Zurzeit stecke ich mal wieder richtig tief drin in der Kauka-Forschung, und da bin ich auf mein einstiges Lieblingsvorwort von Rolf gestoßen. „Lieblingsvorwort“ ist eigentlich der falsche Begriff - aber gerührt und beeinflußt hat es mich so dermaßen, daß ich mir diese Worte lange Zeit gemerkt hatte und auch ein bisschen mein Leben darauf ausrichtete - kurz: Rolfs Ansprache hat mich damals total beeindruckt!
Und hier ist es, entnommen aus Heft Nr. 49 von 1968.

Liebe Freundinnen!
Liebe Freunde!
Eben war Hans bei mir. Hans ist der lustigste Mensch, den ich kenne. Er schaut alle paar Monate mal herein, und dann unterhalten wir uns über Fix und Foxi. Hans steckt voller Ideen - und über manch einen seiner witzigen Einfälle habt ihr schon in der einen oder anderen FF-Geschichte herzlich gelacht. Der alte Hans hat eben was für Kinder übrig... und für Rosi, sein kleines Mädchen, tut er einfach alles. Aber weil ich weiß, wie schwer es ihm fällt, andere Leute um einen Gefallen zu bitten, gebe ich ihm beim Abschied immer stillschweigend die neuesten FF-Hefte mit. Dann fährt er mit den Händen über die Umschläge und sagt: „Danke... ich freue mich so! Rosi wird mir wieder alles erzählen. Von den schönen Farben, von den lustigen Geschichten...“
Jetzt schaue ich aus dem Fenster und sehe dem alten Hans nach. Er geht den Kiesweg hinunter. Vorsichtig tastend, Schritt für Schritt - wie ein Traumwandler. Hans ist blind!
Eine traurige Geschichte? Laßt das nur den Hans nicht hören. „Es gibt so unendlich viele Dinge, an denen man sich freuen kann - soll ich denn da wegen dieser e i n e n Sache ständig griesgrämig sein? Wenn das doch nur alle meine Mitmenschen begreifen könnten...“ Das hat mir Hans einmal gesagt, und ich hoffe, Ihr denkt an seine Geschichte, wenn sich mal wieder einer selbst - oder andere - über Gebühr bedauert.
Denn mit Hans bin ich einer Meinung: Mitleid mit sich selbst ist die schlechteste Medizin!
Euer
Rolf

Nun sagt selbst - ist das nicht ein ergreifendes Vorwort mit einer anrührenden Geschichte??? Steckt da nicht Herz und Gefühl drin? Kann man einen Appell an die Mitmenschen nicht noch besser verpacken? ich denke nicht!

Und wie lautet Euer „Lieblingsvorwort“?