. Wichtig!

    direkt unterschreiben:
    http://www.kein-spiel-mit-bildung.de...ben/index.html
    Geändert von curiosum (04.06.2005 um 16:54 Uhr) Grund: vergessen....

  2. #2
    Mitglied Avatar von reimert
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    un wo soll das geld her kommen, um dozenten, mitarbeiter, installationen etc., etc., etc. zu finanzieren.
    protestieren und meckern und unterschriften sammeln ist ok, aber man sollte auch lösungen oder zumindest alternativen anbieten.
    außerdem, was macht man mit langzeitstudenten? die nutzen das system nur aus, und ein soziales system funktioniert nur, wenn alle (oder zumindest ein deutlicher großteil) mitglieder der gesellschaft ihr bestes tun, damit es funktioniert. und wie man sieht, das funktioniert nicht wirklich (oder nicht mehr).


    by the way, ich glaub so ein thread gehört nicht in diese rubrik.

  3. #3
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    Die Frage ist ob der richtige Ansatz zum sparen darin liegt, finanziell nicht überdurchschnittlich begüteten Menschen die Möglichkeit zum studieren zu nehmen. Die Umstellung auf Bachelor/Master verkürzt die Semesterferien und fordert Mehrarbeit für das Studium, Zeit, die man nicht unbedingt über hat wenn man nebenher noch mehr arbeiten muss. Studieren als Privileg für Kinder reicher Eltern?

    Ob der Thread hier hingehört, naja, indirekt vielleicht schon. Um zukünftige Jobs geht's ja schon ;-)

  4. #4
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
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    Verschoben!

  5. #5
    Mitglied Avatar von Kaeli
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    Ich könnte provokativ fordern: Weniger Steinkohlesubventionen, mehr in Bildung investieren. :/

    @reimert
    Es geht bei der Sache auch darum, wie die Gebühren der Welt präsentiert werden. Nämlich als die Lösung all unserer Probleme, die sie aber sicherlich nicht sind.
    Da ist zum Beispiel der Vorschlag, dass Studiengebühren erst nach dem Studium, wenn man einen Job hat, nachbezahlt werden müssen. Mit dieser Methode gäbe es allerdings erst in ein paar Jahren Geld für die Unis, und die Gelder von der Regierung werden jetzt bereits munter gekürzt.

    Auch habe ich mal einen Flier gesehen, auf dem Studiengebühren als sozial einzig richtige, faire Lösung dargestellt werden. Meiner Ansicht nach absoluter Schwachsinn.
    Besonders bei dem in dem Text beschriebenen Beispiel kam mir die Galle hoch:
    Da wurde den bösen Studenten vorgehalten, dass sie unsozial seien, und ohne Studiengebühren auf Kosten ihrer nicht studierenden Mitmenschen lernen. Etwa auf Kosten "der Frau, die euch in der Mensa das Essen auf den Teller klatscht", deren eigener Sohn schließlich nicht studieren wird und die unser Studium mitfinanziert.
    Was bitte schon soll ich von sowas halten? O_o Wer mit solchem Mist ankommt, der hat es verdient, wenn man sich dagegen wehrt.

    Mit der Bildung wird NUR Scheisse angestellt, keiner setzt sich mal in Ruhe hin und denkt nach bevor er handelt. Auch im Schulsystem herrscht reiner Aktionismus, kleine, übereilte Eingriffe werden als Allheilmittel bezeichnet. Widerlich.
    So etwa: Die Pisa-Studie hat ergeben dass die Fünfzehnjährigen zu doof sind? Kürzen wir schnell das dreizehnte Schuljahr weg. Lehrplan anpassen ist nicht so wichtig... hauptsache ab nächstem Schuljahr gilt die Neuregelung.


    Und das sollte alle angehen, nicht nur die, die es ganz direkt betrifft...

