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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #2351
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Moebius, der erste April ist doch schon vorbei...

  2. #2352
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Batman Confidential #28
    DeFilippis & Weir, Garcia-Lopez, Nowlan

    Abschluss des King Tut-Dreiteilers, der ja schon in den ersten beiden Ausgaben überzeugte. Und so auch hier: die Geschichte wird konsequent zuende erzählt, ohne großartig qualitativ abzufallen. OK, die großen Überraschungen bleiben auch aus, aber im Ganzen wird handfeste, überzeugende Unterhaltung abgeliefert.
    Mindestens dasselbe gilt für die Zeichnungen, wobei ich hier immer noch total begeistert von bin. Garcia-Lopez zeigt einmal mehr, warum er zu den ganz großen im Business zählt, genauso sein Tusche Kevin Nowlan. Beide zeigen, dass der klassische Look immer noch funktioniert und das mitunter besser als so manche Verspieltheit der jungen Nachkömmlinge. Dazu die wieder stimmigen Farben von David Baron, und man hat einen Batman-Comic, den man bedenkenlos jedem in die Hand drücken kann.

    8/10

    Savage Dragon #113

    Larsen, Crabtree, Workman

    Wieder eine Experimentierausgabe von Erik Larsen. Seite 1 beginnt mit 20 Panels und auf jeder darauffolgenden Seite wird es eins weniger, um am Ende in einer Splashseite zu enden. Klingt arg konstruiert, funktioniert aber irgendwie (auch wenn Erik Larsen im Nachwort schreibt, dass man das "bitte nicht zuhause nachmachen sollte"). Dabei wirkt das "Experiment" kaum gekrampft, und selbst die Talking-Heads-Seiten sind interessant. Da bekommt man Lust, sowas auch mal zu versuchen...
    Storytechnisch kriegt man feine Action und lustige Dialoge, die Zeichnungen sind Larsen-Standard. Allerdings haben mich die Farben von Crabtree nicht ganz so überzeugt wie die von Koutsis&Toris.

    7/10

    Mini Marvels - Secret Invasion

    McKeever, Sumerak, Tobin, Loeb, Giarrusso

    Ich hab die Mini-Marvels bisher weitestgehend ignoriert, weil mich die wenigen Strips, die ich gelesen hab, nicht wirklich vom Hocker gehauen haben. In einem Band allerdings überzeugen sie auf ganzer Linie, wobei immer wieder besonders schön anzusehen ist, was die Schreiber und natürlich Chris Giarrusso selbst den jeweiligen Marvel-Storys für lustige Aspekte abgewinnen können. Sehr amüsante Bettlektüre für den allabendlichen Schlafengeh-Comic.

    7/10

  3. #2353
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    Vacuité, inhabileté, calamité

    Le Sens de la vis, volume 1
    Von Jean-Yves Ferri und Manu Larcenet
    Les Rêveurs: Montreuil, 2007

    De mon chien comme preuve irréfutable de l’inexistence d’un Dieu omniprésent
    Von Manu Larcenet
    6 Pieds sous terre: Frontignan, 2007

    Critixman
    Von Manu Larcenet
    Les Rêveurs: Montreuil, 2006

    Neben seinen Bandes dessinées für etablierte Verlage wie Fluide Glacial/Éditions Audie, Glénat, Dupuis, Delcourt und Dargaud bringt Manu Larcenet seit 1997 seine unkonventionelleren Arbeiten hauptsächlich beim engagierten, in der Nähe von Paris ansässigen Verlag Les Rêveurs heraus. Frei von Zwängen des Formats und vorgegebener Seitenanzahl, lässt er hier seiner Experimentierfreudigkeit die Zügel schießen, und die Ergebnisse sind oft aufregender als seine bekannten Arbeiten wie Le Retour à la terre (mit Jean-Yves Ferri) oder Le Combat ordinaire.*

    Les pénibles aventures de Critixman, le superhéros super suffisant (Die peniblen Abenteuer von Critixman, dem superselbstgefälligen Superhelden), mit einem grafischen Vorwort von Joann Sfar, ist die schwächste der drei hier vorgestellten Bandes dessinées. Zeichnerisch zwar genauso gelungen wie die beiden folgenden, arbeitet sich Larcenet an einem unliebsamen Kritiker ab, eben Critixman, und so etwas zu tun bedeutet für einen Künstler immer, sich auf sandiges Terrain zu begeben. Larcenet gewinnt dem Thema auch wenig Interessantes ab: Zum einen präsentiert er sich als missverstanden, als beleidigte Leberwurst, und zum anderen gibt ihm am Schluss sein Töchterchen mit ihrem naiven Blick auf seine Zeichnungen neue Kraft für seine Arbeit – »Schnarch! Das vorhersehbare Ende!«, kommentiert Critixman. Na ja.

    De mon chien comme preuve irréfutable de l’inexistence d’un Dieu omniprésent (Von meinem Hund als unwiderlegbarer Beweis des Nichtvorhandenseins eines allgegenwärtigen Gottes), die einzige Arbeit Larcenets für den in der Nähe Montpelliers angesiedelten Verlag 6 Pieds sous terre – der übrigens die französische Edition von Mawils The Band besorgt hat –, kommt zur Gänze ohne Text aus, ist also auch für nicht frankofone Leser zugänglich. Mit großartigen dynamischen und ausdruckssicheren Zeichnungen zeigt Larcenet einen Tag aus dem Leben seines Hundes, einer Töle von trauriger Gestalt: pennen, fressen, ein Häufchen setzen, Unfug stiften, kotzen, dösen, mit Artgleichen in erbärmlichen Kontakt treten, wieder dösen und … tja, die Schlusspointe ist gut, wird hier aber nicht verraten.

