User Tag List

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 26 bis 50 von 100

Thema: eComics

  1. #26
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von UnbekannterDonaldist
    völlig im gegenteil: diese vorstellungen sind das ende des comicsammels und -lesens überhaupt. bei briefmarken, gemälden oder büchern kommt auch keiner auf die idee, das im großen stil zumachen und als die rettung des mediums zu preisen.
    Comicsammeln (zumindest wenn es da eine Parallele zum Briefmarkensammeln gibt) und Copmiclesen haben nichts miteinander zu tun

  2. #27
    Mitglied
    Registriert seit
    02.2004
    Beiträge
    6.080
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter
    Comicsammeln (zumindest wenn es da eine Parallele zum Briefmarkensammeln gibt) und Copmiclesen haben nichts miteinander zu tun
    das sehe ich anders, ich habe hier keinen comic stehen den ich nicht auch gelesen habe.
    wenn er mir nicht gefallen hat haue ich den comic sofort wieder raus, die anderen behalte ich...

    und e-comics kommen für mich sicher nicht in frage...

  3. #28
    Mitglied
    Registriert seit
    09.2001
    Beiträge
    2.729
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von hollandshoffnung
    und e-comics kommen für mich sicher nicht in frage...
    Na, na. Eine digitale Gottfredson-Gesamtausgabe würde ich mit Handkuß nehmen, und wenn sie nur aus JPEG-Scans bestünde. Auf eine erschwingliche haptische Fassung braucht man sich da ja gar keine holländischen Hoffnungen mehr zu machen.

  4. #29
    Mitglied
    Registriert seit
    02.2004
    Beiträge
    6.080
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von hollandshoffnung
    und e-comics kommen für mich sicher nicht in frage...
    man beachte das "mich" in meiner aussage !

    ich jedenfalls möchte beim lesen ( egal ob buch oder comic ) etwas in der hand haben und mich gemütlich im bett, badewanne, sofa, oder von mir aus dem balkon lümmeln können.

  5. #30
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von hollandshoffnung
    ich habe hier keinen comic stehen den ich nicht auch gelesen habe.
    wenn er mir nicht gefallen hat haue ich den comic sofort wieder raus, die anderen behalte ich...
    Das würde ich nicht gerade als exemplarisch für Sammler bezeichnen.

  6. #31
    Mitglied
    Registriert seit
    02.2004
    Beiträge
    6.080
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter
    Das würde ich nicht gerade als exemplarisch für Sammler bezeichnen.
    gut möglich das du recht hast, aber aufgrund der masse die sich im lauf der jahre hier angehäuft hat würden mich andere als sammler bezeichnen.

    sammler sammeln also nur und lesen kaum ? arme kerle...

  7. #32
    Mitglied Avatar von Duly
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Saalfelden - Österreich
    Beiträge
    130
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hallo zusammen!

    Endlich mal ein interessantes Thema im ehapa Forum (jedenfalls aus meiner sicht) . Das Medium Buch gieb's ja schon seit zig Jahrhunderten und ich glaube nicht, dass es so schnell von der Bildfläche verschwinden wird. Immerhin hat das Buch einen entscheidenden Vorteil gegenüber den aktuellen E-books, man kann es bequem überallhin mitnehmen und muss nicht irgendeine Maschine einschalten und sich davorsetzen. (Man stelle sich einen Menschen vor der ausahmslos auf der Toilette E-books am PC liest ). Ich persönlich mag auch keine Bücher am PC lesen, ist mir irgendwie zu ungemütlich. Ich glaube aber, dass wir nicht mehr allzuweit von einer art iBook (ich weiß, das gibts schon. wie wärs mit iBook mini...) entfernt sind. Mit heutiger Technologie könnte man durchaus schon einen Comictauglichen Prototypen herstellen. Das ganze ist eher eine Sache der Gewöhnung. Anfangs war ich selber von Musik über mp3 Files zu hören nicht sehr begeistert. Das war mir viel zu abstrakt, keine CD die man irgendwo reinschiebt und auf play drückt... Mittlerweile höre ich Musik nur noch über meinen iPod, egal ob unterwegs mit Kopfhörern, oder zu Hause über die Stereo Anlage. Ich würde eine solche Entwicklung jedenfalls begrüßen. Keine Comicmassen mehr zu Hause stehen haben und all meine Comics griffbereit in einem Gerät... (seufz, man wird wohl noch träumen dürfen)

    Apropos Comicsammler: Ich persönlich betrachte mich nicht als solcher, aber wenn man das Comiclesen leidenschaftlich betreibt, läuft's wohl auf das hinaus
    'alles press'

  8. #33
    Mitglied Avatar von UnbekannterDonaldist
    Registriert seit
    09.2003
    Ort
    Detmold
    Beiträge
    119
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    hallo ihr grabschaufler der comics!

    der vergleich mit mp3s ist sehr gelungen (weshalb bin ich da nicht darauf gekommen?) ich lehne auch diese ab, da sie die musik verfälscht widergeben, ihrer angeblich nicht hörbaren teile beraubt. ähnlich ist es beim comic, ich gebe zu die bisherige definition von comic setzt den druck auf papier nicht zwingend voraus, und wie schon erwähnt, gibt wa ja auch bereits extra internetcomics, aber für einen irgendwie gearteten lesegenuss, die - ja auch haptische - freude am comic, ist die gedruckte form unerlässlich. zum ich-muss-alles-haben-sammeln, nachblättern wie im lexikon oder archivieren mag die digitale form geeignet sein, zum lesen mit allen seinen konnotationen, ist sie es nicht. die faszination wäre weg!

