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  1. #251
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    und jetzt alle:

    i will use google. wer spricht mir nach?

    http://www.berlinonline.de/berliner-...003/index.html

    frage: findest du möglichst simples deutsch wirklich immer nötig? auch dostojewski hätte auf viele lange sätze verzichten können.

    gerade im journalismus schreibt man nun mal zielgruppenabhängig. ein BILD-stil in der berliner zeitung wäre ebenso falsch wie vice versa.

    ansonsten: geh mal davon aus, dass jens balzer nicht abends im kino sass, sondern wie alle journalisten die presse-preview besucht hat. klingt imho wahrscheinlicher.

  2. #252
    Licence-To-Kill
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    Spoiler Dieser Beitrag ist besonders an unser geliebtes Mitglied Muhr gerichtet....

    Entschuldigung lieber Muhr, wie ich Deinem Profil entnehmen konnte, studierst Du Journalistik. Somit sind Deine Äußerungen selbstverständlich unantastbar. Du hast in allen Punkten des Pudels Kern getroffen. Wir danken Dir dafür, wir danken Dir dafür ewig. Schön, daß wir mit so einem Feingeist kommunizieren dürfen....

    Sorry lieber Muhr, wie Du sicherlich meinem Beitrag entnehmen konntest, benutze ich immer noch die alte Rechtschreibung. Ich gelobe aber, daß ich mich bessern werde....

  3. #253
    Licence-To-Kill
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    Spoiler

    Zitat Zitat von L.N. Muhr
    schlecht ist eine kritiik, die ihre getroffenen aussagen nicht argumentativ untermauern kann.

    oder?
    Aber lieber Muhr, man schreibt doch nicht auf diese Art und Weise Kritik....

  4. #254
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    Also ohne jezt den Zorn aller auf Mich ziehen zu wollen.

    Bärenbrüder ist ein schlechter Film.
    Hatte mir erheblich mehr davon versprochen. Die Story ist nicht wirklich der Hit und die Umsetzung ist noch viel schlechter. Ohne die 2 Elche wäre der Film nicht mal lustig. Und man sollte sich vor Augen halten das Disney Filme für Kinder macht. Die einzig wirklich gut gezeichnete Figur war die alte Oma. Nur sie hat wirklich Gefühl durch ihre Mimik und Gestik rübergebracht. Die Bären waren sicherlich süß aber ob es für einen Disney Film reicht??? Hab alle Filme bisher gesehen und ebenfalls alle im Schrank stehen. Kann also gut einschätzen das Bärenbrüder nicht der Beste ist. Hoffe natürlich auch das Disney sich wieder besinnt und qualitativ gute 2D Streifen produziert. Disney hat mich schon in meiner jüngsten Kindheit begleitet und tut dies immer noch. Auch der Zeichenstil hat mich nicht berührt. Disney hat ja schon einige aussergewöhnliche Charaktere erschaffen, man denke nur an Hercules, aber diese haben mich nicht berührt. Denke ebenfalls das alle 2 Jahre auch reichen würde für einen Film, der dann wahrscheinlich mehr Qualität hätte. Im Moment ist es ja Fliessbandarbeit, da kommt wie bei so vielen Sachen nicht gescheites bei raus. Ein guter Disneyfilm muß auch nicht zwangsläufig 3D Elemente aufweisen um zu gefallen. Die früheren Werke wie Cap und Capper oder Basil haben auch durch Story geglänzt und zählen heute zu dem Besten was Disney hervorgebracht hat. Aber wie gesagt ist eben Ansichtssache.

    Man sollte aber die Form bewahren und nicht über andere abziehen nur weil Sie anderer Meinung sind. Der Kritiker hat seinen Text sauber formuliert und auch den Inhalt fand ich persönlich nicht verwerflich. Ist immerhin sein Job. Und so falsch liegt er doch gar nicht. Oder fandet Ihr das es sich bei Brother Bear um ein Meisterwerkwürdiges Filmchen gehandelt hat???