    In Le Sens de la vis (Der Sinn/die Richtung der Schraube), grafisch brillant umgesetzt als ganz lockere Skizzen, sucht der Zeichner Demi-Lune (Halbmond) seinen buddhistischen Meister auf, um dessen Meinung zu seinen neuesten Arbeiten einzuholen. Allerdings muss auch eine Bank von Iké-a zusammengeschraubt werden, was beide vor ein weitaus größeres Problem stellt, als sich tief- und nicht so tiefsinnigen, philosophischen oder kunstbeflissenen Betrachtungen hinzugeben. Die Konstruktion der Iké-a-Bank endet jedenfalls desaströs, und das finale Verdikt des Meisters zu den präsentierten Zeichnungen stürzt Demi-Lune in eine dunkle Krise: »Die Leere möge dich gänzlich umfangen, auf dass dein Pinsel das Leben [la vie] wiedergebe.« Am Ende bleiben eine schwarze Seite, eine Schraube (la vis) und der Schlaf des Vergessens.

    * Auf Deutsch in sehr schönen Editionen bei Reprodukt als Die Rückkehr aufs Land und Der alltägliche Kampf. Erstere ist aufgrund des halbierten Formats sogar viel hübscher als das französische Standardalbum.
    Geändert von moebius1900 (27.04.2009 um 19:54 Uhr) Grund: drei Wörter gelöscht

  4. #2354
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Garfield minus Garfield
    Walsh, Davis
    Ballantine
    10/10
    Ein genialer Schachzug - Garfield einfach aus seinem eigenen Strip zu entfernen. Das Resultat ist ganz locker lustiger als alle Garfield-Strips seit den späten Achzigern. Eigentlich nur im Internet zu finden, aber da Jim Davis ja zu allem Ja sagt, was ihm Geld bringt, gibt es halt eine Auswahl auch in gedruckter Form.

    Garfield
    Vol. 46: Spills The Beans
    Vol. 47: Gets His Just Desserts

    Davis
    Ballantine Books
    8/10
    Band 45 war ja schon wieder um einiges besser als die letzten Bände davor und der Trend setzt sich fort. Teilweise sehr böse und mit ein paar anderen, wiederkehrenden Themenwochen.

    Skydoll - Spaceship Collection Bd. 1
    diverse
    Splitter
    6/10
    Ziemlich drauf gefreut und die Erwartungen waren wohl zu hoch. Der Bringer ist das irgendwie nicht.

    Die Waffen des Meta-Barons
    Jodorowsky, Charest, Janjetov
    Splitter
    6/10
    Die Story ist für'n Arsch, aber wenn juckt's, wenn man dafür Zeichnungen von Travis Charest kriegt. Zwar nur knapp 30 Seiten lang, bei denen man aber sieht, warum er fast 8 Jahre lang an eben diesen Seiten gesessen hat.

    Amazing Spider-Man Family #5
    diverse
    Marvel
    8/10
    Spider-Girl Red, Spider-Girl Blue. Herrlich!
    Swiney-Girl finde ich aber immer noch doof. Und ansonsten geht es mir ja voll am Arsch vorbei, wer die neuen Figuren (Cooper, Screwball) da im Leben von Dieter Dorker sind, aber Marc Sumerak hat eine sehr amüsante Verarsche von CSI/David caruso zu Papier gebracht.

    Marvel Assistant-sized Spectacular #2
    diverse
    Marvel
    6/10
    War okay. Und jetzt alle hier für die Mini-Marvels-Geschichte abstimmen, damit es Nachschub gibt!
    http://www.marvel.com/news/comicstor...r~apos~s_Month
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  5. #2355
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    »Der Tropfen rinnt jo nach oben!«

    Perpetuum
    Hg. v. Hannes Schaidreiter
    Luftschacht Verlag: Wien, 2008

    Den Wiener Verlag Luftschacht kennt man hauptsächlich aufgrund seiner wenig massenkompatiblen, kritisch aber wohl aufgenommenen Literaturpublikationen; unter seinen Autoren findet sich etwa der mehrfach prämierte Hanno Millesi, Teilnehmer des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs 2006, dessen makellose Prosa mit feinem Sinn für subtilen Humor zum Besten gehört, was österreichische Gegenwartsliteratur zu bieten hat. 2008 begab sich der Verlag auf neues Terrain und brachte eine Anthologie mit Arbeiten österreichischer Comicautoren heraus – angesichts des nach wie vor niederen Stellenwerts von grafisch erzählten Geschichten in der österreichischen Kulturlandschaft ein ebenso überraschender wie wagemutiger Schritt.

    Nach einem Vorwort von Thomas Wolkinger – der von »Autorenschaft« schreibt, aber »Autorschaft« meint, den Papst, Madonna und Mary Shelley sowie en passant Noam Chomsky und Scott McCloud bemüht, sich in einer »kritischen Publikation« wähnt, auf den »humanistischen Bildungshintergrund des Herausgebers« hinzuweisen sich bemüßigt fühlt, dem abgesehen davon aber beängstigend wenig Substanzielles zum gegenständlichen Buch einfällt – gehören die ersten Seiten von Perpetuum LAAS’ Leben mit Fritz, der ein »Parasit« ist, der »irgendwo in meinem Bauch lebt«, und die Hauptfigur in unmögliche Situationen bringt, etwa bei Familienzusammenkünften, an katholischen Festtagen oder auch auf dem Trottoir, wo Fritz einer vorbeiflanierenden, adretten jungen Frau nachruft: »Hallo, du seile Gau!« Grafisch wenig versiert, kommt LAAS nicht über das Niveau von Fancomics hinaus.

    Es folgt Nina Dietrichs und Markus Mickls Rough Maid, eine farbige Geschichte von mehr als 30 Seiten, die sich Westernstereotype vorknöpft und diese in Gender-Hinsicht auf den Kopf stellt. Zeichnerisch und erzählerisch noch wenig ausgereift, an ein flüchtig hingeworfenes Storyboard erinnernd, hat mich Rough Maid etwas ratlos hinterlassen. Die Kolorierung jedenfalls ist sehr gelungen.

    Der Strip Titania von Klaudia Wanner schildert Begebenheiten aus dem Leben einer coolen und sich tough artikulierenden Frauenfigur – von der ich annehme, dass sie die titelgebende ist – und beweist Mut und Willen zur Pointe. Die Zeichnungen setzen auf Perspektivlosigkeit, lediglich zwei Bilder zeigen die präsumtive Titania nicht in einer Profilansicht.

