010: Kampf um den Korsarenschatz

[Uhrviech]

Kampf um den Korsarenschatz

Nach dem Backcover von Heft 9 hatte man ja im September 1957 mit einigen Überraschungen rechnen können, aber dass dem Leser diese zwei bekannte Gestalten des Titelbildes ins Gesicht springen würden, erwartete seinerzeit vermutlich niemand. Doch Heft 10 kommt nicht nur mit "neuen" Piraten, sondern mit diversen Höhepunkten daher:

• die Digedags erhalten ein "Lob der Direktors vor dem Fahnenappell"
• ein Machtkampf spitzt sich zu, Medizinmann versus Digedags …
• die Dagse bekommen das verlockendste Angebot ihrer Koboldkarriere (mit den Worten: "Die sollt ihr haben!")
• die "Rasende Seemühle" stellt einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf
• die schönsten Unterwasserbilder aller (Mosaik)-Zeiten inklusive erfolgreicher Schatzsuche im ersten Tauchgang
• eine von Windkraft betriebene Seilwinde zur Bergung des Schatzes
• eine Kanone, drei Kobolde, drei prall gefüllte Schatztruhen (die jeweils mühsam von vier starken Männern geschleppt werden) und fünf Inselschönheiten in einem Kahn – auch das ist Rekord
• eine Schatzkarte, die bis heute noch Rätsel aufgibt
• ein mit Gold aufgewogener Häuptling
• ein verführerischer Tanz und kulinarische Verwöhnung nur für die Digedags
• ein Medizinmann, der Böses im Schilde führt, einschläfernd wirkt und sich leichtfüßig mit dem Goldschatz aus dem Staube macht
• zwei Piraten, längst tot geglaubt, kommen wieder ins Spiel und berauben den Räuber
• drei zur Zwangsarbeit verurteilte Halunken
• eine spitzenmäßige Vorschau auf das nächste Heft.

Mit geschickter (Selbst??-)zensur wurden, wie auch im vorherigen Heft, die mehr oder weniger versteckten Rundungen der Perlentaucherinnen kaschiert. Mutig für ein Comicheft jener Tage, wurde doch erst 1955 eine "Verordnung zum Schutze der Jugend" erlassen.Man bedenke, dass die Zeitschrift "Das Magazin" auch erst 1957 damit begann, jeweils ein artiges Aktfoto pro Monat abzubilden. Das führte unweigerlich zu einem Auslieferungsverbot in die Sowjetunion, in der DDR wurden die Aktbilder hingegen zum Markenzeichen dieser Illustrierten. In der Bundesrepublik waren Comics ebenfalls einer Überwachung bzw. Zensur unterstellt. So war Hansrudi Wäscher z.B. gezwungen, seinem "Akim" die Lockenpracht zu stutzen, nachdem die Prüfstelle an den langen Haaren Anstoß nahm… (oder siehe auch hier).



Kann sich jemand vorstellen, was die beiden abtrünnigen Piraten im Schilde führten? Warum hatten sie sich gegenüber ihren Kumpanen und dem Boss verleugnet? Ich müsste spekulieren …, vielleicht hofften sie, ihr Piratenkäpt’n würde für alle Zeit am Allerwertesten aufgespießt bleiben? Oder plante man, den Kumpanen das Gold abzunehmen, wenn diese es in Sicherheit gebracht hätten? Keine Ahnung, doch sehen wir uns mal an, wie Piraten und Korsaren tatsächlich lebten und starben.

Vom 1.3.2004 bis 7.3.2004 lade ich an dieser Stelle zur Schatzsuche ein. Ein "Kampf um den Korsarenschatz" ist nun nicht mehr zu verhindern.


Orlandos wörld präsentiert mal wieder eine besonders humorvolle Zusammenfassung der Geschehnisse und auf der Homepage von Tangentus wird der Inhalt auf den Punkt gebracht.

[Udo Swamp]

Die Südseeschönheiten bzw. die Perlentaucherinnen sind ein bißchen besser beschürzt wie beim Vorgängerheft Nr.9

Wie die restliche zwei Piraten sich beim Untergang des Schiffes sich gerettet haben bleibt auch hier unklar.