  6. #6
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von reimert
    un wo soll das geld her kommen, um dozenten, mitarbeiter, installationen etc., etc., etc. zu finanzieren.
    protestieren und meckern und unterschriften sammeln ist ok, aber man sollte auch lösungen oder zumindest alternativen anbieten.
    außerdem, was macht man mit langzeitstudenten? die nutzen das system nur aus, und ein soziales system funktioniert nur, wenn alle (oder zumindest ein deutlicher großteil) mitglieder der gesellschaft ihr bestes tun, damit es funktioniert. und wie man sieht, das funktioniert nicht wirklich (oder nicht mehr).
    ...das Geld sollte man sich holen, wo es sich tagtäglich milliardenfach vermehrt anstatt genau dort immer aufs neue Steuererleichterungen zu gewähren und deren Folgen auf die Allgemeinheit (sprich "kleinen Leute") abzuwälzen. Wie kommt du außerdem darauf, daß die jährlich 1000 Euro pro Studierenden ausreichen würden, die Hochschulen zuu finanzieren? Beschäftige dich lieber mal ausgiebiger mit dem Thema als wirre ideologische Kampfbegriffe wie "Langzeitstudenten" in die diskussion zu werden. Ich habe selber 16 Semester studiert (Helmut Kohl übrigens auch), davon 3 Urlaubsemester und ein Krankheitssemester. Und ich frage dich, inwiefern ich oder diese anderen "Langzeitstudenten" das System ausgenutzt haben sollen? Vielmehr war es umgekehrt so, daß dieses System uns aus dem Netz fallen ließ was die längerern Studienzeiten begründet. Mal abgesehen davon, wenn man weniger pro Semester studiert, benutzt man auch weniger die universitären Einrichtungen - du behauptest also Kosten, die real garnicht entstehen.

  7. #7
    Des Admins Fiesling Avatar von QBorg
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    Davon mal abgesehen gibt es in anderen Ländern *mit* Studiengebühren sicherlich nicht wenige gute und intelligente Menschen, die alles gemanaged haben.
    Sicher ist es einfacher und angenehmer, wenn man für ein Studium keine Gebühren an die unterrichtende Einrichtung zu entrichten hat, aber ich wage mal zu behaupten, dass das in den kommenden Jahren eine der weniger einschneidenden Änderungen im Leben hierzulande sein wird, wenn endlich mal die Reformen kommen, die dringend notwendig sind, um Deutschland von der Schlusslichtposition in der EU wegzubekommen.
    Sicherlich gibt es dann wieder das Argument, dass Kinder weniger betuchter Eltern dann eben nicht studieren können - sicher, das ist eine Möglichkeit. Allerdings gibt es bei entsprechender Entschlossenheit *immer* einen Weg, ein Ziel zu erreichen (z.B. indem man die Hochbegabtenprüfung schafft - dann gibts monatlich Geld vom Staat) - es mag nicht so bequem sein wie bisher, aber ums mal auf den Punkt zu bringen: Diejenigen, die nur rumsitzen und auf einen guten Job warten, bekommen den auch nicht ohne Eigeninitiative. Wer sich nicht aktiv selbst darum kümmert, sich nicht engagiert, der bringt es zu nichts im Leben. Und wenn das aktive Kümmern beinhaltet, Geld zur Begleichung von Studiengebühren aufzubringen, dann wird sich an diesem Punkt eben die Spreu vom Weizen trennen.

  8. #8
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    Zitat Zitat von QBorg
    (z.B. indem man die Hochbegabtenprüfung schafft - dann gibts monatlich Geld vom Staat)
    So weit ich weiss nicht richtig. Wenn man über die "Hochbegabtenprüfung" genommen wird (was nicht besonders wahrscheinlich ist) hat man die Möglichkeit, ohne allgemeine Hochschulreife an einer Fachchochschule oder Universität zu studieren. Geld gibts dafür nicht. Es ist nur eine Art "Sonderzugang" der das normale Zulassungsverfahren umgeht. Alle paar Jahre wird mal jemand genommen, ich kenne niemanden der es über diesen Weg geschafft hat.

