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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #3751
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    Before Watchmen 7: Dr. Manhattan

    Wie die Zeit vergeht. Eben noch war die Reihe Before Watchmen erst angekündigt, und man fragte sich, ob man überhaupt weiteres Material dazu lesen sollte, und nun sind wir schon beim vorletzten Band der Reihe. Mittlerweile taucht die Frage des „ob“ nicht mehr auf, sondern hauptsächlich die Frage: Ist die Umsetzung gelungen, oder nicht?

    Watchman, erdacht von Kultautor Alan Moore, war eines der kreativsten und einflußreichsten Superheldencomics aller Zeiten. Fast 3 Jahrzehnte später hat DC Comics gegen den Willen Alan Moores beschlossen, dem Meisterwerk mehrere Prequels zu geben, die die Geschichte vor den Ereignissen von Watchmen erzählen sollen, die Moore teilweise detailliert, teilweise nur mit Andeutungen erzählt hat. Mittlerweile hat sich herausgestellt, daß die Einzelbände handlungstechnisch durch einen roten Faden verbunden sind.
    Für Before Watchmen wurden hochkarätige Zeichner und Autoren verpflichtet, z.B. Andy Kubert oder Brian Azzarello.

    Die Vorgeschichte des einzigen Helden im Team mit Superkräften wird von J. Michael Straczynski erzählt, dessen „Nite Owl“ durchweg positiv aufgenommen wurde. Als Zeichner wurde Adam Hughes verpflichtet, der einen viel beachteten Run bei der Justice League of America hingelegt hatte.

    Während viele der Bände von Before Watchmen meist vor oder parallel zu Handlung vom Original Watchmen stattfinden, hat sich JMS hier etwas ganz besonderes ausgedacht.
    Dr. Manhattan, der aufgrund eines Unfalls mit Strahlung zum Überwesen wurde, ist ein fast allmächtiges Wesen. Wie die verschiedenen Kapitel einer CD kann er auf dem Zeitstrahl vor und zurück springen, und sich selbst beobachten. Dabei sehen wir klassische Szenen wie die mißglückte Teambildung, aber auch gänzlich unbekannte Szenen. Dabei hat Dr. Manhattan auch die Möglichkeit, verschiedene Szenarien durchzuspielen, und sich die Resultate anzusehen – einfach mal die Realität verändern. Eine Frage nagt in ihm. Was wäre, wenn er niemals Dr. Manhattan geworden wäre?

    Fazit:

    JMS hat die Vorlage von Alan Moore genau studiert, und fängt die Atmosphäre des Originals ein. Ein wenig verträumt, melancholisch und immer ein wenig unnahbar kommt Dr. Manhattan daher, zeigt aber, mit seinem Interesse an Silk Spectre, auch seine menschliche Seite. Dazu zitiert er klassische Szenen wie das erste Treffen der Crimebusters, aber man erfährt hier auch viel , was Moore nicht gezeigt, oder nur angedeutet hat.
    Eine klassische Superheldenstory wurde hier glücklicherweise nicht inszeniert, obwohl es sehr einfach gewesen wäre, z.B. etwas über Dr. Manhattans Erlebnisse in Vietnam zu schaffen.
    Doch JMS wollte mehr. Er brachte die Story auf eine metaphysische, philosophische Ebene, die mit Symbolen spielt.
    Sehr präsent sind z.B. Uhren, Zeichen dafür, wie sehr Dr. Manhattan versucht, alles zu kontrollieren. Trotz seiner übermenschlichen Fähigkeiten ist er jedoch nicht fähig, die eigentliche Katastrophe hinter den Kulissen zu erkennen.
    Ein weiteres, beliebtes Symbol sind Kisten, Synonym für die vielen Möglickeiten, in der sich das Leben entwickeln kann. Nichts also für Menschen, die an Dinge wie Schicksal, Bestimmung oder Vorsehung glauben.
    Hughes hat eine guten Job gemacht, auch wenn seine Zeichnungen von Silk Spectre etwas üppiger ausgefallen sind als im Original.
    In meiner persönlichen Rangliste ist der Band auf Augenhöhe mit Nite Owl anzusiedeln. DC hat bei seiner Wahl als doppelter Autor der Reihe Before Watchmen ein glückliches Händchen bewiesen.


    Crossed 4 – Badlands

    Als Autor Robert Kirkman 2003 seine Serie „The Walking Dead“ startete, konnte er nicht ahnen, dass die Serie auch zehn Jahre später noch laufen würde. Das Zombie-Thema war nicht zuletzt durch diverse B-Movies oft verwendet worden, aber Kirkmans Erzählweise mit dem gewissen Soapfaktor hält die Leser bei der Stange, und feiert als TV-Serie oder Spiel große Erfolge.

    Garth Ennis hat die Thematik der Überlebenden, die durch eine feindlichen Umgebung ziehen, auch für die Serie „Crossed“ benutzt. Doch in der Welt von „Crossed“ gibt es keine Zombies, sondern Gefirmte, die an einem Kreuz auf ihren Gesicht zu erkennen sind, und nichts im Sinn haben außer Fressen, Sex und Folter – gern auch in Kombination. Wie bei Ennis zu erwarten, wurden diverse Grenzen überschritten, speziell bei der Darstellung der Gefirmten, die sich gern mit diversen Körperteilen schmücken, aber auch bei deren Foltermethoden. Nachdem die Serie mit Band 2 von David Lapham übernommen wurde, kehrt Gart Ennis nun in Band 4 zurück.

