Was nützt mir die theoretische Betrachtungsweise, wenn
die Praxis ihre eigenen Gesetze schreibt? In meiner Praxis
(dem Werbeumfeld im Raum Frankfurt) sind die Nichtstudierten
nicht unterrepräsentiert und keinem Fall automatisch die
unterlegenen Profis. Sie haben wohl ihre Nach- ... aber auch
Vorteile. Ein Problem der "Studierten" sollte man dabei nicht
übersehen. Die oft überhebliche Selbsteinschätzung, das einem
ein Studium automatisch zum höherem Level befähigt.
Mein Gott, was haben wir Werbetreibende in den Jahren da
schon für Lacher gehabt - darüber könnte man Insider-Bücher
schreiben. Und es gibt Flure in Werbeagenturen sind so voll
mit theoretischen Wissen, das man sie - um Probleme zu
vermeiden - besser einfach umgeht. "Eingestellt" wurden diese
Profis dann auch seltenst von Profis, sondern von der - eher
theoretischen - Personalverwaltung.
Und wie stehe ich nun, nach dem Rundumschlag, zu den Studierten?
Keinesfalls auf Kriegsfuss ...
... ich lasse es einfach obligatorisch "patt" ausgehen und versuche
mich im Alltag auf die Inhalte und nicht auf die Person zu
konzentrieren. Und dann klappt das auch. Mit Studierten und
mit Autodidakten bzw. Gelernten.
Gruss
horst
Es kann ja sein, dass man selbst dieselben Erkenntnisse bekommt wie durch Unterricht. Nur halt in der dreifachen Zeit. Ich habe in einem Vierteljahr Unterricht mehr gelernt als in drei Jahren selber Rummümmeln. Wenn man es irgendwie ernst meint mit seiner Kunst oder seinem Handwerk, egal ob als Jobperspektive oder Hobby, sollte man sich so schnell wie möglich einen guten Lehrer suchen. Man glaubt nicht was es bringt, und wie schnell.
Das ist ein Argument dem ich nichts entgegensetzen kann, was man wirklich braucht und was nicht kann man nur retrospektiv und auch nur für die eigene Person sagen.Abgesehen davon, bezweifle ich stark, dass ein junger Mensch um die Zwanzig wirklich beurteilen kann, welche Information und welche Übung er wirklich braucht oder nicht.
Aber durch Kontakte übers Internet kann man natürlich bis zu einem gewissen Grad aussieben. Manche nennen das dann Kleingeisterei, andere bezeichnen es als fokussiertes, zielbewusstes Lernen. Ist mir Einerlei, jeder geht seinen eigenen Weg. Ich hab nur was dagegen dass das Studium als der einzig wahre goldene Pfad angepriesen wird!
Aber irgendwie hab ich auch das Gefühl dass hier "Autodidakt" mit "Eremit" gleichgesetzt wird.
Da sind wir uns einig! Ich bin da auch mehr als skeptisch was da abläuft.Zitat von Balu
Aber andersrum liegt es auch an jedem selber aus seiner Ausbildung das optimale rauszuholen.
"Irgendwer hat mal gesagt, der Autdidakt hat immer den schlechtesten Lehrer."
Schön gesagt, Steffi, so sieht das aus. Zumal er auch garnicht genau wissen kann was er denn eigentlich lernen muss. Vieles ist nämlich Anfangs sehr trocken. Nicht umsonst sind viele Zeichner in Sachen Grafikdesign absolute Nieten. Von Typo keine Ahnung. Ist ja auch nicht schlimm, wenn mans nicht braucht. Wenn.
hm...kann ich schlecht sagen, denn ich war lediglich 7 wochen an der schule. in dieser zeit habe ich gelernt, das ich mir das geld besser spare und zuhause weiterübe
Hmhmh... wenn ich geahnt hätte, dass man jetzt so stark darüber diskutiert ob man, wie man und ach... egal...
Ich finde es trotzdem interessant eure Meinungen zu lesen.
Mh... im Internet gibt es SO VIELE Leute, die viel besser sind als man selbst... x.x
Hoffentlich konkurrieren sie nicht eines Tages mit mir...
*keinBockaufZukunftMehrHat*
Greetz
Mina
Das macht doch nichts, daß die anderen besser sind. Die haben auch mal klein angefangen.
Konzentrier dich erstmal auf dich und deine Problemfelder und versuche diese besser zu meistern. Greif dir von deinen Lieblinsgzeichnern das was du dort am besten findest - der Rest kommt von ganz alleine. Irgendwann fällst du einfach in eine bestimmte (Stil-)Richtung oder du wirst eben jemand der alle möglichen Stile drauf hat.
Wasauchimmer, daß kommt alles noch...
PS: Und wenn du Comics zeichne willst, zeichne Comicseiten und vergiss erstmal Pin Ups. Einzelne tolle Bilder kriegt jeder irgendwann hin. Comic fordert dich viel mehr und das auf vielen unterschiedlichen Gebieten, also gibt's da auch viel mehr zu lernen.
Geändert von Sascha Thau (06.08.2004 um 23:04 Uhr)
bye Sascha
Einspruch euer Ehren!
Aber keinen eigenen. Imitieren ist der falsche Weg. Fang an erst mal ZEICHNEN zu lernen. Grundlagen. Naturstudium. Perspektive. Anatomie. Darstellungstechniken. Wer Musik komponieren will, muss auch erst Noten lernen. Das ist harte Arbeit. Du wirst auch hier und da mal scheitern. Mehr als einen Versuch brauchen. Hier ist Ausdauer und Willenstärke gefragt.