    Monatlich Geld vom Staat gibt es über Stipendien, wobei die meisten davon NICHT im Bereich Kunst/Design... angesiedelt sind sondern in den Wirtschaftlichen Fachrichtungen.
    Fachrichtungsunabhängig gibt es ein paar Möglichkeiten Stipendien zu bekommen, allerdings sind die häufig Parteigebunden und werden nur an "aktive Mitglieder" vergeben. Über so ein Stipendium bekommt man allerhöchstens den Bafög-Höchstsatz. Der reicht zum Leben, aber die Studiengebühren kann man davon nicht bezahlen.

    Die elterliche Unterstützung gerät beim Durchschnitt der Bevölkerung wohl spätestens dann ins Wanken wenn die lieben Erzeuger so BLÖD gewesen sind 3 oder mehr Kinder in die Welt zu setzten, 3 mal Studiengebühren sind schon verdammt viel Geld. Bleibt noch ein Studienkredit, die Gesellschaft für Wiederaufbau will ab dem Wisem 2005 welche vergeben, die genauen Konditionen sind noch nicht bekannt. Dann kann man zwar verhältnismässig sorglos studieren, hat aber schon den ersten Berg Schulden am A*sch.

  9. #9
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von QBorg
    Sicher ist es einfacher und angenehmer, wenn man für ein Studium keine Gebühren an die unterrichtende Einrichtung zu entrichten hat, aber ich wage mal zu behaupten, dass das in den kommenden Jahren eine der weniger einschneidenden Änderungen im Leben hierzulande sein wird, wenn endlich mal die Reformen kommen, die dringend notwendig sind, um Deutschland von der Schlusslichtposition in der EU wegzubekommen.
    ...was ist denn daran eine "notwendige Reform" um "vorwärts zu kommen"? Das ist nicht vorwärts, sondern 50 Jahre zurück! Und was heißt "Schlußlicht in der EU"? Mit genau dieser Demagogie arbeiten in den anderen EU-Staaten die jeweiligen Regierenden und reden den Menschen ein, das "Schlußlicht" zu sein. Wohin führt das denn? Was erwartet und denn dann vorne?

    Zitat Zitat von QBorg
    (...) aber ums mal auf den Punkt zu bringen: Diejenigen, die nur rumsitzen und auf einen guten Job warten, bekommen den auch nicht ohne Eigeninitiative. Wer sich nicht aktiv selbst darum kümmert, sich nicht engagiert, der bringt es zu nichts im Leben. Und wenn das aktive Kümmern beinhaltet, Geld zur Begleichung von Studiengebühren aufzubringen, dann wird sich an diesem Punkt eben die Spreu vom Weizen trennen.
    ...nach dieser Logik ist jeder selber schuld und seines Glückes Schmied. Diese Ideologie habe ich schonmal gehört. Das ist eine Methode, äußere Bedingungen und Ursachen völlig zu ignorieren und gesellschaftliche Probleme zu individualisieren.

  10. #10
    Des Admins Fiesling Avatar von QBorg
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    Zitat Zitat von Markus
    ...nach dieser Logik ist jeder selber schuld und seines Glückes Schmied. Diese Ideologie habe ich schonmal gehört. Das ist eine Methode, äußere Bedingungen und Ursachen völlig zu ignorieren und gesellschaftliche Probleme zu individualisieren.
    Wenn jemand das Glück hat, reiche Eltern zu haben und diese auch ein Studium entsprechend finanzieren - Glück gehabt.
    Wenn keine reichen Eltern da sind oder kein Wille zur Finanzierung eines Studiums, so muss man sich selber drum kümmern - auf welche Weise auch immer.