    In diesem Band sind die Storylines „Badlands“ und „Homo Superior“ enthalten. Badlands beschreibt die Erlebnisse einer Gruppe von Überlebenden, die sich durch das britische Hinterland schlagen. Unterstütz werden sie von prominenter Seite, denn niemand anderes als Prinz Harry begleitet die Gruppe. Zumindest behauptet der rothaarige Halbstarke in Armeekleidung das, überprüfbar ist es jedoch nich, denn große Teile seines Gesichts sind verletzt. Für die Geschichte ist es jedoch nicht von Belang, denn die Gruppe flieht vor einigen Gefirmten, und wird immer mehr dezimiert... Können sie den Ansturm der kranken Horde standhalten?

    Die 2. Geschichte stammt von Jamie Delano (Hellblazer).
    Bei „Homo Superior“ handelt es sich nicht etwa um eine X-Men-Geschichte. In den Sümpfen Floridas hat sich eine Gruppe Rednecks verschanzt, die sich mit diversen Waffen und Lebensmitteln auf den Weltuntergang vorbereitet hatten. Neben diversen Orgien möchten sie nebenbei mit einigen Damen den „Homo Superior“ zeugen, die nächste Version des Herrenmenschen, wie die Rednecks ihn sich vorstellen. Als der Sohn des Anführers seine Wache vernachlässigt, und die Gefirmten das Lager angreifen, ist das Chaos perfekt. Doch auch andere Überlebende ziehen durch die Sümpfe...

    Fazit:

    Ennis ist zurück, und macht was er am besten kann: Massaker mit Spaß. Während man bei Lapham oft das Gefühl hatte, er würde die Geschichte nur um extreme Gewaltdarstellung herum schreiben, packt Ennis wieder tief in die Ideenkiste. Die Idee mit Prinz Harry macht viel Spaß, und das angebliche Ende der königlichen Familie könnte fieser nicht sein. Jacen Burrows liefert dazu gewohnt blutige Zeichnungen ab, wie wir es z.B. von „Die Chroniken von Wormwood“ gewohnt sind.

    Auch bei Homo Superior“ gibt es Details, die einem ein bösartiges Grinsen aufs Gesicht zaubern. Die Darstellung von Rednecks im Sumpf könnten glatt von Ennis selbst sein, ähnliche Figuren hat er ja in Preacher bereits perfektioniert (z.B. in Goold old boys).
    Die sehr unterschiedlichen Charaktäre sind es hier, die die Story interessant machen. Doch kaum hat man sich an sie gewöhnt, sind sie auch wieder verschwunden... Für die einen wird das die große Stärke der Serie sein, für andere die Schwäche. Mich freut es eher, denn ein 2. The Walking Dead braucht man nicht. Stattdessen kann sich hier jeder mit schwarzem Humor austoben, denn die Gefirmten bieten eine Menge an Möglichkeiten, die es bei Zombies nicht gibt.

    Die Geschichten sind unabhängig von den restlichen Bänden zu lesen; Vorwissen ist nicht erforderlich.



    Swamp Thing 3 – Das grüne Reich

    Swamp Thing, erdacht von Len Wein und Bernie Whrightson, wurde in den 80ern mit Alan Moore als Autor von einer eindimensionalen Horrorfigur zu einer vielschichtigen Kreatur mit philosophischen Ansätzen.
    Im Rahmen des DC Neustarts wurde nun Scott Snyder mit der Neuinterpretation des Sumpfdings beauftragt. Der Autor, der den meisten von American Vampire und Marvel Noir: Iron Man bekannt sein dürfte, ist einer der Shootingstars bei DC, und als Autor von Batman ebenfalls am Start.

    Rückblick:

    Mit dem DC-Neustart kam es zu einer Wiedergeburt: Alec Holland, der einst der Avatar des „Grün“ (also der symbolisierten Pflanzenwelt) gewesen war, wurde ins Leben zurück geholt. Eine große Gefahr bedroht die Erde, denn die „Fäule“, die sinnbildliche Verwesung und der Tod, ist erstarkt. Ein Revival erfährt auch die Liebe zwischen Swamp Thing und Abby, doch die Freude darüber ist nur von kurzer Dauer, den die Fäulnis hat Abby entführt, um sie zur Königin der Fäulnis zu machen. Abby wollte dies zwar nicht, aber die Veranlagung zur Fäulnis schlummerte schon seit Geburt in ihr. Die Fäule hat die Erde in ihrem Würgegriff. Die Früchte des Feldes verdorren oder verfaulen, zombiefizierte Tiere streifen durch die Wälder, und Insektenplagen biblischen Ausmaßes regnen auf die Menschheit nieder. Tod und Verzweiflung aller Orten, und die die einzige Hoffnung ist Swamp Thing, der eine Metamorphose durchführt. So wird Alec Holland zum Kriegerkönig des Grüns, und zieht mit Flügeln und einem Geweih aus Wurzeln ausgestattet in den Kampf mitten im Herzen der Fäule. Ihm zur Seite steht Buddy Baker, seines Zeichens der Avatar des Rot, also der Tierwelt. Doch als sie die Fäule angreifen wollen, haben sie ihr ungewollte das Tor in die Welt geöffnet.