Schritt eins:
Belege Kurse an der Volkshochschule. Zu Beginn Zeichnen für Anfänger. Dann Aktzeichen, Porträtzeichnen, Malerei etc. Kunstleistungskurs kann auch nicht schaden.
Schritt zwei:
Solltest Du bis hierher noch Spass an der Sache haben, dann mach in Deinen Ferien Praktika z. B. in einer Druckerei, Verlag, Werbeagentur oder einem Grafiker /Illustrator. Realitycheck, sozusagen.
Schritt drei:
Immer noch nicht genug? Sollte Dein Schulabschluss in greifbarer Nähe sein, schau Dich nach einer angemessenen Ausbildung um: Studium an einer Fachhochschule oder Universität. Grafik Design / Illustration / Industriedesign / Kunst.
Dort muss man eine Mappe einreichen und eine künstlerische Eignungsprüfung bestehen. Die Anzahl der Studienplätze pro Semester sind begrenzt.
Aber was gehört in die Mappe?? Hilfestellung und Rat findest Du in diesen beiden Büchern unter dieser Adresse:
http://www.mythos-mappe.de/
Es gibt auch private Mappenvorbereitungskurse, diese sollten vorher aber gründlich unter die Lupe genommen werden ob Preis/Leistung auch stimmt. Eine Doppelstunde kann hier schon mit 30 - 45 € zu Buche schlagen....
Besuch die Schulen Deiner Wahl, nutze die Sprechstunden vor Ort und tausch Dich mit dortigen Studenten aus. Da erfährt man mehr als in jedem Studienführer.
Hier ein Erfahrungswert: Comics sind NICHT gern gesehen in einer Bewerbungsmappe. Früher war das oft ein Grund für eine Ablehnung. Heute ist man schon toleranter. Dennoch ist gängige Meinung: Vor der Kür die Pflicht.
Schritt vier:
Bewerben. Nicht nur bei einer Schule , sondern bei mehreren gleichzeitig. Denk dran, Du bist nicht der einzige. Meistens klappts beim ersten Versuch nicht. Nächstes Semester wieder neu bewerben und in der Zwischenzeit an sich arbeiten.
Das war es erst mal im Telegrammstil...
Rainer
Jeder Zeichner hat seinen eigenen Stil, der von anderen Stile beeinflusst wurde. Kein Künstler heutzutage hat seinen eigenen Stil aus dem Nichts heraus erfunden.
Manche Zeichner wirken einzigartig, weil ihre Stile sich an einigen extremen Merkmalen hervor heben, doch diese Merkmale sind nicht neu und stamen von anderen Stilen ab.
Für viele wirken diese Stile neu und originell, weil man die Einflüsse und die Künstler nicht kennt, die den angeblich neuartigen Stil beeinflusst haben.
Kopieren und imitieren tut man automatisch und macht oft Spaß und ist sogar eine sehr gute Übung. Das Lernen jeder Sache basiert auf kopieren, imitieren und wiederholen.
Fast jeder Comiczeichner und Künstler hatte ein Vorbild oder einen Idol, wo man sich sagte: WOW, SOWAS WILL ICH AUCH MACHEN.
Und dann fing man automatisch an diesen Stil nachzuahmen, doch immer wurde und wird der eigene Strich den kopierten Stil beeinflussen.
Sehr wenige Künstler werden zu 1 zu 1 Kopien, wenn es verlangt wird. Siehe Frankreich und ihre Mainstream
Also nicht schämen oder denken es wäre falsch etwas zu kopieren.
Abpausen ist auch eine sehr gute Übung, besonders für ganz junge Nachwuchszeichner.
Sogar Michaelangelo hat kopiert.
War spät heute früh ... Es hätte besser geheissen Imitieren ALLEIN ist der falsche Weg. Stimmt schon das es inspirierend ist sich mit Vorbildern auseinander zu setzen, dennoch sollte am Anfang immer das Zeichnen nach der Natur stehen.
Dort lernt man im Idealfall die zeichnerischen Grundlagen um zum Beispiel ein »How to draw Manga« Buch überhaupt verstehen zu können. Denn diese sind für Profis/Fortgeschrittenen geschrieben worden und nicht für den Novizen... da ist Frust vorprogrammiert.
Sich ausschliesslich an Vorbildern zu orientieren schränkt ein und verhindert das Experimentieren mit neuen darstellerischen Mitteln / Techniken.
Rainer
@Sascha Thau: Huh... danke für die Aufmunterung..
@Golem: Thanks auch dir! Aber wie gesagt, ich hab bereits meinen Schulabschluss(Abi seit Mitte Juni). Werde wie gesagt demnächst diesen Zeichenkurs an einer privaten Schule für freie Malerei und Grafik besuchen und im Zuge dieses Kurses eine Mappe anfertigen... evtl. möchte ich noch ein Praktikum in Berlin machen(an einer Spieleentwicklungsfirma)... aber da muss ich noch üben, um was vorzuweisen zu haben... mhmh...
Argh, irgendwie ist was Wahres dran, dass das Leben nach der Schule schwerer wird... ABER es hat auch viele Freiheiten offen!(die sich vermutlich im Laufe der Zeit auf ein Minimum reduzieren werden... aber was soll's... die Illusion zählt*g*)
Gruß
Ist doch grossartig! Gearde dann sei Dir das MYTHOS MAPPE Buch ans Herz gelegt...viel Glück dabei!
Mein Leben hat nach der Schule erst angefangen....
Rainer
das glaub ich, ehrlich. ohmann, und ich muss mich noch 2 jahre durch die schule schlagen,.......*stöhn*Mein Leben hat nach der Schule erst angefangen....
m
So gut wie in der Schule gehts auch nie wieder! Naja, im Studium gehts manchmal auch recht locker zu...
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