    So sind nunmal die Tatsachen - wenn es nun um einen Platz im Wohnheim, Geld für Bücher oder sonst etwas geht. Und wenn jetzt noch die Studiengebühren draufkommen, so be it.
    Besser man gewöhnt sich frühzeitig daran, dass im Leben immer zu unpassensten Momenten saftige Rechnungen auf einen zukommen, die man eigentlich nicht bezahlen möchte, weil man sie als unfair und überzogen empfindet.
    Es kommt alle Nase lang vor, dass die persönlichen finanziellen Planungen über den Haufen geworfen werden - sei es durch Gebühren, sei es durch neue Steuern, sei es durch Krankheiten. Es ist ein Teil des Lebens und ein grossartiges Gejammer darüber, wie unfair das doch alles sei, bringt niemanden weiter. Problem erkennen, Problem akzeptieren und Problem beseitigen, das hilft weiter.

    Nur als kleine Anmerkung: Meine Eltern gehören nicht zu der ärmsten Generation, ich habe ein Studium angefangen und dann wegen meiner finanziellen Situation wieder aufgegeben und stattdessen lieber einen Vollzeit-Job angenommen. Es war meine Entscheidung, die ich aufgrund der mir zur Verfügung stehenden Mittel getroffen habe und somit mache ich niemanden dafür verantwortlich ausser mich selber. Sicher ist es nicht immer leicht gewesen (bzw. ist es immer noch - ich zahle nach wie vor an dem Kredit, den ich damals aufnehmen musste), aber man kriegt nunmal nichts im Leben geschenkt. Wie du so schön gesagt hast: Jeder ist seines Glückes Schmied - man kann nur das Beste aus dem machen, was sich gerade aktuell bietet, es hilft nichts, über hypothetische Möglichkeiten zu sinnieren, dass es doch so und so doch viel besser wäre, wenn das absolute Utopien sind.

    Einzelschicksale und äussere Umstände... du meinst so etwas wie "ein begnadeter Klavierspieler geht über eine Strasse und wird von einem besoffenen Autofahrer angefahren und verliert einen Arm und dadurch auch die Möglichkeit, weiter virtuos Klavier zu spielen und somit auch seinen Job"?! Das ist tragisch, durchaus. Aber was hilft es ihm, ihn zu betrauern?! Der Arm ist weg, wer wird nicht mehr von alleine nachwachsen, der Job ist auch flöten - das einzige was der arme Kerl noch machen kann, ist das Beste aus seiner Situation. Vielleicht entdeckt er dadurch, dass er ein äusserst geschickter Bowler ist, einen Sport, den er sich vorher nicht getraut hat zu spielen (Angst vor Verletzungen an seinen wertvollen Händen) und kann damit seinen Lebensunterhalt bestreiten. Es gibt Hochs und Tiefs im Leben, man muss lernen, die Tiefs zu akzpetieren und nach den Hochs zu streben. Ich persönlich würde mich nicht zusehr auf andere verlassen, denn wenns wirklich hart auf hart kommt, ist sich jeder immer noch selbst der Nächste.

    Grüsse,

    QBorg

  11. #11
    Mitglied Avatar von Sapienza
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    damit ich dich richtig verstehe, qborg: es gibt ungerechtigkeit im leben und deshalb ist es ok, wenn es jetzt noch mehr ungerechtigkeiten per regierungsbeschluss geben soll?

  12. #12
    Mitglied Avatar von Aeonra
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    Erm... also inner schweiz haben wir studiengebühren und das sind weit mehr als das was in deutschland gefordert wird. Für wengier gut betuchte Leute gibt es zum einen die möglichkeiten über Stipendien und zum anderen auch durch weiterschulungen mit einem normalen Beruf bis an die Uni zu kommen. So kann man durchaus als normaler kaufmännischer Angestellter irgendwo in einem Büro anfangen und sich bis zum BWL studium hocharbeiten. Wobei man da neben reiner theorie sogar noch einiges an Praxiserfahrung mitbringt. So sind solche Leute meistens begehrter als frischlinge von der Uni, die halt nur die theorie kennen. Kommt natürlich bisserl auf das Studiengebiet an, aber so ziemlich in jedem studiengebiet hat findet man auch quereinsteiger.