  9. #34
    Dauerhaft gesperrt
    Registriert seit
    02.2002
    Beiträge
    939
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von UnbekannterDonaldist
    hallo ihr grabschaufler der comics!
    zum ich-muss-alles-haben-sammeln, nachblättern wie im lexikon oder archivieren mag die digitale form geeignet sein, zum lesen mit allen seinen konnotationen, ist sie es nicht. die faszination wäre weg!
    Hm, ich möchte niemandem die Freude am Beschnüffeln der Seiten wegnehmen, auch nicht die Lust am Fingerabschlecken vorm Umblättern und am zärtlichen Anlegen diverser Eselsohren - ich sehe die Opfer dieser Zeitgenossen ständig in den Regalen der Leihbücherei. Aber: Mich würde mal interessieren, wie hoch Du den Anteil Deiner "Faszination" am Papier eines Comics und wie hoch an der Story und der Qualität ansetzt...? 70% Papier? 30% Story und Zeichnung?

    L-W

  10. #35
    Moderator Comicwerk Forum
    Registriert seit
    07.2000
    Beiträge
    2.824
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Um sich als Künstler vorzustellen, sich einen Namen zu machen, ist die Variante ecomics oder onlinecomics wie www.comicwerk.de, ich finde gar nicht so schlecht.
    Zum einen müssen die Leute nichts dafür bezahlen, zum anderen haben die Künstler Zeit sich auszuprobieren und jeder mit Rechner kommt bequem an die Geschichten ran. Man muß keinen Comicladen aufsuchen.

    Wahrscheinlich ist das keine Variante für ehapa, sie sind ja gut im Markt vertreten.

    Ich bin mir sicher, viele Geschichten, die im Netz ihren Anfang gefunden haben, werden auch bald als gedrucktes Heft vorliegen.

  11. #36
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Irgendwann kommt die Zeit, wo die digitalen Medien kalkulativ
    die bessere Alternative für den Verleger (heisst der dann auch noch so?)
    ist. Dann kippt der Markt radikal und schnell um. Diese Entwicklung
    wird aber wohl kaum ihren Ursprung im Comic finden. Dazu ist dieser
    Markt zu klein. Wahrscheinlich startet die digitalisierte Bild-/Textwelt
    im Tageszeitungsgeschäft durch. Wenn sie sich dann etabliert hat,
    dann wird (und muss) auch der Comic nachziehen. Denn wie will man
    dann drucken, wenn es keine Druckereien mehr gibt!

    Der Zeitpunkt dafür ist noch nicht gekommen, aber er wird kommen.
    Nehmen wir nur einmal ein Beispiel. Jahrhunderte wurde m Individua-
    verkehr mit Holz- und später Eisenrädern durch die Gegend gefahren.
    Irgendwann jedoch war der Zeitpunkt für den Nachfolger (das luftgefüllte
    Gummirad) gekommen. Die alte Technik starb schnell aus ... und das
    obwohl sie ihre "alten Vorteile" ja nicht verloren hat. So braucht man
    an einem Eisenrad - nach wie vor - keine Luft zum aufpumpen und hat
    dadurch keinen Luftverlust zu befürchten.

    Übertragen wir das gedanklich auf die traditionelle Buchproduktion, so
    bleibt festzustellen, das auch diese ihre Vorteile nicht verlieren würde ...
    ... aber sie nimmt nur wenig an der derzeitigen technischen Revolutionteil.
    Sie wird also peu a peu abgehängt und irgendwann aus dem Rennen
    geschmissen. Das ist das Schicksal der konventionellen Bücher (zumindest
    im Massenmarkt).

    Warum ist das Heute noch nicht so und - vor allem - warum sind die Verlage
    eher zögerlich? Ganz einfach. Weil die derzeitige Situation nur ein
    "Verdrängungsgeschäft" wäre. Man topetiert mit dem digitalen nur den
    eigenen analogen Kontent. Das führt zu einem gebremsten Engagement Heute
    und zu einem rasend schnell kippenden Markt irgendwann in der Zukunft.

    Gruss

    horst

  12. #37
    Mitglied Avatar von Ringmeister
    Registriert seit
    06.2003
    Ort
    Reutlingen
    Beiträge
    442
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Horst
    Wieso sollte der Medienmarkt in Zukunft kein Verdrängungswettbewerb mehr sein? Das wäre ja nach deiner Einstellung die Voraussetzung für die komplette Digitalisierung. Meiner Meinung nach werden beide Formen auch in absehbarer Zukunft parallel existieren, da beide ihre Vorteile und Nachteile haben. Auch das e-book wird das Medium "Normalbuch" nicht verdrängen, genausowenig wie der PC im täglichen Leben den Papierverbrauch gesenkt hat (was einmal prognostiziert war). Dazu sind die Medien zu unterschiedlich. Auch das Hörbuch hat gewiss seine Berechtigung, deswegen ist es doch kein vollständiger Ersatz für das Buch.
    Und das Tageszeitungdgeschäft besteht nicht nur aus FAZ oder SZ lesenden Managern, sondern zum grössten Teil aus Bild-Lesern bzw. aus Lesern von lokalen Tageszeitungen. Ein Grossteil dieser Klientel mag einfach das haptische einer Zeitung, zum Beispiel beim Kaffee oder im Bus zur Arbeit.
    Auch möchte ich mit meinem e-book nicht am Starnd liegen und dieses liegenlassen, wenn ich ins Wasser gehe...(ok, ein schwaches Argument)*g