    Heinz Wolf präsentiert unter dem Titel November ein schwarz-weiß-graues Allerlei von persönlichen Erlebnissen und Eindrücken, einem grafischen Tagebuch nicht unähnlich, seinen Freunden und Verwandten sicher leichter zugänglich als mir. Die Zeichnungen sind, wie von Wolf gewohnt, sehr gekonnt ausgeführt, dynamisch und spritzig.

    Die Allergiecomics von Leopold Maurer entstanden, wie der einführende Text erläutert, »im Rahmen der Wissenschaftsausstellung ›die wahr/falsch inc.‹«. Stilistisch an den Hervorbringungen neuerer französischer Comickunst orientiert – man denke an L’Association oder Dargauds Poisson Pilote –, warten die Allergiecomics mit Sprechblasen auf, die etwa Folgendes enthalten: »Am Anfang jeder wissenschaftlichen Forschung steht die Hypothese … Eine Hypothese ist eine in Worte gefasste Idee …«

    Von belebten und unbelebten Dingen des Herausgebers Hannes Schaidreiter bringt auf zwölf Seiten einen Dialog zwischen einem Wanderer und einem Granitblock, mit Einsichten wie: »Beine machen unabhängig. Von Eiszeiten zum Beispiel.«

    Um ihre Momentaufnahmen aus dem Leben von Kindern zu illustrieren, bedient sich VerenaW. in Sagn ma eines infantil-naiven Zeichenstils, der zum Teil in hartem Kontrast zu den geschilderten Vorkommnissen wie sexuellem Übergriff oder Einsamkeit und Isolation steht.

    Als META Comics bezeichnet TOMMi seine Arbeiten, obwohl es sich weder um Comics noch um eine darüber eingezogene Metaebene handelt. Vielmehr variiert der Künstler US-amerikanische Comic-Book-Umschlagbilder grafisch gekonnt nach seinen persönlichen Vorstellungen, wobei seine besondere Vorliebe EC-Comics-Covers vom Ende der 1940er-Jahre bis zur Einführung des infamen Comics Code 1954 gilt.

    In Space Love setzt Michaela Konrad hauptsächlich ganzseitige Illustrationen im so genannten realistischen Comic-Book-Stil ein. Die sehr gelungene Episode »The Vacuum Cleaner« kontrastiert die existenziellen Reflexionen einer weiblichen Reinigungskraft auf einer Raumstation oder in einem Raumschiff mit den von ihr ausgeführten Putztätigkeiten, die in den jeweiligen Bildern dargestellt sind. »A Cosmic Phenomenon« erzählt von einer fehlgeschlagenen sexuellen Annäherung im Weltraum. Botticellis Venus, mit kürzeren Haaren und Schlüpfschuhen an den Füßen, trifft in »Imaginary Figures« auf einen (Silver) Surfer im Raumanzug. Die beiden umkreisen sich und verharren im letzten Bild in abwartender Pose, sich anblickend. Der begleitende Text spekuliert dabei über die möglichen Auswirkungen der Existenz höherer Dimensionen.

    Kriebaums Kleiner Tod bringt in genreperfekter Grafik und ohne Text sieben Episoden mit meist letalem Ausgang. Seine Titelfigur in Blues-Brothers-Gewandung ist ein widerwärtiger Winzling, dem nur Schwerhörige und schon Tote entrinnen.

    Nicolas Mahlers Beitrag Ich, das sind die anderen fällt leider sehr knapp aus. Lediglich drei zweiseitige Episoden des erfolgreichsten österreichischen Comickünstlers sind in Perpetuum enthalten. Warum Mahler bei Verlagen wie Reprodukt, der Edition Moderne, L’Association oder Top Shelf auf Deutsch, Französisch und Englisch veröffentlicht wird, machen aber auch diese sechs Seiten klar: Grafisch ausgeklügelt, sprachlich gewandt, hat er zu einem ganz eigenen, unverwechselbaren Idiom gefunden, Dinge und Menschen in Comicform abzubilden.

    BLAD von Borretsch ist eine, wie ich annehme, autobiografische Erzählung, in deren Zentrum die Auseinandersetzung mit Essstörungen steht. Die statisch in jeweils vier Bilder aufgeteilten Seiten beeindrucken durch ihre expressive Schwarz-Weiß-Grafik.

    Den Abschluss von Perpetuum machen die eigenwilligen, aufs Grundlegende reduzierten Strips von Christoph Abbrederis unter dem Titel Somnambulia, die oft den Übergang vom Traum- zum Wachzustand darstellen; so etwa »Ruhm und Ressentiments«: Traumbild eins zeigt eine leere Bühne mit Vorhang; Text aus dem Off: »Applaus für ein ausgesprochenes Talent!« Traumbild zwei: Der Abbrederis’sche Protagonist betritt winkend und grinsend diese Bühne. Traumbild drei: Protagonist steht still, Off-Sprechblase: »Ein KÜNSTLER mit HERZ und« Panel vier: Protagonist mit zusammengebissenen Zähnen im Bett; Sprechblase aus dem Off: »WITZ!« Fünftes und letztes Bild: Protagonist im Bett, vom Betrachter abgewandt; seine Denkblase: »3 Uhr Früh und die schlechten Nachrichten reißen nicht ab …«

    Auf die Perpetuum-Zusammenschau ließ Luftschacht bereits zwei weitere Comicbücher folgen: Leopold Maurers Miller & Pynchon sowie Molch von Nicolas Mahler und Heinz Wolf.

  6. #2356
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Invincible, Ultimate Collection Vol. 4
    Kirkman, Ottley
    Image
    10/10
    Immer, wenn man sich über den neuesten Scheiss von Marvel oder DC ärgert und sich fragt, warum man noch Superhelden-Comics lesen soll, dann nimmt man entweder "Echo" oder halt "Invincible" zur Hand, denn dort ist einfach alles drin, was man derzeit bei 99% der restlichen Superhelden-Comics vermisst.

    Der Schimpansenkomplx Bd. 3: Zivilation
    Marazano, Ponzio
    Splitter
    5/10
    Streckenweise sehr spannend, die Auflösung aber sehr banal.

    Kreuzzug Bd. 2: Der Qa'dj
    Dufaux, Xavier
    Splitter
    8/10
    Der erste Band war nicht so toll, aber der hier macht das wieder wett.