[Möhrenfelder]

Es wäre ja möglich, dass diese beiden Piraten an einer anderen, unwegsamen Stelle der Insel an Land gehen mussten, weil sie vom Wellengang abgetrieben wurden oder ohnmächtig auf einer Planke gelegen haben. Ich finde und fand auch als Kind diesen Vorgang nicht erklärungsbedürftig, allerdings hatte ich ja damals auch noch keine Kontinuität im Lesen der Hefte, weil ich diese Jahrgänge erst Jahre später in den Händen hielt. Insofern war der Überraschungseffekt damals sicher groß, für nachkommende Leserschaften aber dann wieder geringer. Viel mehr trieb mich die Frage um, was man mit der geheimnisvollen Karte vor hatte und warum diese vor den Insulanern verborgen wurde. Ich kann mich nur noch an eine Situation erinnern, die mich ähnlich ins Grübeln brachte, das war dann viel später im Heft 120, als die Digedags "In hoffnungsloser Lage" Abenteuer rekapitulierten, die es nie gegeben hat, jedenfalls nicht im Heft, was ich allerdings damals noch nicht wusste, da meine Sammlung nicht vollständig war. So regte also auch diese Karte meine Phantasie an, denn es hätte ja noch ein Schatzinsel-Abenteuer geben können, von dem ich damals noch nichts wusste. Und noch etwas kam mir sofort bekannt vor, da ich ja rückwärts sammeln musste. Ich erkannte sofort das Krokodil aus der Vorschau als einen nahen Verwandten von Mutawakkel!

[Buddel-Bill]

Wie die restliche zwei Piraten sich beim Untergang des Schiffes gerettet haben bleibt auch hier unklar.

Ich habe erfahren, dass diese Piraten auf dem Meeresgrund ein Schleusentor geöffnet haben. Nachdem sie sich dort eingeschlossen hatten und das innere zweiteTor öffneten, betraten sie einen abgeschotteten Gang, der nicht unter Wasser stand, eine Art Grotte. Dort hingen auch Taschenlampen als Notbeleuchtung für sie bereit. Sie gingen immer der Nase nach, so lange, bis eine Treppe aufwärts führte. Diese endete in der Felsenhöhle, wo sich die zwei im Heft 10 immer noch versteckt hielten. Eine Suche nach dem Privatschatz des Käpt'ns, welchen dieser im Alleingang auf der Südseeinsel versteckt hatte, fand anhand der Schatzkarte in einem unveröffentlichten Abenteuer statt, was zwischen Heft 10 und 11 passiert sein soll. So und nicht anders soll es damals gewesen sein.

[Predantus]

Schatzsuche, Perlentaucherinnen und die Rückkehr der Piraten so könnte man kurz den Inhalt des Heftes beschreiben. Und da ein Schatz nicht genug ist, finden die Digedags noch eine Karte der Insel, auf welcher der Lagerplatz eines weiteren Schatzes verzeichnet ist. Jim Hawkins und die Schatzinsel lassen grüßen.
Doch warum wurde dieser neue Schatz nicht gesucht und geborgen? Ich will mal ein wenig mutmaßen. Ab Heft 11 erst war Lothar Dräger vollständig storymäßig für das Heft verantwortlich, was die Vermutung nahe legt, daß die Handlung bis Heft 10, bedingt durch Vorlaufzeiten und was weiß ich noch, wohl im wesentlichen wenn nicht gänzlich auf Hegen selbst zurückgeht. Dieser hatte bisher handlungsmäßig die Unterhaltungsliteratur folgendermaßen abgegrast: Nach einem Märchen im Stil von 1001 Nacht folgte ein Schiffsjungenabenteuer, das sich auch herrlich mit dem Piraten-Sujet und der Strandung auf einer Insel verknüpfen ließ. Auf dieser gab es außerdem noch exotische Bewohner, so dass eigentlich nur noch ein Schatz auf der Insel selbst fehlte. Und sicher hätten sich die Digedags, unter Hegens alleiniger Regie auch auf die Suche nach diesem neuen Schatz gemacht. Doch dann stieß eben Lothar Dräger zum Team und übernahm den Part des Geschichtenschreibers. Und er griff Hegens bisherigen Plot nur insoweit auf, dass er es beim schon bekannten Handlungsort und einigen wenigen bekannten Nebenpersonen beließ und eine völlig neue Geschichte zu erzählen begann, welche auch ganz gut ohne das bisherige Geschehen funktionierte. Er übernahm keinen wirklich laufenden Handlungsstrang und begann die Geschichte, indem er quasi ein neues Kapitel aufschlug. Diesem neuen Kapitel fiel ganz sicher auch die Schatzsuche zum Opfer, denn Dräger wird schon ganz richtig erkannt haben, dass zwei Schatzsuchen hintereinander nun wirklich kein so toller Handlungsfaden wären und nur von wenig Phantasie zeugen würden. Es wäre ja irgendwie die gleiche Geschichte gewesen wie die Bergung des im Meer versunkenen Piratengoldes, nur diesmal eben aufs Land verlegt. Und so kreierte er dann einen völlig neuen Handlungsfaden, indem er eine Zirkus-Serie startete, die als Aufhänger für einen Zeit- und Ortswechsel diente, da das eigentliche Inselthema handlungsmäßig erschöpft war. Was hätte da noch kommen sollen?