    Handlung:

    Als Swamp Thing seine Augen aufschlägt, zweifelt er an seinem Verstand. Die Welt, wie er sie kannte, existiert nicht mehr. Die Fäule hat die Welt fast ausnahmslos überrannt. Auch die einst so mächtigste Justice League wurde besiegt, und nur noch wenige Überlebende sind auf dem verrottenden Planeten übrig geblieben. Poison Ivy und Deadman, die ihn gefunden haben, ziehen gemeinsam mit ihn nach Gotham, wo die letzte Hoffnung der Menschheit liegen soll. Doch wo ist Animal Man?

    Fazit:

    Mit diesem Band wird die Erzählung „Tote Welt“, die seit Band 1 aufgebaut wurde, zuende geführt.Snyder verzahnt die Storyline wieder mit vielen anderen DC-Figuren, z.B. der Justice Leage und den üblichen Verdächtigen aus Gotham. Dabei kommt es zu einigen Schlachten mit den aus den letzten Bänden bekannten Monstern der Fäulnis.
    Mit dem verpaßten Jahr hat er die Erde in eine düstere Zukunft geführt, eine Art „Age of rotten Apocalypse“. Interessant zu sehen, wie sich die Welt weiter gedreht hat, was nicht jeder Figur gut bekommen ist. Da wäre ich sogar an einem Spin-Off, z.B. mit dem veränderten Gotham, interessiert.
    Die Frage ist nun, ob Snyder bewußt einige offene Handlungsstränge wie die Armee von Robins im Dunkeln läßt, oder schlicht nicht beenden konnte, weil er nach der US-Nummer die Serie verlassen hat. Ich fühlte mich gut unterhalten, jedoch hatte ich am Ende das Gefühl, daß etwas anderes geplant gewesen war.
    Man darf gespannt sein, was der neue Autor der Serie, Charles Soule, aus dem Sumpfding machen wird. Snyder hat ihm die Serie an einem Punkt übergeben, in der sich die Serie in alle Richtungen entwickeln könnte.

    Comic-Podcast

  2. #3752
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Vinland Saga Vol. 1

    Die US-Ausgabe enthält jeweils 2 Bände im grösseren Format im Hardcover. Interessant für mich aber nur, weil Kodansha eine zweite Serie in den Omake-Teil reingenommen hat, die in der Carlsen-Ausgabe fehlt ("For our Farewell is near" das im feudalen Japan spielt). Muss natürlich jeder für sich selbst wissen, ob er $20 für 12 Seiten hingelegt.
    Die Verarbeitung des Bandes ist allerdings eher meh, was seltsam ist, da Vertical (die ja von Kodansha gekauft wurden) es schaffen, wirklich gute HC-Ausgaben (u.a. der Manga von Osamu Tezuka) rauszubringen. Das Ding hier kommt allerdings ein bißchen billig daher (wobei ich generell der Meinung bin, Manga im HC sehen irgendwie dämlich aus. Da macht eine schöne Klappbroschur viel mehr her).

    Yotsuba Vol. 12

    Macht auch auf Englisch viel Spaß, aber die deutsche Übersetzung ist nach wie vor viel besser angelegt.

    TMNT #28

    Das Ende von "City Fall". Erstaunlich, wie viel Handlung da reinging, um den Storyarc abzuschliessen. Santolouco zeichnet mal wieder absolut grandios und ich freue mich, wenn er nach dem Intermezzo von Ross Campbell zurückkehrt.

    Superior Spider-Man #22

    Das erste Heft, das mich nicht ganz so anzeckt.

    Hawkguy #14

    Solo-Ausgabe mit Kate Bishop. Mal wieder reichlich schräg. Ich liebe die Serie einfach.

    X-Files: Season 10 #6

    Neuer Storyac und neue Zeichner. Macht ebenfalls wieder viel Laune und es gibt ein Widersehen mit dem Parasiten.

    Captain Berlin #1

    Herrlich abstruser Trash. Gross.

    Orbital - Aufzeichnungen Bd. 1

    Mehrere Kurzgeschichten, die man nicht unbedingt braucht, aber ganz unterhaltsam sind. Ausserdem ist eine davon von Nicholas Bannister (Flight) gezeichnet. Sehr schön.

    Assassin's Creed Bd. 5

    Ich wünschte ja, Corbeyran würde mehr von den Aktivitäten im Animus schreiben als dauernd nur über Abstergo.

    Thorgal Bd. 18

    Wieder sehr gut.
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  3. #3753
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Crossed ist der größte Mist aller Zeiten. Wenn es ein Comic gibt das die Bezeichnung "Gewaltporno" verdient hat, dann dieser. Ich bin aller alles andere zimperlich (TWD finde ich klasse), aber wenn darum geht, die widerlichste Splattervergewaltigung zu toppen, dann ist meine persönliche Grenze erreicht. So überflüssig wie ein (Pseudo)Snuff-Film.

  4. #3754
    Moderator Weildarum Forum Avatar von Fr4nk
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    Sehe ich wie Du, Schreiby. Stumpf aneinandergereite Gewaltszenen, möglichst krass und explizit. Es tut mir für die Bäume leid, die dafür gefällt wurden. Die Serie wurde ja als "TWD in hart" beworben. Wer sowas sagt, hat nichts bei TWD verstanden.
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  5. #3755
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Auch meine Zustimmung. Habe nicht mal den ersten Band zuende gelesen. Der ist direkt in der MÜLLTONNE gelandet! Es war mir auch zu schade andere damit zu belästigen. Da hat Panini sich nen echten Mist andrehen lassen...