    Studiengebühren sind also nicht das ende der hochschulbildung für arme leute. Wer das wirklich will schafts auch. War noch nie nen thema. Und wer sich bisserl mit Wirtschaft beschäftigt, der weis auch, dass sich so 'geringe' gebühren ziemlich schnell, zu nem brauchbaren betrag zusammenläppern. Und manchmal kann man mit was kleinem schon viel erreichen.

  13. #13
    Des Admins Fiesling Avatar von QBorg
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    Kryr: Du hast es auf den Punkt gebracht. Oder was glaubst du, was Steuererhöhungen, neue Steuern, versteckte Steuern und Abgabenerhöhung alles sind?! Ist es gerecht, dass jemand, der nach langer Arbeitslosigkeit endlich einen Job gefunden hat, täglich deswegen 200km pendeln muss und dann noch die Ökosteuer als Strafe draufgebrummt bekommt?! Nein, ist es nicht. Das Leben geht trotzdem weiter.

    Aeonra: Sag ich doch... Wer studieren will, wer sich dafür engagiert, findet einen Weg, zu seinem Ziel zu kommen. Wer studieren will, nur weil halt nix besseres momentan zu tun ist, der wird auf die Schnauze fliegen. That´s it.

  14. #14
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von QBorg
    Kryr: Du hast es auf den Punkt gebracht. Oder was glaubst du, was Steuererhöhungen, neue Steuern, versteckte Steuern und Abgabenerhöhung alles sind?! Ist es gerecht, dass jemand, der nach langer Arbeitslosigkeit endlich einen Job gefunden hat, täglich deswegen 200km pendeln muss und dann noch die Ökosteuer als Strafe draufgebrummt bekommt?! Nein, ist es nicht. Das Leben geht trotzdem weiter.

    Aeonra: Sag ich doch... Wer studieren will, wer sich dafür engagiert, findet einen Weg, zu seinem Ziel zu kommen. Wer studieren will, nur weil halt nix besseres momentan zu tun ist, der wird auf die Schnauze fliegen. That´s it.
    ...ganz und gar nicht. Politik ist dazu da, äußere Bedingeungen zu ändern und nicht das scheinbar unvermeidliche hinzunehmen und in Zement zu gießen.
    Es ist übrigens eine Entscheidung der Politik gewesen, die Kriterien für die Aufnahme einer neuen Arbeitsstelle so zum Nachteil der Arbeitssuchenden zu ändern, daß sie gezwungen sind, die 200 Km jeden Tag auf sich zu nehmen. Das ist tatsächlich nicht gerecht und deshalb gehören diese Sesselkleber von CDUSPDFDPGRÜN weg!
    Und wieso ist Ökosteuer bei dir eine Strafe und Studiengebühren nicht?

  15. #15
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von Aeonra
    Erm... also inner schweiz haben wir studiengebühren und das sind weit mehr als das was in deutschland gefordert wird. Für wengier gut betuchte Leute gibt es zum einen die möglichkeiten über Stipendien und zum anderen auch durch weiterschulungen mit einem normalen Beruf bis an die Uni zu kommen.
    ..mal abgesehen davon, daß es kein ernsthaftes Stipendiensystem in Deutschland gibt oder absehbar geben wird, könnte man so auch für die Wiedereinführung von Schulgeld an Gymnasien und Realschulen argumentieren (was in spätestens 5 Jahren auch passieren wird). Das ist nicht nur eine Frage von Betucht oder nicht (Zwischenfrage: wie können eigentlich junge Leute, die gerade von der Schule kommen, betucht sein?) sondern auch eine Frage der grundsätzlichen Bildungskonzeption. Gebühren sind ein weiteres Puzzle-Stück zur Privatisierung des Bildungssystems und dessen Herabstufung zur Ware.