Und was die beiden überlebenden Piraten betrifft, so wurden diese sicher als zusätzliches Spannungsmoment wieder zum leben erweckt. Warum z.B. hatte man in den Heften zuvor keine Spur von ihnen entdeckt? Letztmalig sah man die beiden in Heft 4 auf dem Bild ganz unten, wo das Schiff am Riff zerschellt. Der eine von ihnen, der mit dem großen Hut macht dort einen Abgang über das Heck und der grünhäutige mit dem Ringelhemd einen ebensolchen bei Steuerbord. Letzterer macht dabei einen doch recht gelassenen Eindruck. Vermutlich weil er zu den Glücklichen gehört, die schwimmen können und der das rettende Land in der Nähe weiß. Seltsamerweise hat bei diesem Sturz die Hose des Piraten mit dem großen Hut eine andere Farbe als in Heft 10. Diese muß er schon während des Gefechtes gewechselt haben, denn als er aus der Takelage hat er zwar auch die gleiche Hose an, vielleicht etwas dunkler, wie bei seinem Wassersturz doch davor gleicht sie in der Tendenz farbmäßig eher der, die er dann wieder im Heft 10 trägt.
Wie schon zum Rückbild von Heft 9 von mir angedeutet, findet man auch in Heft 10 keine Spur der ersoffenen Piraten. Ganz offensichtlich haben die Haie da ganze Arbeit geleistet.

Unterm Strich bleibt aber wieder ein sehr lesenswertes und kurzweiliges Heft. Übrigens das erste Digedagsheft, auf dem keiner der drei auf dem Cover abgebildet ist.

[Uhrviech]

... Doch dann stieß eben Lothar Dräger zum Team und übernahm den Part des Geschichtenschreibers. ...Er übernahm keinen wirklich laufenden Handlungsstrang und begann die Geschichte, indem er quasi ein neues Kapitel aufschlug. Diesem neuen Kapitel fiel ganz sicher auch die Schatzsuche zum Opfer....

Da stimme ich dir weitestgehend zu. Nur glaube ich nicht, dass H.H. im Moment des Einstiegs von L.D. das Heft aus der Hand fiel. Beide hatten sich ja schon im Frühjahr 1957 nach Feststellung gemeinsamer Interessen darüber verständigt, die römische Geschichte im Mosaik aufzuarbeiten. Nun ging es sicher auch darum, einen möglichst gradlinien und kurzen Weg zum zweiten Kapitel des Digedag-Universums einzuschlagen. Lothar Dräger war mit Sicherheit der Mann, der den kürzesten Weg zum gemeinsamen Ziel fand. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die massive Kritik, der Hegens Kollektiv ausgesetzt war, ein vorzeitiges Ende von Seeräubern und Schatzsuchen begünstigte.

