Ich mag Theater, komm nur eher selten dazu, und irgendwie schaffe ich es zum Teufel nochmal nicht in ein älteres Stück zu gehen, obwohl ich so gern würde o_O
Das Kabale und Liebe in Essen soll sehr gut gewesen sein.... *schmoll*
Die letzten Stücke waren allesamt sehr modern und sehr...... verwirrend.
Besonders "Die Stadt aus Glas" über die Vorstellung selbst kann ich nicht meckern, denn um sowas zu spielen muss man wirklich GUT sein. Waren auch Top Schauspieler.
Nicht das ich unbedingt den Sinn des Stückes verstanden hätte... das Grundprinzip, denke ich schon, aber müsste ich das Stück jetzt ohne weiteres Hintergrundwissen analysieren wäre ich aufgeschmissen.
Kurzer Inhalt:
Ein Detektiv, der kein Detektiv ist, wird von einer Frau mitten in der Nacht engagiert um ihrem Mann zu helfen. Der Mann ist verrückt, er wurde von seinem Vater jahrelang in einem Raum aufgezogen, und nun kommt der Mann zurück in die Stadt. Sie hat Angst um ihren Mann, darum soll Daniel Quinn ihr jetzt helfen.
Auf der Suche nach dem Vater seines Klienten begegnet er dem echten Daniel Quinn, der in Wahrheit aber auch kein Detektiv ist sondern Schriftsteller- das, was unser Daniel vorher war- mit einer süßen Familie, deren jüngster Sohn genauso heißt wie unser Vorzeigedetektiv in wirklichkeit (da ich mir keine Namen merken kann, nix davon hier zu sehen). Desillusioniert und verwirrt begegnet er dann dem Vater, der rohe Eier von einer Brücke fallen lässt und ihm dann den Sinn des Lebens erklärt. Als DQ dann zurück zu seinem Klienten will, ist dessen Wohnung leer und angeblich habe dort auch nie jemand gewohnt...
DAs Stück endet in einer gewaltigen Massenszene mit dem Satz "Ich will ein Ei. Wir sind alle Eier." ehm ja. Und um das einigermaßen zu verstehen sollte man schon selbst reingehen.
Eine Anständige Szenenfolge gibts nicht, das Stück ist rasant gehalten und die einzelnen Akte gehen flüssig in einander über, ganz mittendrin werden Gesangseinlagen integriert, die allerdings auch sehr gut sind.
Wenn man ein Stück sucht, mit dem man sich den ganzen Abend, die Woche und den Monat danach noch beschäftigen kann, der ist bei der "Stadt aus Glas" ganz richtig.
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Etwas weniger modern, aber doch zu den moderneren Stücken zu zählen ist "Carmina Borana", das ist eher ein Ballett, passt aber auch hier rein...
Ich war grad am Freitag drin, in Gelsenkirchen wird es als Projekt "Schüler für Schüler" zusammen mit den Musikalstars von FAME (das dort in zukunft startet) aufgeführt.
Wenn man jetzt so überhaupt nicht weiß, worum es in Carmina Boranan geht- so wie ich- ist man vom Anfang erstmal extrem verwirrt.
Der Inhalt beschreibt grob "Wie die Welt so ist" tatsächlich geht es wohl mehr um Liebe, Lust, Verruchtheit, Verdorbenheit und Tod. Beeindruckend sind hier die rasanten Kostümwechsel und die Gleichzeitigkeit, es passieren soviele Dinge gleichzeitig auf der Bühne das man gar nicht richtig mitkommt. Die Musik war fantastisch, das muss man grade Bemerken wenn man bedenkt, dass da 13-16 jährige in der Orchesterloge sitzen.
Noch erschwerend zum Verstehen kommt hinzu, das die Lieder nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Französisch und Italienisch, kurzzeitig auch Spanisch gesungen werden. Wer also keine romanische Sprache beherrscht ist ein wenig aufgeschmissen o_O
Von der Tänzerischen und Musikalischen Leistung her ist das Stück jedoch allererste Sahne
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