    Gruss Rainer
    Geändert von Ringmeister (08.03.2005 um 15:26 Uhr)

  13. #38
    Dauerhaft gesperrt
    Registriert seit
    02.2002
    Beiträge
    939
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Ringmeister:
    Ich denke auch, daß zumindest in den nächsten Jahrzehnten Gedrucktes und Digitales koexistieren werden, wobei das Digitale ständig zunehmen wird. Von immer mehr Büchern wird's auch eine digitale Version geben - ob mit Verlagssegen oder als illegal erstellte und im Netz verbreitete Version. Da fragt sich nur, will ein Verlag dabei mitverdienen, oder überläßt er die Digitalisierung den bösen Buben und bekommt keinen Cent.
    Noch eine Anmerkung zum Papierverbrauch im Alltag: Die meiste Zeit meines Lebens gab es weder SMS noch eMail. Seit beides verfügbar ist, bekomme ich und schreibe ich erheblich weniger Briefe und Postkarten... nicht nur privat: Allein an die zig Anfragen per Postkarte an diverse Händler in Deutschland (von Österreich aus) will ich gar nimmer zurückdenken. Da ist heute natürlich eine Menge an Papier (und Postweg und Porto) verschwunden.

    L-W

  14. #39
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @ Ringmeister

    Es war natürlich nur die Verdrängung innerhalb der beiden thematisierten
    Medien (analoger Druck versus digitaler Netzkontent) gemeint. Wenn es diese
    Verdrängung nicht gäbe, dann hätten wir ja Heute schon jeden Kontent
    in beiden Formen (quasi verdoppelt) auf dem Markt. "Haben wir aber nicht!"
    Und warum? Weil eben das Eine der Gegner des Anderen ist.

    Und wie das nun einmal bei Gegnern ist: irgendwann einmal gewinnt der Andere.

    Wie ist das nun mit dem Papier-Medien-Markt? Irgendwann wird dieser - wegen der
    digitalen Inhalte - massiv unter Druck geraten. Das dies Heute nicht der
    Fall ist, lässt sich einfach und logisch erklären. Die Printbranche stellt alles in
    allem noch den besseren Garant für Einnahmen aus Bild-Textkontent dar.

    Aber es ist genauso abzusehen, das dieser Vorteil demnächst verloren geht.
    Allein schon die technischen Möglichkeiten sprechen klar und deutlich für
    die digitale Zukunft. Und dabei ist es auch vollkommen klar, warum zur Zeit
    die Papierzeitung noch im Kampf obliegt. Die Investition in "Displays" ist noch
    eine zu grosse Investition. Wenn aber ein Display einmal so viel, wie vielleicht
    ein Monatsabo der gedruckten Zeitung kostet, dann bricht erst die neue Aera
    an, die halt manch Enthusiast zu früh herbeigeschworen hat.

    Wenn der digitale Kontent billiger wird, dann stirbt der analoge innerhalb weniger
    Jahre. Denn auch dann gilt das, was Heute schon gilt. Kein Verlag wird sich
    mit doppeltem Aufwand nur die gleiche Klientel beliefern. Warum sollte er das?

    Und wann ist es soweit? Ich schätze mal optimistisch 5 Jahre und pessimistisch
    15 Jahre. Irgendwann und irgendwo in dieser Zeitspanne ist der Break-Even
    erreicht. Alle "bekannten Parameter" in der technischen Entwicklung zeigen im
    Moment darauf hin.

    Gruss

    horst
    Geändert von horst (08.03.2005 um 19:03 Uhr)

  15. #40
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Der analoge Buchmarkt in spätestens 15 Jahren verschwunden? Eine gewagte Prognose.
    Da die Erstellung von "Content" nun mal Zeit und damit Geld kostet, wird der nicht entstehen können, wenn es keinen Markt dafür gibt, auf dem die Kosten wieder eingespielt werden können. Da aber digitale Medien den vertriebstechnischen Nachteil haben, daß sie verlustfrei kopiert werden können, wird das große Umkippen so schnell nicht kommen. Werbefinanzierte Kostenlosmagazine haben ja auch nirgendwo etwas verdrängen können.

  16. #41
    Moderator Avatar von LeGuy
    Registriert seit
    06.2000
    Ort
    München
    Beiträge
    1.350
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter
    ...wenn es keinen Markt dafür gibt, auf dem die Kosten wieder eingespielt werden können.
    Gutes Stichwort: Kosten. Die werden digital auf absehrbare Zeit weiter sinken und analog wachsen. Irgendwann könnte ein Printprodukt dann so teuer werden, dass es nur noch absolute Liebhaber kaufen möchten (vielleicht bei Manufactum oder so).
    Zitat Zitat von Mick Baxter
    Werbefinanzierte Kostenlosmagazine haben ja auch nirgendwo etwas verdrängen können.
    Im Privatfernsehen durchaus.