[Bhur]

Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die massive Kritik, der Hegens Kollektiv ausgesetzt war, ein vorzeitiges Ende von Seeräubern und Schatzsuchen begünstigte.

Aber nicht wegen Seeräubern und Schatzsuche, sondern wegen dem was man bei der weiblichen Inselbevölkerung nicht sah.

Da das Thema Lothar Dräger nun aufkommt, möchte ich gern die paar Sachen beisteuern die er neulich dazu sagte.
Auf meine Frage ab welchem Heft er als Autor tätig wurde, sagte er kurz und bündig 13. Inwieweit also die oftzulesende # 11 richtig ist, wäre zu bezweifeln. Der neue Handlungsort Rom wurde auch noch von HH allein entschieden, da er dem "Trend" der damals populären Historienschinken hinterher wollte.

Das Heft selbst ist kurzweilig und hat alles was kleine Jungen so wollen. Auf der Seite 10/11 wird eine DER Mosaiktraditionen begründet: die Doppelseite. Zwar noch nicht den ganzen Platz ausnutzend aber wirklich toll anzusehen.

[gbg]

mal eine bitte, bevor immer irgendwelche vermutungen die zeilen verstopfen, nehmt doch das grüne mmm vom kramer, da ist doch "fast" alles beschrieben, gerade das dazukommen vom Dräger, ist doch genau beschrieben. und noch was, es ist eine wissenschaftliche arbeit, da konnte er nicht mit irgendwelchen fabulierungen "glänzen", sondern musste fakten liefern

[Uhrviech]

Danke @gbg, es ist ein wunderbares Buch. Es verstaubt auch bei mir nicht im Regal. Meine - und eventuell auch weitere Meinungen dazu vielleicht trotzdem lieber hier!

[Wonderworld]

...wundert mich zum Beispiel nicht die Erwähnung eines Exposés (da kann auch eine Verwechslung von Heftnummern vorliegen), sondern die konkrete Schilderung des Dombo-Gags. Nicht, dass es außergewöhnlich wichtig wäre, aber für mich erst einmal Grund genug das Thema mal in den Raum zu stellen.

An diese eigene Schilderung L. Drägers des Dumbo-Gags, als erstes, was er einbringen konnte, mußte ich bereits gestern abend denken, nachdem ich den letzten Beitrag von Predantus gelesen hatte. Wollte es gerade sagen, aber du bist mir zuvor gekommen, danke @Uhrviech. Außerdem hatte sich Hannes Hegen selbst dahingehend geäußert, daß er "bereits 1957, als noch keiner etwas davon ahnte, bereits die Ausweitung der römischen Abenteuer bishin nach Germanien mit viel Liebe konzipiert hatte." Dräger selbst wußte beim BMC-Interview, glaube ich, wenig von eigenen Planungen der Ausweitung römischer Abenteuer im Jahre 58 zu berichten - verbessert mich, wenn ich jetzt falsch liege - jedenfalls sagte er, daß die Hefte 100 und 101 nicht auf altes Material zurückgingen, sondern 1965 neu erfunden wurden. - Sicher hat Hannes Hegen aus freien Stücken, weil ihm die römischen Abenteuer schon im Kopf herumgingen, auf die Schatzinsel-Story verzichtet.

[Uhrviech]

In der Regel ist es ja Dig, der mit stolzgeschwellter Brust oder einfach nur kugelrund abgebildet ist. Manchmal muß man bei ihm auch 2x hinschauen, um zu sehen wo hinten und vorne ist . Aber hier steht Dag kaum nach ... und Digedag ..., na da sei der Medizinmann vor. Aber etwas anderes ist mir bei diesem Bild aufgefallen. Die linke Figur in der Kartusche kommt mir unwarscheinlich vertraut vor. Weiß nicht, wo ich "ihn" hinstecken soll. Nein, der hier kann es doch nicht sein?! (Habe allerdings schon Karikaturen vom ollen Konrad gesehen, die der Maske noch erheblich ähnlicher waren).

