Ich wäre für die Stadt, die bietet tatsächlich mehr Raum für Geschichten.
In den Fix&Foxi-Comics leben die beiden ja in Fuxholzen, einem kleinen Dorf, in dem es allerdings wirklich gar nichts hat (nicht mal einen Laden oder so, wenn man der Zeichnung auf kauka.de trauen kann). In der (hier ja nicht sehr beliebten) Fernsehserie leben die Füchse, soweit ich mich erinnern kann, in der Stadt.
Stimmt das? Was hält ihr für besser? Wie wird es im neuen Fix&Foxi-Heft sein?
Ich persönlich finde, dass eine Stadt einfach mehr Potenzial hat für verschiedene Geschichten - auch, weil dann öfters mal auch ein neuer Charakter oder ein anderer Ort eingesetzt werden kann, was in einem kleinen Dorf unwahrscheinlicher ist. Dies bringt mehr Abwechslung in die Geschichten.
Ich wäre für die Stadt, die bietet tatsächlich mehr Raum für Geschichten.
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Was? Ich habe doch schon des öfteren Läden in Fuxholzen gesehen.Zitat von Besu
Ich halte es auch für besser, wenn sie in einer Stadt wohnen. Wie du gesagt hast, da ist mehr Potenzial vorhanden.Was hält ihr für besser?
In den Comics ist Fuxholzen (wie auch Maulwurfshausen bzw. ganz früher Grünwald) eine Kleinstadt mit ca. 5000 - 10000 Einwohnern. Die Mitglieder der FF-Familie wohnen allerdings etwas außerhalb, zum Einkaufen müssen sie erst in die Stadt gehen oder fahren.
Ich vermute, daß sich dies damals aus der Tatsache heraus entwickelt hat, daß in der Nachkriegszeit der Großteil der deutschen Bevölkerung in einer eher ländlichen Umgebung lebte und zudem die wenigen wirklichen Großstädte durch Bombenangriffe zerstört waren. Ganz im Gegensatz zu den Disney-Comics, wo Skyscraperdurchsetzte Großstädte ja schon in den 50ern eher die Regel waren.
Ich meine, daß diese Konstellation für die FF-Geschichten auch völlig o. k. geht - zumindest schien noch nie jemand damit Probleme zu haben, seine Geschichten in dieser Umgebung anzusiedeln. Außerdem wäre es ziemlich unglaubwürdig, wenn z. B. Lupos Turm auf einem großen, verwilderten Grundstück mitten in der Stadt steht. Das hätte er längst zu Geld gemacht.
Im übrigen glaube ich mich zu erinnern, daß es damals beim Start der Zeichentrickserie seitens KP hieß, die Peppercorns lebten im Gegensatz zu FF in einer großstädtischen Umgebung.
Freitag ist Freutag - ist Fix-und-Foxi-Tag
Vielleicht ist Fuxholzen ja mit der Zeit einfach nur etwas gewachsen
Den Erklärungsansatz, daß die FF-Familie etwas außerhalb (evtl. am Stadtrand) wohnt, halte ich für plausibel.
Gibt es denn sowas wie eine Karte von Fuxholzen?
http://www.kauka.de/kauka-de-php/mod...ticle&artid=10
Das war die, welche ich im Eröffnungsbeitrag erwähnt hatte.
Auf dem großen Bild erkenne ich im Hintergrund diverse Häuser = die Stadt Fuxholzen (wie in der Bildunterschrift auch angegeben, wer lesen kann ist klar im Vorteil), die auch diverse Läden hat, wie man in zahlreichen Comics sieht. Im Vordergrund sehen wir halt nur die etwas ausserhalb liegenden Häuser der Hauptfiguren.
So und nicht anders muß und darf es sein.
Ich habe den Text auch gelesen!
Aber die Ortschaft im Hintergrund ist wirklich sehr weit weg, also kann man kaum noch von Vorort o. ä. sprechen.
Macht ihr Schweizer in der Fahrschule eigentlich keine Überlandfahrten?Zitat von Besu
Da, wo ich wohne, sieht es überall so aus...
Freitag ist Freutag - ist Fix-und-Foxi-Tag
Für die Fahrschule bin ich noch ein wenig zu jung.
Aber natürlich gibt's auch bei uns Landschaften solcher Art.
Aber die Frage war ja nicht, ob eine solche Landschaft realistisch ist, sondern ob nicht eine (Vor-)Stadt besser wäre.
Verstehe nicht ganz, warum die Stadt unbedingt mehr Potential für Geschichten haben soll. Bin eher vom Gegenteil überzeugt und außerdem würden die Charaktere durch eine vollständig neue Umgebung doch stark verlieren. Was wäre Lupo ohne seinen Turm und Knox ohne seine (jetzt wohl nicht mehr) futuristisch angehauchte Villa ? So ein Leben auf dem (fast) Lande bringt doch auch jede Menge Stoff für Geschichten. Da kann man sich mit Touristen aus der Stadt rumärgern, kämpft gegen neureiche Bauspekulanten, verhindert Müllhalden im Naturschutzgebiet und erlebt die ungewöhnlichsten Abenteuer bei einem Besuch in eben dieser "Stadt". Ich glaube, durch eine Ansiedlung in der Peripherie sind die Möglichkeiten sogar noch mannigfaltiger.