    Die tollen Abenteuer von Peter + Alexander Bd. 13: Das Rätsel der weißen Melone
    Nys
    Gemini
    5/10
    Spassig und eine "Jommeke"-Gesamtausgabe wäre echt toll... und illusorisch.

    Je ne verrai pas Okinawa
    Aurita
    Les Impressions Nouvelles
    -/10
    Hat mir recht gut gefallen und wenn ich mehr verstanden hätte, sicherlich noch mehr. Muss echt mal die französische Sprache lernen.

    Wolverine versus Spider-Man
    Larsen
    Marvel
    8/10
    Nachdruck aus MCP und zeigt einmal mehr, warum Larsen mein liebster Spider-Man-Zeichner überhaupt ist. Auch Wolverine kriegt er super hin, aber da hat ihm der Toddster noch was voraus. Und so blöd es klingt, aber damals war Wolverine einfach noch 'ne coole Sau, nicht zuletzt, weil er sich dauernd eine Zigarre angemacht hat. Bei ihm und Nick Fury vermisse ich das einfach!

    Teenage Mutant Ninja Turtles meets Archie
    diverse
    Archie
    5/10
    Saudoof, aber halt auch saukomisch. Trash pur.
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  7. #2357
    Mitglied Avatar von Mr. Brown
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    Zitat Zitat von Raro Beitrag anzeigen
    The Batcave Companion 10/10 - eine fantastische Dokumentation über Batman/Detective Comics der 60er bis 70er Jahre. Ein Muß für Batman Fans, die mit den Ehapa Sachen aufgewachsen sind. Natürlich kann so ein gutes Werk nur von Twomorrows kommen.
    Hört sich sehr interessant an! Habe aber auf der Homepage von Twomorrows keine Informationen über Druckfarben der Ausgabe finden können. Bei mycomicshop ist der Zusatz "s/w" vermerkt.

    @ Raro: Ist der Inhalt des Bandes in s/w oder in Farbe?

  8. #2358
    Mitglied Avatar von Mr. Brown
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    Merci!

  9. #2359
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen
    Die tollen Abenteuer von Peter + Alexander Bd. 13: Das Rätsel der weißen Melone
    Nys
    Gemini
    5/10
    Spassig und eine "Jommeke"-Gesamtausgabe wäre echt toll... und illusorisch.
    Aber wieso denn illusorisch - das wäre doch das Richtige für Bocola, wenn der Eisenherz mal dem Ende entgegen geht, oder?


    Ich zähl da auf Euch - und bitte auch noch Stups und Steppke, dann brauchen wir ihn nicht doch noch machen!

  10. #2360
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Aber wieso denn illusorisch - das wäre doch das Richtige für Bocola, wenn der Eisenherz mal dem Ende entgegen geht, oder?
    Ich weiss nicht. Illusorische Projekte sind doch eher das Steckenpferd von Epsilon. Vielleicht kommt da ja was.
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  11. #2361
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht. Illusorische Projekte sind doch eher das Steckenpferd von Epsilon. Vielleicht kommt da ja was.
    Mit dem Unterschied, daß dort schon zweiteilige Geschichten - wie z.b. die Servais - fast zur Illusion mutieren!

  12. #2362
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    FCBD Blackest Night #0
    Johns, Reis, Mahnke

    Ein schönes Heft zum Eingrooven auf das nächste Mega-Event, das ich allerdings nicht wirklich herbeisehne. Das liegt allerdings mehr daran, dass bei mir eine gewisse Ermüdung durch das stände Hinterherhetzen von einem Mega-Event zum nächsten festgestellt hab und deshalb seit Final Crisis erstmal gestoppt hab, diese zu verfolgen. Das wird auch bei Blackest Night nicht anders sein, auch wenn die vorliegende Nullnummer durchaus Charme hat.
    Die Story mit Hal Jordan und Barry Allen ist insofern interessant, als dass sie sich über das Leben und Sterben und die Welt um sie herum unterhalten. Augenpulver wird wieder von Ivan Reis geliefert, der ja zuletzt schon als "George Perez dieser Ära" bezeichnet wurde. Und die Back-Up-Illus von Doug Mahnke sind auch sehr schön und informativ. Insgesamt ein gelungenes Heft.

    8/10

    FCBD Avengers

    Bendis, Cheung

    Keine Nullnummer wie bei Blackest Night, sondern eine weitestgehend eigenständige Geschichte bieten Bendis und Cheung. Und das hat richtig Spaß gemacht. Die Story von Bendis ist wie immer sehr kurzweilig geschrieben, die einzelnen Charaktere interagieren wunderbar miteinander. Auch das Aufeinandertreffen der beiden Avengers-Gruppen ist sehr dynamisch.
    Dynamisch sind auch die wunderbaren Zeichnungen von Jim Cheung, der mal wieder aufweist, dass er ein feiner Erzähler, gleichzeitig aber auch ein toller Zeichner ist.
    Insgesamt ein echtes Highlight, was uns Marvel hier für lau geboten hat. Toll.

    10/10

    Watchmensch

    Johnston, Rohrmüller

    Aus einem Nebensatz der regelmäßigen Kolumne von Johnston bei CBR geboren bieten die beiden Macher eine recht kurzweilige, wenn auch teilweise sehr gewollte Parodie auf Alan Moore's Magnum Opus. Johnston hat zwar hier und da witzige Einfälle, insgesamt wird aber nicht so richtig eine gute Geschichte draus. Schade.
    Die Zeichnungen von Rohrmüller sind eine feine Hommage an Dave Gibbons, bei ihm kann man auch ohne weiteres über die hin und wieder aufblitzenden Schwächen hinwegsehen. Insgesamt hat das Heft eher Fanzine-Charakter, dafür aber ist's ein gutes.