    P.S. Aber kaufen werd ich ihn trotzdem alleine um ihn zu haben

  5. #255
    Mitglied Avatar von navigator
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    keiner ist dir böse, blacki
    Bärenbrüder war nicht ein KÖNIG DER LÖWEN und da gebe ich dir recht.
    Deine Kritik ist völlig ok und ein Vorbild (und genauso eine Kritik würde ich mir auch von Herr Balzer wünschen.)
    Ich sehe die Kritik von Herr Balzer ganz anders. Er benutzte einen anderen Tonfall, hatte schon was sehr negatives und das ich nicht der einzige bin, der das fühlt, ist wohl was wahres dran. Die Art wie Herr Balzer es rübergebracht hat war nicht sehr nett.

  6. #256
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    Zitat Zitat von Licence-To-Kill
    Entschuldigung lieber Muhr, wie ich Deinem Profil entnehmen konnte, studierst Du Journalistik. Somit sind Deine Äußerungen selbstverständlich unantastbar. Du hast in allen Punkten des Pudels Kern getroffen. Wir danken Dir dafür, wir danken Dir dafür ewig. Schön, daß wir mit so einem Feingeist kommunizieren dürfen....

    Sorry lieber Muhr, wie Du sicherlich meinem Beitrag entnehmen konntest, benutze ich immer noch die alte Rechtschreibung. Ich gelobe aber, daß ich mich bessern werde....
    worauf willst du hinaus? auf mein inzwischen völlig veraltetes profil, mit dem ich mieser scherzknochen harmlose newbies in die irre führe? schande dem schurken!

    aber wenn du nächstes mal einfach meine postings lesen.

    okay, ist nur 'ne idee.

  7. #257
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr
    und jetzt alle:

    i will use google. wer spricht mir nach?

    http://www.berlinonline.de/berliner-...003/index.html
    Mein lieber Scholli (oder Muhr, oder Balzer)... die Berliner Zeitung, eine nationale (wenn nicht internationale) Referenz, eine der letzten Hochburgen journalistischer Hochkultur. Unter dem angegebenen Link kann jeder User hier die Antwort auf folgende Frage bekommen: zu welchem Ergebnis komme ich, wenn ich mich mit einem (Fremd-) Wörterbuch vor den Rechner klemme und versuche, leidvoll wenig Information möglichst geschwollen aufzupumpen. In dieser Hinsicht erreicht der Autor allerdings sein Ziel... immerhin etwas.
    Geändert von Mr. Wood (01.04.2004 um 10:22 Uhr)

  8. #258
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    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.3.2004, Andreas Platthaus:
    Elchtest nicht bestanden: Disneys neuer Zeichentrickfilm "Bärenbrüder"

    Wenn zu Beginn des Zeichentrickfilms "Bärenbrüder" eine Herde Karibus aus einer Vertiefung hervorstürmt und im Sprung über drei Eskimos hinwegsetzt, dann ist das fast so etwas wie eine individuelle Kollektivhandschrift des Disneystudios in Florida. Denn genauso hatte der erst Anfang der neunziger Jahre gegründete Ableger der Zentrale in Kalifornien vor sechs Jahren den Angriff der Hunnen in "Mulan" inszeniert: mit viel Computereinsatz, erstaunlichen Tiefeneffekten und einem unbestreitbaren Gespür für Massenszenen, das seinen Höhepunkt damals in den Festlichkeiten auf dem Platz des Himmlischen Friedens fand.

    Genutzt haben diese zwei Virtuosenstücke weder "Mulan", der eher zu den mittelmäßigen Disneywerken zählt, noch dem Studio selbst, dessen Schließung vor kurzer Zeit bekanntgegeben wurde. Nur drei Filme hat es in seiner kurzen Existenz fertigstellen können: neben "Mulan" noch das kleine Trickwunder "Lilo & Stitch" und nun eben "Bärenbrüder". Man muß zugeben, wenn man diese Abschlußarbeit sieht, daß wohl "Lilo & Stitch" der Ausrutscher zum Besseren hin war, denn "Bärenbrüder" ist nicht nur Mittelmaß, sondern ein Desaster.