[Bhur]

Die linke Figur in der Kartusche kommt mir unwarscheinlich vertraut vor. Weiß nicht, wo ich "ihn" hinstecken soll. Nein, der hier kann es doch nicht sein?! (Habe allerdings schon Karikaturen vom ollen Konrad gesehen, die der Maske noch erheblich ähnlicher waren).

Wie sieht es denn mitBela Lugosi aus? Da sehe ich auch eine gewisse Ähnlichkeit.

[Wonderworld]

@Bhur, meinst du die innere oder die äußere "Schönheit"?
@Uhrviech, die Ähnlichkeit ist zwar erkennbar, aber doch sehr entfernt. Trifft nicht ganz das Wesentliche! Ich meine, Adenauer war zwar auch nicht unbedingt sympathisch, aber doch nicht annähernd so fies wie diese Gestalt! Da gibt es auch im Mosaik viel ähnlichere Typen : den byzantinischen Kanzler aus Heft 112 ff. oder den falschen Kellner / großneonischen Agenten aus Mosaik 34 (den jüngeren Adenauer ?).

[Uhrviech]

Auf den Seiten 3-7 erleben wir eine für das Mosaik einzigartige Interaktion zwischen den Digedags und einer Gruppe verführerisch schöner Frauen. Von welcher "Seite" man es auch betrachtet, die Mimik der Kobolde (allen voran Dig) spricht Bände! Spätestens an dieser Stelle kann gesagt werde: Die Erfindung/Herstellung der Taucherausrüstung war für die Dagse zweifellos keine vertane Zeit.

[Bhur]

Um daraus mal ein Bild des Tauchganges herauszustellen. Schauen die Digedags wirklich auf die Schatzkisten oder auf andere Schätzchen?

Auf der Seite 10/11 wird eine DER Mosaiktraditionen begründet: die Doppelseite. Zwar noch nicht den ganzen Platz ausnutzend aber wirklich toll anzusehen.

Dazu möchte ich das entsprechende Bild verlinken.
Bemängeln muß ich aber das es in der Onlineversion so klein ist, das man nicht mal den Text lesen kann.

[Uhrviech]

... Dazu möchte ich das entsprechende Bild verlinken.
Bemängeln muß ich aber das es in der Onlineversion so klein ist, das man nicht mal den Text lesen kann.

Ja, auch bei MosaFilm, wo die Digedags zu Hause sind, ist nicht alles perfekt. Grund für die unterschiedlichen Vergrößerungs- und Verkleinerungsfaktoren ist, dass ich die Teilbilder immer auf eine maximale Breite oder Höhe skaliere. Da gewinnen natürlich kleine Bilder und große verlieren. Und Doppelseiten .... na ja - die verlieren doppelt. Bei interessanten Bildern oder Texten werde ich aber auch zusätzlich Ausschnitte zeigen. Hier als Trost den Text von Seite 11 als Nachtrag.

Dass mir das "Herummosern" am MdW aber nicht zur Gewohnheit wird !

[Uhrviech]

Wie das (Un)glück so spielte, strandeten die Piraten doch tatsächlich vor einer ihnen sehr vertrauten Insel. Oder nicht? Wir erinnern uns, dass die Piraten durch die Schuld der Digedags vom Kurs abgewichen und das Schiff in einer ihnen offenbar unbekannten Gegend zerschellte. Die Dagse wissen anscheinend genauso wenig wie wir oder die Piraten, ob diese nun von heimatlichem Meeresgrund ihr letztes Luftbläschen haben steigen lassen, oder nicht. Doch Dig erkennt (zu meiner Verwunderung war es nicht Dag - der ja immerhin Gelegenheit hatte sich einen Überblick über die Insel zu verschaffen), dass es sich bei der entdeckten Landkarte um einen Plan eben dieser Insel handeln müsse. Allerdings haben Dags Gefährten schon einen Teil der Insel umfahren und alle zusammen sind auch etwas durch den Dschungel getigert (oder besser gelöwt), also sei's drum. Aber ist es wirklich ein Plan dieser Insel? Und wenn ja, haben die Piraten diesen Plan vielleicht nur erbeutet und die Insel war ihnen auch noch unbekannt? Wer den Plan erstellte, hätte kaum von einer "gottverlassenen Insel" gesprochen. Und wer sagt uns eigentlich, dass es sich bei der Landkarte um eine Schatzkarte handelt?
Fragen über Fragen. Jetzt könnt ihr euch mal Gedanken darüber machen, ob es sich tatsächlich um eine Karte unserer Insel handelt. Immerhin hängen davon ja noch ein paar bislang ungezeichnete Digedags-Abenteuer ab . Ich habe mir meine Meinung gebildet - verrate sie aber aus naheliegenden Gründen nicht !