    6/10

  13. #2363
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    The Wonderful Wizard Of Oz #8
    Shanower, Young, Beaulieu

    Ich komm aus dem Abfeiern dieser phantastischen Serie nicht heraus. Wieder wird dem Leser eine sehr kurzweilige, nichtsdestoweniger auf den Punkt gebrachte Geschichte erzählt, diesmal um die Konfrontation zwischen der Reisegruppe und der bösen Hexe des Ostens. Die Story wird dabei herrlich antiklimaktisch erzählt, man könnte fast sagen, dass die alles irgendwie beiläufig passiert. Oder, wie ich es empfinde: ein Höhepunkt jagt den nächsten.
    Großer Pluspunkt ist auch diesmal wieder die grafische Umsetzung von Skottie Young mit seinem genialen Kolorierungspartner Jean-Francois Beaulieu. Vor allem die böse Hexe ist umwerfend gut gestaltet, und alle Szenen auf deren Burg sind atmosphärisch sehr dicht. Gleichwohl sind die Illustrationen sehr locker und leicht und sehr zugänglich. Einfach gut.

    10/10

    Teenage Mutant Ninja Turtles

    Eastman, Laird

    Der Urstein eines riesigen Merchandise-Gebäudes, ein Klassiker der 80er. Eastman und Laird waren Mitte 20 und wollten einfach einen eigenen Comic machen. Und zu dem Resultat kann man nur gratulieren. Man merkt die Liebe zum Medium, die einem förmlich aus den Seiten entgegenspringt. Die Zeichnungen sind nicht weltklasse, das Storytelling hakt auch hin wieder. Spaß beim Lesen hat man trotzdem. Und für die Konsequenz, einfach mal so ein 40-Seiten-Heft selbst zu produzieren, muss man den Hut ziehen. Gelohnt hat sich das Unternehmen für die beiden allemal.

    7/10
    Geändert von tillfelix (08.05.2009 um 08:22 Uhr)

  14. #2364
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    Zitat Zitat von tillfelix Beitrag anzeigen
    antiklimatisch
    ach ja, das berühmte gegenwetter.

    "antiklimaktisch" kommt von klimax, nicht von klima.

  15. #2365
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Oh, äh...

    Danke.

  16. #2366
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Power Girl #1
    Gray, Palmiotti, Gray
    DC
    8/10
    Hoi, das war ja mal eine Erstausgabe wie aus dem Bilderbuch: Viel Action, die den geneigten Leser bei der Stange hält, man wird in wenigen Sätzen auf den aktuellen Stand gebracht, ohne den ganzen Event-Müll gelesen haben zu müssen, was aber garnicht nötig war, da das Heft doch sehr einsteigerfreundlich war UND ziemlichen Spaß gemacht hat (und das, obwohl ich PG nicht mag).
    Bin nur mal gespannt, wie lange die göttliche Amanda Conner vor den Deadlines weglaufen kann. Auf alle 2-3 Hefte Fill-in-Zeichner habe ich nämlich recht wenig Lust.

    Buffy the Vampire Slayer #25
    Petrie, Jeanty
    Dark Horse
    5/10
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, was verpasst zu haben. Etwas strange, das Teil.

    Fin Fang Four return! #1
    Gray, Langride
    Marvel
    7/10
    Lustig und charmant. Genau das, was ich erwartet habe.

    Hulk: Broken Worlds #2
    diverse
    Marvel
    5/10
    Leidlich besser als das erste Heft, aber auch nur leidlich.

    Kull #6
    Nelson, Conrad
    Dark Horse
    8/10
    Gutes Finale. MEHR!!!

    Soulfire #9
    Krul, Benitez
    Aspen MLT
    7/10
    Besser als das vorherige Heft.

    Soulfire: New World Order #1
    Krul, Herrera
    Aspen MLT
    8/10
    Zeichnerisch vermutlich das Beste, was je bei Aspen erschienen ist und auch die Story macht Laune.

    Gold Digger #105
    Perry
    Antarctic Press
    7/10
    Love is in the air...
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  17. #2367
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    The League of Extraordinary Gentlemen Century #1: 1910
    Moore, O'Neill
    Top Shelf/Knockabout
    8/10
    Nachdem man "Black Dossier" ja recht gut mit den Worten "zäh", "anstrengend" und "unlesbar" betiteln könnte, ging es hier geradliniger zu. Nur den Kunstgriff "Starke Frauencharaktere entstehen nur aus Vergewaltigung" habe ich in den letzten Jahren etwas zu oft zu Gesicht bekommen und er nervt mittlerweile etwas.

    Savage Dragon Vol. 1: Baptism of Fire
    Larsen
    Image
    6/10
    Zeichnerishc einfach nur bombastisch. Bei Larsen wirken diese ganzen dämlichen 90er-Jahre-Stilmittel (übergrosse Muskeln, riesige Wummen) einfach nur cool und nicht dämlich. Dazu hat er ein gutes Händchen für die Inszenierung von Actionsequenzen. Nur die Handlung, die ist es sprunghaft und holprig, was mich verwundert, schliesslich hat er ja schon Erfahrung gehabt, so als Schreiberling.

    Claremont's All-Fetish Babe-Squad Vol. 1: New, Life, New Gambit
    Claremont, Grummett, Castro
    Marvel
    5/10
    Was hat es mich damals angekotzt, wie CC die beste X-Serie voll versenkt hat. Der Neustart ist dann dementsprechend auch unausgegoren. Die erste Story ziemlich langweilige Grütze, die zweite hingegen so überdreht und dämlich, daß sie schon wieder Spaß macht.
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  18. #2368
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Batman: The Killing Joke
    Alan Moore, Brian Bolland
    DC
    9/10

    Nachdem ich "The Dark Knight" jetzt endlich auf DVD gesehen habe und mir der Film viel zu krank war, wollte ich noch mal prüfen, inwiefern Alan Moore für die extreme Entwicklung in Batman mitverantwortlich ist.

    Immerhin hat Alan Moore in "The Killing Joke" reale Gewalt und ihre Konsequenz mit bis dato selten gesehener Konsequenz zum Thema gemacht. Barbara Gordon erhält einen Bauchschuss durch den Joker, wird ausgezogen, fotografiert, kurz, hier wird widerwärtiger Sadismus zelebriert. Dies alles dient dem Ziel, Commisioner Gordon in Verzweiflung und Wahnsinn zu stürzen und die Grenze zwischen Wahnsinn und Vernunft aufzulösen. Denn welche andere vernünftige Reaktion gibt es auf unerträgliche Schmerzen, als wahnsinnig zu werden. Alan Moore diskutiert diese Gedanken pointiert, intelligent und spannend. Dennoch hinterlässt die in "The Killing Joke" praktizierte Grausamkeit einen bitteren Nachgeschmack.