    Das fängt mit einer Idee an, auf die sich die beiden Regisseure Aaron Blaise und Bob Walker viel einbilden: Nach zwanzig Minuten, wenn der junge Eskimo Kenai in einen Bären verwandelt wird, wechselt das Filmbild vom normalen Format auf Cinemascope, um die neue Perspektive Kenais auf die Welt zu verdeutlichen. Diese originelle Idee hat allerdings zwei Haken: Zum einen muß dafür das Bedienungspersonal der Kinos mitspielen und die Leinwand entsprechend einrichten; zum anderen ist der Effekt unmotiviert. Denn der Bär als Raubtier hat gegenüber dem Menschen keinen erweiterten Blickwinkel, im Gegenteil schätzen Biologen seinen Gesichtssinn eher als schwächer ein. Solch ein inhaltsästhetischer Fehler unterläuft den akribischen Disney-Trickfilmern im allgemeinen nicht.

    Zwei weitere Stärken nimmt der Film für sich in Anspruch. Da ist einmal Phil Collins, der nach "Tarzan" wieder einmal Lieder für einen Disneyfilm geschrieben hat. Man kann über deren musikalischen Wert streiten, aber spätestens die von Collins selbst vorgetragenen deutschen Versionen sind derart grausig, daß man die mit ihnen unterlegten Filmszenen nicht mehr ernst nehmen kann. Und dann gibt es zwei Figuren in "Bärenbrüder", die den eigentlichen Hauptakteuren Kenai und dem Bärenjungen Koda im negativen Sinne die Schau stehlen. Das sind die beiden Elche Björn und Benny, im Original gesprochen von den Komikern Rick Moranis und Dave Thomas. Sie haben drei größere Auftritte als typische Witzfiguren, wie sie jeder Disneytrickfilm enthält. Schon der zweite langweilt, der dritte ist schier unerträglich, und dennoch setzt die Werbung für den Film so sehr auf die beiden Paarhufer, als hieße der Film "Elchbrüder". Offensichtlicher kann man das Scheitern eines Filmkonzeptes nicht eingestehen.

    Dabei war die Idee nicht schlecht: Die Mythenwelt der nordamerikanischen Ureinwohner mit ihren Motiven der Verwandlung von Menschen in Tiere, die schon Canetti so begeistert hat - was hätte das für einen Stoff abgegeben. Wenn man sich nicht auf eine Art Light-Version des "Königs der Löwen" kapriziert hätte, in welcher der "circle of life" durch die Existenz der Geisterwelt alles Evolutionär-Grausame verloren hat und es nicht einmal mehr eine bedrohliche Gestalt gibt, die den Helden zusetzen könnte. Gute Güte, was ist nur aus Disney geworden?

  9. #259
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    Schnitt, Daniel Bickermann:
    Der Bär ist tot

    Es besteht eine frappierende Ähnlichkeit zwischen dem Disney-Konzern und der Katholischen Kirche. Von beiden Organisationen las man bisher, sie wären fabulös reich und hätten die Lizenz zum Gelddrucken (was nur im Falle der katholischen Kirche stimmt), aber so richtig sicher weiß natürlich keiner irgendwas. Auf der anderen Seite hörte man in letzter Zeit vermehrt, die Bedeutung beider Konzerne würde weltweit massiv schwinden, eine Übernahme durch die Konkurrenz würde drohen und der Chef stünde kurz vor der Kündigung (was nur im Fall von Disney stimmt).

    Der Respekt vor der Institution Disney jedenfalls schwindet rapide, erst recht nach dem Ausscheiden der Tochterfirma Pixar. Das Animationsstudio pumpte seit "Toy Story" mit einem Hit nach dem anderen kräftig Subventionen in die Zeichentrickabteilung von Disney, die ihrerseits seit dem letzten großen Erfolg mit "König der Löwen" zunehmend auf dem Zahnfleisch geht. Und jetzt auch noch das: In den USA wurde "Bärenbrüder", das jüngste Werk aus dem Haus mit der Maus, als letztes Röcheln einer todgeweihten Animationsmethode verhöhnt.