    Zitat Zitat von Aeonra
    Studiengebühren sind also nicht das ende der hochschulbildung für arme leute. Wer das wirklich will schafts auch. War noch nie nen thema. Und wer sich bisserl mit Wirtschaft beschäftigt, der weis auch, dass sich so 'geringe' gebühren ziemlich schnell, zu nem brauchbaren betrag zusammenläppern. Und manchmal kann man mit was kleinem schon viel erreichen.
    "geringe" Gebühren müßten auch erstmal aufgebracht werden und sie reichen eben nicht zur Finanzierung des Hochschulsystems aus. Das "wer wirklich will"-Argument ist naiv, da es nicht berücksichtigt, daß bereits jetzt schon das Bildungssystem in Deutschland stasrk mit dem Familieneinkommen bzw. Beruf der Eltern korreliert. Bereits heute sind die Unterschichten völlig unterrepräsentiert und ich erwarte von der Politik eigentlich Vorschläge, wie man dies angeht und nicht das Gegenteil davon. Es macht daher wirklich wütend, wenn dann manchmal zynische "Argumente" noch kommen, wie "es ist unsozial dasß die Putzfrau die Studenten mitfinanziert".

  16. #16
    Des Admins Fiesling Avatar von QBorg
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    Markus: Ich hab nie behauptet, dass ich Studiengebühren als angenehm empfinden würde. Es ist eine Steuer, eine Abgabe, eine Möglichkeit, den Menschen wieder in den Geldbeutel zu langen. Nicht mehr, nicht weniger.

    Dass tiefschneidende Reformen angegangen werden müssen, die vielen Bürgern und auch den Politikern (weil man dann bei der nächsten Wahl für unangenehme Reformen bestraft wird) gegen den Strich gehen, sollte eigentlich jedem mittlerweile klar sein - so wie bisher wirds einfach nicht mehr weitergehen können. Aber leider sind halt alle so bequem geworden und wollen nichts mehr von dem hart erkämpften aufgeben, auch wenns momentan einfach völlig deplaziert ist. Die Fronten in der Arbeitspolitik sind festgefahren - die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände würden sich am liebsten gegenseitig umbringen und keinen Zentimeter aufeinander zugehen.

    Zum Thema, dass das "wer nicht will"-Argument naiv sei... bring mir da bitte ein Beispiel, ich verstehe nicht, was du genau damit meinst...

  17. #17
    Mitglied Avatar von Kaeli
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    Ich glaube eines der Probleme ist, dass sich viele Leute nur so selektiv am Ausland orientieren. "Oh, guckt mal, die sind ja viel früher mit der Ausbildung fertig, kürzen wir die Schulzeit und führen kürzere Studiengänge ein!" ohne auch die Lehrpläne zu überarbeiten...
    "Aber in dem und dem Land gibts auch Studiengebühren und da beschwert sich niemand" tut auch so als wären die Situationen 1:1 vergleichbar, was sie sicherlich nicht sind...

    Und ich kann mir nicht helfen, alle diese sogenannten Argumente klingen für mich eher nach Ausreden als sonst etwas. Studiengebühren passen eben gut gerade in den Kram, aber über die Konsequenzen und dergleichen mal so richtig, ernsthaft nachgedacht scheint mir keiner zu haben. Sonst kämen auch nicht solche fröhlichen Ansichten à la "Ist doch gaaaaar kein Problem, ihr habt doch alle Geld wie Heu, ihr faulen, unsozialen Studenten, ihr!"

    Zum Einwand, andere Länder hätten noch höhere Gebühren, nur noch: Wenn es überhaupt mal Studiengebühren gibt, werden die sicherlich auch noch höher bei Gelegenheit. Von keine Gebühren zu 500€ ist es ein größerer Schritt als von 500€ auf 1000€...

