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Thema: [News] Amazon und Diogenes

  1. #1
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    [News] Amazon und Diogenes

    Es wird zwar noch etwas dauern, bis SplashBooks.de online geht, aber interessante News gibt's natürlich auch jetzt schon. Daher als Thread:

    Amazon listet Diogenes aus

    Das Internet-Versandhaus Amazon.de hat alle Taschenbücher des Schweizerischen Diogenes-Verlags (u. a. die "Kommissar Brunetti"-Romane von Donna Leon) aus seinem Programm genommen. Hintergrund sind Forderungen von Amazon, daß Diogenes ihnen im Einkauf höhere Rabatte einräumen sollte. Als der Verlag sich darauf nicht einließ, strich Amazon die Taschenbücher aus seinem Angebot. Von einigen gebundenen Diogenes-Büchern werden offenbar noch Restbestände verkauft, und auch einige Taschenbücher sind über Zwischenhändler auf dem Amazon-Marketplace noch zu bekommen.

    Quellen:
    Heise Newsticker
    FAZ.net

    Wie ist eure Meinung dazu? Ist ein solcher Vorgang ganz normal im Spiel der Märkte? Nützt Amazon seine Macht unverhältnismäßig aus? Spielt sich Diogenes als "Robin Hood der Branche" auf? Oder interessiert euch im Zweifelsfall nicht, wer euch das Buch verkauft, solange ihr es auf Mausklick ins Haus geliefert bekommt?

    Bis dann,

    scribble

  2. #2
    Mitglied Avatar von MrSinister
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    grundsätzlich zwingt ja niemand Amazon, Diogenes Bücher zu verkaufen. Wenn die Amazonier das nicht als rentabel sehen, nehmen sie die Bücher halt aus dem Angebot. Ich seh da keine Machtausnutzung seitens Amazon, die sind ja ein markt-"wirtschaftlich" (naja, wenn man sich deren Geldverbrennungsmaschine anschaut, wohl eher nicht sehr wirtschaftlich) geführtes Unternehmen und kein Wohltätigkeitsverein...

  3. #3
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    Diogenes ist kein Pupsverlag, die haben durchaus Reihen mit eingebauter Bestsellerfunktion. Diogenes kann es sich leisten, die Bücher nicht bei Amazon zu vertreiben. Ich finde diese Entscheidung auch richtig, da nach meiner Information Amazon für Dienste, die jede Buchhandlung selbstverständlich macht, horrende Preise verlangt und die Rabattpolitik auch unverschämt ist.
    Ich finde, Amazon nutzt seine "Machtposition", die darin besteht, nicht nur ein Onlinebuchhandel, sondern auch als Universalbibliothek nutzbar zu sein durchaus aus.
    Geändert von Esme (05.06.2004 um 15:39 Uhr)

  4. #4
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    Zitat Zitat von MrSinister
    grundsätzlich zwingt ja niemand Amazon, Diogenes Bücher zu verkaufen.
    doch. der kunde. der kriegt die bücher auch in jeder buchhandlung.

    Wenn die Amazonier das nicht als rentabel sehen, nehmen sie die Bücher halt aus dem Angebot. Ich seh da keine Machtausnutzung seitens Amazon, die sind ja ein markt-"wirtschaftlich" (naja, wenn man sich deren Geldverbrennungsmaschine anschaut, wohl eher nicht sehr wirtschaftlich) geführtes Unternehmen und kein Wohltätigkeitsverein...
    mit welchem recht verlangt amazon sonderkonditionen über die definitiv bereits bestehenden hinaus? ab einem gewissen prozentsatz rabatt wird die buchproduktion für den verlag unrentabel. womit sich amazon selbst ins knie schiesst, denn die leben vom bücherverkauf - ohne bücher kein verkauf.

    zudem haben wir ja eine buchpresibindung. die geforderten mehrrabatte würden sich z.b. für den kunden nicht bemerkbar machen. d.h. es kann auch nicht mit höherem umsatz durch preissenkung argumentiert werden.

  5. #5
    Mitglied Avatar von MrSinister
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    Womit kann der Kunde Amazon zwingen? Wohl nur, indem er nicht mehr dort einkauft... wenn Amazon also einen Umsatzeinbruch spüren nachdem sie Diogenes gestrichen haben, werden sie wahrscheinlich auch wieder verhandlungsbereiter... ansonsten war der Zwang wohl nicht groß genug.

  6. #6
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    du bist also der meinung, amazon kann amchen, was sie wollen? z.b. beliebig rabatte fordern von verlagen?

    wenn dein arbeitgeber dein gehalt kürzt und andernfalls mit kündigung droht, bist du dann auch der meinung "okay, soll er machen - entweder er findet jemand, der zum niedrigeren lohn meine arbeit macht oder nicht?"

  7. #7
    Mitglied Avatar von Säbelzähnchen
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    Ist eben die Frage, ob Amazon Einbußen erfahren wird, nachdem Diogenes nun rausgeflogen ist. Dazu müsste man wissen, welchen Anteil die Erlöse aus Diogenes-Büchern in der Amazon-Bilanz haben (hatten).

