feedback zur spiegel-online-kolumne wär auch nix schlimmes.
Warum sind alle Preise circa Preise? Aber eine schöne Auswahl an Comics. Kurz und knackig. Aber gerade bei der Kürze habe ich Bedenken. Für den Comic-Fan zu oberflächlich (geht ja so kurz auch nicht anders), für den "nur" Leser dafür aber zu nichtssagend. Und dann der Hang zum Fremdwort - wobei ich "vulgär" einem "unprätentiös" vorziehen würde.
Aber meine Kritikpunkte sind nur Verbesserungsvorschläge an kleinen Ecken und Kanten. Insgesamt sehr schön. Macht die Seite für den Comicfan gleich viel lesenswerter.
ca.-preise wegen österreich und so....
an den comicfan richtet sich das ja nicht, da muss ich schon aufpassen, nicht in eine zu spezifische sprache zu verfallen. spiegel-lesern traue ich ja ein gewisses fremdwortwissen zu.
das mit dem nichtssagend finde ich allerdings interessant. kannst du das ausführen?
ich finde insbesondere die rezis zu seth und sfar sehr genau und treffend. ich denke auch, dass der nicht-comicleser einen eindruck bekommt und noch besser, sogar neugierig wird.
natürlich könnte man die kürze bemängeln, aber das hat wahrscheinlich eher mit spiegel-online zu tun, als mit l. n. muhr. der würde vermutlich auch lieber mehr geld mit mehr zeilen verdienen. vielleicht lässt sich bei genügend clicks eine reguläre reihe von rezis einrichten. aber bis dahin ist wohl noch ein weiter weg und an sich kann die szene froh sein mit l. n. muhr einen fuss in der tür von spiegel online zu haben
ach ja, das würde mich doch mal interessieren:
seth=vulgär?Zitat von eis
die rubrik ist kontinuierlich, alle zwei monate. zumindest ist dass das konzept. eine verkürzung des rythmus würde ich persönlich auch nicht wollen - ich denke, dafür gibt der markt nicht unbedingt genug her. ich habe keine lust, star-wars-sonderbände auf spiegel-online zu besprechen.
für die kolumne (nur für diese!) bekomme ich fix-honorar, unabhängig von der länge. allerdings sollte man bedenken, dass kein normaler leser endlos scrollt. insofern ist die selbst auferlegte textbegrenzung durchaus sinnig.
@ Muhr Mit nichtssagend meine ich, dass in den Kurzrezis gut auf den Inhalt, aber nicht auf die zweite Ebene des Comics, die Grafik eingegangen werden kann. Und besonders im Zusammenspiel zwischen den beiden Grundelementen des Comics besteht für mich ein Großteil der Faszination am Comic. So bleibt das Standard-Argument des nicht Comic-Lesers "Da gibt es ein viel besseres Buch das auch noch günstiger ist" bestehen.
Mit "nichtssagend" habe ich mich sicher falschverständlich ausgedrückt - aber ich hoffe, jetzt ist es klarer.
@coccobill: Seth habe ich noch nicht gelesen, aber was sagt dir unprätentiös? Nicht elitär? Also eher gewöhnlich, vielleicht vulgär? Meine Bemerkung zu dem Wort bezog sich nur auf das Wort und nicht den Comic. Die Rezis im Spiegel waren okay - habe ich das vergessen zu sagen?
Letztens las ich eine Comicrezi, die eher einer "man was kann ich tolle Fremdworte richtig benutzen" Selbstbefiedigung glich. So wird der Comic auf ein Kunst-Podest gehoben, welches man sich im Museum anschaut, aber eher selten liest. Das fand ich für den Comic im Allgemeinen eher kontraproduktiv. Schließlich gibt es imho noch weniger Kunstzsammler als Comickäufer.
der begriff vulgär lässt sich im deustchen am ehesten mit der abwertenden bedeutung des begriffs gewöhnlich übertragen. proletenhaft wäre hier ein passender ausdruck.
unprätentiös bedeutet nicht "nicht elitär", sondern "nichtgespreizt" - bezugnehmend auf das pfauenhafte spreizen der federn.
im übrigen: so wie ich eine über-intelektualisierung des feuilletons ablehne, so befürworte ich doch ein grundsätzliches bildungs- und textniveau. wenn du keine fremdworte willst, geh zur BILD. sorry, das so hart formulieren zu müssen. aber auf dummdeutsch hab ich eben auch keinen bock.
wie darf man das denn verstehen? Wäre das unter der Würde des üblichen Spiegellesers, aber nicht unter der des Lesers der Comixene z.B., wo solche Rezis ja auch erscheinen?Zitat von L.N. Muhr
Tut mir Leid versteh ich irgendwie nicht.