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  6. #3756
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    Word - einfach schlimm wie Ennis seine ursprüngliche Originalität völlig eingebüßt hat - er kann sich gleich bei Frank Miller einreihen.

  7. #3757
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    Da hat Panini sich nen echten Mist andrehen lassen...
    Inhaltlich vielleicht (ich bin nach Bd. 3 ausgestiegen, weil mir das zu langweilig wurde), aber aus kommerzieller Sicht bestimmt kein Stück, wenn ich mir unsere Verkaufszahlen so ansehe.

    Zitat Zitat von Schninkel Beitrag anzeigen
    Word - einfach schlimm wie Ennis seine ursprüngliche Originalität völlig eingebüßt hat
    Das hat er doch schon nach "Preacher" getan. Ausser "The Pro" kam da doch nix wirklich brauchbares mehr.
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  8. #3758
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    "The Pro" war doch die Superschlampe, oder? Den fand ich auch schon schlecht. Ich habe nach der GE-Collection vom "Punisher" nix mehr gekauft...

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  9. #3759
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    Auch wenn ich beim besten Willen kein Ennis-Fan bin (finde selbst "Preacher" überbewertet), war doch bei "Punisher Max" die ein oder andere unterhaltsame Story dabei (auch wenn alles nach Schema F ablief). Aaron hat ihn m.M.n. jedoch übertrumpft und aus der Thematik nochmal etwas mehr herausgekitzelt.

    Den aktuelleren "Fury Max"-Comic finde ich durchgehend gelungen. Ennis kann noch wenn er will.

  10. #3760
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von slurm Beitrag anzeigen
    Auch wenn ich beim besten Willen kein Ennis-Fan bin (finde selbst "Preacher" überbewertet), war doch bei "Punisher Max" die ein oder andere unterhaltsame Story dabei (auch wenn alles nach Schema F ablief). Aaron hat ihn m.M.n. jedoch übertrumpft und aus der Thematik nochmal etwas mehr herausgekitzelt.
    Ich finde Aarons Punisher eigentlich härter (und hirnverbrannter) als den von Ennis. Eigentlich ist Ennis der einzige, der mit dem Label Max umgehen kann, ohne sich völlig zu verrennen. Sein Punisher hat doch eine klare Vision und auch Tiefgang, auch wenn es doch oft recht monoton zugeht.
    Am besten gefallen mir übrigens seine Demon-Hefte aus den 90ern. Die sind witzig.

  11. #3761
    Mitglied Avatar von theverybigh
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    Ich fand die erste Crossed-Mini-Serie gar nicht soooo schlimm. Aber danach hätte auch Schluss seien sollen.
    So richtig schlimm wurde es meiner Meinung nach ab Vol. 2, als David Lapham übernahm. Ennis war nur seltsam, Lapham ist für mich schon krank.

    Ich denke, alles was nach Preacher kam, muss sich nun daran messen lassen und es ist doch bestimmt sehr schwer, so einen Riesen-Erfolg noch einmal zu toppen. Das schaffen die wenigsten. Trotzdem kann Ennis, wenn er will immer noch gute Storys abliefern, z.B., wie schon erwähnt, einige Punisher Max Baracuda Episoden oder auch die Welcome To The Baju Story.

  12. #3762
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    "The Pro" war doch die Superschlampe, oder? Den fand ich auch schon schlecht.
    Auf Englisch ist der sehr, sehr lustig. Aber gut, bei Sachen, die von Amanda Conner gezeichnet sind, kann ich nur sehr schwer objektiv bleiben.

    Zitat Zitat von slurm Beitrag anzeigen
    war doch bei "Punisher Max" die ein oder andere unterhaltsame Story dabei (auch wenn alles nach Schema F ablief).
    Den fand ich ja grottenöde. Marvel Knights Punisher und Born allerdings ganz unterhaltsam.
    Der bessere "Punisher MAX" waren die zwei "Foolkiller"-Miniserien von Gregg Hurwitz.

    "The Boys" hatte wieder ganz gute Ansätze, lief aber viel zu lang und hat sich dann irgendwann verrannt (bin bei "Highland Laddie" ausgestiegen, Das war unlesbar).

    Ansonsten von Ennis auf meiner All-Time-Favorite-List: "Pride & Joy" und "Unknown Soldier". Da reisst er sich sehr stark zusammen, setzt Gewalt nicht zum Selbstzweck, sondern als Schockmittel ein und liefert zwei rundum gelungene Miniserien ab.
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  13. #3763
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen

    "The Boys" hatte wieder ganz gute Ansätze, lief aber viel zu lang und hat sich dann irgendwann verrannt (bin bei "Highland Laddie" ausgestiegen, Das war unlesbar).