  18. #18
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    z.B. dass das selbe Stammtischargument auch bei Arbeitslosen gebracht wird?
    "Die sind alle faul, wer will der findet auch einen Job, und jetzt noch ne Runde Bier" -_-
    klar, die 7 Millionen Arbeitslose sind alle selbst schuld, was zerschinden die sich auch net für einen Euro, wenn se könnten...

    Das selbe gilt für die StudiGebühren, klar kann man sich das selbst finanzieren... aber nicht aus eigener Kraft sondern mit Glück.
    a) einen Job finden
    b) Talent für einen Job haben, den man nebenher machen kann
    c) gesund sein, damit man mit möglichst wenig schlaf auskommt

    es gibt noch mehr, aber das sind jetzt mal die passensten die mir auf anhieb einfallen. Schon allein Punkt c gilt für einen nicht geringen Teil der studierenden nicht, oder sollen jetzt chronisch Kranke vom Studium ausgeschlossen werden? Von b werden jetzt bestimmt viele aufschreien, dass man sich doch nicht so anstellen solle, aber genau diese Menschen sind es auch oft, die sich dann im Büro aufregen eine absolut nutzlose Assistentin zu haben oder einen Zusteller der nur noch Schrott anliefert weil er die Packete kaum tragen kann.
    Und Punkt A... was soll ich sagen... als hätten wir nicht genug Arbeitslose, da packen wir noch die Studenten dazu!

  19. #19
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von QBorg
    Markus: Ich hab nie behauptet, dass ich Studiengebühren als angenehm empfinden würde. Es ist eine Steuer, eine Abgabe, eine Möglichkeit, den Menschen wieder in den Geldbeutel zu langen. Nicht mehr, nicht weniger.
    Ja, es ist eine Methode, abzuzocken - kennen wir ja schon. Allerdings finde ich, sollte man nur denen in die Tasche greifen, wo schon was drin ist. Studenten können idR. noch kein Einkommen/ Gespartes/ Vermögen angehäuft haben - sie können sich nur auf ihre Eltern beziehen, falls diese Geld haben. Und diese Abhängigkeit und Bittstellerei von Erwachsenen Menschen mag ja einigen Parteien mit dunkler Farbe ins Bild ihrer Familienpolitik passen, aber mein Menschenbild sieht etwas anderes aus.

    Zitat Zitat von QBorg
    Zum Thema, dass das "wer nicht will"-Argument naiv sei... bring mir da bitte ein Beispiel, ich verstehe nicht, was du genau damit meinst...
    ...es ist deshalb naiv, weil es gesellschaftliche Umstände und Strukturen völlig außer Acht läßt und suggeriert, es sei nur eine Frage der eigenen Anstrengung und des eigenen Willens, etwas zu erreichen. Das dem nicht so ist, zeigen alle seriösen Statistiken in der Frage der Beteiligung von Schichten im Bildungssystem oder würdest du im Umkehrschluß behaupten, die benachteiligten Menschen aus Unterschichten haben einfach nur zuwenig Willenskraft - ich denke nicht.

  20. #20
    Grumpy Cat Avatar von Schwarze Katze
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    http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=...=go&id=1047848

    Die CDU will Bafög-Empfänger von Studiengebühren ausnehmen. Die FDP habe noch Prüfbedarf in dieser Frage, sagte Generalsekretär Christian Lindner. Statt Gebührenfreiheit sei auch ein Zuschlag für Bafög-Empfänger denkbar. Eine Einigung werde daran nicht scheitern. [..]
    [..] Voraussetzung für die Einführung genereller Studiengebühren seien Darlehens- und Stipendien-Programme, die garantierten, dass jeder unabhängig vom Einkommen der Eltern die Chance auf ein Studium habe, betonten beide Parteien. In jedem Fall sollten Darlehen erst zurückgezahlt werden müssen, wenn die Absolventen Geld verdienten. [..]
    Bin ja mal gespannt, wann es bei uns in BRB soweit ist.

