das Poster von Blueberry

[Mick Baxter]

Ich mußte im Studium noch an Druckfilmen rumkratzen. Daß dir das Beispiel "schlampig" erscheint, ist klar. Daß der arme Retuscheur sich da keine drei Tage hingesetzt hat, erscheint mir dagegen verständlich.

[ZAQ]

Um zB 'scharfe Kachelkanten' oder zu offensichtliche Stempelwiederholungen mit zB dem Wischfinger-Werkzeug etwas weniger auffällig zu machen, brauchts keine drei Tage. Sowas mach ich als Laie in maximal drei Stunden. Und was ich als Laie 'mal eben' mache, das sollte ein Profi erst recht auf die Reihe bekommen. Und von einem Verlag, der damit sein Geld verdient, erwarte ich einfach ab einer bestimmten Grösse auch ein Minimum an Professionalität. Diese Erwartung mag naiv sein, aber ich hab sie trotzdem.

Ganz abgesehen davon, dass ich von nem Verlag wie Dargaud eigentlich erwarten würde, dass er 'Sicherungskopien' von oder gleich die Originale archiviert, um bei Bedarf diese Verwenden zu können. Dass da überhaupt offensichtlich auf ne frühere Ausgabe zurückgegriffen werden musste, wo man dann frühere Schriftzüge wegmachen muss, statt noch irgendwo ne Fassung ohne Schriften zu haben, über die man einfach die neuen Schriftzüge drüber legen hätte können, allein das find ich eigentlich schon n Unding. Zumal ja sogar im Netz eine derartige 'Originalfassung' zu finden ist, da sollte es für den Originalverlag erst recht möglich sein, so eine zu haben und verwenden zu können.

[Mick Baxter]

Wischfinger? Von wann ist denn die Dargaud-Ausgabe auf dem verlinkten Foto?
Natürlich kann man heute schlechte Retuschen aus der Reprofilm-Ära digital wieder aufhübschen. Darum ging es hier aber gar nicht.

[ZAQ]

Keine Ahnung von wann die Ausgabe auf dem verlinkten Foto ist*, aber wer sich n bissl mit Photoshop o.Ä. Programmen und deren Tools auskennt, kann ziemlich zweifelsfrei feststellen, dass das bei dem Dargaud-Album ne 'schlampige' Bearbeitung mit eben einem derartigen Graphik-Programm war.

*Edit:
Wenn man der bedetheque glauben darf, stammt der oben verlinkte Band aus den 2000ern. Die Retusche geht aber auf frühere Ausgaben zurück, bei denen aufgrund des anderen Schriftzuges die Bearbeitung noch wesentlich deutlicher auffällt (6h ff. ab 1995 - Die letzte 'unangetastete' Auflage war 6g von 1992 und falls jemand fragt: Photoshop gibts -laut pedia- seit 1988...)

[Mick Baxter]

Wenn das digitale Retiusche ist, ist das natürlich unglaublicher Pfusch. Ich glaub aber nach wie vor, da wurde in den Druckfilmen rumgekratzt. Und da dauert auch dieses wenig überzeugende Ergebnis einige Stunden.

[ZAQ]

Ich gebe zu, dass ich vom 'Rumkratzen in Druckfilmen' nichts verstehe. Aber das ERGEBNIS der Retusche sieht für mich so dermassen nach Verwendung des Musterstempels aus, dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass man dasselbe Ergebnis auch mit 'Rumkratzen' erreichen kann. Da müsste man ja dann den entsprechenden Ausschnitt x-mal kopieren, ausschneiden und neu 'einkleben'. Digital kein Ding, aber 'von Hand' wäre das derartig aufwändig bei total unbefriedigendem Ergebnis, dass man da mit anderen Methoden einfacher zu besseren Ergebnissen hätte kommen können. Vor allem auch dieser 'Kacheleffekt': Bei Old-School-Handarbeit-Retusche würde doch nicht mal ein Stümper 'harte Kanten' durch saubere Schnitte erzeugen, sondern mittels Reissen statt Schneiden, 'unsaubere' Kanten machen, die nicht mehr so auffallen.

Wie auch immer: Für mich sieht das aus, als ob da jemand viel Geld für damals noch teure Computer-Hard- und Software ausgegeben hätte, um dann am falschen Ende zu sparen (nämlich nem fähigen Graphiker, der mit diesem Equipment auch umzugehen weiss). Oder, wenn das noch 'von Hand' retuschiert wurde, auch nicht wirklich in ner Qualität, die ich von nem 'Grossen' wie Dargaud erwarten würde.

[horst]

99% Zustimmung Zaktuell

"0%" Zustimmung Mick
(wie kommst du auf so eine abstruse Theorie?
Gerade als Fachmann für das Konventionelle
müsstest du sehen, dass das "nicht" gekratzt
oder kopiert wurde?)

Das ist total klassische "1990er-Billig-EBV-Made-
in-Fronkroisch)!