    Ansonsten von Ennis auf meiner All-Time-Favorite-List: "Pride & Joy" und "Unknown Soldier". Da reisst er sich sehr stark zusammen, setzt Gewalt nicht zum Selbstzweck, sondern als Schockmittel ein und liefert zwei rundum gelungene Miniserien ab.
    Das ist witzig: "Highland Laddie" fand ich ziemlich gut, "Pride and Joy" fand ich schon damals fad, als es herauskam. "Unknown Soldier" fand ich auch nicht so wahnsinnig toll. Hast du "The Long Dark Road" (Punisher MAx 9) gelesen? Mit Abstand die beste und unterhaltsamste Folge.

  14. #3764
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen
    Der bessere "Punisher MAX" waren die zwei "Foolkiller"-Miniserien von Gregg Hurwitz.
    Der war cool! Ist ja bei Panini erschienen und dann uff´m Index gekommen! Meinen habe ich dann schön behalten...

    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen
    "The Boys" hatte wieder ganz gute Ansätze, lief.
    Uuuh, The Boys fande ich dann mit zu viel explizidem Sex bestückt. Das war mir dann einfach zu viel des Gutem... Ansonsten fande ich die Serie recht ansprechend. Aber da ich zu dem Zeitpunkt in den frankobelgischen Bereiche überging, habe ich die Serie wegen dem genannten Punkt gecancelt...

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  15. #3765
    Moderator Weildarum Forum Avatar von Fr4nk
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  16. #3766
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Hast du "The Long Dark Road" (Punisher MAx 9) gelesen?
    Nope, bin mit dem 24. US-Heft (der "Up is down..."-Arc) ausgestiegen, weil es mir zu monoton wurde.

    Zitat Zitat von Comic_Republic Beitrag anzeigen
    Ist ja bei Panini erschienen und dann uff´m Index gekommen!
    Ja, leider. Und der zweite Band kam dann garnicht auf deutsch (wohl aber eher wegen den Verkaufszahlen). Sehr schade.

    Uuuh, The Boys fande ich dann mit zu viel explizidem Sex bestückt.
    Ich fand das eher harmlos.
    Aber hier ist Ennis immer zwischen dem alten, bösen, zynischen Ennis und dem Ennis mit dem infantilen Humor hin- und hergesprungen, ohne sich wirklich entscheiden zu können.
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  17. #3767
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zwei Punisher MAx sind essentiell: "In the beginning" und "Long cold Dark". Den Rest kann man lesen, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es zur Zeitverschwendung wird. Die Reihe ist einfach 30 Hefte zu lang.

  18. #3768
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    "In the Beginning" war ein wundererbares Beispiel dafür, daß Ennis sich einen Scheiss um Figuren und das kümmert, was andere Leute vor ihm geschrieben haben (ich nenne das einen Ellis-Moment, der ist nämlich nicht besser): Hey, bringen wir Microship zurück, erklären nicht, warum er wieder lebt, machen ihn grundlos zu einem Verräter und bringen ihn dann wieder um.
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  19. #3769
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Microchip war tot?
    Ich finde es gut, dass der MAx-Punisher nicht zur Continuity gehört. Ist mir nämlich lieber, wenn die MAinstream-Universen wenigstens ansatzweise jugendfrei bleiben.

  20. #3770
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    ... um mal wieder zum Threadthema zurückzukehren ;-): Punisher - Trial of.... (2 US-Hefte) - kleine fiese Geschichte mit einem netten Plot und in dem von mir so geliebten semi-realistischen Stil gezeichnet.

  21. #3771
    Moderator Weildarum Forum Avatar von Fr4nk
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    Apropos Horror:

    Revival 1 Seeley/Norton
    Lebende Tote, die keine Zombies sind. Das geht! Seeley beherrscht Splatter und Suspense, grafisch solide bis sehr gut. Toller Serienstart. Mit einbem wunderbaren Vorwort von Jeff Deprimire.
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  22. #3772
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    Before Watchmen 8: Crimson Corsair

    Die Zeit rast... Eben erst wurde die Reihe „Before Watchmen“ angekündigt, und man fragte sich, ob man überhaupt weiteres Material dazu lesen sollte, und nun sind wir schon beim letzten Band der Reihe. Mittlerweile taucht die Frage des „ob“ nicht mehr auf, sondern hauptsächlich die Frage: Ist die Umsetzung gelungen oder nicht?

    Watchman, erdacht von Kultautor Alan Moore, war eines der kreativsten und einflußreichsten Superheldencomics aller Zeiten. Fast 3 Jahrzehnte später hat DC Comics gegen den Willen Alan Moores beschlossen, dem Meisterwerk mehrere Prequels zu geben, die die Geschichte vor den Ereignissen von Watchmen erzählen sollen, die Moore teilweise detailliert, teilweise nur mit Andeutungen erzählt hat. Mittlerweile hat sich herausgestellt, daß die Einzelbände handlungstechnisch durch einen roten Faden verbunden sind. Für Before Watchmen wurden hochkarätige Zeichner und Autoren verpflichtet, z.B. Darwyn Cooke oder Brian Azzarello.

    Der Band besteht aus 3 verschiedenen Geschichten. J. Michael Straczynski und Eduardo Risso haben sich den Schurken „Moloch“ vorgenommen, Lein Wein und Steve Rude widmeten sich „Dollar Bill“, und den namensgebenden „Crimson Corsair“ haben Len Wein und John Higgings umgesetzt.