Bei allem Respekt vor solchen Kalibern wie Seth, Sfar, Moore, Mawil usw., aber auch in anderen Bereichen gibt es würdige Künstler.
Excelsior
andererseits sagte mal ein schlauer Mensch, wer viele Fremdworte benutzt, dem fehlen nur die passenden deutschen Ausdrücke...Zitat von L.N. Muhr
Excelsior
ach, natürlich nicht die Wörter, die eh schon fast deutsch sind. Du weißt schon, wie ichs meine
Excelsior
sprache sollte markant sein. einprägsam, wenn du's auf deutsch haben willst. ein wohlplatziertes fremdwort erspart manchmal umständliche deutsche formulierungen und entschlackt den text dadurch. fremdwortballungen erzielen dagegen im allgemeinen den gegenteiligen effekt. eine frage der balance.
ps: kompjuter, fred, komik, onlein....
oho, der feine Herr *g*Zitat von L.N. Muhr
erklär mir lieber mal deinen obigen Satz...
Excelsior
@Muhr: Auch wenn ich kein Käufer der Bildzeitung bin, die kann komplexe Vorgänge und Zusammenhänge kurz und einfach erläutern. In dieser Hinsicht bin ich voller Respekt für den Bildzeitungs-Stil. Ich sehe da keinerlei Abwertung, obwohl ich das aus deinen Zeilen lese.
Aber ich sehe, im Grundsatz sind wir einer Meinung. Und ein Blick in den Duden offenbart mir meinen Fehler. Unprätentiös als Wort ist okay.
sagen wirs so: die sendung mit der maus kann komplexe dinge auch einfach erläutern - und dort ist die erklärung sogar fair.
aber grundsätzlich: den telegramm- und kurzsatzstil der BILD empfinde ich als zumutung, und das ist eine abwertung. nicht nur, dass die berichterstatung hochgradig tendenziös ist und die vereinfachung der berichterstattung fast immer zuungunsten bestimmter politischer fraktionen geht, es also keine vereinfachung, sondern eine verfälschung ist. sondern ich denke auch, gerade wenn wir von kultur reden, dann soll man auch darüber reden und nicht einfach sagen "schönes stück. angucken!". sondern dann will ich impressionen, erzählungen, gedanken und gefühle - feuilleton eben, stil, kraft und aussage.
und im gegebenen fall reden wir ja von feuilleton, wir reden von rezensionen, wir reden von comics. und nicht von politischer berichterstattung.
@Muhr: Du hast mit allem Recht. Tendenziös, verfälscht, hässlicher Stil ... Das mindert dennoch nicht die Qualität des Erklärens. Auch wenn ich so keine Rezensionen sehen möchte, aber eine größere und positive Aufmerksamkeit dem Comic gegenüber von Seiten der Bildzeitung würde der Comiclandschaft in Deutsclhand mehr nutzen, als die besten Feuilletons in der FAZ.
zu dämlich oder zu "dummdeutsch"?
Excelsior
Das erinnert mich an einen Sketch des "Düsseldorfer Kom(m)ödchens" über den hohen Nährwert von Knollenblätterpilzen.
Ist auch (Sorry, Eis) Blödsinn. Das Boulevard schadet der Kultur, nützen tut es garnichts.
Viel wichtiger sind ganz andere Zeitungen. Nämlich die kleinen Lokalzeitungen. Nach wie vor spielt dort die Musik.
Ansonsten empfehle ich das hier: http://bildblog.de/
wenn wir das auf die comicszene beziehen bzw. auf publikationen, spielt die musik aber hauptsächlich im feuilleton von FAZ, SZ, taz etc. ... eine rezension im lokalblatt ist was schönes, aber ihr wirkungsgrad ist viel zu oft sehr eng bmessbar.
was auch noch was bringt, sind stadtmagazine - einfach wegen des jugendlicheren klientels, das oft noch offener für das medium ist als der durchschnittliche lokalzeitungsleser.
Ja, ich hätte lokale Printmedien allgemein schreiben sollen. Wobei man die regionalen Tageszeitungen nicht unterschätzen würde.
Zeitungen wie FAZ, Taz und Süddeutsche sind eh wichtig, das habe ich voraus gesetzt.
Star-Wars-Sonderband u.ä.:
Die Comixene versucht ja, das komplette Spektrum der Comics abzubilden, die in D. erscheinen. Deshalb ist es ja auch eine Fachzeitschrift, die sich an ein Spezialpublikum richtet. SPON dagegen richtet sich an die Allgemeinheit, und der sollte man primär die wirklich guten und empfehlenswerten Vertreter des Mediums ans Herz zu legen.Zitat von Ben82
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