    Kunden, die über Amazon nur Bücher beziehen, die sie im normalen Handel nicht bekommen, wird die Aktion wohl nicht stören, anders sieht es bei denen aus, die keine Buchhandlung in der Nähe haben und wirklich alles online beziehen. Bei denen könnte ich mir gut vorstellen, dass sie Amazon in Zukunft links liegen lassen.
    Aber letztendlich ist das alles nur Spekulation.

  8. #8
    Mitglied Avatar von MrSinister
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr
    du bist also der meinung, amazon kann amchen, was sie wollen? z.b. beliebig rabatte fordern von verlagen?
    Lass mich die Frage umdrehen: Du bist also der Meinung, Amazon muss Bücher von Diogenes zu deren Konditionen kaufen?

    wenn dein arbeitgeber dein gehalt kürzt und andernfalls mit kündigung droht, bist du dann auch der meinung "okay, soll er machen - entweder er findet jemand, der zum niedrigeren lohn meine arbeit macht oder nicht?"
    Äpfel und Birnen, B2B und B2C sind ja wohl unterschiedliche Sachen. Selbst ohne das zu berücksichtigen hinkt der Vergleich, was glaubst du, was viele Konzerne machen? Abwandern in Billiglohnländer, outsourcen nach Indien oder China oder sonstwohin, wo die Arbeitskraft nur einen Bruchteil kostet. So funktioniert unser tolles globalisiertes System halt...

  9. #9
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    Zitat Zitat von MrSinister
    Lass mich die Frage umdrehen: Du bist also der Meinung, Amazon muss Bücher von Diogenes zu deren Konditionen kaufen?
    es sind exakt die gleichen konditionen, wie sie jeder andere verlag gibt und jeder buchhändler bekommt. diogenes weigert sich nur, zu den bereits für amazon existierenden sonderkonditionen aufgrund ihrer position als sehr-gross-händler weitere rabatte hinzuzufügen.

    es sind nicht die konditionen von diogenes. sondern es sind seit jahr und tag übliche, von allen innerhalb der buchpreisbindung agierenden buchverlagen angewandte konditionen.

    und die sind nicht schlecht. schon regulär landen im buchhandel 50 - 60% vom verkaufspreis beim händler, bei amazon dürfte die marge wohl auf die 70% zugehen. wie viel spielraum hat der verlag da denn noch?

    es ist wirklich nicht so, dass die buchverlage hier den grossen macker spielen.

    Äpfel und Birnen, B2B und B2C sind ja wohl unterschiedliche Sachen. Selbst ohne das zu berücksichtigen hinkt der Vergleich, was glaubst du, was viele Konzerne machen? Abwandern in Billiglohnländer, outsourcen nach Indien oder China oder sonstwohin, wo die Arbeitskraft nur einen Bruchteil kostet. So funktioniert unser tolles globalisiertes System halt...
    und da du diesen prozess bei diogenes/ amazon befürwortest (denn ein unterschied bvesteht da nicht wirklich), befürwortest du auch die abwanderung in billiglohnländer?

    nur weil aneder mist bauen, muss man das weder toll finden noch mitmachen. der satz "anderswo wird das auch so gehandhabt" ist ein vergleich, aber kein argument pro oder contra irgend etwas.

  10. #10
    Mitglied Avatar von MrSinister
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    Befürworten tue ich den Prozess durchaus nicht, ich kann nur die Positionen beider Player nachvollziehen. Genauso wie ich die Abwanderung in Billiglohnländer von einem rein marktwirtschaftlichen Standpunkt durchaus verstehe, muss ich sie ja nicht gutheißen.

    Amazon hat einen Vorstoß gemacht, Diogenes hat abgeblockt. Amazon hat reagiert. Bleibt zu erwarten, was andere Verlage machen, bei denen Amazon auch noch höhere Rabatte fordert. Da liegt imo der Knackpunkt, wenn alle andere mitziehen, wird Amazon den Verlust von Diogenes als gegeben hinnehmen und mit ihren Praktiken so weitermachen. Stellen sich auch noch andere auf die Hinterfüße, könnte sich die Situation anders entwickeln... und irgendwann wird die Schmerzgrenze wohl auch bei anderen Verlagen erreicht werden. Die Situation wird sich meines Erachtens früher oder später von selbst regulieren.

  11. #11
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr
    schon regulär landen im buchhandel 50 - 60% vom verkaufspreis beim händler, bei amazon dürfte die marge wohl auf die 70% zugehen. wie viel spielraum hat der verlag da denn noch?
    Das erzähl mal Bernd Biestig.

  12. #12
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    ....nö, der erzählt mir ja auch nix.

    im comichandel abseits von amazon liegen die amrgen afaik aber deutlich niedriger. jedenfalls hier und laut aussagen meines händlers.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Kenwilliams
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    In meinen Augen schadet das eher Amazon als Diogenes. Da ich den Verlag mag - ist es halt eine Sache, ob ich bei Amazon noch einkaufe...
    Ich diene weder Gott noch Teufel!

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