    Der Moloch hatte ja schon im Alan Moores Geschichte eine wichtige Rolle. Hier wird seine Lebensgeschichte erzählt. Von seiner traurigen Jugend, die er als verbitterter Freak durchleben mußte, von seiner Kriminalisierung und seiner Schurkenlaufbahn bis zu seinen Tod gibt es hier viele Einblicke ins Leben von Eddie Jacobie.

    Mehr Details gibt es auch von Dollar Bill. Von ihm war nur bekannt, dass er bei einem Banküberfall starb, weil ihn sein Cape behinderte. Auch hier nun Hintergründe zu seinem Leben als Sportler, seinem schweren Unfall und seiner Heldenkarriere, die als PR-Gag begann.

    „Crimson Corsair“ ist, wie „Tales of the black freightner“ eine Back-Up-Story, die in mehreren Ausgaben von Before Watchmen erschien, und nun gesammelt veröffentlicht wurde. Erzählt wird die Geschichte des Seefahrers Gordon McClachlan, der mit dem roten Korsaren um nicht weniger handeln muß als um seine Seele. Dazu muß er ihm 3 Gegenstände beschaffen – eine Reise, die schnell zum Alptraum wird...

    Fazit:
    J. Michael Straczynski macht bei seiner Interpretation der Figur des Moloch nicht den Fehler, ihn in Schwarz oder Weiß darzustellen. Zwar gibt es rührselige Momente, aber weit ab von „die Gesellschaft hat ihn gemacht“ oder „er hatte keine andere Chance“. So wird die Figur viel plastischer dargestellt als im Original. Die Zeichnungen von Risso tun ihr Übriges, um die Figur mal bösartig, mal devot erschienen zu lassen. Sehr treffende Erzählung, die sich gut in den Gesamtkontext einfügt.

    Len Weins Schilderung der nahezu unerforschten Lebensgeschichte von Dollarbill schließt ebenso eine Lücke in der Watchmen-Historie. Die Handlung ist teilweise mit anderen Teilen von Before Watchmen verknüpft. So wird hier z.B. Bezug genommen auf die Gründung der Minuteman, und wir erfahren Dollarbills Einstellung bzgl. der Teammitglieder. Len Wein weiß echt, wie's geht.

    Crimson Corsair setzt die Tradition der Piratengeschichte in Watchmen fort. Das ganze kommt deutlich esoterischer daher als der Vorgänger, ist aber spannend bis zuletzt.
    In meiner persönlichen Rangliste ist der Band im Mittelfeld von Before Watchmen anzusiedeln. Davor stehen, wen wundert's, die längeren Geschichten von J. Michael Straczynski und Lein Wein, die beide für mich diejeneigen sind, die das Beste aus Before Watchmen heraus geholt haben.

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  23. #3773
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    Liga der außergewöhnlichen Gentlemen: Das schwarze Dossier

    Wie lange mußten wir auf diese Veröffentlichung warten! Das schwarze Dossier wurde 2007 erstmalig veröffentlicht, doch bis zur deutschen Ausgabe mußten wir uns bis Ende 2013 gedulden. Schuld daran waren rechtliche Probleme mit dem Copyright für bestimmte Figuren, die Autor Alan Moore verwendete. Während die Figuren aus der ersten Liga der außergewöhnlichen Gentleman wie z.B. Allan Quatermain so alt sind, daß das Copyright erloschen ist, mußte Alan Moore hier die Figuren nun umschreiben, ohne sie bei ihren Namen nennen zu dürfen.
    Der Band spielt 1958, ist also zwischen den Century-Bänden 1910 und 1969 anzusiedeln, wird jedoch als eine Art Sonderband oder Ergänzung betrachtet.
    Mina Murray befindet sich in London. Ihr gelingt es, den Agenten Namens „Jimmy“ in ein Gespräch zu verwickeln. Der Mann trinkt gern Wodka-Martini mit Eis, trägt einen Anzug, und hat ein besonderes Faible für Frauen – nicht besonders schwer also zu erkennen, welche britische Pulpfigur hier gemeint ist. Geschickt schafft sie es, den Spion dazu zu bringen, sie in ein Gebäude des Abschirmdienstes zu bringen, wo sie zusammen mit Allan Quatermain das „Schwarze Dossier“ stehlen kann. Dieses Akte enthält das gesamte Wissen des Abschirmdienstes über die Liga und deren verschiedene Inkarnationen im Laufe der Jahrhunderte. Doch natürlich bleibt diese Tat nicht ungestraft, und bald sind Mina und Allan vom Geheimdienst gejagt. Dabei müssen sie vor so illustren Figuren flüchten wie Emma Peel aus „Mit Schirm, Charme und Melone“.
    Doch nicht die Flucht ist das Spannende an diesem Band. Es ist vielmehr das Schwarze Dossier selbst, daß Allan und Mina während ihrer Flucht lesen. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Dokumenten, bei denen quer die Druckerzeigniskiste alles dabei ist. So finden sich z.B. „Die neuen Abenteuer von Fanny Hill“, ein erotischer Briefroman, der aus der Sicht von Fanny Hill geschrieben und mit erotischen Zeichnungen illustriert ist. Natürlich trifft Fanny auch auf Mitglieder der Liga. Dabei ist auch ein verschollenes Manuskript von William Shakespeare, das selbstverständlich als Theaterstück geschrieben wurde. Neben Comics gibt es auch Auszüge aus Groschenromanen, Postkarten, Prospekte und politische Karikaturen. „Sexjane“ hingegen ist ein Tijuana Bible, die sich ebenfalls erotischen Erlebnissen zuwendet. Kurzum: ein bunter Strauß an Dokumenten. Das besondere an den Ausgaben ist, daß sie jeweils von Zeichner Kevin O’Neil an Vorlagen aus der jeweiligen Epoche angepaßt wurden, und originalgetreu aussehen. Auch Drucktechniken wie der Holzschnitt werden dabei imitiert. Der Eindruck verstärkt sich noch dadurch, daß z.B. die Tijuana Bible auch als kleinformatiger 8-Seiter eingeheftet wurde, oder daß die Abenteuer von Fanny Hill auf dicken, festen Papier gedruckt wurden.
    Ein weiteres Gimmick in dem Band ist die beigelegte 3-D-Brille, die auf den letzten Seiten der Liga zum Einsatz kommt. Genau das richtige Instrument, um fremde Dimensionen und aberwitzige physikalische Momente darzustellen.