    Achja: Das Problem ist nicht, einen Job zu finden (selbst bei uns, die wir 21,2 Arbeitslosigkeit haben, ist das relativ schnell geschafft), sondern einen zu finden, der die Kosten wie Miete, Nebenkosten und Futter abdeckt. Mit beispielsweise 4,90 Euro (oder sind's sogar schon 4,93?) als Studentische Hilfskraft und max. 17,5 Stunden im Monat die Woche macht man keine großen Sprünge.
    Geändert von Schwarze Katze (07.06.2005 um 14:44 Uhr)

  21. #21
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    @Katze


    ja sowas meinte ich... es gibt ja auch Laute die gehen Arbeiten( RICHTIG arbeiten, in Fabriken etc.) und verdienen eben nur so einen satz um 4,50, wenn überhaupt... davon kann man denke ich kaum leben. Besonders bei Miete etc.

    4,50 gilt zwar allgemein auch als Studentensatz, aber heutzutage halte ich das nur für möglich wenn der Student dann zuhause wohnt... wenn er noch Miete und Essen und auch noch seine Materialien bezahlen muss... abgesehn von eventuellen Reparaturen dem Studententicket und noch Studiengebühren... also, nich im ernst oder?

  22. #22
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    Also, der Studi, der bei uns den Hiwi gibt, bekommt 10,66 die Stunde und ich habe vor 13 Jahren (zwischen Abi und Uni - also auch ungelernt) schon 14 DM bekommen.

    Mal abgesehen von stud. HKs., wer arbeitet denn für solche Löhne ?!?
    Realität ist ein absurdes Konstrukt Fantasie-loser Menschen.

  23. #23
    Grumpy Cat Avatar von Schwarze Katze
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    Das ist der Stundenlohn, den unsere FH zahlt.
    In der freien Wirtschaft ist es unterschiedlich. Schwankt zwischen 5 und 15 Euro die Stunde, je nachdem, wo man anfängt.
    Als Lehrbeauftragte hab ich auch 10,23 für 45 Minuten bekommen, aber da das nur 2 (4) Stunden die Woche waren und Vorbereitungszeit auch sein muss, ist es letztlich ziemlich ineffektiv.
    Promo-Jobs bekommt man eigentlich immer mal wieder, aber die sind halt zeitlich beschränkt.

  24. #24
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    Viele Bekannte und STudenten die ich befragt haben sind der Meinung, das die Einführung der Studiengebühren erstmal ein paar ordentliche Aufstände zur Folge haben wird. Revolution! Ich bin mal gespannt. So richtig glauben kann ich das bei der "Müdigkeit" der meisten Leute nicht. Erst wird gemeckert, dann wird resigniert und dann bezahlt... da kann sich die politische Fürhung unseres Landes nun schon verhältnismässig lange drauf verlassen. Hier mal ein Büro besetzt, da mal ein Rathaus ""gestürmt"", einmal in den Nachrichten und weg vom Fenster. Das ist alles was bis jetzt passierte.
    Im Endeffekt haben nicht allzu viele Leute die Courage ernsthaft was aufs Spiel zu setzen wegen 500 Euro pro Semester. Vielleicht ist das auch besser so.

  25. #25
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    sorry is mir jetzt zuviel des alles durchzulesen, aber wie bei jedem thema, gibts verschiedene meinungen. ich finde wenn es immer mehr studien gebühren geben wird, wird studieren irgendwann nur noch den reichen vorbehalten sein, die die sichs nicht leisten können haben dann pech gehabt, oder was? klar is dass das alles irgendwie finanziert werden muss, aber ich will mir selbst (bin 11 klasse) und irgendwann sicher auch mal meinen kindern ermöglichen können dass es ihnen möglich ist zu studieren.
    Schmarotzer die das system ausnutzen gibt es überall, und man kann sogut wie nichts dagegen tun ohne den "normalen" alles noch schwieriger zu machen.

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