  17. #42
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @ Mick

    Natürlich ist der analoge Buchmarkt nicht sofort
    verschwunden. Aber die "analoge Buchproduktion" wird
    einbrechen. Das heisst, das es durchaus noch Jahre
    dauern kann, bis die "Kellerpaletten" abverkauft sind.
    Es soll ja (z. B.) Heute noch palettenweise Comic-
    material aus den 80ern geben.

    Was wird kommen?


    LeGuy hats angesprochen. Die digitalen Kosten sind im
    Sinkflug und die analogen Kosten können da nicht
    mithalten. Während man ja (z.B.) im Comic noch vor
    10 Jahren analog produzierte und davon digital litho-
    grafierte entsteht Heute schon oft die Litho digital
    als Nebenprodukt beim Künstler.

    Es ist eine Kette von Vernüpfungen und das Eine ergibt das
    Andere. Manche Verlage ignorieren diese Entwicklung,
    andere experimentieren damit und es wird welche geben,
    die ausschliesslich so publizieren. Letztere werden
    aber einen grossen Vorteil in der Waagschale haben. Sie
    werden mit einem Bruchteil des Kapitals und einem Bruchteil
    der Mitarbeiter eine vergleichbare Edition auflegen können.
    Wenn sie das dann noch in verbrauchergerechte Vorteile
    verpacken (z. B. ein Album 2.- Euro), dann werden ihre Märkte
    rasant ansteigen.

    Das wäre so ca. die Entwicklung im Comcibuchbereich.
    Aber wie gesagt - ich sehe den Umbruch von ausserhalb kommen.
    Wahrscheinlich im Tageszeitungsgeschäft.

    Und wenn wir einmal annehmen, das 10 grosse Tageszeitungen
    umschwenken, dann kommt es zu grossen Verwerfungen in der
    Branche. Davon sind dann auch alle betroffen. Die Papier-
    industrie ebenso, wie das Speditonswesen. Wenn nun deren
    Umsätze zurückgehen, dann müssen sie entweder die Preise
    erhöhen oder Angebote abbauen. Davon widerum ist jeder
    Verlag betroffen. Auch der Buch- bzw. Comicbuchbereich. Es
    ist wie eine Art Epidemie, die vor nichts zurückschreckt.

    Aber warum ist davon Heute noch so wenig zu spüren?
    Ober klang es an! Wer schleppt schon seinen teuren Laptop an
    den sandigen Strand um darauf Zeitung zu lesen? So gut
    wie niemand! Es bedarf dafür dieses letzte Quentchen an
    technischer (R)evolution, das bald ansteht. Ich nenne es
    einfach mal digitales Papier. Das kann immer noch ein
    klassischer Laptop sein (dann aber spottbillig / 99.- Euro?)
    oder das wirklich rollbare und abwaschbare Digitalpapier als
    ganz neues Produkt.

    Und dann passiert das, was z. B. mit der LP geschehen ist.
    Sie wurde zur CD und diese wird gerade zur Downloadmusik.
    Umumkehrbar und täglich voranschreitend. Der gedruckte
    Comic wird den Part einnehmen, wie Heute die Schallplatte.
    Nicht verschwinden ... aber auch nicht marktrelevant sein.

    Jetzt hälst Du dagegen, das digitaler Kontent nicht kopier-
    geschützt ist. Doch ... er ist! Er ist sogar einfacher zu
    schützen, als jeglicher analoger Kontent. Nur er ist im
    Moment nicht - aus den genannten technischen Gründen (s.o.) -
    leicht verkaufbar. Diese Gründe bröckeln aber von Tag zu Tag.

    Gruss

    horst

  18. #43
    Mitglied
    Registriert seit
    02.2004
    Beiträge
    6.080
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    hmm. was horst da schreibt klingt alles sehr fundiert und das macht mir ANGST .

    ich jedenfalls habe einfach nach wie vor keine lust comics oder bücher oder tageszeitungen am computer zu lesen, aber wenn die entwicklung noch ca 10 jahre dauert bin ich alt genug damit ich noch weitere 10 jahre damit verbringen kann sachen die ich noch nicht habe antiquarisch zu suchen. danach lese ich alles was ich habe nochmal von vorne durch, und dann dürfte ich eh zu staub zerfallen sein ( falls sich hinter meinem ohr keine zyste bildet...)

  19. #44
    Mitglied Avatar von Matahari2000
    Registriert seit
    06.2004
    Ort
    Hallbergmoos
    Beiträge
    190
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Auch ich als Sammler UND Leser all meiner "Analogen" (da schüttelt es mich) Comics werde wohl nie auf E-comics zurückgreifen.
    Dafür liebe ich zu sehr den Duft des alten Papiers und das tägliche Ansehen meiner Sammlung. Damit kann ich mich jeden Tag beschäftigen (lesen, umsortieren, katalogisieren einfach Spaß haben)
    Comics sind etwas was ich haben möchte und nicht nach einmaligem lesen wieder löschen oder nur in digitaler Form vorliegen zu haben.