    Fazit:

    Auch in diesem Band hat Alan Moore wieder unzählige Anspielungen auf fiktive Figuren aus Literatur und Film untergebracht. Was für den britischen Leser vermutlich schon schwer zu erkennen wäre, ist für den deutschen Leser nahezu unmöglich, zumindest auf den ersten Blick. Wer kennt hierzulande schon Figuren wie Billy Bunter, ein dicker Schuljunge, der von 1908 – 1940 seine Abenteuer in illustrierten Texten in britischen Zeitungen erlebte? Oder Prospero, eine Figur aus Shakespeares „Der Sturm“? Nichtsdestotrotz macht es viel Spaß, die abgefahrene Welt der Comiclegende Alan Moore zu entdecken, was nicht selten mit Internetrecherche verbunden ist. Das Verständnis von anderen Ausgaben wie die Century-Trilogie erleichtet der Band ebenfalls, sind hier doch viele Hintergrundinformationen zu Figuren wie dem/der Unsterblichen Orlando enthalten.
    Kurzum: eine großartige, liebevoll gemachte Ausgabe, die langen Lesepaß und sogar Horizonterweiterung garantiert. Nur die ersten beiden Bände der Liga der außergewöhnlichen Gentleman sollte man vorher schon gelesen haben.
    Geändert von Breedstorm (21.12.2013 um 10:20 Uhr)

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  24. #3774
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    Irgendwer erwähnte hier mal den Titel 'Gute Nacht Punpun'. Habe gerade Band vier durch und wollte nur mal danke sagen. Es geht hoch her und endet sehr dramatisch. Alle die denken Mangas sind nur Schrott, keine Ahnung warum, aber ich habe schon so einiges im Forum gelesen, sollten sich den Autor Inio Asano ruhig mal angucken.

  25. #3775
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    Caligula 2 – Das Herz von Rom

    In den letzten Jahren ist der amerikanische Independent Verlag Avatar Press immer mehr zu einem Verlag für extreme Publikationen geworden. Sex und Gewalt werden hier sehr viel deutlicher dargestellt als bei anderen Verlagen. Szenegrößen wie Garth Ennis, Warren Ellis und Mark Millar können hier die Geschichten erzählen, für die Marvel und DC nicht genug Mut haben. Auch David Lapham, der durch sein grandioses Stray Bullets bekannt wurde und nun für DC und Marvel arbeitet, kann hier ganz anders agieren, als es bei den großen Verlagen möglich wäre. Ihm zur Seite steht der argentinische Zeichner German Nobile, der mit Caligula sein erstes größeres Comicprojekt abliefert.

    Rückblick:
    Lapham hatte sich in Band 1 die historische Figur des römischen Kaisers Gaius Caesar Augustus Germanicus, später Caligula genannt, herausgesucht. Dieses wurde durch eine plötzliche Wesensveränderung vom gefeierten Herrscher zum bösartigen Tyrannen, der am Ende gar sein Lieblingspferd zu seinem Nachfolger machen wollte. Sexuelle Ausweifungen jeglicher Art und Gewaltorgien waren an der Tagesodnung, und nur mit größter Anstrengung konnte Caligula getötet werden. Doch ist das, was Caligula zum Wahnsinnigen werden ließ, ebenfalls tot?

    Handlung:
    Nach Caligulas Tod wurde es in Rom scheinbar ruhig. Nun sitzt ein neuer Kaiser auf dem Thron, und Agrippina, Caligulas Schwester, wurde in die Verbannung geschickt. Zusammen mit ihrem Sohn Nero lauert sie auf Rache.
    Doch plötzlich gibt es in der Stadt neue Morde. Auf offener Straße werden Menschen angeriffen, getötet, zerstückelt und neu arangiert. Laurentius Aquilinus, ein ehemaliger Zenturio, der am Tod des letzten Kaisers nicht unbeteiligt war, nimmt die Ermittlungen auf. Die Fälle erinnern ihn stark an den gewaltsamen Tod seiner Frau, die ebenfalls enthauptet wurde. Tiefer und tiefer dringt Laurentius in die Kanäle unter der Stadt vor. Was wird er im Herzen Roms finden?