    Was also ist dran am neuen Disney-Film? Ist dies das Ende des Zeichentrickfilms, wie wir ihn kennen? Ist Disney noch zukunftsfähig? Bevor der Rezensent solchen komplexen Fragen nachgehen kann, muß er sich erst mal durch ein kreischendes Gedränge von Kindern schlagen, die allesamt an ihm vorbei ins Kino stürmen. Denn, man höre und staune: Im Zuge einer arg fehlgeleiteten Verleihpolitik werden in letzter Zeit immer wieder Schulklassen in die Pressevorstellungen deportiert, was das Verhältnis von anwesenden Kritikern und Kindern auf 1:4 kippen läßt.

    Aber was wie ein schlecht verschleierter Manipulationsversuch beginnt, endet im PR-Desaster: Das Publikum ist gnadenlos. Wer immer diese Jungs und Mädchen eingeladen hat, hatte keine Ahnung, wie man die heutigen Kinder unterhalten muß. Wer immer diesen Film gedreht hat, übrigens auch nicht. Die ersten Lichter von "Bärenbrüder", der sich schnell als psychedelische Farborgie herausstellt, werden noch mit Ahs und Ohs begrüßt, aber schon in den Eröffnungsszenen, vollgestopft mit hübschen, aber gräßlich unsympathischen Hüpfmenschlein und peinlichen Dialogen über schamanistisches Urchristentum, schwindet die Aufmerksamkeit. Denn schon hier wird klar: Die postmoderne Ironie und der hektische Slapstick, der noch in "Ein Königreich für ein Lama" herrschte, ist von Disney kurzerhand abgesetzt worden.

    Biedere Ernsthaftigkeit ist angesagt und gräßlich verlogener Ethnokitsch über eine Zeit, in der man angeblich noch mit der Natur im Einklang lebte, in der man allerhand Getier schlachtete und daraufhin mit einem kessen Liedchen beschloß, daß die Geister der Viecher unsere Freunde sind. Wie man außerdem in einem Film, der so etwas wie die Völkerverständigung zwischen Mensch und Bär predigt, das Lächerlichmachen von fremden Kulturen und Akzenten rechtfertigen will, spiegelt ebenfalls die Ratlosigkeit, mit der Disney offensichtlich der heutigen Jugend gegenübersteht: Bären töten = uncool, Russen verarschen = cool.

    Die Kinder um mich herum sind von solchen Überlegungen zwar weit entfernt, doch auch sie haben schnell begriffen, das hier nicht viel drin ist mit guter Unterhaltung: Nach einer halben Stunde gehen die ersten Jungs, um sich noch mehr Popcorn zu holen. Die Mädchen bleiben sitzen und kommentieren das Gesehene mit unfreundlichen bis vulgären Kommentaren. Nach 60 Minuten beginnt das allgemeine Strecken und Gähnen, jetzt beteiligen sich auch die Lehrerinnen an den Unterhaltungen. Aber der Höhepunkt der Vorstellung steht uns allen noch bevor. Phil Collins hat in "Tarzan" schon einmal den bemitleidenswerten Versuch unternommen, deutsche Texte über seine süßlichen Akkorde zu stammeln, und daß ihm das seither keiner aus dem Kopf geschlagen hat, fällt eigentlich unter grobe Fahrlässigkeit.

    Auf jeden Fall versucht er es unerschrocken noch einmal in diesem Film (was Frage aufkommen läßt, ob man wohl keinen namhaften deutschen Interpreten dafür gekriegt hat), und plötzlich herrscht doch noch einmal höchste Aufmerksamkeit und ungläubiges Schweigen im Saal. Dann erntet das unbeholfene und außerdem vollkommen unverständliche Gejammer des Popstars die größten Lacher der Vorstellung. Das Publikum tobt, der Bär ist tot und der Film auch. (Es war ein weiter Weg von den ersten Genesis-Alben bis zu dem Punkt, an dem man von Siebenjährigen ausgelacht wird, aber Phil Collins scheint endlich angekommen.)