    Aber ich gebe euch Recht, wenn ich "nur" lese und ein vernünfriges Produkt wie das digitale Papier vorhanden ist könnte es meine liebgewonnene Form des Papiers verdrängen.

    viele Grüße
    Matahari

  20. #45
    Dauerhaft gesperrt
    Registriert seit
    02.2002
    Beiträge
    939
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Horst:
    Deine wirtschaftlichen Erwägungen und Prognosen in allen Ehren, Du läßt aber dabei eines außen vor: das überwiegende Interesse der Käufer am gedruckten Buch, das man sich ins Regal stellen kann. Auch wenn Bücher teurer werden müssen, wird es in den nächsten Jahrzehnten dafür einen Markt geben, der groß genug ist, 90% aller literarischen Erstlinge gedruckt zu veröffentlichen. Bezogen auf Fachbücher und Tageszeitungen mag das anders sein. Auch werden viele Autoren sich weigern, ihre Werke "nur" als eBook zu publizieren. Dieses Vorurteil steckt noch zu tief in den Köpfen unserer Generation. Da wird sich erst in zwei oder drei Generationen etwas ändern.
    Also: Egal, wie "unwirtschaftlich", die Leser wollen's, die Autoren wollen's. Dann gibt es einen Markt dafür. Punkt.
    Dein Vergleich LP-CD ist nicht ganz passend, weil man beide Medien (einfach) hört. Man kann aber nicht sagen, daß man Buch und eBook "einfach" liest. Das Lesen auf einem Display verglichen mit dem Lesen eines Buches ist etwas anderes als Hören von LP verglichen mit Hören von CD.
    Und was den Kopierschutz angeht: Alles, was Menschenauge auf dem Bildschirm lesen kann, kann man auch kopieren, und wenn man es notfalls abfotographiert.
    Insofern ist die Angst der Verleger vor dem wilden Kopieren schon berechtigt. Aber das wird die digitalen Medien auch nicht aufhalten. - Nur werden sie die Bücher sicher nicht in 15 Jahren ersetzt haben.

    L-W

    P.S.: Achja, tust Du mir bitte einen Gefallen? Hör auf, das Umstandswort "heute" großzuschreiben, wenn es nicht nominal gebraucht ist. Danke.

  21. #46
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @ LW

    Niemand von uns hier Anwesenden ist in der Lage die
    exakte Entwicklung zukünftiger Techniken vorauszusagen.
    Ich selbst versuche aus einem Blick auf die letzten
    15 Jahre und die nächsten 15 Jahre zu beurteilen.

    Dabei ist es durchaus möglich, das manche Dinge nicht
    oder nicht so daherkommen, wie es uns heute die Entwicklungs-
    labors (vor-)präsentieren. Trotzdem sehe ich keinen
    Grund die "eigentliche Richtung" der Entwicklung anzuzweifeln
    oder gar einen ganz anderen Weg zu prognostizieren.

    Dabei fällt mir folgendes auf. Der eigentliche Break-Even
    zum digitalen Papier ist ja noch nicht erreicht. Diese
    Technik ist im Moment für den Hersteller sowie für den
    Konsumenten noch teurer als das klassische Papier. Deshalb
    kann ich auch den Pro-Weiter-Analog-Argumenten nicht sonderlich
    folgen. Soll heissen: die eigentliche Bewährungsprobe für
    das Papier hat "noch gar nicht begonnen"!

    Wenn Du schreibst, das noch in Jahrzehnten klassisch
    gedruckt wird, dann widerspreche ich dem nicht. Aber ich
    sage, das 90% aller heutigen bedruckten Papiere in 20 Jahren
    nicht mehr klassisch erstellt werden. Tageszeitung, Werbe-
    blätter, Tickets, Briefverkehr und viele weitere Arten von
    Dokumenten.

    Du betonst, das der Verbaucher gar nicht bereit ist auf das
    digitale Lesemedium zu wechseln. Ich betone, das meine
    Druckerei heute schon nicht von den Buchdruckaufträgen
    alleine existieren könnte bzw. die Druckbranche überhaupt
    entsprechende Lösungen - wie die passenden Maschinen - anbietet.
    Da ergibt eben das Eine das Andere.

    Schauen wir einmal in die Vergangenheit. Welche technisch
    mögliche Entwicklung hat sich nicht doch letztendlich durch-
    gesetzt? Es gab auch viele Nein-Sager zum technischen Fortschritt
    des 19. und 20. Jahrhunderts. Das ging soweit, das es tiefe
    Gräben in der Gesellschaft gab, ob (z. B.) der Mensch Maschinen
    zur Fortbewegung braucht. Nach der Meinung der Gegner ist der
    menschliche Körper gar nicht dafür geeignet, mehr als menschlich
    erreichbare Geschwindigkeit auszuhalten. Und wo stehen wir heute?

    Heute diksutieren wir darüber, ob der Mensch sich angewöhnen
    könnte, auf Monitoren zu lesen. Hast Du Dir schon einmal Dein
    Gegenargument überlegt, wenn es in 10 Jahren Monitore gibt, die
    exakt so handlich sind wie Papier und exakt so sauber auflösen
    können? Ist dann das "haben wollen" nur der physische Umstand, das
    man etwas "nicht-elektronisches" im Regal stehen haben will?
    Und wie ist das mit den persönlichen Druckern in 10 Jahren? Was spricht
    dagegen, das der "Papierliebhaber" sich sein Comic noch einmal
    selbst ausdruckt? Das werden sicher einige tun. So oder so werden
    auch sie damit dem verlaggedruckten Buch die Auflage entziehen.
    Und wenn der - zuvor genannte - Monitor dann 20.- Euro kostet und
    das Verlags-Buch 50.- Euro. Und wofür müssen Bäume gefällt werden
    müssen? ... and so on ...and so on ...