    Es ist ein edler Ansatz, Gewalt als das darzustellen was es ist, ohne ins cartoonhafte abzugleiten oder zu verharmlosen. Es ist gleichzeitig aber auch ein billiger Kunstgriff, Helden mit so heftigen Grausamkeiten zu konfrontieren, bis er endlich vor dem moralischen Dilemma steht, das der Autor diskutieren möchte. Dies wurde in den letzten Jahren im mainstream zu oft gezeigt, sei es im Film "Sieben", der Serie "24", "Saw" oder eben den letzten Batman-Filmen. Es stellt sich eben doch die Frage, ob nicht oft ein latenter Hang zur Gewaltpornografie dahintersteckt.

    "The Killing Joke" ist mit Sicherheit einer der besten Beiträge des ultrarealistisch brutalen mainstream Comics, gleichzeitig war er ein Vorreiter des Trends. Leider sind derartige Grausamkeiten inzwischen eher der Standard als die extreme Ausnahme. Gerade im jüngsten Batman run von Morrison ging es auch teilweise sehr krank zur Sache und Azzarello hat mit seinem Joker-Comic sicherlich heftigst nachgelegt.

    Natürlich ist "The Killing Joke" eine perfekt konzipierte kleine Novelle, wenn auch sehr kalt in ihrer Stimmung.
    Geändert von Manxman (10.05.2009 um 20:32 Uhr) Grund: Schreibfehler

  19. #2369
    Mitglied Avatar von Floyd
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    Die Gewalt und vor allem ihre Darstellung steht aber nicht im Zentrum von "The Killing Joke"; insofern scheint mir der Vergleich mit Filme wie "Saw" (den man tatsächlich als "Gewaltporno" bezeichnen kann, und als saudämlichen dazu) ein wenig ungerecht.

  20. #2370
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Zitat Zitat von Floyd Beitrag anzeigen
    Die Gewalt und vor allem ihre Darstellung steht aber nicht im Zentrum von "The Killing Joke"; insofern scheint mir der Vergleich mit Filme wie "Saw" (den man tatsächlich als "Gewaltporno" bezeichnen kann, und als saudämlichen dazu) ein wenig ungerecht.
    Die Gewalt schon, die Darstellung bedingt auch. Immerhin geht es um die Konfrontation mit der Darstellung, eben gerade über Fotos. "Saw 1" (ein Film den ich nicht mag) hatte übrigens auch keine expliziten Darstellungen. Es ging mehr um perverse Spiele und Rätsel. Jigsaw könnte durchaus ein Batman-villain sein.

    Auch wenn ich es nicht belegen kann, so meine ich doch mich erinnern zu können, dass der Realismus von "The Killing Joke" bei älteren Batman-Zeichnern schlecht ankam. Alan Moore hat selbst mehrfach geäußert, dass er sich mitverantwortlich für die grim and gritty-Welle der Superhelden-Comics der 90er fühlt und nicht glücklich über die Entwicklung ist. Ich denke nicht, dass er nur kokettierte.
    Geändert von Manxman (10.05.2009 um 20:53 Uhr)

  21. #2371
    Mitglied Avatar von Floyd
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    Es ist zwar eine Weile her, dass ich "Saw" gesehen habe, aber wenn ich mich recht entsinne, war der doch stellenweise sehr explizit in seiner Darstellung. Was mich an dem Film so stört, ist die Tatsache, dass die Rahmenhandlung hier nur als dürres Vehikel dafür dient, eine Ekelszene an die nächste zu reihen. "The Killing Joke" geht hier ganz anders vor: das Attentat auf Barbara Gordon wird zwar sehr detailliert gezeigt (was vielleicht nicht ganz unberechtigt ist; immerhin waren die Folgen für die Figur gravierend), bildet aber weder vom Umfang (ca. 1 Seite) noch vom Thema den Schwerpunkt der Geschichte.
    Man muss das natürlich trotzdem nicht gut heißen; den Vergleich mit "Saw" finde ich aber weiterhin irreführend.

  22. #2372
    Mitglied Avatar von Manxman
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    War auch nicht meine Absicht, einen direkten Vergleich zu knüpfen.

  23. #2373
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    »Inschpekta gips kan!«

    Molch
    Von Nicolas Mahler und Heinz Wolf
    Luftschacht Verlag: Wien, 2008

    Expressionistisch verfremdete Stadtschluchten, endlos zerdehnte Zeitflüsse, bedrohlich aufgetürmte Haarberge und wunderliches Figurenpersonal – Nicolas Mahlers und Heinz Wolfs Molch erinnert an bessere Zeiten österreichischer Fernsehkrimiunterhaltung und französisches Kunstkino in Film-noir-Camouflage. Beides liegt schon einige Jahre hinter uns.

    Ein Friseur mit ausgeprägter Vorliebe für extravagante Haarskulpturen wird von einem finsteren Gangster entführt, und obwohl noch keiner tot ist, findet sich sogleich die Mordkommission in Person der beamteten Herren Jaworek und Schwamminger am Tatort ein und tut blöd. Die aufgebrezelte Zahnärztin Valerie Fahrbach, die sich in ihren Bohrungspausen urlange falsche Nägel an die Finger pickt und auf Föhnwellenstrizzis in Chefrollerkarren steht, lässt ihren Gatten sitzen, einen erfolglosen Gebrauchtwagenhändler, dem ein Sandler die Rostlauben vollstinkt. Und es geht ein Mörder um, der seine Schandtaten mit »Molch« signiert. Die dunklen Kämmerchen des Polizeikommissariats bergen manch verheerende Überraschung, und bedrohlich konkav krümmen sich die Hausfassaden über meist menschenleere Gassen und Bürgersteige. Sind wir in Wien?