    Nach einer katastrophalen Vorstellung hat der Rezensent zwar immer noch keine Antworten auf seine Fragen nach der Zukunft des Zeichentrickfilms und der wirtschaftlichen Lage Disneys, aber immerhin herrscht nun die Gewißheit, daß dieses Machwerk für Zuschauer über 5 Jahren ungeeignet ist. Und noch mal herzlichen Dank an den Verleih, daß ich den Beweis hierfür im direkten Feld- und Menschenversuch miterleben durfte.

  10. #260
    Mitglied Avatar von Zynicus
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    Und noch einen aus der Welt vom 18.März:

    Ein klassischer 2D-Trickfilm von Disney: "Bärenbrüder"

    von Ronald Bluhm

    Glorreich neigt sich die Ära des Disney-Zeichentrickfilms sicherlich nicht ihrem Ende entgegen. Doch mit "Bärenbrüder", der 44. und vorläufig vorletzten noch von Hand gezeichneten Produktion wird der Abschied vom klassischen 2D-Verfahren immerhin auf grundsolider Basis eingeläutet. In Zukunft wird nämlich auch das Haus der Maus ausschließlich auf die derzeit wesentlich beliebtere Computeranimation setzen.

    Bis dahin, auf den letzten noch zu pinselnden Metern, besinnt sich das Studio auf zwar nicht sonderlich originelle, aber eben bewährte Rezepturen - was nach den fehlgeschlagenen Flirts mit fernöstlichen Animé-Stilen in "Atlantis" und "Der Schatzplanet" nicht die schlechteste Idee darstellt.

    "Bärenbrüder" ist eine Art Potpourri aus Disneys größten Kinohits der neunziger Jahre. Da gibt es die Shakespeare'sche Tragödie im Tierreich wie im "König der Löwen", den Mystizismus eines Naturvolkes aus "Pocahontas" und die nach "Tarzan" abermals von Phil Collins beschallten Landschaftspanoramen, in denen der "ewige Kreis" des Lebens ansonsten aber sehr harmonisch seine Bahnen zieht.

    Das Gleichgewicht gerät dann allerdings aus dem Ruder, als ein unzufriedener und stets achtloser junger Krieger aus reiner Wut einen Bären erlegt. Eine Lektion muss da erteilt werden - und so fahren die heiligen Geister vom Himmel herab und verwandeln Kenai (gesprochen von Daniel Brühl) nun selbst in einen Bären.

    Hatte er in seinem menschlichen Dasein noch keinen Sinn für die Schönheit und den Reichtum des Lebens, so öffnen sich ihm in Bärengestalt dramatisch die Augen: Die Kinoleinwand verbreitert sich zum Cinemascope-Format, die Wälder, Berge und Seen erstrahlen fortan in den leuchtendsten Farben. Ab sofort kann Kenai außerdem mit anderen Tieren auch sprechen - die für ihn völlig neuartige Verwandlung führt uns Kinozuschauer also tief hinein in altvertrautes Disney-Territorium. Kinder dürfte es nicht im Mindesten stören, dass das Ganze so ähnlich schon sehr häufig zuvor aufbereitet wurde. Als Erwachsener kann man sich dem Kuschelfaktor bei der im Zentrum stehenden Freundschaft zwischen Kenai und Koda, einem kleinen verwaisten Bärenbubi, allerdings auch nicht vollständig entziehen. Selbst die deutsche Synchronisation hatte einen zündenden Einfall, als sie Rutt und Tutt, zwei kauzige, Yoga-praktizierende Elche kurzerhand Benny und Björn tauften.

    Nein, die kürzliche Entmachtung des langjährigen Disney-Konzernchefs Michael Eisner lässt sich beim besten Willen nicht mit diesem Film in Verbindung bringen. Dennoch bleibt bei diesem so unterhaltsamen, wie leichtgewichtigem Bärenabenteuer ein durchaus bitterer Nachgeschmack. Denn gern hätte man mehr als eine solide Nummer Sicher gesehen. Einen Zeichentrickfilm nämlich, der in der Lage gewesen wäre, das Publikum so zu begeistern, wie die Clownfische aus dem Computer.