    Deshalb ist der Vergleich mit der CD absolut passend. Denn ich
    rede ja von dem digitalen Papier der Zukunft und nicht von einem
    15Zoll-CRT-Monitor der Gegenwart. Du wirst also in Zukunft auf
    einem digitalen Papier so ziemlich genauso draufschauen, wie heute
    auf das holzhaltige. Ausserdem steht sogar die Frage im Raum, ob
    das digitale Papier nicht sogar mehr Möglichkeiten bietet. Der
    RGB-Farbraum z. B. hat einen grösseren Farbraum, als der klassische
    CMYK-Offset-Druck. Die Parallele digitale (rauschfreie) Musik
    zu analoger Speicher-Kunststoffplatte drängt sich hier auf.
    Wer sagt Dir, das nicht gerade der Künstler auf diesen grösseren
    Farbraum besteht?

    Zum kopieren: Im Moment kann man digital einfachst kopieren. Aber
    auch das kopieren von Analogmaterial ist leichter geworden. Beim
    digitalen Kontent lässt sich jedoch das Kopieren erschweren, beim
    analogen nicht. Für die Verlage bleibt also nur die "Flucht nach vorne".

    Gruss

    horst

  22. #47
    Dauerhaft gesperrt
    Registriert seit
    02.2002
    Beiträge
    939
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Horst:
    Okay, eBooks, die auf digitalem Papier daherkommen, sind eine andere Baustelle als solche auf irgendeiner Form von PDA. Aber bis es - zum jetzigen Printbuch-Preis - Bücher aus digitalem Papier gibt, die auf den ersten Blick gar nicht als elektronisch erkannt werden, da wird noch viel Wasser Rhein und Donau hinabfließen. Deine veranschlagten 15 Jahre sind da reine Utopie.
    Der Knackpunkt, an dem Du immer gekonnt vorbeimanövrierst, ist das *Wollen* der meisten gegenwärtig lebenden Leser und Leserinnen. Auch wenn sie, wie ich, eBooks für viele Zwecke sehr schätzen, würden sie keinesfalls das gedruckte Buch missen wollen - wohlgemerkt, wir reden von Neuerscheinungen. Sonst kommst Du wieder an mit "Sie haben ja eh noch ein paar Jahre die Antiquariate". Solange es solche Menschen gibt, werden neue Bücher gedruckt werden.
    Daß kleinere Verlage es zunehmend schwer haben, ist nichts Neues. Vielleicht hat bald jedes Land nur einen einzigen Verlag, vielleicht haben wir bald einen einzigen Weltverlag. Wenn man das "bald" mit 20 Jahren veranschlagt, ist es IMO plausibler als Deine Prognose des Tods der alten Bücher innerhalb der nächsten 15 Jahre.
    Aber egal, kommen wir in 10 Jahren wieder zusammen und gucken, wieviele Bücher noch gedruckt werden. Hoffentlich gibt es dann das Forum und Dich und mich noch...

    L-W

  23. #48
    Mitglied
    Registriert seit
    12.2002
    Ort
    Norderstedt
    Beiträge
    331
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Gerade bin ich über eine Pressemitteilung aus dem klassischen Buchsektor gestossen:

    [08.03.05 - 10:13]

    Libri.de startet mit 20.000 eBooks der neuen Generation zur CeBIT

    Hamburg (ots) - Ab sofort rückt Libri.de das eBook in ein komplett
    neues Licht. Unter www.libri.de finden Kunden zur CeBIT ein breites
    Sortiment von eBooks der neuen Generation mit bisher einmaligem
    Kundennutzen:

    1.Libri.de startet teils exklusiv mit 1000 deutschen Bestellern.
    So können Kunden schon zum Start auf Titel wie Duden,
    PONS-Wörterbuch, Brockhaus, Fischer Weltalmanach, Varta Führer, Marco
    Polo Reiseführer oder Belletristik-Bestseller u.a. von Random House
    zurückgreifen. Zusätzlich befinden sich über 20.000 englische eBooks
    im Angebot.

    2.Libri.de bietet plattformunabhängige eBook-Dateien an, die auf
    allen Geräten lesbar sind. Kunden können also die eBooks sowohl auf
    ihrem PC, Laptop, Palm oder Handy (Smartphone) lesen und auf allen
    Betriebssystemen einsetzen: MS Smartphone, Palm OS, Pocket PC, Win
    CE, Symbian OS und PC.

    3.Libri.de bietet eBooks mit Mehrwert an: Kunden können Texte
    durchsuchen und markieren, Lesezeichen setzen, Textgrößen einstellen
    und auch Titel miteinander verknüpfen: So können Kunden etwa einen
    englischen Bestseller von Michael Crichton (State of Fear) mit einem
    PONS-Wörterbuch verknüpfen und so automatisch Begriffe nachschlagen.

    4.Libri.de bietet die kostenlose Reader-Software des Herstellers
    Mobipocket über seine Internetseite an. Das benutzte Format
    kombiniert Kopierschutz und Bedienfreundlichkeit in optimaler Weise.