[Buddel-Bill]

Ich möchte folgendes entgegenhalten:

1.) Wenn den Piraten die Insel so gänzlich unbekannt wäre, wie es am Anfang von Heft 6 erscheint, wie kommt dann diese Landkarte in die Schatztruhe, welche so im selben Heft mit den Korsaren auf den Ozeangrund abgetaucht ist ?

2.) Keiner hat behauptet, dass die Insel allen Piraten bekannt war. Vielleicht das alleinige Geheimnis eines Einzelnen, z.B. des Käpt'ns. Dies würde erklären, warum er seinen Kumpanen davon (und von der Karte) nichts sagt.

3.) Auch an @Predantus: Es müssen ja nicht die Digedags gewesen sein, die im Abenteuer nach der Nummer 10 auf Schatzsuche gingen. Können auch die letzten zwei Piraten gewesen sein, nachdem sie die Karte durch Zufall gefunden hatten. Weißt du wo sie abgeblieben sind ?

[Predantus]

3.) Auch an @Predantus: Es müssen ja nicht die Digedags gewesen sein, die im Abenteuer nach der Nummer 10 auf Schatzsuche gingen. Können auch die letzten zwei Piraten gewesen sein, nachdem sie die Karte durch Zufall gefunden hatten. Weißt du wo sie abgeblieben sind ?

Tja, das ist eine tragische Sache. Die Legende weiß ja zu berichten, daß es bei den Grabungsarbeiten zu dem neuen Dorfbrunnen zu einem tragischen Unfall gekommen ist. Wegen des mangelhaften Arbeitsschutzes, sprich fehlende Abstützingen, lösten sich leider die Grubenränder und die beiden Piraten und den Medizinmann wurden dabei leider von den herabfallenden Erdmassen begraben und konnten nur noch tot geborgen werden.
Andererseits gibt es auch den Bericht eines gewissen Käpt'n Balduin Flunker, in dessen lebenserinnerungen man nachlesen kann, daß er kurz nach der Abfahrt des Zirkusschiffes just jene Insel anlief und man dort einige Kledungsstücke fand, die einem Mitglied der Besatzung bekannt vorkamen. Bei geneuerer Recherche konnte man dann in Erfahrung bringen, woher dieselen stammten. Es war die Kleidung zweier weißer Männer, die zusammen mit dem ehemaligen Medizinmann des Stammes, dessen Schatz hatten stehlen wollen. Doch die wirkliche Strafe war nicht die, die man uns im Heft 10 weismachen wollte. In Wirklichkeit wurden alle drei bei einem großen Festschmaus als Hauptgang aufgetragen, mit Palmenwedel, Kokusnuss und Banane im Mund.
So, und das ist die ganze unverblümte Wahrheit. In dem Bericht war übrigens auch von drei weißen Zwerenmännern die Rede, die allerdings, das muß man zu ihrer Ehrenrettung sagen, an diesem Festschmaus nicht teilgenommen haben. Im Gegenteil, sie waren darüber so entsetzt, daß sie die Insel möglichst schnell zu verlassen suchten und auch die erstbeste Möglichkeit dazu ergriffen.
So, jetzt wißt ihr endlich alle Bescheid.