    Stattdessen stempelt hier die Rückbesinnung auf traditionelle Erzählmuster die siechende Gattung Zeichentrickfilm insgesamt als altmodisch ab. "Bärenbrüder" kann den Untergang der klassischen Animation nicht aufhalten. Zumindest nach Ansicht des Trailers wird dies Disneys allerletztem, im September bei uns anlaufenden Zeichentrickfilm "Die Kühe sind los" auch nicht mehr gelingen.

  11. #261
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    Hier sind noch mehr Kritiken. Darunter auch ein paar positive.
    www.filmz.de/film_2004/baerenbrueder/links.htm

  12. #262
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    Dem guten Mann fehlt es auch an rhetorischen Mitteln. Und sowas darf sich heute "Kritiker" schimpfen...

  13. #263
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    Zitat Zitat von Scarynight
    Dem guten Mann fehlt es auch an rhetorischen Mitteln. Und sowas darf sich heute "Kritiker" schimpfen...
    also wat' nu: schreibt der mann geschwollen, benutzt er zu viele fremdworte oder fehlt es ihm an rhetorischen mitteln?

    ist der text evtl. in einem hindustanischen bergdialekt verfasst, der nur zufällig dem deutschen ähnelt und in wirklichkeit eine anleitung zum bau einer bombe?

    oder haben sich die kritiker des landes wieder mal gegen disney verschworen, der ja bekanntlich einmal im jahr aus seiner kryogenischen kammer steigt und der company direkte anweisungen zum weiteren geschäftsgebahren gibt?

    haben evtl. die japaner eine bestechungsgrossoffensive in der deutschen presselandschaft gestartet, um ihren minderwärtigen (schreibfehler beabsichtigt!) müll besser unters volk zu bringen?

    fragen...

  14. #264
    Mitglied Avatar von Zynicus
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr
    haben evtl. die japaner eine bestechungsgrossoffensive in der deutschen presselandschaft gestartet, um ihren minderwärtigen (schreibfehler beabsichtigt!) müll besser unters volk zu bringen?
    Endlich mal eine vernünftige Ansicht von dir, Ellen!

  15. #265
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    ...und ich hab wieder mal nix abbekommen!!!!! *heul*

  16. #266
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
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    Die Diskussion hier scheint unterhaltsamer zu sein als der Film, um den es geht.
    Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.

  17. #267
    Mitglied Avatar von Flounder
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr

    i will use google. wer spricht mir nach?

    http://www.berlinonline.de/berliner...0003/index.html
    Danke für den Link. Reicht doch, wenn einer weiß, wo es steht ...

    Haarige Korallen und krabbliger Krill - echt ulkig ... habe herzhaft lachen müssen. Ansonsten besticht der Bericht einmal mehr durch seine tolle Wortwahl – mind. 50% davon hätte man getrost weglassen können, ohne das Ergebnis zu trüben. Das Resultat beider Artikel ist eindeutig: Nemo = gut / Bärenbrüder = schlecht. Dem Grunde nach kann ich den beiden Artikeln nicht mehr entnehmen ...


    Zitat Zitat von L.N. Muhr

    frage: findest du möglichst simples deutsch wirklich immer nötig? auch dostojewski hätte auf viele lange sätze verzichten können.

    gerade im journalismus schreibt man nun mal zielgruppenabhängig. ein BILD-stil in der berliner zeitung wäre ebenso falsch wie vice versa.
    Nicht, dass ich ein Verfechter der simplen deutschen Sprache oder etwa der Bild Zeitung wäre, aber manchmal ist weniger einfach mehr, und in diesem Zusammenhang hätte man auf den einen oder anderen scheinbar eloquenten Ausdruck verzichten können. Nun, da der/die Leser(in) es ja so zu wollen scheint, nehmen wir das einfach hin ... obwohl die Berliner Zeitung nachweislich nicht nur aus solchen Wortwirren besteht.

