Stumptown - The Case Of The Baby In The Velvet Case #5
Rucka, Southworth, Renzi
Ach herrje, was war denn das? Selten hab ich so eine enttäuschende letzte Ausgabe einer Geschichte gelesen. Vor allem die Zeichnungen, auch aber die Geschichte, sind weit unter dem Standard, den sich Rucka und Southworth selbst mit den ersten Ausgaben gesetzt haben.
Die Story ist dabei von zwei Übeln noch das mindere: Rucka überrascht mit einer humorigen Überleitung zu Beginn dieser Ausgabe und weiteren Rätseln, um seine Protagonistin am Ende nochmal richtig in Lebensgefahr zu bringen. Aber auch wenn es sicherlich seltsam wirken soll: gerade die Auslösung aus der Polizeigewahrsam kommt ein bißchen 'deus ex machina' daher, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Das alles wäre aber sicherlich nicht so ins Gewicht gefallen, wenn...
... ja, wenn Matthew Southworth diese Ausgabe nicht so unglaublich lieblos hingeschmiert hätte. Ich bin immer wieder komplett aus der Geschichte gerissen worden, weil ich mich total über die teilweise fast nur noch scribbleartigen Zeichnungen geärgert habe. Dazu sind schlimme Kompositionen drin, wenn beispielsweise Dex Parios vor einem Jeep steht, in dem ein Mann sitzt, der in diesem Panel mindestens 3 Meter groß sein müsste. Solche Panels gibt's in dem ganzen Heft noch häufiger.
Nu weiß ich natürlich nicht, ob sich Mr. Southworth möglicherweise zwischendrin irgendwann mal die Hand gebrochen hat oder ähnliches, was den Qualitätseinbruch erklären könnte. Aber da muss man doch von Verlagsseite dann auch mal sagen: OK, da geben wir dem Mann noch nen Monat länger Zeit, damit das dann ordentlich aussieht, bevor wir so'n Müll veröffentlichen. Müsste sich ONI doch eigentlich auch erlauben können, oder?
So ist es einfach ein trauriger, weil vor allem an der Zeichnerfront schwacher Abschluss einer sonst durchaus lesenswerten, bisweilen sauguten Mini-Serie.
5/10
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