    In sprachlicher Hinsicht geben die Texte von Mahler über den Ort des Geschehens nur wenig Aufschluss, lediglich die charakteristische Vertauschung des Dativs mit den Akkusativ – in der Linguistik mit dem Terminus »Prohaska’scher Fallrückzieher« belegt – lässt auf die einzige österreichische Großstadt schließen: »Ich erzähl’s auch niemanden weiter, hehe …«, verspricht der dubiose Jaworek. Wolf zeigt uns ein »Schnitzleck« und eine Tabaktrafik, also befinden wir uns ziemlich sicher in Wien. Über die Zeit bin ich mir nicht im Klaren, nach Gegenwart schaut’s mir nicht recht aus.

    All das spielt jedoch für die eindrucksvolle Geschichte von Mahler und Wolf im Grunde keine Rolle. Das Krimisetting bietet lediglich den Hintergrund zur Darstellung der existenziellen Malaise und ennuyierten Orientierungslosigkeit ihrer namenlosen Hauptfigur, die zwischen gescheiterter Ehe, mieser Hacken, verwelkten Gürtelrosen, korrupten Kiberern, Likörstube und Samarin-Brausepulver ihren Weg sich bahnt durch das größte Hundeklo der Welt, die Gehsteige Wiens. Ziemlich schwierig, da nicht auszurutschen. Ob das Sackerl im Barackenbüro des von seiner Frau geschassten Autohändlers mit »Keks« oder »Koks« beschriftet ist, kann ich nicht sagen.

    Die Dialoge von Mahler sind pointiert und trefflich, Wolfs Zeichnungen dynamisch und ausdrucksstark, der Erzählrhythmus ist gewöhnungsbedürftig, schafft aber eine ganz eigene Stimmung, die kleinen Verweise und Andeutungen innerhalb der Geschichte sind subtil gewählt und gut gesetzt. Man hofft also auf eine weitere Zusammenarbeit der beiden Autoren/Zeichner.

  24. #2374
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Batman - Gotham After Midnight #12
    Niles, Jones

    Nicht der meisterhafte Abschluss der Serie, den ich mir erhofft hatte. Stattdessen, wie befürchtet, haben Niles und Jones sämtliche Action in der vorangegangenen Ausgabe stattfinden lassen. Um in dieser letzten Ausgabe die Fäden zusammenzuführen, besinnt sich Steve Niles auf das, was Batman eigentlich sein soll: ein Detektiv. Allerdings kommt das (leider) sehr unbeholfen daher. Am Ende wurd's ne gefühlt reine Laberausgabe mit einem unbefriedigenden Ende, die nicht mal durch die Zeichnungen von Kelley Jones gerettet werden kann. Schade.

    6/10

    Savage Dragon #145
    Larsen, Orzechowski, Toris, Koutsis

    Eine super Einsteigerausgabe, in der Savage Dragon vor neue Aufgaben in seinem Leben gestellt wird und dementsprechend neue Leser leicht den Zugang finden. Dragon geht zurück in den Polizeidienst und muss sich gleich neuen Gegnern aus dem Kreise alter Bekannter stellen. Und Erik Larsen erzählt genug aus der Vergangenheit, um den Leser auf den Stand der Dinge zu bringen. Aber nicht zuviel, so dass keine Langeweile aufkommt.
    Die Zeichnungen sind OK, die Farben grandios. Einzig das Lettering kommt ein bißchen kröselig rüber, aber das hat man halt vom Handlettering. Wobei mir das kröselige bei der vorherigen Ausgabe nicht so krass auffiel. Muss ich nochmal nachgucken.

    8/10

    FCBD Savage Dragon #148
    Larsen, Orzechowski, Toris, Koutsis

    Zwei Ausgaben übersprungen, einiges verpasst und trotzdem Spaß an der Ausgabe gehabt: sowas zeichnet nen guten Fortsetzungscomic aus. Larsen ist in der Lage, mich als Leser sofort wieder in die Geschichte reinzuziehen. Klasse.
    Die Story ist reich an Action, vor allem zum Schluss. Und bietet genug Anreize, die nächste Ausgabe auch zu lesen. Für Zeichnungen, Farben und Co. siehe oben.

    7/10

    Ultimate Wolverine vs. HULK #5
    Lindelof, Yu, McCraig

    Joyride! Mehr fällt mir zu der Mini-Serie nicht ein. Lindelof schreibt so geilen Kram zusammen, dass ich als Leser kaum aus dem Grinsen herauskomme. Wolverine gegen einen Panda? Eine der Szenen, von denen ich bisher nicht wusste, dass ich mich derart umhauen würden.
    Kein Wunder also, dass Leinil Yu's Zeichnungen mit viel Esprit rüberkommen. Wenn ein so guter Zeichner so geile Scripts geliefert bekommt, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Auch das Feintuning von Dave McCraig ist super. Insgesamt wieder großes Tennis.

    10/10

    Seaguy - Slaves Of Mickey Eye #2
    Morrisson, Stewart, Stewart

    Auch wieder ein geiles Comicheft. Selbst wenn sich mir das Big Picture bisher entzieht: was Grant Morrisson hier abliefert, ist eine so geil dicht erzählte Geschichte, die nur wenige in der Form abliefern. In dieser Ausgabe ändert er mal schnell den Status Quo seines Helden, und am Ende gleich nochmal. Und bringt diese Änderungen mit einer Leichtigkeit und teilweiser Skurrilität rüber, dass man sich nur freuen kann. Großartig sind aber auch die kleinen Momente, wie die disney-esque Gesangseinlage von Carmen. Man hört im Kopf förmlich die Musik zum Gesang.
    Partner-In-Crime Cameron Stewart unterstreicht mal wieder, warum er zu meinen Favoriten im Kreise der Comiczeichner gehört. Seine Bilder sind nicht überladen mit Details, sondern klar strukturiert und dynamisch. Seine Figuren sind lebhaft, das Storytelling auf den Punkt. Er hascht nicht mit Effekten, sondern unterstützt die Geschichte bestens. Und zeigt abermals, dass er mit Morrisson ein gutes Team bildet.