    Fazit:
    Lapham stellte in Band 1 die Dekadenz, die Verderbtheit, die Sünde, die Perversionen und den Machtmißbrauch exzessiv dar. Das brachte ihm viel Kritik ein. So wurde ihm vorgewurfen, die Gewalt nur der Gewalt wegen zu inszenieren. Im 2. Teil hingegen schaltet er daher einen Gang runter. Natürlich sind explizite Inhalte immer noch deutlich über Mainstream-Niveau vorhanden (nicht umsonst ist der Comic erst ab 18 Jahren empfohlen), doch der Schwerpunkt liegt klar auf den Ermittlungen von Laurentius Aquilinus. Intrigen, Gladiatorenkämpfe, Paläste und Blut und Gedärme – das ist der Stoff, aus dem „Das Herz von Rom“ gemacht ist.
    Die Zeichnungen von German Nobile stellen all das äußerst detailreich dar, und die düstere Kolorierung ist an die dunkle Stimmung der Serie angepaßt. Die Cover, diesmal von Nobile selbst gezeichnet, spiegeln dieses mal viel besser die Serie wieder als bei Teil 1.
    Sehr gut auch, daß Laphan nicht in die Falle tappt, den toten Caligula für Teil 2 einfach wieder auferstehen zu lassen. Stattdessen hat er die wenigen Überlebenden sinnvoll miteinander (und der Hirstorie) verbunden. Ich vermute, an dem kleinen Nero werden die Leser noch viel, viel Spaß haben.
    Sensible Gemüter sollten hier definitiv nicht zugreifen. Wer aber Werke wie Ennis' Preacher und Die Chroniken von Wormwood oder Millars The Chosen mag, wird hier eine Menge bösartigen Spaß haben.




    Uncanny Avengers 2 – Die Apocalypse-Zwillinge

    Die Nachwirkungen des Marvel-Events AvX, bei dem die Rächer gegen die X-Men antraten, haben das Marvel-Unversum nachhaltig verändert. Die Rächer gingen als Sieger hervor, und Cyclops ist zu einem Geächteten geworden. Dazu springen nun auch die jugendlichen X-Men aus den 60ern taufrisch durch die Welt, während andere auf der Strecke blieben.

    Um der Welt wieder mehr Einheit zu verschaffen, und den Konflikt mit den Mutanten zu beenden, schließt sich ein ungewöhnliches Team zwischen X-Men und klasssischen Rächern zusammen. Captain America, Havok, Rogue, Scarlet Witch, Sunfire, Thor, Wasp, Wolverine und Wonder Man ziehen zusammen gegen das Böse in den Kampf, und haben dabei auch auch mit sich selbst zu kämpfen, denn das Mißtrauen sitzt tief.

    Zuletzt traten die Helden in Age of Ultron Sonderband 2 gegen Kang und die Apocalyse-Zwillinge an. Und auch in Cable & X-Force 2 kam es zum Konflikt zwischen Cap und Havok, die beiden als Anführer in Erscheinung traten. In diesem Band wird der Kampf gegen die Apocalypse-Zwillinge nun fortgesetzt.

    Und die beiden Schurken sind nicht dumm. Sie entwendeten Jarnbjorn, Thors mächtige Streitaxt, und tun damit, was niemand für möglich gehalten hätte. Die töten einen Celestial, ein übermächtiges, altes Wesen. Diese Aktion bleibt im Universum nicht unbeachtet, und schlimme Zeiten kommen auf die Erde zu. Die Apocalypse-Zwillinge machen nun, was ihr Name und Geburtsrecht impliziert: Sie erschaffen ihre eigenen Reiter der Apokalypse! Was haben die Rächer ihnen entgegenzusetzen?

    Fazit:

    Eine nicht ganz leichte Kost, die Rick Remender dem Leser da serviert. Es geht um nicht weniger als das Universum, und so sind viele klassische Figuren wie Apocalypse oder ein Celestial am Start, die man kennen muß, um die Geschichte vollständig zu erfassen. Fans der alten Kämpfe von Apocalypse und den X-Men oder den klassischen Episoden der Rächer im Weltraum kommen dabei voll auf ihre Kosten, doch wer sich in der Kontinuität nicht auskennt, kann schnell verwirrt werden.

    Rick Remender hat aber zwischen all den kosmischen Bedrohungen noch genug Zeit, sich um Beziehungen der Teammitglieder zu kümmern. So einfach, wie es zum Beispiel Iron Man nach dem Civil War gemacht wurde, kommen hier die Protagonisten nicht weg. Es herrscht Zwietracht zwischen den Helden, und speziell Roque kann nicht vergessen, was gewesen ist. Auch der Machtkampf zwischen Havok und Cap wird erneut entflammt, und viele der Teammitglieder müssen sich den Schatten der Vergangenheit stellen.

    Ausgezeichnet gefallen haben mir die Zeichnungen von Daniel Acuna. Der Spanier ist sehr von klassischen Zeichnern wie Kirby inspiriert, was bei der Darstellung des Celestials oder der Festung der Apocalypse-Zwillinge sehr deutlich wird. Und auch das Design der neuen Kostüme der Reiter der Apocalypse hätte von aus dem Kleiderschrank der New Gods kommen können. Genau der richtige Mann also bei diesem Thema.

    Großartige Dialoge, galaktische Action und dazu passende Zeichnungen – die Uncanny Avengers stehen sinnbildlich dafür, was Marvel Now sein sollte: Großartige Unterhaltung und neue Ideen!

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