    Per Dalheimer, Geschäftsführer der Libri.de Internet GmbH über die
    Chancen des neuen eBook-Channels:

    "eBooks waren bisher tot: es fehlte die Gerätebasis, es gab kaum
    Spitzentitel, die Distribution über das Internet war langsam und die
    eBooks konnten nur auf bestimmten Geräten angezeigt werden.
    Das ist jetzt anders: Libri.de startet zur CeBIT mit 1.000 deutschen
    Spitzentiteln und 20.000 englischen Titeln, die echten Mehrwert
    vermitteln. Die eBooks können auf allen Geräten wie PCs, Laptops und
    insbesondere auf 7 Mio. PDAs und modernen Handys (Smartphones)
    komfortabel angezeigt und per DSL-Internet ruck, zuck runtergeladen
    werden.

    Mit unseren Spitzen-Verlagstiteln im Angebot, dem Allround-Format
    und einer schnell wachsenden Basis von Multimedia-Handys sind wir
    sicher, dass wir jetzt eBooks neu und erfolgreich im Markt einführen
    können - das zeigen nicht zuletzt die Erfolge in den USA".

    Neue Nutzervorteile auf einen Blick:

    1. Jeder kann seine Lieblingsbücher oder Nachschlagewerke ständig
    dabei haben, auf Reisen, in der U-Bahn und bei Freunden - die
    Bibliothek in der Jackentasche.
    2. Sogar Ärzte können spezielle medizinische Nachschlagewerke
    mobil etwa bei der Visite nutzen.
    3. Für Kinder und Jugendliche kann ein Anreiz geschaffen werden,
    Klassiker für die Schule zu lesen. Darüber hinaus eignet sich das
    eBook auch für Comics und Mangas.

    (...)
    Auch wenn der klassische Buchsektor sicherlich nicht vollständig auf Comics zu übertragen ist, so zeigt dies doch schon recht gut, in welche Richtung die Entwicklung gehen wird.

    Was passiert, wenn die Verlage der technischen Entwicklung bzw. dem technisch Machbaren hinterherhinken, sieht man sehr gut am Beispiel der Musikindustrie (Stichwort: mp3's)...
    Obwohl die Musikverlage hier seit vielen Jahren über Tauschbörsen u.ä. klagen, haben sie es bis heute nicht wirklich verstanden, dem etwas entgegenzusetzen. Über Jahre hinweg haben sie die "digitale Bedrohung" schlichtweg ignoriert.
    Nahezu alle Versuche der digitalen Verwertung ihrer Inhalte sind bisher nicht mal annähernd ausgeschöpft und brauchbar (vom Preis-/Leistungs-Verhältnis mal ganz zu schweigen).
    Das Problem ist, daß die Musikverlage das Potential des Internets bzw. des digitalen Contents bis heute nicht verstanden haben oder es nicht verstehen wollen. Wenn Verlage aber so ignorant sind (egal ob Musik- oder Print-Verlage) werden sie über kurz oder lang von der technischen Realität eingeholt und werden dabei wahrscheinlich massiv Federn lassen müssen.

    Ich hoffe daher sehr, daß die Printverlage (insbesondere natürlich auch die Comicverlage) von den Fehlern der Musikindustrie gelernt haben und nicht in die gleiche Falle laufen.
    Im Moment kann ich dafür allerdings leider nur wenig Anzeichen erkennen...

    Im übrigen kann man digitale Inhalte doch recht gut gegen Kopieren schützen. Es gibt ein System namens DRM (Digital Rights Management), das bisher wohl trotz zahlreicher Versuche der Hackerszene nicht geknackt wurde.
    Auch wenn ich dieses System persönlich überhaupt nicht mag, so muß man ihm doch zugestehen, daß es in der Praxis wohl problemlos funktioniert.

  24. #49
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @ LW

    Die von mir veranschlagten 15 Jahre sind eine logische
    Hochrechnung der letzten 15 Jahre. Vor 15 Jahren war
    ein 1 GB zusammenhängender Speicher bei ca. 10.000.- DM
    angesiedelt. Eine 4GB-DVD hätte somit 40.000.- DM
    gekostet und das ein- und ausspielen der Daten hätte jegliche
    Filmdarstellung auf Computerbasis ad absurdum (fehlende
    Geschwindigkeit) geführt.

    Und heute? Heute ist dies eine Technik, die man für einen
    Apfel und ein Ei bei jedem Discount-Markt bekommt.
    Also boomt der digitale Sektor und die analoge Videokassette
    liegt im Sterben. Ein Datenträger hat dem anderen gezeigt,
    wo der Hammer hängt obwohl doch der Verbraucher mit
    der Videokassette schon ein ausgereiftes, einfaches und relativ
    ideales Werkzeug in der Hand hatte.

    Dies war die Einleitung zum Thema „Verbraucher“. Hatte er
    in den 90er irgendwann gefordert, das es einen Ersatz für die
    Kassette gibt? Tendenziell nein! Die Hersteller haben ihm eine
    neue bessere Welt versprochen und ihn damit verzückt.
    Das gleiche steht uns – meiner Meinung nach – bei dem
    digitalen Papier bald bevor.

    Während Du betonst, das der Verbraucher das gedruckte Buch
    einfordert, bin ich eher der Meinung, das er das Medium
    verwenden wird, welches sich ihm besser anbietet. Und wie
    ich schon anmerkte: bisher sind digitale Bücher teurer und
    schlechter in der Auflösung. Es wäre also nur verwunderlich,
    wenn digitale Bücher bisher erfolgreicher gewesen wären.
    Meiner Meinung nach hat der Verbraucher bisher noch gar nicht
    markttechnisch klargestellt, wo er steht. Es ist erst der „Break-Even“
    (ich weis, das ich mich hier wiederhole) der die Zeit der
    Entscheidung einläutet.