    Übrigens war mir neu, dass Dostojewski seinerzeit in deutsch geschrieben hat Und warum hat er denn nicht auf viele lange Sätze verzichtet, wenn er es doch hätte machen können? Hast Du mit ihm mal darüber diskutiert?


    Zitat Zitat von L.N. Muhr

    ansonsten: geh mal davon aus, dass jens balzer nicht abends im kino sass, sondern wie alle journalisten die presse-preview besucht hat. klingt imho wahrscheinlicher.
    Richtig, ich vergaß, dass Presse-Previews nicht im Kino sondern in Trucker-Kapellen auf Autobahnraststätten gezeigt werden


    Und noch etwas allgemeines zu eben jenem Jens Balzer: Ich halte ihn generell für nicht sonderlich kritikfähig. Er mag mit Worten um sich werfen können, aber in vielerlei Hinsicht scheint er keine Ahnung von dem zu haben, was er schreibt – da recherchieren die drei Fragezeichen noch besser Er hat u.a. einschlägige Vorurteile (bezeichnet z.B. Tätowierungen als Bauernmalerei) und eine penetrante Art sich besserwisserisch zu präsentieren. Aber das ist einmal mehr ‚nur’ meine freie Meinung ...


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  18. #268
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    Zitat Zitat von Flounder
    Das Resultat beider Artikel ist eindeutig: Nemo = gut / Bärenbrüder = schlecht. Dem Grunde nach kann ich den beiden Artikeln nicht mehr entnehmen ...
    was erwartest du denn noch von einer rezension?

    Übrigens war mir neu, dass Dostojewski seinerzeit in deutsch geschrieben hat Und warum hat er denn nicht auf viele lange Sätze verzichtet, wenn er es doch hätte machen können? Hast Du mit ihm mal darüber diskutiert?
    das hole ich dann im jenseits nach.

    Richtig, ich vergaß, dass Presse-Previews nicht im Kino sondern in Trucker-Kapellen auf Autobahnraststätten gezeigt werden
    ...und auch nicht abends und nicht vor der öffentlichkeit. that's the point.

  19. #269
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    Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ob er oder sie den Film mag oder nicht. Ich für meinen Teil mag "Bärenbrüder" sehr gern und halte ihn auch für überaus gelungen, sowohl was die Story, als auch was die Animationen betrifft.
    Jedenfalls kann ich mich den Verfassern der Kritiken in keiner Weise anschließen. Meiner Meinung nach ist "Bärenbrüder" der mit Abstand beste Zeichentrickfilm der letzten Jahre.
    Ob er nun auf Grund der 2D-Technik "unmodern" ist oder nicht, ist mir persönlich gleichgültig. Es hat Spaß gemacht ihn anzuschauen und das ist letzten Endes doch wohl das einzige, worauf es einem Zuschauer ankommt. Oder sollte ich da total falsch liegen?

  20. #270
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    zeichentrick allgemin oder nur im us-sektor?

  21. #271
    Mitglied Avatar von Lalande
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    Zitat Zitat von Ronald Bluhm
    Glorreich neigt sich die Ära des Disney-Zeichentrickfilms sicherlich nicht ihrem Ende entgegen. Doch mit "Bärenbrüder", der 44. und vorläufig vorletzten noch von Hand gezeichneten Produktion wird der Abschied vom klassischen 2D-Verfahren immerhin auf grundsolider Basis eingeläutet. In Zukunft wird nämlich auch das Haus der Maus ausschließlich auf die derzeit wesentlich beliebtere Computeranimation setzen.