    10/10
    Geändert von tillfelix (15.05.2009 um 09:06 Uhr)

  25. #2375
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    „Lange Geschichte … Darf ich Sie auf eine … Wurst einladen?“

    Miller & Pynchon
    Von Leopold Maurer
    Luftschacht Verlag: Wien, 2009

    „Sein Haupteinkommen bezog er in jenen Jahren aus Arbeiten mit Feder und Papier, mühevoll und vormechanisch […].“ (1)

    „Wir sprachen noch immer über den Baron de Charlus, als wir in Jimmies Bar eintraten. Es war spät am Nachmittag, und das Lokal begann sich gerade zu füllen. Jimmie war da, mit einem Gesicht rot wie eine Runkelrübe, und ihm zur Seite seine Frau, eine fesche, dralle Französin mit glitzernden Augen. Rundum wurde uns ein glänzender Empfang bereitet.“ (2)

    „Erinnerte er sich noch an die Alligatorenbabys? Letztes Jahr, oder vielleicht vor zwei Jahren, wollten alle Kinder in Nueva York kleine Alligatoren als Spielzeug haben. Macy’s verkaufte sie für fünfzig Cents; jedes Kind, so schien es, mußte einen besitzen. Aber bald wurden sie den Kindern langweilig. Manche setzten sie auf der Straße aus, aber die meisten ließen sie durch die Toilette verschwinden. Und diese waren gewachsen, hatten sich vermehrt, hatten sich von Ratten und Abfall ernährt, und jetzt lebten sie – große, blinde Albinos – in allen Kanälen der Stadt. Weiß Gott, wie viele dort unten waren. Manche von ihnen waren zu Kannibalen geworden, weil in ihrer Gegend alle Ratten aufgefressen oder in Schrecken geflüchtet waren.“ (3)

    „Als ich nun ihre Lippen berührte, schreckten meine Finger zurück; ich kam wieder zu mir. Die Sirenen heulten Entwarnung. Sie schrie noch ein- oder zweimal auf, dann war sie still.“ (4)

    „Das Theater, das Artaud sich als eine heilsame Epedemie [sic!], als die Anwendung eines Naturgesetzes denken wollte, wo jede Gebärde durch eine andere Gebärde und jede Wirkung durch eine andere Wirkung aufgehoben wird, ist bei Thomas Bernhard auf einen Endzustand reduziert, auf das Leiden, die durch Zerstörung erreichte Darstellung einer Krise, die mit dem Tod endet, weil es ‚Erlösung‘, Aufhebung der Schmerzen, die die Wirklichkeit dem einzelnen zufügt, nur im Tod gibt.“ (5)

    „GEGEN DEN MOND HEBT SICH EIN ZWEITER WOLFSMENSCH AB! ER IST VON RIESIGER GESTALT. SEIN WÜTENDES GROLLEN KOMMT EINER HERAUSFORDERUNG GLEICH.“ (6)

    „[…] sie dreht sich auf den Bauch und bietet mir das Ding an … da ist es, direkt vor meinen Augen, zu einem Fest einladend.“ (7)

    „Ich lugte durch das kleine dunkle Loch ins große, schwarze unendliche Universum hinaus und sah den bleich glänzenden Mond, sah ihn wahrscheinlich zum erstenmal seit zwanzig Jahren wirklich an. […] Er sah ziemlich käsig aus.“ (8)

    „Wenn ich dem Reiz eines neuen Gesichts unterlag, wenn ich mit Hilfe einer neuen Mädchenerscheinung die gotischen Kathedralen, die Paläste und Gärten Italiens kennenzulernen hoffte, sagte ich mir mit Trauer im Herzen, daß unsere Liebe, soweit sie Liebe eines bestimmten Wesens ist, vielleicht nichts sehr Reales an sich hat, denn wenn auch Assoziationen von angenehmen oder schmerzlichen Träumereien sie eine Zeitlang an eine Frau verhaftet halten können, so daß wir meinen, sie sei uns unweigerlich von jener Seite her eingeflößt, so lebt doch auch anderseits, wenn wir uns willentlich oder unwillkürlich von jenen Assoziationen lösen, diese Liebe, als entstehe sie spontan in uns selbst, wieder auf zugunsten einer anderen Frau.“ (9)

    „Mit diesen Worten schloß Reinhold seine Erzählung, die mich auf mannigfache Weise gefoltert hatte, indem die seltsamsten Widersprüche in meinem Innern sich durchkreuzten. Mein eignes Ich, zum grausamen Spiel eines launenhaften Zufalls geworden und in fremdartige Gestalten zerfließend, schwamm ohne Halt wie in einem Meer all der Ereignisse, die wie tobende Wellen auf mich hineinbrausten. — Ich konnte mich selbst nicht wiederfinden!“ (10)

    Verdammt! So viel zitiert und darüber völlig vergessen, meinen eigenen Text zu schreiben.

    “What I value so highly in you Henry is your freedom from cultural snobbishness.” (11)


    Anmerkungen:
    (1) Thomas Pynchon, Mason & Dixon, Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg, 1999, S. 1.017.
    (2) Henry Miller, Wendekreis des Krebses, Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg, 1979, S. 162.
    (3) Thomas Pynchon, V., Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg, 1988, S. 41.
    (4) Ebd., S. 371.
    (5) Elke Kummer, Ernst Wendt, „Die Schauspieler in den Schauspielern der Schauspieler“, in: Anneliese Botond (Hg.), Über Thomas Bernhard, Suhrkamp Verlag: Frankfurt/M., 1970, S. 116–125, hier: S. 123.
    (6) Neal Adams, Frankenstein, Bastei-Verlag: Bergisch Gladbach, o. J., S. 33.
    (7) Henry Miller, Opus Pistorum, Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg, 1986, S. 147.
    (8) T. Coraghessan Boyle, „Die Neumond-Partei“, in: ders., Greasy Lake und andere Geschichten, Deutscher Taschenbuch Verlag: München, 1993, S. 136–157, hier: S. 137 f.
    (9) Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. 1: In Swanns Welt. Im Schatten junger Mädchenblüte, Deutsche Buch-Gemeinschaft C. A. Koch’s Verlag Nachf.: Berlin, Darmstadt, Wien, o. J., S. 845.
    (10) E. T. A. Hoffmann, Die Elixiere des Teufels, Verlag Neufeld & Henius: Berlin, o. J., S. 67 f.
    (11) John Cowper Powys, Letters to Henry Miller, Village Press: London, 1975, S. 50.
    Geändert von moebius1900 (29.05.2009 um 11:06 Uhr) Grund: Leerschritt eingefügt

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