[Buddel-Bill]

Ich dagegen habe gerüchteweise gehört, dass sich die Piraten und der Medizinmann in einem Moment der Unachtsamkeit dem Zugriff der Inselbewohner entziehen konnten. Nach möglicher Schatzsuche stahlen sie erneut ein Boot der Insulaner und wagten die Flucht auf's offene Meer. Aber plötzlich bekamen sie nasse Füße. Ein Sägefisch, gelehriger Schüler der Digedags, hatte in Eigenverantwortung das Boot angesägt. - Er hatte es nur gut gemeint, aber sowohl Digedags wie auch Eingeborene beklagten zuallererst den Verlust ihres Bootes.

[Predantus]

Ich dagegen habe gerüchteweise gehört, dass sich die Piraten und der Medizinmann in einem Moment der Unachtsamkeit dem Zugriff der Inselbewohner entziehen konnten. Nach möglicher Schatzsuche stahlen sie erneut ein Boot der Insulaner und wagten die Flucht auf's offene Meer. Aber plötzlich bekamen sie nasse Füße. Ein Sägefisch, gelehriger Schüler der Digedags, hatte in Eigenverantwortung das Boot angesägt. - Er hatte es nur gut gemeint, aber sowohl Digedags wie auch Eingeborene beklagten zuallererst den Verlust ihres Bootes.

Jaja, so was legt man sich gerne zurecht, wenn man die Augen vor der bitteren Wahrheit verschließt. Aber das Leben ist nun mal hart und ungerecht.

[Uhrviech]

Ich möchte folgendes entgegenhalten:

1.) Wenn den Piraten die Insel so gänzlich unbekannt wäre, wie es am Anfang von Heft 6 erscheint, wie kommt dann diese Landkarte in die Schatztruhe, welche so im selben Heft mit den Korsaren auf den Ozeangrund abgetaucht ist ?

z.B. könnte die Karte einzeln - oder zusammen mit dem Gold geraubt sein. Wie ein Vermögen, das durch Ansparen eines Tariflohnes entstanden sind, sieht der Inhalt der Truhen ja nun wirklich nicht aus !

2.) Keiner hat behauptet, dass die Insel allen Piraten bekannt war. Vielleicht das alleinige Geheimnis eines Einzelnen, z.B. des Käpt'ns. Dies würde erklären, warum er seinen Kumpanen davon (und von der Karte) nichts sagt.

Ziemlich unglaubwürdig! Piraten sind gesellige Typen und (vor allem so ein Käpt'n) kaum in der Lage, ein Schiff allein zu steuern, Gold zu schleppen, zu verbuddeln ... usw.
Außerdem ist doch noch die Frage offen, ob es sich hierbei wirklich um einen Plan dieser Insel handelt - und es überhaupt eine Schatzkarte ist .

[Möhrenfelder]

und es überhaupt eine Schatzkarte ist .

Genau, könnte ja auch ein Plan des Nahverkehrsverbundes der Insel mit exakt eingezeichneten Buslinien sein

[Uhrviech]

Alkohol, Drogen und die Digedags ... normalerweise kann man diese Kombination im Mosaik mit der Lupe suchen. Doch in ihren "lasterhaften" Jahren lassen die Digedags keine Untugend aus. Kava (Kawa-Kawa) nennt sich das Gesöff - eine knallharte Südseedroge! Und eines steht fest, die Dagse wollen nicht nur am Becher nippen !

Eine sehr interessante Seite findet ihr auch hier. Tatsache ist jedoch auch, dass Kawa sehr unterschiedlich beurteilt wird (und es ist, wie bei jeder Droge) immer eine Frage der Dosierung .... man beachte den großen Kessel !

[Wonderworld]

Um daraus mal ein Bild des Tauchganges herauszustellen, ...

... möchte ich noch auf ein adäquates Bild eines anderen Tauchganges aufmerksam machen, der wenig später erfolgte. Und da liegt ja noch immer eine Schatzkiste auf dem Meeresgrund, obwohl doch eigentlich schon alle geborgen wurden ? - Um den Inhalt eines Heftes 10 A einschätzen zu können, ob er nun phantasievoll oder überflüssig, glaubwürdig oder unglaubwürdig sein könnte, dazu müßte man es eigentlich erstmal lesen (für den Fall, daß es überhaupt jemals gezeichnet wird!)