    Bis dahin, auf den letzten noch zu pinselnden Metern, besinnt sich das Studio auf zwar nicht sonderlich originelle, aber eben bewährte Rezepturen - was nach den fehlgeschlagenen Flirts mit fernöstlichen Animé-Stilen in "Atlantis" und "Der Schatzplanet" nicht die schlechteste Idee darstellt.
    So soll es sein
    nüchtern, sachlich, recherchiert
    Wenn so einer meinen Lieblingsfilm niedermacht, womit ich nicht sagen will das Bärenbrüder mein Lieblingsfilm ist, akzeptier ich das auch wenn es mir nicht gefällt aber wenn es offensichtlich ist das der Schreiber so nebenbei einen Text zusammenschusterte, sorry.
    Ich kann mich entsinnen das sachliche, korrekte, informative Berichterstattung ein Ideal des Jurnalismus war, seit Watergate hat sich aber viel geändert
    Der Rest ist eine Inhaltsangabe aber was solls

    Was Daniel Bickerman betrifft weis ich nicht was den geritten hat, soll Disney jetzt wie die Toei Animation oder Bandai drittklassige Produktionen machen die wie Pokemon oder YuGiOh nur auf dummschwaffeln und sinnloser Aktion, die sich nur durch sich selbst rechtfertigt, aufbauen. Nur damit sein Puplikum "uhh" und "ahh" sagt.
    Aber wehe sie tuns, gell
    Was diese Kinder im Puplikum Beurteilung betrifft bin ich sowieso eher skeptisch. Ich war mal mit der Hauptschulklasse in "Philadelphia", der Film mus unglaubich schlecht sein, weil da wurde auch ununterbrochen geraschelt, geschwätzt, gelacht etz. Kinder im Kino sind immer problematisch und das hat nichts mit dem Film zu tun was nicht heist das Bickermans Ansichten falsch sind, der Film ist ein kulturelles und naturwissernschaftliches Desaster, ligt wohl daran das es ein Zeichentrickfilm ist, naja auch keine Entschuldigung

    Zitat Zitat von L.N. Muhr
    um ihren minderwärtigen (schreibfehler beabsichtigt!) müll besser unters volk zu bringen?
    Wie soll ich das jetzt mit dem Schreibfehler verstehen

  22. #272
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    Ich meinte Zeichentrickfilme im Allgemeinen, schließe also auch Filme wie "Chihiros Reise ins Zauberland", "Prinzessin Mononoke" und dergleichen mit ein, die zwar schön sind, jedoch nicht meine persönlichen Favoriten der letzten Jahre darstellen.

  23. #273
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    Denke ist eben Ansichtssache. Schade ist nur das der Film keine Eigendynamik entwickelt. Denke das dies aber auch an dem Erfolgsdruck liegt dem Disney zur Zeit ausgesetzt ist. Kann nur besser werden.

  24. #274
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    also wie jetzt: eine rezension soll sachlich sein? und tucholsky, jhering, kraus waren alle ganz schlechte kritiker, ebenso gernhardt, ranicky etc., weil die eben durchaus mal polemisch wurden? nein, rezensionen sind eine sonderform des journalismus - nämlich meinungsbetonter journalismus. ganz im gegensatz zum nachrichtenorientierten journalismus (stichwort watergate) darf hier auch mal auf die kakce gehauen werden.

    im übrigen bedienen sich sämtliche gegner journalistischer polemik eben genau dieser polemik selbst. kann ja also so schlimm nicht sein, schliesslich sollte man eigentlich mit gutem beispiel vorangehen.

    ich rufe auf zu mehr sachlichkeit!

    ach ja: wenn bluhm schreibt, BB sei der vorerst letzte zeichentrickfilm aus dem hause disney, dann ist das gut recherchiert. wenn balzer das gleiche schreibt, dann ist das schlecht recherchiert.

    könntet ihr euch mal einigen?

  25. #275
    Mitglied Avatar von Flounder
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    Ich bleibe dabei, Balzer ist ein schlechter Kritiker. Sicher ganz interessant ... aber schlecht recherchiert und demgemäß schlecht verabeitet. Die Rezension zu Bärenbrüder ist im Vergleich zu seinen anderen Arbeiten übrigens noch als gut zu bewerten!!! Und damit eine Gute Nacht


    Disneyland Paris Photography



    "There really is no secret about our approach. We keep moving forward - opening up new doors and doing new things - because we're curious." -Walt Disney

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