[align=center]Black Dagger 13: Racheengel von J.R. Ward
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (6. April 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453533496
ISBN-13: 978-3453533493
Originaltitel: Lover Avenged (Part 1)
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Kurzbeschreibung:
Der Sympath Rehvenge lernt in Havers Klinik die Krankenschwester und Vampirin Ehlena kennen und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch er verheimlicht ihr seine Vergangenheit und seine Geschäfte, und Ehlena gerät dadurch in große Gefahr …
Meinung:
Auch wenn mich die Geschichten um die Bruderschaft der Black Dagger inzwischen nicht mehr so sehr fesseln wie die ersten Teile, hat mich doch auch dieser Band wieder in Atem gehalten.
Das liegt zum einem wirklich daran, dass Wards Schreibstil beinahe hypnotisch ist. Sie trifft mit den Worten immer den richtigen Ton, die Charaktere werden vor dem inneren Auge beinahe lebendig.
Die Charaktere an sich gefallen mir ebenfalls alle sehr gut. Ich hatte meine Bedenken, ob ich mit dem recht kühlen und grausamen HalbSympathen würde anfreunden können, doch Ward leuchtet sein Innenleben so wirkungsvoll aus, dass man sich genauso gut in ihn hineinversetzen kann, wie in Ehlena.
Ich finde es schön, mal wieder ein wenig mehr über Beth und Wrath zu erfahren, da es um die beiden seit Buch 1 und 2 ja recht ruhig geworden war. Schade nur, dass es ausgerechnet auf diese Art passieren muss, denn als Frau schüttelt man über Wrath wirklich den Kopf und denkt: Du Trottel! Ich hoffe, dass sich diese Wogen in „Blinder König“ wieder ein wenig glätten werden.
Was sie Spannung betrifft, wird der Leser natürlich wieder nicht enttäuscht und ganz nach alter Ward-Manier ist man eigentlich ständig nur dabei, sich zu fragen, wie denn das alles bitte gut gehen soll. Über der Beziehung von Ehlena und Rehvenge hängt dieses ätzende Damoklesschwert seines Geheimnisses, dazu kommt die Verschwörung, die diese Plage von Lessern plant und zwischen Xhex und John, um die es ja ab Band 15 gehen wird, läuft es auch nicht gerade fantastisch. Wie man es also gewöhnt ist, läuft also nichts, wie es soll und man liebt und leidet mit den Charakteren.
Aber „Racheengel“ hat auch eine negative Seite, die mich schon seit einigen Bänden stört. Die alte Leier: Die Nebenstränge nehmen die Geschichte so ein, dass die (Liebes-)Geschichte um die beiden Hauptfiguren gar nicht so recht ins Rollen kommt. Mehr als ein paar Zusammentreffen ohne großartige Erkenntnisse gab es nämlich zwischen Rehvenge und Ehlena noch nicht. Den Lesser-Part könnte man meiner Meinung nach hingegen kürzer fassen, finde ich teil’s ein wenig langweilig. Zwischen John und Xhex passiert bereits hier so viel, dass ich mich so langsam frage, was Ward in „Lover Mine“, bzw. „Vampirseele“ und „Mondschwur“ überhaupt noch erzählen will, auch wenn sie sich da sicherlich wieder einige Steine ausgedacht hat, die sie den beiden in den Weg legt.
Einzig Thors Strang, der auch wirklich auf das nötigste beschränkt war, hat mir gefallen, vor allem, da man so auch noch etwas von Lassiter mitbekommt. Ich würde ja dafür sterben, eine Geschichte über ihn lesen zu können, ich mag den nervigen Engel einfach.
Alles in allem hat mir „Racheengel“ jedoch wieder sehr gut gefallen. Für jeden Black Dagger Fan ist dieses Buch wie immer zu empfehlen!
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Black Dagger 14: Blinder König von J.R. Ward
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. August 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 345353350X
ISBN-13: 978-3453533509
Originaltitel: Lover Avenged (Part 2)[/align]
Kurzbeschreibung:
Die Beziehung zwischen Rehvenge und Ehlena wird jäh zerstört, denn Rehvs Geheimnis steht kurz vor der Enthüllung, was seine Todfeinde auf den Plan ruft – und die Tapferkeit Ehlenas auf die Probe stellt, da von ihr verlangt wird, ihn und seinesgleichen auszuliefern …
Meinung:
Noch mehr als der erste Band der Geschichte hat mich nun dieser hier begeistert.
Ich will nicht sagen, dass die Dinge jetzt erst ins Rollen kommen, aber die Quälerei geht weiter, die Konflikte scheinen immer unlösbarer … und doch erwartet den Happy-End-Junkie ein wundervolles Ende, an dem Ward alle Probleme grandios auflöst, sieht man von den Lessern ab.
Diese Kunst schätze ich an ihren Büchern wirklich.
Meine Meinung zu den Nebensträngen hat sich außerdem um 180 Grad gewendet. Man hat im zweiten Teil wirklich gemerkt, dass all diese Stränge einfach zu viel Bedeutung haben, um sie wegzulassen.
Die Entwicklungen um Wrath fand ich einfach nur fantastisch, wenn auch traurig und die Szenen zwischen ihm und Beth, der Bruderschaft oder auch Rehvenge sind sehr gut gelungen. Das Selbstbewusstsein das er durch seine Erblindung erst verliert und dann mit Hilfe seiner Shellan und einiger Hilfe aus der Bruderschaft wiedererlangt, zeugt von einer Charaktertiefe, die Ward auch über die Bücher hinweg aufrecht erhalten konnte.
Die Sichtweisen von Xhex und John waren zum einen notwendig, um das kommende Buch vorzubereiten, auf das ich mittlerweile richtig gespannt bin, sondern Xhex und Ehlenas Wege kreuzen sich gegen Ende der Geschichte sogar.
Schade ist dabei eben nur, dass dadurch weniger Platz für das eigentliche Paar des Buches blieb. Ich hatte nicht direkt das Gefühl, der Beziehung würde die Tiefe fehlen, doch etwas mehr Geschehen um die beiden hätte auch nicht geschadet – dann wäre das Buch allerdings noch dicker. Sieht man sich die Entwicklungen an, nimmt der Umfang sowieso rasant zu. Trotzdem ist die Beziehung zwischen den beiden im richtigen Umfang gewachsen und war deshalb auch durch Rehvenges Geheimnis nicht mehr zu zerstören. Besonders Ehlenas mutige Rettung hat mir gut gefallen.
Alles in allem war die Geschichte um die beiden der reinste Lesegenuss und wieder eine leichte Steigerung zu Phury & Cormia, wobei „Blinder König“ meiner Meinung nach noch besser war als der erste Teil „Racheengel“. Man kommt von Black Dagger einfach nicht weg, es ist und bleibt eine der fesselndsten Vampirromanreihen überhaupt!
Am Rande möchte ich noch erwähnen, dass ich den Titel „Blinder König“ sehr gut gewählt finde und das nicht nur wegen Wrath. Wer aber wissen will, warum noch, der wird das Buch wohl lesen müssen
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