    Dabei ist es gerade der Vorteil der digitalen Medien, das sie
    viel individueller im Markt agieren können. So wäre es ohne
    grossen Mehraufwand möglich mit dem gleichen Buch zwei Typen
    von Interessenten zu bedienen. Den sparsamen sowie den
    luxusorientierten. Während man bei einem konventionellen
    Buch dasselbe quasi zweimal produzieren muss (z. B. Soft-/Hardcover)
    könnte man beim digitalen Buch ganz einfach und schnell
    unterschiedliche Accounts mit verschiedenen Leistungen einrichten.
    Und das jederzeit korrigierbar.

    Wo liegt aber das Problem der Verlage? Ganz einfach! Beim
    analogen Kontent! Die Verlage können natürlich nicht ihre
    gewachsenen Struckturen (intern, extern und Produkte) von heute
    auf morgen umstellen. Sie müssen das Ganze richtig, geordnet
    und „mit Gefühl“ stattfinden lassen. Zusätzlich kommen sie in
    eine lange Phase der Doppelbelastung. Deshalb ist die Entwicklung
    auch noch gebremst.

    Aber das Endergebnis präsentiert sich mir als unumgänglich, weil
    eben der alte Kontent „das Problem“ ist und nicht „der neue“
    (dieser Satz ist keine aktuelle Zustandsbeschreibung, sondern die
    Beschreibung einer unausweichlichen Entwicklung).

    Warum bin ich eigentlich so felsenfest davon überzeugt, das es
    so kommen wird? Eine kleine Zeitreise: 1994 stand ich in einer
    Werbeagentur vor meinem damaligen Chef. Ich war ein „unerfahrener“
    kleiner Hüpfer aber voll mit Visionen. Ich legte ihm eine Anzeige
    einer Computerfirma auf den Tisch in der jemand einen Turnschuh
    im schwarweisen Bitmap-Modus und mit krakliger Maus gezeichnet
    hatte. Ich erzählte von den Möglichkeiten … er konterte mit der
    undiskutabel schlechten Bildqualität. Das Gespräch verlief so
    ungünstig (er sagte: nie wird eine solche Illustration in seinem
    Büro entstehen), das ich innerhalb von 10 Minuten kündigte und
    mich selbstständig machte. Seitdem ist genau das eingetreten, was
    diesen Anzeige vor 20 Jahren vorweggenommen hatte.

    Dabei hat es eine untergeordnete Rolle gespielt, was ich selbst
    wirklich wollte. Ich bin von Beruf Illustrator und habe zu analogen
    Zeiten recht gut von meinen Fähigkeiten und Kunden gelebt.
    Und heute arbeite ich zu 99% digital, weil kein Kunde mehr die
    EBV bezahlt oder den Kurier nach München. Es ist eine neue
    Realität, die einzig und allein durch die vorhandene Technik bestimmt
    wurde. Diese Realität weitet sich auch auf den Verbraucher aus
    und in 15 Jahren sind diese Verbraucher ja schon die nächste
    Generation, die heute schon mit 5 Jahren ganz selbstverständlich
    in PDF-Dateien rumstöbert.

    Gruss

    horst

  25. #50
    Mitglied Avatar von UnbekannterDonaldist
    Registriert seit
    09.2003
    Ort
    Detmold
    Beiträge
    119
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    erst ein mal einen glückwunsch zu dieser wirklich höchst spannenden und sachkundigen debatte. so was bräuchte es hier öfter...
    zwei sachen, die auch schon gestreift wurden, möchte ich zu bedenken geben:
    1. papier ist im gegensatz zur schallplatte, cd, videokassette o.ä. keine technische erfindung des 20. jahrhunderts, die alle paar jahre oder jahrzehnte von der weiterentwicklung überrannt wird. papier ist seit mehreren jahrhunderten, in ähnlichen formen (pergament, papyrus, etc.) seit jahrtausenden, ein konstant wichtiger werdendes kommunikationsmittel, auch heute noch steigt der jahresverbrauch an papoer überall auf der welt stetig an! diese extrem langfristige, fast den gesamten zeitraum bewusster geschichtsschreibung abdeckende entwicklung, lässt sich nicht so schnell aufhalten.
    2. das beispiel musikindustrie zeigt, dass die digitalisierung zur völligen auflösung des martes führt. die tage des herkömmlchen tonträgers sind - so sieht es zur zeit wenigstens aus - gezählt. digitale im internet verbreitete formate der musik verdrängen den "alten" markt und machen musik zu einer ware ohne wert, da sie in sekundenbruchteilen kostenlos auf der ganzen welt verfügbar ist. wenn diese entwicklung wirklich auch auf gedrucktes übergeht - wenn die hardware dementsprechend entwickelt ist - wird auch der buch, und comic- und zeitungsmarkt zusammenbrechen. doch wer soll noch ein buch schreiben, eine zeitung hareusgeben, ein comic zeichnen, wenn er kein geld damit verdienen kann? die ganze sache könnte - unabhängig davon, ob sie in 15 jahren oder später kommt - selbstzerstörerisch werden.
    ich sehe das sehr kritisch. zum glück macht die musikgeschäft, das jetzt erstmal vor, sodass man im buchbereich dann eventuell noch abhilfe schaffen kann.

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher