012: Die Zirkuspremiere
Da ist es nun, das tierischste aller Digedags-Hefte. Im November 1957 gründet sich der "Circus Digedag". Etwa um die gleiche Zeit herum hatte vermutlich auch ich als Drei(jähriger)käsehoch meine erste Begegnung mit dem Zirkus (Busch). Das war ein gewaltiges Erlebnis: die Artisten, Clowns und vor allem die vielen großen und gefährlichen Tiere aus der Nähe zu erleben. So einen Zirkus hatten also nun die Digedags .... und ein paar Krokodilstränen waren Schuld. Und welcher Art Zirkus betreiben die glücklichen Tierfänger aus Heft 11? Ich meine, er ist der römischen Zeit um einiges voraus. Dort war der Circus eine lang gestreckte Arena v. a. für Pferde- und Wagenrennen, aber auch für Gladiatorenspiele. Der Circus Digedag erinnert schon mehr an die noch heute gültige Zirkusform , die der Brite Philip Astley begründete. 1768 eröffnete bei London eine Reitschule, in der auch Kunstreiterei vorgeführt wurde. Diese Vorführungen wurden schrittweise durch Auftritte von Seiltänzern, anderen Akrobaten und Clowns ergänzt, so dass ab 1770 von Zirkusvorführungen im heutigen Sinn gesprochen werden kann (aber die Digedags waren ihrer Zeit ja schon immer etwas voraus). Astley baute 1803 in London ein festes Zirkusgebäude mit Manege und Bühne. Nach 1845 wurde dann der deutsche Zirkus tonangebend. Ernst Jakob Renz errichtete in Berlin, Breslau, Bremen und Hamburg feste Zirkusgebäude, ein weiteres bekanntes Unternehmen war der "Zirkus Busch". Ende des 19. Jahrhunderts wurden in den USA große Wanderzirkusse gegründet, in denen in mehreren Manegen gleichzeitig Vorführungen stattfanden. Seit 1945 können sich in Deutschland nur noch große, finanziell starke Zirkusse (zum Teil durch Verringerung des Tierbestands) halten. Dazu zählen Zirkus Krone, Sarrasani, Althoff, Barum, Busch-Roland, Renz, Hein und Probst sowie Roncalli oder in der Schweiz Zirkus Knie. Die 1991 aus dem früheren DDR-Staatszirkus hervorgegangene Berliner Circus Union (u. a. mit den Zirkussen Aeros, bis 1995, und Busch-Berolina, bis 1998) wurde Ende 1998 liquidiert. Große internationale Bedeutung gewann der Moskauer Staatszirkus durch Clowns wie O. K. Popow sowie durch die Perfektion der artistischen Darbietungen. (*)
Aber die Digedags bauen sich ja nicht nur einen Zirkus auf, sondern auch ein Zirkusschiff. Und bei dem fällt es schon wirklich schwer, etwas vergleichbares anzuführen. Hannes Hegen ließ von seinem Mitarbeiter Eckert das Schiff als Modell aus Plastilin gestalten. Ich habe leider kein Bild davon, sonst würde ich zumindest die Skurrilität mal mit diesem "Yellow Submarine" vergleichen wollen.
Die Zirkuspremiere dauert bei uns eine Woche! Vom 15.3.2004 - 21.3.2004 ist der Eintritt frei!
Orlandos wörld präsentiert wie immer seine humorvolle Zusammenfassung der Geschehnisse und auf der Homepage von Tangentus wird der Inhalt auf den Punkt gebracht.
(*) Quelle: Brockhaus - Die Enzyklopädie: in 24 Bänden. 20., neu bearbeitete Aufl.
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