[ZAQ]

99% ist ja mal ne Menge, wenns um uns beide geht - Aber welchem 1% kannst Du NICHT zustimmen und warum?

Und wofür steht EBV? ElektronischeBildVerarbeitung?

[ZAQ]

PS: 'Laien' vs. 'Profi'-Arbeit: Hier das Cover des 10. Andy Morgan-Albums im Original:
http://www.bede-news.com/public/imag.../1309-2270.jpg
Man sieht, wenn man da die Schriften wegmachen möchte, hat man vor allem links oben retuschiermässig was zu tun.

Hier wie der -hoffentlich- Profi von Carlsen das gelöst hat:
http://www.galerielaqua.de/xylomig/x...c3316_2707.jpg

Und hier zum Vergleich meine 'Laien'-Arbeit*:
http://www.onliver.de/zaxxene/zaxxen...s/hoelle_h.jpg
Auch mit Stempel- und Musterwerkzeugen gearbeitet...

*wobei 'Laie' relativ ist: Im Rahmen einer meiner Ausbildungen war auch mal n bissl Graphik-Bearbeitung Ausbildungsinhalt. Aber nur kurz und rudimentär.

[Mick Baxter]

(wie kommst du auf so eine abstruse Theorie?
Gerade als Fachmann für das Konventionelle
müsstest du sehen, dass das "nicht" gekratzt
oder kopiert wurde?)

Das ist total klassische "1990er-Billig-EBV-Made-
in-Fronkroisch)!

Das sieht für mich nach gekratzt aus (da gibt die Auflösung des Jpgs aber nicht wirklich Aufschluß) und nicht mit der Maus (1990er Jahre schreibst du) gestrichelt.



Ich kenn mich aber mit klassischer "1990er-Billig-EBV-Made-
in-Fronkroisch" nicht aus. Damals war aber die Druckvorstufe noch nicht digital. Wie sah das dann praktisch aus? Einscannen, bearbeiten, wieder ausbelichten? Und warum dann nicht mit Photoshop drüber?

[ZAQ]

Der von Dir gepostete Ausschnitt enthält aber ja nur auf nicht mal 25% des Ausschnitts retuschierte Teile:



Vielleicht hilft Dir das hier zur Einschätzung weiter:



Zähl doch einfach mal selbst, wie oft Du den linken kleinen Ausschnitt im rechten grösseren Ausschnitt wieder findest... Wenn das nicht (Muster-)Stempel ist, kannst Du fürderhin 'Karl-Heinz' zu mir sagen...

[ZAQ]

...zum Teil lässt sich sogar erkennen, woher welcher Bereich stammt und wie er mehrmalig verwendet wurde:



links die retuschierte Version. Mittig ist der Bereich rot markiert (ungefähr), der als Muster festgelegt wurde, um dann diesen Ausschnitt noch zweimal (leicht nach links versetzt) unter die Original-Stelle zu 'stempeln'. Dadurch wurde die Autoren-Angabe der früheren Cover (rechts) weg gemacht...

[horst]

Ich kenn mich aber mit klassischer "1990er-Billig-EBV-Made-
in-Fronkroisch" nicht aus. Damals war aber die Druckvorstufe noch nicht digital.

Du kennst dich in der EBV nicht aus, weißt aber
trotzdem Bescheid! Klingt leider nicht überzeugend.
Schon gar nicht der Satz: ".... damals 1990 war die
Duckvorstufe noch nicht digital..."

Lustig! Ich habe meine letzte konventionelle Montage
1987 gemacht und seitdem nur noch digitale EBV. Und
ich glaube "nicht", dass ich deswegen der Erfinder der
EBV war!

Tatsächlich begann in den Lithoanstalten die EBV
um das Jahr 1981 und ab "ca." 1985 war sie quasi
"uneinholbares High-End und allgegenwärtig"!

[horst]

Und wofür steht EBV? ElektronischeBildVerarbeitung?

Ja!

99% ist ja mal ne Menge, wenns um uns beide geht - Aber welchem 1% kannst Du NICHT zustimmen und warum?

Du bekommst 100%ige Zustimmung, dass das eine digitale Retusche ist!
Aber um 100% als Gesammtzustimmung zu bekommen, (das ist wie in der Schule,
wo es die 1+ nicht nur wegen des richtigen End-Ergebnisses gibt), fehlt halt die
Gegenrechung, warum es keine analoge Arbeit sein kann (!) und zusätzlich sind
"kleine" - eher unauffällige Detailfehler* in den Sätzen. Es ist schon eine "1" -
aber halt keine "1plus".

Mick hingegen tendiert - gerade wegen seines Fachwissens - gegen Note "5"!


* so, wie Mick immer wieder falsch behauptet, dass "1990" noch keine EBV gab -
und so, wie du deine EBV-Gedanken auf "Dargaud" beziehst. Ersteres ist
eindeutig falsch - letzteres ist für diese Analyse ohne jegliche Bedeutung!

[ZAQ]

Okay, Herr
Alles klar.

[ZAQ]

Wem das

(...) ZACK-Dossier (...)

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