Geschichten werden durch Figuren getragen. Nicht durch die Umgebung. Beispiel: man könnte fasst jede Kapitän Blaubär Geschichte auch an Land spielen lassen.
Zwar prägt die Umgebung den Charakter. Allerdings sind die Charaktere in "Fix und Foxi" schon sehr ausgeprägt.
Chantal
Hmmm, stimmt im Grundsatz wohl. Aber es geht hier doch wohl um die Frage, ob die Ansiedlung von Fix und Foxi in einer Stadt mehr Potential für Geschichten beinhaltet und nicht darum, ob die Umgebung zur Qualität dieser Geschichten beiträgt.Zitat von Chantal Krawulke
Ach was!Zitat von Chantal Krawulke
Dann stelle Dir mal vor, E.T. wäre nicht auf die Erde (=Umgebung) gekommen, sondern der Film würde auf seinem Heimatplaneten spielen.
Jeder Autor weiß, daß die Örtlichkeit, in die er seine Figuren hineinstellt, essentiell ist für deren Wirkung, für die Entfaltung ihres Charakters, für die Art der Widersacher, mit denen sie da zu rechnen haben usw. Zumindest an den frühen Jahrgängen haben Leser die Figuren UND das ländliche Ambiente geschätzt, daran habe ich keinen Zweifel. Land - das bedeutet(e) Abenteuer, Freiheit, Urlaub, die Stadt dagegen Ordnung, Geregeltheit, Normen. Viele Kinderbuchautoren haben deshalb das ländliche Idyll bewußt eingesetzt, um den jungen Lesern einen Ausgleich zum städtischen, elterlichen, schulischen Stress zu bieten. Denk an Enid Blytons Bücher, an Pippi Langstrumpf, an Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Natürlich gibt es auch Autoren wie Erich Kästner, die die Story im schulischen und städtischen Umfeld spielen lassen. Es kommt immer darauf an, was man bezweckt.
Den Fragen Albert-Enzians schließe ich mich an:
Wie stellt man sich Lupos Turm IN einer größeren Stadt vor?
Welche neuen Potentiale tun sich in der Großstadt auf, die nicht auch in Grünwald/Fuxholzen möglich waren? U-Bahn-Geschichten? "FF als Graffitti-Schmierer", "FF fahren schwarz"?
L-W
Land hat für mich Gefangenheit bedeutet, die Gefangenheit der großen Entfernung zu Freunden und Bekannten, aber auch zu wichtigen zivilisatorischen Errungenschaften, wie das Museum, die Bibliothek, die man nur mit dem Auto erreichen kann. Bus fährt ja nur zweimal am Tage.
Übrigens schätzen es Kinder gar nicht so, wenn sie mit ihren Eltern raus ins Grüne Jodwehdee wegen der Natur ziehen, weil die Entfernungen wirklich sehr groß. Man will sich nicht immer mit dem erstbesten befreunden.
Stadt steht für Toleranz, Offenheit und Neugier. In der Stadt versammeln die unterschiedlichsten Menschen und Wesen, mit unterschiedlichen Erfahrungen, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, die einen laut, die anderen leise, die einen wild, die anderen friedlich, die einen so, die nächsten so. Toleranz kann man in Stadtgeschichte besser erzählen.
(Nachtrag Toleranz hört da auf, wo die Freiheit des Anderen in erheblicher Weise beschränkt wird.)
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Das galt mal im Mittelalter, als man sagte, "Stadtluft macht frei" und damit gemeint hat, der feudalen (ländlichen) Grundherrschaft entronnen zu sein.Zitat von Pats Reiseabenteuer
Heute prallen in der Großstadt die Werte mehr aufeinander als auf dem Land, weil man enger zusammenlebt und eben die Menschen mit ihrer Verschiedenartigkeit Probleme haben. Randgruppen werden am Land eher integriert als in der Stadt, weil man die Leute persönlich kennt. In der Anonymität der Großstadt kommt es zu Ghettoisierung (Slums) und Aggression. Darum finden sich auch die beklemmendsten erfundenen Alpträume in städtischem Ambiente, etwa Metropolis, Bladerunner, Dark City.
Wenn man Kids mit Fix und Foxi zur Toleranz bringen will, geht das in jedem Umfeld. Was ich meinte, war, daß die spätestens seit der Romantik hochgehaltene ländliche Idylle auch im Kinderbuch oft gern benutzt wurde und wird.Toleranz kann man in Stadtgeschichte besser erzählen.
L-W
Ich habe eben einen Hinweis auf die tatsächliche Einwohnerzahl von Fuxholzen entdeckt. Und zwar in der Geschichte "Die Bürgermeisterwahl" in FF 16/1982. Dort wird laut einer Radiomeldung Fax mit 1000 Stimmen zum Bürgermeister gewählt (was sich allerdings später als Computerfehler herausstellt).
Selbst wenn man annimmt, daß die Wahlbeteiligung extrem niedrig war und sich ferner die abgegebenen Stimmen auf sehr viele Kandidaten verteilen, deutet dies doch wohl darauf hin, daß es kaum mehr als 10.000 Wahlberechtigte geben dürfte. Wir sind also nach wie vor in einer Kleinstadt...
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